Die Kodierung Seltener Erkrankungen - Der Anfang ist gemacht

 
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Die Kodierung Seltener Erkrankungen

                                                                                                                                     DGFM
Der Anfang ist gemacht
Von Ulf Dennler

    m Jahr 2009 hat das Bundesmi-      In der Novellierung des § 301 SGB V      riert werden. Dadurch wird die Kenn-

I   nisterium für Gesundheit (BMG)
    den Forschungsbericht „Maß-
nahmen zur Verbesserung der ge-
                                       Satz 4 durch den Artikel 1 des Digita-
                                       le-Versorgung-und-Pflege-Moderni-
                                       sierungs-Gesetz (DVPMG) vom
                                                                                nummer der Orphanet-Nomenklatur
                                                                                zugeordnet und bei der Kodierung
                                                                                zusätzlich angegeben, um eine ein-
sundheitlichen Situation von Men-      03.06.2021 wurde das Bundesamt für       deutige und international vergleich-
schen mit Seltenen Erkrankungen in     Arzneimittel und Medizinprodukte         bare Kodierung Seltener Erkrankun-
Deutschland“ publiziert. Wenige        (BfArM) ermächtigt, die Orpha-           gen zu ermöglichen. Die Einführung
Monate später wurde das Nationale      Kennnummern als verbindliche In-         der verbindlichen Kodierung Selte-
Aktionsbündnis für Menschen mit        formation in die Klassifikation aufzu-   ner Erkrankungen mittels Alpha-ID-
Seltenen Erkrankungen (NAMSE) ge-      nehmen.                                  SE wird ab dem 1. Januar 2023 erfol-
gründet.                                                                        gen. Anwendern und Softwareent-
                                       „Das Bundesministerium für Ge-           wicklern steht so ausreichend Zeit für
Im Rahmen des vom Nationalen Ak-       sundheit gibt den Zeitpunkt der In-      die Umsetzung zur Verfügung. Das
tionsbündnis erarbeiteten Nationa-     kraftsetzung der jeweiligen Fassung      BfArM wird zur Vorbereitung der Ein-
len Aktionsplans wurden 2014 die       des Diagnosenschlüssels nach Satz 1      führung Informationsmaterialen zur
Anforderungen an Zentren für Selte-    sowie des Prozedurenschlüssels           Verfügung stellen. Die nun veröffent-
ne Erkrankungen (ZSE) definiert.       nach Satz 2 im Bundesanzeiger be-        lichte Alpha-ID-SE Version 2022 soll-
                                       kannt; es kann das Bundesinstitut für    te von Anwendern und Softwareher-
Um die Datengrundlage für die Be-      Arzneimittel und Medizinprodukte         stellern genutzt werden, um die ver-
darfsanalysen und die Versorgungs-     beauftragen, den in Satz 1 genannten     bindliche Verwendung ab dem 1.
forschung zu verbessern, wurde im      Schlüssel um Zusatzkennzeichen zur       Januar 2023 vorzubereiten.“
Jahr 2020 das alphabetische Ver-       Gewährleistung der für die Erfüllung
zeichnis der Diagnosen (Alpha-ID)      der Aufgaben der Krankenkassen           Seitens der Selbstverwaltung wurde
um die Orpha-Kennnummern aus           notwendigen Aussagefähigkeit des         der Zeitplan zur generellen Nutzung
dem Orphanet durch das Deutsche        Schlüssels sowie um Zusatzangaben        der Orpha-Kennnummern in der
Institut für medizinische Dokumen-     für seltene Erkrankungen zu ergän-       Fortschreibung der Rahmenverein-
tation und Information (DIMDI) er-     zen.“                                    barung zur Datenübertragung von
gänzt und so das Alpha-ID-SE-Ver-                                               Abrechnungsdaten        auf     den
zeichnis geschaffen.                   Mit der Veröffentlichung der Alpha-      01.04.2023 verschoben.
                                       ID-SE für das Katalogjahr 2022 teilte
In der ersten Fassung der Alpha-ID-    das BfArM am 05.10.2021 mit:             „Fortschreibungen Nr. 3, 6, 10, 12 -
SE wurden 4.629 Begriffe für Seltene   „Zur Umsetzung der Änderung des §        Übermittlung von Zusatzangaben zu
Erkrankungen mit insgesamt 7.278       301 SGB V durch das Digitale–Versor-     seltenen Erkrankungen gem. §301
Einträgen des alphabetischen Diag-     gung–und–Pflege–Modernisie-              Abs.2 SGB V
noseverzeichnisses verknüpft.          rungs–Gesetz (DVPMG) soll zum
                                       Zweck der eindeutigen Kodierung          Gemäß §301 Abs. 2 Satz 4 und 5 SGB V
Bis zum Katalogjahr 2023 wurde die     von Seltenen Erkrankungen in Ein-        und den entsprechenden Veröffentli-
Zahl der unmittelbar kodierbaren       richtungen im Geltungsbereich des §      chungen des Bundesinstituts für Arz-
Seltenen Erkrankungen auf 6.654 En-    301 SGB V die vom BfArM entwickel-       neimittel und Medizinprodukte
titäten mit 11.621 Verknüpfungen er-   te Alpha-ID-SE genutzt und in die        (BfArM) haben Krankenhäuser ab
weitert.                               Software der Krankenhäuser integ-        dem 2023 Angaben zu Seltenen Er- 

