Bio-Eier fahren bei Hosberg - mit Biogas Seite 2 - Wie der Lakers-Goalie Melvin Nyffeler Energie tankt - Energie ...

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Bio-Eier fahren bei Hosberg - mit Biogas Seite 2 - Wie der Lakers-Goalie Melvin Nyffeler Energie tankt - Energie ...
Wie der Lakers-Goalie
                        Melvin Nyffeler Energie
                        tankt.
                        Seite 6

                        Wie die Grafikerin
                        Salome Ziegler ihre Um-
                        weltbilanz verbessert.
                        Seite 7

                             Bio-Eier fahren bei Hosberg
Nr. 10 | Oktober 2021

                             mit Biogas           Seite 2
Bio-Eier fahren bei Hosberg - mit Biogas Seite 2 - Wie der Lakers-Goalie Melvin Nyffeler Energie tankt - Energie ...
. 10 | 20 2 1
2   EN ER G Y NR

                                  EZL aus dem Ei gepellt

                                  Wie Eier aus Fägswil
                                  die Schweiz eroberten
Vor knapp 30 Jahren stellten Alfred und Esther Reinhard ihren Bauernhof bei
Rüti auf Bio-Eier um. Mittlerweile hat die Firma Hosberg über 100 Mitarbeitende
und beliefert die ganze Schweiz mit nachhaltig produzierten Lebensmitteln.
Der Energieträger Gas spielt dabei eine wichtige Rolle.
                                   Im Rütner Industriequartier Neuhof stehen zwei      ternet bestellen. Wahrscheinlich werde ich sie
                                   Gebäude, die man nicht erwartet in dieser Welt      wie die letzten beim lokalen Schreiner machen
                                   der Zweckarchitektur aus Profilblech und Beton-     lassen.»
                                   elementen. Die Fassaden sind aus unbehandel-           Einen halben Kilometer entfernt vom heuti-
                                   tem Schweizer Lärchenholz. Auf dem Dach des         gen Firmensitz, am östlichen Ende des Weilers
                                   einen Gebäudes erzeugen 600 Quadratmeter            Fägswil, begann die Erfolgsgeschichte. Hier be-
                                   Solarzellen den Strom für Kühlaggregate, auf        gannen Alfred und Esther Reinhard 1992 mit der
                                   dem anderen wuchert eine bunte Dachbepflan-         Produktion von Bio-Eiern. 1996 richteten sie
                                   zung. Auf dem Parkplatz der Firma Hosberg           einen Raum ein, in dem sie Eier pasteurisierten
                                   stehen mehrere Autos mit CNG-Antrieb. Auch          und verpackten. 25 Jahre und eine Generation
                                   der neue, schneeweisse Iveco-Sattelschlepper,       später beschäftigt Hosberg über 100 Mitarbei-
                                   der gerade an die Rampe dockt, läuft mit Biogas     tende. Sie verpacken und verarbeiten täglich
                                   aus dem EZL-Netz.                                   eine halbe Million Eier und decken damit die
                                                                                       Hälfte des Schweizer Bedarfs an Bio-Eiern.
                                   Pult vom lokalen Schreiner
                                   Der Holzrost auf der Terrasse vor der Adminis­      Nachhaltige Kreisläufe
                                   tration ist morsch geworden. Jetzt überlegt sich    Das schnelle Wachstum hat Werte und Philo­
                                   der Geschäftsführer Jonas Reinhard, wie er ihn      sophie nicht verändert. «Wir sind im Biolandbau
                                   ersetzen könnte. Klar ist, dass es weder Teakholz   verankert», sagt Reinhard. «Die Themen Nach-
                                   noch Kunststoff geben wird. «An Ökologie und        haltigkeit und Kreislauf haben mich schon als
                                   Sozialverträglichkeit denken wir bei allem, was     Kind begleitet.» Deshalb hofft er, dass EZL und
                                   wir machen», sagt Reinhard. «Bald brauchen wir      AXPO die geplante Biogas-Anlage in Rappers-
                                   neue Pults. Die kann ich nicht einfach im In­       wil-Jona bald bauen werden. «Dort könnten wir
                                                                                       unsere Abfälle aus der Produktion zu Biogas ver-
                                                                                       gären und unsere Fahrzeuge damit betanken.
                                                                                       Genau solche Kreisläufe streben wir an.»
                                                                                          Das Herz der Firma ist ein 700 Quadratmeter
                                                                                       grosser Raum. Hier werden die Eier von Produ-
                                                                                       zenten aus der ganzen Schweiz angeliefert, ge-
                                                                                       prüft, gewogen, sortiert und verpackt. Nach
                                                                                       wenigen Stunden verlassen sie das Haus in Rich-
                                                                                       tung Detailhandel, Gastronomie und Verarbei-
                                                                                       ter. «Man nimmt hier nicht wahr, was Hosberg
                                                                                       wirklich ausmacht», sagt Reinhard. «Alles, was
                                                                                       vor und nach diesem Raum kommt, macht uns
                                                                                       einzigartig.» Der Betriebswirt meint damit die
                                                                                       Richtlinien zur Nachhaltigkeit und Tierfreund-
                                                                                       lichkeit, die jeder Lieferant und Abnehmer ein-
                                                                                       zuhalten hat. Oder die Chauffeure, Einkäufer
                                                                                       und Berater, die alle Lieferanten regelmässig
                                                                                       besuchen, kontrollieren und bei der Einhaltung
    Täglich werden bei Hosberg eine halbe Million Eier
                                                                                       der Richtlinien unterstützen. Oder die Tochter-
    kontrolliert, sortiert und verpackt.
                                                                                       firmen: Gallina in Malans vermarktet langsam
Bio-Eier fahren bei Hosberg - mit Biogas Seite 2 - Wie der Lakers-Goalie Melvin Nyffeler Energie tankt - Energie ...
Editorial

