ChancenGleichGestalten - Tätigkeitsbericht 2020 Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020
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Tätigkeitsbericht 2020 Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020 ChancenGleichGestalten 04/2021 Tel. (0231) 50-2 33 00 Stadt Dortmund
Der Tätigkeitsbericht fasst die Ergebnisse des Jahreskonzeptes des Gleichstellungsbüros der Stadt Dortmund zusammen. Er ist ein wichtiges internes Evaluationsinstrument, soll aber auch den Beschäftigten der Stadtverwaltung wie auch den Bürger*innen der Stadt Dortmund zur Verfügung gestellt werden, um die Arbeit des Gleichstellungsbüros transparent zu machen. Dortmund, März 2021 Der Tätigkeitsbericht wurde von den Mitarbeitenden des Gleichstellungsbüros der Stadt Dortmund geschrieben. Dies sind: Maresa Feldmann (Gleichstellungsbeauftragte) Katrin Kieseier Martina Borgstedt Sebastian Kaul Claudia Rathge-Borrink Cornelia Rempe Daniela Schlüter Stella Michels (Praktikantin) Niklas Tschasche (Auszubildender) IMPRESSUM Tätigkeitsbericht des Gleichstellungsbüros der Stadt Dortmund Herausgeberin: Stadt Dortmund, Gleichstellungsbüro Kleppingstraße 21–23, 44135 Dortmund Fotos: Dortmund Agentur (Roland Gorecki, Gaye Suse Kromer), Adobe Stock, Gleichstellungsbüro, Hübner/Stadt Hamm, Elisabeth Grümer (Privatbesitz), Theater Dortmund, Beate Fleck (punktum Marketing & Kommunikation), Beratungsstelle für Alleinerziehende beim skf Hörde e.V., Grone Bildungszentren NRW gGmbH, Neue Visionen Filmverleih GmbH, Koordinations- und Forschungsstelle – Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW, Cinestar, Anette Göke Redaktion: Maresa Feldmann (verantwortlich), Katrin Kieseier Kommunikationskonzept, Satz und Druck: Dortmund-Agentur – 04/2021 Wir verwenden ausschließlich FSC/PEFC-zertifiziertes Papier, alkoholfreie Druckchemie & Druckfarben auf Pflanzenölbasis.
Tätigkeitsbericht 2020 Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020 ChancenGleichGestalten Tel. (0231) 50-2 33 00 Stadt Dortmund
Inhalt Grußwort des Oberbürgermeisters...............................................................................................................7 Vorwort der Gleichstellungsbeauftragten....................................................................................................8 1. Kommunale Personalpolitik....................................................................................................................11 1.1 Das Gleichstellungsbüro im Personalbericht........................................................................................11 1.2 Beteiligung an Personalentscheidungen..............................................................................................11 1.2.1 Auswahlverfahren.....................................................................................................................11 1.2.2 Organisationsverfügungen........................................................................................................12 1.2.3 Regelmäßige Teilnahme an Gremiensitzungen...........................................................................12 1.3 Gleichstellungsunterstützende Personalentwicklung...........................................................................15 1.3.1 Mentoringprogramm 2019 bis 2021.........................................................................................15 1.3.2 „Gute Personalarbeit“ – Teilmodul: „Mit Chancengleichheit zum Erfolg – Gleichstellung als Führungsaufgabe“...............................16 1.3.3 Beratungsangebote des Gleichstellungsbüros für Frauen zur beruflichen Entwicklung und für Beschäftigte zum Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“...................................16 1.3.4 Führungsfrauennetzwerke auf unterschiedlichen Ebenen ..........................................................16 1.3.5 Qualifizierungen für Führungsfrauen auf unterschiedlichen Ebenen...........................................17 1.3.6 Markt der Möglichkeiten für Auszubildende der Verwaltung.....................................................19 1.4 Bedarfsermittlung für passgenaue Maßnahmen zur Verbesserung der Gleichstellung bei der Stadt Dortmund .....................................................................................................................19 1.4.1 Beschäftigtenbefragung 2019/2020 zum Thema „Gleichstellung der Geschlechter“ bei der Stadt........................................................................20 1.4.2 Kooperation mit dem Personal- und Organisationsamt und mit dem Personalrat.......................21 1.4.3 Beauftragte für Gleichstellung in den Fachbereichen.................................................................21 1.5 Gleichstellung in der Verwaltung kommunizieren...............................................................................23 1.5.1 Vorstellung des Konzeptes des Gleichstellungsbüros in unterschiedlichen Gremien....................23 1.5.2 Gespräche mit Fachbereichsleitungen hinsichtlich Gleichstellungsthemen in den P&OE-Konzepten............................................................................................................24 1.5.3 Regelmäßige Berichterstattung zu Gleichstellungsthemen in der MAI........................................26 1.5.4 LunchBox – Vielfältige Gleichstellungsthemen für vielfältige Zielgruppen...................................26 1.6 Vereinbarkeit von Beruf und Familie...................................................................................................29 1.6.1 Elternmappen...........................................................................................................................29 1.6.2 Väterkonferenz – geplant, aber ausgefallen aufgrund von Corona.............................................30 1.6.3 VäterDialoge.............................................................................................................................31 4
