12/2018 Stadt Gelsenkirchen

Die Seite wird erstellt Yves John
 
WEITER LESEN
12/2018 Stadt Gelsenkirchen
SGE-NIOR
Das Magazin für Junggebliebene in Gelsenkirchen.

              12/2018
12/2018 Stadt Gelsenkirchen
n Wohnort.Nah
                                        n Lebens.Wert
                                        n Menschen.Würdig
Unsere Senioreneinrichtungen in Gelsenkirchen

St. Vinzenz-Haus                    Alten- und Pflegeheim St. Josef   Seniorenzentrum
Pflege- und Betreuungseinrichtung   St. Barbara-Straße 5              St. Hedwig
Kirchstraße 32                      458941Gelsenkirchen               Ahornstraße 33
45879 Gelsenkirchen                 Telefon 0209 7099-0               45892 Gelsenkirchen
Telefon 0209 170040                 info@altenheim-stjosef.eu         Telefon 0209 704-201
info@sanktvinzenz.eu                                                  info@kkel.de
12/2018 Stadt Gelsenkirchen
GE-NIOR - Das Magazin für Junggebliebene in Gelsenkirchen.

Inhaltsverzeichnis
Titel:................................................................ Seite:   Titel:................................................................ Seite:
Ende des Steinkohlen-Bergbaues...........................4-7                    Gereimtes........................................................18, 22, 56
Wissenswerte Berichte...................8-18, 22-24, 42-46                      Rätsel.................................................................... 55, 56
Überregionale Veranstaltungen...................19, 38, 54                      Buchbesprechung................................................24, 58
Aus Ortsteilen und Verbänden . ...................20, 27-34                     Einzeltermine.........................................................14-16
Geschichten aus dem Leben......26, 36-37, 40-41, 47-53                          Terminkalender................................................... 59-62

Impressum:
Herausgeber: Stadt Gelsenkirchen, Volkshochschule, Ebertstr. 19, 45879 Gelsenkirchen
Redaktion: Volkshochschulkurse: 50plus aktiv und GE-nior-Redaktion, e-Mail: werner.rothmann@web.de · ZWAR-Gruppen: Beckhausen, Bismarck, Bulmke,
Hassel/Bülse, Neustadt/Ückendorf, Schalke, Buer, Erle, Horst/Heßler, Resse/Resser-Mark, Altstadt/Rotthausen/Feldmark, Bismarck/Bulmke/Hüllen,
GE-Nord (türkischsprachig), GE-Süd (türkischsprachig) · Projektwerkstatt 50plus · Seniorenbeirat der Stadt Gelsenkirchen
Anzeigen: achim schrecklein verlag - druck&graphik, postallee 41, 45964 gladbeck, Tel. 0 20 43 – 48 39-0, e-Mail: info@druck-graphik.de
Layout/Satz/Druck: achim schrecklein verlag - druck&graphik, postallee 41, 45964 gladbeck, Tel. 0 20 43 – 48 39-0, e-Mail: info@druck-graphik.de
Erscheinungsweise: 3 mal jährlich • April | August | Dezember

Hinweis zum Titelbild:
Der Feierabend-Markt auf dem Heinrich-König-Platz, 45879 Gelsenkirchen, findet jeden Mittwoch von 16.00 bis 20.00 Uhr statt.
Das nachlassende Interesse an den normalen Wochenmärkten am Morgen erforderte eine Alternative. Alle, die Lust und Zeit
haben, mittwochs in den Nachmittag- bis Abendstunden ihren Markteinkauf zu tätigen, sind hier willkommen.
Gleichzeitig ist der „FEIERABEND! auf`m Heinrich“ eine ideale Gelegenheit, sich nach der Arbeit mit Freunden zu einem kühlen
oder jetzt eher heißen Getränk mit begleitendem Imbiss zu treffen.
Die steigenden Besucher- und Kundenzahlen geben den Veranstaltern eine positive Rückmeldung.     Foto: Werner Rothmann

                                                                                3
12/2018 Stadt Gelsenkirchen
GE-NIOR - Das Magazin für Junggebliebene in Gelsenkirchen.

Ende des Steinkohle-Bergbaus in
Deutschland
Im Dezember 2018 endet mit der          in Bockum oder Monopol Schacht         glücke im Steinkohle-Bergbau mehr
Stilllegung der Zeche „Prosper-Hani-    Grimberg in Bergkamen, aber auch       geben wird.
el“ in Bottrop die mehr als 1000-jäh-   die Gelsenkirchener Bergwerke, wie     Was aber geschieht mit den Stand-
rige Geschichte des Ruhrbergbaus,       zum Beispiel Dahlbusch in Rotthau-     orten der ehemaligen Bergwerke,
das heißt, des Steinkohlebergbaus       sen, sind nicht verschont worden.      die zum Teil riesig sind?
im Ruhrgebiet. Das vorletzte Berg-                                             Die RAG Montan Immobilien GmbH
werk, „Anthrazit“ in Ibbenbüren ist                                            hat schon viele der Flächen aufbe-
schon zum 31. August 2018 geschlos-                                            reitet und vermarktet, die meisten
sen worden. Aber Ibbenbüren liegt                                              an Logistik-Firmen und Speditionen,
nun mal nicht im Ruhrgebiet, son-                                              aber es sind auch noch viele im Be-
dern im Münsterland.                                                           sitz der RAG. Das ganze Ruhrgebiet
Zahllose Veranstaltungen, Ausstel-                                             hofft natürlich, dass auf diesen
lungen und Aktionen sollten und                                                Freiflächen möglichst viele neue
sollen dafür sorgen, dass das Ende                                             Arbeitsplätze entstehen. Doch die
des Bergbaus nicht heimlich still und                                          Ansiedlungen bringen auch Prob-
leise geschieht. Die einschlägigen                                             leme mit, zum Beispiel durch man-
Museen im Ruhrgebiet zeigen Kunst                                              gelnde Verkehrswege und höheres
zum Thema Kohle, das Ruhr-Muse-                                                Verkehrsaufkommen durch LKW-
um auf der ehemals größten Zeche                                               Verkehr.
„Zollverein“ eine Sonderausstellung                                            Dazu kommen für die RAG noch
„Zeitalter der Kohle“.                                                         Ewigkeitskosten,       Ewigkeitslasten
Die RAG AG, Eigentümerin der Ze-                                               oder Ewigkeitsaufgaben. Das sind
chen, hat zusammen mit der RAG-                                                Folgekosten und Belastungen, die
Stiftung, Evonik und IG BCE (Indus-                                            zum Beispiel nach Beendigung des
triegewerkschaft Bergbau, Chemie,                                              Bergbaus an bestimmten Orten
Energie) für 30 Mill. EUR die Initia-   Bei diesen Unglücken starben Hun-      entstehen. Das ist Sinn und Zweck
tive „Glückauf Zukunft“ gestartet.      derte von Bergleuten. Auf vielen       der RAG-Stiftung. Hierzu gehö-
Die WAZ hat rechtzeitig das Panini-     Friedhöfen im Ruhrgebiet sieht man     ren Grubenwasserhaltung und die
Album „Schwarzes Gold“ herausge-        Gräberreihen und Denkmäler, die        Grundwasserreinigung. Bei der Gru-
bracht. Gedacht wird auch der vie-      an diese Unglücke erinnern und an      benwasserhaltung müssen stän-
len Gründer von Unternehmen, die        denen auch oft zu bestimmten Jah-      dig Pumpen laufen, sonst ständen
die Epoche geprägt haben, wie zum       reszahlen Gedenkveranstaltungen        bald weite Teile des Ruhrgebietes
Beispiel Thyssen, Krupp, Hoesch, Ha-    abgehalten werden.                     unter Wasser. Sollte das Pumpen
niel, Stinnes oder Mulvany. Es wird     Das Positive am Ende des Bergbaus      eingestellt werden, droht eine Ver-
oft der Mythos „Ruhrgebiet“ zeleb-      ist also, dass es keine weiteren Un-   mischung des salz- und schadstoff-
riert. Dazu geben das Ruhrkohle-Or-
chester und der Ruhrkohle-Chor, um
hier nur zwei bekannte Interpreten
zu nennen, zahllose Konzerte, die
immer gut besucht sind. Denn zur
Blütezeit der Kohle hatte fast jedes
Bergwerk eine Kapelle oder einen
Chor. Erwähnt werden müssen auch
die vielen Knappenvereine im Ruhr-
gebiet, bei denen jetzt wieder um
den 4. Dezember die St. Barbara-Fei-
ern anstehen.
Aber es wird auch der zahllosen Op-
fer des Bergbaus gedacht, die bei
großen Grubenunglücken zu bekla-
gen waren. Ich denke da an Radbod
                                                         4
12/2018 Stadt Gelsenkirchen
Ihr privater Gesundheits- und
Pflegedienst für ganz Gelsenkirchen

  Ambulante Pflege Tag und Nacht                Servicewohnen
  24-Stunden-Pflege-Notruf                      Hauswirtschaftliche Hilfe
  Tagespflege                                   Essen auf Rädern
  Demenz-Wohngemeinschaften                     Pflegeberatung
  Ambulant Betreutes Wohnen                     Beratungsbesuche für Pflegegeld-Bezieher

APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH
Pastoratstraße 1      Tel. 0800 9230500 (gebührenfrei)    info@apd.de
45879 Gelsenkirchen   Fax 0800 9230520 (gebührenfrei)     www.apd.de
12/2018 Stadt Gelsenkirchen
GE-NIOR - Das Magazin für Junggebliebene in Gelsenkirchen.

haltigen Grubenwassers mit dem                                                     Viele Skeptiker der Bergwerkschlie-
Grundwasser.                                                                       ßungen befürchten aber auch die
Bleibt noch das Thema Bergschä-                                                    Abhängigkeit Deutschlands in Zu-
den. Bergschäden treten auf, wenn                                                  kunft von Kohleimporten aus Süd-
sich die Erdoberfläche aufgrund der                                                amerika, Australien oder woher auch
darunter vom Abbau entstandenen                                                    immer, um den Bedarf der Kraftwer-
Hohlräume senkt und zum Beispiel                                                   ke für Erzeugung von Heizung und
Risse in Bauwerken oder feuchte                                                    Elektrizität zu decken.
Keller verursacht. Bergschäden, die                                                Also wird der Bergbau hier und jetzt
daraus resultieren, werden auch                                                    und in naher und mittlerer Zukunft
über das Ende des aktiven Stein-                                                   auf vielen Ebenen im Gespräch blei-
kohle-Bergbaus hinaus von der RAG                                                  ben.
reguliert. Für die Schadensmeldung
bietet die RAG ein Bergschäden-Ser-                                                                        GLÜCKAUF
vice-Center mit kostenloser Hotline                                                              Hans-Günter Iwannek
an.                                                                                                Redaktionsmitglied

Bergbau Ade...
Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets,        welches mit Kohle aus dem Revier          Wo man gleich den Kern benennt
praktisch auf Kohle geboren.             versorgt wurde und die Hamburger          Und das Kind beim Namen nennt
Bevor ich mich aber mit dem Berg-        sich mit Theaterstücken im Revier         Von klarer offener Natur
bau, seiner Geschichte und was er        bedankten (woraus die Ruhrfest-           Urverlässlich, sonnig stur
für die Menschen in unserer Region       spiele entstanden). Das stelle man        Leichter Schwur
bedeutete, interessierte, vergingen      sich mal heute vor. Das war damals        Komm zur Ruhr!
viele Jahre. In meiner Familie, ob vä-   gelebte Solidarität, die von Herzen
ter- oder mütterlicherseits, gab es      kam, und keine staatlich verordnete.      Anfang Oktober habe ich eine Ver-
keine Bergleute und daher wurde          Der einsetzende, schleppende und          anstaltung in der Flora unter dem
über den Bergbau kaum, eher bei-         bis heute noch nicht vollendete           Titel „Kunst über Tage“ besucht, die
läufig gesprochen. Erst später, als      Strukturwandel brachte dann für           der Heimatbund Gelsenkirchen e.V.,
es immer mehr Proteste gegen die         das ganze Ruhrgebiet schmerzliche         der bereits im Jahr 1927 gegründet
Stilllegungen gab, wurde ich auf-        Einschnitte.                              wurde, anbot. Hier wurde sich sozu-
merksamer. Die Ruhrgebietsserie          Inzwischen macht sich aber eine           sagen mit einer letzten Würdigung
„Rote Erde“ von Klaus Emmerich, die      Aufbruchstimmung bemerkbar. Und           des Bergbaus zum Ende das Jahres
über die schwere, körperliche Arbeit     das liegt auch daran, dass aus still-     2018 befasst. Den Vortrag hielt Frau
unter Tage mit all ihren Gefahren-       gelegten Zechen kleine Kunstwerke         Hildegard Schneiders und ich weiß
quellen berichtete, hatte mich für       entstehen. Etliche Relikte haben das      nicht, wann ich mich geschlagene 2
den Bergbau ganz eingenommen             Zechensterben überlebt, und eines         Stunden jemals so gut unterhalten
und das blieb hängen. Seit 2000          davon ist sogar „Weltkulturerbe“          und informiert gefühlt habe. Es han-
hatte ich eine Dauerkarte für den FC     (Zollverein Essen)! Die Zeche Con-        delte sich um den „Bergbau als Mo-
Schalke 04, und jedes Mal, wenn das      solidation in Gelsenkirchen bietet        tiv der Kunst“.
Steigerlied gesungen wurde, lief es      sich als optimale Spielstätte für viele
mir kalt über den Rücken.                Veranstaltungen, die mit ihren vie-
Egal, welche Zeche im Revier schlie-     len Kulturangeboten auch reichlich
ßen musste, einhergehend mit vie-        besucht werden, an. Andere Zechen
len Entlassungen, Versetzungen           eignen sich hervorragend als Muse-
oder vorgezogenen Ruheständen,           en. Und schließlich besingt ja auch
eine ungewisse Zukunft für viele         ein deutscher, internationaler Sän-
Bergleute, deren Familien und nicht      ger wie Herbert Grönemeyer zur Er-
nur diese, verunsicherten diese Re-      öffnung der Kulturhauptstadt Ruhr
gion. Vorbei war die Zeit, als gerade    2010:
das Ruhrgebiet in der Nachkriegs-        Komm zur Ruhr
zeit als prosperierende Gegend in        Wo ein raues Wort dich trägt
Deutschland galt und viele Bundes-       Weil dich hier kein Schaum erschlägt
länder davon profitierten. Ich erin-     Wo man nicht dem Schein erliegt
nere nur an das Hamburger Theater,       Weil man nur auf Sein was gibt.
                                                           6
12/2018 Stadt Gelsenkirchen
GE-NIOR - Das Magazin für Junggebliebene in Gelsenkirchen.

Es war für mich unfassbar, wie viele                                                 Wer sich für diese Kunst des Berg-
Denkmäler, Statuen, Kirchenbilder                                                    baus interessiert, sollte sich an den
und Zeichnungen es über Bergleute                                                    Heimatbund Gelsenkirchen wenden,
und, nicht zu vergessen, ihrer Schutz-                                               denn der hat ein kleines, schönes
patronin, der Heiligen Barbara, gibt.                                                und sehr informierendes Büchlein
Frau Schneiders empfahl ganz zu                                                      über „Kunst über Tage“ herausge-
Anfang, man sollte auch mal öfter                                                    bracht.
noch oben gucken, in die zweite Rei-                                                 Jetzt habe ich gelesen, dass zu Eh-
he... Ich ertappe mich jetzt oft dabei,                                              ren der Bergleute an ein sogenann-
wie „Hans guck in die Luft“ durch die                                                tes „Ampelmännchen in Form eines
Straßen zu gehen. Bis dahin hatte                                                    Bergmanns“ gedacht wird. Mich
ich die Skulpturen im Weka-Karree                                                    würde es sehr freuen, wenn dieser
noch nie gesehen und so ging es                                                      Gedanke auf das ganze Revier über-
mir bei ganz vielen anderen Bildern       den Gelsenkirchener Hauptbahnhof           schwappt und dass das Kirchturm-
auch. Es waren faszinierende Zeich-       (der Abriss des Hbf. war ein Delikt!)      denken mal beiseitegelegt und man
nungen über die Arbeit der Bergleu-       schmückte und später im früheren           sich solidarisch vereint an eine ge-
te unter Tage dabei, die direkt vor       Boecker-Haus eine neue „ Bleibe“           meinsame Vergangenheit erinnert.
Ort angefertigt wurden. Das von           fand, kannte ich allerdings, und für       Denn ohne den Bergbau wären wir
dem gebürtigen Gelsenkirchener            mich zeigt es alles, was dem Revier        nicht, was wir heute sind.
Franz Marten entworfene und von           den Aufschwung brachte: Chemie,            Glückauf uns allen!
der Firma Donat ausgeführte 64 m          Glas, Kohle, Stahl/Eisen und Beklei-                                  Heidi Lücke
große Mosaikfenster, welches einst        dung.                                                                50plus aktiv