                                                   Stark durch Vertrauen
                                                   Liebe Leserinnen, liebe Leser
                                                   Im Sommer ist das Leben wieder zurückgekehrt! Langsam, mit
                                                   noch unsicheren Schritten, aber zusehends trittsicherer. Man
                                                   trifft sich wieder, persönliche Gespräche und sozialer Austausch
                                                   wecken verkümmerte Gefühle. Verkümmert ist auch das Vertrauen:
                                                   Der Handschlag als jahrhundertealtes Zeichen von Vertrauen
                                                   ist noch nicht zurück. Das Vertrauen in unser Gegenüber muss
                                                   wieder wachsen, wie es auch gegenüber dem Staat und der Politik
                                                   wieder gestärkt werden muss. Der Entzug von Verantwortung
 Geschäftsführer Jonas Reinhard (mitte)
                                                   und Freiheit hat bei vielen Bürgern Skepsis erzeugt.
 und Manuel Hofstetter (Leiter Logistik, rechts)
 beim Beladen des neuen CNG-Lastwagens.            In der westlichen Welt erholt sich die Wirtschaft, davon profitiert
                                                   auch unsere Region. Die Sparüberschüsse der Haushalte dürften
                                                   zunehmend in den Wirtschaftskreislauf zurückfliessen. Die
wachsende Hühner, Suppenhühner und Bruder-         Nachfrage nach Energie ist in diesem Jahr hoch, bedingt durch
hähne, die bei der «normalen» Eierproduktion       einen kühlen Winter und die anziehende Wirtschaft. Die Preise
als Eintagesküken entsorgt werden. Bibro in        für Gas und Strom steigen kontinuierlich. Diese Entwicklung
Sempach ist die erste biologische Kükenbrüterei    werden Sie im zweiten Halbjahr stärker spüren.
der Schweiz.
                                                   Der Kanton St. Gallen hat im Juli das neue Energiegesetz in Kraft
Gas für Fahrzeuge, Heizung und Dampf               gesetzt. Es bringt einige Änderungen, doch unser Energieträger
Seit vier Jahren produziert Hosberg auch Sand-     Gas wird auch künftig eine wichtige Aufgabe im Wärmemarkt
wiches, Wraps, Salate, Desserts und Getränke.      einnehmen. Das CO2-Gesetz wurde knapp verworfen, trotzdem
Damit haben Erdgas und Biogas an Bedeutung         spüren wir eine grosse Nachfrage nach effizienten Energielösungen.
gewonnen. Neben der Gebäudeheizung wird            Neu betreuen wir unsere Kunden noch umfassender mit unserem
nun Gas auch zur Produktion von Dampf ge-          Energieberater.
nutzt. Mit den CNG-Autos – vier Skoda Octavia
                                                   Wir von EZL planen diverse innovative und nachhaltige Energie-
und ein Opel Zafira – sind die Berater und Ein-
                                                   verbünde in mehreren Gemeinden. Damit wollen wir die Wärme-
käufer der Firma in der ganzen Schweiz unter-
                                                   versorgung auf eine neue Basis stellen. Diese Projekte werden
wegs. Ob das CNG-Antriebskonzept auch für die
                                                   mit hohen Investitionen verbunden sein. Es ergeben sich dafür
grossen Fahrzeuge taugt, soll in den kommen-
                                                   viele Chancen, aber auch Risiken. Wir wollen verantwortungs-
den Monaten mit dem Iveco-Sattelschlepper
geprüft werden.                                    und vertrauensvoll handeln, zugunsten der heutigen und zukünf­
   Bleibt noch die Frage: Wie isst der Bio-Eier­   tigen Kunden. Wir danken Ihnen, dass Sie uns auf diesem Weg
könig der Schweiz Eier am liebsten? Reinhard       begleiten!
denkt nicht lange nach: «Teigwaren mit pochier-
tem Ei, Trüffel und Rahm. Das Ei geht mit dem
Trüffel eine geschmackliche Symbiose ein, das
ist die Krönung.» Sein Rezept für das Sonntags-    Herzliche Grüsse
Ei ist einfacher: «Ich bin ein Fan von knusprig
gebratenen Spiegeleiern.» •