                                                                                          KU Gesundheitsmanagement 1/2023   I   85
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krankungen gemäß der Alpha ID-SE           Bei der Interpretation des Satzes:       auf. 6.399 Orpha-Kennnummer wei-
                  Kodierung vorzunehmen. Die Datei           „Maßgeblich für die Ermittlung der       sen auf einen einzelnen ICD-Code.
                  Alpha-ID-SE wird jährlich in ergänz-       Mindestfallzahl nach Satz 1 ist die      Die größte Anzahl von ICD-Codes
                  ter und aktualisierter Version vom         ICD 10-GM.“ ist auch der vorherige       für einen Orpha-Kennnummer fin-
                  BfArM veröffentlicht; die aktualisierte    Satz zu beachten, so dass nur die ICD-   det man bei der Tuberkulose, wo die
                  Version tritt zu Jahresbeginn in Kraft     Codes berücksichtigt werden, für die     Orpha-Kennnummer 3389 mit ins-
                  und ist bis Ende des Jahres gültig. Ab     die Alpha-IDs und die Orpha-Kenn-        gesamt 32 unterschiedlichen ICD-
                  dem 01.04.2023 wird eine flächende-        nummern angegeben wurden. Eine           Codes verknüpft ist. Am anderen En-
                  ckende/bundesweite Kodierung um-           Interpretation in dem Sinne, dass je-    de der extremen Verknüpfungen
                  gesetzt. Zur Umsetzung wird ein eige-      de Diagnose zählt, bei der überhaupt     steht der ICD-Code Q87.8 Sonstige
                  nes Segment geschaffen, in die Or-         eine Orpha-Kennnummer zugewie-           näher bezeichnete angeborene
                  pha-Kennnummer (Feld 7 der Alpha           sen werden könnte, würde zu einer        Fehlbildungssyndrome, anderen-
                  ID SE Datei) angegeben wird. Das Nä-       deutlichen Verwerfung der Fallzahlen     orts nicht klassifiziert, der mit 540
                  here regelt diese Fortschreibung.“         bei ausgewählten, vor allem onkolo-      unterschiedlichen        Orpha-Kenn-
                                                             gischen Erkrankungen führen.             nummern in Beziehung steht. Bei
DGFM

