Dokumentation 2017 - Landeshauptstadt Potsdam

 
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Geschäftsstelle STADT FORUM POTSDAM
Dr. Ing. Günter Schlusche                                            Dokumentation STADT FORUM POTSDAM 2017
Bassermannweg 7 12207 Berlin-Lichterfelde
Tel 030 771 97 59 Fax 030 771 17 61
Email: guenter.schlusche@web.de
Impressum
Herausgeber:     STADT FORUM POTSDAM
                 Dipl. Ing. Albrecht Gülzow
                 Dipl. Phil. Saskia Hüneke
                 Dipl. Ing. Philipp Jamme                            Inhaltsverzeichnis
                 Dipl. Ing. Hajo Kölling
                 Dipl. Ing. Dieter Lehmann
                                                                                                                                                                       Seite
                 Dr. Volker Pohl                                     Einführung             Oberbürgermeister Jann Jakobs                                                  3
                 Dipl.-Bibl. Katrin Schneider
                 Prof. Dipl. Ing. Bernd Steigerwald
                                                                                            Übersicht der Sitzungen                                                        3
                 Prof. Dr. Hermann Voesgen                                                  Bernd Steigerwald                                                              4
                 Dipl. Ing. Christian Wendland
Bearbeitung      Dr. Ing. Günter Schlusche                           Dokumentation 58. Sitzung des STADT FORUMS POTSDAM am 30.3.2017
Gestaltung       Erich Wrede, Grafik Design BDG, Potsdam                           Potsdam – Klimaschutz mit Zukunft?                                                     5
                                                                                   Leitgedanken der Kerngruppe                                                            5
Druck            Druckerei Rüss, Potsdam
                                                                                   Empfehlungen der Kerngruppe                                                            8
Weitere Informationen zum STADT FORUM POTSDAM sowie die                            Beitrag Gabi Schlichtmann                                                             12
Dokumentationen der zurückliegenden Jahre sind im Internet unter

www.potsdam.de/stadtforum zugänglich.
                                                                     Dokumentation 59. Sitzung des STADT FORUMS POTSDAM am 29.6.2017
Potsdam, im März 2018                                                              Golm – Auf dem Weg zu einer neuen Identität?                                          14
                                                                                   Leitgedanken der Kerngruppe                                                           14
Abbildungsnachweise und -erläuterungen:
                                                                                   Empfehlungen der Kerngruppe                                                           22
Umschlagfoto: Blick von Westen auf den Wissenschaftsstandort
                 Potsdam-Golm mit dem Fraunhofer-Institut für
                 Zelltherapie und Immunologie (Mitte), dem
                                                                     Dokumentation          60. Sitzung des STADT FORUMS POTSDAM am 30.11.2017
                 Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerfor-                             Toleranz in Potsdam –
                 schung (links) und der neu geplanten Mitte um den                          Der Beitrag der religiösen Glaubensgemeinschaften                            24
                 Bahnhof Golm in der oberen Bildhälfte - Juli 2017                          Leitgedanken der Kerngruppe                                                  24
                 (Foto: airvideo-service.com mit freundlicher
                 Genehmigung der Stadtverwaltung Potsdam)
                                                                                            Empfehlungen der Kerngruppe                                                  29
Folien auf den Seiten 6 und 7:                                                              Beitrag Andreas Kalesse                                                      30
                 Jörn-Michael Westphal, ProPotsdam
Folien auf den Seiten 10 und 11:                                     Anhang                 STADT FORUM POTSDAM – Ziele und Merkmale                                     32
                 Landeshauptstadt Hannover                                                  Arbeitsvereinbarung des STADT FORUMS POTSDAM                                 34
Folie auf S. 10 unten links:
                 proKlima - Der enercity Fonds                                              Pressespiegel                                                                34
Folie auf S. 11 Mitte:
                 Klimaschutzagentur Region Hannover gGmbH
Foto auf S. 12: Bundesumweltministerium (B)
Foto auf S. 13 oben:
                 Fotodesign--Bierwagen
Foto auf S. 13 Mitte:
                 Christian Wyrwa
Arbeitskarte auf S. 18:
                 Stadtverwaltung Potsdam Bereich Stadtent-
                 wicklung
Folien auf den Seiten 19 und 20 oben:
                 Stadtverwaltung Potsdam Bereich Wirtschafts-
                 förderung
Folien auf S. 20 unten:
                 Standortmanagement Golm, Friedrich Winskowski
Folien auf S.21: Stadtverwaltung Potsdam,
                 Bereich Verkehrsentwicklung
Folien auf S.28 Mitte:
                 Dr. Martin Richter (EKBBsO)
Folien auf S.28 unten:
                 Prof. Hafner (Universität Potsdam)
Foto auf S.30, rechte Spalte unten: Bernd Steigerwald
Fotos auf den Seiten 2, 5, 7, 8, 9, 10, 15, 16, 17, 22, 23,
                 25, 26, 27, 29, 30, 31, 32 und 33:
                 Barbara Plate, Stadtverwaltung Potsdam

Die Arbeit des STADT FORUMS POTSDAM im Jahr 2017 und
die Realisierung dieser Dokumentation wurden durch finanzielle
Zuwendungen sowie durch Sachleistungen der Stadtverwaltung
Potsdam gefördert. Der Stadtverordnetenversammlung, der
Stadtverwaltung und dem Oberbürgermeister der Stadt Potsdam,
Herrn Jann Jakobs, gilt unser herzlicher Dank.                       OB Jann Jakobs (Mitte) mit Mitgliedern der Kerngruppe bei der Vorstellung der Dokumentation 2016 am 27.3.2017