LISA und CHRISTOPHER...                                                        zwei Grubenpferde
Zappelnd, in Schlingen eingehängt -       an. Aber Puh, soo hatten sie sich es       morgendlichen Vogelgezwitscher.
gleich einem Netz - wurden sie vor-       nicht vorgestellt! Die Luft war stau-      Sie sehnte sich nach der grünen, saf-
sichtig im Förderkorb „nach unten“        big, stickig. Der Staub brannte in         tigen Weide eines Bauernhofes, dem
ins Bergwerk, in die Grube, gelassen.     den Augen, es war schwer zu atmen.         Regenfritze und Sturmriesen, dem
LISA das Shetland-Pony und CHRIS-         Christophers Augen wurden groß,            Sternenhimmel und einem urge-
TOPHER ein Münsterländer-Pferd.           wo stand der Eimer mit frischem            mütlichen Strohlager in einem war-
Lisa war nicht sehr groß, vielleicht      Wasser, um diesen Kohlenstaub he-          men Stall. Vielleicht gab es da sogar
ein Meter. Ein Makel? Ihr Fell war        runterzuspülen? Aber das Ende vom          eine Futterkrippe. Träumen durfte
von einer satten rot-braunen Farbe.       Lied: Augenschutz, und gegen den           man ja.
Sie hatte eine lange, blonde Mähne,       ohrenbetäubenden Lärm auch einen           „Ich möchte Ruhe finden, Christo-
die ihren etwas kräftigen Hals ver-       Ohrenschutz.                               pher, wir sollten auswandern. In der
deckte, und die schönsten Augen, die      Von einem Menschen, dessen Stim-           Geschichte, die Bremer Stadtmusi-
Christopher je gesehen hatte. Grün!       me Befehle erteilend klang, wurden         kanten, wird erzählt, wie es geht.
Wie sagt doch ein Sprichwort?             sie gleich zur Arbeit eingeteilt. Chris-   Wir sind älter und müder geworden.
Grüne Augen... Froschnatur, von der       topher wurde zum Ziehen von Las-           Hier lauern die Gefahren überall.“
Liebe keine Spur. Na, schaun wir          ten vor eine Loren-Fuhrwerk-Kette,         Lisa scharrte mit den Vorderhufen,
mal... Lisa war gespannt auf ihre         die mit Steinkohle beladen war, ge-        geriet ob der schlechten Bodenver-
neue Tätigkeit. Weibliche Neugierde       spannt. Lisa (die klein war) musste in     hältnisse ins Rutschen und verletz-
zeichnete sie aus. Christopher sah        einem niedrigeren Stollen arbeiten.        te sich. „Unsere Ur-, Ur-, Urenkel
der neuen Arbeit eher nachdenklich        So ging es weiter... Tag für Tag, Wo-      sollen es besser haben, wäre mein
entgegen. Er war groß und kräftig.        che für Woche, Jahr für Jahr, aber am      Wunsch.“
Schwarz, das war seine Fellfarbe.         Abend trafen sie sich im Sammel-           Christopher träumte mit. Er wieher-
Über den Nüstern prangte ein hel-         stall immer wieder. Müde von der           te zustimmend... Seufz!
les, sternenförmiges Mal. Die Beine       schweren Arbeit, konnten sie sich          Ja, für Wunder muss man beten, für
waren zwar etwas zu lang geraten,         kaum aufrecht halten. Lisa hatte           Veränderungen muss man arbeiten.
aber ein liebenswertes Pferd kann         schon einige Schrammen (Merkma-
nichts entstellen.                        le der Arbeit) am Körper. Ihre Augen                            Ursula Hellwig
Gutmütig schaute er aus, aber             strahlten nicht mehr so wie früher.                         Redaktionsmitglied
jetzt... Panik in den Augen! Wohl-        Sie sehnte sich nach frischer Luft,
behalten kamen die beiden unten           nach dem Sonnenlicht und dem
                                                             7
12/2018 Stadt Gelsenkirchen
GE-NIOR - Das Magazin für Junggebliebene in Gelsenkirchen.

Seniorinnen- und Seniorenarbeit in
Gelsenkirchen
Liebe Leserin, lieber Leser,             um Gelsenkirchen so zu gestalten,        vitäten und verwirklichen ihre Ideen.
ich bin gebeten worden, einen Arti-      dass es auch im Alter lebenswert ist.    Hierbei unterstützen das Generatio-
kel über die Seniorinnen- und Senio-     Der Grundgedanke war von Anfang          nennetz und die Stadt. Derzeit ist in
renarbeit in der Stadt Gelsenkirchen     an der der Partizipation, das heißt,     Planung, in den kommenden Jah-
zu verfassen. Dies tue ich gerne. Seit   alle, die es wollen, sind daran be-      ren neue ZWAR-Gruppen zu grün-
mehr als drei Jahren engagiere ich       teiligt, bringen sich ein, haben eine    den, um noch mehr Menschen die
mich für eine Verbesserung der Le-       Stimme.                                  Möglichkeit zu geben, in einer tol-
bensqualität, für ein gutes Älterwer-    Beratung aus einer Hand zu allen         len Atomsphäre die Fäden für ihren
den in unserer Stadt. In dieser Zeit     Fragen des Alter(n)s, Förderung des      dritten und vierten Lebensabschnitt
hat sich aus meiner Sicht viel getan.    bürgerschaftlichen Engagements,          selbst in die Hand zu nehmen. Dies
Seniorenarbeit, offene Altenarbeit       Netzwerkmanagement und Sozial-           geschieht in guter Zusammenarbeit
oder auch gemeinwesenorientierte         raumgestaltung sowie die Umset-          mit den bestehenden ZWAR-Grup-
Altenarbeit, oft auch Quartiersar-       zung wegweisender Projekte in der        pen. Die unerwartete Entscheidung
beit genannt – es gibt hierfür viele     Stadt waren und sind die Kernaufga-      der Landesregierung, die Förderung
Begriffe - ist in Deutschland, in NRW    ben des Vereines.                        der ZWAR-Zentralstelle ab 2020 ein-
und auch hier immer noch eine frei-      Allen ist bewusst, dass der Prozess      zustellen, erfordert unter Umstän-
willige Aufgabe der Kommune. Das         des Alterns für einen Großteil der       den eine andere Organisation der
heißt, dass die Stadt das nicht ma-      Menschen bedeutet, vor neue, bis-        Gruppen-Neugründungen. Für das
chen muss. Gerade in Zeiten ange-        her nicht gekannte Herausforderun-       bestehende ZWAR-Netzwerk hat die
spannter Haushalte ist dies oftmals      gen gestellt zu sein. Nicht wenige       Streichung jedoch keine Auswirkun-
ein gewichtiges Argument, Mittel         schaffen es, diesen Prozess für sich     gen.
zu streichen oder erst gar nicht zu      positiv zu gestalten. Es kann jedoch     Dennoch mag dieses über Jahrzehn-
bewilligen. Hier in Gelsenkirchen ist    immer Lebenssituationen geben, in        te in ganz NRW erprobte Angebot
das jedoch anders. Bereits vor über      denen eine schnelle unbürokratische      von ZWAR nicht jedermanns Ge-
zehn Jahren hat man erkannt, wie         Hilfe nötig wird. Um dem gerecht zu      schmack treffen. Gleichwohl besteht
wichtig es ist, sich auf den demogra-    werden, wurden zahlreiche Ange-          der Wunsch, auch mit zunehmen-
fischen Wandel vorzubereiten. Und        bote in der Stadt aufgebaut. Einen       dem Alter etwas für die Gesellschaft
dies nicht irgendwie, sondern sys-       guten Überblick gibt hier der kos-       zu tun. Daher hat die Stadt und auch
tematisch und mit einem Plan, dem        tenlose Wegweiser „Älter werden in       das Generationennetz eine Vielzahl
„Masterplan Seniorensarbeit“.            Gelsenkirchen“.                          weiterer Möglichkeiten geschaffen,
Man hat schnell erkannt, dass all die    Der Übergang von der Arbeit in die       dies zu tun.
vielen und wichtigen Themen, wie         Rente ist oftmals ein einschneiden-      Ein zentraler Punkt bei der Senio-
Armut im Alter, Wohnen im Alter,         des Ereignis, bei dem Betroffene         renarbeit in der Stadt ist die Bera-
Pflege, Gesundheit, Demenz usw.          damit konfrontiert werden, ihren         tung zu allen Fragen rund um das
nur erfolgreich gestaltet werden         Alltag neu organisieren zu müssen.       Altern. Ratsuchende haben meh-
können, wenn sich möglichst vie-         Durch den Wegfall des kollegialen        rere Möglichkeiten, sich beraten
le Akteure bei der Bewältigung der       Umfelds reduziert sich die Anzahl        zu lassen: Die Seniorenvertreterin-
komplexen Aufgabe gegenseitig            sozialer Kontakte. Die Zeit, die zuvor   nen/Nachbarschaftsstifter       (kurz:
unterstützen. Aus diesem Gedanken        bei der Arbeit verbracht wurde, will     SeNa), die Infocenter-Außenstellen
erwuchs das Generationennetz Gel-        nun sinnvoll gestaltet werden Dies       und die Infocenter, die städtische
senkirchen e.V., damals noch unter       sind nur zwei Beispiele von vielen,      Beratungsstelle PFAD und weitere
dem Namen „Trägerverbund Senio-          die ein Umdenken erfordern. Hier         Fachberatungsstellen stehen den
rennetz“. Hier haben sich die Wohl-      bietet das ZWAR-Netzwerk Gelsen-         Ratsuchenden zur Verfügung. Als
fahrtsverbände, wie die Caritas, die     kirchens ein gutes Angebot. ZWAR         Angehörige(r) oder Betroffene(r) ist
AWO oder Diakonie, ambulante so-         bedeutet „Zwischen Arbeit und Ru-        es nicht leicht, sich einen Überblick
wie stationäre Pflegedienste, Kran-      hestand“. In derzeit 18 ZWAR-Grup-       über die gesamte Angebotspalette
kenhäuser,       Wohnungswirtschaft,     pen - über das gesamte Stadtgebiet       zu verschaffen oder auf Anhieb zu
Kirchen, Religionsgemeinschaften,        verteilt - treffen sich Menschen ab      wissen, an wen man sich mit seiner
die Stadtverwaltung und bürger-          55 Jahren. Dabei organisieren sich       Frage wenden kann. Daher haben
schaftlich engagierte Bürgerinnen        die Gruppen nach einer anfängli-         wir gemeinsam mit den Senioren-
und Bürger zusammengeschlossen,          chen Begleitung selbst, planen Akti-     vertreterinnen/Nachbarschaftsstif-
                                                           8
12/2018 Stadt Gelsenkirchen
PRPR -Text-
                                                                 -Text-

