Bulletin 4/20 NR. 200, NOVEMBER 2020 KUBA MEXIKO

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Bulletin 4/20
NR. 200, NOVEMBER 2020                MEXIKO
                                      Stärkung trotz Krise
KUBA
Kulturförderung für Solidarität und   KURDISTAN
Zusammenhalt                          Gemeinwohl an erster Stelle

medico international schweiz                      Bulletin 4/20   November 2020
2                                                                                                                                                                                                                 3

            Inhaltsverzeichnis                                                                                      Editorial

                                                                                                                    Liebe Leserin, lieber Leser

            ZENTRALAMERIKA / SCHWEIZ                                                                                       Das Jahr 2020 hat einen klaren      Kurdische Rote Halbmond in Rojava,
            Wir brauchen ein Gesundheitswesen mit Basisbezug                                        4               Hauptdarsteller: COVID-19. Das Corona-     Nordostsyrien Erstaunliches im Kampf
                                                                                                                    virus wird uns noch lange begleiten,       gegen die Pandemie. In Israel/Palästina
            MEXIKO                                                                                                  weit über die gesundheitlichen Belange     schafft es unsere Partnerorganisation
            Stärkung trotz Krise                                                                    6               hinaus. Die Pandemie zeigt uns in scho-    Physicians For Human Rights Israel
                                                                                                                    nungsloser Brutalität, wie ungerecht       (PHRI) mit Hartnäckigkeit und Krea-
            KURDISTAN                                                                                               und krisenanfällig die kapitalistische     tivität, Forderungen an die Regierung
            Gemeinwohl an erster Stelle                                                            9                Wirtschafts- und Weltordnung ist. Die      durchzusetzen und neue Ideen zu
                                                                                                                    Konsequenzen eines privatisierten,         verwirklichen. Das Beispiel aus Kuba
            PALÄSTINA / ISRAEL                                                                                      gewinnorientierten Gesundheitswesens       zeigt schliesslich, wie Kulturförderung
            Corona-Hilfe unter Besatzung                                                          10                sind folgenschwer. Bestehende soziale      die Solidarität und den Zusammenhalt
                                                                                                                    und globale Ungleichheiten werden          unter Menschen stärken kann.
            KUBA
                                                                                                                    unübersehbar und durch staatlich
            Solidarität und Zusammenhalt                                                          11
                                                                                                                    bestimmte Corona-Massnahmen sogar          Wir sind beeindruckt vom Mut und den
            LETZTE SEITE                                                                                            noch verstärkt. Durch die starke Politi-   ausserordentlichen Leistungen, die
                                                                                                                    sierung der Corona-Krise nimmt auch        unsere Partnerorganisationen in dieser
            Stärkung des medico-Teams                                                             12
                                                                                                                    die Polarisierung in der Gesellschaft      Extremsituation erbringen. Ihre Spen-
                                                                                                                    weiter zu. Die Chance, die globale Pan-    den machen diese wichtige Arbeit
                                                                                                                    demie zur Stärkung einer effektiven        möglich. Vielen Dank!
                                                                                                                    internationalen Zusammenarbeit und
                                                                                                                    der Solidarität in der Bevölkerung zu      Wir wissen aber auch, dass unsere
                                                                                                                    nutzen, wurde bisher verpasst.             Partner*innen die Rolle des Staates
                                                                                                                                                               nicht ersetzen können. Langfristig ist
                                                                                                                    In dieser Krise zeigt sich, wie wichtig    ein wirtschaftlicher, politischer und
                                                                                                                    und wirkungsvoll Basisorganisationen       sozialer Strukturwandel nötig. Wir alle
                                                                                                                    und Gemeinschaftsinitiativen sind. Wo      stehen vor der grossen Herausfor-
                                                                                                                    staatliche Hilfe und die nötige Infra-     derung, die neu entflammten Debatten
                                           Titelbild:                                                               struktur fehlen, übernehmen unsere         um Gesellschaft, Solidarität und
                                           Jeden Donnerstag organisiert AfroAtenAs die Peña por la                  Partnerorganisationen lebenswichtige       Versorgung (Care) konkret zu führen –
                                           Diversidad (Show für die Vielfalt) mit LGBTIQ-                           Aufgaben in der Versorgung und             mit Blick über die eigenen Landes-
                                           Künstler*innen: «Eine Nacht voller Energie und Kunst».                   Behandlung der Bevölkerung. Auch in        grenzen hinaus und ohne Angst
                                           Matanzas, Kuba, Oktober 2020
                                                                                                                    besetzten und wirtschaftlich abgerie-      davor, über Verteilungsgerechtigkeit
                                                                                                                    gelten Regionen sind sie für Menschen      zu sprechen!
                                                                                                                    in Not wichtige Hoffnungsträger*innen.
                                                                                                                    In diesem Sinne stehen ermutigende
                                                                                                                    und inspirierende Berichte im Fokus
                                                                                                                    dieses Bulletins.                                Alice Froidevaux