2
Dokumentation 2017 - Landeshauptstadt Potsdam
Vorwort des
Oberbürgermeisters

                                                                                                            Übersicht der Sitzungen
Das STADT FORUM POTSDAM hat im Jahr 2017             Bildung und Forschung zu einer neuen Identität         1998     1. Stadtmitte und Verkehr
                                                                                                                     2. Funktion und Gestalt der Mitte – Bedeutung für die Gesamtstadt
noch stärker als in den Vorjahren die Vielfalt der   verknüpfen lässt oder ob sich in großer räumlicher              3. BUGA 2001 – Chance für Potsdam
Themen, für die Potsdam steht, aufgegriffen und      Nähe Parallelwelten etablieren von erheblicher         1999
                                                                                                              4. Die „Mitten“ Potsdams – Beispiel Projekt – Alte Stadtgärtnerei
                                                                                                              5. Insel Potsdam – Stadtlandschaft am Wasser
dem bürgerschaftlichen Informations- und Gedan-      Bedeutung und zum Teil auch beispielgebend für         		 und Ausbau der Wasserstraßen
kenaustausch einen Rahmen mit bemerkenswer-          andere Stadtteile. Das wesentliche Ergebnis der          6. Wohnungsbau und Bevölkerungsentwicklung in Potsdam
                                                                                                            2000
                                                                                                              7. Gewerbeflächen und Arbeitsplätze in Potsdam
ten Beiträgen, profilierten Gästen und kontrover-    Debatte war der Bedarf an einer neuen Mitte des          8. Kulturstadt Potsdam
sen Diskussionen gegeben.                            Ortsteils, die die Kraft besitzt, den verschiedenen      9. Gestalterische Ansprüche und Bedeutungswerte
                                                                                                            		 für die zukünftige Mitte Potsdams
                                                     Teilbereichen künftig einen Focus zu geben.            2001    10. Stadtteilzentren und Zentrenkonzepte für die Neubaugebiete
Dazu hat das STADT FORUM POTSDAM in der 58.,                                                                        11. Preußenjahr 2001 – Wiederaufbau der Garnisonkirche?
                                                                                                                    12. Leitlinien der Stadtentwicklung Potsdams bis 2015
59, und 60. Sitzung die Themen „Potsdam - Kli-       Die 60. Sitzung des STADT FORUMS POTSDAM
                                                                                                            2002    13. Öffentlicher Raum – Öffentliche Plätze
maschutz mit Zukunft“, „Golm - eine Ortsteil auf     zum Thema „Toleranz in Potsdam - der Beitrag der               14. Potsdamer Norden – Potsdamer Süden
dem Weg zu einer neuen Identität“ und „Toleranz      religiösen Glaubensgemeinschaften“ hat belegt,                 15. Kulturstadt Potsdam - Kulturhauptstadt Europas?
                                                                                                            2003    16. Zwischenbilanz der Konversion
in Potsdam - Der Betrag der religiösen Glaubens-     von welcher Kraft und Ausstrahlung die Vielfalt der            17. Gestaltungsansprüche für Architektur in Potsdam
gemeinschaften“ diskutiert.                          religiösen Institutionen in Potsdam ist. Dabei ist             18. Potsdam - Alt und Neu - Nord und Süd
                                                     das soziale und kulturelle Engagement der Reli-        2004    19. Potsdam – Stadt der Gärten und Parks
                                                                                                                    20. Potsdam von außen
In der 58. Sitzung zum Thema „Potsdam - Kli-         gionsgemeinschaften von großer Strahlkraft auch                21. Älter werden in Potsdam
maschutz mit Zukunft“ stand die Strategie der        für den mehrheitlich nicht religiösen Teil unserer     2005    22. Zukunft der Potsdamer Mitte
                                                                                                                    23. Zukünftige Schwerpunkte und Struktur der Potsdamer Kulturpolitik
Landeshauptstadt für den „Masterplan 100 %           Stadtgesellschaft. Insbesondere waren in der Sit-              24. Potsdam und der Tourismus
Klimaschutz bis zum Jahr 2050“ im Mittelpunkt,       zung die Beiträge der Vertreter der konfessionell      2006    25. Potsdams Funktionen als Landeshauptstadt
mit der die Weichen für ein aktives Handeln zu-      sehr unterschiedlich verankerten Religionsgemein-              26. Städtebau und Architektur der Moderne in Potsdam
                                                                                                                    27. Mitte für die Stadt – Der Landtagsneubau
gunsten einer nachhaltigen Klimapolitik unter Ein-   schaften ein Indiz dafür, dass in Potsdam interre-     2007    28. Sport in Potsdam
bindung aller relevanten Akteure gestellt werden.    ligiöse Toleranz gelebt wird und die Basis für die             29. Die Zukunft des Potsdam-Museums
                                                                                                                    30. Politische Gewalt des 20. Jahrhunderts - Orte der Erinnerung in Potsdam
Auch wenn unsere Stadt mit diesem Masterplan         Integration von Menschen mit anderem religiösem        2008    31. Vom Telegraphenberg zur Speicherstadt
gut vorbereitet ist, so ist es für die Umsetzung     Hintergrund darstellt. Darüber hinaus wurde in der             32. Der Alte Markt und sein Umfeld
                                                                                                                    33. Potsdam als Erinnerungsort
der konzipierten Maßnahmen von erheblicher Be-       Diskussion herausgearbeitet, dass Kirchen als Bau-
                                                                                                            2009
