ChancenGleichGestalten - Tätigkeitsbericht 2020 Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020

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ChancenGleichGestalten - Tätigkeitsbericht 2020 Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020
Tätigkeitsbericht 2020
          Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund
          für die Zeit vom 1. Januar 2020
          bis 31. Dezember 2020

          ChancenGleichGestalten

04/2021

          Tel. (0231) 50-2 33 00   Stadt Dortmund
ChancenGleichGestalten - Tätigkeitsbericht 2020 Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020
Der Tätigkeitsbericht fasst die Ergebnisse des Jahreskonzeptes des Gleichstellungsbüros der
Stadt Dortmund zusammen. Er ist ein wichtiges internes Evaluationsinstrument, soll aber auch
den Beschäftigten der Stadtverwaltung wie auch den Bürger*innen der Stadt Dortmund zur
Verfügung gestellt werden, um die Arbeit des Gleichstellungsbüros transparent zu machen.

Dortmund, März 2021

Der Tätigkeitsbericht wurde von den Mitarbeitenden des Gleichstellungsbüros der Stadt
Dortmund geschrieben. Dies sind:

Maresa Feldmann (Gleichstellungsbeauftragte)
Katrin Kieseier
Martina Borgstedt
Sebastian Kaul
Claudia Rathge-Borrink
Cornelia Rempe
Daniela Schlüter
Stella Michels (Praktikantin)
Niklas Tschasche (Auszubildender)

IMPRESSUM
Tätigkeitsbericht des Gleichstellungsbüros der Stadt Dortmund

Herausgeberin:
Stadt Dortmund, Gleichstellungsbüro
Kleppingstraße 21–23, 44135 Dortmund
Fotos: Dortmund Agentur (Roland Gorecki, Gaye Suse Kromer), Adobe Stock, Gleichstellungsbüro,
Hübner/Stadt Hamm, Elisabeth Grümer (Privatbesitz), Theater Dortmund, Beate Fleck (punktum
Marketing & Kommunikation), Beratungsstelle für Alleinerziehende beim skf Hörde e.V.,
Grone Bildungszentren NRW gGmbH, Neue Visionen Filmverleih GmbH, Koordinations- und
Forschungsstelle – Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW, Cinestar, Anette Göke

Redaktion: Maresa Feldmann (verantwortlich), Katrin Kieseier
Kommunikationskonzept, Satz und Druck: Dortmund-Agentur – 04/2021

Wir verwenden ausschließlich FSC/PEFC-zertifiziertes Papier,
alkoholfreie Druckchemie & Druckfarben auf Pflanzenölbasis.
ChancenGleichGestalten - Tätigkeitsbericht 2020 Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020
Tätigkeitsbericht 2020
Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund
für die Zeit vom 1. Januar 2020
bis 31. Dezember 2020

ChancenGleichGestalten

Tel. (0231) 50-2 33 00   Stadt Dortmund
ChancenGleichGestalten - Tätigkeitsbericht 2020 Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020
Inhalt

             Grußwort des Oberbürgermeisters...............................................................................................................7

             Vorwort der Gleichstellungsbeauftragten....................................................................................................8

             1. Kommunale Personalpolitik....................................................................................................................11
                1.1     Das Gleichstellungsbüro im Personalbericht........................................................................................11
                1.2     Beteiligung an Personalentscheidungen..............................................................................................11
             			1.2.1 Auswahlverfahren.....................................................................................................................11
             			1.2.2 Organisationsverfügungen........................................................................................................12
             			 1.2.3 Regelmäßige Teilnahme an Gremiensitzungen...........................................................................12
                1.3     Gleichstellungsunterstützende Personalentwicklung...........................................................................15
             			 1.3.1 Mentoringprogramm 2019 bis 2021.........................................................................................15
             			 1.3.2 „Gute Personalarbeit“ – Teilmodul:
             					 „Mit Chancengleichheit zum Erfolg – Gleichstellung als Führungsaufgabe“...............................16
             			 1.3.3 Beratungsangebote des Gleichstellungsbüros für Frauen zur beruflichen Entwicklung
             					 und für Beschäftigte zum Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“...................................16
             			 1.3.4 Führungsfrauennetzwerke auf unterschiedlichen Ebenen ..........................................................16
             			 1.3.5 Qualifizierungen für Führungsfrauen auf unterschiedlichen Ebenen...........................................17
             			 1.3.6 Markt der Möglichkeiten für Auszubildende der Verwaltung.....................................................19
                1.4     Bedarfsermittlung für passgenaue Maßnahmen zur Verbesserung der Gleichstellung
                        bei der Stadt Dortmund .....................................................................................................................19
             			 1.4.1 Beschäftigtenbefragung 2019/2020 zum Thema
                       „Gleichstellung der Geschlechter“ bei der Stadt........................................................................20
             			 1.4.2 Kooperation mit dem Personal- und Organisationsamt und mit dem Personalrat.......................21
             			 1.4.3 Beauftragte für Gleichstellung in den Fachbereichen.................................................................21
                1.5     Gleichstellung in der Verwaltung kommunizieren...............................................................................23
             			 1.5.1 Vorstellung des Konzeptes des Gleichstellungsbüros in unterschiedlichen Gremien....................23
             			 1.5.2 Gespräche mit Fachbereichsleitungen hinsichtlich Gleichstellungsthemen
                       in den P&OE-Konzepten............................................................................................................24
             			 1.5.3 Regelmäßige Berichterstattung zu Gleichstellungsthemen in der MAI........................................26
             			 1.5.4 LunchBox – Vielfältige Gleichstellungsthemen für vielfältige Zielgruppen...................................26
                1.6     Vereinbarkeit von Beruf und Familie...................................................................................................29
             			1.6.1 Elternmappen...........................................................................................................................29
             			 1.6.2 Väterkonferenz – geplant, aber ausgefallen aufgrund von Corona.............................................30
             			1.6.3 VäterDialoge.............................................................................................................................31

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ChancenGleichGestalten - Tätigkeitsbericht 2020 Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020
Inhalt

   1.7     Abbau von stereotypen Rollenzuweisungen........................................................................................31
			 1.7.1 Girls‘ und Boys‘ Praktikum.........................................................................................................32
			 1.7.2 Zukunft #MINT – Strategien zur Gewinnung weiblicher Talente.................................................32
   1.8     Fairer Umgang...................................................................................................................................33
			 1.8.1 Seminare für Neu- und Quereinsteigende: „Diversity“ als Halbtagesmodul...............................33
			 1.8.2 Kampagne „Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“...................................................................34
			1.8.3 Geschlechtergerechte Sprache...................................................................................................35
   1.9     Mitarbeit bei der Landes- und Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauen- und
           Gleichstellungsbeauftragten und Zusammenarbeit mit der Landesregierung.......................................36
 1.10 Veranstaltung: Gender Budgeting
			 – ein zentraler Baustein für einen wirkungsorientierten Haushalt!.......................................................39

2. Unterstützung gleichstellungspolitischer Arbeit in Dortmund............................................................40
   2.1     Unterstützung der Dortmunder Frauenverbände.................................................................................40
   2.2     FrauenTermineDortmund....................................................................................................................42
   2.3     Veranstaltungsformate des Gleichstellungsbüros................................................................................43
			 2.3.1 Dortmunderinnen stellen sich vor..............................................................................................43
			 2.3.2 Frauen in der Stadtverwaltung stellen sich vor...........................................................................44
			2.3.3 Dortmunder Debattierclub.........................................................................................................44
			 2.3.4 Butler, Butch, Beyoncé...............................................................................................................45
   2.4     Veranstaltung zum Thema Rechtspopulismus und Antifeminismus......................................................47
 2.5 Kampagne „Total E-Quality in der Metropole Ruhr“ 10 der 56 diesjährigen Prädikatsträger
			 kommen aus der Metropole Ruhr.......................................................................................................48
			 2.5.1 Total E-Quality Bewerbungscoaching.........................................................................................48
			 2.5.2 Die Prädikatsträger der Region 2020.........................................................................................48
   2.6     Gegen Gewalt an Frauen – gerade in der Pandemie ein wichtiges Thema...........................................50
			 2.6.1 Aktivitäten rund um den Internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Frauen..........................52
   2.7     Vereinbarkeit von Beruf und Familie...................................................................................................53
			 2.7.1 Infotag des Netzwerkes „Beruflicher Wiedereinstieg für Alleinerziehende in Dortmund“	����������54
			 2.7.2 Empowerment-Workshop für Alleinerziehende..........................................................................54
			 2.7.3 Backaktion mit Kindern und Vätern...........................................................................................54
   2.8     Unterstützung von Frauen mit Fluchterfahrung...................................................................................55
			 2.8.1 Mentoring für geflüchtete Frauen / PerMenti.............................................................................55
			2.8.2 Kooperationsveranstaltung:
         Neu-/Migrantinnen im Fokus – Europäische Herausforderungen – lokale Perspektiven...............57
			2.8.3 Kinoreihe „Weltsichten“...........................................................................................................57