                                                                                                                    In Mexiko vermochte unsere Partner-
                                                                                                                    organisation SADEC ihre Arbeit im                Kommunikation
                                                                                                                    Bereich der Gesundheitsförderung aus-            medico international schweiz
                                                                                                                    zubauen und die Unterstützung von
            Impressum                                                                                               Frauen und Migrant*innen zu stärken.
            Bulletin 4/20, November 2020. Erscheint viermal jährlich im Abonnement; jährlich Fr. 5.–; beglaubigte   Unter den schwierigen Umständen, die
            Auflage 5'500, Redaktion Alice Froidevaux und Nina Schneider, Layout Bianca Miglioretto, Konzept        ob der türkischen Aggression und
            komunikat GmbH, Druck ropress Genossenschaft, Zürich, Herausgeberin medico international schweiz
            (vormals Centrale Sanitaire Suisse, CSS, Zürich), Quellenstrasse 25, 8005 Zürich
                                                                                                                    Blockade, der Sanktionen des Westens
            Titelbild AfroAtenAs                                                                                    und der grassierenden Inflation wid-
            Bildnachweis S. 5: AMCA, S. 6+7: SADEC, S. 8: Heyva Sor a Kurd, S. 12: medico international schweiz     riger kaum sein könnten, leistet der

Bulletin 4/20    November 2020                                                     medico international schweiz     medico international schweiz                                  Bulletin 4/20   November 2020
4                                                                                                                                                                                                         5

          ZENTRALAMERIKA / SCHWEIZ

          Wir brauchen ein
          Gesundheitswesen mit
          Basisbezug
          Seit Jahrzehnten arbeitet medico international schweiz mit
          Partner*innen in Zentralamerika. Beat Schmid1, Koordinator
          der Associazione per l’aiuto medico al Centro America
          (AMCA) erläutert uns die aktuelle Lage in der Region sowie
          die Bedeutung von lokalen Basisorganisationen und Solidarität
          für die Bewältigung der Corona-Krise. Alice Froidevaux