                            Bergmannsheil
Ernährungszentrum am Berger See:     kommtBuer:  Hilfe
                                           man Tipps undfür  pflegende
                                                         solides BasiswissenAngehörige
                                                                            rund um die
                                             Themen Essen und Trinken. In den Gruppenschulungen
Gesund sein und genussvollWenn
                            leben    bis pflegebedürftig
                                ein Mensch                   wird, dann verändert sich sein Leben, aber auch
                                             hilft den Teilnehmern   auch der Austausch mit Gleichge-
                          das der nächsten Angehörigen. Die Mehrzahl der pflegebedürftigen Menschen bleibt
ins hohe Alter                               sinnten.“
                          in der Familie integriert und wird zu Hause gepflegt. Der Ehepartner, die Kinder,
Ernährung und Genuss gehören zusammen      Freunde
                                                – dasoderAlter    Der sind
                                                           Bekannte      nächste
                                                                             dannAbnehmkurs
                                                                                   gefordert. startet am 22. Januar 2019
spielt dabei gar keine Rolle. Im Laufe des Lebens
                                           Häuslichestellt al- ist
                                                       Pflege     undeineendet   am 12. März 2019. Er findet immer diens-
                                                                           Herausforderung
lerdings unser Körper andere Anforderungen     an unser
                                           Jessica   Magera       tags    von   10.00
                                                           Es- ist Pflegefachkraft am    UhrBergmannsheil
                                                                                              - 11.30 UhrBuer    oderund18.00  Uhr mit
                                                                                                                          hat sich   - ei-
sen. „Gerade in der zweiten Lebenshälfte nemschmecken      die 19.30 Uhr statt.
                                                 breiten Beratungsangebot        auf dieAnmeldungen      und weitere
                                                                                          Pflege in der Familie           Infos unter
                                                                                                                  spezialisiert: „In einem
‚Kalorienbömbchen‘ besonders gut. Dabei Erstgespräch
                                           benötigt der Or-       Tel  0209   - 5902-485.
                                                           werden grundsätzliche Fragen beantwortet, wo etwa Hilfe beantragt
ganismus von Jahr zu Jahr weniger Energie.    Dafürkann
                                           werden    werdenund wieAllediePräventionskurse
                                                                          ersten Wochen mitsind     zertifiziert
                                                                                               der neuen          und gemeistert
                                                                                                           Situation    werden aus-werden.
aber bestimmte Vitamine und Mineralstoffe      immer wich-
                                           In Trainings übe ich schließlich     von qualifizierten
                                                                   mit den Angehörigen             Mitarbeiterinnen
                                                                                            grundlegende                durchgeführt.
                                                                                                            Pflegetechniken.   Dabei geht
tiger“, sagt Ernährungsberaterin Sarah Schwietering.      Und Lagerung und die Bewegung des Patienten, um das Essen und
                                           es um die richtige
was passiert? Mit zunehmendem Alter schleicht
                                           Trinken,sich
                                                     aberdasauch um die Waschung im Bett und praktische Hilfestellungen beim
ein oder andere Extra-Pfund auf die Waage.An- und Ausziehen. Ich zeige auch den Transfer des Patienten vom Bett in den Roll-
                                            stuhl und
„Wäre das ein rein kosmetisches Problem könnte      malspreche
                                                         wohl- über Inkontinenz.“
wollend darüber hinwegsehen. Doch leider Konkrete
                                            steigt mit Handlungsempfehlungen
                                                        jedem
                                            Jessica Magera weiß, welche Hilfsmittel die Pflege leichter machen und wo der pfle-
überflüssigen Kilo das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankun-
gen oder für Osteoporose. Vor allem schränktgende   Angehörige sie beantragen kann. Konkrete Tipps machen dieDas
                                                 Übergewicht                                                          Beratung
                                                                                                                        Team des aus.
                                                                                                                    Ernährungs-
                                            „Auch
die Mobilität ein“, erklärt Sarah Schwietering  undbeim
                                                     bietetThema
                                                             im Demenz kann ich weiterhelfen. Ein Netzwerk von         unterschied-
                                                                                                                    zentrums
                                            lichen  Institutionen
Ernährungszentrum am Berger See Information und Bera- Kontakt:     bietet den  Familien Hilfe an“, sagt die Pflegespezialistin, deren
                                            Beratung   und   Training kostenlos  ist.
tung an: „In jedem Alter kann man genussvoll essen und Ernährungszentrum am Berger See
dabei etwas für seine Gesundheit tun, sein Wunschgewicht Medical Center (1. Etage)
                                            Kontakt: Bergmannsheil Buer
erreichen oder Beschwerden lindern. Deshalb bietet das Zum Ehrenmal 21 · 45894 Gelsenkirchen · Tel 0209 – 5902-485
Ernährungszentrum am Berger See viele Kurse Jessica   Magera
                                                  an. Dort  be- · Schernerweg    4 · 45894 Gelsenkirchen · Tel. 0209 – 5902-7447
                                                                   E-Mail: ernaehrungszentrum@bergmannsheil-buer.de
                                                sozialdienst@bergmannsheil-buer.de · www.bergmannsheil-buer.de
12/2018 Stadt Gelsenkirchen
GE-NIOR - Das Magazin für Junggebliebene in Gelsenkirchen.

tern eine Hilfestellung geschaf-          Die SeNa in den Stadtteilen sind         In den Infocentern des Generati-
fen. In jedem Stadtteil haben die         eine wichtige und niedrigschwellige      onennetzes laufen alle Fäden zu-
Ratsuchenden die Möglichkeit, die         Anlaufstelle in den Stadtteilen. Die     sammen. Insgesamt gibt es in der
Sprechstunden der ehrenamtlichen          Infocenter-Außenstellen sind eine        Stadt vier derartige Beratungs- und
SeNa zu besuchen und ihre Anlie-          andere, aber ebenso wichtige Säule       Koordinierungsstellen. In ihnen
gen vorzutragen. Das gute dabei           für verlässliche Beratungsstrukturen     arbeitet     ebenfalls    hauptamtli-
ist, dass die SeNa nicht nur wissen,      vor Ort. Die Infocenter-Außenstel-       ches Fachpersonal, die Infocenter
an wen man sich mit dem Problem           len befinden sich direkt um`s Eck in     Mitarbeiter*innen, die vielen von Ih-
wenden kann, sondern sie bieten           Häusern von Mitgliedern des Gene-        nen gut bekannt sind. Die Hauptauf-
auch konkrete Unterstützung an,           rationennetzes. Hier wird Beratung       gaben der Mitarbeiter*innen sind
wenn es z.B. darum geht, Formula-         durch hauptamtliches Fachpersonal        die Beratung aus einer Hand zu allen
re auszufüllen. Darüber hinaus sind       angeboten und das selbstverständ-        Fragen des Alter(n)s, die Förderung
die SeNa auch im Beirat für Senio-        lich trägerübergreifend. Das bedeu-      des bürgerschaftlichen Engage-
ren vertreten und setzen sich hier        tet, dass die Beratung nicht dazu        ments, Netzwerkmanagement und
für eine familienfreundliche und          dienen soll, die eigenen Angebote        Sozialraumgestaltung. In der nächs-
seniorengerechte Politik ein. Das ist     zu vermitteln, sondern zu gucken,        ten Ausgabe lesen Sie, was hierunter
aber nicht alles. Die SeNa bieten da-     was für die ratsuchende Person in        zu verstehen ist und auch, wer sich
rüber hinaus auch eine Vielzahl von       der jeweiligen Situation das Beste       neben den Hauptamtlichen und den
Angeboten, die das Miteinander im         ist und welche Möglichkeiten es im       bürgerschaftlich engagierten SeNa
Stadtteil stärken und jene einbe-         Stadtteil gibt. Zugegebener Maßen        und ZWARler*innen noch im Ge-
zieht, die Unterstützung und Hilfe in     werden die Infocenter-Außenstellen       nerationennetz für die Stadtgesell-
ihrem Alltag benötigen. Seit einiger      nicht so stark besucht, wie wir uns      schaft engagiert. Und jetzt nehme
Zeit ist in vereinzelten Stadtteilen      das alle einmal vorgestellt haben.       ich die gute Gelegenheit wahr, Ihnen
jedoch erkennbar, dass die Sprech-        Daher arbeiten wir seit einiger Zeit     allen friedvolle und gesunde Feierta-
stunden der SeNa - trotz regelmäßi-       gemeinsam mit den Außenstellen           ge und einen guten Start in das Jahr
ger Öffentlichkeitsarbeit - nicht wie     daran, dies zu ändern. Auch hier gilt    2019 zu wünschen.
erhofft angenommen werden. Hier           es zu schauen, welche Maßnahmen                                    Julius Leberl
gilt es, künftig nochmals genauer         getroffen werden müssen, um dem                     Senioren- und Behinderten-
hinzuschauen, um die Gründe für           tatsächlichen Beratungsbedarf ge-            beauftragter Stadt Gelsenkirchen
diese Entwicklung zu verstehen.           recht zu werden.                                       Mitglied des Vorstandes
                                                                                    Generationennetz Gelsenkirchen e.V.