www.hosberg.ch                                     Ernst Uhler
www.cng-mobility.ch/lastwagen                      CEO

                                                                                                                      . 10 | 20 21
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                                                                                                       EN ER G Y NR
Bio-Eier fahren bei Hosberg - mit Biogas Seite 2 - Wie der Lakers-Goalie Melvin Nyffeler Energie tankt - Energie ...
. 10 | 20 2 1
4   EN ER G Y NR

                                 EZL demokratisch

                                 «In den Bergkantonen erleben
                                 wir den Klimawandel stark»
Die Glarner Landsgemeinde hat beschlossen,
dass Gebäude künftig nicht mehr mit fossilen
Brennstoffen geheizt werden dürfen.
«ENERGY» sprach mit dem Glarner Energie- und
Umweltminister Kaspar Becker über Konse­
quenzen und Alternativen.
                                 Wir wissen nicht, ob wir Sie beglückwünschen
                                 oder bedauern sollen, weil die Landsgemeinde
                                                                                         Regierungsrat Kaspar Becker an der
                                 beim Klimaschutz weiter gehen wollte als von
                                                                                         denkwürdigen Glarer Landsgemeinde.
                                 Ihnen vorgesehen …
                                 Die Landsgemeinde hat das Potenzial für Über-
                                 raschungen. Für mich war es undenkbar, solche
                                 Massnahmen auf dem politischen Weg ins Ziel            fossilen Brennstoffen gehören. Wir müssen aber
                                 zu bringen, weil sie in der Vernehmlassung zer-        ehrlich sein: Wir kämpfen schon heute, damit
                                 rissen worden wären. Die Landsgemeinde hat             wir 20 Prozent Biogas im Netz haben. Auch
                                 jetzt gefordert: Wir müssen vorwärts machen            wenn wir im Kanton jede Rüeblischale vergären,
                                 im Kampf gegen die Klimaveränderungen. Jetzt           ist das zu wenig für eine sinnvolle Biogaspro-
                                 freuen wir uns, dass wir das Energiegesetz ins         duktion. Ich frage mich, ob wir das vorhandene
                                 Ziel gebracht haben.                                   Biogas nicht besser im Gewerbe und in der In-
                                                                                        dustrie verwenden, die weiterhin Gas brauchen
                                 Sind die Glarner so fortschrittlich, weil es in die-   werden.
                                 sem Bergtal mehr rumpelt als im Mittelland?
                                 In den Bergkantonen erleben wir den Klima-             Naheliegend ist, dass in Zukunft mehr mit Wärme-
                                 wandel stark. Die Schutzwälder haben sich ver-         pumpen, Holzpellets, Erdsonden und Solarzellen
                                 ändert, es gab Wald-                                   geheizt wird. Gibt es weitere Alternativen zum
                                 brände und extreme              «Wind ist in der       Heizen ohne fossile Brennstoffe?
                                 Niederschläge, die          Schweiz schwierig          Ich sehe viele Herausforderungen. Und ich bin
                                 Murgänge auslösten.                                    froh, dass wir Leute um uns haben wie den
                                 Wenn wir alle 30 Jahre
                                                                    umzusetzen»         EZL-CEO Ernst Uhler.
                                 ein Jahrhundertereig-                                  Sie arbeiten mit Hoch-            «Ich sehe viele
                                 nis haben, müssen wir über die Bücher. Das Be-         druck an diesen Fra-
                                 wusstsein für die Natur ist bei uns ausgeprägter       gen, und das eine oder
                                                                                                                   Herausforderungen»
                                 geworden.                                              andere wird sich dar-
                                                                                        aus ergeben – zum Beispiel Fernwärme.
                                 Wie werden Sie den Willen des Volkes umsetzen?
