Digitalisierung - FÜR MITARBEITENDE - EKKW

 
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Digitalisierung - FÜR MITARBEITENDE - EKKW
6–2021

                                                     FÜR MITARBEITENDE
Foto: Adobe Stock

                    INTERVIEW

                                                Digitalisierung
                    Was die EKKW-Digitalisie-
                    rungsbeauftragte plant

                    DIGITAL MENSCH BLEIBEN
                    Altern in der digitalen
                    Welt – Angebote für alle
Digitalisierung - FÜR MITARBEITENDE - EKKW
INHALT | EDITORIAL

Inhalt                                                      Liebe Leserinnen,
                                                            liebe Leser,
THEMA
                                                                als ich in den 1980er-Jahren mei-

                                                                                                                                    Fotos: medio.tv/Schauderna
                                                            nen ersten Computer auf dem Schreib-
    4	Digitalisierung – eine „Never Ending Story”          tisch hatte, war noch nicht abzusehen,
       Interview mit Birgit Wahrenburg-Jähnke               dass schon bald ohne dieses Gerät
    6	30. Oktober:                                         nichts mehr gehen würde. Das Internet
       Ein Tag rund um Kirche und Digitales                 kam dazu, und spätestens zu Beginn
                                                            des neuen Jahrtausends war die digi-
    7	Gemeinsam über den Tellerrand schauen
                                                            tale Revolution mit Händen zu greifen.
       Interview mit Birgit Arndt
                                                            Innerhalb einer Dekade, so prophezei-
    8	Fortbildung: Senioren, Smartphones                   ten Wissenschaftler 2014, werde an-
       und Sicherheit                                       gesichts der zunehmenden Gerätevernetzung das „Internet der
                                                            Dinge” zur Grundausstattung unserer Lebenswelt gehören.
    9       FÄN: „Natürlich verstehen die das noch”
                                                                Vermutlich ist es schon längst so weit. Die Tatsache, dass die
    10	„Glücklich, ein analoger Mensch zu sein”            Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck jetzt eine Digitalisie-
        Interview mit Prof. Armin Grunwald                  rungsbeauftragte installiert hat, ist ein Indiz dafür. Die Instituti-
    12	Wo bleibt die Würde zwischen                        on, in der im Angesicht der Ewigkeit sonst vieles etwas langsamer
        Bits und Bytes?                                     geht als anderswo, will den Anschluss nicht verpassen, sondern
                                                            mitspielen – und das ist auch notwendig, wie die Auswirkungen
    13	Die Zehn Gebote in Zeiten des digitalen             der Coronakrise bewiesen haben.
        Wandels                                                 Neben den Chancen gibt es auch Gefahren: Die Beiträge in
    24      Glosse: Warum ist dauernd alles wieder weg?     unserem Heft verdeutlichen, dass bei aller Technikorientiertheit
                                                            der Mensch das Maß aller Dinge bleiben muss. Jüngst warnte der
                                                            EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm vor einer „digitalen
LANDESKIRCHE                                                Kluft”, die die Demokratie und den Zusammenhalt der Gesell-
                                                            schaft gefährde. Er kritisierte den zunehmenden Einfluss der gro-
    14      Adventskalender der Ausbildungshilfe            ßen digitalen Monopol-Konzerne auf die Meinungsbildung und
                                                            das Verhalten der Menschen. Zudem sei der Zugang zum Netz
    14      Bibliotheken fusionieren
                                                            weltweit sehr ungleich verteilt. Bei uns haben vor allem Kinder
    15	Spielraum Gottesdienst: Der Ball liegt im Feld      aus armen Familien einen erschwerten Zugang zu digitalem Wis-
                                                            sen. Aus anderen Gründen gilt das ebenso für die Alten – auch
    16	„Ich fühle mich wie ein Zootier”
                                                            sie dürfen nicht vergessen werden.
        Interview mit Rabbiner Jehoshua Ahrens
                                                                                                            Lothar Simmank
    17      Spenden ohne Bargeld                                                                 Redakteur blick in die kirche
    18      Umweltpreis 2022
    18      Betroffene für Studie gesucht
                                                            Schauen Sie in Ihre Zeitung ...
    19	Roundabout: Kunstausstellung
        in der Kasseler Martinskirche                                                       • Frankfurter Rundschau (FR)
                                                                                              im Main-Kinzig-Kreis
                                                                                            • Fuldaer Zeitung (FZ)
SERVICE                                                                                     • Gelnhäuser Neue Zeitung (GNZ)
                                                                                            • Hanauer Anzeiger (HA)
    20      Termine / Kirchenmusik / Kirche im Radio                                        • Hersfelder Zeitung (HZ)
                                                                                            • Hessische/Niedersächsische
                                                                                               Allgemeine (HNA)
KOMMENTAR                                                                                   • Maintaler Tagesanzeiger
                                                                                            • Oberhessische Presse (OP)
    23      Kommentar: Nichts ist gut in Afghanistan?                                       • Südthüringer Zeitung (STZ)
                                                            Am Samstag, 2. Oktober          • Waldeckische Landeszeitung
                                                            2021, erscheint das blick          (WLZ)
                                                            in die kirche-magazin als       • Werra-Rundschau (WR)
                                                            Beilage in:

2        blick in die kirche | FÜR MITARBEITENDE | 6–2021
Digitalisierung - FÜR MITARBEITENDE - EKKW
UMFRAGE | IMPRESSUM

Wie digital ist Ihr Kooperationsraum?
                               Foto: privat

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 In den Marburger Kirchen-                      Wir in Fulda nutzen YouTube,              Wir sind vielfältig digital auf-                 Die Digitalisierung in den Ko-
 gemeinden haben wir in der                     Facebook und Instagram,                   gestellt, aber bewusst in den                    operationsräumen in Kassel
 Corona-Zeit viel gelernt. Das                  um die Kirche mit ihren An-               einzelnen Gemeinden und von                      wächst stetig. Es gibt inter-
 geläufigste digitale Werkzeug                  geboten zu präsentieren. Mir              da aus über sie hinaus. Jede                     aktive Zoom-Gottesdienste,
 war wohl die Videokonferenz,                   macht das viel Spaß, denn                 Gemeinde präsentiert auf der                     Teams-Konferenzen und Da-
 mit deren Hilfe so gut wie                     über Social Media trete ich               eigenen Homepage, was ge-                        teipools, auf die Berechtigte
 überall nicht nur Sitzungen,                   viel direkter mit Menschen in             schieht und ansteht. Es gibt                     Zugriff haben. Kirchenbü-
 sondern auch Konfi-Treffen                     Kontakt als über die Pressear-            Video- und Telefongottes-                        cher werden digital geführt,
 und andere Veranstaltungen                     beit. Die Digitalisierung er-             dienste und einen kirchenmu-                     Bescheinigungen können in
 durchgeführt wurden. Eini-                     spart allerdings nicht die Fra-           sikalischen Podcast. Auch auf                    einigen Gemeinden online
 ge Gemeinden haben auch                        ge nach den Dialoggruppen:                Facebook sind wir zunehmend                      angefordert werden. Schrift-
 Video-Gottesdienste produ-                     Was brauchen diese Men-                   präsent, einfach weil viele Ge-                  wechsel findet vorwiegend
 ziert. Eine Kirchengemeinde                    schen? Die interne Kommu-                 meinde-Menschen auch dort                        per E-Mail statt, und in vielen
 streamt zudem inzwischen je-                   nikation läuft zu 90 Prozent              sind. Natürlich können wir                       Gemeinden wird die Konfir-
 de Woche ihren Gottesdienst.                   digital über Microsoft Teams.             uns schon längst gleicherma-                     mandenzeit mit der KonApp
 Kurz gesagt: Viel ist gesche-                  Das vermindert Fahrtkosten,               ßen digital oder analog ver-                     organisiert. Mein Eindruck ist,
 hen, mehr wäre denkbar. Ich                    ist aber eine Herausforde-                abreden und abstimmen, je                        dass die Corona-Pandemie die
 persönlich staune, welche                      rung im Sinne gelingender                 nach Situation und Anlass.                       Digitalisierungsprozesse be-
 Möglichkeiten wir hier haben,                  Kommunikation. Denn wer                   Das alles nimmt uns nicht                        schleunigt hat und die Men-
 mit Menschen in Kontakt zu                     gehört zum „Team-Kooperati-               die Freude an der analogen                       schen immer mutiger werden,
 treten und verbunden zu sein.                  onsraum“? Und wie kann es                 Begegnung, sondern ergänzt                       digitale Möglichkeiten auszu-
                                                gelingen, ein multiprofessio-             sie und erweitert unseren Ho-                    probieren, um Anschluss und
                                                nelles Team zu werden?                    rizont.                                          Kontakte nicht zu verlieren.