                                                                                                             34. Klimaschutz für Potsdam - Das Beispiel Bornstedter Feld
deutung, das Thema intensiv in der Öffentlichkeit    werke die Stadt städtebaulich prägen und Orte der       35. Architektonische Vielfalt und Nutzungsmischung in Potsdams Mitte
zu verankern und die Bürgerschaft auch in ihrem      Bewahrung von Kunst- und Kulturgut sind. Damit          36. Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen als Standort-
                                                                                                            		faktoren
unmittelbaren Lebensumfeld dafür zu gewinnen.        tragen sie in erheblichem Umfang zur Identität der     2010    37. Leitbauten- und Nutzungskonzeption für die Potsdamer Mitte
Das Interesse eines breiten Spektrums an Teilneh-    Stadt und zur Aufklärung und Toleranz bei.                     38. Verkehr in Potsdam
                                                                                                                    39. Klimaschutzkonzept für Potsdam
menden wie auch die lebendige Diskussion waren
                                                                                                            2011
                                                                                                             40. DDR-Architektur in Potsdam
ein Beleg für die Bedeutung der Kommunikation        Nicht zuletzt möchte ich mich bei den Mitgliedern       41. Stadtlandschaft Ufer – Potsdams Uferzonen
                                                                                                             42. Neubebauung am Alten Markt – Ergebnisse der Vergabeverfahren
und des Gedankenaustausches. Gleichzeitig hat        der Kerngruppe, bei der Geschäftsstelle, vertreten     		 zum Havelufer
sich in den Erfahrungsberichten der Gäste aus        durch Dr. Günter Schlusche und bei der Moderato-       2012    43. Stadtentwicklungskonzept Verkehr
anderen Städten, namentlich aus Hannover, ge-        rin, Frau Brigitte Faber-Schmidt, für die geleistete           44. Neues Wohnen für Potsdam
                                                                                                                    45. Innovative Beteiligungsformen in der Stadtentwicklung
zeigt, das auch bei einem guten Konzept wie es       Arbeit zur Beförderung des gesellschaftlichen Le-      2013    46. Entwicklung der Kaserne Krampnitz
Potsdam derzeit weiterdenkt und mit dem Blick        bens in unserer Stadt bedanken. Die Themenwahl,                47. Wohnen heißt Bleiben
                                                                                                                    48. Tickets und Events in Potsdam
auf schon vorhandene praktische Ergebnissen wie      die Auswahl der Beiträge sowie der Gesprächspart-
                                                                                                            2014    49. Potsdams Schulbildungslandschaft
in der Gartenstadt Drewitz, die Methoden und Ins-    ner und letztlich die professionelle Organisation,             50. Soziokulturelle Zentren im Umbruch
trumente für die Umsetzung der Klimaschutzziele      Moderation und Aufbereitung der Ergebnisse wa-                 51. Stadtentwicklung im Weltkulturerbe
                                                                                                            2015    52. Kreativwirtschaft in Potsdam
ausbaufähig sind.                                    ren erneut Beleg dafür, dass unserer Stadt ein                 53. Integration von Flüchtlingen
                                                     solches unabhängiges Diskussionsangebot gut                    54. Leitbautenkonzept – Evaluation und Fortschreibung
Dass maßgebliche Entwicklungen in unserer Stadt      tut. Dies ist für mich auch der Grund dafür, dem       2016    55. Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung
                                                                                                                    56. Wachsende Stadt – Begrenzte Flächen
mit durchaus widerstreitenden Erwartungen nicht      STADT FORUM POTSDAM auch weiterhin die Un-                     57. Rückführung der Stadtschlossfiguren?
nur auf die zentralen Innenstadträume konzent-       terstützung der Landeshauptstadt zuzusagen und         2017
                                                                                                             58. Potsdam – Klimaschutz mit Zukunft?
riert sind, hat die 59. Sitzung zum Thema „Golm      diese Wertschätzung auch dem neuen Oberbür-             59. Golm – Auf dem Weg zu einer neuen Identität?
                                                                                                             60. Toleranz in Potsdam – Der Beitrag der religiösen Glaubensge
- ein Ortsteil auf dem Weg zu einer neuen Identi-    germeister oder der neuen Oberbürgermeisterin          		meinschaften
tät“ gezeigt. Auch wenn das STADT FORUM POTS-        zu übermitteln.                                        2018    61. Gewerbe in Potsdam
                                                                                                                    62. Wasser als Ressource
DAM hier letztlich keine detaillierten Lösungen                                                                     63. Natur- und Kulturlandschaft – Die Stadt und ihr Umland
erarbeiten konnte, war der Diskurs zu der Frage,
                                                                                                            Weitere Themen:
ob und wie sich das Selbstverständnis eines bisher                                                          		 Transformation der Wohngebiete im Südosten
dörflich geprägten Ortsteils mit neuen überregio-    Ihr Jann Jakobs                                        		 Energie als Ressource
                                                                                                            		 Entwicklung der Stadtmitte
nal ausstrahlenden Projekten der Wissenschaft,       Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam         		 Kunst- und Sammlungsstandorte in Potsdam

