Defacto! ZUKUNFT. ZUSAMMEN BRINGEN! - Das simul+ Magazin. | Ausgabe 2019 - Publikationen ...

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defacto!
ZUKUNFT. ZUSAMMEN BRINGEN!
Das simul+ Magazin. | Ausgabe 2019

www.simulplus.sachsen.de
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I N H A L T

SIMUL+                                    SIMUL+ FOREN, WERKSTÄTTEN
ZUKUNFTSFORUM 2018                        UND VERANSTALTUNGEN

       LÄNDLICHE REGIONEN                 PROJEKTE DER EUROPÄISCHEN
       KREATIV GESTALTEN                  INNOVATIONSPARTNERSCHAFTEN
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V O R W O R T

UNSER SIMUL+
Bewegte Monate liegen hinter uns. Auch in diesem Jahr wurden die vielfältigen Veranstaltungs-
angebote, die Vernetzung und Wissenstransfer zum Ziel haben, stark nachgefragt. Die außerge-
wöhnliche Witterung des Jahres 2018 gab beispielsweise Anlass, sich im Rahmen eines simul+
Fachforums dem Thema „Trockenheit“ zu widmen. Zudem befassten sich weitere Foren mit
Anwendungsmöglichkeiten, die die Umweltsensorik oder auch Carbonbeton bieten.

Die Beteiligung am simul+ Wettbewerb und damit an der Suche nach den besten und kreativsten
Ideen zur Weiterentwicklung des Lebens im ländlichen Raum war beeindruckend. Mit Unterstützung
von KREATIVES SACHSEN starten wir im August 2019 in die zweite Wettbewerbsrunde.

Der diesjährige Höhepunkt jedoch war die Etablierung des simul+ InnovationHub als dritte Säule
der Zukunftsinitiative simul+. Insbesondere im ländlichen Raum werden verschiedene Akteure nun
gemeinsam Forschungs- und Entwicklungsvorhaben realisieren und zeigen, welche Möglichkeiten
sich für Ressourcenschutz, Tierwohl und Wertschöpfung durch die Digitalisierung ergeben.

Auch auf europäischer Ebene sorgte der simul+ InnovationHub bei Veranstaltungen in Brüssel für
großes Interesse. Es ist das Ziel, mit europäischen Partnern zusammenzuarbeiten, die vor den glei-
chen Herausforderungen stehen. Partner des simul+ Netzwerkes erhalten damit Gelegenheit, sich
europaweit zu vernetzten.

Besonders erwartungsvoll blicken wir dem Aufbau des bis zu 2.000 Quadratkilometer großen ­
Test- und Experimentierfelds in Mittel- und Nordsachsen und den sich daraus ergebenden Mög-
lichkeiten entgegen. Damit ist Sachsen das erste Bundesland mit einem Testfeld für den neuen
Mobilstandard 5G dieser Größe im ländlichen Raum. Der Anfang ist gemacht!

		 Lassen Sie uns in diesem
  Sinn auch weiterhin

                                                                           Zukunft
                                                                           zusammen
                                                                           bringen.
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INNOVATIVE KONZEPTE –
             ZUKUNFTSWEISENDE PROJEKTE
       Zum bereits dritten simul+ Zukunftsforum konnte                  die Dampfentnahme aus dem Kondensat und dessen Umwandlung
       Staatsminister Thomas Schmidt am 22. August                      über einen Dampf-Wärmetauscher wird Heißwasser als Energiequelle
       2018 über 250 Gäste aus den Bereichen Wissen-                    gewonnen. Die Nutzung des vormals abgegebenen Dampfs ist aber
       schaft, Politik, Wirtschaft und Verwaltung in                    auch als Kühlmittel möglich. Das „Steam X“-Programm ermöglicht
       Radebeul begrüßen.                                               ökonomische Einsparungen durch den weitgehenden Verzicht auf
                                                                        zusätzliche Heiz- beziehungsweise Kühlanlagen und trägt somit zu
                                                                        einer rohstoffschonenden Wirtschaft im industriellen Gewerbe bei.

D
             as Forum ist die zentrale Veranstaltung der seit 2016
             laufenden Zukunftsinitiative des Sächsischen Staatsmi-             PROJEKT 3
             nisteriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL). Die
Initiative befördert zukunftsweisende Projekte aus Sachsen und bringt           Umweltmonitoring vor Ort mithilfe von Biosensoren
potenzielle Kooperationspartner zusammen. Der Fokus dabei liegt                 Der Vermeidung von Schadstoffen im Wasser kommt seit
insbesondere auf agrartechnischen- und umweltorientierten Innova-               Jahren eine hohe Bedeutung von Seiten staatlicher Akteure
tionen. Ehrengast war diesmal Ministerpräsident Michael Kretschmer.             zu. Um die Schadstoffbelastung in Oberflächen- und Abwäs-
Aber auch die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft,                sern zu verringern, hat das Kurt-Schwabe-Institut Meinsberg
Julia Klöckner, ließ es sich nicht nehmen, per Videobotschaft ihre              eine neuartige Generation von Ganzzellsensoren zum Nach-
Überzeugung vom Innovationspotenzial der Landwirtschaft kund-                   weis umweltgefährdender Stoffe entwickelt. Als Indikator
zutun. Im Zentrum der Veranstaltung standen allerdings folgende                 für Schadstoffe dienen dabei modifizierte Hefezellen, welche
sächsischen Akteure mit ihren Projektideen:                                     nach Kontakt mit schädlichen Stoffen durch Fluoreszenz Ver-
                                                                                unreinigungen nachweisen. Dieses vom Bundesministerium
       PROJEKT 1                                                                für Bildung und Forschung geförderte Verfahren ermöglicht
                                                                                eine kostengünstigere Instandhaltung von Gewässern.
       Upcycling nachwachsender Rohstoffe
       im 3D-Druckverfahren                                             PROJEKT 4
       Die AMtopus GmbH & Co. KG entwickelt moderne Techno-
       logien, um die Nutzung regenerativer Rohstoffe für den           Automatisierte Apfelernte –
       3D-Druck zu ermöglichen. Ziel ist es, hochwertige, umwelt-       mehr Effizienz für Personal & Logistik
       schonende und kosteneffiziente Produkte aus natürlichen          Derzeit ist die einheimische, regionale Tafelobstproduktion noch
       Reststoffen wie Holzmehl, Kernmehl und Reisspelzen zu            weitestgehend von Saisonarbeitskräften abhängig. Die Obstland
       fertigen. Die Beanspruchung oftmals ungenutzter und daher        Dürrweitzschen AG hat jedoch eine Vision zur Umsetzung eines neuen
       kostengünstiger Reststoffe ermöglicht somit gleichermaßen        Pflückverfahrens. Es ist das Ziel, die arbeitsintensive Ernte per Hand zu
       unternehmerische Kostenreduzierungen als auch einen öko-         mechanisieren und in Zukunft durch den Einsatz einer Robotik-Hand
       logisch-innovativen Beitrag für eine umweltbewusste und          zu erleichtern. Durch diese Innovation soll die bisher händische Obst-
       zukunftsgerichtete Kreislaufwirtschaft.                          ernte mittelfristig wesentlich effizienter vollzogen werden können.