                 medico: Wie haben die Länder        Wie haben die Gesundheitssysteme die
          in Zentralamerika auf Corona reagiert?     Krise gemeistert?
          Wo gab es Ähnlichkeiten, wo Unter-                 Anfänglich wurde wenig getestet
                                                                                                           Behandlung eines Covid-Patienten mit nötigem Schutzmaterial in einem Spital in Managua, Nicaragua
          schiede?                                   und es gab keine verlässlichen
                 Beat Schmid: Ab März 2020           Statistiken zur Verbreitung des Virus.
                                                                                                    Welche Rolle übernehmen Nichtregie-                   PROJEKTSTICHWORTE
          breitete sich Covid-19 auch in Zentral-    Wie in Europa waren Tests oder
          amerika aus. Sehr rasch wurden sehr        Schutzmaterial schwer erhältlich. Mit
                                                                                                    rungsorganisationen?                                  – medico international schweiz hat in Nica-
                                                                                                           Wichtig scheint mir der Basis-                   ragua einmalig die Ausstattung von Gesund-
          strikte Massnahmen getroffen. El           den ansteigenden Fällen brach in El
                                                                                                    bezug. Der kann über staatliche Netz-                   heitspersonal mit Schutzausrüstung unter-
          Salvador schloss als erstes die Grenzen,   Salvador, Guatemala und Honduras das
                                                                                                    werke gesichert werden oder über                        stützt. Das Material wurde auf dem lokalen
          Guatemala und Honduras zogen nach.         Gesundheitssystem im Sommer total
                                                                                                    comunidades und ihre Organisationen,                    Markt beschafft und die Partnerin Movi-
          Schon kurz nach den ersten positiv         zusammen. Nicht so in Nicaragua. Hier
                                                                                                    Promotor*innen oder Hebammen.                           cancer schulte das Personal in der korrekten
          getesteten Fällen wurde der totale         wurden Menschen mit Symptomen
                                                                                                    Entscheidend ist, dass das lokale                       Handhabung der Schutzausrüstungen.
          Lockdown mit Ausganssperren ver-           lokal betreut und Spitäler nicht mit
                                                                                                    Gesundheitspersonal ihre Gemeinden
          hängt. So haben Länder mit sehr            Verdachtsfällen überlastet.
                                                                                                    kennt und nahe an den Menschen und
                                                             Die Covid-Krise hat also ein-
                                                                                                    ihren Bedürfnissen arbeitet.           mich schockiert. Für die Rettung der
«Entscheidend ist, dass das                          drücklich bestätigt: Je wirtschafts-
                                                                                                           Wo Präventionsarbeit von staat- eigenen Wirtschaft wurden Milliarden
Gesundheitspersonal die                              orientierter ein Gesundheitssystem ist,
                                                                                                    licher Seite fehlt, versuchen diverse  gesprochen aber kaum jemand dachte
                                                     desto schlechter ist es auf eine uner-
Gemeinden kennt und nahe                             wartete Krise vorbereitet. Oder umge-
                                                                                                    Basisinitiativen diese Lücke zu füllen.an die Länder des globalen Südens, die
                                                                                                    Aber das ist gar nicht so einfach. Es  wegen Armut, schwacher Wirtschaft
an den Menschen arbeitet»                            kehrt: Je mehr ein System den Men-
                                                                                                    braucht Fachwissen, eine gewisse       und schlechter Versorgung gleich mehr-
                                                     schen in den Mittelpunkt stellt, desto
                                                                                                    Systematik und natürlich finanzielle   fach gefährdet sind. Es wurde in den
          geringem wirtschaftlichen Spielraum        fähiger ist es, auf eine Ausnahme-
                                                                                                    Mittel. Zudem schränken die verhäng-   eigenen Status Quo investiert, jedoch
          das Pulver verfrüht verschossen.           situation einzugehen. Das haben Kuba
                                                                                                    ten Corona-Massnahmen die Mobilität    kaum an globale Ungerechtigkeit und
          Einzig Nicaragua distanzierte sich von     oder Nicaragua bewiesen. Sie gehören
                                                                                                    sehr stark ein. Trotzdem zeigen sich   Ungleichverteilung gedacht.
          solch strengen Eingriffen in den Alltag.   im Corona-Kontext zu den erfolg-
                                                                                                    viele Organisationen erfinderisch und           Dennoch erlebten wir auch
                  Wichtig war natürlich die          reicheren Ländern, weil sie einen
                                                                                                    krisenerprobt.                         internationale Solidarität und die ist
          Kommunikationspolitik. Kuba löste dies     wesentlichen Teil des BIP in eine solide
                                                                                                           Ein schönes Beispiel gesell-    sehr wichtig: Mit AMCA und dem
          sehr vorbildlich mit täglichen und sehr    Gesundheitsversorgung investieren und
                                                                                                    schaftlicher Solidarität ist das Gesund-
                                                                                                                                           Zentralamerikasekretariat ermöglichten
          detaillierten Reportagen. El Salvador      weil lokal verankerte Gesundheits-
                                                                                                    heitsnetzwerk «Christa Baatz» in El    wir zum Beispiel die Arbeit von «Christa
          hingegen hat die Krise mit grosser         komitees viel Basis- und Freiwilligen-
                                                                                                    Salvador. Freiwillige medizinische     Baatz» in El Salvador. In Nicaragua
          Panikmache medial aufgebauscht. Auch       arbeit leisten.
                                                                                                    Fachpersonen haben sich zusammen-      versorgten wir zusammen mit der
          in Guatemala und Nicaragua heizten                 Auch Prioritäten setzen ist rele-
                                                                                                    getan und bieten telefonische Beglei-  Katastrophenhilfe der DEZA, dem Kan-
          fehlende und unglaubhafte Informa-         vant: Das Gesundheitsministerium von
                                                                                                    tungen wie auch punktuell Haus-        ton Genf und medico international
          tionen die Gerüchteküche an und            El Salvador verfügt über 3'000 lokale,
                                                                                                    besuche an. In El Salvador wohnhaft,   schweiz innerhalb von nur zwei Mona-
          erzeugten grosse Unsicherheit in der       bezahlte Gesundheitspromotor*innen.
                                                                                                    gab auch mir das Wissen um dieses      ten sieben Spitäler mit Schutzaus-
          Bevölkerung. Nicaraguas Regierung rief     Aber in der Krisenbewältigungsstrategie
                                                                                                    Netzwerk ein gewisses Gefühl von       rüstung im Wert von 100'000 CHF. Dies
          zwar weiter zu Massenveranstaltungen       hat man sie einfach vergessen. Die
                                                                                                    Sicherheit.                            dank der grossen Solidarität von
          auf und verzichtete auf einen Lock-        Regierung bevorzugte es, medienwirk-
                                                                                                                                           Spender*innen! Herzlichen Dank!
          down, das öffentliche Gesundheits-         sam ein Riesenspital zu bauen, das alle
                                                                                                    Welche Bedeutung hat die interna- ✕
          wesen war aber gut vorbereitet und         Aussichten hat, ein weisser Elefant zu
                                                                                                    tionale Solidarität?                   1
                                                                                                                                             Beat Schmid engagiert sich seit rund 30 Jahren
          priorisierte – wie Kuba – Hausbesuche      werden.
                                                                                                           Der plötzliche Hypernationalis- für Basisorganisationen in Lateinamerika. Seit
          zur Information der Bevölkerung.
                                                                                                    mus in Europa und der Schweiz haben 2019     ist er Koordinator für die Tessiner NGO
                                                                                                                                           AMCA in Zentralamerika.