Inhalt 1.7 Abbau von stereotypen Rollenzuweisungen........................................................................................31 1.7.1 Girls‘ und Boys‘ Praktikum.........................................................................................................32 1.7.2 Zukunft #MINT – Strategien zur Gewinnung weiblicher Talente.................................................32 1.8 Fairer Umgang...................................................................................................................................33 1.8.1 Seminare für Neu- und Quereinsteigende: „Diversity“ als Halbtagesmodul...............................33 1.8.2 Kampagne „Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“...................................................................34 1.8.3 Geschlechtergerechte Sprache...................................................................................................35 1.9 Mitarbeit bei der Landes- und Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und Zusammenarbeit mit der Landesregierung.......................................36 1.10 Veranstaltung: Gender Budgeting – ein zentraler Baustein für einen wirkungsorientierten Haushalt!.......................................................39 2. Unterstützung gleichstellungspolitischer Arbeit in Dortmund............................................................40 2.1 Unterstützung der Dortmunder Frauenverbände.................................................................................40 2.2 FrauenTermineDortmund....................................................................................................................42 2.3 Veranstaltungsformate des Gleichstellungsbüros................................................................................43 2.3.1 Dortmunderinnen stellen sich vor..............................................................................................43 2.3.2 Frauen in der Stadtverwaltung stellen sich vor...........................................................................44 2.3.3 Dortmunder Debattierclub.........................................................................................................44 2.3.4 Butler, Butch, Beyoncé...............................................................................................................45 2.4 Veranstaltung zum Thema Rechtspopulismus und Antifeminismus......................................................47 2.5 Kampagne „Total E-Quality in der Metropole Ruhr“ 10 der 56 diesjährigen Prädikatsträger kommen aus der Metropole Ruhr.......................................................................................................48 2.5.1 Total E-Quality Bewerbungscoaching.........................................................................................48 2.5.2 Die Prädikatsträger der Region 2020.........................................................................................48 2.6 Gegen Gewalt an Frauen – gerade in der Pandemie ein wichtiges Thema...........................................50 2.6.1 Aktivitäten rund um den Internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Frauen..........................52 2.7 Vereinbarkeit von Beruf und Familie...................................................................................................53 2.7.1 Infotag des Netzwerkes „Beruflicher Wiedereinstieg für Alleinerziehende in Dortmund“ ����������54 2.7.2 Empowerment-Workshop für Alleinerziehende..........................................................................54 2.7.3 Backaktion mit Kindern und Vätern...........................................................................................54 2.8 Unterstützung von Frauen mit Fluchterfahrung...................................................................................55 2.8.1 Mentoring für geflüchtete Frauen / PerMenti.............................................................................55 2.8.2 Kooperationsveranstaltung: Neu-/Migrantinnen im Fokus – Europäische Herausforderungen – lokale Perspektiven...............57 2.8.3 Kinoreihe „Weltsichten“...........................................................................................................57 5
Inhalt 2.9 Parität in den Parlamenten.................................................................................................................58 2.9.1 Sachverständigenanhörung und Übergabe einer Bündniserklärung für ein Paritätsgesetz ����������59 2.9.2 Tagungsdokumentation.............................................................................................................59 2.9.3 Speed-Dating mit Dortmunder Ratsfrauen.................................................................................60 2.10 Aktionen rund um den Internationalen Frauentag..............................................................................61 2.10.1 Internationaler Frauentag im Rathaus......................................................................................61 2.10.2 Verleihung des Gleichstellungspreises......................................................................................62 2.10.3 FrauenKinoAbend...................................................................................................................62 2.11 Lohngerechtigkeit: Equal Pay Day.......................................................................................................63 2.12 Interreligiöses FrauenMahl..................................................................................................................64 2.13 Girlpower zum Weltmädchentag – Deine Grenzen setzt Du selbst!.....................................................65 2.14 DiverseCity Kongress..........................................................................................................................66 2.15 Vorstellung der Arbeit des Gleichstellungsbüros vor interessierten Gruppen........................................67 2.16 Jahresabschlussfeier „Wenn die Narzissten wieder blühen“................................................................67 3. Öffentlichkeitsarbeit des Gleichstellungsbüros.....................................................................................68 4. Resümee....................................................................................................................................................69 5. Veranstaltungskalender 2020..................................................................................................................71 5.1 Stattgefundene Veranstaltungen........................................................................................................71 5.2 Aufgrund der Corona-Pandemie abgesagte Veranstaltungen..............................................................76 Bildverzeichnis...............................................................................................................................................81 6