PROJEKT 2

Dampf – mehr als nur heiße Luft                                                      FILMISCH:
Bei vielen industriellen Prozessen entsteht als Nebenprodukt Dampf,                  mehr Informationen
welcher zumeist ohne weitere Nutzung in die Erdatmosphäre ab-                        zu innovativen
gegeben wird. Die isotech Gebäudetechnik e. K. hat sich zum Ziel                     Projekten
gesetzt, diesen energiehaltigen Dampf nutzbar zu machen. Durch
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PFLANZEN ZU SCHÜTZEN,
LÄSST SICH DIGITAL UNTERSTÜTZEN
Rund 120 Teilneh-
mer des simul+ Fo-
rums ergründeten
am 26. September
2018, welche Poten-
tiale in neuen
Sensortechniken
stecken.

                                                     derlichen Rechtsrahmen für einen sicheren        dungshilfe-Systeme (EHS) für Schädlinge oder

D
             er Abteilungsleiter Landwirtschaft      Umgang mit Daten hin.                            Krankheiten im Ackerbau bzw. Gartenbau
             vom Landesamt für Umwelt, Land-                                                          entwickelt und anschließend als praxisreife
             wirtschaft und Geologie (LfULG),        Dr. Dieter von Hörsten vom Julius-Kühn-­         Vorlagen für PC und mobile Anwendungen
Dr. Bergfeld, begrüßte am 26. September 2018         Institut und Dr. Jan Behmann von der Uni-        verfügbar gemacht werden. In einem Ausblick
in Nossen 120 Gäste aus Praxis, Verwaltung           versität Bonn informierten die Gäste über        wurden neue Entwicklungen zur digitalen Er-
und Wissenschaft zum simul+ Forum „Digitaler         innovative Techniken für neue Pflanzen-          kennung von Pflanzenkrankheiten vorgestellt.
Pflanzenschutz“. Das Forum ordnet sich ein           bausysteme sowie Entwicklungen in der            Hingewiesen wurde auch auf die zunehmende
in die seit dem Jahr 2016 laufende Zukunfts-         Sensortechnik.                                   Vernetzung verschiedener Datenquellen an
initiative simul+ des Sächsischen Staatsmi-                                                           den Beispielen des Pflanzenschutz-Anwen-
nisteriums für Umwelt und Landwirtschaft             Im Mittelpunkt der Präsentation von Dr. Mi-      dungs-Manager PAM mit für den jeweiligen
(SMUL). Schwerpunkt der Veranstaltung waren          chael Kraatz, LfULG, stand die Nutzung und       Anwendungsfall maß­geschneiderten schlag-
Lösungen und Potentiale der Digitalisierung          Validierung computergestützter Entschei-         und produktspezifischen maschinenlesbaren
im Pflanzenschutz als große Chancen für die          dungshilfen und Prognosemodelle für den          Applikationskarten sowie einem interaktiven
Weiterentwicklung einer nachhaltigen und             Pflanzenschutz in Sachsen.                       Managementsystem. Deren Ziel ist die Ver-
zukunftsfähigen Landwirtschaft.                                                                       knüpfung von verfügbaren Entscheidungs-
                                                     Dr. Benno Kleinhenz von der Zentralstelle der    hilfen auf (www.isip.de) mit Benachrichti­
Frau Dr. Angelika Reichel, SMUL, betonte in          Länder für EDV-gestützte Entscheidungs-          gungen aus der Offizialberatung und dem
ihrem Grußwort die Vorteile der Digitalisie-         hilfen und Programme im Pflanzenschutz           regionalen Befallsmonitoring. Es besteht ein
rung am Beispiel des präziseren und damit            ZEPP und Dr. Manfred Röhrig, Informati-          großes Interesse der landwirtschaftlichen
reduzierteren Einsatzes von Pflanzenschutz-          onssystem Integrierte Pflanzenproduktion         Praxis an der Nutzung digitaler Pflanzen-
mitteln. Gleichzeitig wies sie auf den erfor-        ISIP e. V. gaben einen Einblick, wie Entschei-   schutzsysteme.
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MODERNE LANDWIRTSCHAFT
DER ZUKUNFT
Experten aus
Wissenschaft,
Politik und Praxis
diskutierten am
5. November 2018
die künftigen
Herausforderungen
durch Globalisie-
rung, Gesellschaft
und Regionalität.