Bulletin 4/20 November 2020                                          medico international schweiz   medico international schweiz                                         Bulletin 4/20    November 2020
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            MEXIKO

            Stärkung trotz Krise
            Die medico Jahrespartnerschaft 2019/2020 ermöglichte es
            unserer Partnerorganisation SADEC, die Gesundheitsförderung
            im Bundesstaat Chiapas zu stärken. Vom SADEC-Koordinator
            Joel Herredia erfuhr ich, wie es ihnen gelang, trotz der neuen
            Herausforderungen durch die Corona-Krise ihre Arbeit
            erfolgreich fortzusetzen. Martin Hesse

                    Im Kontext der aktuellen Pande-     Gebiete. Als Folge mussten wir unser
            mie spielen Nichtregierungsorganisatio-     medizinisches Personal, das in den
            nen wie SADEC in Mexiko eine bedeu-         autonomen Landkliniken der zapatis-
            tende Rolle. Sämtliches Personal des        tischen Bewegung arbeitet, erstmal
            staatlichen Gesundheitswesens wurde         nach Palenque in die Zentrale von
            in die Spitäler in den Städten versetzt.    SADEC zurückholen,» so Joel weiter.                  Eine Ärzte-Praktikantin im Sozialdienst untersucht eine Patientin im Frauenhaus Ixim Antsetic (CAM)
            Das führte dazu, dass ganze ländliche       Bekannt für ihre Autonomie und kom-                  in Palenque.
                                                        munale Selbstverwaltung, gelang es
                                                        den zapatistischen Gemeinden auf ihre         von Mexiko Richtung USA migrieren.              Es bleibt viel zu tun
PROJEKTSTICHWORTE                                       lokalen Strukturen und Mechanismen            Die Covid-19 Pandemie hat die ohnehin           Und wie wird die Arbeit von SADEC in
– medico international schweiz unterstützt              zurückzugreifen und sich so selbst zu         sehr vulnerablen Migrant*innen hart             den kommenden Monaten weiter-
  mit SADEC das autonome zapatistische                  schützen. Im Austausch mit den                getroffen. Dennoch wurde im Zuge der            gehen? «Es bleibt wichtig, in den
  Gesundheitssystem in indigenen Dörfern in             Gesundheitsbeauftragten der zapatis-          Krise die Herberge auf Empfehlung von           ländlichen Gebieten präsent zu sein.
  Chiapas. SADEC betreut 5 Kliniken durch                                                             Geber*innen-Organisationen vorüber-             Auch wenn die Situation sich etwas
                                                        tischen Dörfer hat SADEC dann fest-
  Ärzt*innen im Sozialjahr. Die Kliniken                                                              gehend geschlossen. Mit der Unter-              entspannt hat, darf man nicht ver-
                                                        gestellt, dass diese vor allem auf
  werden in enger Zusammenarbeit mit                                                                  stützung von SADEC gelang es dann               gessen, dass die Pandemie jederzeit
                                                        verlässliche Informationen über Covid-
  zapatistischen Gesundheitspromotor*innen                                                            aber, die Auflagen des Gesundheits-             wieder aufflammen kann,» ermahnt
  geführt.
                                                        19 angewiesen waren. «Dort konnte
                                                        SADEC einspringen. Wir druckten               ministeriums für eine Wiedereröffnung           Joel. Die Gesundheitsprävention, die
            Gegenden plötzlich sich selbst überlas-     Sensibilisierungs- und Informations-          zu erfüllen. Seit Anfang September ist          bei SADEC schon vor Covid-19 im
            sen waren. «Wir von SADEC konnten           material, welches dann in den zapa-           die Herberge wieder in Betrieb.                 Zentrum stand, ist heute noch viel
            dem entgegenwirken, indem wir den           tistischen Gebieten verteilt und                      Das CAM wurde im Kontext der            wichtiger geworden. Sie kann helfen,
            Kontakt zu den Dörfern pflegen und die      auch von anderen Organisationen auf           Corona-Krise eine wichtige medi-                Leben zu retten.
            Bevölkerung über die Situation und          regionaler und nationaler Ebene ver-          zinische Anlaufstelle. Aus Angst vor
            das Coronavirus sensibilisieren und         wendet wurde. Zudem konnten wir die           einer Ansteckung in einem öffentlichen                  Es gelang den zapatistischen
            informieren,» erzählt Joel.                 Bevölkerung mit Medikamenten und              Spital, suchten viele Menschen bei
                                                                                                      gesundheitlichen Problemen zuerst                       Gemeinden, auf ihre lokalen
                  Die Kontakte mit der Bevöl-           medizinischem Material beliefern,»
            kerung aufrecht zu erhalten, war            berichtet Joel. SADEC hat bei der             Hilfe in lokalen Zentren wie dem CAM.                   Strukturen und Mechanismen
                                                                                                      Joel sieht in der Zusammenarbeit mit
            nicht immer einfach. «Die zapatisti-        Ausarbeitung der Informationsmateria-
                                                                                                      dem Frauenhaus ein grosses Potential
                                                                                                                                                              zurückzugreifen und sich so
            schen Autoritäten verfügten Mitte März      lien mit NGOs aus ganz Mexiko zusam-
            die weitgehende Abriegelung ihrer           mengearbeitet und die medizinische            für die Zukunft von SADEC: «In der                      selbst zu schützen
                                                        Expertise eingebracht. Dies zeigt ihre        Praxis des CAM werden viele Schwan-
                                                        gute Vernetzung und gibt der Arbeit der       gerschaften begleitet und neu auch
                                                        vergleichsweise kleinen Organisation          Geburten betreut. In der Corona-Zeit            Wir freuen uns, dass die medico
                                                        eine beachtliche Breitenwirkung.              haben wir einen Geburtsraum in den              Jahrespartnerschaft und die ausser-
                                                                                                      Räumlichkeiten von SADEC einge-                 ordentliche Lage SADEC gestärkt und
                                                        Festigung der Arbeit mit Frauen und           richtet. Das kann nur eine befristete           eine Erweiterung der Arbeit mit
                                                        Migrant*innen                                 Lösung sein. Eine unserer Visionen ist          Migrant*innen, Frauen und Kindern
                                                        Im Rahmen der medico Jahrespart-              es, ein separates Geburtshaus einzu-            ermöglicht hat. Wir gratulieren SADEC
                                                        nerschaft nahm SADEC neu die Zusam-           richten, um noch besser auf die                 zu diesem Erfolg auf dem Weg zu einer
                                                        menarbeit mit zwei Organisationen in          Bedürfnisse der Frauen eingehen zu              Gesundheitsversorgung für alle!
                                                        der Stadt Palenque auf: dem Frauen-           können.»                                        ✕
                                                        zentrum Casa de Mujer Ixim Antsetic
                                                        (CAM) und der Herberge Casa del
Ausschnitt aus einer Covid-Sensibilisierungsbroschüre
«Wie zeigt sich diese Krankheit? Wie können wir         Caminante J’tatic Samuel Ruiz für
uns schützen?»                                          Menschen, die aus den Ländern südlich