                                                                                                                                                                                             3
Dokumentation 2017 - Landeshauptstadt Potsdam
STADT FORUM POTSDAM

Einführung der Kerngruppe

Mit der vorliegenden Dokumentation 2017 feiert          Umland mit insgesamt 1,1 Mio. Einwohnern berück-      in einem Sammelband zur „religiösen Stadtkar-
das STADT FORUM POTSDAM sein 20-jähriges Beste-         sichtigt und in die Kerninstrumente der Planung und   tierung“ veröffentlicht werden. Zur Ausübung der
hen: Schon mit der 1. Sitzung am 28.5.1998 zum          Umsetzung (unabhängige Beratung, finanzielle För-     Religion und zur Wahrnehmung der sozialen und
Thema „Stadtmitte und Verkehr“ im Alten Rathaus         derung, Modellprojekte, Bildung von Netzwerken..)     kulturellen Aufgaben brauchen vor allem die stark
am Alten Markt sollte „ein neuer Weg zum Konsens        mit einbezogen.                                       wachsenden Gemeinden in Potsdam den ange-
in der Potsdamer Stadtentwicklung“ eröffnet wer-                                                              messenen Raum. Die Weichen für das Potsdamer
den. Das Titelbild der Dokumentation 1998 (abruf-       Das Thema der 59. Sitzung am 29.6.2017 im             Synagogenprojekt sind inzwischen gestellt; bis zum
bar unter www.potsdam.de/stadt-forum-potsdam-           Treffpunkt Freizeit „Golm – auf dem Weg zu einer      November diesen Jahres wird die Gesamtplanung
dokumentation) zeigt den damaligen Zustand der          neuen Identität?“ beschreibt schon im Titel die       stehen. Für den Betrieb der Synagoge ist ein Trä-
Potsdamer Mitte: das Sportstadion im Lustgarten,        besondere Situation eines Dorfes auf der „Insel       gerverein vorgesehen, in dem neben den beiden Ge-
Verkehrsschneisen an der Stelle des Stadtschlosses      Potsdam“ nach der Wende, in dem ab 1992 /93           meinden auch das Land und die Stadt vertreten sein
und des Steubenplatzes, das Theater als Behelfsbau      zwei Fakultäten der neugegründeten Universität        sollen. Der Verein der Muslime in Potsdam nutzt
an der Alten Fahrt, der Alte Markt ohne die räumlich    Potsdam ihren Platz fanden und in der Folge weitere   zur Zeit für das Freitagsgebet einen Raum in der
architektonische Fassung mit dem neuen Landtag,         Forschungsinstitute der Fraunhofer-Gesellschaft und   Biosphäre. Der von der Stadt zugesagte Umbau des
dem Museum Barberini und der Neubebauung der            der Max-Planck-Gesellschaft entstanden. Seit 2003     ehemaligen Heizhauses im Blockinneren der Straße
Humboldtstraße. Eine Übersicht über alle Themen,        gehört dieser zuvor unabhängige Ort im Zuge der       Am Kanal zum Gebetsraum der Al-Farouk-Moschee
die wir in den bisher 60 Sitzungen behandelt ha-        Kommunalreform als neuer Ortsteil zu Potsdam. Die     ist noch nicht abgeschlossen. Auch für den Neubau
ben finden Sie auf Seite 3 dieser Dokumentation.        Stadtverordnetenversammlung Potsdam hat nach          des Gemeindezentrums der Russisch-Orthodoxen
Und warum engagiere ich mich im STADT FORUM             umfangreichen Voruntersuchungen und Workshops         Kirche auf dem Kapellenberg gibt es inzwischen
POTSDAM ? Gerade durch die Diskussionsrunden            im Jahr 2014 den „Maßnahmeplan Golm“ für die          einen positiven Vorbescheid. Die Lage innerhalb des
zur Themenfindung und Vorbereitung der Sitzungen        zukünftige Entwicklung und Einbindung des neuen       seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden
habe ich zu einem kritischen Verständnis für die kul-   Ortsteils beschlossen. Missverständnisse zu Ein-      Bereichs der Russischen Kolonie Alexandrowka erfor-
turelle, städtebauliche, wirtschaftliche und soziale    zelprojekten des Masterplans konnten in unserer       dert einen sensiblen Planungsprozess, der 2015 mit
Entwicklung Potsdams gefunden.                          Sitzung aufgrund der Überschneidung mit einer au-     einem Wettbewerb entschieden wurde. Gerade die
                                                        ßerordentlichen Sitzung des Ortsbeirats Golm nicht    durch Zuzug wachsenden Religionsgemeinschaften
Anmerkungen zur Sitzungsperiode 2017                    vollständig ausgeräumt werden. Mit dem Stand von      benötigen aber den Raum zur Entfaltung ihres kultu-
                                                        heute können wir jedoch feststellen, dass über die    rellen und sozialen Gemeindelebens.
In der 58. Sitzung mit dem Thema „Potsdam – Kli-        „Empfehlungen der Kerngruppe“ hinaus z.B. die
maschutz mit Zukunft?“ am 30.3.2017 in der Ge-          Verlängerung der direkten Regionalbahnverbindung      Vorschau auf die Sitzungsperiode 2018
wölbehalle des Kutschstalls am Neuen Markt wurden       zwischen Potsdam über Golm und Marquardt nach
die Ziele und Maßnahmen diskutiert, die sich mit der    Berlin-Spandau bis Berlin-Gesundbrunnen im Nah-       Als neues Mitglied im aktiven Kern des STADT
Teilnahme Potsdams an der Exzellenzförderung des        verkehrsplan des Landes 2022 vorgesehen ist. Im       FORUMS POTSDAM konnten wir bereits bei der Erar-
Bundes „Masterplan 100 % Klimaschutz bis 2050“          bundesweiten Wettbewerb „Innovative Hochschu-         beitung des neuen Programms Frau Katrin Schneider
ergeben. Als aktuelle Grundlage diente der alle 2       le“ hat sich das Fördervorhaben „Golm: Universität    begrüßen. Die 61. Sitzung „Gewerbe in Potsdam“
Jahre ergänzte „Klimabericht“, der die CO²- und         Potsdam“, kurz „GO:UP“ durchgesetzt. Damit wird       am 14.4.2018 im Haus der Brandenburgisch-Preu-
Energiebilanzen der Landeshauptstadt beschreibt.        der Universitätsstandort Golm um drei Transfer- und   ßischen Geschichte wird sich auch mit dem aktuell
Aus dem im August 2017 veröffentlichten Gutach-         Innovations-Pilotprojekte erweitert: den Technolo-    wachsenden Bedarf für Wissenschaft und Forschung
ten zum Masterplanprozess (unter Beteiligung des        gie-, den Bildungs- und den Gesellschaftscampus.      befassen. In der 62. Sitzung werden wir unter dem
Potsdam-Institut für Klimafolgeforschung PIK) geht      Nach aktuellen Planungen sollen damit in Golm auf     Arbeitstitel „Wasser als Ressource“ am 5.7.2018
hervor, dass… „die Masterplanzielsetzung des            zusätzlich drei Hektar Gewerbefläche in den näch-     im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschich-
Bundes - 95 % Reduktion Treibhausgase und 50 %          sten zehn Jahren rund 1000 neue wissenschaftliche     te die Probleme und Chancen der „Insel Potsdam“
Endenergie - in Potsdam vor allem durch das starke      Arbeitsplätze entstehen. Wir werden in der 61. Sit-   diskutieren. Die 63. Sitzung „Natur- und Kulturland-
Bevölkerungswachstum und den großflächigen              zung am 12.4.2018 näher darauf eingehen.              schaft/ Potsdam und seine Stadt-Umland-Entwick-
Denkmalstatus aus heutiger Sicht kaum möglich                                                                 lung“ findet voraussichtlich am 11.10 2018 im
ist. Für die Erreichung erscheinen heute noch nicht     Bei der 60. Sitzung am 30.11.2017 im Haus der         Treffpunkt Freizeit statt. Sie sind zu allen Sitzungen
absehbare Technologien und Organisationsformen          Brandenburgisch-Preußischen Geschichte mit dem        in unserem Jubiläumsjahr herzlich eingeladen.
notwendig.“ Dagegen zeigten die Erfahrungen aus         Thema „Toleranz in Potsdam - Der Beitrag der
der Masterplan-Kommune Hannover wie mit einem           religiösen Glaubensgemeinschaften“ überraschte
Katalog von konkreten Handlungsfeldern und Akti-        zunächst die große Zahl von etwa 80 religiösen
onsprogrammen die Ziele erreichbar sind. Während        Gruppen in Potsdam, die in einem Seminarprojekt
der Planungsraum in Potsdam auf das Stadtgebiet         der Religionswissenschaftler an der Uni Potsdam un-   Potsdam, im Februar 2018
begrenzt ist, wird am Beispiel Hannover auch das        tersucht wurden. Die Ergebnisse sollen demnächst      Bernd Steigerwald