                                                    am Konfliktthema „Düngung versus Ge-

D
            ie Unternehmen der Zukunft              wässerschutz“ die Potentiale eindrucksvoll
            werden – so Staatsminister Tho-         auf. Die mit der Digitalisierung einherge-     Prof. Albert Sundrum von der Universität
            mas Schmidt – wettbewerbsfä-            hende transparentere Produktion könne bei      in Kassel betonte, dass bei der Beurteilung
hig sein, eigenverantwortlich mit so wenig          der Kommunikation mit den Verbrauchern         der Qualität der tierischen Produkte auch
Bürokratie wie möglich wirtschaften und             helfen, mehr Wissen und Verständnis für        der Produktionsprozess berücksichtigt und
innovative Entwicklungen in ihre Arbeit             die moderne Landwirtschaft zu generieren.      honoriert werden müsse. Messbar sei nicht
integrieren. Sie wirtschaften rentabel und          Prof. Balmann vom IAMO Leipzig ergänzt,        das Tierwohl, jedoch die Gesundheit und
bewältigen zunehmende Anforderungen aus             dass trotz einer Agrarstruktur mit hoher       Leistungsfähigkeit der Tiere unter konkreten
Klima-, Umwelt-, Natur- und Tierschutz.             Produktivität und Rentabilität die Land-       Bedingungen. Deshalb müsse das Prinzip
Die Gemeinsame Agrarpolitik müsse dabei             wirtschaft auch in Sachsen im ländlichen       des Grenznutzens wieder mehr beachtet
ein verlässlicher Begleiter sein. Während           Raum nur ein „kleiner Sektor“ bleibe. Des-     werden. „Züchten heißt in Generationen
des Forums skizzierten die Experten auf             halb ließen sich die Herausforderungen nur     denken.“, erklärte Dr. Uwe Bergfeld vom
vielfältige Weise, welchen Anforderungen            gemeinsam mit nichtlandwirtschaftlichen        LfULG. Jedoch ist mit den heutigen Ver-
die Landwirtschaft künftig gewachsen                Stakeholdern bewältigen – Kooperation          fahren der Molekulargenetik, wie der ge-
sein muss. Alle waren sich einig, dass die          statt Konfrontation. Nach Dr. Daniel Dett-     nomischen Selektion, ein Zuchtfortschritt
Digitalisierung als ein Megatrend nicht             ling vom Zukunftsinstitut Frankfurt/M. ist     schneller und mit höherer Genauigkeit
aufzuhalten ist und die Zukunft der Land-           ein fairer und freier Agrarhandel das Modell   möglich. Zuchtziele seien heute nicht mehr
wirtschaft maßgeblich bestimmt. Für                 der Zukunft und darüber hinaus auch die        nur auf Leistung ausgerichtet, sondern auch
Dr. Josef Bosch von Farm-Facts ist sie gar          beste Strategie zur Bekämpfung von Ar-         auf Gesundheitsmerkmale. Trotzdem ge-
der Schlüssel zur „Auflösung des Konfliktes         mut und Hunger als eine der wichtigsten        linge es noch nicht, alle Potentiale dahin-
von Ökonomie und Ökologie“ und er zeigte            Fluchtursachen.                                gehend auszunutzen.
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KUNDEN ONLINE
FINDEN UND BINDEN
Ernährungswirtschaft auf allen
Kanälen – Branche diskutierte am
27. November 2018 Chancen und
Herausforderungen des
OmniChannel-Marketings.

H
           eute werden klassische Kom-
           munikationsstrategien durch
           OmniChannel-Marketing ergänzt:
Recherche auf Online-Portalen, Erfahrungs-
austausch über Social Media, Meinungsbil-
dung durch Food Blogger. Das wirft Fragen
auf: Wie gut kennen wir die individuellen
Zielgruppen eigentlich? Welche Verbraucher                                                       mehr geradlinig vom Produzenten zum Kon-
passen zu unseren Produkten? Wie wecken           Frau Raphaele Polak vom Sächsischen Staats­-   sumenten verlaufen, sondern auch parallel
wir in einem Überangebot an Waren und             ministerium für Umwelt und Landwirtschaft      oder entgegengesetzt. Daraus erwächst u. a.
Informationen das Interesse der Konsumen­-        schlug in ihrer Begrüßungsrede den Bogen       die Notwendigkeit, ein systematisches Kun-
ten? Wer bin ich und wer sind meine poten-        von unseren täglichen Informations- und        denbeziehungsmanagement aufzubauen.
tiellen Kunden heute und morgen?                  Kommunikationsgewohnheiten in einer sich
                                                  digitalisierenden Welt bis zu den Herausfor-   Impulsreferate von Unternehmen der säch-
Zu dieser hochaktuellen Thematik hatte            derungen für die Ernährungswirtschaft im       sischen Ernährungswirtschaft sowie aus der
die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH             Umfeld sich rasant verändernder Handels-       Forschungs-, Ernährungs-, IT- und Kom-
im Auftrag des Sächsischen Staatsminis-           und Logistikstrukturen.                        munikationsbranche bildeten die Basis für
teriums für Umwelt und Landwirtschaft                                                            angeregte Diskussionen: Die Arbeitsgruppe
am 27. November 2018 unter dem Thema              Frau Claudia Heller, Marketingreferentin       „Welcher Kunde passt zu mir?“ erörterte den
„Smarte Wege zum Konsumenten von mor-             und Produktmanagerin der Dr. Quendt            Mehrwert, der aus einer fundierten Eigen-
gen – Innovationen zielgenau entwickeln           GmbH & Co. KG, beleuchtete die Bedeu-          und Zielgruppenanalyse für die erfolgreiche
und vermarkten“ eingeladen. Mit mehr als          tung der Kundenansprache über Social           Platzierung von Produktinnovationen ent-
60 Teilnehmern war die simul+ Werkstatt im        Media-Kanäle und die Potentiale von            steht. Die Arbeitsgruppe „Neue Wege zum
Voraus ausgebucht, sodass eine Warteliste         Kooperationen mit Partnern aus Kunst &         Kunden“ setzte sich mit Akteuren und Inst-
eingerichtet werden musste. Gastgeber war         Kultur, Tourismus und Sport.                   rumenten des OmniChannel-Marketing aus-
die Dr. Quendt GmbH & Co. KG, die sowohl                                                         einander. Im Ergebnis sehen die Teilnehmer
in der regionalen Backtradition verwur-           Branchenübergreifend skizzierte Frau Prof.     Kooperationen unterschiedlichster Akteure
zelt als auch als kulinarischer Botschafter       Cornelia Zanger vom Lehrstuhl für Mar-         auf den Ebenen Marketing und Vertrieb als
Sachsens deutschlandweit und internati-           keting und Handelsbetriebslehre der TU         eine Chance, um die Herausforderungen des
onal aktiv ist.                                   Chemnitz, dass Kommunikationswege nicht        digitalen Zeitalters zu meistern.
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LOCKER LEICHT ZU
EFFIZIENTEN VERFAHREN
simul+ Werkstatt
„Bodenbearbeitung
im Spannungsfeld
eines verringerten
Herbizideinsatzes“
am 5. Dezember
2018 im LVG
Köllitsch.