                  Unmittelbare Relevanz wird die An-                                                  dem zuletzt genannten ICD-Code
                  gabe der Orpha-Kennnummern für             Die Alpha-ID-SE enthält eine Vielzahl    scheint es kaum praktikabel, die kor-
                  die Zentren für Seltene Erkrankun-         von Synonymen und Spezifizierun-         rekte Auswahl der Orpha-Kenn-
                  gen entfalten, da der GBA in der Zent-     gen zu den systematischen ICD-           nummer in der routinemäßigen Ko-
                  rums-Regelung verbindliche Vorga-          Codes. Jeder Eintrag ist eindeutig       dierung sicherzustellen.
                  ben für Mindestmengen angegeben            über die Alpha-ID gekennzeichnet
                  hat.                                       und ggf. mit einer Orpha-Kennnum-        Für die 20.758 Alpha-IDs ohne Be-
                                                             mer verknüpft (Tab. 1).                 zug zu einer Orpha-Kennnummer
                  „(3) Mindestfallzahlen                                                              ist zu prüfen, ob die Lücke im Kata-
                  Am Standort des Zentrums werden            Im Katalog sind insgesamt 87.577 Al-     log der Definition einer Seltenen Er-
                  jährlich mindestens 3.000 Fälle mit        pha-ID-Codes enthalten, von denen        krankung geschuldet ist oder ob es
                  der Hauptdiagnose einer seltenen Er-       637 Alpha-ID-Einträge nicht unmit-       sich hierbei um die noch nicht voll-
                  krankung stationär behandelt. Die          telbar einem ICD-Code zugeordnet         ständige Verbindung der beiden Ka-
                  Kodierung erfolgt mittels ICD 10-          sind. Durch die systematische Pflege     talogsysteme Alpha-ID und Orpha-
                  GM. Alpha ID-SE und Orphanet-              des Katalogs wurden 1.421 Einträge       net handelt.
                  Kennnummer sind zusätzlich anzu-           als ungültig gekennzeichnet. Bei
                  geben, sofern sie für die zu kodieren-     4.439 ICD-Codes gibt es keinen Ein-      Bei der Betrachtung einzelner ICD-
                  de       Erkrankung          vorliegen.    trag im alphabetischen Verzeichnis.      Codes sind unterschiedliche Muster
                  Maßgeblich für die Ermittlung der          Reduziert man die Tabelle 1 auf die      als Ursache der Abweichung zwi-
                  Mindestfallzahl nach Satz 1 ist die        2190 ICD-Codes, die Bezug zu einer       schen Alpha-IDs und Orpha-Kenn-
                  ICD 10-GM.“                                Orpha-Kennnummer haben und der           nummern zu finden.
                                                             Alpha-ID-Code gültig ist, entsteht
                  Zu erwarten ist, dass die entspre-         folgendes Bild (Tab. 2).                Eine besonders problematische Er-
                  chenden Zentren über die Orpha-                                                     krankung im Kontext der Seltenen
                  Kennnummer-Statistik im Zuge der           Dabei treten sowohl 1:1-, 1:n- und       Erkrankungen ist die Tuberkulose,
                  Verhandlung von Zentrumszuschlä-           n:1-Verknüpfungen zwischen ICD-          die mit Codes aus der ICD-Gruppe
                  gen nachweisen müssen.                     Codes und Orpha-Kennnummern              A15 verschlüsselt wird. Zur Abbil-

                  Tab. 1: Anzahl von Codes und Kennnummern der ICD-10 GM (2023)

                  Tabelle 2: ICD-Codes mit Bezug zu einer Orpha-Kennnummer

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Die Kodierung Seltener Erkrankungen - Der Anfang ist gemacht
dung unterschiedlicher Organma-             nungen im jeweiligen Alphabetischen         Es wäre jedoch falsch, für Zwecke
nifestationen und unterschiedli-            Verzeichnis sucht; der Kode ist direkt      der vollständigen Erfassung Seltener
cher Nachweismethoden stehen in-            hinter der Bezeichnung angegeben.           Erkrankungen Diagnosen unmittel-
nerhalb der ICD-Gruppe 33                                                               bar unter Umgehung der Alpha-ID
systematische ICD-Codes zur Ver-            Wird man im Alphabet – trotz Suche          mit der Liste der Orpha-Kennnum-
fügung, die mit 766 alphabetischen          nach synonymen Begriffen – nicht            mer zu kombinieren.
Einträgen verbunden sind. Nur 44            fündig, sucht man den passenden
alphabetische Einträge verweisen            Begriff im Systematischen Verzeich-         Beim ICD-Code C61 Bösartige
auf einen von zwei Orpha-Kenn-              nis auf und sucht dort nach einem           Neubildung der Prostata führt le-
nummern. Zwar ist jeder ICD-Code            Kode, der der gesuchten Diagnose            diglich der alphabetische Eintrag
grundsätzlich mit einer Orpha-              bzw. Prozedur möglichst genau ent-          Familiäres Prostatakarzinom zum
Kennnummer gekoppelt. Wird bei              spricht.“                                   Orpha-Kennnummer1331 (Tab.
der Kodierung aber der Empfeh-                                                          4).
lung des BfArM zur Anwendung der            Beim ICD-Code A17.0 Tuberkulöse
Klassifikation gefolgt, ist die unvoll-     Meningitis führt nur die systemati-         Der Mechanismus, das ausgewählte