4
Dokumentation 2017 - Landeshauptstadt Potsdam
58. Sitzung am 30.3.2017

„Potsdam – Klimaschutz mit Zukunft?“

Leitgedanken der Kerngruppe

Klimaschutz ist in den letzten Jahren zu einem zentralen       Einsparungen die mit Abstand größte Bedeutung zu. Eben-       Masterplans gegangen. Der gesamte Prozess wird durch
Handlungsfeld der Kommunalpolitik geworden. Das hängt          falls hohe Einspareffekte in Bezug auf die CO²-Emissionen     einen Masterplanmanager begleitet.
v.a. damit zusammen, dass der Klimawandel aufgrund der         ergeben sich im Maßnahmenbereich Landschafts- und Um-         Im Bereich Energie und Gebäude, der das größte Einsparpo-
auch im Alltag immer manifester werdenden Auswirkungen         weltplanung (19 %) und im Maßnahmenbereich Verkehr            tential hat, ergeben sich für Potsdam jedoch einige Proble-
sowie aufgrund der rapide gewachsenen Erkenntnisse der         (15 %).                                                       me, die einer besonderen Betrachtung bedürfen: Zum einen
letzten 10 Jahre als grundlegende Gefährdung unserer                                                                         führen die Maßnahmen der energetischen Gebäudesanie-
städtischen Zivilisation eingeschätzt werden muss.             Um auf die unausweichlichen Folgen des Klimawandels vor-      rung zu erheblichen zusätzlichen Kosten, die ein Eigentümer
                                                               bereitet zu sein, wurde im Jahr 2015 eine „Anpassungsstra-    nur bis zu 11 % jährlich auf die Miete umlegen kann (bei
Das hat aber auch damit zu tun, dass die Kommune sich          gegie an den Klimawandel in Potsdam“ erarbeitet, die eben-    Pro Potsdam nur 9 %). Die dadurch entstehenden Mieter-
als sehr geeigneter Handlungsraum für Klimaschutzmaß-          falls von einer Gutachtergruppe (Luftbild Umwelt Planung      höhungen belasten Mieter gerade in den ersten Jahren nach
nahmen erwiesen hat. Die für Klimapolitik typischen            GmbH, PIK, RegioFutur Consult, Projektkommunikation           Durchführung der Maßnahme erheblich und werden erst in
komplexen und oftmals mittel- oder langfristig wirksam         Hagenau GmbH) erstellt wurde. Auf Basis einer umfassen-       den Folgejahren durch die Senkung der Heizkosten graduell
werdenden Ursachen- und Wirkungszusammenhänge sind             den Prognose des zukünftigen Klimas in Potsdam werden         kompensiert. Die Erfahrungen mit bereits abgeschlossenen
auf kommunaler Ebene am besten überschaubar und steu-          darin die wesentlichen Anpassungsbereiche der Stadt wie       energetischen Sanierungen verschiedener Wohnungstypen
erbar. Zudem ist die Kommune der Bereich, in dem öffentli-     Energie, Entsorgung, Gebäude und Grün, Wasser, Mensch         zeigen, dass sich die Einspareffekte beim CO²-Ausstoß an-
che Leistungen und Aufgaben am besten mit individuellem        und Gesundheit etc. identifiziert und Konzepte für die Maß-   nähernd realisieren lassen. Sie zeigen jedoch auch, daß der
Engagement und privatwirtschaftlichem Handeln verknüpft        nahmenkontrolle und die Öffentlichkeitsarbeit entwickelt.     von einigen Seiten prognostizierte Ausgleich der Kosten für
und zum Einsatz gebracht werden können.                                                                                      die Modernisierung von Wohnungen zur Energieeinsparung
                                                               Seit 2016 möchte Potsdam im Klimaschutz noch einen            durch die dann sinkenden Versorgungswärmeenergieko-
Potsdam hat sich schon sehr früh zum Klimawandel be-           Schritt weiter gehen. Im Rahmen der Exzellenzförderung        sten, die sog. „Warmmietenneutralität“, so nicht eintritt. In
kannt, u.a. durch den 1995 erfolgten Beitritt zum inter-       des Bundes wird der „Masterplan 100 % Klimaschutz bis         der Praxis bleibt ein Großteil der Kosten der energetischen
nationalen Klima-Bündnis (Climate Alliance). 2010 hat          2050“ von einem Gutachterteam erstellt. Ziel ist es, Wege     Wohnungsbausanierung bei den Mietern hängen. Diese
die Stadtverwaltung ein interdisziplinäres Gutachter- und      zu einer fast CO²-neutralen Stadt im Jahr 2050 zu ermit-      Tatsache hat schon häufig zur Kritik an der sozialen Unaus-
Expertengremium unter Federführung des renommierten            teln. Diesen Prozess durchlaufen 21 weiteren Kommunen,        gewogenheit von Klimaschutzmaßnahmen geführt und ist
Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) mit der       nach vom Bundesumweltministerium (BMUB) einheitlich           Gegenstand umfangreicher Auseinandersetzungen v.a. mit
Erarbeitung eines integrierten Klimaschutzkonzepts beauf-      vorgegebenen Kriterien und Methoden für die Bilanzierung      den Mieterverbänden.
tragt. Dieses Konzept wurde in der Bearbeitungsphase viel-     und die Berechnung der Szenarien. Danach sollen die Kom-
fach öffentlich diskutiert (s. Dokumentation STADT FORUM       munen ihre Treibhausgasemission bis 2050 um 95 Pro-           Eine große Bedeutung haben die energetischen Maßnah-
POTSDAM 2010, S. 17 ff.) und nach Fertigstellung von           zent und ihre Endenergie um 50 Prozent gegenüber 1990         men im kommunalen Wohnungsbau, d. h. in Potsdam bei
der Stadtverordnetenversammlung als Orientierungsrah-          senken. Die Kommunen erhalten für die Erarbeitung eines       dem Wohnungsbestand der ProPotsdam, der großenteils
men für die künftige Klimaschutzpolitik beschlossen.           entsprechenden Konzepts eine umfassende Förderung             aus Bauten mit einem Alter unter 60 Jahren besteht. Die
                                                               vom BMUB. In der ersten Projektphase 2016/17 wird             ProPotsdam hat in den vergangenen Jahren bereits einen
Das Klimaschutzkonzept identifiziert für Potsdam die fol-      der Masterplan durch ein Expertenkonsortium erarbeitet        hohen Prozentsatz ihres ca. 17.000 Wohnungen umfas-
genden Maßnahmenbereiche als die wichtigsten:                  (BLS Energieplan GmbH, Potsdam Institut für Klimafolgen-      senden Bestands energetisch saniert. Für den Klimaschutz
                                                               forschung (PIK), Luftbild Umwelt Planung GmbH (LUP),          besonders relevant ist die Tatsache, daß z.Zt. 90 % des
          Energie und Gebäude                                  Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen       kommunalen Gebäudebestands mit Fernwärme versorgt
          Solardächer                                          Wandel (InnoZ) GmbH). Dieses Konzept muss in seinen           werden. Zum anderen können die Maßnahmen der
          Verkehr                                              Zielstellungen und Strategien von der Stadtverordnetenver-    energetischen Gebäudesanierung in einer Stadt wie
          Landschafts- und Umweltplanung                       sammlung im Sommer bestätigt werden, um in die zweite         Potsdam nicht ohne weiteres realisiert werden. Pots-
          Stadtplanung und Stadtentwicklung                    Phase eintreten zu können. In der zweiten Projektphase        dam hat einen historisch besonders charakteristischen
          Öffentlichkeitsarbeit                                2017-2020 werden die ersten Umsetzungsschritte des            Gebäudebestand aus der Barockzeit und aus dem 19.