                                 Wir werden die zum Energiegesetz gehörende             Was macht der Kanton mit seinen eigenen Ge-
                                 Verordnung anpassen und die Details und                bäuden?
                                 Ausnahmen regeln. Dann werden sie in den               Unser nächstes Grossprojekt ist das Zeughaus.
                                 politischen Prozess gehen und vom Landrat ver-         Dort haben wir für 2022 den Ersatz der Ölhei-
                                 abschiedet. Wir werden klären, wie wir mit             zung durch eine neue Wärmepumpe mit Grund-
                                 Unterstützungsbeiträgen umgehen. Ich denke,            wasser budgetiert. Wir wollen auch Wärmever-
                                 dass Gesetz und Verordnung in den nächsten             bunde nutzen, besser dämmen und wenn immer
                                 12 bis 15 Monaten in Kraft treten werden.              möglich Solarzellen auf den Dächern haben. Auf
                                                                                        der Turnhalle der Kantonsschule wird es eine
                                 Wird es weiterhin möglich sein, mit Biogas zu          Gemeinschafts-Solaranlage geben. Wir nahmen
                                 heizen?                                                unsere Vorbildfunktion schon vor dem Be-
                                 Ich interpretiere das neue Gesetz so, dass Biogas      schluss der Landsgemeinde wahr. Sie entspricht
                                 und vielleicht auch andere Gase nicht zu den           unserem politischen Willen.
Bio-Eier fahren bei Hosberg - mit Biogas Seite 2 - Wie der Lakers-Goalie Melvin Nyffeler Energie tankt - Energie ...
Mehr Wärmepumpen und Elektro-Mobilität be-            Der Beschluss der Landsgemeinde stellt Politik,
                            deuten einen höheren Stromverbrauch. Woher soll       Wirtschaft und Bevölkerung vor Herausforderun-
                            dieser Strom kommen?                                  gen. Aber er macht auch Mut: Junge Menschen
                            Die Szenarien des Bundes gehen davon aus,             haben die Zukunft in die Hände genommen und
                            dass der Bedarf nicht zunehmen wird. Ich              etwas bewegt.
                            zweifle daran: Wir haben ein Bevölkerungs-            Es macht mir Freude, dass wir in Glarus eine
                            wachstum, die Wirtschaft wächst, und wir              Klimabewegung haben. Noch mehr Freude
                            decken immer mehr mit Strom ab. Ich glaube,           macht es mir, dass die jungen Menschen ge-
                            es wird eine grosse Herausforderung, den nöti-        merkt haben, welche demokratischen Möglich-
                            gen sauberen Strom zu produzieren. Wind ist           keiten wir speziell im
                            in der Schweiz schwierig umzusetzen: Solar            Kanton Glarus haben.      «Der Entscheid gibt
                            ist besser akzeptiert, hat aber auch Defizite, weil   Wir können mehr als
                                                                                                              uns Rückenwind»
                            wir vor allem im Winter Strom brauchen. Es            Kartontafeln hochhe-
                            stehen in der kommenden Zeit Konzessions­             ben, auf denen steht
                            erneuerungen für die Wasserkraftwerke an.             «Die Eisbären sterben!». Der Entscheid der
                            Aufgrund der neuen Vorgaben der Restwasser-           Landsgemeinde war ein Zeichen der Bevölke-
                            menge werden wir aus diesen Kraftwerken               rung: Wir müssen und wollen etwas machen!
                            weniger Strom gewinnen. Der Bau von neuen             Das gibt uns Rückenwind auf dem politischen
                            Stauseen ist aber nicht zuletzt aufgrund des          Weg. Nach der Abstimmung über das CO2-Ge-
                            Widerstandes von Umweltverbänden eine                 setz hatte ich Angst, dass uns der Rückenwind
                            grosse Herausforderung. Hier wünschte ich             fehlen wird. Ich bin überzeugt, dass wir uns auf
                            mir, dass wir bei der Abwägung von Vor- und           der technischen Seite weiterentwickeln werden,
                            Nachteilen die Gewichte etwas verschieben             und dass die jüngeren Generationen dem noch
                            könnten.                                              mehr Gewicht geben werden. •