Markus Rahn,                                   Claudia Pfannemüller,                     Jens Heller,                                     Christiane Friedrich-Bukacz,
Pfarrer im Kooperationsraum                    Öffentlichkeitsarbeit und Koor-           Bischofsheim, Pfarrer                            Verwaltungsassistenz im
Marburg-Mitte                                  dination Ev. Kooperationsraum             im Kooperationsraum                              Ev. Stadtkirchenkreis Kassel,
                                               Fulda Mitte/West                          „Kurhessische Riviera”                           Kooperationsraum Südwest

IMPRESSUM
 blick in die kirche erscheint sechsmal jährlich und       Redaktion:                                                     Anschrift:
 wird an haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen         Lothar Simmank (Leitung)                                       Ev. Medienhaus, Heinrich-Wimmer-Straße 4
 und Mitarbeiter der Landeskirche kostenlos verteilt.      Telefon 0561 9307-127                                          34131 Kassel-Bad Wilhelmshöhe
                                                           Olaf Dellit                                                    redaktion@blickindiekirche.de
 Direkt-Abonnement:                                        Telefon 0561 9307-132                                          www.blickindiekirche.de
 12,50 Euro pro Jahr inklusive Zustellkosten                                                         RG 4
                                                           Redaktionsbüro /               www.blauer-engel.de/uz195       Gestaltung: Lothar Simmank, Olaf Dellit
 Herausgeber:                                              Anzeigen:                    Dieses Druckerzeugnis wurde mit   Layout-Konzept: Liebchen+Liebchen, Frankfurt am Main
 Landeskirchenamt der Evangelischen                        Andrea Langensiepen          dem Blauen Engel ausgezeichnet.   Herstellung: Bonifatius GmbH, Paderborn
 Kirche von Kurhessen-Waldeck                              Telefon 0561 9307-152                                          Auflage: 17.000 Exemplare
 Wilhelmshöher Allee 330                                   Daniela Denzin
 34131 Kassel-Bad Wilhelmshöhe                             Telefon 0561 9307-128                                          Mehr Informationen über die Evangelische Kirche
                                                           Fax     0561 9307-155                                          von Kurhessen-Waldeck unter www.ekkw.de

                                                                                                    blick in die kirche | FÜR MITARBEITENDE | 6–2021                                   3
Digitalisierung - FÜR MITARBEITENDE - EKKW
THEMA

Digitalisierung – eine „Never Ending Story”
Birgit Wahrenburg-Jähnke ist die neue Digitalisierungsbeauftragte der Landeskirche –
im blick-Interview erläutert die Digital-Expertin, was sie in ihrem Job vorhat

?  Erinnern Sie sich noch an Ihren ers-
   ten Computer?
    Birgit Wahrenburg-Jähnke: Also pri-
                                                           damit anfängt, kann es nicht bei einem
                                                           Bereich bleiben. Wer einen Prozess der di-
                                                           gitalen Transformation startet, muss auf
                                                                                                                            lich über das Singen. Der Kirchenchor war
                                                                                                                            mir wichtig. Vor einigen Jahren habe ich
                                                                                                                            vermehrt nach spirituellen Angeboten ge-
vat hatte ich erst sehr spät einen eige-                   überraschende Ergebnisse gefasst sein. Es                        sucht. Ich hatte den Eindruck, dass die Kir-
nen Computer. Aber als ich 1994 bei der                    geht um die Fragen: Wie erreiche ich Men-                        che ihr Potenzial nicht ausnutzt. Ich will
dpa anfing, hatte ich schon einen kleinen                  schen? Wie kommuniziere ich? Wie mache                           dazu beitragen, dass man dieses Potenzial
Apple-­Computer. Unsere Grafiken wurden                    ich Kirche sichtbar? Wie mache ich Ange-                         im positiven Sinne nutzbar macht.
am Computer erstellt, ausgedruckt, über                    bote? All dies kann sich durch Digitalisie-
eine Walze mit Lichtimpulsen abgetastet
und über Satellitenleitung an die Redakti-
onen verschickt.
                                                           rung sehr stark verändern, und es verän-
                                                           dert auch die Organisation selbst.                               ?   Die Corona-Pandemie hat in Sa-
                                                                                                                                chen Digitalisierung einen großen
                                                                                                                            Schub gebracht. Wie ist der Stand in

?  „Das Internet ist für uns alle Neu-
   land“, hat Ex-Kanzlerin Merkel 2013
                                                         ?    Was verbindet Sie mit Kirche?
                                                                  Wahrenburg-Jähnke: Seit ich stu-
                                                           diert habe, war ich persönlich immer an
                                                                                                                            der EKKW? Hinken wir den anderen
                                                                                                                            Landeskirchen hinterher oder sind wir
                                                                                                                            Vorreiter?
gesagt und viel Spott geerntet. Für Sie                    eine Gemeinde angebunden – hauptsäch-                                Wahrenburg-Jähnke: Ich bin vorsich-
müsste das Internet dagegen längst ei-                                                                                      tig mit Vergleichen: Zwar habe ich durch
ne Heimat sein, oder?                                              ZUR PERSON                                               meinen vorhergehenden Job bei der EKD
    Wahrenburg-Jähnke: Ich fand den                                                                                         einen ganz guten Überblick, aber kenne
Spott ein bisschen unfair, denn viele Leute                                                                                 ja nicht überall die Verhältnisse vor Ort.
nutzten das Internet zwar, aber die Zusam-                                                                                  Ich finde aber hier in Kurhessen-Waldeck
menhänge dahinter waren doch oft sehr                                                                                       sehr gute Voraussetzungen vor, allein
unbekannt. Ich selbst habe mich 2011                                                                                        schon durch die Entscheidung für Mi-
                                                Foto: medio.tv/Schauderna

ganz bewusst als Selbstständige ins Inter-                                                                                  crosoft. Sie hat den großen Vorteil, dass
net gestürzt und fand das super spannend.                                                                                   man eine mächtige große Plattform hat.
Ich habe viel gelernt, auch durch mein ei-                                                                                  Die Gemeinden können auf dieser Struktur
genes Unternehmen – eine Internetplatt-                                                                                     aufbauen, das ist ein Plus. Ich habe schon
form.                                                                                                                       jetzt sehr viele engagierte und interessier-
                                                                                                                            te Menschen getroffen, die digital etwas
                                                                            Brigit Wahrenburg-Jähnke (54) leitet seit

?   Und wie sieht es für die Landeskir-
    che aus? Heimat oder Neuland?
    Wahrenburg-Jähnke: Neuland. Also
                                                                            Juni dieses Jahres die Stabsstelle Digitali-
                                                                            sierung im Kasseler Landeskirchenamt.
                                                                                                                            machen und verändern wollen, das ist tat-
                                                                                                                            sächlich eine gute Ausgangslage.
                                                                            Nach Abschluss des Studiums der
die Öffentlichkeitsarbeit funktioniert natür-
lich gut mit ihrem Internetauftritt, ebenso
die interne IT. Aber alles, was mit Suche
                                                                            Volkswirtschaftslehre in Mannheim war
                                                                            die Di­plom-Volkswirtin als Wirtschafts-
                                                                            redakteurin bei der dpa-Infografik tätig,
                                                                                                                            ?   Digitalisierung kann man nicht ein-
                                                                                                                                fach ablehnen. Sie ist unaufhaltsam.
                                                                                                                            Auf welche Widerstände stoßen Sie?
und Online-Marketing zu tun hat, ist für                                    von 2006 bis 2010 als Redaktionsleite-               Wahrenburg-Jähnke: Ich sehe im
viele tatsächlich Neuland. Dabei gab es                                     rin und Chefredakteurin. Von 2010 bis           Moment eine sehr große Offenheit, aber
gerade in den Gemeinden jetzt in der Pan-                                   2020 arbeitete Wahrenburg-Jähnke als            ich bin nicht naiv und weiß, dass Digita-
                                                                            freie Journalistin, Beraterin und Interim-
demie viele digitale Aktivitäten für Got-                                                                                   lisierung immer Widerstände erzeugt. Die
                                                                            Managerin sowie als Online-Verlegerin mit
tesdienste, Unterricht und Seelsorge oder                                                                                   können aus verschiedenen Beweggrün-
                                                                            eigenem Start-up-Unternehmen.
Social Media. Und für viele – nicht alle                                                                                    den kommen und sind auch verständlich.
                                                                            Seit 2019 war sie als IT-/Changemanage-
natürlich! – war dies tatsächlich Neuland.                                  ment-Expertin in der Stabsstelle Digitalisie-   Eingefahrene Gewohnheiten müssen viel-
                                                                            rung der EKD in Hannover tätig. In dieser       leicht geändert werden, hierarchische Ver-

?  Digitalisierung der Kirche – was
   heißt das in Kurzform?
    Wahrenburg-Jähnke: Das hat ver-
                                                                            Funktion war sie verantwortlich für Prozes-
                                                                            se und Standards in der Zusammenarbeit
                                                                            mit den Gliedkirchen, leitete das Projekt
                                                                                                                            hältnisse verändern sich eventuell. Digitale
                                                                                                                            Prozesse decken vieles auf, das erlebt man
                                                                                                                            immer wieder, wenn man zum Beispiel um-
schiedene Ebenen. Digitalisierung ist ja                                    „Digitale Kirchtürme”, das der besseren         ständliche Arbeitsvorgänge untersucht,
keine einzelne Sache, die man sich anzie-                                   Auffindbarkeit von Gemeindeangeboten            die man digital vereinfachen könnte. Wir
hen kann oder nicht, sondern sie verän-                                     über Suchmaschinen dient, und begleitete        haben den Digitalisierungsausschuss mit
dert eine Organisation. Und wenn man                                        Innovationsprojekte.                            dem Vorsitzenden, Oberlandeskirchenrat

4      blick in die kirche | FÜR MITARBEITENDE | 6–2021
Digitalisierung - FÜR MITARBEITENDE - EKKW
Foto: Adobe Stock

                    Timo Koch, der die Arbeit begleitet, zu-          Wahrenburg-Jähnke: Ich persönlich         te mitnimmt. Nur das Gerüst hinzustellen,
                    sammen werden wir jetzt erste Vorschläge      finde Zoom oder Teams tatsächlich sehr        reicht in der Regel nicht, sondern wir müs-
                    entwickeln.                                   anstrengend. Klar, es ermüdet, wenn man       sen es auch verankern und alle zum Mit-
                                                                  bei einer dreistündigen Sitzung konzen-       machen ermutigen.