Grußwort Grußwort des Oberbürgermeisters Als Oberbürgermeister der Stadt Dortmund ist es mir ein besonderes Anliegen, die Gleichstellung der Geschlechter voran zu bringen. Das Thema ist vielschichtig und reicht von der Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen, mehr Lohnge- rechtigkeit und dem Abbau von Geschlechterstereotypen bis hin zu Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen, wozu neben häuslicher Gewalt auch Aspekte wie Muti- lation, Zwangsprostitution, Stalking und Cybermobbing gehören. Obwohl in einigen Bereichen in den letzten Jahren Fortschritte erzielt wurden, ist es ein langer Weg, der nur mit gebündelten Kräften und gemeinsamem Engage- ment gelingen kann. Ein wichtiger Partner ist für Dortmund das Gleichstellungs- büro der Stadt, welches sich durch seine vielfältigen Vernetzungsaktivitäten in die Verwaltung sowie in die Gesellschaft hinein auszeichnet. Gerade in Zeiten, wie wir sie in der COVID 19-Pandemie erleben, ist es wichtig, in Fragen der Gleichstellung nicht nachzulassen, und z. B. für eine Aufwertung systemrelevanter Berufe ein- zustehen, eine partnerschaftliche Aufteilung privater Sorgearbeit zu ermöglichen sowie häusliche Gewalt verstärkt in den Fokus zu rücken und die Unterstützungs- infrastruktur zu stärken. Der vorliegende Tätigkeitsbericht des Gleichstellungsbüros bezeugt eindrucksvoll die Vielfalt an Themenfeldern, die Gleichstellungsrelevanz haben und durch unter- schiedliche Maßnahmen bearbeitet wurden. Das Gleichstellungsbüro leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Ziel eines emanzipierten Dortmunds. Einige Veranstaltungen, die bereits weit in der Planung waren, konnten aufgrund der Kontaktbeschränkungen leider nicht durchgeführt werden, einige andere waren jedoch – auch durch Möglichkeiten, diese in den virtuellen Raum zu ver- legen – durchführbar und einiges hat sich insbesondere aus der besonderen Situation heraus an Aktivitäten neu ergeben. Ich danke dem Team des Gleichstellungsbüros für seinen hohen Einsatz und sein gleichstellungspolitisches Engagement im letzten Jahr. Ich bin überzeugt, dass durch die erfolgreiche Arbeit, die vielfach in Kooperationen mit unterschiedlichen Frauenverbänden und weiteren gleichstellungspolitisch aktiven Akteur*innen durchgeführt wird, sich auch zukünftig einiges in Dortmund zu mehr Gender- gerechtigkeit entwickeln wird. Thomas Westphal Oberbürgermeister 7
Vorwort Vorwort der Gleichstellungsbeauftragten Das Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund hat aufgrund der Corona-Pandemie ein sehr bewegtes Jahr 2020 erlebt. Viele Planungen konnten nicht umgesetzt werden, vieles musste der jeweiligen Situation angepasst werden und die Mitar- beitenden mussten auf viele Geschehnisse kurzfristig und schnell reagieren. Trotz der erschwerten Bedingungen konnten aber einige der geplanten Maß- nahmen umgesetzt werden. Zudem ging das Team des Gleichstellungsbüros mit zusätzlichen Maßnahmen, Projekten und Veranstaltungen auf die besondere Corona-Situation ein. An dieser Stelle sollen ein paar besondere Aktivitäten des Gleichstellungsbüros hervorgehoben werden: Ein großes Arbeitspaket lag in der Bearbeitung der Ergebnisse der Beschäftigten- befragung, die zwischen Dezember 2019 und Januar 2020 unter den Mitarbeiten- den der Stadt Dortmund durchgeführt wurde und explizit Gleichstellungsaspekte zum Inhalt hatte. Die Ergebnisse gaben spannende Erkenntnisse über die aktuelle Gleichstellungssituation in der Verwaltung. Fachbereichsbezogene Auswertun- gen konnten vorgenommen werden und wurden mit den Fachbereichsleitungen in Einzelgesprächen diskutiert und es wurden Handlungsfelder ermittelt. Neben fachbereichsspezifischen Umsetzungen werden auch gesamtstädtische Maßnah- men initiiert, um die Gleichstellung der Geschlechter weiter zu verbessern. Dieser Prozess setzt sich auch 2021 fort. (Kapitel 1.4.1, Seite 20) Im Frühjahr 2020 wurde auch die Arbeit am Leitfaden für eine gendersensible Sprache in der Verwaltung abgeschlossen, an der sich mehrere Personen unter- schiedlicher Organisationseinheiten innerhalb der Verwaltung beteiligt hatten. Seit Mai 2020 hat der Leitfaden Gültigkeit und findet in Schriftstücken und Schrift- verkehr Verwendung. Damit verwenden die Beschäftigten der Verwaltung eine inklusive Sprache, die neben Frauen und Männern auch Menschen anspricht, die sich diesen zwei Kategorien nicht zuordnen können. Flankiert hatte das Gleich- stellungsbüro in Kooperation mit der Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente die Einführung mit seiner (digitalen) Frühjahrsakademie, die das Thema aus unterschiedlicher Perspektive beleuchtete. (Kapitel 1.8.3, Seite 35) Eine Arbeitsgruppe unter Koordination des Betrieblichen Arbeitsschutzes und Gesundheitsmanagement (BAGM), an der auch Vertreterinnen des Gleichstel- lungsbüros beteiligt waren, hat 2020 eine Dienstanweisung „Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“ erstellt. Diese zeigt sehr eindrücklich die Null-Tolleranz der Stadt- verwaltung als Arbeitgeberin und führt auf, wie die Strukturen aufgebaut sind, um Opfer sexueller Belästigung zu schützen. Auch ein Flyer wurde flankierend zur Dienstvereinbarung entwickelt, welcher die wichtigsten Punkte aufgreift. Das Gleichstellungsbüro hat darüber hinaus eine LunchBox angeboten, bei der Anke Deutschmann vom BAGM interessierte Mitarbeitende zum Thema infor-mierte. Diese LunchBox verzeichnete eine so große Nachfrage, dass vorgesehen ist, im Jahr 2021 die LunchBox als E-Learning-Tool aufzuzeichnen und der Belegschaft im Mitarbeitendenportal zur Verfügung zu stellen. (Kapitel 1.8.2, Seite 34) Die LunchBox, das Mittagspausenangebot des Gleichstellungsbüros für die Mitarbeitenden der Verwaltung, in der neben einer gemeinsamen Mittagspause ein gleichstellungsthematischer Input durch Referierende gegeben wird, erfuhr 2020 große Aufmerksamkeit. So ging das Gleichstellungsbüro schon sehr früh dazu über, die LunchBox in digitaler Form anzubieten. Hier stand zu Beginn auch die Vermittlung digitaler Kompetenzen im Fokus, so dass neben dem virtuellen 8
Vorwort Angebot auch kurze Schulungen zum Umgang mit Online-Meetings vom Gleich- stellungsbüro angeboten wurden. Auch Zusatz-LunchBoxen wurden im Frühjahr aufgelegt, die sich zum Thema Zeitmanagement insbesondere an Mütter richte- ten, die aufgrund der Doppelbelastung (Homeoffice und vielfach Homeschooling) stark gefordert waren. (Kapitel 1.5.4, Seite 26) Beim zweiten Anlauf (auch hier hatte Corona den Takt vorgegeben) klappte es: das Jubiläum „20 Jahre Beauftragte in den Fachbereichen“ konnte als Präsenz- veranstaltung durchgeführt werden. Neben den Beauftragten für Gleichstellung, die als Multiplikator*innen in den Fachbereichen eine wichtige Funktion zur Umsetzung der Gleichstellungsaktivitäten in der Verwaltung spielen, waren die Dezernent*innen und Fachbereichsleitungen als Gäste geladen. Die Veranstaltung, die in der Agora des Dietrich-Keuning-Hauses ausgerichtet wurde, hatte einen feierlichen Rahmen und würdigte durch unterschiedliche Beiträge die Arbeit der Beauftragten. (Kapitel 1.4.3, Seite 21) Die Stadt Dortmund erhielt 2020 zum dritten Mal das Total E-Quality Prädikat für Chancengleichheit der Geschlechter und das Add-On-Prädikat Diversity! In der Begründung der Jury heißt es: „Die Stadt Dortmund überzeugt erneut mit ihren Initiativen und Aktivitäten, die deutlich über die Regelungen des Landesgleichstel- lungsgesetzes hinausgehen. Gerade hinsichtlich der Vielfalt und Chancengleichheit hebt sich die Stadt Dortmund hervor und erkennt ihr Potenzial.