                            EZL checkt

                            «Wenn es gurgelt, entlüften wir»
Der Service-Techniker Thomas Kühne von der                                        «Es ist wie beim Auto: Vor dem Winter oder einer
                                                                                  langen Reise sollte man einen Check machen»,
EZL-Tochter Lampert + Walker sorgt mit                                            sagt Thomas Kühne. «So hat man die Kompo-
Heizungs-Checks für zuverlässige Wärme.                                           nenten kontrolliert und ist parat für die kalte
                                                                                  Jahreszeit.» Eine knappe Stunde braucht der
                                                                                  Service-Techniker für diese Dienstleistung.
                                                                                  Unter anderem kontrolliert er dabei den Druck
                                                                                  des Heizsystems, die Umwälzpumpe, die Venti-
                                                                                  le, das Expansionsgefäss und die Dichtheit der
                                                                                  Leitungen. Je nach Typ der Heizung kommen
                                                                                  Kontrollen der Erdsonde oder des Öltanks dazu.
                                                                                  Ein Check der Steuerung und das Richten der
                                                                                  Systemuhr sind weitere Punkte, die den siche-
                                                                                  ren Betrieb der Heizung garantieren.
                                                                                     Für die optimale Verteilung der Wärme im
                                                                                  Haus sind der Druck und das Entlüften sehr
                                                                                  wichtig. Zu viel Luft in den Heizungskörpern,
                                                                                  ein falscher Druck in der Anlage oder ein klem-
                                                                                  mendes Ventil werden oft nicht auf Anhieb be-
                                                                                  merkt und können einen höheren Energiever-
                                                                                  brauch bei kleinerem Heizeffekt bewirken.
                                                                                  «Wenn es gurgelt, entlüften wir und kontrollie-
                                                                                  ren die Ventile», sagt Kühne, der in seinen 25
                                                                                  Berufsjahren viel Erfahrung gesammelt hat. Als
                                                                                  langjähriger Mitarbeiter der Walker AG gehört
 Thomas Kühne beim Heizungs-Check.
                                                                                  er nun neu zur EZL-Familie. •

                                                                                                                                 . 10 | 20 21
                                                                                                                                                5
                                                                                                                  EN ER G Y NR
Bio-Eier fahren bei Hosberg - mit Biogas Seite 2 - Wie der Lakers-Goalie Melvin Nyffeler Energie tankt - Energie ...
. 10 | 20 2 1
6   EN ER G Y NR