Vier Jahre QuartiersNETZ
Versuch einer Bilanz
Mitte Oktober fand im Hans-Sachs-         Netzwerk, nämlich das Generatio-         verbundene Forschungsarbeit und
Haus die abschließende Konferenz          nennetz, das alle relevanten Akteure     auch für zwei Sozialarbeiterinnen-
des vierjährigen Projektes „Quar-         zusammenführt. Das übergreifende         stellen zur Begleitung solcher Initi-
tiersNETZ – Ältere als (Ko-) Produ-       Ziel bestand und besteht darin, Älte-    ativen in Gelsenkirchen spendierte
zenten von Quartiersnetzwerken“           ren als Expertinnen und als Vorreiter    das Bundesforschungsministerium
statt. Seit einigen Jahren gilt Gelsen-   neuer Nachbarschaftlichkeit Gehör        ca. 7 Mio. Euro. Es gab 4 Modell-
kirchen als Vorzeigestadt für neue        und Möglichkeiten der Teilhabe zu        stadtviertel in Gelsenkirchen: Buer-
Strukturen der Seniorenarbeit. Dazu       verschaffen. Stichwort: Partizipati-     Ost, Hüllen, Schaffrath und Schalke,
gehören besondere Möglichkeiten           on. Damit sollen zugleich Bedingun-      die aus 12 Bewerbungen ausgewählt
zum Engagement Älterer wie Senio-         gen für ein Leben zuhause bis ans        worden waren. Stadtweite Konfe-
renvertreterinnen/Nachbarschafts-         Lebensende geschaffen werden.            renzen sorgten dafür, dass auch Ak-
stifter, Spaziergangspaten oder           Seit 2010 gab es Initiativen für Quar-   teure aus anderen Quartieren die
ZWAR-Technikbotschafter/innen             tiersnetze, also Zusammenschlüsse        Erkenntnisse nutzen konnten.
oder die Möglichkeit, auf Konferen-       auf Stadtviertel- und Stadtteilebene.
zen Ideen und Kritik in die Stadtge-      Die erste Quartierskonferenz fand        Es tat sich eine Menge.
sellschaft zu tragen. Dazu zählen         2011 in Schalke statt. Diese Initiati-   Ende Oktober 2014 fand die Auftakt-
weiterhin Selbstorganisationen wie        ven sollten durch das QuartiersNETZ      veranstaltung im Hans-Sachs-Haus
Vereine und vor allem die ZWAR-           erforscht und gefördert werden –         statt, Ende Oktober 2018 lief das
Gruppen in allen Stadtteilen und ein      auch durch Technik. Für die damit        Projekt aus. Die wichtigsten Ergeb-
                                                           10
GE-NIOR - Das Magazin für Junggebliebene in Gelsenkirchen.

2013 begannen die Vorbereitungen auf das Quartiers-             Oberbürgermeister Frank Baranowski nahm an den Kon-
NETZ-Projekt mit einer Zukunftskonferenz in der AWO-            ferenzen „Älter werden in GE“ teil und stellte sich der kriti-
Begegnungsstätte Grenzstraße. (Foto ujesko)                     schen Diskussion. (Foto ujesko)

nisse sind in 5 Handbüchern zusam-        reitgestellt werden. In Schaffrath         Bezirksverordnete regelmäßig an
mengefasst, die man unter https://        müssen allerdings die Bürgerinnen          den Quartierskonferenzen teil und
www.quartiersnetz.de/handbue-             und Bürger durch eigenes finanziel-        tragen die Anliegen in die Bezirks-
cher einsehen und herunterladen           les Engagement für ihren Treffpunkt        vertretung.
kann. Die Leiterin des Projektes, Prof.   „Schaffrather Mitte“ sorgen.               Um die Ideen der Quartiersbürgerin-
Sabine Sachweh, stellte die wesent-       Im Zuge dieser neuen Einrichtungen         nen und -bürger zum Thema Verkehr
lichen Ergebnisse zusammengefasst         entstanden auch neue Möglichkei-           mit der Verwaltung zu verhandeln,
auf der Abschlusskonferenz vor: In        ten sich zu engagieren in den Koor-        hat sich ein Arbeitskreis Barrierefrei-
den vier Quartieren fanden regelmä-       dinierungsgruppen, als Redakteur/in        heit gebildet, der zweimal jährlich
ßig Quartierskonferenzen statt, auf       der Internetplattform, als Technik-        tagt. So brachte das Quartier Buer
denen die Bewohnerinnen und Be-           botschafter/in oder als Techniklot-        (Ost) den Vorschlag ein, den Fußweg
wohner Kontakte knüpfen, ihre An-         se. Technikbotschafter/innen helfen        vom Bruder-Jordan-Haus bis zur Bu-
liegen vortragen und Lösungen für         bei der Auswahl, beim Kauf, bei der        erschen City so abzuflachen, dass er
Probleme entwickeln konnten. Diese        Einrichtung und Nutzung von tech-          mit Rollator, Kinderwagen oder Roll-
Konferenzen werden von Gruppen            nischen Geräten. Sie sind auch Pan-        stuhl gut zu begehen ist. Die Ver-
vor- und nachbereitet, die aus Bür-       nenhelfer/innen, wenn irgendein            kehrsverwaltung stimmte dem zu
gerinnen und Bürgern, Mitarbeite-         Gerät nicht funktioniert, und sie ma-      und will die Idee bis Ende 2018 in die
rinnen des Generationennetzes, der        chen auch Hausbesuche. Im Rahmen           Tat umsetzen.
jeweiligen Patenorganisation und          des Projektes wurden zahlreiche            Die Unterstützung, die wir in Gel-
sonstigen Quartiersakteuren beste-        neue Botschafter/innen gewonnen            senkirchen erfuhren, war also enorm
hen. Solche Steuerungs- oder Koor-        und geschult. Die Botschafter/innen        und deshalb ist dem Projektteam
dinierungsgruppen bildeten sich in        kann man kontaktieren über 0177            herzlich zu danken.
allen vier Modellquartieren und sie       3165707 (Bezirk Nord), 0177 3165727
garantieren, dass auch in Zukunft         (West), 0177 3165720 (Mitte/Süd)           Ende oder Fortgang? Was passiert
Quartierskonferenzen stattfinden.         und 0177 3165717 (Ost).                    mit den Plattformen?
In allen vier Quartieren gibt es Inter-   Techniklotsen sind meist Mitarbei-         Obwohl die Konferenz des Quar-
net-Plattformen (https://quartiers-       ter/innen von ambulanten Diensten,         tiersNETZ-Projektes als Übergabe-
name [z.B. buer] .quartiersnetz.de)       die in den Haushalten von Pflege-          konferenz bezeichnet wurde, sind
mit Nachrichten, Angeboten, einem         bedürftigen mitbekommen, wenn              einige Fragen der Staffelübergabe
Terminkalender und Kontaktmög-            Technikunterstützung erforderlich          ungeklärt: Wo werden die Quar-
lichkeiten.                               wird, und entsprechend die Technik-        tiersplattformen      unterkommen,
In allen vier Quartieren wurden           botschafter/innen einschalten.             wer wird sie betreuen? Wo erhalten
Techniktreffs eingerichtet, in de-        Gesprächskreise entwickelten sich          neue Redakteure ihre Lizenzen? Wie
nen man neue Technik ausprobieren         zwischen bürgerschaftlich Engagier-        können neue Quartiersinitiativen
und sich beraten lassen kann. Meist       ten und Bezirkspolitikerinnen und          die Internetplattform nutzen?
befinden sie sich auch in den Quar-       Bezirkspolitikern. Besonders in West       Einige Ideen für die Internetplatt-
tierstreffpunkten, die ebenfalls in       und Nord wird daran gearbeitet,            form sind noch gar nicht realisiert.
allen vier Quartieren existieren und      dafür Arbeitsformen und -regeln zu         So sollte eine Tauschbörse eingerich-
durch die Patenorganisationen be-         entwickeln. In Nord etwa nehmen            tet werden, damit z.B. Mitfahrgele-
                                                           11
GE-NIOR - Das Magazin für Junggebliebene in Gelsenkirchen.