                                                                                                                                             DGFM
ständige Erfassung der Orpha-               sche Bezeichnung zur Orpha-Kenn-            histologische Tumorformen wie
Kennnummern fast zwingend die               nummer 499004, weitere 29 alpha-            zum Beispiel Plattenepithelkarzino-
Folge.                                      betische Einträge, die bspw. entwe-         me im Magen-Darm-Trakt oder er-
                                            der auf bestimmte Lokalisationen            bliche Veranlagungen als Seltene Er-
Das BfArM empfiehlt in seinem Rat-          oder Verlaufsformen hinweisen und           krankungen eingeordnet werden,
geber „Basiswissen Kodieren“:               somit im Grunde spezifischer und            nicht jedoch die Mehrzahl der bös-
„Die entsprechenden Kodes findet            seltener sind, laufen bezüglich einer       artigen Neubildungen an gleicher
man am einfachsten, indem man die           Orpha-Kennnummer ins Leere                  Lokalisation, ist an vielen Stellen zu
Diagnosen- bzw. Prozedurenbezeich-          (Tab. 3).                                  finden.                                

Tabelle 3: Auflistung von Alpha-IDs und Orpha-Kennnummern für A17.0 Tuberkulöse Meningitis

Tab. 4:Auflistung von Alpha-IDs und Orpha-Kennnummern für C61 Bösartige Neubildung der Prostata

                                                                                                  KU Gesundheitsmanagement 1/2023   I   87
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                  Tabelle 5: Auflistung von Alpha-IDs und Orpha-Kennnummern für C11.1 Bösartige Neubildung: Hinterwand des Nasopharynx