D
            ie simul+ Werkstatt widmete
            sich den aktuellen Möglichkeiten
            einer ausgewogenen, standort-
gerechten und auf die Nutzpflanze bezo-
genen optimalen Bodenbearbeitung sowie
den praktischen Anwendungsmöglichkei-
ten moderner digitaler Technologien. Am
Veranstaltungsort Lehr- und Versuchsgut
Köllitsch bot sich einerseits die Möglich-
keit, eine landtechnische Neuentwicklung        Gelegenheit, neue Konzepte und Heran-
zur Lockerung verdichteter Bodenhorizonte       gehensweisen in der Bodenbearbeitung zu
praktisch vorzuführen. Andererseits konn-       diskutieren, mögliche Projektpartnerschaf-
ten sich die Teilnehmer der simul+ Werkstatt    ten zu beraten und konkrete Maßnahmen
über die Aufgaben und Möglichkeiten des         zu erörtern.
Lehr- und Versuchsgutes informieren.
                                                Mit dem vielseitigen Vortragsprogramm
Die Teilnehmer nutzten die Veranstaltung,       und Diskussionsmöglichkeiten fördert das
um sich über aktuelle Entwicklungen in          Sächsische Staatsministerium für Umwelt
Sachsen zu informieren, bestehende Kon-         und Landwirtschaft gemeinsam mit der
takte zu pflegen und neue zu knüpfen.           Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH ei-
Gleichzeitig bot sich dabei eine sehr gute      nen regen Austausch.
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                                              S I M U L       I N N O V A T I O N H U B

ZUKUNFTSTECHNOLOGIEN ERFOLG-
REICH AUF DEN WEG GEBRACHT
In zahlreichen
Veranstaltungen
des SIH tauschten
sich Praktiker und
Wissenschaftler
zu den Chancen
der digitalisierten
Landwirtschaft aus.

                                              Zukunft – Feldschwarm zum Anfassen“

U
                                     +
           nter dem Dach des simul In-        eingeladen, um die bisherigen Ergebnisse      maßgeblich mitbestimmen werden. Neben
           novationHub (SIH) realisieren      des SIH-Projekts „Feldschwarm“ zu prä-        dem Staatsminister sprachen auch Dr. Mar-
           Forschungseinrichtungen, Un-       sentieren.                                    tin Scheele, Kommissarischer Direktor in
ternehmen und Verwaltung gemeinsam                                                          der Generaldirektion „Landwirtschaft und
herausgehobene Innovationsvorhaben in         Am 15. März 2019 veranstaltete das LfULG      ländliche Entwicklung“ der Europäischen
den Bereichen Ländlicher Raum, Umwelt,        im Landwirtschafts- und Umweltzent-           Kommission, Dr. Norman Franchi vom „5G
Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft im     rum Nossen die erste Fachkonferenz des        Lab Germany“ der Technischen Universi-
Freistaat Sachsen. Ziel ist es, Forschungs-   simul+ InnovationHub. Dabei wurden aus-       tät Dresden sowie Irina Orssich von der
und Entwicklungsergebnisse rasch in prak-     gewählte Projekte vorgestellt und Ansätze     Generaldirektion „Kommunikationsnetze,
tische Anwendungen zu überführen. Nach        zur Weiterentwicklung der Themenfelder        Inhalte und Technologien“ der Europäischen
der Eröffnung des simul+ InnovationHub        mit rund 130 Experten aus dem gesamten        Kommission.
(SIH) durch Staatsminister Thomas Schmidt     Bundesgebiet diskutiert.
am 6. Dezember 2018 im Alten Kraftwerk                                                      Der simul+ InnovationHub war auch vom
Mitte in Dresden wurden bereits zahlreiche    Dieses sächsische Vorreiterprojekt wurde      25. bis 28. April 2019 mit einem Messe-
Veranstaltungen rund um den SIH durch-        zum ersten Mal offiziell am 17. April 2019    stand auf der Landwirtschaftsausstellung
geführt.                                      durch Staatsminister Thomas Schmidt in        „agra“ in Leipzig präsent. Die knapp 50
                                              Brüssel präsentiert. Bei der Veranstal-       Quadratmeter große Fläche im „Zentrum
Am 7. März 2019 hatte Prof. Thomas            tung wurden einzelne Projekte des SIH         für Innovation“ in der Messehalle 2 bot
Herlitzius von der TU Dresden ins Zen-        vorgestellt, die nicht nur die Digitalisie-   Platz für interessante Exponate und Infor-
trum für Integrierte Naturstofftechnik        rungsstrategie der Europäischen Union         mationen rund um das Thema SIH. Neben
(ZINT) zur Veranstaltung „Landtechnik der     unterstützen, sondern diese auch künftig      dem Fachpublikum aus aller Welt, wurden
zahlreiche Gespräche mit Bürger­innen und
Bürgern über die Projekte des simul+ Inno-    die Vertreter aus Forschung (TU Dresden,
vationHub geführt. Zentrum des Standes        5G Lab Germany, Fraunhofer Institute) und
war ein sechsseitiger Turm, an dem sich die   Industrie (John Deere, etc.) die Wichtigkeit
Besucher anhand von Bildern und kurzen        des sächsischen Vorzeigeprojekts. ­N eben
Texten über die Zukunftsinitiative simul+,    der feierlichen Eröffnung gab es eine          W E I T E R E I N F O R M AT I O N E N
den simul+ InnovationHub und dessen fünf      Netzwerk-Messe, in der sich Landtechnik-               zum simul+ Innovationhub
Themenfelder informieren konnten. Viele       industrie, kleine und mittelständische                          finden Sie unter:
nutzten aber auch die Möglichkeit, das        Unternehmen, Startups, Unternehmen der                www.simulplus.sachsen.de/
Projekt an einem interaktiven Touchtable      Informations- und Kommunikationstech-                            innovationhub
kennenzulernen.                               nik, Forschungseinrichtungen, Verbände
                                              und Landeseinrichtungen mit Ständen,
Am 17. Juni 2019 fand im Lehr- und Ver-       Produkten, Dienstleistungen und Fachvor-
suchsgut Köllitsch die Auftaktveranstal-      trägen präsentierten.
tung zum Start des „5G Experimentierfeld
für Land- und Forstwirtschaft in Sachsen“     Im November dieses Jahres geht es für den
statt. An diesem Tag wurden verschiedene      SIH zum ersten Mal auf die agritechnica
landwirtschaftliche Demonstrationen           nach Hannover. Vom 10. bis zum 16. No-
mittels Mobilfunkvernetzung (Landwirt-        vember 2019 wird sich der simul+ Innovati-
schaftsdrohnen, Maschinenvernetzung,          onHub auf der weltweit größten Messe für
IoT-Sensorik) gezeigt. Im Beisein des         Landtechnik zusammen mit seinen Partnern
Staatsministers Thomas Schmidt betonten       auf einem eigenen Stand präsentieren.
+
                                                S I M U L       F O R U M    S E N S O R I K