genheiten oder neue Hilfsangebote        ziehende einbeziehen, den sozialen            tragung stattfindet. Sei es drum!
entstehen. Nicht mehr benötigte          Zusammenhalt entwickeln und ihr               Jedenfalls waren die Partizipati-
Möbel und sonstige Gegenstände           Viertel lebenswert gestalten kön-             onsmöglichkeiten der stadtweiten
könnten den Weg finden zu solchen,       nen. Eine Fachgruppe „Stärkung der            Konferenzen des QuartiersNETZES
die sie gebrauchten. Wer also wird       Stadtteile, Quartiere und Netzwer-            beschränkt. Bei der Abschlusskon-
eine solche neue Funktion einrich-       ke“ hatte vorgeschlagen, dass die             ferenz gab es wie bei den meisten
ten?                                     Kommune 10 Stellen für hauptamt-              anderen keine Möglichkeiten der öf-
                                         liche Quartiersmanagerinnen finan-            fentlichen Diskussion. Teilnehmende
Verlässliche Strukturen!                 ziert. Damit könnten etwa die Hälf-           Bürger/innen fühlten sich mitunter
Viele Strukturen der Altenarbeit         te der Gelsenkirchener Stadtviertel,          als Staffage der Projektleitung. Was
existierten in Gelsenkirchen bereits     besonders solche wie Neustadt oder            aus den Anregungen und Beiträgen
vor dem Projekt. In einigen Quartie-     Schalke-Nord, betreut werden.                 in Arbeitsgruppen geschah, war
ren leisten Bewohner/innen viel bür-     Zu den notwendigen systemati-                 nicht ersichtlich.
gerschaftliches Engagement für ihr       schen und verlässlichen Strukturen            Deshalb plädiere ich energisch dafür,
Viertel. Deshalb geht die Arbeit auch    für Quartiersarbeit gehören über              die jährlichen Konferenzen „Älter
nach Projektende weiter, werden          die Kümmerer hinaus feste, frei zu-           werden in GE“ wieder aufzulegen.
auch künftig in den vier Quartieren      gängliche und nutzbare Treffpunk-             Diese waren als eine offene Konfe-
und in weiteren Stadtteilen Quar-        te. Hier können in den meisten der            renz gestaltet, zu der Gruppen ihre
tierskonferenzen mit den entspre-        40 Quartiere städtische oder Ge-              Kritik und ihre Ideen mitbringen und
chenden Arbeitsgruppen und Vor-          bäude freier Träger genutzt werden.           diese dort mit dem Oberbürgermeis-
bereitungskreisen stattfinden. Sie       Dazu braucht es Vereinbarungen                ter und anderen Verwaltungsmit-
werden unterstützt durch Haupt-          zwischen Bürgerschaft und Institu-            arbeitern diskutieren konnten. Alle
amtliche des Generationennetzes,         tionen. Notwendig ist weiterhin ein           Anregungen wurden gesammelt
die aus Mitteln der Kommune be-          regelmäßiges Budget für Sachmit-              und ein Jahr später wurde Bericht
zahlt werden.                            tel, Honorare und Aktionen, um Er-            erstattet, was aus diesen Vorschlä-
Quartierskonferenzen hätten das          folgserlebnisse in den Vierteln und           gen geworden war. Dieses Maß an
Zeug zu einem Exportschlager,            Stadtteilen organisieren zu können.           Transparenz und Ernsthaftigkeit im
meinte Frau Prof. Sachweh auf der        Hier ist ein Anfang gemacht durch             Umgang zwischen Bürgerschaft und
Oktoberkonferenz zu Recht. Es stellt     den Fonds des Oberbürgermeisters.             Verwaltung, wie es z.B. auch auf den
sich die Frage allerdings, wer wie                                                     Bezirksforen meiner Meinung nach
dafür sorgt, dass sie innerhalb Gel-     Wiederauflage der Konferenzen                 sehr gut funktioniert, brauchen wir
senkirchens in allen 40 Quartieren       „Älter werden in GE“!                         auch wieder für die stadtweiten
regelmäßig einberufen werden. Da-        Die Konferenz des QuartiersNETZ-              Konferenzen, damit wir von einer
mit Quartiersstrukturen dauerhaft        Projektes sollte keinen Abschluss,            Partizipationskultur sprechen kön-
geschaffen und erhalten werden           sondern eine Übergabe bieten. Nun             nen.
können, braucht es hauptamtliche         könnte man darüber reden, ob das
Kümmerer/innen, Begleiter/innen,         Generationennetz das Heft des Han-                                Wilfried Reckert
damit Bewohner/innen ihre Ange-          delns an das QuartiersNETZ übertra-               Mitglied im Koordinierungskreis
legenheiten selbständig lösen, Zu-       gen hatte und nun eine Rücküber-                   Buer (Ost) des Quartiersnetzes

Einige aus dem Projektteam, sitzend von links Prof. Elisa-          Prof. Sabine Sachweh erläutert die Erfolge des Projektes
beth Bubolz-Lutz, Prof. Harald Rüßler, Lisa Heite, Prof. Sa-        auf der Transferkonferenz. (Foto ujesko)
bine Sachweh, Janina Stiel (Foto ujesko)
                                                               12
PR-Text

Das Wohn- und Pflegezentrum Linden-Karree stellt sich vor.
Angefangen bei der Grundausstattung (das Mobiliar) unserer Zimmer die einen gemütlichen Ohrensessel, einen
Tisch mit dazugehörigen Stühlen und ein funktionelles Pflegebett mit einem passenden Nachtschrank beinhalten.
Für die Kleidung und all die persönlichen Gegenstände stehen im Zimmer ein Sideboard, ein großzügiger Kleider-
schrank, sowie eine Garderobe mit Spiegel zur Verfügung. Alle Zimmer beinhalten ein geräumiges Badezimmer.
Des Weiteren sind alle Zimmer mit einem Fernsehanschluss und einem Telefon ausgestattet.
Außerhalb des eigenen Zimmers bieten die bequemen Sitzecken der Wohnbereiche und die gemütlichen Wohn-
zimmer eine Möglichkeit zum geselligen Miteinander oder einen weiteren Rückzugsort an. Damit wird das wohnli-
che Ambiente in unserer Einrichtung bestens abgerundet.
Das Betreuungsteam sorgt täglich (auch an den Wochenenden) für die verschiedensten und individuell auf die
Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten der Bewohner abgestimmten Angebote. Dazu kommen Ausflüge, Bewoh-
nerkaffeetrinken, festliche Aktivitäten je nach Anlass und Jahreszeit und vieles mehr. Wer dafür offen ist und die
Angebote wahrnimmt dürfte keine Langeweile bekommen.
Das Pflegeteam im Wohn- und Pflegezentrum Linden- Karree kümmert sich um alle Belange der pflegerischen
Versorgung, und stimmt diese mit den Bewohnern und oder auch den Angehörigen individuell auf die Vorlieben
und Bedürfnisse ab. Gern sind auch Besichtigungen der Einrichtung möglich. Die Einrichtungsleitung wird einen
passenden Termin mit Ihnen vereinbaren und Sie herzlich willkommen heißen. Wir das Team aus dem Wohn- und
Pflegezentrum Linden- Karree freuen uns auf Ihren Besuch.
Mit freundlichen Grüßen
René Richter
Einrichtungsleitung
Wohn- und Pflegezentrum Linden-Karree
GE-NIOR - Das Magazin für Junggebliebene in Gelsenkirchen.

Neue Beratungsstelle der SeNa
eingerichtet
Rat und Unterstützung in der Patenorganisation
Haus Marienfried
Seit 5. September 2018 bietet die    qualität zu verbessern. Helga Töpfer    Helga Töpfer macht auch Hausbe-
neue ehrenamtliche Seniorenver-      verfügt über eine abgeschlossene        suche. Sie ist für ratsuchende Senio-
treterin und Nachbarschaftsstif-     Ausbildung als Alltagskompetenz-        rInnen unter Telefon 017650845059
terin (SeNa) Helga Töpfer in den     helferin und hat eine Zusatzquali-      oder per E-Mail an h.toepfer@nach-
Räumlichkeiten (Bauernstube im       fikation zum Schwerbehinderten-         barschaftsstifter.de erreichbar.
Erdgeschoss) der Patenorganisation   recht beim VdK erworben, wo sie         Der neue Wegweiser: Generation
Haus Marienfried in Gelsenkirchen-   Bürger/innen ehrenamtlich berät.        50plus „Älter werden in Gelsenkir-
Horst jeden Mittwoch von 15 bis      Sie leitet als Spaziergangpatin eine    chen 2018/2019“, der im Rahmen
17 Uhr Rat und Hilfe bei konkreten   Gruppe von RollatorfahrerInnen. Bei     der Auftaktveranstaltung vorge-
Anliegen, u.a. rund um die Themen    der Auftaktveranstaltung wünsch-        stellt wurde, ist ab sofort kostenlos
„Pflege, Demenz, Wohnen im Alter     ten der Einrichtungsleiter Marcus       im Infocenter Vattmannstr. 2-8, In-
und Schwerbehinderung“ an (z.B.      Becker und Julius Leberl, der Senio-    focenter Industriestr. 15, Infocenter
Umgang mit Ämtern und Anträge        ren- und Behindertenbeauftragte         Paulstr. 4, Infocenter Maelostr. 8 und
ausfüllen).                          der Stadt Gelsenkirchen, der neuen      in der städtischen Beratungsstelle
Die gebürtige Horsterin engagiert    SeNa Helga Töpfer alles Gute und        PFAD, Vattmannstr. 2-8 erhältlich.
sich mit Herz und Leidenschaft für   viel Erfolg für ihre Beratertätigkeit                       Text: Brigitte Sdun
ältere Menschen, um ihre Lebens-     im Haus Marienfried.                                       Redaktionsmitglied