                    ?   Die Digitalisierung hat bei allen
                        Erleichterungen und Vorteilen auch
                    große Schattenseiten. Welche Gefahren
                                                                  triert auf diese Kacheln starrt und kaum
                                                                  mal den Blick nach rechts und links schwei-
                                                                  fen lässt. Ansonsten ist das für mich kein    ?   Wie wollen Sie es schaffen,
                                                                                                                    Gemeinden zu erreichen?
                    sehen Sie?                                    Ding: Ich habe schon lange kollaborativ           Wahrenburg-Jähnke: Die Gemeinden
                        Wahrenburg-Jähnke: Wir machen uns         gearbeitet, mit internationalen Partnern,     sind ja auch im Intranet, aber sie brauchen
                    noch gar nicht klar, wie tiefgreifend die     über Plattformen und Videokonferenzen.        mehr. Da steht die Frage nach einem Ge-
                    Veränderungen der Arbeitswelt sein wer-                                                     meindeplaner im Raum: Wie kann man
                    den. Das müssen wir als Gesellschaft be-
                    gleiten, damit Menschen ihre Arbeit nicht
                    verlieren. Das betrifft nicht nur einfache
                                                                  ?   Wie sieht Ihr Plan aus? Wie werden
                                                                      Sie Ihren Job als Digitalisierungsbe-
                                                                  auftragte angehen?
                                                                                                                Gemeinden helfen, mit ihren Ressourcen
                                                                                                                gut umzugehen, damit nicht die Pfarrer
                                                                                                                und Pfarrerinnen die Hälfte ihrer Zeit Ver-
                    Tätigkeiten, zum Beispiel Lagerarbeiten,          Wahrenburg-Jähnke: Ich habe zwei          waltungsarbeit machen müssen? Wie kann
                    die von Robotern erledigt werden. Inzwi-      Aufträge in meiner Stellenbeschreibung:       man Ehrenamtliche gut einbinden, damit
                    schen können Computer Röntgenbilder au-       Das eine ist Bestandsaufnahme – da sind       sie nicht gebremst werden durch organisa-
                    tomatisch analysieren, das wird beispiels-    viele Gespräche zu führen. Das andere: Ich    torische Hürden?
                    weise die Arbeit von Ärzten verändern.        werde Innovationsprozesse anstoßen und

                    ?   Und was sind die größten Vorteile?
                            Wahrenburg-Jähnke: Es ist die un-
                                                                  begleiten. Gemeinsam mit dem Digitali-
                                                                  sierungsausschuss erarbeite ich eine Stra-
                                                                  tegie der digitalen Transformation für die
                                                                                                                ?   Was ist Ihre Vision: Wann ist
                                                                                                                    Kurhessen-Waldeck digital?
                                                                                                                    Wahrenburg-Jähnke: Man kann kein
                    glaubliche Vernetzung und das Wissen,         Landeskirche. Eine praktische Aufgabe ist,    Schlussdatum setzen, das ist eine Never
                    das uns allen auf einen Klick zur Verfü-      das EKKW-Intranet-Portal zu stärken. Die      Ending Story. Für die Projektstelle habe ich
                    gung steht. Ich habe mir vor zwanzig Jah-     Idee ist, es so zu nutzen, dass es zu den     fünf Jahre, das ist ein Zeitraum, in dem
                    ren nicht vorstellen können, wie rasant       Zielen der Organisationen und zu den          man vieles begleiten kann. Ich glaube
                    sich das alles verändern würde. Ein ganz      Grundaufgaben der Landeskirche passt.         nicht, dass der Prozess der Digitalisierung
                    wichtiger Vorteil für Kirche ist die Mög-                                                   irgendwann aufhört. Da kommen ja stän-
                    lichkeit, die Mitglieder ganz anders in den
                    Blick zu nehmen und zusätzliche Angebote
                    zu machen, wenn wir die Digitalisierung
                                                                  ?   In welche Richtung könnte man das
                                                                      Intranet denn weiterentwickeln?
                                                                      Wahrenburg-Jähnke: Es gibt ganz tol-
                                                                                                                dig neue Möglichkeiten, neue Technologi-
                                                                                                                en, neue Fragen. Auch die Kirche selbst
                                                                                                                wird sich verändern: Da ist der Kosten-
                    vorantreiben.                                 le Vorbilder, wie man mit den Möglichkei-     druck, man muss mit Ressourcen sparsam
                                                                  ten, die wir heute schon haben, und ohne      umgehen. Möglicherweise weniger Mitglie-

                    ?   Viele Menschen, die sich seit Mona-
                        ten vor allem in Videokonferenzen
                    sehen, vermissen den persönlichen
                                                                  große Investitionen mit Sharepoint Online
                                                                  ein modernes Intranet aufbauen kann, in
                                                                  dem man sich ganz normal bewegt und In-
                                                                                                                der und weniger Mitarbeitende – manche
                                                                                                                Prognosen kennen wir, andere Veränderun-
                                                                                                                gen werden noch kommen, all das wird die
                    Kontakt. Sie selbst haben Ihre neue           halte, Personen und Services findet. Es gab   Anforderungen verändern.
                    Aufgabe mitten in der Pandemie ange-          ja bereits mehrfach Versuche, das Intranet
                    treten. Fehlen Ihnen auch echte Begeg-        weiterzudenken, aber man muss sich auch           Vielen Dank. ●
                    nungen?                                       Gedanken dazu machen, wie man die Leu-              Fragen: Lothar Simmank, Olaf Dellit

                                                                                                blick in die kirche | FÜR MITARBEITENDE | 6–2021          5
Digitalisierung - FÜR MITARBEITENDE - EKKW
THEMA

Ein Tag rund um Kirche und Digitales
Kostenfreier Digitaltag für Haupt- und Ehrenamtliche der beiden hessischen Landeskirchen am 30. Oktober

S
      elbst wer sich im Internet heimisch
      fühlt, kann nicht jeden Winkel und
      jede Ecke des weltweiten Netzes ken-
nen. Tag für Tag kommen neue Angebote,
Apps und Webseiten dazu, niemand kann
das alles im Blick haben.
    Doch man kann voneinander lernen
und sich so Wege durch den digitalen
Dschungel bahnen. Genau das ist der An-
satz des Digitaltages am Samstag, 30. Ok-
tober. Das Format ist in der Evangelischen
Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ent-
wickelt worden, in diesem Jahr ist Kurhes-
sen-Waldeck erstmals mit dabei. Der Tag
richtet sich an Haupt- und Ehrenamtliche
beider Landeskirchen.
    Kirchenvorstandssitzungen per Zoom,
Gottesdienste auf YouTube, virtuelle Kon-
fiarbeit – für viele Gemeinden gehört das

                                                                                                                                Grafik: Carsten Sommer/EKHN
digitale Arbeiten mittlerweile zum Ge-
meindealltag. Die Corona-Pandemie hat
für einen starken Schub in diesem Bereich
gesorgt, aber es wurden auch neue Fragen
aufgeworfen.

140 machten bei der Premiere mit

    Welche Plattformen sind für Videos
und andere Inhalte am besten geeignet.        Gestalten, filmen, verkündigen
Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?
Was ist mit Seelsorge im Internet? Diese      Ausschnitte aus dem Programm des Digitaltags von EKKW und EKHN
und viele andere Fragen können beim Di-
gitaltag thematisiert werden. Beim ersten
EKHN-Digitaltag waren 140 Teilnehmer
dabei, es wurden mehr als zwei Dutzend
                                              D   as Spektrum der Digitalthemen
                                                  am 30. Oktober ist breit. Die Ver-
                                              anstaltung dauert von 8.30 bis 15.30
                                                                                       • Medio.tv – die Schatzkiste für
                                                                                         Gemeinderedaktionen

Workshops veranstaltet. Durch die Erweite-    Uhr, wobei man nicht den ganzen Tag      • Digitale Angebote planen mit
rung auf die EKKW dürften die Zahlen bei      dabei sein muss. Beispiele aus dem         erwachsenenbildung.digital
diesem Durchgang noch steigen.                Programm:
    Um im Vorfeld einen Eindruck zu be-                                                • Digitale Aktenführung – digitale
kommen, welche Themen die Mitarbeiten-        • Filmen und Schneiden für Webseite        Ablage: Grundprinzipien
den interessieren, wurden im Internet Vor-      und Social Media mit dem Handy
schläge gesammelt. Der Digitaltag wird                                                 • Nachhaltigkeit und Digitalisierung –
– wie es der Name sagt – komplett digital     • Digitale Grundausstattung für die        Passt das zusammen?
ablaufen, das heißt, per Videokonferenzen.      Gemeinde: W-LAN, Cloudspeicher,
Die Workshops sind kostenfrei.                  Collaborationstools …                  • Blended Learning kennenlernen –
    Aktuelle Informationen zu den The-                                                   Kirchenführer Ausbildung
men, den Referenten und zum Zeitplan un-      • Digitales Wissensmanagement –
ter www.ekkw.de/digitaltag und www.             Möglichkeiten und Chancen,             • Einblicke in den Digitalinnovations-
kirchendigital.de                               Grenzen und Risiken                      fonds der EKD
     Material zu den ersten beiden Digital-
tagen: www.ekhn.de/digitaltag ●  ode         • Instagram für Fortgeschrittene         • Social Media in der Gemeinde