SENSORIK FÜR INNOVATIVEN
UMWELTSCHUTZ
Fachexperten
innovativer
Umweltsensorik
vernetzen sich
auf dem simul+
Forum „Sensorik“
am 6. März 2019
in Meinsberg

                                                darf, Klimasteuerung im Stall – Sensoren und

S
          taatsminister Thomas Schmidt          Sensorsysteme liefern Primärdaten, steuern
          begrüßte am 6. März 2019 gemein-      Prozesse und zeigen Handlungsbedarfe auf.        Das Fachforum zeigte eindrucksvoll, dass
          sam mit Institutsdirektor, Profes-                                                     in Sachsen beste Voraussetzungen für in-
sor Michael Mertig, des Kurt-Schwabe-           Das Fachpublikum konnte sich über neueste        novativen Umweltschutz vorhanden sind.
Institu­tes für Mess- und Sensortechnik e. V.   Forschungs- und Entwicklungsansätze, Her-        Neben fachkundigen Unternehmen, exzel-
(KSI) in Meinsberg zahlreiche Gäste aus         ausforderungen in der Produktion sowie ver-      lenten Hochschulen, außeruniversitären
Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Ver-      schiedene innovative Anwendungsfelder in         Forschungseinrichtungen, wie dem KSI, gibt
waltung zum simul+ Fachforum „Sensorik“.        den Bereichen Landwirtschaft und Umwelt          es den renommierten Lehrstuhl für die Mobil-
                                                informieren und austauschen.                     funkgeneration 5G an der TU Dresden.
Das im ländlichen Raum gelegene Institut
forscht seit über 70 Jahren grundlagen-         Keynote-Speaker war Peter Krause, Vor-           Im Rahmen des Fachforums unterzeichneten
und anwendungsorientiert in den Bereichen       standsvorsitzender des AMA Verbandes für         Professor Michael Mertig, Norbert Eichkorn,
physikalische Chemie, Sensorik, der Materi-     Sensorik und Messtechnik e. V. sowie Vize-       Präsident des LfULG, sowie Dr. Mathias Bött-
alwissenschaften und der wissenschaftlichen     präsident der First Sensor AG. Er referierte     ger, Geschäftsführer der BfUL, eine gemein-
Instrumentierung.                               über aktuelle Anforderungen an moderne           same Kooperationsvereinbarung. Zukünftig
                                                Umweltsensorik und Entwicklungstendenzen.        wollen diese Einrichtungen enger bei der Ent-
Sensorik und Messtechnik sind Schlüssel-                                                         wicklung, Charakterisierung und Integration
technologien moderner Umwelt-, Land- und        An vier Stationen des KSI informierten Mitar-    kleinster, feldtauglicher Sensoren, die im Ge-
Forsttechnik und zählen zu den Wachstums-       beiter des Institutes die Teilnehmer des Fach-   wässer- und Bodenschutz, der energetischen
branchen. Sie sind die Basis für innovative     forums über die Gas- und Ganzzellsensorik, die   Nutzung nachwachsender Rohstoffe und bei
Anwendungen und Produkte. Ob Luft- oder         GPS-gestützte pH-Messung im Ackerboden           Smart Farming eingesetzt werden können,
Wasserqualität, Bodenfeuchte, Nährstoffbe-      sowie die elektrochemische Umweltanalytik.       zusammenarbeiten.
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                                                S I M U L       F O R U M   T R O C K E N H E I T

TROCKENHEIT 2018 – BILANZ,
FOLGEN, HERAUSFORDERUNGEN
Rund 180 Akteure
und Entschei-
dungsträger
diskutierten beim
simul+ Forum
„Trockenheit“
am 4. April 2019
in Dresden.

                                                                                                                       Trockenheit an der Elbe 2018

D
            as Jahr 2018 war in Sachsen das         wenn sich ausgeprägte Trockenheiten wie die
            bisher wärmste und eines der bei-       von 2018 künftig häufen sollten. Der in den
            den trockensten Jahre seit Beginn       Vorträgen und Diskussionsrunden identifi-
der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen im            zierte Handlungsbedarf fließt künftig in die
Jahr 1881. Zugleich war es eines der beiden         Erarbeitung der Grundsatzkonzeption Was-
sonnenreichsten Jahre seit Beginn der Mes-          serversorgung 2030, die Optimierung des
sungen im Jahr 1951. Die Kombination von            Talsperrenbetriebs und Talsperrenverbunds,
enormem Niederschlagsdefizit und extremer           die Verbesserung des Risikomanagements
Hitze führte 2018 zu einer ausgeprägten,            in der Landwirtschaft und die konsequente
lange Zeit so nicht bekannten Trockenheit.          Umsetzung der Waldstrategie 2050 für Sach-
Die Folgen waren in Sachsen deutlich spür-          sen sowie deren Konkretisierung in der Be-
                                                                                                            Hungersteine an der Elbe in Pillnitz 2018
bar: Erhebliche Ertragseinbußen in der Land-        triebsanweisung „Waldbaugrundsätze und
wirtschaft, extrem niedrige Zuflüsse in die         Waldbaustrategie für die Bewirtschaftung
Talsperren, der stärkste Borkenkäferbefall in       des Staatswaldes“ ein.                          gilt es, das atmosphärische in ein nutzba-
den Wäldern seit 1947 und fast landesweit                                                           res Wasserdargebot zu überführen. Ange-
weiter fallende Grundwasserstände.                  In der Veranstaltung wurden zusätzliche­        wandte praxisnahe Forschung zu Klima­
                                                    Herausforderungen deutlich, zum Beispiel        entwicklung, Klimafolgen und Effizienz
Sachsen war auf die Trockenheit in vielen           die Minimierung des Nährstoffeintrags           von Anpassungsmaßnahmen sowie das
Gebieten gut vorbereitet. Beispielsweise war        zur Sicherung der Wasserqualität in den         Sammeln und Vermitteln praktischer Erfahrun-
die Wasserversorgung durch den Talsperren-          sächsischen Talsperren, die Reduzierung         gen aus Modellprojekten bleiben unverzicht­­-
verbund jederzeit gesichert. Trotzdem stehen        der Bodenversiegelung und der Ausbau            bar, um die Klimaresilienz zu stärken und auch
die Akteure und Entscheidungsträger in vielen       der Regenwasserversickerung. Mit Hilfe          die Chancen zu nutzen, die beispielsweise
Bereichen vor großen Herausforderungen,             eines intelligenten Wassermanagements           Digitalisierung und Fernerkundung bieten.
L Ä N D L I C H E   R E G I O N E N     K R E A T I V     G E S T A L T E N