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ChancenGleichGestalten - Tätigkeitsbericht 2020 Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020
Inhalt

                 2.9     Parität in den Parlamenten.................................................................................................................58
             			 2.9.1 Sachverständigenanhörung und Übergabe einer Bündniserklärung für ein Paritätsgesetz	����������59
             			2.9.2 Tagungsdokumentation.............................................................................................................59
             			 2.9.3 Speed-Dating mit Dortmunder Ratsfrauen.................................................................................60
                 2.10 Aktionen rund um den Internationalen Frauentag..............................................................................61
             			 2.10.1 Internationaler Frauentag im Rathaus......................................................................................61
             			 2.10.2 Verleihung des Gleichstellungspreises......................................................................................62
             			2.10.3 FrauenKinoAbend...................................................................................................................62
                 2.11 Lohngerechtigkeit: Equal Pay Day.......................................................................................................63
                 2.12 Interreligiöses FrauenMahl..................................................................................................................64
                 2.13 Girlpower zum Weltmädchentag – Deine Grenzen setzt Du selbst!.....................................................65
                 2.14 DiverseCity Kongress..........................................................................................................................66
                 2.15 Vorstellung der Arbeit des Gleichstellungsbüros vor interessierten Gruppen........................................67
                 2.16 Jahresabschlussfeier „Wenn die Narzissten wieder blühen“................................................................67

             3. Öffentlichkeitsarbeit des Gleichstellungsbüros.....................................................................................68

             4. Resümee....................................................................................................................................................69

             5. Veranstaltungskalender 2020..................................................................................................................71
                 5.1     Stattgefundene Veranstaltungen........................................................................................................71
                 5.2     Aufgrund der Corona-Pandemie abgesagte Veranstaltungen..............................................................76

             Bildverzeichnis...............................................................................................................................................81

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ChancenGleichGestalten - Tätigkeitsbericht 2020 Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020
Grußwort

Grußwort des Oberbürgermeisters
Als Oberbürgermeister der Stadt Dortmund ist es mir ein besonderes Anliegen, die
Gleichstellung der Geschlechter voran zu bringen. Das Thema ist vielschichtig und
reicht von der Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen, mehr Lohnge-
rechtigkeit und dem Abbau von Geschlechterstereotypen bis hin zu Maßnahmen
gegen Gewalt an Frauen, wozu neben häuslicher Gewalt auch Aspekte wie Muti-
lation, Zwangsprostitution, Stalking und Cybermobbing gehören.

Obwohl in einigen Bereichen in den letzten Jahren Fortschritte erzielt wurden, ist
es ein langer Weg, der nur mit gebündelten Kräften und gemeinsamem Engage-
ment gelingen kann. Ein wichtiger Partner ist für Dortmund das Gleichstellungs-
büro der Stadt, welches sich durch seine vielfältigen Vernetzungsaktivitäten in die
Verwaltung sowie in die Gesellschaft hinein auszeichnet. Gerade in Zeiten, wie wir
sie in der COVID 19-Pandemie erleben, ist es wichtig, in Fragen der Gleichstellung
nicht nachzulassen, und z. B. für eine Aufwertung systemrelevanter Berufe ein-
zustehen, eine partnerschaftliche Aufteilung privater Sorgearbeit zu ermöglichen
sowie häusliche Gewalt verstärkt in den Fokus zu rücken und die Unterstützungs-
infrastruktur zu stärken.

Der vorliegende Tätigkeitsbericht des Gleichstellungsbüros bezeugt eindrucksvoll
die Vielfalt an Themenfeldern, die Gleichstellungsrelevanz haben und durch unter-
schiedliche Maßnahmen bearbeitet wurden. Das Gleichstellungsbüro leistet damit
einen wichtigen Beitrag zum Ziel eines emanzipierten Dortmunds.

Einige Veranstaltungen, die bereits weit in der Planung waren, konnten aufgrund
der Kontaktbeschränkungen leider nicht durchgeführt werden, einige andere
waren jedoch – auch durch Möglichkeiten, diese in den virtuellen Raum zu ver-
legen – durchführbar und einiges hat sich insbesondere aus der besonderen
Situation heraus an Aktivitäten neu ergeben.

Ich danke dem Team des Gleichstellungsbüros für seinen hohen Einsatz und sein
gleichstellungspolitisches Engagement im letzten Jahr. Ich bin überzeugt, dass
durch die erfolgreiche Arbeit, die vielfach in Kooperationen mit unterschiedlichen
Frauenverbänden und weiteren gleichstellungspolitisch aktiven Akteur*innen
durchgeführt wird, sich auch zukünftig einiges in Dortmund zu mehr Gender-
gerechtigkeit entwickeln wird.

Thomas Westphal
Oberbürgermeister

                                                                                                 7
ChancenGleichGestalten - Tätigkeitsbericht 2020 Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020
Vorwort

              Vorwort der Gleichstellungsbeauftragten
              Das Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund hat aufgrund der Corona-Pandemie
              ein sehr bewegtes Jahr 2020 erlebt. Viele Planungen konnten nicht umgesetzt
              werden, vieles musste der jeweiligen Situation angepasst werden und die Mitar-
              beitenden mussten auf viele Geschehnisse kurzfristig und schnell reagieren.

              Trotz der erschwerten Bedingungen konnten aber einige der geplanten Maß-
              nahmen umgesetzt werden. Zudem ging das Team des Gleichstellungsbüros mit
              zusätzlichen Maßnahmen, Projekten und Veranstaltungen auf die besondere
              Corona-Situation ein.

              An dieser Stelle sollen ein paar besondere Aktivitäten des Gleichstellungsbüros
              hervorgehoben werden:

              Ein großes Arbeitspaket lag in der Bearbeitung der Ergebnisse der Beschäftigten-
              befragung, die zwischen Dezember 2019 und Januar 2020 unter den Mitarbeiten-
              den der Stadt Dortmund durchgeführt wurde und explizit Gleichstellungsaspekte
              zum Inhalt hatte. Die Ergebnisse gaben spannende Erkenntnisse über die aktuelle
              Gleichstellungssituation in der Verwaltung. Fachbereichsbezogene Auswertun-
              gen konnten vorgenommen werden und wurden mit den Fachbereichsleitungen
              in Einzelgesprächen diskutiert und es wurden Handlungsfelder ermittelt. Neben
              fachbereichsspezifischen Umsetzungen werden auch gesamtstädtische Maßnah-
              men initiiert, um die Gleichstellung der Geschlechter weiter zu verbessern. Dieser
              Prozess setzt sich auch 2021 fort. (Kapitel 1.4.1, Seite 20)

              Im Frühjahr 2020 wurde auch die Arbeit am Leitfaden für eine gendersensible
              Sprache in der Verwaltung abgeschlossen, an der sich mehrere Personen unter-
              schiedlicher Organisationseinheiten innerhalb der Verwaltung beteiligt hatten. Seit
              Mai 2020 hat der Leitfaden Gültigkeit und findet in Schriftstücken und Schrift-
              verkehr Verwendung. Damit verwenden die Beschäftigten der Verwaltung eine
              inklusive Sprache, die neben Frauen und Männern auch Menschen anspricht, die
              sich diesen zwei Kategorien nicht zuordnen können. Flankiert hatte das Gleich-
              stellungsbüro in Kooperation mit der Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule
              und Transidente die Einführung mit seiner (digitalen) Frühjahrsakademie, die das
              Thema aus unterschiedlicher Perspektive beleuchtete. (Kapitel 1.8.3, Seite 35)