Bulletin 4/20 November 2020                                            medico international schweiz   medico international schweiz                                           Bulletin 4/20    November 2020
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                                                                                                    KURDISTAN / ROJAVA

                                                                                                    Gemeinwohl an erster Stelle
                                                                                                    Der Kurdische Rote Halbmond (Heyva Sor a Kurd) konnte dank
                                                                                                    der Unterstützung der Stadt Zürich und medico international
                                                                                                    schweiz in Rojava Trinkwasser, Corona-Schutzmaterial und
                                                                                                    Hygieneartikel verteilen. Zudem leistet der Rote Halbmond
                                                                                                    Sensibilisierungsarbeit zur Pandemie. Maja Hess1

                                                                                                           In einem handgeschriebenen              Behandlungen trotz Blockade
                                                                                                    Brief bedanken sich die Bewohner*-             In dieser Situation, die sich mit akut
                                                                                                    innen des Quartiers von Talaa in               ansteigenden Fallzahlen zuspitzt und
                                                                                                    Hasakeh beim Kurdischen Roten Halb-            wo überall Hindernisse lauern, leistet
                                                                                                    mond für die überlebenswichtige Liefe-         der Kurdische Rote Halbmond Gigan-
                                                                                                    rung von Trinkwasser. «Ihr habt gross-         tisches. Rojava leidet weiterhin unter
                                                                                                    artige Arbeit geleistet, wir möchten dem       der türkischen Blockade. Die Grenze
                                                                                                    ganzen Team des Roten Halbmondes               zum Irak ist häufig geschlossen. Die
                                                                                                    danken. Andere Organisationen haben            Materialbeschaffung gestaltet sich äus-
                                                                                                    das Wasser gestohlen und wollten es            serst schwierig. Zudem verkompliziert
                                                                                                    danach an uns verkaufen! Aber Ihr habt         sich der Einkauf von Medikamenten in
                                                                                                    das Wasser auf eine faire Art verteilt.»       Aleppo, wegen der Sanktionen des
                                                                                                    Die rasche und unbürokratische Vertei-         Westens gegen die Regierung Assad und
                                                                                                    lung von Trinkwasser hat in den Flücht-
                                                                                                    lingslagern und Notunterkünften grosse
                                                                                                    Erleichterung und Zuversicht gebracht.                PROJEKTSTICHWORTE
                                                                                                    Die Türkei hatte seit März wiederholt                 – medico international schweiz unterstützt
                                                                                                    die Wasserversorgung im Grossraum                       den Kurdischen Roten Halbmond im Bereich
                                                                                                    Hasakeh in Nordostsyrien unterbro-                      Gesundheitsversorgung (Mobile Kliniken)
                                                                                                    chen. So wird die Zivilbevölkerung                      und Trinkwasser, insbesondere für die
                                                                                                    unter Druck gesetzt und die Wasser-                     vertriebene Bevölkerung in Notunterkünften
                                                                                                    knappheit als Waffe benutzt. Dies                       in Rojava, Nordostsyrien.
                                                                                                    geschah zeitgleich mit den ersten
                                                                                                    Warnungen der kurdischen Gesund-
                                                                                                    heitsbehörden zur Covid-19 Pandemie            der wachsenden Inflation. Dennoch hat
                                                                                                    und dem Aufruf an die Bevölkerung,             sich der Rote Halbmond kürzlich
                                                                                                    häufig und sorgfältig die Hände zu             entschlossen, Behandlungsplätze inklu-
                                                                                                    waschen. Aber mit welchem Wasser?              siv Intensivbetten für an Covid-19
                                                                                                                                                   Erkrankte einzurichten. Möglich wird
                                                                                                    Wasser und Schutz für die Bevölkerung          diese komplexe Aufgabe, weil sich die
                                                                                                    «Um jegliche Ungleichbehandlung zu             Mitarbeiter*innen von Heyva Sor mit
                                                                                                    vermeiden, versorgen wir die ganze Be-         einem unglaublichen Engagement und
                                                                                                    völkerung und nicht nur die Flüchtlinge.       viel Kreativität für die Gemeinschaft
                                                                                                    Wir gingen von Haus zu Haus», erzählt          und das Gemeinwohl einsetzen. Dies ist
                                                                                                    Sara Montinaro vom Roten Halbmond.             das Herzstück der Revolution in Rojava:
                                                                                                    «Wir haben das Wasser verteilt, über die       Es geht um das Kollektiv, um demo-
                                                                                                    drohende Gefahr des Virus informiert           kratische Rechte und Gerechtigkeit.
                                                                                                    und den Menschen gezeigt, wie sie sich         Selbstorganisation und Selbstverwal-
                                                                                                    schützen können. Wir haben uns nach            tung sind wesentlich.
                                                                                                    der Wasserqualität und dem Vertei-                    Wir von medico bedanken uns
                                                                                                    lungsmodus erkundigt und ausschliess-          zum Ende dieses Jahres bei Heyva Sor
                                                                                                    lich positive Rückmeldungen erhalten.»         a Kurd für ihren ausserordentlichen
                                                                                                    Seit Beginn der Pandemiewarnung wur-           Mut, ihren Widerstand und ihre
                                                                                                    de das gesamte Team von Heyva Sor              Fähigkeit, Lösungswege zu finden.
                                                                                                    intensiv zu den Corona-Massnahmen              ✕ ✕