6     blick in die kirche | FÜR MITARBEITENDE | 6–2021
Digitalisierung - FÜR MITARBEITENDE - EKKW
THEMA

Gemeinsam über den Tellerrand schauen
Mitorganisatorin Birgit Arndt im Interview über bisherige Digitaltage und die Kooperation mit der EKKW

B
     irgit Arndt ist Geschäftsführerin des        Arndt: Besonders gefragt sind prakti-       Algorithmen, die Informationsblasen er-
     Medienhauses der Evangelischen Kir-      sche Themen: Instagram für Anfänger zum         zeugen, bis hin zu Künstlicher Intelligenz,
     che in Hessen und Nassau (EKHN).         Beispiel, Schnitt und Kameraführung von         die viele Vorteile haben kann, aber auch
Sie hat zwei Digitaltage mitorganisiert       YouTube-Gottesdiensten. Weniger gut lie-        Gefahren mit sich bringt. Wir brauchen ei-
und freut sich auf neue Erfahrungen und       fen Einzelbeispiele wie „Facebook in der        ne Ethik des Digitalen.
Begegnungen.                                  Gemeinde XY“ aber auch allgemeine The-

?   Seit Monaten sitzen viele Haupt- und
    Ehrenamtliche ständig vor Bildschir-
                                              men wie „Digitale Kommunikation und Di-
                                              daktik“. Es muss sehr konkret und mit der
                                              Gemeindearbeit verbunden sein. Für den
                                                                                              ?   Worauf freuen Sie sich beim Digital-
                                                                                                  tag am meisten?
                                                                                                  Arndt: Ich freue mich darauf, mich mit
men. Warum sollten sie das jetzt zum          nächsten Digitaltag ist das Thema Messen-       immer mehr Leuten auf den Weg zu ma-
Digitaltag auch noch machen?                  ger sehr gefragt, da viele auf der Suche        chen, neue Themen kennenzulernen. Ich
    Birgit Arndt: Dafür gibt es viele gu-     sind und sich fragen, was datenschutz-          freue mich, bekannte Gesichter wiederzu-
te Gründe. Zum einen können sie sich mit      mäßig geht. Kollaboration ist ein großes        sehen und neue kennenzulernen. Ich finde
anderen vernetzen, die auch digital noch      Thema, etwa gemeinsame Kalender, Date-          es toll, dass es diesmal eine Kooperation
lernend unterwegs sind. Zum anderen           nablage für den Kirchenvorstand, digitales      zweier Landeskirchen ist, und hoffe, dass
können sie von anderen lernen. Es geht ja     Archiv – das sind Kernthemen.                   sich das noch erweitern lässt und dass wir
manchmal im Alltag unter, mal über den                                                        möglicherweise irgendwann eine große
Tellerrand zu gucken, was bei anderen gut
läuft. Das vermittelt der Digitaltag.
    Und wir erleben beim Digitaltag, dass
                                              ?   Sie haben einen Überblick über das,
                                                  was digital in den Gemeinden läuft.
                                              Was sind besonders positive Beispiele?
                                                                                              Runde von Landeskirchen sind, die diesen
                                                                                              Weg gemeinsam gehen.

die Leute trotz vieler Webseiten und Infor-
mationen aller möglichen Dezernate nicht
wissen, was für Angebote und Möglichkei-
                                                   Arndt: Es gibt ganz viele tolle Beispie-
                                              le, aber es gibt nicht die eine super-digita-
                                              le Gemeinde. Es gibt Gemeinden, die ma-
                                                                                              ?  Was finden Sie persönlich im Inter-
                                                                                                 net richtig toll?
                                                                                                  Arndt: Dass ich mich schnell und gut
ten es in ihrer Landeskirche gibt und wie     chen ganz tolle digitale Gottesdienste. Ich     informieren kann, dass ich an vielen Stel-
sie diese nutzen können. Wir stellen bei      könnte Beispiele aus Idstein, Egelsbach,        len unterhalten werde, dass ich über sozi-
den Digitaltagen fest, dass die Informati-    Bad Vilbel oder Hungen nennen – da gibt         ale Medien mit Menschen in Kontakt sein
onen von der Kirchenverwaltung nicht bis      es ganz viel. Andere sind weit vorne, was       kann – auch mit solchen, die ich noch nie
zu den Ehrenamtlichen kommen. Da gibt         ihre Website angeht. Wieder andere nut-         gesehen habe. Ich könnte mir ein Leben
es ein Informationsdefizit. Dafür lohnt es    zen sehr erfolgreich Kollaborations-Tools.      ohne Netz nicht mehr vorstellen, mein gan-
sich, nochmal einen halben Tag vor dem        Ich kenne keine Gemeinde, bei der ich sa-       zer Alltag ist davon durchdrungen.
Rechner zu sitzen.                            gen würde: Die machen alles.

?  Die EKHN hat bereits zwei Digitalta-
   ge absolviert. Wie ist die Bilanz?         ?  Gibt es auch kirchliche Bereiche, wo
                                                 das Digitale draußen bleiben sollte?
                                                                                              ?   Und wann verzichten Sie gerne auf
                                                                                                  Computer und Handy?
                                                                                                  Arndt: Nie. ●
    Arndt: Unsere Erfahrung ist, dass das         Arndt: Das nicht, aber es gibt Berei-                            Fragen: Olaf Dellit
Interesse wächst. Auch die Digitaltage        che, wo digital nicht alles sein kann und
brauchen etwas Zeit, um bekannt zu wer-       es unbedingt menschliche Interaktion            ZUR PERSON: BIRGIT ARNDT
den und in die Fläche zu wirken. Im Herbst    braucht. Natürlich kann man digitale Got-
2020 sind wir mit ungefähr 140 Teilneh-       tesdienste feiern, aber es braucht auch per-     Birgit Arndt (58)
menden gestartet, im Frühjahr 2021 wa-        sönliche Verkündigung und Beziehungen.           ist seit Juli 2012
ren es schon rund 200. Und bei Facebook       Auch Seelsorge kann nicht ausschließlich         Geschäftsführerin
war die Debatte hinterher: Warum wussten      digital sein. An vielen Stellen kann die         des Evangelischen
                                                                                               Medienhauses in
                                                                                                                                                Foto: Peter Bongard

wir nicht, dass das stattgefunden hat? Der    Digitalisierung Arbeit erleichtern, aber
                                                                                               Frankfurt, dem
Bedarf ist da. Es ist ein kostenloses Ange-   menschliche Beziehungen und Interakti-
                                                                                               zentralen Standort
bot und toll, um einen Überblick zu be-       on sind nicht ersetzbar.
                                                                                               der Publizistik und
kommen und um zu sehen: Andere haben                                                           Medienarbeit der
auch ihre Problemchen. Da stärkt es, wenn
man merkt: Wir sind gemeinsam Lernende.       ?   Das Internet hat auch Schattensei-
                                                  ten. Ist das beim Digitaltag Thema?
                                                  Arndt: Selbstverständlich. Es gibt vie-
                                                                                               Evangelischen Kirche in Hessen und Nas-
                                                                                               sau. Die Diplomkauffrau engagiert sich
                                                                                               auch ehrenamtlich an vielen Stellen in der

?   Welche Themen waren und sind be-
    sonders gefragt?
                                              le Schattenseiten. Das fängt bei der Ver-
                                              letzung des Datenschutzes an, geht über
                                                                                               EKHN, unter anderem in Gottesdiensten,
                                                                                               als Hauskreisleiterin und Fundraiserin.

                                                                             blick in die kirche | FÜR MITARBEITENDE | 6–2021               7
Digitalisierung - FÜR MITARBEITENDE - EKKW
THEMA

                    Senioren, Smartphones und Sicherheit
                    Kasseler Seniorenreferat bietet Fortbildung für ehrenamtliche Handy-Lehrer an

                                                                                                                 die 15-stellige Nummer, mit der man das
                                                                                                                 Handy bei Diebstahl oder Verlust aufspü-
                                                                                                                 ren kann. Mancher fängt jetzt an, nach sei-
                                                                                                                 nem Smartphone zu angeln, und sieht es
                                                                                                                 ungläubig an: Wo soll diese IMEI-Nummer
                                                                                                                 sein, von der man noch nie gehört hat?
                                                                                                                 Aniane Emde sagt: „Sternchen, Raute,
                                                                                                                 Null, Sechs, Raute.“ Alles klar.