              Eine Arbeitsgruppe unter Koordination des Betrieblichen Arbeitsschutzes und
              Gesundheitsmanagement (BAGM), an der auch Vertreterinnen des Gleichstel-
              lungsbüros beteiligt waren, hat 2020 eine Dienstanweisung „Sexuelle Belästigung
              am Arbeitsplatz“ erstellt. Diese zeigt sehr eindrücklich die Null-Tolleranz der Stadt-
              verwaltung als Arbeitgeberin und führt auf, wie die Strukturen aufgebaut sind,
              um Opfer sexueller Belästigung zu schützen. Auch ein Flyer wurde flankierend
              zur Dienstvereinbarung entwickelt, welcher die wichtigsten Punkte aufgreift. Das
              Gleichstellungsbüro hat darüber hinaus eine LunchBox angeboten, bei der Anke
              Deutschmann vom BAGM interessierte Mitarbeitende zum Thema infor-mierte.
              Diese LunchBox verzeichnete eine so große Nachfrage, dass vorgesehen ist, im
              Jahr 2021 die LunchBox als E-Learning-Tool aufzuzeichnen und der Belegschaft im
              Mitarbeitendenportal zur Verfügung zu stellen. (Kapitel 1.8.2, Seite 34)

              Die LunchBox, das Mittagspausenangebot des Gleichstellungsbüros für die
              Mitarbeitenden der Verwaltung, in der neben einer gemeinsamen Mittagspause
              ein gleichstellungsthematischer Input durch Referierende gegeben wird, erfuhr
              2020 große Aufmerksamkeit. So ging das Gleichstellungsbüro schon sehr früh
              dazu über, die LunchBox in digitaler Form anzubieten. Hier stand zu Beginn auch
              die Vermittlung digitaler Kompetenzen im Fokus, so dass neben dem virtuellen

8
ChancenGleichGestalten - Tätigkeitsbericht 2020 Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020
Vorwort

Angebot auch kurze Schulungen zum Umgang mit Online-Meetings vom Gleich-
stellungsbüro angeboten wurden. Auch Zusatz-LunchBoxen wurden im Frühjahr
aufgelegt, die sich zum Thema Zeitmanagement insbesondere an Mütter richte-
ten, die aufgrund der Doppelbelastung (Homeoffice und vielfach Homeschooling)
stark gefordert waren. (Kapitel 1.5.4, Seite 26)

Beim zweiten Anlauf (auch hier hatte Corona den Takt vorgegeben) klappte es:
das Jubiläum „20 Jahre Beauftragte in den Fachbereichen“ konnte als Präsenz-
veranstaltung durchgeführt werden. Neben den Beauftragten für Gleichstellung,
die als Multiplikator*innen in den Fachbereichen eine wichtige Funktion zur
Umsetzung der Gleichstellungsaktivitäten in der Verwaltung spielen, waren die
Dezernent*innen und Fachbereichsleitungen als Gäste geladen. Die Veranstaltung,
die in der Agora des Dietrich-Keuning-Hauses ausgerichtet wurde, hatte einen
feierlichen Rahmen und würdigte durch unterschiedliche Beiträge die Arbeit der
Beauftragten. (Kapitel 1.4.3, Seite 21)

Die Stadt Dortmund erhielt 2020 zum dritten Mal das Total E-Quality Prädikat für
Chancengleichheit der Geschlechter und das Add-On-Prädikat Diversity! In der
Begründung der Jury heißt es: „Die Stadt Dortmund überzeugt erneut mit ihren
Initiativen und Aktivitäten, die deutlich über die Regelungen des Landesgleichstel-
lungsgesetzes hinausgehen. Gerade hinsichtlich der Vielfalt und Chancengleichheit
hebt sich die Stadt Dortmund hervor und erkennt ihr Potenzial.“

Und nicht nur die Stadtverwaltung hat in der Metropole Ruhr 2020 das Prädikat
erhalten. Auch weitere 9 Unternehmen aus der Region wurden ausgezeichnet
– sicherlich auch mit ein Verdienst der Informationskampagne „Total E-Quality
in der Metropole Ruhr“, über die das Gleichstellungsbüro zusammen mit seinen
Bündnispartner*innen Bewerbungscoachings angeboten hatte. (Kapitel 2.5, Seite 48)

Auch in die Zivilgesellschaft hinein war das Gleichstellungsbüro im Corona-Jahr
aktiv. Gemeinsam mit vielen Bündnisorganisationen konnte die Reihe „Auswir-
kungen des Rechtspopulismus auf den Feminismus“ fortgeführt werden. Den
Vortrag von Anna Schiff, der sich mit der Instrumentalisierung feministischer
Themen durch Rechtspopulist*innen befasste, besuchten knapp 90 Personen in
der Petri-Kirche. (Kapitel 2.4, Seite 47)

Die im Jahr 2019 erfolgreich gestartete feministische Reihe „Butler, Butch,
Beyoncè“ wurde 2020 fortgesetzt und insgesamt viermal angeboten, wobei
die zwei letzten Folgen digital liefen und gut angenommen wurden. (Kapitel
2.3.4, Seite 45)

Erstmalig war das Gleichstellungsbüro auch Partner des Netzwerkes „Berufli-
cher Wiedereinstieg für Alleinerziehende in Dortmund“. Gemeinsam richteten
die Partnerorganisationen im Februar 2020 einen Markt der Möglichkeiten für
Allein-erziehende im Katholischen Centrum aus. Neben Informationsständen gab
es auch ein vielfältiges Rahmenprogramm, an das sich das Gleichstellungsbüro
mit einem Empowerment-Workshop, welcher ein paar Tage später ausgerichtet
wurde, beteiligte. (Kapitel 2.7.1 und 2.7.2, Seite 54)

Fortgesetzt hat das Gleichstellungsbüro seine Aktivitäten zum Mädchentag
und konnte – in Präsenz! – einen spannenden Nachmittag zum Thema „Deine
Grenzen setzt du selbst“ für Schülerinnen anbieten. (Kapitel 2.13, Seite 65)

Der Equal Pay Day stand am 17. März an. Das Bündnis hatte für 2020 „Sorgear-
beit“ als Schwerpunktthema gesetzt – ohne zu wissen, wie sehr das Thema durch
die Corona-Situation in den Fokus der Gesellschaft rücken würde! Der Lockdown

                                                                                                9
ChancenGleichGestalten - Tätigkeitsbericht 2020 Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020
Vorwort

               machte eine Durchführung der groß geplanten Veranstaltung unmöglich. Das
               Bündnis wollte den Termin im Herbst nachholen, da die aktuelle Gleichstellungs-
               relevanz der privaten Sorgearbeit und der zu gering bezahlten Care-Berufe gese-
               hen wurde. Der zweite Lockdown machte aber auch diese Planungen zunichte
               (Kapitel 2.11, Seite 63).

               Die hier aufgeführten Ausführungen zeigen: es war gleichstellungspolitisch einiges
               los im Jahr 2020 und es konnte vieles von Seiten des Gleichstellungsbüros ange-
               stoßen und bewegt werden!

               Es war aber auch ein sehr anstrengendes Corona-Jahr und hat eine große Bereit-
               schaft im Team des Gleichstellungsbüros vorausgesetzt, sich den Herausforderun-
               gen zu stellen. Die neu erworbenen digitalen Kompetenzen der Mitarbeitenden
               und der Ehrgeiz, trotz der widrigen Umstände Projekte und Veranstaltungen
               durchzuführen, hat sicherlich dazu beigetragen, dass mehr als 50 Veranstaltungen
               stattgefunden haben!

               Vieles wäre ohne die gute und intensive Zusammenarbeit mit unseren Koopera-
               tionspartner*innen sowohl innerhalb der Verwaltung als auch in der Zivilgesell-
               schaft nicht möglich gewesen. Dem engagierten Miteinander gilt ein besonderer
               Dank!