                                                                                                    geschult. Neben alltäglichen Hygiene-
                                                                                                    artikeln verteilte es auch grossflächig 1 Maja Hess, Präsidentin von medico international
                                                                                                                                             schweiz, ist momentan in Rojava. In ihrem Blog
                                                                                                    selber hergestelltes Covid-19 Schutz- berichtet sie regelmässig von ihren Erfahrungen:
Covid-Informationskampagne von Heyva Sor a Kurd im Washokani-Camp für intern vertriebene Personen   material an die Bevölkerung.             www.medicointernational.ch/aktuell/blog-rojava.html

Bulletin 4/20 November 2020            medico international schweiz                                 medico international schweiz                                         Bulletin 4/20    November 2020
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           ISRAEL / PALÄSTINA                                                                          KUBA

           Corona-Hilfe unter Besatzung                                                                Solidarität und Zusammenhalt
           Unsere Partnerorganisation Physicians for Human Rights                                      Ihre langjährige Basisarbeit befähigte unsere Partnerorganisation
           Israel (PHRI) stellt sich den Herausforderungen der Covid-19                                AfroAtenAs, in der Corona-Krise rasch Hilfe für vulnerable
           Pandemie und erzielt Erfolge: Zum Beispiel erhalten Flüchtlinge                             Bevölkerungsgruppen bereitzustellen. Dabei spielen Gemeinschaft
           eine kostenlose Corona-Behandlung. Antonia Moser                                            und Solidarität eine wichtige Rolle. Alice Froidevaux