                                  EZL mental

                                  In Melvin Nyffelers Tunnel ist es still
Melvin Nyffeler bringt Leistung, wenn es darauf                                       das, was ich kann. Wenn der Puck eingeworfen
                                                                                      ist, schalte ich den Kopf aus und spiele mein
ankommt. «ENERGY» sprach mit dem Lakers-                                              Spiel.
Goalie über Ziele, Ängste und den Tunnel, in den
                                                                                      Körper und Geist überlisten: Der Prozess fängt
er sich an den Match-Tagen begibt.                                                    am Tag vor dem Spiel an. Wenn ich in die Halle
                                                                                      komme, begebe ich mich in einen Tunnel und
                                  Ziele setzen: Damit du langfristige Ziele er­       spreche mit niemandem mehr.
                                  reichen kannst, brauchst du viele kleine Ziele.
                                  Heute im Training war das Tracking des Pucks        Rituale: Vielleicht ist das Trinken in den Unter-
                                  ein kleines Ziel. Grosse Ziele? Diese Saison will   brüchen mein einziges Ritual. Damit kann ich
                                  ich an die Olympischen Spiele und die WM –          mich gut resetten. Eigentlich ist es eine Sau­
                                  und mit den Lakers in die Playoffs.                 mode, weil ich das meiste wieder ausspucke.

                                  Veränderungen: Mein Job verändert sich Jahr         Mit Ängsten auseinandersetzen: Hockey ist
                                  für Jahr. Letzte Saison nahm ich eine Verände-      existenziell: Wenn ich keine Leistung bringe,
                                  rung vor, seitdem arbeite ich mit einem Mental-     muss ich vielleicht mit der Familie umziehen
                                  trainer. Dies war der Schlüssel zu den Playoffs     oder verdiene nichts mehr. Deshalb arbeite ich
                                  und zur WM.                                         fokussiert, damit rücken Ängste in den Hinter-
                                                                                      grund.
                                  Auf den Punkt Leistung bringen: Ich war immer
                                  sehr überzeugt von mir. Ich verlasse mich auf       Bilder und Gefühle aktivieren: Als es schlecht
                                                                                      lief, schaute ich Videos vom Cup-Sieg und vom
                                                                                      Aufstieg. Normalerweise gehe ich die einfachen
                                                                                      Sachen durch. Ich sehe mich vor meinem inne-
                                                                                      ren Auge verschieben und fangen.

                                                                                      Regeneration: Seit einem Jahr bin ich Vater, es
                                                                                      ist anspruchsvoller geworden. Aber noch immer
                                                                                      kann ich zu Hause im Helfermodus sein, ich
                                                                                      muss nichts organisieren.

                                                                                      Schlafen: Manchmal halten mich Sachen, die
                                                                                      mich beschäftigen, vom Schlafen ab. Ich schrei-
                                                                                      be auf, wie und wann ich diese Sachen lösen
                                                                                      kann. So kann ich sie loslassen. Meist meditiere
                                                                                      ich vor dem Schlafen.

                                                                                      Motive und Sinnhaftigkeit: Als ich elf war,
                                                                                      sagten sie beim EHC Kloten, es reiche nicht zu
                                                                                      einem guten Hockeyspieler. Ich wollte allen be-
                                                                                      weisen, dass ich ein guter Goalie bin – und habe
                                                                                      viel Spass dabei.

                                                                                      Vorbereitung, Arbeit: Ich lebte lange von mei-
                                                                                      nem Talent, lief in eine Wand und hatte keinen
                                                                                      Vertrag mehr. Ich erkannte, dass ich für den Er-
                                                                                      folg härter arbeiten muss. Dies hat mich innert
                                                                                      vier Jahren vom Arbeitslosen zum Nati-Goalie
                                                                                      gemacht. •

    Melvin Nyffeler hat seinen Vertrag mit den
    Lakers bis 2026 verlängert.                                                       EZL ist seit vielen Jahren Sponsor der
                                                                                      SC Rapperswil-Jona Lakers. www.lakers.ch
Bio-Eier fahren bei Hosberg - mit Biogas Seite 2 - Wie der Lakers-Goalie Melvin Nyffeler Energie tankt - Energie ...
EZL ökologisch