               Wir hoffen sehr darauf, dass die Corona-Situation sich 2021 zum Positiven wan-
               delt. Die Krise trägt, so zeigen es Studienergebnisse, zu einer Re-Traditionalisierung
               der Rollenverteilung unter den Geschlechtern bei. Zudem zeigt sich, dass auch die
               Gewalt gegen Frauen in der Krise zugenommen hat. Beides besorgniserregende
               Entwicklungen, denen wir uns tatkräftig entgegenstellen müssen!

               Maresa Feldmann
               Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dortmund

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1. Kommunale Personalpolitik

   1.1 Das Gleichstellungsbüro im Personalbericht

   Der Personalbericht wird jährlich vom Personal- und Organisationamt erstellt. Unter
   Punkt 3 werden zentrale Maßnahmen aufgeführt, die das Gleichstellungsbüro für
   die Beschäftigten der Verwaltung im entsprechenden Jahr durchgeführt hat.

   Hier werden unter anderem Tätigkeiten zu den Punkten „Maßnahmen zur Verbesse-
   rung der Gleichstellung“, „Abbau stereotyper Rollenzuweisungen“, „gendersensible
   Personalauswahl und frauenunterstützende Personalentwicklung“, „Vereinbarkeit
   von Beruf und Familie“ und „Fairer Umgang“ beschrieben.

   Ein Schwerpunkt im letzten Personalbericht war das Thema „Frauen in Führung“.
   Neben Erläuterungen zu den gleichstellungspolitischen Aktivitäten wurde die Ziel-
   werttabelle für „Frauen in Führungspositionen“ basierend auf den Ergebnissen der
   Gespräche mit den Fachbereichen vorgestellt.

   1.2 Beteiligung an Personalentscheidungen

   Gem. § 17 Abs. 1 LGG NRW unterstützt und berät die Gleichstellungsbeauftragte
   die Dienststelle und wirkt mit bei der Ausführung dieses Gesetzes sowie aller Vor-
   schriften und Maßnahmen, die Auswirkungen auf die Gleichstellung von Frau und
   Mann haben oder haben können. Ihre Mitwirkung bezieht sich insbesondere auf
   personelle Maßnahmen, einschließlich Stellenausschreibungen, Auswahlverfahren
   und Vorstellungsgespräche.

   Das Gleichstellungsbüro wird demnach in allen Personalentscheidungen, wie
   beispielweise Beginn oder Beendigung eines Dienst- und/oder Arbeitsverhältnisses,
   bei Umsetzungen, Versetzungen oder auch bei Reduzierungen bzw. Erhöhungen
   der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit, sowie bei Anträgen zur mobilen
   Arbeit beteiligt. Hierzu wird vom Gleichstellungsbüro eine entsprechende Stellung-
   nahme unter Berücksichtigung der Vorschriften des LGG NRW angefertigt.

   Im Jahr 2020 lagen dem Gleichstellungsbüro rund 6.100 Vorlagen zu Personal-
   maßnahmen vor.

   1.2.1 Auswahlverfahren
   Stellenbesetzungen innerhalb der Verwaltung müssen transparent und zugänglich
   sein. Insbesondere Stellen in höheren Führungsebenen und Entgelt- und Besol-
   dungsgruppen sowie im technischen Bereich müssen durchgängig mit qualifizier-
   ten Anforderungsprofilen ausgeschrieben werden.

   Bereits in der Phase der Ausschreibung von Stellen ist das Gleichstellungsbüro
   beteiligt. Es achtet bei den Ausschreibungen u. a. auf die Einhaltung von Kriterien
   wie dem Verwenden einer gendergerechten Sprache oder dass der Teilzeitpassus
   im Ausschreibungstext enthalten ist.

   Das Gleichstellungsbüro beteiligt sich zudem an Auswahlverfahren, in denen
   Frauen unterrepräsentiert sind. Eine Unterrepräsentanz liegt verwaltungsweit ab
   der Entgeltgruppe 11 TVöD bzw. ab Besoldungsgruppe A 12 LBesG NRW und in
   allen Führungsebenen vor. Die Vertretenden des Gleichstellungsbüros gehören zur
   Kommission eines Auswahlverfahrens. Sie achten darauf, dass die gesetzlichen
   Bestimmungen des Landesgleichstellungsgesetzes NRWs (u. a. Verbot diskriminie-
   render Fragen in Bezug auf Familienstand, Elternzeit, Familien- und Pflegeauf-

                                                                                         11
1. Kommunale Personalpolitik

                                    gaben, Schwangerschaft; Bevorzugung von Frauen in unterrepräsentierten Berei-
                                    chen bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung nach Artikel 33
                                    Grundgesetz etc.) eingehalten werden und allen Personen dieselben Fragen im
                                    Interview gestellt werden.

                                    Aufgrund der Corona-Situation haben viele Auswahlverfahren in Zeiten des Lock-
                                    downs online stattgefunden. Damit konnten notwendige Kontaktbeschränkungen
                                    eingehalten sowie notwendige Personalauswahlentscheidungen getroffen werden.

                                    1.2.2 Organisationsverfügungen
                                    Organisationsverfügungen werden u. a. für jede Veränderung der Aufbau- und
                                    Ablauforganisation, für alle Maßnahmen, die Auswirkungen auf den Stellenplan
                                    und auf das Budget des betreffenden Fachbereichs haben, erstellt.

                                    Das Gleichstellungsbüro muss nach den Vorschriften des Landesgleichstellungs-
                                    gesetzes NRW frühzeitig in einen Organisationsprozess eingebunden werden.

                                    Hier prüft das Gleichstellungsbüro insbesondere, ob die geplante Umorganisati-
                                    on zu Lasten des Frauenanteils in Führungspositionen geht. Falls dies der Fall ist,
                                    müssen entsprechende Maßnahmen zum Ausgleich erarbeitet werden. Durch die
                                    frühzeitige Einbindung besteht die Möglichkeit, dass alle erforderlichen Aspekte
                                    des LGGs, wie beispielsweise die Ausschreibungspflicht bei unterrepräsentierten
                                    Bereichen, eingehalten werden können.

                                    Ähnlich wie bei den Stellenbesetzungsverfahren fertigt das Gleichstellungsbüro zu
                                    jeder Organisationsverfügung eine Stellungnahme an. Erst nach erfolgter Zustim-
                                    mung der Gremien kann eine Organisationsverfügung in Kraft treten.

                                    Im Jahr 2020 wurden dem Gleichstellungsbüro rund 200 zu bewertende Organi-
                                    sationsverfügungen zur Mitbestimmung vorgelegt.

                                    1.2.3 Regelmäßige Teilnahme an Gremiensitzungen
                                    Das Gleichstellungsbüro ist in unterschiedlichen Gremien der Verwaltung ver-
                                    treten. Damit ist gewährleistet, dass – im Sinne des Gendermainstreaming – die
                                    Gleichstellungsrelevanz im Blick behalten und bei Entscheidungen berücksichtigt
                                    wird.
                                    Die Gleichstellungsbeauftragte nimmt regelmäßig an den Sitzungen des Ausschus-
                                    ses Personal- und Organisation teil und auch beim Ausschuss für Kinder, Jugend
                                    und Familie ist, je nach Tagesordnung, eine Vertretung des Gleichstellungsbüros
                                    anwesend.
                                    Zudem gehören Vertreter*innen des Gleichstellungsbüros zur Betrieblichen Kom-
                                    mission LAS und zur Betrieblichen Kommission Ideenmanagement.
                                    Darüber hinaus wirkt das Gleichstellungsbüro an Masterplänen mit und ist Mit-
                                    glied in Arbeitsgruppen, die Dienstvereinbarungen erarbeiten und wo Gleichstel-
                                    lungsrelevanz besteht.