                                                                                                                     Felicitas Becker-Kasper ist immer auf
                                                                                                                 der Suche nach „Senioren- und Seniorin-
                                                                                                                 nen-Nachwuchs" für die Kursleitungen in
                                                                                                                 den PC-Gemeinden, denn derzeit stammt
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                                                                                                                 noch ein Großteil ihrer zwanzig Ehrenamt-
                                                                                                                 lichen aus der ersten Runde, manche müs-
                                                                                                                 sen inzwischen aus gesundheitlichen Grün-
                                                                                                                 den reduzieren oder ganz aussteigen. Wer
                                                                                                                 selbst Lust am Digitalen hat und sich über

          D
                            er Infotisch liegt voller Flyer und    dabei, die zum Teil schon lange an dem        Kontakt zu anderen freut, kann gern aus-
                            Broschüren und lädt zum Stöbern        PC-Angebot „Senioren schulen Senioren“        probieren, ob er dafür infrage kommt. Für
                            ein. „Smartphone – unterwegs stets     teilnehmen. In fünf Kirchengemeinden im       die Ehrenamtlichen gibt es kurze Schulun-
                    auf Empfang“ heißen die Hefte oder „Zu         Bereich der Evangelischen Kirche in Kassel    gen sowie eine jährliche Fortbildung. „Wir
                    nackt fürs Internet?“ und „Infektion mit       beraten und begleiten sie ältere Menschen     sind sehr gut vernetzt“, sagt Becker-Kasper;
                    Schadprogrammen“. Kriminalhauptkom-            in digitalen Fragen; zuständige PC-Fachko-    es gebe neuerdings sogar eine Schulungs-
                    missarin Aniane Emde steht daneben und         ordinatorin ist Maren Zankl.                  anfrage aus dem Bistum Fulda, damit zu-
                    fordert zum Mitnehmen auf. So starten die                                                    künftig Jugendliche und erfahrene „Digi-
                    etwa 20 Teilnehmenden bereits gut aus-                                                       talpaten“ zusammenarbeiten können.
                    gerüstet in den kühlen Sommerabend, an           »Anderen auf die Sprünge
                    dem auf Einladung des Seniorenreferats           helfen – und selbst immer                       Waren es früher reine PC-Kurse, die in
                    der Evangelischen Kirche in Kassel ein Vor-           was dazulernen.«                       den Gemeinden für Kirchennahe und -fer-
                    trag zum Thema „Sicherheit und Schutz für                                                    ne angeboten wurden, so geht es heute
                    Smartphone, Tablet und Co.“ auf dem Plan                                                     meist um Tablet und Smartphone. In der
                    steht.                                             Dass einige „vom Fach“ sind, lässt sich   Regel ist ein extra PC-Raum vorhanden. Im
                                                                   an den Reaktionen im Saal ablesen. Lieber     letzten Jahr mussten die Netzwerktreffen,
                        Nach anderthalb Jahren Corona-             PIN als Fingerabdruck zum Entsperren des      so heißt das Zusammenkommen aller Kurs-
                    Pause endlich wieder eine Präsenzver-          Displays ? Ja, man nickt in die Runde, als    leiterinnen und -leiter, per Zoom stattfin-
                    anstaltung! Die Kasseler Polizistin, die       Aniane Emde vorschlägt: eine PIN, also        den, auch darin sind die Ehrenamtlichen
                    langjährig mit dem Seniorenreferat zu-         ein persönliche Identifikationsnummer sei     inzwischen fit. Was braucht ein Kursleiter
                    sammenarbeitet, fängt nicht bei Null           am besten, und zwar eine möglichst lan-       noch? Er oder sie sollte „langsam, deut-
                    an, sondern steigt gleich inhaltlich ein:      ge. Auch dass fremde WLAN-Verbindun-          lich und laut“ sprechen, sagt Becker-Kas-
                    Es geht um Displaysperre, Betriebssyste-       gen bitte nur über ein „VPN“ („virtuelles     per. Und Geduld haben – etwas mehr, als
                    me („Stets auf dem neuesten Stand hal-         privates Netzwerk“) zu nutzen seien, stößt    jugendliche Enkelkinder oft aufbringen ...
                    ten!“) und dass man „WhatsApp“ nicht           auf Vorkenntnisse; weiter geht es humor-      Der Gewinn? „Anderen auf die Sprünge
                    zu viele Zugriffsrechte einräumen sollte …     voll mit Kriminalhauptkommissarin Emde        helfen – und selbst immer was dazuler-
                    Wer das wissen will? Die Zuhörerschaft –       zu den Themen Passwortmanager und             nen!” ●
                    so erläutert später Referatsleiterin Felici-   Löschen sensibler Daten vor dem Weiter-                              Anne-Kathrin Stöber
                    tas Becker-Kasper – besteht aus etlichen       verkauf des Altgerätes über Bezahlen mit
                    Interessierten, aber es sind auch sechs        dem Handy bis zum Tipp, die Daten der         Infos: seniorenreferat.ekik@ekkw.de,
                    ehrenamtliche Kursleiterinnen und -leiter      SIM-Karte vor dem Urlaub zu notieren und      T 0561 28760-12

                    8      blick in die kirche | FÜR MITARBEITENDE | 6–2021
Digitalisierung - FÜR MITARBEITENDE - EKKW
THEMA

„Natürlich verstehen die das noch!“
FÄN – Wie Schüler Senioren mit dem Smartphone auf die Sprünge helfen

D
       ass sie solch einen Ansturm auslö-           Mal geht es um WhatsApp, mal um           ter beobachtet, wie glücklich es mache,
       sen würde, hatte Heike Scheutzel         Bedienungsfragen, oft möchten die Senio-      wenn Bild-Anrufe bei weit entfernt leben-
       nicht erwartet. Vor vier Jahren ver-     ren lernen, wie man Fotos mit dem Handy       den Verwandten getätigt werden können.
anstaltete sie mit FÄN, der „Fachkoordina-      verschicken kann und was es mit der Vi-       „Ach, da ist ja mein Junge“, habe eine
tion Älterwerden in Niederzwehren“ vom          deotelefonie auf sich hat. Manche haben       Seniorin gestaunt, als sie ihren auf Gran
Diakonischen Werk Kassel, die jährliche         nur eine konkrete Frage, andere möchten       Canaria lebenden Sohn auf ihrem Handy-
Stadtteilkonferenz, damals zum Thema            am liebsten jede Woche beraten werden.        Display in der Sonne sitzen sah.
Technik, Computer & Co. Scheutzel wollte        Sie sagen: „Ich vergesse das ja alles wie-        Wie geht es weiter? Die Nachfrage ist
neben anderem auch eine kleine Praxis-          der.“ Macht nichts, man darf ja öfter kom-    ungebrochen, die Jugendlichen sind gut
gruppe anbieten, um erste, „angstfreie“         men, und jeder ist eingeladen – schließlich   ausgebucht. Heike Scheutzel denkt aber
Erfahrungen mit einem Smartphone oder           geht es auch um das Miteinander, und das      weiter. „Wie kommen wir an die ran, die
Tablet machen zu können. Wer kam, wa-           klappt laut Heike Scheutzel hervorragend.     nicht mehr rauskönnen und die Hilfe im
ren aber nicht schüchterne Menschen, die        Oft höre sie vom Nebenzimmer aus – wo         Digitalen dringend brauchen könnten?“
noch nie ein Handy angefasst hatten, son-       sie für Unterstützung oder
dern Senioren, die bereits ein Gerät besa-      Rückfragen in Rufweite
ßen, es aber noch nicht richtig bedienen        bleibt – lautes Gelächter.
konnten. Die Hälfte der 110 Besucher            „Die haben richtig Spaß mit-
wollte genau in diese Gruppe, um den Ex-        einander“, sagt sie. Die Ju-
perten vor Ort ihre Fragen stellen zu kön-      gendlichen seien zwar etwa
nen. „Die rannten uns die Bude ein!“            im Alter der eigenen Enkel,
                                                dennoch funktioniere das
                                                Erklären oft in der Familie
   »Ich möchte gern skypen,                     weniger gut als unter Frem-
     bitte schicken Sie mir                     den. „Die Verwandtschaft
       jemanden vorbei.«                        hat ein festes Bild von den
                                                Eltern oder Großeltern, da
                                                heißt es dann, die begreifen
    So entstand in Zusammenarbeit mit           das doch nicht.“
dem Projekt „Digitalkompass“ (mehr Infos
unter www.digital-kompass.de) zunächst               Anders die Erfahrung in
mehrmals im Jahr ein „digitaler Stamm-          der Sprechstunde. „Natür-
tisch“, bei dem es um digitale Schulun-         lich können Sie das!“ Hier
gen zu unterschiedlichen Themen ging,           trauen sie sich zu fragen,                            Konkrete Beispiele und Themen aus der
und später dann ein monatlicher „Handy-         fühlen sich nicht lästig.                             eigenen Lebenswelt erleichtern älteren
Stammtisch“ in Niederzwehren.                   Die Schüler bekommen für                              Menschen den Zugang zu digitalen
    Und seit einem halben Jahr wird zu-         ihr ehrenamtliches Enga-                              Angeboten: www.digital-kompass.de
sätzlich eine Idee verwirklicht, bei der Jung   gement lediglich eine Be-
und Alt zusammenarbeiten: die Handy-            scheinigung – freuen sich
Sprechstunde. Über das Freiwillige Sozia-       aber, mit ihrer Kompetenz anderen helfen      Vielleicht wird etwas aus ihrem Plan, Kon-
le Schuljahr, das einige Schulen in Kassel      zu können. Vorab hat Heike Scheutzel sich     firmanden und Senioren in Patenschaften
anbieten, fanden sich zwei Jugendliche,         vergewissert, dass sie Erfahrung mit alten    zu verbinden. „Ich möchte gern skypen“, so
die die Fachstelle FÄN einmal wöchent-          Menschen haben, langsam und deutlich          könnten dann Anrufer fragen, „bitte schi-
lich für vier Stunden unterstützen. „Alle       sprechen und auch ohne zu viele Fachbe-       cken Sie mir jemanden vorbei!“ Und bald
haben die beiden ins Herz geschlossen“,         griffe in die Geheimnisse des digitalen Ge-   könnte die Oma ihren Enkeln via Tablet
berichtet Heike Scheutzel begeistert von        rätes einweihen können.                       zuwinken … ●          Anne-Kathrin Stöber
den 15-Jährigen, die von Anfang an mit               Wenn die Jugendlichen nicht zur Ver-
viel Geduld und Charme den alten Men-           fügung stehen, macht Heike Scheutzel          Infos: FÄN, Fachkoordination Älter-
schen in Handy-Fragen Rede und Antwort          auch selbst Hausbesuche und berät. Sie        werden in Kassel-Niederzwehren,
standen.                                        habe, berichtet sie, an ihrer eigenen Mut-    fan@dw-region-kassel.de