                Zwei Schritte in die Zukunft
Salome Ziegler fährt mit Biogas und heizt                                 Ein weiterer Zufall hat Salome Zieglers ökolo­
                                                                          gischen Fussabdruck verkleinert: Weil EZL zu
mit Abwasser. Mit diesen EZL-Produkten hat                                ihren Kunden gehört, wurde sie auf CNG-Mobi-
die Grafikerin aus Rapperswil-Jona ihren öko­                             lität und EZL-Biogas-Tankstellen aufmerksam.
                                                                          Als vor einem Jahr der Kauf eines neuen Autos
logischen Fussabdruck stark verkleinert.                                  anstand, entschieden sie und ihr Partner sich
                                                                          für den Skoda Octavia 1.5 TSI G-Tec. «Wenn wir
                 Salome Ziegler bewegt sich gerne in der Natur.           das Auto brauchen, geht’s meist in die Berge»,
                 Sie steigt oft aufs Velo – sei es für eine Tour in den   sagt Ziegler. «Mit unseren Kollegen vom Skiclub
                 Bergen oder die zehnminütige Fahrt zu ihrem              bilden wir jeweils Fahrgemeinschaften. Der
                 Arbeitsplatz in der Grafikagentur fritz. Manch-          Octavia ist dazu ideal: Vier Leute mit vier Paar
                 mal klettert sie auf höhere Berge – zuletzt auf          Ski passen gut rein.» Ideal ist auch, dass es we-
                 den 3210 Meter hohen Piz Medel. Im Winter geht           nige Meter entfernt von Zieglers Wohnung eine
                 sie gerne auf Skitouren.                                 Biogas-Tankstelle gibt. «Falls du mal weiter
                    Sie weiss, dass die Menschheit zu viele Res-          fahren willst, zeigt dir das Navi zuverlässig die
                 sourcen braucht und zu viele Schadstoffe aus-            CNG-Tankstellen an, die meist nicht weit ent-
                 stösst. Speziell in der Schweiz leben wir weit           fernt sind.»
                 über unseren Verhältnissen und verbrauchen                  Ihren ökologischen Fussabdruck hat Ziegler
                 die Ressourcen von drei Planeten. Immer wieder           mit den beiden EZL-Angeboten Energieverbund
                 stellt sich die Frage, was wir dagegen unterneh-         und Biogas von 2,6 auf 1,9 Planeten reduziert.
                 men könnten. Ziegler vermeidet weite Reisen              Damit braucht sie über einen Drittel weniger
                 und bildet Fahrgemeinschaften. Sie bezieht Ge-           Ressourcen als der Durchschnittsschweizer.
                 müse vom Joner Auhof und kauft auch sonst                Weitere Innovationen der EZL, wie zum Beispiel
                 bewusst ein. Sie reduziert Abfall und sortiert ihn       die geplante Biogasanlage Engelhölzli in Rap-
                 gewissenhaft.                                            perswil-Jona, werden dafür sorgen, dass es künf-
                    Nun hat ihr das Schicksal zwei richtig gute           tig noch weniger werden. •
                 Karten zugespielt: «Mein Bruder ist Architekt,
                 und ich konnte in eine Wohnung ziehen, die er
                 geplant und gebaut hat.» Gut für den Fussab-
                 druck: Die betreffende Überbauung befindet
                                                                          www.agentur-fritz.ch
                 sich im Langrüti-Quartier und ist an den Joner
                 Energieverbund der EZL angeschlossen. Sie wird           Ermitteln auch Sie Ihren ökologischen
                 nahezu klimaneutral geheizt mit Abwasser aus             Fussabdruck: www.wwf.ch/de/
                 der Kläranlage und mit Wärmepumpen.                      nachhaltig-leben/footprintrechner

                  Salome Ziegler vor dem Wohnhaus
                  im Langrüti-Quartier.

                                                                                                                             . 10 | 20 21
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                                                                                                              EN ER G Y NR
Bio-Eier fahren bei Hosberg - mit Biogas Seite 2 - Wie der Lakers-Goalie Melvin Nyffeler Energie tankt - Energie ...
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8   EN ER G Y NR