Die Stadt Potsdam hat sich mit dem Konzept das Ziel ge-
setzt, die CO²-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 20 %
gegenüber denen des Jahres 2005 zu senken. Bis 2050
sollen nur noch 2,5 t CO² pro Einwohner und Jahr emittiert
werden. Die Gutachter kommen zu dem Schluss, dass sich
dieses Einsparziel bei Realisierung aller in den o.g. Berei-
chen genannten und im Gutachten detailliert dargestellten
Maßnahmen rein rechnerisch ohne weiteres erreichen oder
sogar noch übertreffen lässt. Dabei kommt dem Bereich
Energie und Gebäude mit 62 % der erzielbaren CO²-              Christian Wendland in der Diskussion zum Klimaschutz

                                                                                                                                                                                         5
Dokumentation 2017 - Landeshauptstadt Potsdam
Jahrhundert und zeichnet sich durch einen hohen An-        Auswahl von Sanierungsmaßnahmen der ProPotsdam:
teil an Baudenkmalen und Denkmalschutzbereichen
sowie durch den Welterbestatus für große Teile des            Abgeschlossen                                    Aktuell                                        Vorbereitung
Stadtgebiets aus. Diese Gebäude, aber auch eine
große Anzahl anderer Bauten etwa mit Klinker- oder         Pasteurstr. 23 a-c                                          Gutenbergstr. 54-57/                                      Brauhausberg
Stuckfassade prägen die Stadt und sind in den letzten                                                                     Behlertstr. 44
                                                                                                                                                                                145 Wohnungen
25 Jahren mit z.T. erheblichem Aufwand restauriert
                                                                                                                         35 Wohnungen
bzw. renoviert worden. Ein standardmäßiger Vollwär-
meschutz würde diese Häuser ästhetisch ruinieren und
wäre bei Einsatz der handelsüblichen Dämmmaterialien                                                                       Heidesiedlung                                        Großbeerenstr./
auch hinsichtlich der Öko-Bilanz fragwürdig. Das Klima-                                                                    83 Wohnungen
                                                                                                                                                                                    Grünstr.
schutzkonzept ermittelt für Potsdam einen Anteil von 22
                                                                                                                                                                                52 Wohnungen
% derartig spezifischer Bausubstanz, für die andere Wege
zur Erreichung bzw. Lösung der Klimaschutzziele gefunden
werden müssen.                                             Stadtheide                                                      Haeckelstraße                                        Pestalozzistraße
                                                                                                                                                                                     4 - 10
                                                                                                                          120 Wohnungen
Dabei ist eine Differenzierung der im Gebäudesektor
bisher auf das Null-Energie-Haus gerichteten Zielvor-                                                                                                                           23 Wohnungen

gaben von Bedeutung. Zukünftig könnte daneben
das Ziel eines Null-Emissions-Hauses eine wichtige                                                                       „Rolle“ Drewitz
Rolle spielen. Bei dieser Perspektive spielt die abso-
lute Senkung des Energieverbrauchs, die bei einigen                                                                      150 Wohnungen
Gebäudetypen (s.o.) nicht machbar ist bzw. deren
Energieeinsparpotentiale nur durch unverhältnismäßig
hohe Investitionskosten erreicht werden können, nicht
mehr die entscheidende Rolle. Stattdessen geht es um
die Umstellung des Energieverbrauchs auf grüne bzw.
regenerative Energien, die mit wenig oder ganz ohne        Sanierung des „Pilotblocks“ in Drewitz
Emissionen erzeugt bzw. verbraucht werden.                                                                     Energieverbräuche vor und nach der Sanierung in kWh/m²·a
                                                                                                               100,0          98,8

Der Klimarat Potsdam, der die Umsetzung des Pots-
damer Klimaschutzkonzepts begleitet und bewertet,                                                                                               -33
                                                                                                               75,0                   72,7
                                                                                                                                                     %
empfiehlt für die kommende Zeit eine Schwerpunkt-                                                                                                                 66,0

setzung in den folgenden Bereichen:
                                                                                                               50,0
                                                                                                                                                                         43,8
- Ausbau des Potsdamer Fernwärmenetzes zu einem
   „grünen Fernwärmenetz“ sowohl für Wärmever-                                                                 25,0
                                                                                                                                              26,1
                                                                                                                                                                                    22,2
   braucher als auch für Wärmeerzeuger
- Thermische und energetische Sanierung unter ver-
                                                                                                                 0,0
   stärkter Einbeziehung regenerativer Energien                                                                                       2011                               2014

- Stärkung des ÖPNV (mit regenerativen Antrieben)                                                                                Gesamt       davon Heizung    davon Warmwasser

   und des Radverkehrs
- Autofreie Quartiere z.B.in Krampnitz
- Stärkung der klimaschutzbezogenen Öffentlichkeits-
   arbeit
- Stärkung regionaler Kreisläufe

Für die Kerngruppe
Dr: Günter Schlusche                                                                                                                                                                 Foto:
                                                                                                                                                                                  Foto:    Ulf Sevens
                                                                                                                                                                                        Adam   Böttcher

Cordine Lippert
                                                           Auszüge aus der Präsentation von Jörn-Michael Westphal (ProPotsdam)