  Emporenkonzerte in                                        Consol Theater
  der Nicolai-Kirche                                        Konzertmeditation
                                                            Di. 15.01.2019, 19.00 Uhr
  Sa. 19.01.2019, 16.00 Uhr                                 Klang und Stille mit
  „Emporen“- Konzert mit                                    Michael Gees und
  Back to Brass                                             Lothar Berger
  (15-jähriges Bestehen)                                    (Stimme u. Gong)
                                                            Di. 12.02.2019, 19.00 Uhr
  Gospelchor „4-tune-up“                                    Klang und Stille mit
  an der Nicolai-Kirche                                     Michael Gees
  (20-jähriges Bestehen)                                    und Patrick Hagen (Klarinetten)
                                                            Di. 12.03.2019, 19.00 Uhr
                                                            Klang und Stille mit Michael Gees und Tobias
  Die Veranstaltung findet im                               Schössler (Klavier)
  Rahmen der 125-Jahr-Feier                                 Erzählabend mit André Wülfing
  der Nicolai-Kirche statt                                  Fr. 01.03.2019, 20.00 Uhr
                                                            Die Chinesische Mauer in New York und ande-
                                                            re wahre Geschichten
  Bei allen Terminen: Teilnahme kostenfrei
                                                            Consol Theater
  Nicolai-Kirche, Ückendorfer Straße 108                    Bismarckstr. 240, GE (45889)

                                                      14
GE-NIOR - Das Magazin für Junggebliebene in Gelsenkirchen.

Foto 01: Copyright by Brigitte Sdun                                 Foto 02: Copyright by Brigitte Sdun
v.li.n.re.: Helga Töpfer (SeNa), Tatyana Pfaf (Mitarbeiterin        v.li.n.re.: Marcus Becker (Einrichtungsleiter Haus Marien-
im Infocenter.Industriestraße) und Julius Leberl (Senioren-         fried), Brigitte Sdun (Redaktionsmitglied der Zeitung (S)
und Behindertenbeauftragter der Stadt Gelsenkirchen)                GE-nior), Dr. Wilfried Reckert (SeNa, Senioren- und Behin-
                                                                    dertenbeauftragter a.D.), Petra Schlüter (SeNa), Christel
                                                                    Jordan (Ehren-SeNa), Helga Töpfer (SeNa), Tatyana Pfaf
                                                                    (Mitarbeiterin im Infocenter.Industriestraße) und Julius
                                                                    Leberl (Senioren- und Behindertenbeauftragter der Stadt
                                                                    Gelsenkirchen)

  Ausstellung                                                         Kulturraum
  Sa. 19. Januar 2019, 18 Uhr,                                        „die flora“
  bis zum 16. Februar 2019
  „Warme Gedanken zu                                                  Erzählabend mit André Wülfing
  kalten Strukturen“                                                  Fr. 25.01.2019, 20.00 Uhr
  Simone Wiechern aus                                                 Die Geschichtenkarawane –
  Gladbeck stellt ihre                                                Nomadisches Erzählgut aus
  abstrakten Bilder und                                               Arabischen Wüsten
  Landschaften aus ihrem                                              (statt Eintritt Spende erwünscht)
  17-jährigen Aufenthalt bei
                                                                      Autorenlesung mit Roman Dell
  den Beduinen der Halbinsel Sinai aus.
                                                                      Di. 12.03.2019, 19.00 Uhr
  So. 24. Februar 2019 ab 15.00 Uhr                                   „Als die Welt noch gemütlich war… und man
  2. Geburtstag des Kunstkiosk mit Ausstellung                        keinen Coffee to go kannte“
  von eigenen Werken und Rückblick auf die                            Eintritt: 6,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro
  Künstler der letzten zwei Jahre.
                                                                      Kammerspiel
                                                                      Sa. 06.04.2019, 20.00 Uhr
  geöffnet: Samstag von 14.00 – 17.00 Uhr
            oder nach Vereinbarung                                    „Das Interview – Nächtliche Geständnisse“
                                                                      Eintritt: 14,00 Euro, ermäßigt: 10,00 Euro
  KUNSTKIOSK · 45894 GE, Nordring 33
  Telefon 0209 - 9332929                                              Kulturraum „die flora“
                                                                      Florastraße 26 · 45879 Gelsenkirchen

                                                               15
GE-NIOR - Das Magazin für Junggebliebene in Gelsenkirchen.

Ein Spaziergang
                                         ben, und auch der Weihnachtsbaum        Die Parkanlage ist weitläufig, sehr
                                         kommt bekanntlich aus Deutsch-          gepflegt, und es gibt so viel zu se-
                                         land. Mir fällt Hannes Wader ein,       hen: Um diese Herbstjahreszeit (ge-
                                         der eigentlich nur als Protestsänger    fühlter Sommer) vor allem die Dahli-
                                         bekannt ist, aber er singt auch Schu-   en-Rabatte – Dahlien in allen Farben
                                         bert-Lieder, und auch den Herbst hat    und Formen (auch strahlenförmige),
                                         er besungen nach einem Gedicht          Heidekraut und die großen Wiesen,
                                         von Johann Gaudenz Salis-Seewis         auf denen Kinder tobten (es waren
                                         aus dem Jahre 1782:                     Herbstferien in NRW), das Hundert-
                                         Bunt sind schon die Wälder,             wasserhaus, die letzte Arbeit des
                                         Gelb die Stoppelfelder                  österreichischen Künstlers, der Was-
                                         Und der Herbst beginnt.                 serfall und die vielen Fontänen über
                                         Rote Blätter fallen,                    den ganzen Park verteilt, da geht ei-
                                         Graue Himmel wallen,                    nem das Herz auf.
                                         Kühler weht der Wind.                   Mich faszinieren Bäume am meisten.
                                         Wie die volle Traube                    Sie sind immer da, ob in grün, braun
                                         Aus dem Rebenlaube                      oder kahl. Nicht nur, weil ich meinen
                                         Purpurfarben strahlt!                   ersten Kuss unter einem Apfelbaum
Der Jahrhundertsommer 2018 nahm          Am Geländer reifen                      bekam, sondern vielmehr, weil ich
kein Ende und ging gefühlt in den        Pfirsiche mit Streifen                  den Baum mit einem bestimmten
„Goldenen Oktober“ über. Statt ei-       Rot und weiß bemalt.                    Lied in Zusammenhang bringe. Ich
nes Museumsbesuches Mitte Okto-          Sieh wie hier die Dirne                 höre es mir mit viel Wehmut immer
ber entschlossen wir uns (der VHS-       Emsig Pflaum und Birne                  wieder mal an und ich denke, einige
Kurs 50plus aktiv), lieber diesen        In ihr Körbchen legt,                   erinnern sich an eine junge Sängerin,
vielleicht letzten schönen Tag im        Dort mit leichten Schritten             die sang: „Mein Freund der Baum,
Gruga-Park Essen zu verbringen und       Jene goldnen Quitten                    ist tot, er fiel im frühen Morgenrot“
haben es wahrlich nicht bereut.          In den Landhof trägt!                   und weiter: „bald wächst ein Haus
Die Kronen der Bäume waren nicht         Flinke Träger springen,                 aus Glas und Stein, dort, wo man
mehr so dicht und grün wie im Som-       Und die Mädchen singen,                 ihn einst abgeschlagen...“ Als Alex-
mer, aber sie zeigten einen herbst-      Alles jubelt froh!                      andra das Lied sang, war von Ökolo-
lichen, rot-braun-gelben Schmuck,        Bunte Bänder schweben                   gie noch keine Rede, aber sie traf mit
und die Blätter, die herunterfielen,     Zwischen roten Reben                    diesem Lied den Nerv der Zeit. Die
segelten ganz leise zu Boden. Es war     Auf dem Hut von Stroh.                  Sängerin starb viel zu früh bei einem
eine Farbenpracht, und ich wusste        Geige tönt und Flöte                    Autounfall. Sie wurde gerade 27 Jah-
gar nicht, was ich alles fotografieren   Bei der Abendröte                       re alt. Das Lied erinnert mich auch an
sollte.                                  Und im Mondesglanz;                     die Baumfällung in Gelsenkirchen,
Seit Jahrtausenden verzaubern die        Junge Winzerinnen                       um freie Sicht auf das Musiktheater
Bäume die Menschheit, Gedichte           Winken und beginnen,                    zu haben und den Kampf der erfolg-
und Lieder wurden über sie geschrie-     Frohen Erntetanz!                       losen Bürgerbewegung dagegen.

   Konzert
   So. 03. Februar 2019, 17.00 Uhr,
   Schloss Horst, Turfstr. 21, 45899 Gelsenkirchen
   „Giganten“ – J.S. Bach und G.Ph. Telemann
   im musikalischen Wettstreit
   1. Westfälisches Schlosskonzert 2019 mit caterva musica
   Eintritt: 16,00 Euro im VVK, 18,00 Euro an der Abendkasse,
             13,00 Euro (Schwerbehinderte/Mitglieder C M)
   Reservierungen bei Frau Lieberoth, Schloss Horst, Tel.: 0209 1696159

                                                          16
AB
                            SCHON                                *
                      1 9 , 9 0 €
                                         Z
                                 INS NET ON
                                           I
                                    ER R G
                                        E
                              UNSER

  Jetzt zu Hause auf Glasfaserqualität umsteigen.