                                   EZL fördert

                                   Regional, nachhaltig und
                                   verpackungsfrei einkaufen
EZL fördert das nachhaltige Einkaufen mit einer                                                     Gläser, Flaschen oder Dosen und schreibt sie mit
                                                                                                    ihrem Gewicht an. Anschliessend geht er durch
Patenschaft der Abfülleraj in Rapperswil-Jona.                                                      den Laden und füllt seine Behälter mit Produk-
                                                                                                    ten, die wenn möglich aus der Region kommen
                                   «Du hast ein Rezept mit Linsen, kaufst ein Pack                  und oft das Bio-Label tragen. Zum Beispiel Ein-
                                   und brauchst 200 Gramm – der Rest wird alt im                    siedler Mehle, Glarner Dinkelflocken oder Eschen-
                                   Schrank», sagt Yvonne Sutter. «Bei uns kannst                    bacher Aroniasaft. Es gibt auch Produkte aus dem
                                   du so viel einkaufen, wie du brauchst.» Auch                     Ausland wie Kürbiskerne aus Österreich oder
                                   Martina Fischli weiss, warum Rapperswil-Jona                     Risottoreis aus Italien. Im Sortiment sind zudem
                                   die Abfülleraj braucht: «Ich koche jeden Tag,                    Öle, Essige, Gewürze und diverse Hygienepro-
                                   und viel Abfall nervt mich. Der grösste Teil                     dukte. «Für uns ist es sehr wichtig, dass wir
                                   meines Kehrichts kam von den Lebensmittel-                       möglichst viel aus der Region haben», sagt Sutter.
                                   verpackungen. Jetzt habe ich ein Regal mit Glä-                  «Was nicht aus der Schweiz kommt, versuchen
                                   sern in der Küche. So vermeide ich nicht nur                     wir, im grenznahen Ausland zu beschaffen.»
                                   Abfall. Ich habe etwas Schönes in meiner Küche                      Zum Abschluss wiegt eine Mitarbeiterin der
                                   und lasse mich von den Produkten inspirieren.»                   Abfülleraj die gefüllten Gläser. Viele Kunden
                                                                                                    runden den Einkauf mit einer Einkehr im ge-
                                   Viel Bio aus der Region                                          mütlichen «Kafi» ab. Hier gibt es Getränke, haus-
                                   Wer in der Abfülleraj einkauft, bringt seine                     gemachten Kuchen und Snacks.
                                   Verpackungen mit – oder kauft sie beim ersten
                                   Besuch. Der Kunde wiegt zuerst seine leeren                      Viel Unterstützung
                                                                                                    Das nachhaltige Einkaufserlebnis verdankt Rap-
                                                                                                    perswil-Jona fünf Frauen, die sich im Winter
                                                                                                    2020 gefunden haben. Für das Eröffnen eines
                                                                                                    Unverpackt-Ladens fehlte Yvonne Sutter, Mar­
                                                                                                    tina Fischli, Simone Berger, Feride Dogum und
                                                                                                    Priska Gätzi jedoch das Kapital. Also lancierten
                                                                                                    sie vor einem Jahr ein Crowdfunding. Es fanden
                                                                                                    sich hunderte von Spendern, die das Patronat
                                                                                                    eines Produktes übernahmen. Firmen und
                                                                                                    Privatpersonen – darunter auch EZL – wurden
                                                                                                    Paten des Ladens. Insgesamt kamen so 74 000
                                                                                                    Franken zusammen. Weitere Unterstützung
                                                                                                    leisteten ehrenamtliche Helfer bei der Einrich-
                                                                                                    tung des Ladens.
                                                                                                       Bereits arbeiten die fünf Frauen der Abfülleraj
                                                                                                    an der Erweiterung des Sortiments. Auf ihrer
                                                                                                    Liste der Wunschprodukte stehen unter ande-
                                                                                                    rem Curry, Chiasamen, Hirseflocken, Konfitü-
                                                                                                    ren und Sirupe. •

    Yvonne Sutter, Feride Dogum, Martina                                                            Abfülleraj, St. Gallerstrasse 57, Jona
    Fischli und Simone Berger in der Abfülleraj.                                                    geöffnet Dienstag bis Samstag
                                                                                                    www.abfuelleraj.ch

IMPRESSUM
ENERGY erscheint zweimal jährlich mit einer Auflage von 4000 Exemplaren
Herausgeber und Kontakt Energie Zürichsee Linth AG, T 055 220 80 50, info@ezl.ch, www.ezl.ch   
Grafik, Layout und Produktion ERNi Druck und Media AG, www.ernidruck.ch    Inhalt, Redaktion und Texte Martin Mühlegg, martin.muehlegg@me.com
Fotografie Stefan Bienz, bienz-photography.ch, Seite 4 Markus Timo Rüegg.
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