KOOPERATION MIT
KREATIVWIRTSCHAFT
Preisverleihung im simul+ Wettbewerb

Einen Preis mit einer Prämie von
15.000 Euro erhielt der Kulturbahn-
hof e. V. für das Projekt „Inside
Out – Beteiligungsorientiertes
Kunstprojekt in Regis-Breitingen“.
Die Projektidee besteht darin, dass
Einwohner und Künstler ins Ge-
spräch kommen, gemeinsam Kunst-
werke schaffen und so einen neuen
Blick auf ihren Ort entwickeln.

                                                     chen Raum, ein besseres Angebot an regional
                                                     erzeugten Lebensmitteln, über Vorschläge zu

V
                                                                                                                Ideen für den
          or einem Jahr hat das Sächsische           Kunst und Kultur im ländlichen Raum, bis hin               ländlichen Raum
          Staatsministerium für Umwelt               zur Schaffung digitaler Arbeitsplätze in einem
                                                                                                                Preisträger und Anerkennungen
                                                                                                                des simul+ Wettbewerbs

          und Landwirtschaft den simul+              kreativen, ländlichen Umfeld.
Wettbewerb – Ideen für den ländlichen
Raum ausgelobt. Gefragt waren Ideen zur              Bei der Preisverleihung in Glauchau am
Gestaltung lebenswerter Gemeinden sowie              11. März 2019 ehrte Staatsminister Tho-
kreative Konzepte zur Entwicklung des ge-            mas Schmidt die Preisträger. Im Wettbe-
meinschaftlichen Lebens im ländlichen Raum.          werbs-Modul „Land.Kommune“ erhielten
                                                     14 Gemeinden und ein landesweit tätiger
Der Wettbewerb fand mit 334 Beiträgen                Verein Prämien in Höhe von 100.000 bis
                                                                                                                                                Zukunft
eine große Resonanz. Das Konzept, kreativ            450.000 Euro. Im Modul „Projekt“ gab es vier                                               zusammen
                                                                                                                                                bringen.
Handelnde vor Ort mit ihren Ideen unkom-             Preisträger, die Prämien in Höhe von 10.000
pliziert zum Zuge kommen zu lassen, wurde            bis 20.000 Euro erhielten. Weitere 39 Bewer-
mit vielfältigen Projektideen aufgegriffen:          ber wurden mit Anerkennungen von jeweils               ALLE PROJEKTIDEEN
Die Spanne reichte von der Begegnung der             5.000 Euro bedacht. Mit der Vergabe der                sind in einer Broschüre
Menschen miteinander, der Wertschätzung              Prämien in Höhe von insgesamt 4,85 Millio­-            veröffentlicht. Diese ist unter
des Wissens der älteren Generation, der              nen Euro kann nun die Umsetzung vielfältiger           www.ideenwettbewerb.sachsen.de
Inspiration von jungen Menschen im ländli-           Projekte in Dörfern und Kleinstädten starten.          abrufbar.
L Ä N D L I C H E   R E G I O N E N     K R E A T I V    G E S T A L T E N

Fachtagung vernetzt Kreativ­
wirtschaft und LEADER-Akteure

D
            ass Künstler und Kreativschaf-
            fende nur in den Szenevierteln                                                       sammenarbeit von Kreativschaffenden mit
            der Großstädte wohnen und           Am Beginn der Tagung betonte Staatsmi-           den regionalen LEADER-Akteuren soll Impulse
arbeiten, ist ein längst überholtes Klischee.   nister Thomas Schmidt, dass sich gerade          für konkrete Projekte vor Ort setzen. So sollen
Denn die Kultur- und Kreativwirtschaft ist      im ländlichen Raum neue Möglichkeiten            die Standortvorteile besser kommuniziert und
eine wirtschaftsstarke Zukunftsbranche im       eröffnen, nachhaltige Wirtschaftsstruktu-        auch geeignete Unterstützungsmöglichkeiten
ländlichen Raum.                                ren der Zukunft zu etablieren. „Während die      durch LEADER für Unternehmen der Krea-
                                                Digitalisierung vermeintliche Nachteile des      tivwirtschaft stärker herausgestellt werden
Zur simul+ Fachtagung des Landesamtes           ländlichen Raums auszugleichen vermag,           können.
für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in      bieten seine Freiheiten und Freiräume große
Kooperation mit „Kreatives Sachsen“ und der     Vorteile. Bisher leer stehende Gebäude in        LEADER ist eine Initiative der Europäischen
Europäischen ARGE Landentwicklung und           grüner Umgebung können preisgünstig und          Union zur Entwicklung der ländlichen Räume.
Dorferneuerung am 26. April 2019 in Löbau       individuell genutzt werden und damit sehr        LEADER in Sachsen unterstützt die ländliche
trafen sich Kreativschaffende und regionale     attraktiv für solche vernetzten Arbeitsplätze    Entwicklung in den Jahren 2014 bis 2020 mit
LEADER-Akteure. Dabei waren unter ande-         sein. Coworking Spaces ermöglichen den kre-      427 Millionen Euro aus Mitteln der EU sowie
rem auch LEADER-Akteure der benachbarten        ativen Austausch unterschiedlicher Branchen.     aus dem vom Sächsischen Landtag beschlos-
polnischen Wojewodschaft Niederschlesien,       Für Fachkräfte aus der Region und aus aller      senen Haushalt. Die Akteure in den sächsi-
das Netzwerk „Zukunftsorte“ in Brandenburg      Welt können so hervorragende Bedingungen         schen LEADER-Gebieten entwickeln selbst
und Vertreter der Europäischen ARGE Lan-        geschaffen werden.“                              regionale Initiativen und bestimmen eigen-
dentwicklung und Dorferneuerung. Bei einer                                                       ständig auf Grundlage ihrer LEADER-Stra-
Exkursion zu Unternehmen der Kreativwirt-       Die Unternehmen der Kreativwirtschaft            tegie, welche Vorhaben in welcher Höhe
schaft hatten die Teilnehmer die Möglichkeit,   greifen wie die regionalen LEADER-Gruppen        finanziell gefördert werden. Die Vernetzung
sich kreatives Handwerk und künstlerische       Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb dyna-         von Akteuren unterschiedlicher Branchen hat
Wertschöpfung vor Ort anzusehen.                mischer Veränderungsprozesse auf. Die Zu-        dabei eine hohe Priorität.
P R E I S V E R L E I H U N G