6
Dokumentation 2017 - Landeshauptstadt Potsdam
Zielvorgaben aus dem Klimaschutzkonzept und                                                           Programm für die
                                Umsetzung durch die ProPotsdam                                                                        58. Sitzung
                                                                                                                                     Begrüßung Brigitte Faber-Schmidt (Moderation)

                                                                                                                                     Einführung Cordine Lippert
                                             0 0                                                                                      		        (Koordinierungsstelle Klimaschutz,
                                                                                                                                     		         Stadtverwaltung Potsdam)

                                                                                                                                     Beitrag       Masterplan-Kommunen im Klimaschutz
    Minderung der CO2 Emissionen in Tonnen

                       -1.625
                         -1.625
                                                                                                                                                   Ziele und Aufgaben
                                                                                                                                     		            Julia Repenning (Öko-Institut Freiburg/
                                                                                                                                                   Berlin)
                       -3.250
                         -3.250
                                                                                                                                     Beitrag       Erfahrungen einer Masterplan-Kommune
                                                                                                                                     		            Gabi Schlichtmann (Stadtverwaltung
                                                                                                                                                   Hannover, Klimaschutzleitstelle)
                       -4.875
                         -4.875                    Ziel der Minderung um 2.910t CO2/
                                                   jährlich bis zum Jahr 2020 wird erreicht                                          Diskussion

                                                                                                                                     Kaffeepause
                       -6.500
                         -6.500
                             2011
                               2011                 2012
                                                      2012   2013
                                                               2013   2014
                                                                        2014   2015
                                                                                 2015   2016
                                                                                          2016   2017
                                                                                                   2017   2018
                                                                                                            2018   2019
                                                                                                                     2019   2020
                                                                                                                              2020
                                                                                                                                     Beitrag       Potsdam als Masterplan-Kommune im
Auszüge aus der Präsentation von Jörn-Michael Westphal (ProPotsdam)                                                                  		            Klimaschutz - Stand und Perspektiven
                                                                                                                                     		            Dr. Fritz Reusswig (Potsdam-Institut für
                                                                                                                                                   Klimafolgenforschung, Potsdam)

                                                                                                                                     Beitrag       Klimagerechte Optimierung des Gebäude
                                                                                                                                                   bestands und Sozialverträglichkeit –
                                                                                                                                                   Eine Zwischenbilanz
                                                                                                                                     		            Jörn-Michael Westphal (Geschäftsführer
                                                                                                                                                   ProPotsdam und EWP, Potsdam)

                                                                                                                                     Diskussion

Blick in die Gewölbehalle während der Sitzung

                                                                                                                                                                                              7
Dokumentation 2017 - Landeshauptstadt Potsdam
Klimaschutz für Potsdam – eine Aufgabe der Stadtgesellschaft!

Empfehlungen der Kerngruppe zur 58. Sitzung

Mit der 2016 vollzogenen Aufnahme in das „Master-
plan-Programm – 100 % Klimaschutz bis 2050“ hat
Potsdam hohen klimapolitischen Ehrgeiz bewiesen.
Die Technologien und Methoden zur Erreichung der mit
diesem Programm verbundenen Klimaziele (Reduktion
der Treibhausemissionen um 95 % und Reduktion des
Endenergieverbrauchs um 50 % gegenüber 1990) sind
mittlerweile vorhanden. Nun geht es um Entscheidun-
gen und um deren Umsetzung, was nur im Rahmen
eines entschlossenen stadtgesellschaftlichen Transfor-
mationsprozesses auf allen Ebenen gelingen kann!

Das auf der Sitzung präsentierte Beispiel Hannovers,
einer Großstadt, die bereits seit 2013 diese Redukti-
onsziele anstrebt, ist ermutigend. Hannover hat eine
Vielzahl von Handlungsfeldern und Aktionsprogrammen
entwickelt und schöpft dabei nicht nur die existierenden
Fördermöglichkeiten z.B. der KfW und der EU voll aus,
sondern hat auch eigenes Geld für lokale Förderfonds
oder für die Bildung von städtischen Klimanetzwerken
z.B. mit Unternehmen und Bildungsinstitutionen in die
Hand genommen. Derartige Maßnahmen müssen nun
auch für Potsdam entwickelt werden.

Wie die eindrucksvolle Zwischenbilanz der ProPotsdam
für den kommunalen Wohnungsbestand zeigt, hat Pots-
dam auf diesem Sektor in den vergangenen Jahren sehr
viel erreicht. Das Konzept der „grünen Fernwärme“,
mit der praktisch der gesamte Wohnungsbestand von
ProPotsdam in Drewitz versorgt wird, ist ein großer
Fortschritt und der geplante dezentrale Ausbau dieses
Fernwärmenetzes u.a. mit Speichern und Einspeisun-             Gabi Schlichtmann (Stadtverwaltung Hannover) trägt zum Klimaschutzkonzept von Hannover vor.
gen wird weitere Reduktionen bringen. Viele der Re-
duktionsgewinne werden jedoch durch den insgesamt
immer noch steigenden Wohnflächenverbrauch zunichte
gemacht – ein gegenläufiger Trend, für den auf kommu-
naler Ebene noch Antworten gefunden werden müssen.

Für Potsdam steht in klimapolitischer Hinsicht v.a. die
systematische und mit den Umlandgemeinden abge-
stimmte Einbeziehung des Verkehrssektors in das Pots-
damer Konzept an. Potsdam braucht eine unabhängige
Klimaschutzagentur, die u.a. Beratung bei Bauanträgen
anbietet. Schließlich ist ein kritisches Monitoring für alle
klimaschutzrelevanten Maßnahmen notwendig. Diese
Herausforderungen müssen bei der demnächst erforder-
lichen verbindlichen Beschlussfassung zum Potsdamer
Klimaschutz angegangen werden.

Für die Kerngruppe
Dr. Günter Schlusche                                           Aufmerksam verfolgen die Sitzungsteilnehmer die Debatte zum Klimaschutz.