                   «Viele Fragen und wenige Ant-       Patient*innen mit mangelndem Zugang                    «Die Erfahrungen der letzten        und unser Team stand in endlos langen
           worten.» So beschreibt ein Arzt von         zum Gesundheitssystem besucht PHRI              Wochen und Monate waren zuerst ein-        Schlangen, um Stück für Stück das
           PHRI die Situation für die Flüchtlinge      mit einer mobilen Klinik. Doch diese            mal schmerzlich, dann aber auch sehr       Material für die wöchentlich ca. 50
           und Migrant*innen in Israel. Diese sind     durfte im Jordantal wegen der Corona-           befriedigend. Wir haben erlebt, dass       Essenspakete zusammenzutragen.»
           von der Corona-Krise besonders betrof-      Massnahmen erstmals nicht öffnen. Dies          unsere Arbeit Früchte trägt,» so die
           fen: Sie leiden an Armut, leben in beeng-   traf den Direktor Salah Haj Yahya               Worte von Yoelkis Torres, Koordinator      Ein voller Bauch allein macht nicht gesund
           ten Platzverhältnissen und bekommen         heftig: «Die Klinik ist seit 30 Jahren Teil     der Gemeinschaftsinitiative AfroAtenAs.    «Um der Quarantäne-Langeweile ent-
           nur wenig Unterstützung von der Regie-      meines Lebens. Aber nun fühlte ich mich                Seit elf Jahren setzt sich die      gegenzuwirken, verteilen wir zusam-
           rung. Diese Probleme haben sich mit der     plötzlich gelähmt.» Sogleich entwickelte        Organisation in Matanzas für eine nach-    men mit den Notpaketen auch Bücher
           Pandemie verschärft. Was also tun,          er die neue Idee einer mobilen Apotheke         haltige lokale Gemeindeentwicklung         und wir nutzen die Hausbesuche, um
           wenn das Virus ausbricht in einer Unter-    und begann, chronisch Kranke in                 ein. Sie begleitet vulnerable Bevölke-     mit den Menschen über ihre Befind-
           kunft, wo zehn bis zwölf Flüchtlinge auf    entfernten Dörfern mit Medikamenten             rungsgruppen, die in Kuba kaum Unter-      lichkeit zu sprechen. Es ist wichtig, dass
           engstem Raum zusammenleben?                 zu beliefern.                                   stützung erhalten, d.h. Kinder mit         sie sich nicht alleine gelassen fühlen,»
                                                                                                       Beeinträchtigungen, ältere Menschen,       so Yoelkis zum psychosozialen Ansatz
                                                       1000 Patient*innen in Gaza blockiert            alleinerziehende Mütter, HIV-Infizierte    von AfroAtenAs. Besonders berührt war
PROJEKTSTICHWORTE                                      Auch in Gaza hat die Pandemie die               oder die Transcommunity.                   der Koordinator vom Einsatz einer
– Von PHRI unterstützt medico international            bereits schwierige Situation verschärft.               Die Förderung kultureller Aktivi-   Gruppe von Transpersonen, die Stoff-
  schweiz die Mobile Klinik für Palästinenser*-        Hier leben Menschen meist sehr eng              täten spielt bei dieser Arbeit eine zen-   masken nähten, um sie in der Gemeinde
  innen in den besetzten Gebieten und die              zusammen. Zudem war das Gesund-                 trale Rolle: Strassenmalereien der Afro-   zu verteilen: «Dies zeigte uns, dass es
  Offene Klinik für Sans Papiers und                                                                   AtenAs-Gemeinschaft dekorieren die
                                                       heitssystem auf eine solche Krise in                                                       gelingt, verschiedene Bevölkerungs-
  Geflüchtete in Jaffa, Tel Aviv.
                                                       keiner Weise vorbereitet. PHRI sandte           Hauptgasse, Callejón de las Tradiciones,   gruppen zusammenzubringen. Gemein-
                                                       Desinfektionsmittel und Schutzaus-              regelmässig treffen sich Gesangs- und      schaft wird so gelebte Realität.»
           PHRI als Ansprechpartner                    rüstung nach Gaza. Besonders kritisch           Tanzgruppen und jeden Donnerstag                   Dennoch bleibt die tägliche
           Trotz der bekannten Risiken entschied       ist die Situation für die rund 1000             wird eine Show mit Auftritten von          Arbeit eine grosse Herausforderung.
           sich PHRI, die offene Klinik für Flücht-    Kranken, die den Gaza-Streifen nicht            LGBTIQ-Künstler*innen in den sozialen      Die wirtschaftliche Lage wird von Tag
           linge und Migrant*innen in Israel mit       verlassen können, um in Israel medi-            Medien ausgestrahlt, die Peña por la       zu Tag komplizierter. Immer breiter
           Schutzmassnahmen weiter zu betrei-          zinische Behandlung zu erhalten. Viele          Diversidad (Show für die Vielfalt).        spreizt sich auch in Kuba die Schere
           ben. Auf dringende Bitte von PHRI           warten seit Wochen auf eine Ausreise-                                                      zwischen Chancen und Ausschluss. Die
           übersetzte das israelische Gesundheits-     bewilligung. PHRI fordert von Israel            Schnelle Hilfe                             Dankbarkeit der Menschen wie auch die
           ministerium zudem Informationsma-           Transparenz in Bezug auf die Visa-              Dank ihrem langjährigen Engagement         Auszeichnung der Arbeit durch Kultur-
           terial in Sprachen wie Tigrinya oder        prozesse und die Hilfe für die Betrof-          konnte AfroAtenAs in der Bevölkerung,      institutionen geben dem Team von
           Thai, um die Migrant*innen angemes-         fenen. Nach mehreren erfolglosen                aber auch mit Institutionen und der        AfroAtenAs jedoch Mut und Kraft, um
           sen aufzuklären. Lange hatten die           Anfragen bei den zuständigen Behörden           Regierung, wichtige Netzwerke und          weiterzumachen: «In mitten des aktuel-
           israelischen Behörden die Arbeit von        initiierte PHRI eine Petition beim              Vertrauensbeziehungen aufbauen. In         len Chaos helfen zu können, ist ein Licht
           PHRI ignoriert. Im Kontext der Pan-         Höchsten Gericht. Dabei habe sich               Kombination mit der lokalen Veran-         auf unserem Weg. Die Anerkennung,
           demie wurde die NGO nun zum                 gezeigt, wie ‹dürftig› Israels Unter-           kerung und einer soliden Infrastruktur     die wir für unseren Einsatz erhalten,
           wichtigsten Ansprechpartner in Bezug        stützung sei, obwohl eine rechtliche und        ermöglichte dies AfroAtenAs, sehr          möchten wir auch an unsere internatio-
           auf die Gesundheitsversorgung für           ethische Pflicht dazu bestehe. Um den           schnell auf die Corona-Krise zu rea-       nalen Partner weitergeben. Ohne euch
           Flüchtlinge. Zudem ging die Regierung       Druck auf die israelischen Behörden zu          gieren und in ihrer Gemeinde Hilfe         wäre all dies nicht möglich!» bedankt
           auf eine zentrale Forderung von PHRI        erhöhen, ist PHRI eine Koalition mit 19         anzubieten. In erster Linie handelte es    sich Yoelkis.
           ein und gewährleistet neu Corona-           israelischen, palästinensischen und             sich dabei um ganz alltägliche Unter-      ✕
           Behandlungen auch für Menschen ohne         internationalen Organisationen einge-           stützung: Wöchentliche Nahrungs-
           Krankenversicherung.                        gangen. Die Corona-Pandemie zeigt in            mittelpakete und gefiltertes Wasser für
                                                       Israel und Palästina deutlich die               Angehörige von Risikogruppen, die das
           Neu: Eine mobile Apotheke                   Schwächen des Systems – aber die                Haus nicht mehr verlassen sollten.                PROJEKTSTICHWORTE
           Schwieriger gestaltet sich aktuell die      PHRI schafft mit ihren Angeboten                «Dieses Projekt war eine logistische              – medico international schweiz unterstützt in
           Gesundheitsversorgung der Palästinen-       Chancen für eine bessere Gesund-                Herausforderung,» berichtet Yoelkis,                Kuba die Gesundheitsdienstleistungen von
           ser*innen in der Westbank, die              heitsversorgung für alle.                       «Für einmal war Geld nicht die Lösung.              AfroAtenAs für Kinder mit beeinträchtigung
           zusätzlich unter der Besatzung leiden.      ✕                                               Überall waren Nahrungsmittel knapp                  und Senior*innen.