                                    Betriebliche Kommission LAS
                                    Das Leistungsanreizsystem (LAS) der Stadtverwaltung Dortmund ist ein betrieb-
                                    liches System zugunsten einer breiten Teilhabemöglichkeit und einer hohen
                                    Akzeptanz bei Mitarbeiter*innen und Führungskräften. Das System sieht vor, die
                                    Leistung der Mitarbeitenden im Bewertungszeitraum von einem Jahr nach den drei
                                    Kriterien Arbeitsqualität, Team-/Führungsverhalten und Engagement mit Punk-
                                    ten zu bewerten. Die Leistungsprämie wird einmal jährlich mit der Entgelt- bzw.
                                    Besoldungsabrechnung für Dezember gezahlt. Die jeweilige Prämienhöhe ist

12
1. Kommunale Personalpolitik

                          hierbei abhängig von der individuell erreichten Punktzahl. Gemäß der von 2019
                          bis 2021 gültigen Dienstvereinbarung ist die Gleichstellungsbeauftragte (bzw.
                          eine namentlich benannte Vertretung) Mitglied dieser paritätisch besetzten
                          Kommission.

                          Die Geschäftsführung wird beim Personal- und Organisationsamt wahrgenom-
                          men. In dieser Kommission werden grundsätzliche Entscheidungen zur Auslegung
                          der Dienstvereinbarung diskutiert und getroffen. Darüber hinaus werden Einzel-
                          beschwerden besprochen. Die Entscheidungen der Kommission beruhen dabei
                          immer auf Überprüfung der Einhaltung der Dienstvereinbarung. Die mehrheitlich
                          getroffenen Entscheidungen werden den Betroffenen durch die Geschäftsführung
                          mitgeteilt.

                          In den vergangenen Jahren haben sich mehr als 99 % der grundsätzlich teilnah-
                          meberechtigten Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung Dortmund auf freiwilliger
                          Basis für eine Teilnahme am LAS entschieden. Die Kommission traf sich im Jahr
                          2020 einmal. Einige Beschlüsse erfolgten per Umlaufverfahren.

                                                          Betriebliche Kommission Ideenmanagement
                                                          Mitarbeitende der Verwaltung sind aufgerufen
                                                          und eingeladen, ihre Ideen und Vorschläge für
                                                          Verbesserungen zu benennen und bei einer extra
                                                          dafür eingerichteten betrieblichen Kommission
                                                          „Ideenmanagement“ einzureichen. Die einge-
                                                          reichten Verbesserungsvorschläge können sich
                                                          auf unterschiedliche Bereiche wie Arbeitsbedin-
                                                          gungen, Mitarbeitendenzufriedenheit, Umwelt-
                                                          schutz, Wirtschaftlichkeit u.a. beziehen.

Bild 1:                   Die Kommission, die aus Vertretungen der Arbeitnehmer*innen- und Arbeit-
Betriebliche Kommission   geber*innenseite zusammengesetzt ist, berät und entscheidet über die Umset-
Ideenmanagement,
hier: Auszug aus dem      zung oder die Ablehnung der eingehenden Verbesserungsvorschläge sowie der
Flyer „Inspiration        Prämierung. Die Prämierung erfolgt nach dem Regelwerk der Kommission. Dabei
Ideenmanagement“          bereitet die beim Personal- und Organisationsamt angesiedelte Geschäftsführung
                          die Entscheidung vor, indem sie z. B. Stellungnahmen betroffener Fachbereiche
                          einholt oder die Prämierungen ermittelt. Die Kommission hat sich 2020 fünfmal
                          getroffen.

                          Arbeitskreis Beurteilungswesen
                          Im Jahr 2020 traf sich dieser Arbeitskreis unter der Koordination des Personal- und
                          Organisationsamtes und unter Beteiligung u.a. des Gleichstellungsbüros mehrfach.
                          Anlass ist neben des perspektivisch neu zu entwickelnden Beurteilungswesens auch
                          die Anpassung des aktuellen Systems an höchstrichterliche Urteile.

                          Vor diesem Hintergrund wurden im Jahre 2020 hauptsächlich die Anlassbeurtei-
                          lungen für Tarifbeschäftigte, die Gewichtung von Beurteilungskriterien sowie
                          die Ermittlung des Gesamtergebnisses und kleinere, hauptsächlich redaktionelle
                          Änderungen im Beurteilungswesen thematisiert und neu geregelt.

                          Das Gleichstellungsbüro ist hier neben der beratenden Rolle darauf bedacht,
                          dass die Regelungen zur Gleichstellung der Geschlechter im Beurteilungssystem
                          berücksichtigt werden.

                                                                                                                   13
1. Kommunale Personalpolitik

                                                                                                        Masterplan Digitale Verwaltung – Arbeiten 4.0
                                                                                                        Die Digitalisierung revolutioniert die Arbeitswelt, auch in der Stadtverwaltung. So-
                                                                                                        wohl die Verwaltung als auch die Stadtgesellschaft stehen mit den Anforderungen
                                                                                                        der Digitalisierung vor großen Herausforderungen. Sie bietet aber auch vielfältige
                                                                                                        Chancen für eine effektive und effiziente Verwaltung.

                                                                                                                                                                                                                                                                                          Die Verwaltung hat, um die Veränderungen der Arbeitswelt aktiv
                                                                                                                                                                                                                                                                                          zu gestalten, seit Mitte 2018 eine Stabstelle beim Amt für Angele-
                                                                                                                                                                                                                                                                                          genheiten des Oberbürgermeisters und des Rates angesiedelt, die
                    VERWALTUNGSDIGITALISIERUNG BEI DER STADTVERWALTUNG DORTMUND

                                                                                                                                                                                                                                                                                          die Digitalisierung vorantreibt und gestaltet: ein Chief Information/
                                                                                                               TAX
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Innovation Office (CIO).
                                                                                                                     Lorem
                                                                                                                             ipsum
                                                                                                                                     dolor
                                                                                                                                             sit amet,
                                                                                                                                                         consectetur
                                                                                                                                                                       adipising
                                                                                                                                                                                   elit.
                                                                                                                                                                                           Pellentesque
                                                                                                                                                                                                          m ipsum
                                                                                                                                                                                                                    dolor
                                                                                                                                                                                                                            sit amet,
                                                                                                                                                                                                                                        consectetur
                                                                                                                                                                                                                                                      adipiscing
                                                                                                                                                                                                                                                                   elit.
                                                                                                                                                                                                                                                                           Pellentesque

                                                                                                                                                                                                                                                                                          Unter anderen wurde unter Beteiligung vieler Akteur*innen der
                                                                                  MASTERPLAN
                                                                                  DIGITALE VERWALTUNG – ARBEITEN 4.0
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Verwaltung ein Masterplan Digitale Verwaltung – Arbeiten 4.0
                                                                                                                                                                                                                                                                                          entwickelt, welcher auf der Ratssitzung am 11. Februar 2021 verab-
                                                                                                                                                                                                                                                                                          schiedet wurde und sich in der Umsetzung befindet. Themenfelder
                                                                                                                                                                                                                                                                                          wie IT-Infrastruktur, Ausbildung und Qualifizierung, Neue Arbeitsfor-
                                                                                                                                                                                                                                                                                          men und Work-Life-Balance spielen hierbei eine wichtige Rolle. Da
                                                                                                                                                                                                                                                                                          diese Bereiche immer auch unter Gleichstellungsaspekten zu sehen
                                                                                                                                                                                                                                                                                          sind, war das Gleichstellungsbüro an der Projektgruppe beteiligt.

                                                                                                                        Arbeitskreis zur Erstellung einer
                                                                                                                        Dienstvereinbarung zum Mobilen Arbeiten
                                                                                                                        Die Möglichkeit flexibler Arbeitsformen ist für die Stadt Dortmund
                                                                                                                        ein wichtiges personal- und gleichstellungspolitisches Handlungs-
                                                                                                                        feld, da es einen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familie,
               Bild 2:                                                                                  Pflege und Beruf leistet. Der Einsatz mobilen Arbeitens stellt gerade im Zuge der
               Masterplan Digitale
                                                                                                        Digitalisierung eine wichtige Schlüsselkomponente dar. Um ein für die Stadtver-
               Verwaltung – Arbeiten 4.0,
               hier: Deckblatt des Masterplans                                                          waltung Dortmund schlüssiges und gut umsetzbares Konzept zu entwickeln,
                                                                                                        wurde in zwei Pilotbereichen der Verwaltung 2019/2020 erste Erfahrungen mit
                                                                                                        der Möglichkeit des mobilen Arbeitens gesammelt. Die daraus abzuleitenden ins-
                                                                                                        gesamt sehr positiven Erfahrungen führten Mitte 2020 zu einer gesamtstädtischen
                                                                                                        Rahmen-Dienstvereinbarung. Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg in eine mo-
                                                                                                        derne Arbeitswelt im Rahmen der Umsetzung des Masterplans „Digitale Verwal-
                                                                                                        tung, Arbeiten 4.0“ und der fortschreitenden Digitalisierung. Das Gleichstellungs-
                                                                                                        büro war sowohl bei der Evaluation der Pilotphase als auch an der Erarbeitung der
                                                                                                        Dienstvereinbarung beteiligt.