                                                                              blick in die kirche | FÜR MITARBEITENDE | 6–2021         9
Digitalisierung - FÜR MITARBEITENDE - EKKW
THEMA

            „Glücklich, ein analoger Mensch zu sein”
            Interview mit dem Digitalexperten, Technikethiker und Buchautor Prof. Armin Grunwald, der auch auf der Akademietagung

            ?    Herr Professor Grunwald, Sie schla-
                 gen vor, gängige Software zu hin-
            terfragen, weil diese ja von Menschen
                                                               Suchmaschinen, aber die sind versteckt
                                                               und letztlich nicht so gut. Aber es gibt
                                                               Beispiele, wo Kunden durchaus Dinge er-
                                                                                                              ?   Das Vertrauen verschiebt sich vom
                                                                                                                  Menschen zum Algorithmus, schrei-
                                                                                                              ben Sie. Was bedeutet das?
            entwickelt wird. Warum?                            reicht haben. Heute kann man im Super-              Grunwald: Es fällt auf, dass Visionen
                 Armin Grunwald: Sobald man sich das           markt zwischen Billigfleisch und dem nach      in den Medien oft unkritisch weitergege-
            klarmacht, kann man die Frage nach Al-             ethisch und ökologisch korrektesten Maß-       ben und gefeiert werden. Und sie vertreten
            ternativen stellen. Zum Beispiel Facebook:         stäben hergestellten Qualitätsfleisch wäh-     ein Menschenbild, in dem der Mensch ein
            eine Kommunikationsplattform für unge-             len. Das war früher nicht so; hier haben wir   Defizitwesen ist. Am Beispiel der Politik:
            fähr eine Milliarde Menschen, für viele            uns als Konsumenten Freiräume erobert          Über Politiker wird oft schlecht geredet,
            Zwecke sicher wunderbar. Aber sie gehört           und Alternativen ins Regal gebracht. Uns       die sind egoistisch, machtbesessen, eng-
            einem Monopolisten, bei dem man nicht              diese Wahlmöglichkeiten im Internet zu         stirnig, vielleicht sogar korrupt. Dann wird
            weiß, was mit den Daten passiert. Wenn             verschaffen, muss die große Aufgabe der        der Algorithmus dagegengestellt, der ist
            man sich vor diesem Hintergrund fragt,             nächsten Jahre sein.                           doch objektiv, datenbasiert, nicht so emoti-
            wie müsste denn eine globale Kommuni-                                                             onal, der ist fair, den kann man nach ethi-
            kationsplattform aussehen, die all das Po-
            sitive leistet, was Facebook hat, aber eben
            nicht einem Monopolisten gehört, kann
                                                               ?   Welche Zukunft versprechen uns die
                                                                   digitalen Visionäre?
                                                                   Grunwald: Ich glaube, manche der
                                                                                                              schen Kriterien programmieren, der kann
                                                                                                              dann das Gemeinwohl ausrechnen und
                                                                                                              die Gesellschaft optimieren. Da kommt
            man Visionen entwickeln. Es wäre doch              Visionäre sind recht digitaltrunken. Da ist    der Mensch schlecht weg. Da würde ich
            super, wenn die Staaten dieser Welt, über          Digitalisierung Problemlöser für alles. Ich    mir bei den Medien die kritische Nachfra-
            die UN beispielsweise, sich zusammentun            würde mir wünschen, dass diese Visionäre       ge erlauben, welche Interessen sich dahin-
            und eine öffentliche Dateninfrastruktur            auch stärker auf das schauen, was gera-        ter verbergen. Der Algorithmus wird ja von
            machen. So kommt man auf andere Ideen,             de nicht zukunftsorientiert ist. Dazu kön-     Menschen programmiert.
            statt immer nur zu sagen: Das kommt alles          nen die Medien ein Stück weit beitragen.
            sowieso, und wir müssen uns schnellstens
            anpassen.
                                                               Denn was jeder Mensch versteht: Daten
                                                               sind immer aus der Vergangenheit. Wenn
                                                               wir unsere Zukunft gestalten auf Basis von
                                                                                                              ?  Sehen Sie die Digitalisierung als
                                                                                                                 Jobkiller?
                                                                                                                  Grunwald: Schauen wir in die Ge-

            ?  Viele Nutzer fühlen sich trotzdem
               ohnmächtig.
               Grunwald: Ja, viele sagen: Was soll ich
                                                               Mustern von vor zehn Jahren, dann ist das
                                                               ein konservatives System. Diesen Gedan-
                                                               ken zu lancieren, kann Menschen doch
                                                                                                              schichte: Die Weberaufstände waren eine
                                                                                                              frühe Reaktion auf die Automatisierung.
                                                                                                              Da ist die Existenzgrundlage von Tausen-
            schon machen, ich bin ja nur Endnutzer.            schon mal ein bisschen zum Nachdenken          den von Menschen quasi über Nacht weg-
            Das stimmt. Andererseits: Es gibt ja Alter-        bringen, glaube ich. Viel mehr kann man        gefallen. Die fünf Millionen Arbeitslosen,
            nativen zu Google, zum Beispiel andere             als Philosoph sowieso nicht machen.            die wir in Deutschland ungefähr im Jahr

            ZUR PERSON: PROF. ARMIN GRUNWALD                                        BUCHHINWEIS

                                      Prof. Dr. rer. nat. Armin Grunwald,                                Alle reden von Digitalisierung. Wunderbare
                                      geboren 1960 in Soest, studierte Physik,                           Zukunftsperspektiven, Komfort und Wohlstand,
                                      Mathematik und Philosophie. Seit 1999                              mehr Gesundheit und möglicherweise die digita-
                                      ist er Leiter des Instituts für Technikfol-                        le Unsterblichkeit warten auf uns. Diese neuen
                                      genabschätzung und Systemanalyse                                   Annehmlichkeiten sind aber nur die eine Seite
                                      (ITAS) am Karlsruher Institut für Tech-                            der Medaille. Zunehmende Abhängigkeit von
                                      nologie (KIT), wo er seit 2007 Professor                           digitalen Technologien, das Risiko totaler Über-
Foto: KIT

                                      für Technikethik und Technikphilosophie                            wachung, massenweise Übernahme menschli-
                                      ist. Seit 2002 leitet er auch das Büro für                          cher Arbeitsplätze durch Roboter, Manipulation
                                                                                    Armin Grunwald:
             Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB).                                    öffentlicher Meinung, drohender Kontrollverlust
                                                                                    Der unterlegene
             Grunwald ist Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwis-                                 des Menschen über die Technik – diese andere
                                                                                    Mensch. Riva
             senschaften (acatech) seit 2009, dort im Präsidium seit 2014.                                Seite zeigt bedrohliche Züge. Im Buch entwirft
                                                                                    Verlag 2018.
             Er ist Mitglied in der Ethik-Kommission für autonomes und                                    Armin Grunwald ein kritisches Bild der Welt von
                                                                                    19,99 Euro
             vernetztes Fahren des Bundesverkehrsministeriums und Mitglied                                morgen und zeigt, womit wir zu rechnen haben,
             des Deutschen Ethikrats seit 2021.                                      wenn wir die Digitalisierung nicht bewusst gestalten.

            10     blick in die kirche | FÜR MITARBEITENDE | 6–2021
THEMA

                                                                                                                         Der Mensch
in Hofgeismar (s. Kasten rechts) zu Gast war
                                                                                                                         im Zeitalter der
                           2000 hatten, hatten auch mit dem Sieges-            Grunwald: Die sehe ich grundsätz-         Digitalisierung
                           zug der Industrierobotik zu tun. Wir haben     lich kritisch. Teilen ist bei uns sehr posi-
                           einen hohen Sockel zurückbehalten an           tiv besetzt, auch durch die Geschichte des     Zweiteilige Online-Reihe der
                           Langzeitarbeitslosen, wir haben relativ vie-   Christentums, das erinnert gleich so an        Evangelischen Akademie
                           le prekäre Arbeitsverhältnisse, Menschen,      Sankt Martin. Aber mit Sharing Economy         Hofgeismar über Risiken und
                           die mit einem Job nicht über die Runden        ist diese Art des Teilens ja nicht gemeint,    Chancen von KI bis zum
                           kommen. Das ist nicht nur eine Frage des       sondern Sharing wird dort zu einem Ge-         digitalen Humanismus
                           Verdienstes, es ist auch eine Frage des        schäftsmodell. Das ist etwas anderes, als
                           Sinns: Wo ist mein Platz in dieser Gesell-     von dem, was man hat, etwas abzugeben
                           schaft? Ich nehme das sehr ernst. Und ich      für andere, die nichts haben. Ich folge Rif-
                           denke, bei den Digitalisierungsschüben,        kin aber insofern: Es wird sicherlich ande-
                           die zu erwarten sind, werden wir wieder        re Wirtschaftsformen geben, die „Uberisie-
                           mit solchen Wellen konfrontiert werden.        rung” des Verkehrs zum Beispiel, dass man
                                                                          Ressourcen besser nutzt, dass man weni-