SÄCHSISCHER UMWELTPREIS 2019

                 ENGAGEMENT GEWINNT
                 Der Sächsische Umweltpreis 2019 wurde am 1. Juli 2019 im
                   Alten Gasometer Zwickau in vier Kategorien verliehen.

 Der Freistaat Sachsen vergibt seit 1996 alle zwei Jahre den Sächsischen Umweltpreis für herausragende Leistungen im Natur- und
        Umweltschutz. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis würdigt Akteure, die auf innovative Weise umweltorientiertes und
 nachhaltiges Denken und Handeln in Wirtschaft, Handwerk, Dienstleistung, Landwirtschaft, Naturschutz und Bildung umsetzen.

        Für den Sächsischen Umweltpreis gingen 79 Bewerbungen ein, die eine Jury mit kompetenten Persönlichkeiten aus
                                Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung bewertete.

          Kategorie A: Umweltfreundliche                                  Kategorie B: Umweltfreundliche Technologien
              Unternehmensführung                                                  und Produktionsverfahren

       Agrarprodukte Kitzen e. G.                                                   Loser Chemie GmbH

           Sonderpreis der Kategorie A:                                             Sonderpreis der Kategorie B:

          C. F. Rolle GmbH Mühle                                                      HTW Dresden
                                                                                 Arbeitsgruppe Technische
                                                                                  Chemie /Polymerchemie

          Kategorie C: Umweltfreundliche                                            Kategorie D: Ehrenamtliches
          Produkte und Dienstleistungen                                           Engagement und Umweltbildung

  Bäckerei & Konditorei Gnauck UG                                             Helmholtz-Zentrum für
                                                                            Umweltforschung GmbH – UFZ
           Sonderpreise der Kategorie C:

               Packwise GmbH
         Kay Hedrich Matabooks
SAUBERKASTEN Schmidt Grewling GbR
Die Gewinner des Sächsischen
                       Umweltpreises 2019

Im Rahmen der Umweltpreisverleihung hat das Sächsische Staatsministerium für
Umwelt und Landwirtschaft erstmals auch Nachwuchs-Sonderpreise für drei
hervorragende Abschlussarbeiten sächsischer Diplom- und Masterstudiengänge
auf dem Gebiet des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit vergeben. Er ist mit
insgesamt 3.000 Euro dotiert.
                                                                                Mehr Informationen
                                                                                zu den Preisträgern
Linda Welcke, Universität Leipzig
Roman Eslinger, Technische Universität Chemnitz
Lydia Hofmann, Technische Universität Dresden
+
                                                  S I M U L       F O R U M   C A R B O N B E T O N

NEUE FORMEN UND
WENIGER MATERIALEINSATZ
Zum simul+
Forum „Carbon-
beton – Klima-
schutz und Res-
sourceneffizienz
dank innovativer
Baustoffe“ kamen
am 3. Mai 2019
über 100 Interes-
sierte nach
Dresden.

                                                      und prüft aktuell den Einsatz von Carbonbeton
                                                      bei eigenen behördlichen Baumaßnahmen, wie
                                                      beispielsweise im Staatsbetrieb Sachsenforst.    tiven Verbundwerkstoff zu geben. Geladen

K
          ohlenstofffasern, die dünner als                                                             hatten das SMUL und das weltweit größte
          ein menschliches Haar sind, bilden          Die Verwendung von Carbonbeton ermöglicht        Bauforschungsprojekt C³ – Carbon Concrete
          die Grundlage des bereits mehr-             einen wesentlich geringen Materialeinsatz        Composite gemeinsam. In zahlreichen Vor-
fach preisgekrönten Verbundbaustoffs –                von Sand und Zement. Im Vergleich zur tra-       trägen widmeten sich Referenten den The-
Carbonbeton. Eine Kombination aus Hoch­               ditionellen Stahlbetonbauweise sind bis zu 80    men Carbonbeton im Neubau und in der
leistungsbeton und Carbonfasern, die zu               Prozent weniger Beton notwendig.                 Sanierung, zeigten multifunktionale und
einem Gelege oder einem Stab verarbeitet                                                               hightechfördernde Möglichkeiten auf und
werden, dient dabei als Bewehrung.                    Das innovative Material trägt damit nicht nur    gingen auf Aspekte der Nachhaltigkeit ein,
                                                      zum Klimaschutz bei, sondern ermöglicht          wie beispielsweise Carbon aus nachwachsen-
Derzeit ist Beton der meistverwendete Bau-            Architekten und Planern auch neue Gestal-        den Rohstoffen hergestellt werden kann und
stoff weltweit. 3,7 Milliarden Tonnen Zement,         tungsformen. Denn mit dem Carbonbeton            wie ein erfolgreiches Recycling möglich ist.
15 Milliarden Tonnen Sand und Kies und über           sind Konstruktionsdicken von nur einem Zen-
eine Milliarde Tonnen Wasser werden pro Jahr          timeter realisierbar. Das Material eignet sich   Gemäß dem Leitgedanken der Zukunftsini­
weltweit im Betonbau verwendet. Allein die            sowohl für die Instandsetzung von Bauwerken      tiative simul+ „Zukunft. Zusammen brin-
Zementherstellung ist für 6,5 Prozent der welt-       aber auch Neubauten entstehen wirtschaftli-      gen!“ trug auch dieses Fachforum dazu
weiten CO2-Emission verantwortlich.                   cher, umweltschonender und filigraner.           bei, den wissenschaftlichen und fachlichen
                                                                                                       Austausch zwischen Vertretern aus Wissen-
Das SMUL unterstützt das vielfach ausgezeich-         Renommierte Experten trafen sich im Deut-        schaft, Wirtschaft und Verwaltung zu för-
nete Bauforschungsprojekt insbesondere we-            schen Hygiene-Museum in Dresden, um den          dern und für das zukunftsweisende Thema
gen dessen Beitrag zur Ressourcenschonung             Teilnehmern einen Einblick über den innova-      „Carbonbeton“ weiter zu sensibilisieren.
N E U E    E I P - P R O J E K T E