 GESCHWINDIGKEIT GANZ
 NEU ERLEBEN.

www.gelsen-net.de

*Z. B. Bei Buchung von HighSpeed 2 M für 19,90 € mtl.Bereitstellungspreis in Höhe von 89 €. Alle Tarife und Produkt-Module, soweit technisch möglich, Preise gemäß Preislisten. Telefon-Flatrate
ins dt. Festnetz, ausgenommen Sonderrufnummern und Internet-Einwahlrufnummern. Anschlusshardware während der Vertragslaufzeit kostenlos (Versandkostenpauschale: 9,90 €). Mindestver-
tragslaufzeit für Tarife und Module 24 Monate. Kein Call-by-Call und keine Preselection möglich. Weitere Informationen siehe Produktunterlagen.
GE-NIOR - Das Magazin für Junggebliebene in Gelsenkirchen.

So wie wir an den Baum im Para-         schon viele Dörfer „verpflanzt“ für     Befiel den letzten Früchten,
diesgarten denken, aus dem Adam         einen kurzfristigen materiellen Ge-     voll zu sein;
und Eva vertrieben wurden, weil sie     winn, aber Nachhaltigkeit, die so oft   gib ihnen noch zwei
verbotene Früchte gegessen haben,       angeführt wird, sieht anders aus.       südlichere Tage,
so bescherten uns Künstler zu allen     Ich habe vor Jahren das Buch des        dränge sie zur Vollendung hin,
Zeiten eine Ahnung, was der Wald        Historikers Alexander Demandt:          und jage die letzte Süße
und seine Bäume gerade für uns          „Über allen Wipfeln – Der Baum der      in den schweren Wein.
Deutsche bedeutet, beispielsweise       Kulturgeschichte“ gelesen und ich       Wer jetzt kein Haus hat,
der Maler Vincent van Gogh mit „Bil-    zitiere ihn hier gerne mit den Wor-     baut sich keines mehr.
der vom Wald und Bäumen“, zu se-        ten: „Kein anderes Geschöpf ist mit     Wer jetzt allein ist,
hen im van Gogh Museum Amster-          dem Geschick der Menschheit so          wird es lange bleiben,
dam, oder unsere Dichter, Goethe,       vielfältig, so eng verknüpft wie der    wird wachen, lesen,
Theodor Fontane und Khalil Gibran,      Baum!“                                  lange Briefe schreiben
der so poetisch und wunderschön         Ein besonders schönes Gedicht von       und wird in den Alleen hin und her
sagt: „Bäume sind Gedichte, die die     Rainer Maria Rilke möchte ich noch      unruhig wandern, wenn die Blätter
Erde in den Himmel schreibt.“ Er ist    anfügen:                                treiben.“
ein Ort der Sehnsucht und der Ruhe      Herbsttag                               Unser Ausflug in den Grugapark en-
und er ist es wert, ihn zu schützen,    Herr: es ist Zeit.                      dete in einem Café bei einem gro-
wo immer wir können. Deshalb soll-      der Sommer war sehr groß.               ßen Becher Eis, weil es für uns bei
ten wir auch darum kämpfen, dass        Leg deinen Schatten auf                 27° immer noch Sommer war!
nicht nun auch noch der letzte Rest     die Sonnenuhren,
vom Hambacher Forst den Schaufel-       und auf den Fluren                                              Heidi Lücke
baggern zum Opfer fällt. Es wurden      lass die Winde los.                                            50plus aktiv

                                                   Erinnerungen
                                            Sind Momente voller Glück.
        Da ein Foto, hier ein Spruch, die Gedanken machen Sprünge kehren in die Vergangenheit zurück.
     Noch einmal die Harmonie spüren, das Glück erahnen. Die Gedanken lenken, an das Vergangene denken.
                                                   Erinnerungen
                 Sind Momente voller Pein. Gedanken gehen weiter, sie sind wie eine Leiter,
                                 auf die man Sprosse für Sprosse rückwärtsgeht.
     Sie kommen wie die Flut, sie überrollen uns mit jeder Welle und ziehen uns mit, ob man will oder nicht.
                                                   Erinnerungen
       Sie sind da, wenn auch verborgen, im Unterbewusstsein versteckt. Da bleiben sie lange unentdeckt.
                         Doch plötzlich kommen sie raus, ein Wort, ein Blick, ein Geruch,
                           man ist erschreckt, denn die Erinnerungen wurden geweckt.
                                                   Erinnerungen
                                Sie sind mal gut, mal böse, mal schön, mal schlecht.
                         Sie verblassen mit der Zeit, kommen zurück, wenn man sie lässt.
                                       Edelgard Sochaczewski, Redaktionsteam

                                                         18
GE-NIOR - Das Magazin für Junggebliebene in Gelsenkirchen.

ABBA DELUXE Summer Concert im
Grugapark Essen
Fans kamen in stilechten 70er-Jahre-Outfits
                                                                                     Aperitif. Ideales Weihnachts-, Ge-
                                                                                     burtstags- oder Hochzeitsgeschenk
                                                                                     – auch als Gutschein erhältlich!
                                                                                     Termine: Samstag, 09.03.2019, 19.00
                                                                                     Uhr – Rittergut Haus Laer (Spielort-
                                                                                     premiere), Höfestr. 45, 44803 Bo-
                                                                                     chum; Sonntag, 10.03.2019, 18.00
                                                                                     Uhr – Zum Goldenen U, Leonie-Rey-
                                                                                     gers-Terrasse, 44137 Dortmund; Frei-
                                                                                     tag, 17.05.2019, 19.00 Uhr, Spielbank
                                                                                     Hohensyburg,         Hohensyburgstr.
                                                                                     200, 44265 Dortmund; Samstag,
                                                                                     18.05.2019, 19.00 Uhr, Schloss Bor-
                                                                                     beck, Schlossstr. 101, 45355 Essen.
                                                                                     Die Eintrittskarten gibt es an allen
                                                                                     bekannten Vorverkaufsstellen sowie
                                                                                     im Internet unter www.adticket.
                                                                                     de . Ticket-Bestellung und weitere
Foto: Regina Grafunder (li, Leiterin des internationalen ABBA Fanclubs ABBA INTER-   Informationen erhalten Sie beim
MEZZO) und Sigrid Rosen (re, WORLD of DINNER, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit),    Veranstalter unter der Hotline Tel.
Copyright by Brigitte Sdun
                                                                                     0201/201201 sowie im Internet unter
Am 1.9.2018 feierte WORLD of DIN-         „S.O.S.“, „Mamma Mia“, „Ring Ring“         www.WORLDofDINNER.de .
NER und das Publikum eine der             und „Money Money Money“ bei den            Der internationale ABBA Fanclub
erfolgreichsten Bands der Musik-          Fans der 70er-Jahre-Musik das ganz         ABBA INTERMEZZO, unter der Lei-
geschichte beim ABBA DELUXE               spezielle ABBA-Feeling zu neuem            tung von Regina Grafunder, ist of-
Summer Concert im überdachten             Leben und löste bei allen Anwe-            fizieller Partner des Veranstalters
Musikpavillon im Grugapark Essen.         senden ein Tanzfieber aus. Das ab-         WORLD of DINNER. Aktuelle Infor-
Original-Darsteller aus Shows wie         wechslungsreiche Programm wurde            mationen über ABBA und viele schö-
ABBA GOLD, ABBAMANIA und STARS            mit viel tosendem Applaus bedacht.         ne Erinnerungen an ABBA finden Sie
IN CONCERT – neu formiert als ABBA        Nach den Zugaben „The way old              auf der Homepage von ABBA INTER-
DELUXE – präsentierten die unsterb-       friends do“, „The winner takes it all“     MEZZO unter www.abba-intermez-
lichen ABBA-Hits live und zum Grei-       und „Thank you for the music“ fiel         zo.de .
fen nah bei der Tribute Stageshow.        der Abschied schwer. Doch die Vor-                            Text: Brigitte Sdun
Für die mehr als 100 angereisten          freude auf eine Wiederholung des                           Fotos: ABBA DELUXE,
Mitglieder des internationalen ABBA       einzigartigen Live Events im nächs-                   Copyright by Brigitte Sdun
Fanclub ABBA INTERMEZZO (unter            ten Jahr überwiegt.
der Leitung von Regina Grafunder),        Alle ungeduldigen ABBA-Fans und
die sich schon am Mittag getroffen        Liebhaber der erfolgreichen Welt-
hatten, um sich über die Neuigkeiten      musik bietet die ABBA DELUXE Din-
der vier Schweden auszutauschen           nershow an zahlreichen Spielorten
und um in Erinnerungen an ABBA zu         in Ihrer Nähe ein weiteres High-
schwärmen, wurden nicht nur die           light! Sie erleben einen Abend mit
ersten Reihen am Veranstaltungs-          Sektempfang, erlesenem 4-Gänge-
ort reserviert, sie erhielten auch die    Menü, einer ausgezeichneten Light-
einmalige Gelegenheit, mit ABBA           show mit Pyrotechnik und einer Live-
DELUXE gemeinsam auf der Bühne            Show. Die professionellen Musiker/
zu stehen und „I HAVE A DREAM“ zu         innen bringen die schwedische Pop-
singen.                                   Gruppe mit ihren unsterblichen Wel-
Die Coverband ABBA DELUXE er-             thits wieder zum Strahlen. Tickets
weckte mit Hits wie „Waterloo“,           79,00 Euro inkl. 4-Gänge-Menü &
                                                             19
Sie können auch lesen