“ Und nicht nur die Stadtverwaltung hat in der Metropole Ruhr 2020 das Prädikat erhalten. Auch weitere 9 Unternehmen aus der Region wurden ausgezeichnet – sicherlich auch mit ein Verdienst der Informationskampagne „Total E-Quality in der Metropole Ruhr“, über die das Gleichstellungsbüro zusammen mit seinen Bündnispartner*innen Bewerbungscoachings angeboten hatte. (Kapitel 2.5, Seite 48) Auch in die Zivilgesellschaft hinein war das Gleichstellungsbüro im Corona-Jahr aktiv. Gemeinsam mit vielen Bündnisorganisationen konnte die Reihe „Auswir- kungen des Rechtspopulismus auf den Feminismus“ fortgeführt werden. Den Vortrag von Anna Schiff, der sich mit der Instrumentalisierung feministischer Themen durch Rechtspopulist*innen befasste, besuchten knapp 90 Personen in der Petri-Kirche. (Kapitel 2.4, Seite 47) Die im Jahr 2019 erfolgreich gestartete feministische Reihe „Butler, Butch, Beyoncè“ wurde 2020 fortgesetzt und insgesamt viermal angeboten, wobei die zwei letzten Folgen digital liefen und gut angenommen wurden. (Kapitel 2.3.4, Seite 45) Erstmalig war das Gleichstellungsbüro auch Partner des Netzwerkes „Berufli- cher Wiedereinstieg für Alleinerziehende in Dortmund“. Gemeinsam richteten die Partnerorganisationen im Februar 2020 einen Markt der Möglichkeiten für Allein-erziehende im Katholischen Centrum aus. Neben Informationsständen gab es auch ein vielfältiges Rahmenprogramm, an das sich das Gleichstellungsbüro mit einem Empowerment-Workshop, welcher ein paar Tage später ausgerichtet wurde, beteiligte. (Kapitel 2.7.1 und 2.7.2, Seite 54) Fortgesetzt hat das Gleichstellungsbüro seine Aktivitäten zum Mädchentag und konnte – in Präsenz! – einen spannenden Nachmittag zum Thema „Deine Grenzen setzt du selbst“ für Schülerinnen anbieten. (Kapitel 2.13, Seite 65) Der Equal Pay Day stand am 17. März an. Das Bündnis hatte für 2020 „Sorgear- beit“ als Schwerpunktthema gesetzt – ohne zu wissen, wie sehr das Thema durch die Corona-Situation in den Fokus der Gesellschaft rücken würde! Der Lockdown 9
Vorwort machte eine Durchführung der groß geplanten Veranstaltung unmöglich. Das Bündnis wollte den Termin im Herbst nachholen, da die aktuelle Gleichstellungs- relevanz der privaten Sorgearbeit und der zu gering bezahlten Care-Berufe gese- hen wurde. Der zweite Lockdown machte aber auch diese Planungen zunichte (Kapitel 2.11, Seite 63). Die hier aufgeführten Ausführungen zeigen: es war gleichstellungspolitisch einiges los im Jahr 2020 und es konnte vieles von Seiten des Gleichstellungsbüros ange- stoßen und bewegt werden! Es war aber auch ein sehr anstrengendes Corona-Jahr und hat eine große Bereit- schaft im Team des Gleichstellungsbüros vorausgesetzt, sich den Herausforderun- gen zu stellen. Die neu erworbenen digitalen Kompetenzen der Mitarbeitenden und der Ehrgeiz, trotz der widrigen Umstände Projekte und Veranstaltungen durchzuführen, hat sicherlich dazu beigetragen, dass mehr als 50 Veranstaltungen stattgefunden haben! Vieles wäre ohne die gute und intensive Zusammenarbeit mit unseren Koopera- tionspartner*innen sowohl innerhalb der Verwaltung als auch in der Zivilgesell- schaft nicht möglich gewesen. Dem engagierten Miteinander gilt ein besonderer Dank! Wir hoffen sehr darauf, dass die Corona-Situation sich 2021 zum Positiven wan- delt. Die Krise trägt, so zeigen es Studienergebnisse, zu einer Re-Traditionalisierung der Rollenverteilung unter den Geschlechtern bei. Zudem zeigt sich, dass auch die Gewalt gegen Frauen in der Krise zugenommen hat. Beides besorgniserregende Entwicklungen, denen wir uns tatkräftig entgegenstellen müssen! Maresa Feldmann Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dortmund 10
1. Kommunale Personalpolitik 1.1 Das Gleichstellungsbüro im Personalbericht Der Personalbericht wird jährlich vom Personal- und Organisationamt erstellt. Unter Punkt 3 werden zentrale Maßnahmen aufgeführt, die das Gleichstellungsbüro für die Beschäftigten der Verwaltung im entsprechenden Jahr durchgeführt hat. Hier werden unter anderem Tätigkeiten zu den Punkten „Maßnahmen zur Verbesse- rung der Gleichstellung“, „Abbau stereotyper Rollenzuweisungen“, „gendersensible Personalauswahl und frauenunterstützende Personalentwicklung“, „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ und „Fairer Umgang“ beschrieben. Ein Schwerpunkt im letzten Personalbericht war das Thema „Frauen in Führung“. Neben Erläuterungen zu den gleichstellungspolitischen Aktivitäten wurde die Ziel- werttabelle für „Frauen in Führungspositionen“ basierend auf den Ergebnissen der Gespräche mit den Fachbereichen vorgestellt. 1.2 Beteiligung an Personalentscheidungen Gem. § 17 Abs. 1 LGG NRW unterstützt und berät die Gleichstellungsbeauftragte die Dienststelle und wirkt mit bei der Ausführung dieses Gesetzes sowie aller Vor- schriften und Maßnahmen, die Auswirkungen auf die Gleichstellung von Frau und Mann haben oder haben können. Ihre Mitwirkung bezieht sich insbesondere auf personelle Maßnahmen, einschließlich Stellenausschreibungen, Auswahlverfahren und Vorstellungsgespräche. Das Gleichstellungsbüro wird demnach in allen Personalentscheidungen, wie beispielweise Beginn oder Beendigung eines Dienst- und/oder Arbeitsverhältnisses, bei Umsetzungen, Versetzungen oder auch bei Reduzierungen bzw. Erhöhungen der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit, sowie bei Anträgen zur mobilen Arbeit beteiligt. Hierzu wird vom Gleichstellungsbüro eine entsprechende Stellung- nahme unter Berücksichtigung der Vorschriften des LGG NRW angefertigt. Im Jahr 2020 lagen dem Gleichstellungsbüro rund 6.100 Vorlagen zu Personal- maßnahmen vor. 1.2.1 Auswahlverfahren Stellenbesetzungen innerhalb der Verwaltung müssen transparent und zugänglich sein. Insbesondere Stellen in höheren Führungsebenen und Entgelt- und Besol- dungsgruppen sowie im technischen Bereich müssen durchgängig mit qualifizier- ten Anforderungsprofilen ausgeschrieben werden. Bereits in der Phase der Ausschreibung von Stellen ist das Gleichstellungsbüro beteiligt. Es achtet bei den Ausschreibungen u. a. auf die Einhaltung von Kriterien wie dem Verwenden einer gendergerechten Sprache oder dass der Teilzeitpassus im Ausschreibungstext enthalten ist. Das Gleichstellungsbüro beteiligt sich zudem an Auswahlverfahren, in denen Frauen unterrepräsentiert sind. Eine Unterrepräsentanz liegt verwaltungsweit ab der Entgeltgruppe 11 TVöD bzw. ab Besoldungsgruppe A 12 LBesG NRW und in allen Führungsebenen vor. Die Vertretenden des Gleichstellungsbüros gehören zur Kommission eines Auswahlverfahrens. Sie achten darauf, dass die gesetzlichen Bestimmungen des Landesgleichstellungsgesetzes NRWs (u. a. Verbot diskriminie- render Fragen in Bezug auf Familienstand, Elternzeit, Familien- und Pflegeauf- 11