                           ?   Was kann man vorbeugend tun?
                                   Grunwald: Ich möchte sehen, dass
                                                                          ger kauft, sondern mehr Dienstleistungen
                                                                          nutzt, das sieht man ja alles schon. Ob die

                                                                                                                                                                    Foto: medio.tv/Schauderna
                           solche Wellen im Vorhinein bedacht wer-        Hoffnungen so weit gehen dürfen, dass
                           den und dass man früher anfängt, über          der Kapitalismus seine hässliche Fratze
                           alternative Berufe auch für größere Bevöl-     abwirft und menschenfreundlich wird – ich
                           kerungsteile nachzudenken und, wenn es         übertreibe jetzt ein bisschen –, das müssen
                           näherkommt, entsprechende Bildungspro-         wir mal abwarten. Es gibt natürlich massi-
                           gramme aufzunehmen. Ich habe das als           ve Geschäftsinteressen, und da muss man

                                                                                                                         M
                           ethisches Vorsorgeprinzip bezeichnet: Den      aufpassen, keiner Illusion zu erliegen. Eine             it prominenten Referenten
                           Instrumentenkasten sollten wir jetzt aus-      Illusion ist zum Beispiel: Google, wunder-               aus der Wissenschaft organi-
                           bauen, damit wir besser gerüstet sind, als     bar, ist ja angeblich umsonst. Aber: Wie                 sierte die Akademie am 11.
                           wir es in den 80er-Jahren waren.               können mit einer Dienstleistung, die ich       und 18. September 2021 eine zweitei-
                                                                          nutze, ohne zu bezahlen, andere Men-           lige Online-Tagung.

                           ?   Der Soziologe Jeremy Rifkin prophe-
                               zeit ein völlig neues Wirtschafts-
                           modell: Der Kapitalismus werde nicht
                                                                          schen zu Milliardären werden und riesige
                                                                          Konzerne entstehen?
                                                                                                                             Unter dem Titel „Der Mensch im
                                                                                                                         Zeitalter der Digitalisierung“ sprachen
                                                                                                                         führende Wissenschaftler und einfluss-
                           mehr dominieren, weil in der Digitali-
                           sierung eine Ökonomie des Teilens ent-
                           steht. Wie stehen Sie zu dieser These?
                                                                          ?   Ein versöhnlicher Ausblick in Ihrem
                                                                              Buch: Am Ende findet doch alles in
                                                                          der analogen Welt statt.
                                                                                                                         reiche Denker darüber, wie unsere di-
                                                                                                                         gitale Zukunft aussehen könnte ange-
                                                                                                                         sichts von Algorithmen, Künstlicher
                                                                              Grunwald: Es gibt schon so einen digi-     Intelligenz und Robotern und welche
                                                                          talen Überschwang, manche äußern sich,         Ethik es dafür braucht.
                                                                          als würde man schon in einer digitalen             Beteiligt waren: Prof. Dr. Kristian
                                                                          Welt wohnen. Aber das ist evident falsch.      Kersting, Leiter des Fachgebiets KI, TU
                                                                          Auch wenn ein digitaler Visionär sich freut,   Darmstadt, Prof. Dr. Gerd Gigerenzer,
                                                                          freut er sich doch analog. Geht ja nicht       Direktor des Harding-Zentrums für Ri-
                                                                          anders. Wenn er liebt und stirbt und lebt      sikokompetenz am Max-Planck-Institut
                                                                          und Hunger hat, das ist alles analog. Die      Berlin, Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin,
                                                                          digitale Welt gibt uns viele Möglichkeiten,    LMU München, und Prof. Dr. Armin
                                                                          unsere analoge Welt besser zu gestalten,       Grunwald, Karlsruhe. Die Akademieta-
                                                                          und das ist einfach super. Für mich per-       gungen leitete Studienleiter Dr. Kon-
                                                                          sönlich gesprochen: Ich bin glücklich, ein     stantin Broese.
                                                                          analoger Mensch zu sein, und ich gedenke           Die Texte werden zusammen mit
                                                                          das auch zu bleiben. ●                         einem weiteren Vortrag 2022 als epd-
      Foto:: Adobe Stock

                                                                                         Fragen: Susanne Herrmann        Dokumentation veröffentlicht.
                                                                                     Das gekürzte Interview erschien
                                                                                          zuerst in W&V, Febr. 2019           www.akademie-hofgeismar.de

                                                                                                         blick in die kirche | FÜR MITARBEITENDE | 6–2021      11
THEMA

                                                                Die Bücher:
                                                Volker Jung: Digital Mensch bleiben, Claudius-
                                                 Verlag, 136 Seiten, München 2018, 14 Euro

                                            Yuval Noah Harari: Homo Deus – Eine Geschichte
                                              von Morgen, 635 Seiten, C.H. Beck, München
                                            2017 (Lizenzausgabe der Bundeszentrale für Politi-
                                                sche Bildung: 7 Euro unter www.bpb.de)

                                                 Wo bleibt die
                                                Würde zwischen
                                                Bits und Bytes?
                                                Kirchenpräsident Jung antwortet auf
                                                 das Zukunftsbuch von Yuval Harari

D
         er unterschiedliche Blickwinkel wird   kennen. Wo Harari manchmal steile The-           die Erkenntnis ab, dass wir alle in diesem
         schon beim genauen Blick auf die       sen, immer mit viel Verve, vorträgt, bleibt      Bereich Lernende seien und blieben.
         Cover deutlich. Auf beiden ist –       Jungs Buch tastend und abwägend.                     Gerade in der digitalen Welt bleibe
scheinbar – ein Fingerabdruck zu sehen.             Zunächst beschreibt der hessen-nas-          ein Koordinatensystem des Verhältnisses
Während es jedoch beim Buch des Theo-           sauische Kirchenpräsident seinen eigenen         zu Gott, zu sich selbst und zu anderen
logen Volker Jung ein menschlicher Finger-      digitalen Werdegang – von der analogen           Menschen wichtig. Der Mensch mit seiner
abdruck ist, erkennt man beim Werk des          Schreibmaschine bis zum Tabletcomputer           individuellen Würde sei schützenswert –
israelischen Historikers Yuval Noah Harari      – und gibt einen Überblick über die rasan-       analog wie digital. Das sei eine Herausfor-
bei genauerem Hinsehen, dass der Finger-        ten Veränderungen in der Kommunikation,          derung, nicht zuletzt für die globale Politik.
abdruck eher dem Layout eines Compu-            der Arbeitswelt und der Medizin.                     Volker Jung hat keine einfachen Ant-
terchips gleicht.                                                                                worten: Weder lehnt er die Digitalisierung
     In seinem brillant geschriebenen Best-      »Ob wir in der digitalen Welt                   pauschal ab, noch bejubelt er sie. Alles an-
seller „Homo Deus – Eine Geschichte von                                                          dere wäre der komplexen Thematik aber
                                                  Menschen bleiben, ist weit
Morgen” schildert Bestellerautor Hara-                                                           auch nicht angemessen. ●  Olaf Dellit
ri eine Welt, in der die Menschen längst          mehr als eine individuelle
gottgleich geworden sind und durch Tech-                    Frage.«
nologie und Digitalisierung Krankheiten
besiegt und Kriege zurückgedrängt haben.             Als Theologe grenzt er sich deutlich
Religionen sind durch den Humanismus            von der „Erlösungsfantasie” ab, den Tod
ersetzt worden, denn Menschen brauchen          durch Technologie besiegen zu können.
laut Harari einen Sinn, eine gemeinsame         Eine unendliche Verlängerung des Lebens
Erzählung.                                      sei keineswegs unendliches Glück, so Jung:
     Doch der Universalhistoriker geht noch     „Es ist aber der Auftrag, in der Hoffnung
weiter, er sieht am Horizont eine neue Da-      des Glaubens diese Welt so zu gestalten,
tenreligion aufziehen und den Kontrollver-      dass dies dem Leben dient, und zwar dem
                                                                                                                                                  Foto: EKJHN/Neetz

lust durch die Menschen, zumal die Gren-        Leben aller Menschen ...” Er glaubt nicht,
zen zwischen Tier (also auch Mensch) und        dass Maschinen ein Bewusstsein entwi-
Maschine verschwinden würden.                   ckeln und Künstliche Intelligenz (KI) die
     Kein Wunder also, dass das theologi-       Menschheit ablösen werde.
schen Widerspruch provoziert, gerade weil            Wenig überraschend ist es für einen
                                                                                                 Der Autor: Volker Jung (61) ist Kirchenprä-
Harari – wie er auch in seinen anderen          leitenden Geistlichen, dass er die Einschät-
                                                                                                 sident der Evangelischen Kirche in Hessen
Werken schon betonte –, jede Vorstellung        zung nicht teilt, die Religionen hätten „ab-     und Nassau. Als Aufsichtsratsvorsitzender
einer „Seele” für pure Erfindung hält. „Di-     gewirtschaftet”. Vielmehr helfe religiöse        des Gemeinschaftswerks der Evangelischen
gital Mensch bleiben” ist der Titel von Vol-    Überlieferung, die Welt und das Leben zu         Publizistik gilt er zudem als „Medienbischof”
ker Jungs Entgegnung, die man allerdings        deuten. Aus seinem Rundblick über die            der EKD. Jung ist verheiratet, hat zwei
auch gut lesen kann, ohne Hararis Buch zu       Veränderungen leitet der Medienexperte           erwachsene Töchter und zwei Enkelkinder.