                  Aber auch dieses Muster ist nicht          tienten haben und deshalb auch kei-             schen Einträge ohne Orpha-Kenn-
                  uneingeschränkt    reproduzierbar.         ne Orpha-Kennnummer ansteuern.                  nummer einerseits und der 59
                  Beim ICD-Code C11.1 Bösartige              Folgende Problemstellungen lassen               Diagnosedreisteller mit einer Or-
                  Neubildung: Hinterwand des Naso-           sich ohne Anspruch auf Vollständig-             pha-Kennnummer ausschließlich
                  pharynx führt das Synonym „Karzi-          keit verallgemeinernd feststellen:              bei unspezifischer Kodierung an-
                  nom“ zum Orpha-Kennnummer                  * Uneinheitliche Behandlung von                 derseits ist die Reliabilität des
                  150, während die Synonyme „Bös-               Synonymen                                    Klassifikationssystems nicht aus-
                  artige Neubildung“ oder „Krebs“            * Altersspezifische Zuordnung zu                reichend, um die gesetzlichen
                  leer ausgehen (Tab. 5).                      Seltenen Erkrankungen nur bei                Vorgaben umfassend zu erfüllen.
                                                                unspezifischer Kodierung                 *   Die Herausforderung bei einer
                  Nicht unproblematisch ist, dass 59         * Histologie als Differenzierungs-              umfassenden Revision ist so groß,
                  ICD-Codes nur als unspezifische               merkmal zwischen häufigen und                dass dies kaum innerhalb der ge-
                  Kodierung mit endständiger „9„ auf            seltenen Erkrankungen oft nur bei            setzlich vorgegebenen Frist durch
                  eine Orpha-Kennnummer verwei-                 unspezifischer Kodierung                     die Arbeitsgruppe des BfArM al-
                  sen. Bei der Erkrankung Osteodys-          * Fehlende Zuordnung von Orpha-                 lein zu bewältigen ist. Es bedarf
                  trophia deformans (Paget-Krank-               Kennnummern bei spezifischen                 einer konzertierten Zusammen-
                  heit), die mit ICD-Codes aus M88.-            Lokalisationen oder Manifestatio-            arbeit des Bundesinstitutes mit
                  zu verschlüsseln ist, führen lediglich        nen                                          der Hochschulmedizin, Fachge-
                  zwei alphabetische Einträge mit der        * Fehlende Zuordnung von Orpha-                 sellschaften und dem Verbund der
                  Kennzeichnung „juvenil“ zum un-               Kennnummern bei Mehrfachko-                  Zentren für Seltene Erkrankun-
                  spezifischen ICD-Code M88.99 und              dierung mit #*-Codes                         gen, die bestehenden Katalogsys-
                  eine Orpha-Kennnummer. In der                                                              teme für einen umfassenden Ein-
                  praktischen Kodierung muss man             Abschließend lassen sich die Er-                satz in der Kodierung stationärer
                  sich folglich entscheiden, ob die Lo-      kenntnisse aus der Beschäftigung                Fälle zu vervollständigen.
                  kalisation des Schädels bzw. sonsti-       mit der Alpha-ID-SE wie folgt zu-           *   Bis zum Abschluss der Revision er-
                  ger konkret benannter Knochen              sammenfassen:                                   scheint es nicht gerechtfertigt, Ab-
                  oder der Krankheitsbeginn im ju-           * Die Verknüpfung von Diagnosen                 rechnungsdaten der Krankenhäu-
                  gendlichen Alter im Vordergrund              und Orpha-Kennnummern über                    ser zum Nachweis der Erfüllung
                  steht. Spätestens hier entsteht der          die Alpha-ID ist grundsätzlich gut            der Mindestmengen für die Zent-
                  Konflikt, dass das Institut für das          geeignet, Transparenz bei der Ver-            ren für Seltene Erkrankungen oder
                  Entgeltsystem im Krankenhaus die             sorgung von Menschen mit Selte-               als Anlass für Rechnungsabwei-
                  lokalisationsbezogene Kodierung              nen Erkrankungen zu schaffen                  sungen seitens der Krankenkassen
                  zur korrekten Ansteuerung einer              und so deren Behandlung zu ver-               oder für Rechnungsprüfungen
                  Fallpauschale als spezifischere Ko-          bessern.                                      durch den Medizinischen Dienst
                  dierung annimmt.                           * Die für 2023 veröffentlichten Kata-           zu nutzen. $
                                                               loge erhalten noch beträchtliche
                  Ähnlich stellt es sich auch beim             Lücken, wenn synonyme Begriffe,
                  Hirninfarkt dar, wo lediglich der            verschiedene       Manifestationen        Literatur beim Verfasser
                  ICD-Code      I63.9    Ischämischer          oder Lokalisationen oder spezifi-
                  Schlaganfall des Kindes als Thesau-          sche Altersangaben zu einzelnen
                  rus zum Begriff Hirninfarkt, nicht           Diagnosen den inhaltlich zutref-
                                                                                                                               Dr. med. Ulf Dennler
                  näher bezeichnet auf den Orpha-              fenden       Orpha-Kennnummern                       Mitglied des Fachausschusses für
                  Kennnummer 439175 verweis, wäh-              nicht einheitlich zugeordnet wer-         ordnungsgemäße Kodierung und Abrechnung
                  rend alle Ätiologie- und Anatomie-           den oder die erforderlichen alpha-                              (FoKA) der DGfM e.V.
                  assoziierten ICD-Codes (I63.0 –              betischen Einträge fehlen.                          ulf.dennler@medizincontroller.de
                  I63.8) im alphabetischen Verzeich-         * Bis zur vollständigen Revision und
                  nis keinen Bezug zum Alter des Pa-           Bewertung der 20.758 alphabeti-

       88   I   KU Gesundheitsmanagement 1/2023
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