1. Kommunale Personalpolitik gaben, Schwangerschaft; Bevorzugung von Frauen in unterrepräsentierten Berei- chen bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung nach Artikel 33 Grundgesetz etc.) eingehalten werden und allen Personen dieselben Fragen im Interview gestellt werden. Aufgrund der Corona-Situation haben viele Auswahlverfahren in Zeiten des Lock- downs online stattgefunden. Damit konnten notwendige Kontaktbeschränkungen eingehalten sowie notwendige Personalauswahlentscheidungen getroffen werden. 1.2.2 Organisationsverfügungen Organisationsverfügungen werden u. a. für jede Veränderung der Aufbau- und Ablauforganisation, für alle Maßnahmen, die Auswirkungen auf den Stellenplan und auf das Budget des betreffenden Fachbereichs haben, erstellt. Das Gleichstellungsbüro muss nach den Vorschriften des Landesgleichstellungs- gesetzes NRW frühzeitig in einen Organisationsprozess eingebunden werden. Hier prüft das Gleichstellungsbüro insbesondere, ob die geplante Umorganisati- on zu Lasten des Frauenanteils in Führungspositionen geht. Falls dies der Fall ist, müssen entsprechende Maßnahmen zum Ausgleich erarbeitet werden. Durch die frühzeitige Einbindung besteht die Möglichkeit, dass alle erforderlichen Aspekte des LGGs, wie beispielsweise die Ausschreibungspflicht bei unterrepräsentierten Bereichen, eingehalten werden können. Ähnlich wie bei den Stellenbesetzungsverfahren fertigt das Gleichstellungsbüro zu jeder Organisationsverfügung eine Stellungnahme an. Erst nach erfolgter Zustim- mung der Gremien kann eine Organisationsverfügung in Kraft treten. Im Jahr 2020 wurden dem Gleichstellungsbüro rund 200 zu bewertende Organi- sationsverfügungen zur Mitbestimmung vorgelegt. 1.2.3 Regelmäßige Teilnahme an Gremiensitzungen Das Gleichstellungsbüro ist in unterschiedlichen Gremien der Verwaltung ver- treten. Damit ist gewährleistet, dass – im Sinne des Gendermainstreaming – die Gleichstellungsrelevanz im Blick behalten und bei Entscheidungen berücksichtigt wird. Die Gleichstellungsbeauftragte nimmt regelmäßig an den Sitzungen des Ausschus- ses Personal- und Organisation teil und auch beim Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie ist, je nach Tagesordnung, eine Vertretung des Gleichstellungsbüros anwesend. Zudem gehören Vertreter*innen des Gleichstellungsbüros zur Betrieblichen Kom- mission LAS und zur Betrieblichen Kommission Ideenmanagement. Darüber hinaus wirkt das Gleichstellungsbüro an Masterplänen mit und ist Mit- glied in Arbeitsgruppen, die Dienstvereinbarungen erarbeiten und wo Gleichstel- lungsrelevanz besteht. Betriebliche Kommission LAS Das Leistungsanreizsystem (LAS) der Stadtverwaltung Dortmund ist ein betrieb- liches System zugunsten einer breiten Teilhabemöglichkeit und einer hohen Akzeptanz bei Mitarbeiter*innen und Führungskräften. Das System sieht vor, die Leistung der Mitarbeitenden im Bewertungszeitraum von einem Jahr nach den drei Kriterien Arbeitsqualität, Team-/Führungsverhalten und Engagement mit Punk- ten zu bewerten. Die Leistungsprämie wird einmal jährlich mit der Entgelt- bzw. Besoldungsabrechnung für Dezember gezahlt. Die jeweilige Prämienhöhe ist 12
1. Kommunale Personalpolitik hierbei abhängig von der individuell erreichten Punktzahl. Gemäß der von 2019 bis 2021 gültigen Dienstvereinbarung ist die Gleichstellungsbeauftragte (bzw. eine namentlich benannte Vertretung) Mitglied dieser paritätisch besetzten Kommission. Die Geschäftsführung wird beim Personal- und Organisationsamt wahrgenom- men. In dieser Kommission werden grundsätzliche Entscheidungen zur Auslegung der Dienstvereinbarung diskutiert und getroffen. Darüber hinaus werden Einzel- beschwerden besprochen. Die Entscheidungen der Kommission beruhen dabei immer auf Überprüfung der Einhaltung der Dienstvereinbarung. Die mehrheitlich getroffenen Entscheidungen werden den Betroffenen durch die Geschäftsführung mitgeteilt. In den vergangenen Jahren haben sich mehr als 99 % der grundsätzlich teilnah- meberechtigten Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung Dortmund auf freiwilliger Basis für eine Teilnahme am LAS entschieden. Die Kommission traf sich im Jahr 2020 einmal. Einige Beschlüsse erfolgten per Umlaufverfahren. Betriebliche Kommission Ideenmanagement Mitarbeitende der Verwaltung sind aufgerufen und eingeladen, ihre Ideen und Vorschläge für Verbesserungen zu benennen und bei einer extra dafür eingerichteten betrieblichen Kommission „Ideenmanagement“ einzureichen. Die einge- reichten Verbesserungsvorschläge können sich auf unterschiedliche Bereiche wie Arbeitsbedin- gungen, Mitarbeitendenzufriedenheit, Umwelt- schutz, Wirtschaftlichkeit u.a. beziehen. Bild 1: Die Kommission, die aus Vertretungen der Arbeitnehmer*innen- und Arbeit- Betriebliche Kommission geber*innenseite zusammengesetzt ist, berät und entscheidet über die Umset- Ideenmanagement, hier: Auszug aus dem zung oder die Ablehnung der eingehenden Verbesserungsvorschläge sowie der Flyer „Inspiration Prämierung. Die Prämierung erfolgt nach dem Regelwerk der Kommission. Dabei Ideenmanagement“ bereitet die beim Personal- und Organisationsamt angesiedelte Geschäftsführung die Entscheidung vor, indem sie z. B. Stellungnahmen betroffener Fachbereiche einholt oder die Prämierungen ermittelt. Die Kommission hat sich 2020 fünfmal getroffen. Arbeitskreis Beurteilungswesen Im Jahr 2020 traf sich dieser Arbeitskreis unter der Koordination des Personal- und Organisationsamtes und unter Beteiligung u.a. des Gleichstellungsbüros mehrfach. Anlass ist neben des perspektivisch neu zu entwickelnden Beurteilungswesens auch die Anpassung des aktuellen Systems an höchstrichterliche Urteile. Vor diesem Hintergrund wurden im Jahre 2020 hauptsächlich die Anlassbeurtei- lungen für Tarifbeschäftigte, die Gewichtung von Beurteilungskriterien sowie die Ermittlung des Gesamtergebnisses und kleinere, hauptsächlich redaktionelle Änderungen im Beurteilungswesen thematisiert und neu geregelt. Das Gleichstellungsbüro ist hier neben der beratenden Rolle darauf bedacht, dass die Regelungen zur Gleichstellung der Geschlechter im Beurteilungssystem berücksichtigt werden. 13