12     blick in die kirche | FÜR MITARBEITENDE | 6–2021
THEMA

Die Zehn Gebote in Zeiten des digitalen Wandels
Erstes Gebot: Ich bin dein Gott, ich habe                           – die Jüngeren aber auch nicht. Kirche setzt sich deshalb für
                                                                    deren Zukunft und den Klimaschutz ein. Wie können wir
dich aus der Gefangenschaft befreit.                                Digitalisierung für ein nachhaltigeres Leben nutzen?
Neben mir soll es für dich keine anderen
Gottheiten geben.                                                   Sechstes Gebot: Du sollst nicht töten.
Menschliche Freiheit ist gut. Eine Grundüberzeugung des evan-       Von Hackerangriffen bis zu vermeintlich „autonomen“ Waffen-
gelischen Glaubens ist, dass diese Freiheit ihren Ursprung in       systemen: Digitale Technologien ermöglichen neue Formen von
Gottes Liebe für den Menschen hat. Das bedeutet aber auch:          Krieg, Gewalt und Überwachung. Müssen wir das akzeptieren?
Die eigene, persönliche Freiheit ist auf die Freiheit der anderen   Und wie können wir uns schützen, wenn wir selbst zum
angewiesen. Diese Achtsamkeit füreinander ist im digitalen          Angriffsziel werden?
Wandel besonders wichtig.
                                                                    Siebtes Gebot: Du sollst nicht ehebrechen.
Zweites Gebot: Mache dir kein Gottesbild.
Unser Leben besteht aus Bildern: Davon, wie wir gerne wären,        Sexualität frei, selbstbestimmt und verantwortungsvoll leben:
was wir gerne besitzen würden und wie wir unsere Mitmen-            Ist das mit dem Internet vereinbar? Absolut, wenn alle verant-
schen betrachten. In der Digitalisierung entstehen so neue          wortlich handeln und nicht auf Kosten anderer.
Bilderwelten, in der sich auch andere ein Bild von uns machen
– zum Beispiel Internetkonzerne wie Google. Wie gehen wir           Achtes Gebot: Du sollst nicht stehlen.
damit um?
                                                                    Die Digitalisierung fordert unser bisheriges Verständnis des
                                                                    Wirtschaftens heraus. Jetzt ist es Zeit, Menschen vor neuen
Drittes Gebot: Missbrauche nicht den Namen                          Arten der Ausbeutung zu schützen.
Gottes.
                                                                    Neuntes Gebot: Du sollst nicht falsch Zeugnis
Digitaler Gottesdienst und Twitter-Andacht: Die Digitalisierung
gibt der Kirche neue Möglichkeiten, mit den Menschen in Dia-        reden wider deinen Nächsten.
log zu treten.                                                      Soziale Medien verändern unsere Öffentlichkeit. Viel mehr
                                                                    Menschen können heute im Internet ihre Meinung sagen.
Viertes Gebot: Heilige den Feiertag.                                Und: Jeder von uns bekommt dort andere Informationen zu
                                                                    sehen. Wie kommen wir so wieder ins Gespräch?
Digitale Technologien machen unser Leben flexibler. Nur:
Wenn wir immer und von überall arbeiten können: Wann haben          Zehntes Gebot: Begehre nicht, was zu deinem
wir dann wirklich frei? Wie wir auch in einer digitalen Welt Zeit
für uns und andere bewahren.                                        Mitmenschen gehört.
                                                                    Kaufen, bewundern und bewundert werden – das Internet ist
Fünftes Gebot: Ehre Väter und Mütter.                               ein Sehnsuchtsort. Es kann unsere Bedürfnisse in Sekunden-
                                                                    schnelle erfüllen, aber auch abhängig und unglücklich machen.
Für unsere Nächsten zu sorgen, bedeutet: Generationen gehen         Wenn wir das zulassen.
gerecht miteinander um. Also: die Älteren nicht im Stich lassen                                       www.ekd-digital.de/gebote/

                          EKD-Denkschrift „Freiheit digital”

                         I
                             m Kontext der Digitalisierung stellen sich die zeitlosen Fragen des Lebens neu: Wie gehen Menschen
                             miteinander um? Welche Verantwortung tragen sie für Umwelt und Leben? In der Denkschrift „Frei-
                             heit digital. Die Zehn Gebote in Zeiten des digitalen Wandels“ widmet sich die Evangelische Kirche
                          in Deutschland diesen ethischen Grundfragen und verbindet sie mit einem zentralen Text der biblischen
                          Tradition – den Zehn Geboten. Diese erweisen sich auch in Zeiten des digitalen Wandels als ethische
                          Grundorientierung für ein Leben in Freiheit und Verantwortung. ●          Download: www.ekd-digital.de

                                                                           blick in die kirche | FÜR MITARBEITENDE | 6–2021         13
LANDESKIRCHE

24 Licht-Blicke für die Bildung in der Welt
Adventskalender der Ausbildungshilfe kann jetzt bestellt werden – Erlös fließt in Projekte in Afrika und Asien

I
   n diesen Zeiten, die zwischen Pandemie,
   Kriegs- und Katastrophenmeldungen oft
   so düster erscheinen, ist das Bedürfnis
nach Licht und Helligkeit groß. Da kommt
der Adventskalender der Ausbildungshil-
fe genau richtig, der in diesem Jahr unter
dem Bibelwort „Und die Klarheit des Herrn
leuchtete um sie” (Lukas 2,9) steht.
    Hinter den Türchen verbergen sich
Licht-Worte und Licht-Bilder aus Kurhes-
sen-Waldeck und von Partnerorganisatio-
nen der Ausbildungshilfe aus aller Welt.
Das Titelbild hat der chinesische Künstler
He Qi gestaltet. Die Ausbildungshilfe gibt
traditionell einen Adventskalender heraus,
der Erlös aus dem Verkauf fließt in die Bil-
dungsprojekte in Asien und in Afrika. Viele
der Partner der Ausbildungshilfe sind von
der Corona-Pandemie stark betroffen und
brauchen besondere Unterstützung.              und hauptamtliche Mitarbeitende sowie        preis von vier Euro abgegeben, bei Bestel-
    „Mit dem Kauf des Adventskalenders         für Freundinnen und Freunde, Nachbarn,       lungen ab zehn Exemplaren reduziert sich
unterstützen Sie unsere Arbeit auf einfa-      Verwandte und Bekannte“, sagt Ausbil-        der Preis auf jeweils 3,50 Euro.
che und schöne Weise. Der Kalender eig-        dungshilfe-Geschäftsführer Bernd Kappes.     Bestellung: T 0561 9378 385
net sich wunderbar als Geschenk für ehren-     Die Adventskalender werden zum Einzel-       ausbildungshilfe@ekkw.de

Ausschuss des                                  Bibliotheken im LKA und im
Kirchentags sucht                              Studienseminar fusionieren
Geschäftsführung                               Standort in Kassel wird Ende 2022 geschlossen – viele digitale Angebote

E                                              D
      ine neue Geschäftsführung sucht der             ie landeskirchliche Bibliothek im     enseminar Hofgeismar, Universitäten Kas-
      Kirchentags-Landessauschuss Kurhes-             Haus der Kirche in Kassel und die     sel und Marburg) über die Reduzierung
      sen-Waldeck ab kommendem Jahr. Zu               Bibliothek im Evangelischen Studi-    von Abonnements bis zu digitalisierten
den Aufgaben gehören unter anderem die         enseminar Hofgeismar werden Ende De-         Bestellverfahren.
Vorbereitung der Sitzungen (zweimal im         zember 2022 fusionieren. Der Kasseler            Betriebsbedingte Kündigungen werde
Jahr), Budgetkontrolle, Bearbeitung von        Standort wird geschlossen, die Bestände      es nicht geben, für die drei Mitarbeitenden
Fördermöglichkeiten, Mitgliedschaft in der     werden weitgehend nach Hofgeismar            der landeskirchlichen Bibliothek gebe es
Konferenz der Landesausschüsse.                überführt. Dies hat das Kollegium des Lan-   andere Einsatzmöglichkeiten.
    Der Zeitaufwand beträgt durchschnitt-      deskirchenamtes beschlossen.                     In der Mitteilung wird betont, dass es
lich circa vier Wochenstunden, wobei das           Im Reformprozess war beschlossen         weiterhin einen Bibliotheksservice geben
saisonal unterschiedlich ist, direkt vor und   worden, den Bestand eigenständiger Bi-       soll, der aber digitaler werde – das gelte
nach den Kirchentagen höher. Die Gestal-       bliotheken zu überprüfen. Es habe sich       für das Ausleihverfahren, aber auch für E-
tung der Mitarbeit ist verhandelbar (z.B.      auch gezeigt, dass sich das Nutzverhalten    Books. Bücher, die für die tägliche Arbeit
Ehrenamt mit Aufwandsentschädigung,            verändert habe und mehr auf digitalle        benötigt werden, sollen in Handapparate
Minijob, Stellenanteil).                       Quellen zugegriffen werde. Bis zur endgül-   aufgenommen werden, sodass sie im Lan-
    Auskünfte und Details über Pfarrer         tigen Schließung des Standortes in Kassel    deskirchenamt weiterhin zur Verfügung
Philipp von Stockhausen, Vorsitzender des      sind noch vielfältige Aufgaben zu erledi-    stehen. Eine Projektgruppe soll die Um-
Landesausschusses, kirchentag@ekkw.de,         gen. Sie reichen von der Verteilung der      stellung begleiten. ●
T 0170 8528032                                 Bestände auf andere Bibliotheken (Studi-                                             red

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