                                                                                                        Durch die Corona-Pandemie hat das Thema „Mobiles Arbeiten“ stark an Fahrt
                                                                                                        aufgenommen und dazu beigetragen, dass die Digitalisierung der Stadtverwal-
                                                                                                        tung in kürzester Zeit mit großen Schritten fortgeschritten ist. Ein großer Teil der
                                                                                                        Beschäftigten arbeitet inzwischen mit Zeitanteilen im Homeoffice und nutzt damit
                                                                                                        die Infrastruktur des Mobilen Arbeitens, die in wenigen Monaten stark ausge-
                                                                                                        weitet wurde. Es ist davon auszugehen, dass auch nach der Corona-Krise mobile
                                                                                                        Arbeit für viele Beschäftigte der Verwaltung als eine Möglichkeit der flexiblen
                                                                                                        Arbeitszeitgestaltung dazu gehören wird. Dies wird einen wichtigen Beitrag zu
                                                                                                        einer Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Beschäftigten,
                                                                                                        insbesondere für Eltern jüngerer Kinder leisten.

                                                                                                        Personalzeitwirtschaft
                                                                                                        Ein weiteres Vorhaben der Verwaltung stellt die Umstellung der Zeiterfassung von
                                                                                                        der Stechkarte hin zu einer digitalen Variante dar. Damit soll u. a. ein modernes,
                                                                                                        anwendungsfreundliches System aufgebaut werden, welches Mehraufwände
                                                                                                        reduziert und den Prozess insgesamt vereinfacht. Das Gleichstellungsbüro ist in
                                                                                                        der Arbeitsgruppe „Zeitwirtschaft“ involviert, um Gleichstellungsaspekte bei der
                                                                                                        Ausgestaltung mit zu berücksichtigen.

14
1. Kommunale Personalpolitik

                        1.3 Gleichstellungsunterstützende Personalentwicklung

                        Eine geschlechtersensible Personalauswahl und frauenunterstützende Personalent-
                        wicklung zählen zu den Bereichen, in denen das Gleichstellungsbüro besonders
                        aktiv ist, um den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen.

                        Neben der Beteiligung an Personalentscheidungen wurden 2020 u. a. vielfältige
                        Beratungs- und Qualifizierungsangebote vom Gleichstellungsbüro und vielfach in
                        intensiver Kooperation mit dem Personal- und Organisationsamt angeboten.

                                                   1.3.1 Mentoringprogramm 2019 bis 2021
                                                   Das Mentoringprogramm hat sich als Instrument der
                                                   Personalentwicklung und Frauenförderung etabliert.
                                                   Die Evaluation der bisherigen Programme zeigt,
                                                   dass sich viele Mentees im Anschluss erfolgreich auf
                                                   höherwertige Fach- oder Führungspositionen be-
                                                   worben haben. Das Mentoring steht seit 2016 allen
                                                   Beschäftigten unabhängig vom Geschlecht offen. Da
                                                   die Verringerung der Unterrepräsentanz von Frauen
                                                   in Führungspositionen aber weiterhin ein wichtiges
                                                   Ziel darstellt, sind zwei Drittel der Plätze für Frauen
                                                   vorgesehen.

Bild 3:                 Am aktuellen Programm, welches das Personal- und Organisationsamt in Koope-
Mentoringprogramm
                        ration mit dem Gleichstellungsbüro durchführt, nehmen 12 Frauen und 5 Männer
2019 bis 2020,
hier: Die Mentees der   als Mentees teil. Sie werden von erfahrenen Führungskräften der Verwaltung
aktuellen Staffel       unterstützt, die die Aufgabe der Mentor*innen übernehmen.

                        Nach der Auftaktveranstaltung im November 2019 fanden im Jahr 2020 intensive
                        Austauschtreffen zwischen den Mentees und ihren Mentor*innen statt. Flankiert
                        wurden diese mit Netzwerktreffen sowohl für die Gruppe der Mentees als auch
                        für die Gruppe der Mentor*innen. Die Mentees haben darüber hinaus an mehre-
                        ren Qualifizierungen teilgenommen, die wichtige Schlüsselkompetenzen für
                        zukünftige Führungsaufgaben stärken.

                                                   Die Mentees waren am 23. September zudem Gäste
                                                   und gleichzeitig aktive Teilnehmende auf der Jubilä-
                                                   umsfeier für die Beauftragten für Gleichstellung in
                                                   den Fachbereichen (siehe Kapitel 1.4.3). Es wurde das
                                                   20-jährige Bestehen des Netzwerkes gefeiert und die
                                                   Fachbereichsleitungen und Dezernent*innen waren
                                                   hierzu eingeladen. Die Mentees haben als besonde-
                                                   ren Part der Veranstaltung das aktuelle Mentoring-
                                                   programm und sich als Gruppe vorgestellt. Sie haben
                                                   dazu gemeinsam einen Kurzfilm produziert, welcher
                                                   das Programm und die engagierten Mentees ein-
                                                   drucksvoll präsentierte.

Bild 4:                 Das Mentoringprogramm konnte aufgrund der Corona-Situation nicht in der
Jubiläumsfeier          geplanten Zeitspanne durchgeführt werden. Es wurden zudem einzelne Kompo-
20 Jahre Beauftragte
für Gleichstellung,     nenten als Webinare angeboten. Ursprünglich war die Abschlussveranstaltung des
hier: Präsentation      Mentoringprogramms für November 2020 vorgesehen. Dieser Programmpunkt
des Programmpunktes     verschiebt sich in das Jahr 2021.
der Mentees aus dem
aktuellen Mentoring-
programm

                                                                                                                15
1. Kommunale Personalpolitik

                                    1.3.2 „Gute Personalarbeit“ – Teilmodul:
                                    „Mit Chancengleichheit zum Erfolg – Gleichstellung als Führungsaufgabe“
                                    Seit dem Jahr 2018 absolvieren alle neuen Führungskräfte der Stadt Dortmund,
                                    die erstmals eine Führungsfunktion wahrnehmen, die verpflichtende Qualifizie-
                                    rungsreihe „Gute Personalarbeit“. Ziel ist es, angehende Führungskräfte auf ihre
                                    zukünftige Rolle vorzubereiten, da neben der Fachlichkeit auch soziale und strate-
                                    gische Kompetenzen wichtig sind. Mit dieser modularen Qualifizierung sollen die
                                    angehenden Führungskräfte für ihre zukünftigen Aufgaben gestärkt werden.

                                    Diese Qualifizierungsreihe umfasst sechs Module, die sich an der Lebensphase
                                    einer Führungskraft bzw. den Führungserfordernissen und -erfahrungen einer
                                    Führungskraft orientieren. Da die Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes
                                    und des Gleichstellungsplans auch Aufgabe von Führungskräften ist, wurde das
                                    Thema „Gleichstellung von Frauen und Männern“ in die Qualifizierungsreihe
                                    aufgenommen.

                                    Das Teilmodul „Mit Chancengleichheit zum Erfolg – Gleichstellung als Führungs-
                                    aufgabe“ hat das Ziel, Führungskräfte für das Thema zu sensibilisieren, rechtliche
                                    Grundlagen zu vermitteln, Stereotype abzubauen und die Kommunikation des
                                    Themas in der Verwaltung zu fördern.