Bulletin 4/20 November 2020                                             medico international schweiz   medico international schweiz                                   Bulletin 4/20   November 2020
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medico international schweiz
Stärkung des medico-Teams                       Kompetenz für politische Analysen und
Für unser Team ist 2020 ein Jahr der            kultursensible Kommunikation.
Umstrukturierung und der besonderen                    «Für mich muss Entwicklungs-
Herausforderungen.                              zusammenarbeit politisch motiviert und
        Aber wir dürfen zuversichtlich in die   basisorientiert sein. Deshalb ist medico inter-
Zukunft schauen. Seit August ist die medico-    national schweiz als kleine Organisation mit
Geschäftsstelle wieder komplett: Anita          starken Wurzeln im politischen Aktivismus
Escher, die schon von 2005 bis 2010 für         und in der internationalen Solidaritäts-
medico international schweiz arbeitete, ist     bewegung ein Wunscharbeitsort. Ich freue
seit Ende 2019 zurück aus Schweden, wo sie      mich, als Kommunikationsverantwortliche
als Botschafterin für El Salvador tätig war.    unseren Partner*innen aus Zentralamerika,
Sie verstärkt den Bereich der Projektkoor-      Kuba, Kurdistan, Israel/Palästina und
dination und übernimmt die Projektländer        Vietnam in der Schweiz eine Stimme geben
Kurdistan, El Salvador und Vietnam. Ihre        zu dürfen.» (Alice Froidevaux)
langjährige internationale Projekterfahrung
bereichert die breite Vernetzung und das        Zusammen mit Barbara Klitzke, Projekt-
institutionelle Fundraising von medico.         koordination, und Bianca Miglioretto,
        «Ich freue mich sehr, wieder bei        Administration, sind wir ein starkes Team.
medico zu arbeiten. Wichtig ist mir, dass       Mit vollem Einsatz begleiten wir unsere
medico historisch an die anti-faschistische     Partnerorganisationen durch die Krisenzeit
Tradition der CSS und an die Unterstützung      und wollen ihren Kämpfen und ihren
der Befreiungsbewegungen Vietnams, Zen-         Visionen auch hier in der Schweiz Gehör
tralamerikas und Kurdistans anknüpft. Die       verschaffen. Wir freuen uns, dass wir dabei
Stärkung der feministischen Perspektive ist     auf Ihre Solidarität zählen können!
mir ein besonderes Anliegen.»                   ✕
(Anita Escher)

Im August stiess Alice Froidevaux zum
medico-Team. Sie übernimmt die Öffent-
lichkeitsarbeit und Kommunikation. Nach
einem zweijährigen Einsatz im guatemal-
tekischen Hochland zum Thema Recht auf
Wasser und Nahrung freut sie sich, ihr
Engagement für eine gerechtere Welt bei
medico fortsetzen zu können. Aus der Ver-
bindung von akademischem Fachwissen und
praktischer Arbeit mit lokalen Organisa- medico-Team, von l.n.r. Anita Escher, Bianca Miglio-
tionen im Feld zieht Alice Froidevaux ihre retto, Alice Froidevaux und Barbara Klitzke

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