1. Kommunale Personalpolitik Masterplan Digitale Verwaltung – Arbeiten 4.0 Die Digitalisierung revolutioniert die Arbeitswelt, auch in der Stadtverwaltung. So- wohl die Verwaltung als auch die Stadtgesellschaft stehen mit den Anforderungen der Digitalisierung vor großen Herausforderungen. Sie bietet aber auch vielfältige Chancen für eine effektive und effiziente Verwaltung. Die Verwaltung hat, um die Veränderungen der Arbeitswelt aktiv zu gestalten, seit Mitte 2018 eine Stabstelle beim Amt für Angele- genheiten des Oberbürgermeisters und des Rates angesiedelt, die VERWALTUNGSDIGITALISIERUNG BEI DER STADTVERWALTUNG DORTMUND die Digitalisierung vorantreibt und gestaltet: ein Chief Information/ TAX Innovation Office (CIO). Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipising elit. Pellentesque m ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Pellentesque Unter anderen wurde unter Beteiligung vieler Akteur*innen der MASTERPLAN DIGITALE VERWALTUNG – ARBEITEN 4.0 Verwaltung ein Masterplan Digitale Verwaltung – Arbeiten 4.0 entwickelt, welcher auf der Ratssitzung am 11. Februar 2021 verab- schiedet wurde und sich in der Umsetzung befindet. Themenfelder wie IT-Infrastruktur, Ausbildung und Qualifizierung, Neue Arbeitsfor- men und Work-Life-Balance spielen hierbei eine wichtige Rolle. Da diese Bereiche immer auch unter Gleichstellungsaspekten zu sehen sind, war das Gleichstellungsbüro an der Projektgruppe beteiligt. Arbeitskreis zur Erstellung einer Dienstvereinbarung zum Mobilen Arbeiten Die Möglichkeit flexibler Arbeitsformen ist für die Stadt Dortmund ein wichtiges personal- und gleichstellungspolitisches Handlungs- feld, da es einen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Bild 2: Pflege und Beruf leistet. Der Einsatz mobilen Arbeitens stellt gerade im Zuge der Masterplan Digitale Digitalisierung eine wichtige Schlüsselkomponente dar. Um ein für die Stadtver- Verwaltung – Arbeiten 4.0, hier: Deckblatt des Masterplans waltung Dortmund schlüssiges und gut umsetzbares Konzept zu entwickeln, wurde in zwei Pilotbereichen der Verwaltung 2019/2020 erste Erfahrungen mit der Möglichkeit des mobilen Arbeitens gesammelt. Die daraus abzuleitenden ins- gesamt sehr positiven Erfahrungen führten Mitte 2020 zu einer gesamtstädtischen Rahmen-Dienstvereinbarung. Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg in eine mo- derne Arbeitswelt im Rahmen der Umsetzung des Masterplans „Digitale Verwal- tung, Arbeiten 4.0“ und der fortschreitenden Digitalisierung. Das Gleichstellungs- büro war sowohl bei der Evaluation der Pilotphase als auch an der Erarbeitung der Dienstvereinbarung beteiligt. Durch die Corona-Pandemie hat das Thema „Mobiles Arbeiten“ stark an Fahrt aufgenommen und dazu beigetragen, dass die Digitalisierung der Stadtverwal- tung in kürzester Zeit mit großen Schritten fortgeschritten ist. Ein großer Teil der Beschäftigten arbeitet inzwischen mit Zeitanteilen im Homeoffice und nutzt damit die Infrastruktur des Mobilen Arbeitens, die in wenigen Monaten stark ausge- weitet wurde. Es ist davon auszugehen, dass auch nach der Corona-Krise mobile Arbeit für viele Beschäftigte der Verwaltung als eine Möglichkeit der flexiblen Arbeitszeitgestaltung dazu gehören wird. Dies wird einen wichtigen Beitrag zu einer Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Beschäftigten, insbesondere für Eltern jüngerer Kinder leisten. Personalzeitwirtschaft Ein weiteres Vorhaben der Verwaltung stellt die Umstellung der Zeiterfassung von der Stechkarte hin zu einer digitalen Variante dar. Damit soll u. a. ein modernes, anwendungsfreundliches System aufgebaut werden, welches Mehraufwände reduziert und den Prozess insgesamt vereinfacht. Das Gleichstellungsbüro ist in der Arbeitsgruppe „Zeitwirtschaft“ involviert, um Gleichstellungsaspekte bei der Ausgestaltung mit zu berücksichtigen. 14
1. Kommunale Personalpolitik 1.3 Gleichstellungsunterstützende Personalentwicklung Eine geschlechtersensible Personalauswahl und frauenunterstützende Personalent- wicklung zählen zu den Bereichen, in denen das Gleichstellungsbüro besonders aktiv ist, um den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen. Neben der Beteiligung an Personalentscheidungen wurden 2020 u. a. vielfältige Beratungs- und Qualifizierungsangebote vom Gleichstellungsbüro und vielfach in intensiver Kooperation mit dem Personal- und Organisationsamt angeboten. 1.3.1 Mentoringprogramm 2019 bis 2021 Das Mentoringprogramm hat sich als Instrument der Personalentwicklung und Frauenförderung etabliert. Die Evaluation der bisherigen Programme zeigt, dass sich viele Mentees im Anschluss erfolgreich auf höherwertige Fach- oder Führungspositionen be- worben haben. Das Mentoring steht seit 2016 allen Beschäftigten unabhängig vom Geschlecht offen. Da die Verringerung der Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen aber weiterhin ein wichtiges Ziel darstellt, sind zwei Drittel der Plätze für Frauen vorgesehen. Bild 3: Am aktuellen Programm, welches das Personal- und Organisationsamt in Koope- Mentoringprogramm ration mit dem Gleichstellungsbüro durchführt, nehmen 12 Frauen und 5 Männer 2019 bis 2020, hier: Die Mentees der als Mentees teil. Sie werden von erfahrenen Führungskräften der Verwaltung aktuellen Staffel unterstützt, die die Aufgabe der Mentor*innen übernehmen. Nach der Auftaktveranstaltung im November 2019 fanden im Jahr 2020 intensive Austauschtreffen zwischen den Mentees und ihren Mentor*innen statt. Flankiert wurden diese mit Netzwerktreffen sowohl für die Gruppe der Mentees als auch für die Gruppe der Mentor*innen. Die Mentees haben darüber hinaus an mehre- ren Qualifizierungen teilgenommen, die wichtige Schlüsselkompetenzen für zukünftige Führungsaufgaben stärken. Die Mentees waren am 23. September zudem Gäste und gleichzeitig aktive Teilnehmende auf der Jubilä- umsfeier für die Beauftragten für Gleichstellung in den Fachbereichen (siehe Kapitel 1.4.3). Es wurde das 20-jährige Bestehen des Netzwerkes gefeiert und die Fachbereichsleitungen und Dezernent*innen waren hierzu eingeladen. Die Mentees haben als besonde- ren Part der Veranstaltung das aktuelle Mentoring- programm und sich als Gruppe vorgestellt. Sie haben dazu gemeinsam einen Kurzfilm produziert, welcher das Programm und die engagierten Mentees ein- drucksvoll präsentierte. Bild 4: Das Mentoringprogramm konnte aufgrund der Corona-Situation nicht in der Jubiläumsfeier geplanten Zeitspanne durchgeführt werden. Es wurden zudem einzelne Kompo- 20 Jahre Beauftragte für Gleichstellung, nenten als Webinare angeboten. Ursprünglich war die Abschlussveranstaltung des hier: Präsentation Mentoringprogramms für November 2020 vorgesehen. Dieser Programmpunkt des Programmpunktes verschiebt sich in das Jahr 2021. der Mentees aus dem aktuellen Mentoring- programm 15