                                    Im Jahr 2020 konnte das Modul aufgrund der Corona-Situation nur einmal ange-
                                    boten werden. Aktuell wird an einer virtuellen Durchführung des Moduls gearbei-
                                    tet, da auch für das erste Halbjahr 2021 nicht damit gerechnet wird, dass Präsenz-
                                    veranstaltungen in entsprechender Gruppengröße möglich sind. Für 2021 ist mit
                                    deutlich mehr Qualifizierungsterminen für das Gleichstellungsmodul zu rechnen,
                                    um die ausgefallenen Termine zu kompensieren und den Schulungsbedarf zu
                                    decken.

                                    1.3.3 Beratungsangebote des Gleichstellungsbüros für Frauen zur
                                    beruflichen Entwicklung und für Beschäftigte zum Thema
                                    „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“
                                    Frauen sind in höheren Vergütungs- und Entgeltgruppen nach wie vor weniger
                                    stark vertreten als Männer. Das Gleichstellungsbüro bietet Frauen aus der Verwal-
                                    tung daher Informationen und individuelle Beratung hinsichtlich ihrer Karriere-
                                    planung an. Dies beinhaltet z.B. eine Unterstützung bei der Vorbereitung auf
                                    Auswahlverfahren oder das Aufzeigen von Entwicklungsperspektiven.

                                    Alle Beschäftigten der Verwaltung haben die Möglichkeit, sich über das Gleichstel-
                                    lungsbüro hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie beraten zu lassen.

                                    Im Jahr 2020 wurden durch die Mitarbeiter*innen des Gleichstellungsbüros über
                                    200 persönliche Beratungen durchgeführt.

                                    1.3.4 Führungsfrauennetzwerke auf unterschiedlichen Ebenen
                                    In der Verwaltung gibt es zwei Führungsfrauennetzwerke. Eines ist aus dem
                                    Projekt „Top in Führung“ entstanden. Rund zehn Frauen (Bereichs- und Fachbe-
                                    reichsleiterinnen) gehören diesem an. Das andere Netzwerk umfasst alle Füh-
                                    rungsfrauen, die mindestens Bereichsleiterinnen sind und mehr als 25 Beschäftigte
                                    haben.

                                    Bei beiden finden regelmäßige Treffen (im Monats- oder 2-Monats-Rhythmus)
                                    statt, die der Vernetzung, dem Erfahrungsaustausch und der kollegialen Beratung
                                    dienen. Aufgrund der Corona-Situation konnten die Treffen nicht in der geplan-
                                    ten Regelmäßigkeit durchgeführt werden. Zudem fanden die Treffen zum Teil im
                                    virtuellen Raum statt.

16
1. Kommunale Personalpolitik

                            Für das zweite Netzwerk wird in Kooperation zwischen dem Personal- und
                            Organisationsamt und dem Gleichstellungsbüro einmal im Jahr eine zweitägige
                            Qualifizierung angeboten, die sie bei der Wahrnehmung ihrer Führungsaufgaben
                            unterstützt. Diese Qualifizierung sollte 2020 vom 6. bis 7. November stattfinden.
                            Das Thema wäre „Stress und Umgang mit Belastungen“ gewesen. Viele Füh-
                            rungsfrauen hatten Interesse gezeigt, an der Qualifizierung teilzunehmen. Alle
                            organisatorischen Arbeiten hierzu waren abgeschlossen, wozu die Akquisition
                            eines geeigneten Veranstaltungsortes, das Finden einer geeigneten referierenden
                            Person, und die vertraglichen, finanziellen Aspekte gehörten. Die Weiterbildung
                            musste aufgrund des zweiten Lockdowns kurzfristig abgesagt werden. Sie wird
                            aber in gleicher Weise im Jahr 2021 erneut angeboten, sofern die Corona-
                            Situation dies zulässt.

                            1.3.5 Qualifizierungen für Führungsfrauen auf unterschiedlichen Ebenen
                            Frauen sind auch heute noch in den Führungsetagen unterrepräsentiert. Dies
                            betrifft auch die Führungsebenen der Stadt Dortmund. Je höher die Ebene, desto
                            geringer ihr Anteil wie nachfolgende Abbildung veranschaulicht:

                            Neben vielfältigen (Beratungs-)Angeboten für Frauen, die Interesse an Führung
                            haben, ist es zudem wichtig, die Frauen, die bereits in Führung sind, in ihren
                            Positionen zu stärken und zu unterstützen, die berufliche Entwicklung weiter
                            voran zu bringen.

                             Aus diesem Grunde bietet das Gleichstellungsbüro für Führungsfrauen auf
                             unterschiedlichen Ebenen Qualifizierungen an. Diese dienen neben der Ver-
                             netzung und dem Austausch der Frauen untereinander, einer Stärkung ihrer
                            0Führungskompetenzen.
                                    10      20     30      40       50      60      70     80      90         100

  Fachbereichsleitungen        81,3 % (26)                                                       18,8 % (6)

        Bereichsleitungen     63,6 % (105)                                                      36,4 % (60)

           Teamleitungen      52,8 % (303)                                                    47,2 % (271)

Bild 5:                                  Männer                Frauen
Männer- und Frauenanteile
auf Führungsebenen, 2020

                            a) Qualifizierung für Teamleiterinnen:
                            „Kommunikation im Konflikt: Gutes Streiten – Schlechtes Streiten“
                            Die heutigen Teamleiterinnen sind die potenziellen Bereichsleiterinnen von
                            morgen. Sie sollen durch Qualifizierungsangebote des Gleichstellungsbüros in
                            ihrer Führungsleistung gestärkt werden.

                            Entsprechend bietet das Gleichstellungsbüro einmal im Jahr ein Seminar speziell
                            für Teamleiterinnen zu unterschiedlichen, führungsrelevanten Themen an, die
                            deren Führungskompetenz stärken und sie ermutigen, weitere Karriereschritte
                            zu gehen. Die Qualifizierung – welche aufgrund der Corona-Situation virtuell

                                                                                                                     17
1. Kommunale Personalpolitik

                                                                    durchgeführt wurde – fand am 19. und 20. November 2020 statt. Thema war
                                                                    „Kommunikation im Konflikt: Gutes Streiten – Schlechtes Streiten“. Im Seminar
                                                                    ging es unter anderem darum, wie ein Streit konstruktiv geführt werden kann.
                                                                    Referentin war Julia Peters, Expertin für Selbstmarketing und Purpose Coach.

                                                                    b) FrauenMachtEinfluss
                                                                    Das Qualifizierungsprogramm „FrauenMachtEinfluss“ ist ein Kooperationsprojekt
                                                                    mit dem Dortmunder Forum Frau & Wirtschaft e. V. und richtete sich gezielt an
                                                                    Teamleiterinnen aus Privatwirtschaft und Stadtverwaltung, die ihre Führungskom-
                                                                    petenzen weiter stärken, sich mit anderen Führungsfrauen vernetzen und einen
                                                                    Einblick erhalten wollen, wie andere führen.

                                                                    Das Programm wurde im Frühjahr 2019 mit großem Erfolg durchgeführt. Es wur-
                                                                    den für 16 Frauen fünf – zum Teil mehrtägige – Qualifizierungsmodule angeboten,
                                                                    die von unterschiedlichen Referentinnen ausgerichtet wurden. Inhaltlich ging es
                                                                    u. a. um Persönlichkeitsmodelle, Sprache und Macht sowie die Kunst, eine gute
                                                                    Rede zu halten.

                                                                    Von den Teilnehmerinnen wurde im Anschluss der Wunsch geäußert, mehr zum
                                                                    Thema „Konflikte“ zu erfahren, da hier noch Qualifizierungsbedarf gesehen
                                                                    wurde. Das Gleichstellungsbüro hat daraufhin für den 7. Februar 2020 eine ganz-
                                                                    tägige Schulung für die Teilnehmerinnen angeboten, die dieses Thema explizit in
                                                                    den Fokus nahm: „Ärgere dich nicht – Durchsetzungsstark und Souverän“. Inhalte
                                                                    waren u. a. Konfliktanalysen, die eigene Haltung zu Konflikten, das Verwenden
                                                                    unterschiedlicher Kommunikationsmittel und Lösungsmöglichkeiten. Referentin
                                                                    war Frauke Huppertz, HuppertzCONSULTING aus Hannover. Der Qualifizierungstag
                                                                    wurde auch dazu genutzt, mit den Führungsfrauen in den Austausch zu kommen
                                                                    und zu evaluieren, was sich bei den Beteiligten beruflich seit dem Programm im
                                                                    Frühjahr 2019 verändert hat und welche Erkenntnisse aus dem Qualifizierungs-
                                                                    programm mitgenommen werden konnten.