EIP AGRI –
INNOVATIV
DURCH­
STARTEN
EIP AGRI ist ein Instrument              PROJEKT 1                                       PROJEKT 2
der EU zur Förderung von                 Einstreuqualität und Parasiten-                 InnoLAWI: Landwirtschaftliche
Innovationen in der Land-                last als Einflussfaktoren auf das               Unternehmen als Anbieter
wirtschaft, um die Wett-                 physiologische Verhalten von                    sozialer Dienstleistungen
bewerbsfähigkeit und die                 Legehennen in sächsischen
                                                                                         Partner: Hochschule Mittweida (FH) |
Nachhaltigkeit zu verbes-                Geflügelhaltungen
                                                                                         Biogut Wagelwitz | Netzwerk alma
sern und Innovationspro-
                                         Partner: ZAFT e. V. | Großenhainer Ge-
zesse zu beschleunigen.                                                                  Laufzeit: September 2018 bis August 2021
                                         flügelhof GmbH & Co. KG | Krätzschmar
Gefördert wird die Zusam-
                                         GbR Landwirtschaftsbetrieb | Sächsischer
menarbeit von Landwirten,
                                         Geflügelwirtschaftsverband | Sächsische
Wissenschaftlern und ande-                                                               Mit der bundesweiten Einführung des „Bud-
                                         Tierseuchenkasse
ren Partnern, die gemein-                                                                gets für Arbeit“ und den „Anderen Leistungs-
sam innovative Lösungen                  Laufzeit: April 2019 bis März 2022              anbietern“ schafft das Bundesteilhabegesetz
mit einem praktischen Nut-                                                               (BTHG) individuelle Möglichkeiten zur Teil-
zen für die Landwirtschaft                                                               habe am Arbeitsleben für Menschen mit
entwickeln.                              Mit dem Projekt sollen im Praxistest drei       Behinderung.
                                         Fragestellungen beantwortet werden:
Bisher wurden 14 Vorhaben                1. Eignet sich Infrarot-Thermografie zur        Im Projekt werden 8 Landwirtschaftsbetriebe
gefördert. Mit dem aktu-                 Ergänzung klassischer Verfahren der Ge-         unterschiedlicher Struktur und Aufstellung
ellen Förderaufruf können                fiederschäden-Scoring-Systeme für eine          innerhalb einer dreijährigen Projektlaufzeit
Projektanträge bis zum 30.               Früherkennung von Gefiederschäden?              begleitet, als „anderer Leistungsanbieter“
November 2019 eingereicht                2. Ist die Einstreuqualität und deren Ver-      solche alternativen Beschäftigungsmög-
werden.                                  änderung über die Legeperiode ein praxis-       lichkeiten zu schaffen. In verschiedenen
                                         tauglicher Indikator für die Beurteilung des    Regionen Sachsens wird erprobt, welche
                                         Risikos von Federpicken und Kannibalismus       Rahmenbedingungen notwendig sind, um
                                         in Legehennenherden?                            ein qualitativ hochwertiges Angebot für
                                         3. Ist die Parasitenlast (Endo- und Ektopa-     Menschen mit Behinderung in Landwirt-
                                         rasiten) ein Risikofaktor für Federpicken und   schaftsbetrieben zu entwickeln.
                                         Kannibalismus?
                                         Die Ergebnisse sollen in ein Beratungs-
                                         konzept münden mit Anregungen für die
                                         praktische Umsetzung in sächsischen Ge-
                                         flügelbetrieben.
W E I T E R E I N F O R M AT I O N E N
zur EIP AGRI finden Sie unter:
www.landwirtschaft.­sachsen.de/
EIP-AGRI
Herausgeber:
                           Sächsisches Staatsministerium für
                           Umwelt und Landwirtschaft (SMUL)
                           Postfach 10 05 10, 01076 Dresden
                           Bürgertelefon: +49 351 564-20500
                           E-Mail: info@smul.sachsen.de
                           www.smul.sachsen.de
                           Diese Veröffentlichung wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des
                           vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
                           Ansprechpartner:
                           SMUL, Referat EU, Internationale Zusammenarbeit, Markt, Ernährungsnotfallvorsorge
                           Redaktion:
                           SMUL, Referat Öffentlichkeitsarbeit/Veranstaltungsmanagement
                           Gestaltung und Satz:
                           genese Werbeagentur GmbH
                           Druck:
                           Stoba-Druck GmbH
                           Fotos:
                           SMUL (2, 4, 12, 17); genese Werbeagentur GmbH (10); LfULG, Elisa-Marie Hassel (11); Seifert (Titel, 20),
                           Katrin Müller von Berneck (2), Andreas Völlings (13), Matthias Thieme (13), Gunnar Thermann (14),
                           solidian GmbH (18); www.stock.adobe.com: murika (2, 9), only_kim (6), chiradech (7), vulcanus (9),
                           Rido (19); www.fotolia.com: biker3 (8), LIGHTFIELD STUDIOS (14); www.pixabay.com: Ehrecke (19)
                           Redaktionsschluss:
                           31. Juli 2019
                           Auflagenhöhe:
                           500 Exemplare, 1. Auflage
                           Papier:
                           Gedruckt auf 100 % Recycling-Papier
                           Bezug:
                           Diese Druckschrift kann kostenfrei bezogen werden bei:
                           Zentraler Broschürenversand der Sächsischen Staatsregierung
                           Hammerweg 30, 01127 Dresden
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                            ­verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen.

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     SMULsachsen
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