1. Kommunale Personalpolitik 1.3.2 „Gute Personalarbeit“ – Teilmodul: „Mit Chancengleichheit zum Erfolg – Gleichstellung als Führungsaufgabe“ Seit dem Jahr 2018 absolvieren alle neuen Führungskräfte der Stadt Dortmund, die erstmals eine Führungsfunktion wahrnehmen, die verpflichtende Qualifizie- rungsreihe „Gute Personalarbeit“. Ziel ist es, angehende Führungskräfte auf ihre zukünftige Rolle vorzubereiten, da neben der Fachlichkeit auch soziale und strate- gische Kompetenzen wichtig sind. Mit dieser modularen Qualifizierung sollen die angehenden Führungskräfte für ihre zukünftigen Aufgaben gestärkt werden. Diese Qualifizierungsreihe umfasst sechs Module, die sich an der Lebensphase einer Führungskraft bzw. den Führungserfordernissen und -erfahrungen einer Führungskraft orientieren. Da die Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes und des Gleichstellungsplans auch Aufgabe von Führungskräften ist, wurde das Thema „Gleichstellung von Frauen und Männern“ in die Qualifizierungsreihe aufgenommen. Das Teilmodul „Mit Chancengleichheit zum Erfolg – Gleichstellung als Führungs- aufgabe“ hat das Ziel, Führungskräfte für das Thema zu sensibilisieren, rechtliche Grundlagen zu vermitteln, Stereotype abzubauen und die Kommunikation des Themas in der Verwaltung zu fördern. Im Jahr 2020 konnte das Modul aufgrund der Corona-Situation nur einmal ange- boten werden. Aktuell wird an einer virtuellen Durchführung des Moduls gearbei- tet, da auch für das erste Halbjahr 2021 nicht damit gerechnet wird, dass Präsenz- veranstaltungen in entsprechender Gruppengröße möglich sind. Für 2021 ist mit deutlich mehr Qualifizierungsterminen für das Gleichstellungsmodul zu rechnen, um die ausgefallenen Termine zu kompensieren und den Schulungsbedarf zu decken. 1.3.3 Beratungsangebote des Gleichstellungsbüros für Frauen zur beruflichen Entwicklung und für Beschäftigte zum Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ Frauen sind in höheren Vergütungs- und Entgeltgruppen nach wie vor weniger stark vertreten als Männer. Das Gleichstellungsbüro bietet Frauen aus der Verwal- tung daher Informationen und individuelle Beratung hinsichtlich ihrer Karriere- planung an. Dies beinhaltet z.B. eine Unterstützung bei der Vorbereitung auf Auswahlverfahren oder das Aufzeigen von Entwicklungsperspektiven. Alle Beschäftigten der Verwaltung haben die Möglichkeit, sich über das Gleichstel- lungsbüro hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie beraten zu lassen. Im Jahr 2020 wurden durch die Mitarbeiter*innen des Gleichstellungsbüros über 200 persönliche Beratungen durchgeführt. 1.3.4 Führungsfrauennetzwerke auf unterschiedlichen Ebenen In der Verwaltung gibt es zwei Führungsfrauennetzwerke. Eines ist aus dem Projekt „Top in Führung“ entstanden. Rund zehn Frauen (Bereichs- und Fachbe- reichsleiterinnen) gehören diesem an. Das andere Netzwerk umfasst alle Füh- rungsfrauen, die mindestens Bereichsleiterinnen sind und mehr als 25 Beschäftigte haben. Bei beiden finden regelmäßige Treffen (im Monats- oder 2-Monats-Rhythmus) statt, die der Vernetzung, dem Erfahrungsaustausch und der kollegialen Beratung dienen. Aufgrund der Corona-Situation konnten die Treffen nicht in der geplan- ten Regelmäßigkeit durchgeführt werden. Zudem fanden die Treffen zum Teil im virtuellen Raum statt. 16
1. Kommunale Personalpolitik Für das zweite Netzwerk wird in Kooperation zwischen dem Personal- und Organisationsamt und dem Gleichstellungsbüro einmal im Jahr eine zweitägige Qualifizierung angeboten, die sie bei der Wahrnehmung ihrer Führungsaufgaben unterstützt. Diese Qualifizierung sollte 2020 vom 6. bis 7. November stattfinden. Das Thema wäre „Stress und Umgang mit Belastungen“ gewesen. Viele Füh- rungsfrauen hatten Interesse gezeigt, an der Qualifizierung teilzunehmen. Alle organisatorischen Arbeiten hierzu waren abgeschlossen, wozu die Akquisition eines geeigneten Veranstaltungsortes, das Finden einer geeigneten referierenden Person, und die vertraglichen, finanziellen Aspekte gehörten. Die Weiterbildung musste aufgrund des zweiten Lockdowns kurzfristig abgesagt werden. Sie wird aber in gleicher Weise im Jahr 2021 erneut angeboten, sofern die Corona- Situation dies zulässt. 1.3.5 Qualifizierungen für Führungsfrauen auf unterschiedlichen Ebenen Frauen sind auch heute noch in den Führungsetagen unterrepräsentiert. Dies betrifft auch die Führungsebenen der Stadt Dortmund. Je höher die Ebene, desto geringer ihr Anteil wie nachfolgende Abbildung veranschaulicht: Neben vielfältigen (Beratungs-)Angeboten für Frauen, die Interesse an Führung haben, ist es zudem wichtig, die Frauen, die bereits in Führung sind, in ihren Positionen zu stärken und zu unterstützen, die berufliche Entwicklung weiter voran zu bringen. Aus diesem Grunde bietet das Gleichstellungsbüro für Führungsfrauen auf unterschiedlichen Ebenen Qualifizierungen an. Diese dienen neben der Ver- netzung und dem Austausch der Frauen untereinander, einer Stärkung ihrer 0Führungskompetenzen. 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Fachbereichsleitungen 81,3 % (26) 18,8 % (6) Bereichsleitungen 63,6 % (105) 36,4 % (60) Teamleitungen 52,8 % (303) 47,2 % (271) Bild 5: Männer Frauen Männer- und Frauenanteile auf Führungsebenen, 2020 a) Qualifizierung für Teamleiterinnen: „Kommunikation im Konflikt: Gutes Streiten – Schlechtes Streiten“ Die heutigen Teamleiterinnen sind die potenziellen Bereichsleiterinnen von morgen. Sie sollen durch Qualifizierungsangebote des Gleichstellungsbüros in ihrer Führungsleistung gestärkt werden. Entsprechend bietet das Gleichstellungsbüro einmal im Jahr ein Seminar speziell für Teamleiterinnen zu unterschiedlichen, führungsrelevanten Themen an, die deren Führungskompetenz stärken und sie ermutigen, weitere Karriereschritte zu gehen. Die Qualifizierung – welche aufgrund der Corona-Situation virtuell 17