                                                                    Die Evaluationsergebnisse des Qualifizierungsprogramms wurden für die Konzep-
                                                                    tion der nächsten Staffel, die im Frühjahr 2021 durchgeführt werden soll, heran-
                                                                    gezogen. Im Herbst 2020 wurde ein modifiziertes Konzept in Kooperation mit
                                                                    dem Dortmunder Forum Frau & Wirtschaft e. V. entwickelt. Mögliche Referierende
                                                                    wurden angefragt, Termine festgelegt, Räumlichkeiten, die unter bestimmten
                                                                    Corona-Auflagen genutzt werden können, wurden recherchiert und gebucht.
                                                                    Der Flyer für die Staffel 2021 wurde im Dezember konzipiert und gestaltet, die
                                                                    Ausschreibung zur Bewerbung um einen Platz im Programm lief bis Mitte Januar
                                                                    2021. Der erste Qualifizierungstermin ist für den 12. März 2021 geplant. Bei der
                                                                    für 2021 geplanten Neuauflage sind 7 Plätze für Teamleiterinnen der Stadtver-
               Bild 6:                                              waltung und 7 für Führungsfrauen aus der Wirtschaft reserviert. Das Interesse an
               FrauenMachtEinfluss,
               hier: Titelseite des Flyers                          der Qualifizierung ist groß: Es gab mit über 30 Bewerbungen eine deutlich höhere
               für das Qualifizierungs-                             Nachfrage auf eine Teilnahme am Programm, als Plätze zur Verfügung stehen, so
               programm 2021                                        dass die bestgeeignetsten Teilnehmerinnen ausgewählt wurden.

                                                                                                                                                                  c) Qualifizierung für Bereichsleiter-
                   März bis Juni 2021
                                                                                                                                                                  innen: „SpracheMachtEinfluss –
                   FRAUENMACHTEINFLUSS2021                                                                                                                        Rhetorik für Frauen“
                   Ein Programm für Frauen, die in Wirtschaft und Verwaltung Einfluss nehmen wollen
                                                                                                                                                                  Ein weiteres Qualifizierungsangebot
                                                                                                                                                                  richtet sich speziell an Bereichsleiterinnen,
                                                                                                                                                                  deren Anteil auf Bereichsleitungsebene
                                                                                                                                                                  in der Verwaltung bei einem Drittel liegt.
                                                                                                                                                                  Da auch der Frauenanteil auf Fachbe-
                                                                                                                                                                  reichsleitungsebene deutlich niedriger
                                                                                                                                                                  ist als der der Männer, ist es wichtig, die
                                                     Zum Qualifizierungsprogramm

                                                     Weibliche Nachwuchsführungskräfte können sich für       Fachgrenzen hinaus. Ziel ist auch der Aufbau eines

18                                                   ein intensives Qualifizierungsprogramm bewerben,
                                                     welches ihre Kompetenzen in Management, Leader-
                                                                                                             Netzwerkes zur Reflektion und Weiterentwicklung
                                                                                                             von anspruchsvollen Führungsthemen.
                                                     ship und Gremienarbeit aufbaut und weiterentwi-
                                                     ckelt. Qualifizierung und Networking sind – neben der   Viele Frauen haben Lust auf Führung, auf einen
                                                     Herausforderung, berufliche und familiäre Wünsche       erfolgreichen Einfluss in Gestaltungsprozesse und
                                                     in Einklang zu bringen – entscheidend für das Er-       haben Interesse an entsprechenden Qualifizierun-
1. Kommunale Personalpolitik

vorhandenen Bereichsleiterinnen tatkräftig zu unterstützen und in ihrem Wunsch,
die Karriere-leiter weiter emporzusteigen, zu bestärken.
Wie auch bei den Teamleiterinnen bietet das Gleichstellungsbüro einmal im Jahr
eine Qualifizierung speziell für Bereichsleiterinnen an. Diese dient der Stärkung
ihrer Führungskompetenz, soll aber auch Vernetzung und gegenseitige kollegiale
Unterstützung fördern.

Die 2-tägige Qualifizierung „SpracheMachtEinfluss – Rhetorik für Frauen“ fand am
26. und 27. Februar 2020 statt und wurde von der Referentin Christiane Keller-
Zimmermann (Friedrich-Ebert-Stiftung NRW) durchgeführt. Inhaltlich ging es um
„Verbale und nonverbale Kommunikation“, „Sprache und Macht“ und um den
„Umgang mit unfairen verbalen Angriffen“. Insgesamt haben 15 Bereichsleiter-
innen an dem Seminar teilgenommen. Die Resonanz war sehr positiv.

1.3.6 Markt der Möglichkeiten für Auszubildende der Verwaltung
Als neues Element bei der Einführungswoche der Anwärter*innen des gehobenen
Verwaltungsdienstes wurde am 4. September 2020 unter Koordination des Perso-
nal- und Organisationsamtes erstmalig ein Markt der Möglichkeiten angeboten.
Ursprünglich war angedacht, diese Veranstaltung zentral an einem Ort stattfinden
zu lassen. Im Hinblick auf die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsreglungen hat
man sich hingegen entschieden, dass stattdessen die Nachwuchskräfte in Gruppe
von maximal 10 Personen in einer Art Rotationssystem zu verschiedenen Bereiche
der Stadtverwaltung gehen. Dort konnten sich die Bereiche vorstellen und im Dia-
log mit den Anwärter*innen zu ihren Aufgaben und Aktivitäten in den Austausch
kommen.

Auch das Gleichstellungsbüro hat sich am Markt der Möglichkeiten beteiligt und
hatte über den Tag verteilt vier Gruppen bei sich in den Räumlichkeiten zu Besuch.
Neben einer Kurzpräsentation zu den Aufgaben und Zielen der Gleichstellungs-
stelle wurde über die vielen Facetten gleichstellungsrelevanter Bereiche diskutiert.

1.4 Bedarfsermittlung für passgenaue Maßnahmen zur
    Verbesserung der Gleichstellung bei der Stadt Dortmund

Das Gleichstellungsbüro evaluiert seine Arbeit fortlaufend und passt diese an
aktuelle Erkenntnisse und Bedarfe an.

So wurde von Anfang Dezember 2019 bis Mitte Januar 2020 eine Beschäftigten-
befragung durchgeführt, die sich ausschließlich mit dem Thema „Gleichstellung“
befasste und eine Vielfalt an Themenfeldern abdeckte. Die Ergebnisse wurden
2020 ausgewertet. Sie zeigen auf, welche Handlungsbedarfe aus Sicht der Be-
schäftigten bestehen und bieten damit Anregungen für die zukünftige Gestaltung
der Gleichstellungsarbeit in der Verwaltung.

Darüber hinaus fanden regelmäßig JourFixe-Termine zwischen dem Gleichstel-
lungsbüro und dem Personal- und Organisationsamt sowie zwischen dem Gleich-
stellungsbüro und dem Personalrat zu aktuellen Gleichstellungsthemen statt.

Auch die Beauftragten für Gleichstellung in den Fachbereichen gehören in
dieses Themenfeld. Sie sind wichtige Bindeglieder zwischen den Fachbereichen
und dem Gleichstellungsbüro und geben Hinweise, wie die Gleichstellungsarbeit
in der Verwaltung aus dem Blickwinkel der Fachbereiche gelingen kann. Das Jahr
2020 war hier ein besonderes Jahr, denn das Netzwerk der Beauftragten konnte
das 20-jährige Jubiläum feiern!

                                                                                          19
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