1. Kommunale Personalpolitik durchgeführt wurde – fand am 19. und 20. November 2020 statt. Thema war „Kommunikation im Konflikt: Gutes Streiten – Schlechtes Streiten“. Im Seminar ging es unter anderem darum, wie ein Streit konstruktiv geführt werden kann. Referentin war Julia Peters, Expertin für Selbstmarketing und Purpose Coach. b) FrauenMachtEinfluss Das Qualifizierungsprogramm „FrauenMachtEinfluss“ ist ein Kooperationsprojekt mit dem Dortmunder Forum Frau & Wirtschaft e. V. und richtete sich gezielt an Teamleiterinnen aus Privatwirtschaft und Stadtverwaltung, die ihre Führungskom- petenzen weiter stärken, sich mit anderen Führungsfrauen vernetzen und einen Einblick erhalten wollen, wie andere führen. Das Programm wurde im Frühjahr 2019 mit großem Erfolg durchgeführt. Es wur- den für 16 Frauen fünf – zum Teil mehrtägige – Qualifizierungsmodule angeboten, die von unterschiedlichen Referentinnen ausgerichtet wurden. Inhaltlich ging es u. a. um Persönlichkeitsmodelle, Sprache und Macht sowie die Kunst, eine gute Rede zu halten. Von den Teilnehmerinnen wurde im Anschluss der Wunsch geäußert, mehr zum Thema „Konflikte“ zu erfahren, da hier noch Qualifizierungsbedarf gesehen wurde. Das Gleichstellungsbüro hat daraufhin für den 7. Februar 2020 eine ganz- tägige Schulung für die Teilnehmerinnen angeboten, die dieses Thema explizit in den Fokus nahm: „Ärgere dich nicht – Durchsetzungsstark und Souverän“. Inhalte waren u. a. Konfliktanalysen, die eigene Haltung zu Konflikten, das Verwenden unterschiedlicher Kommunikationsmittel und Lösungsmöglichkeiten. Referentin war Frauke Huppertz, HuppertzCONSULTING aus Hannover. Der Qualifizierungstag wurde auch dazu genutzt, mit den Führungsfrauen in den Austausch zu kommen und zu evaluieren, was sich bei den Beteiligten beruflich seit dem Programm im Frühjahr 2019 verändert hat und welche Erkenntnisse aus dem Qualifizierungs- programm mitgenommen werden konnten. Die Evaluationsergebnisse des Qualifizierungsprogramms wurden für die Konzep- tion der nächsten Staffel, die im Frühjahr 2021 durchgeführt werden soll, heran- gezogen. Im Herbst 2020 wurde ein modifiziertes Konzept in Kooperation mit dem Dortmunder Forum Frau & Wirtschaft e. V. entwickelt. Mögliche Referierende wurden angefragt, Termine festgelegt, Räumlichkeiten, die unter bestimmten Corona-Auflagen genutzt werden können, wurden recherchiert und gebucht. Der Flyer für die Staffel 2021 wurde im Dezember konzipiert und gestaltet, die Ausschreibung zur Bewerbung um einen Platz im Programm lief bis Mitte Januar 2021. Der erste Qualifizierungstermin ist für den 12. März 2021 geplant. Bei der für 2021 geplanten Neuauflage sind 7 Plätze für Teamleiterinnen der Stadtver- Bild 6: waltung und 7 für Führungsfrauen aus der Wirtschaft reserviert. Das Interesse an FrauenMachtEinfluss, hier: Titelseite des Flyers der Qualifizierung ist groß: Es gab mit über 30 Bewerbungen eine deutlich höhere für das Qualifizierungs- Nachfrage auf eine Teilnahme am Programm, als Plätze zur Verfügung stehen, so programm 2021 dass die bestgeeignetsten Teilnehmerinnen ausgewählt wurden. c) Qualifizierung für Bereichsleiter- März bis Juni 2021 innen: „SpracheMachtEinfluss – FRAUENMACHTEINFLUSS2021 Rhetorik für Frauen“ Ein Programm für Frauen, die in Wirtschaft und Verwaltung Einfluss nehmen wollen Ein weiteres Qualifizierungsangebot richtet sich speziell an Bereichsleiterinnen, deren Anteil auf Bereichsleitungsebene in der Verwaltung bei einem Drittel liegt. Da auch der Frauenanteil auf Fachbe- reichsleitungsebene deutlich niedriger ist als der der Männer, ist es wichtig, die Zum Qualifizierungsprogramm Weibliche Nachwuchsführungskräfte können sich für Fachgrenzen hinaus. Ziel ist auch der Aufbau eines 18 ein intensives Qualifizierungsprogramm bewerben, welches ihre Kompetenzen in Management, Leader- Netzwerkes zur Reflektion und Weiterentwicklung von anspruchsvollen Führungsthemen. ship und Gremienarbeit aufbaut und weiterentwi- ckelt. Qualifizierung und Networking sind – neben der Viele Frauen haben Lust auf Führung, auf einen Herausforderung, berufliche und familiäre Wünsche erfolgreichen Einfluss in Gestaltungsprozesse und in Einklang zu bringen – entscheidend für das Er- haben Interesse an entsprechenden Qualifizierun-
1. Kommunale Personalpolitik vorhandenen Bereichsleiterinnen tatkräftig zu unterstützen und in ihrem Wunsch, die Karriere-leiter weiter emporzusteigen, zu bestärken. Wie auch bei den Teamleiterinnen bietet das Gleichstellungsbüro einmal im Jahr eine Qualifizierung speziell für Bereichsleiterinnen an. Diese dient der Stärkung ihrer Führungskompetenz, soll aber auch Vernetzung und gegenseitige kollegiale Unterstützung fördern. Die 2-tägige Qualifizierung „SpracheMachtEinfluss – Rhetorik für Frauen“ fand am 26. und 27. Februar 2020 statt und wurde von der Referentin Christiane Keller- Zimmermann (Friedrich-Ebert-Stiftung NRW) durchgeführt. Inhaltlich ging es um „Verbale und nonverbale Kommunikation“, „Sprache und Macht“ und um den „Umgang mit unfairen verbalen Angriffen“. Insgesamt haben 15 Bereichsleiter- innen an dem Seminar teilgenommen. Die Resonanz war sehr positiv. 1.3.6 Markt der Möglichkeiten für Auszubildende der Verwaltung Als neues Element bei der Einführungswoche der Anwärter*innen des gehobenen Verwaltungsdienstes wurde am 4. September 2020 unter Koordination des Perso- nal- und Organisationsamtes erstmalig ein Markt der Möglichkeiten angeboten. Ursprünglich war angedacht, diese Veranstaltung zentral an einem Ort stattfinden zu lassen. Im Hinblick auf die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsreglungen hat man sich hingegen entschieden, dass stattdessen die Nachwuchskräfte in Gruppe von maximal 10 Personen in einer Art Rotationssystem zu verschiedenen Bereiche der Stadtverwaltung gehen. Dort konnten sich die Bereiche vorstellen und im Dia- log mit den Anwärter*innen zu ihren Aufgaben und Aktivitäten in den Austausch kommen. Auch das Gleichstellungsbüro hat sich am Markt der Möglichkeiten beteiligt und hatte über den Tag verteilt vier Gruppen bei sich in den Räumlichkeiten zu Besuch. Neben einer Kurzpräsentation zu den Aufgaben und Zielen der Gleichstellungs- stelle wurde über die vielen Facetten gleichstellungsrelevanter Bereiche diskutiert. 1.4 Bedarfsermittlung für passgenaue Maßnahmen zur Verbesserung der Gleichstellung bei der Stadt Dortmund Das Gleichstellungsbüro evaluiert seine Arbeit fortlaufend und passt diese an aktuelle Erkenntnisse und Bedarfe an. So wurde von Anfang Dezember 2019 bis Mitte Januar 2020 eine Beschäftigten- befragung durchgeführt, die sich ausschließlich mit dem Thema „Gleichstellung“ befasste und eine Vielfalt an Themenfeldern abdeckte. Die Ergebnisse wurden 2020 ausgewertet. Sie zeigen auf, welche Handlungsbedarfe aus Sicht der Be- schäftigten bestehen und bieten damit Anregungen für die zukünftige Gestaltung der Gleichstellungsarbeit in der Verwaltung. Darüber hinaus fanden regelmäßig JourFixe-Termine zwischen dem Gleichstel- lungsbüro und dem Personal- und Organisationsamt sowie zwischen dem Gleich- stellungsbüro und dem Personalrat zu aktuellen Gleichstellungsthemen statt. Auch die Beauftragten für Gleichstellung in den Fachbereichen gehören in dieses Themenfeld. Sie sind wichtige Bindeglieder zwischen den Fachbereichen und dem Gleichstellungsbüro und geben Hinweise, wie die Gleichstellungsarbeit in der Verwaltung aus dem Blickwinkel der Fachbereiche gelingen kann. Das Jahr 2020 war hier ein besonderes Jahr, denn das Netzwerk der Beauftragten konnte das 20-jährige Jubiläum feiern! 19
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