8
Eva Wieczorek am 30.3.2017 in der Debatte zum Klimaschutz in Potsdam

Das Podium mit (v.l.n.r.) Brigitte Faber-Schmidt, Dr. Fritz Reusswig, Jörg-Michael   Jörn-Michael Westphal während seines Vortrags am 30.3.2017
Westphal und Dr. Günter Schlusche

 Gabi Schlichtmann (Stadtverwaltung Hannover, Mitte), Cordine Lippert (Stadtver-     Dr. Fritz Reusswig (PIK Potsdam) während seines Vortrags
 waltung Potsdam, links) und Julia Repenning (Öko-Institut, rechts) am 30.3.2017
                                                                                                                                                  9
Region Hannover                                                                 Masterplan 100 % für den Klimaschutz

Masterplan Stadt und Region Hannover | 100% für den Klimaschutz                                         Die Ziele sind erreichbar!
                                                                                                         Die regionale Energiewende ist ambitioniert, aber möglich.
                                                                                                         Die grundsätzlichen Technologien dafür sind vorhanden. Es müssen aber
                                                                                                          Entscheidungen getroffen und umgesetzt werden.
                                                                                                         Grundlage ist ein Umdenken / ein Transformationsprozess auf allen Ebenen der
                                                                                                          Gesellschaft.
Landeshauptstadt und 20 weitere
                                                                                                             40.000                                                        15.000
Städte und Gemeinden                                                           Hannover
                                                                               (538.000
                                                                                                             30.000
                                                                                                                                                                           10.000
                                                                                 Ewo.)                       20.000                            2010                                                         2010
                                                                                                             10.000                                                         5.000
Stadt Hannover mit etwa der Hälfte                                                                                                             Ziel 2050                                                    Ziel 2050
                                                                                                                     0                                                           0
der Einwohnerinnen und Einwohner                                                                                         Energieverbrauch                                              CO2-Minderung ( in
der gesamten Region (gut 1,1 Millionen)                                                                                      (in GWh)                                                   1000 t CO2eq)

                                                                                                              Energieverbrauch:                                             Treibhausgas-Emissionen:
                                                                                                              mindestens 50 % Reduktion gegenüber 1990                      95 % Reduktion gegenüber 1990

30.03.2017                 Landeshauptstadt Hannover | Klimaschutzleitstelle                       2    30.03.2017                          Landeshauptstadt Hannover | Klimaschutzleitstelle                           3

                                               Masterplan 100 % für den Klimaschutz                                                                             Masterplan 100 % für den Klimaschutz

Szenarienergebnisse für die Region Hannover:                                                            Wohngebäude (Private Haushalte)
Endenergieverbrauch nach Verbrauchssektoren
                                                                                                        Wie erreichen wir 61 % Endenergieeinsparung bis 2050?

                                                                                                            energetische Sanierung aller Bauteile bis 2050
                                                                                                            Erhöhung bzw. das Halten der aktuellen Sanierungsquote
                                                                                                             auf 2 % pro Jahr (durchgängig bis 2050).
                                                                                                            Sanierungs-Grundsatz: Wenn schon, denn schon!
                                                                                                             Wichtig ist eine energetisch hochwertige Sanierung
                                                                                                            Neubau schon heute wo möglich, bald nur noch im Passivhaus-
                                                                                                             und Plusenergiestandard
                                                                                                            Einsatz moderner Haustechnik und erneuerbaren Energien
                                                                                                            keine Vergrößerung des spezifischen Wohnraums

30.03.2017                 Landeshauptstadt Hannover | Klimaschutzleitstelle                       4    30.03.2017                          Landeshauptstadt Hannover | Klimaschutzleitstelle                           5
                                                                                                                                            Fotos: Delta Energie GmbH & Co KG und Stadt Hannover

                                                                     Finanzielle Förderung lokal                                                                  Finanzielle Förderung durch die Stadt

                                                                                                       Förderprogramme der Landeshauptstadt Hannover
 Lokaler Förderfonds proKlima                                                                          „Programm zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung“
                                                                                                        Laufzeit 2013 – 2020
 proKlima 4,1 Mio. €/a
                                                                                                        Förderbudget 350.000 € pro Jahr
 3,1 Mio. € enercity, 1 Mio. € Stadt Hannover
                                                                                                        Abwicklung bei proKlima

 Förderprogramme für                                                                                    Anschlüsse an das vorhandene Fernwärmenetz
                                                                                                        Neuerrichtung von BHKW und Nahwärmenetzten
     Energieeffiziente Altbausanierung
     Neubau in Passivhaus-Standard                                                                    Energieeffizienz mit stabilen Mieten
     Energieeffiziente Nichtwohngebäude                                                               „energetische Sanierung ohne Umlage der Sanierungskosten“
     Erneuerbare Energien                                                                              Laufzeit 2013 – 2020
     Kraft-Wärme-Kopplung                                                                              Förderbudget 500.000 € pro Jahr
     Stromsparkampagne                                                                                 max. Förderzuschuss: 47,00 €/m² WFL
     Schulen und Vereine                                                                               max. Kaltmiete: 5,60 €/m² WFL
                                                                                                        Mietbindung: 3 Jahre fest, in den weiteren 3 Jahren max. 7,5%
                                                                                                         Mieterhöhung
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 Auszüge aus der Präsentation von Gabi Schlichtmann (Klimaschutzleitstelle Landeshauptstadt Hannover)
     10
Masterplan 100% für den Klimaschutz
                                                               Landeshauptstadt Hannover

Energetische Quartierskonzepte im Bestand
Stöcken, Pilotprojekt
Wärmenetze
Oberricklingen
Einfamilienhausgebiet im Generationswechsel                          ✓
Limmer
Gründerzeitliche Blockrandstruktur in
Einzeleigentum
                                                                           ✓
Hainholz
Synergie Gewerbe und Wohnen
Mittelfeld
Denkmalschutz/Baukultur                                                           ✓
Mühlenberg
Sozialer Wohnungsbau

                                                                          Pilotprojekt
Nachhaltiges Gewerbegebiet                                                Integriertes Energie-Klimaschutzkonzept
Lister Damm/Am Listholze: Konzept liegt vor                         ✓     Sanierungsmanagement (3 Jahre)

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                                                                  Kampagnen und Beratung:
                                                          Klimaschutzagentur Region Hannover

Für Bürger                          Für Hausbesitzer
▪ Stromsparberatungen               ▪ Energieberatung Gebäude
▪ Stromspar-Check für               ▪ Heizungsvisite
  Haushalte mit geringem
  Einkommen                         ▪ Hauskaufberatung

▪ Erstberatung am Info-             ▪ Solar-Check
  Telefon und per E-Mail            ▪ Förderkompass
▪ Service-Point Klimaschutz

Für Partner                         Für Unternehmen
▪ Klimaschutzprojekte mit           ▪ Energie-Effizienz-Check
  und für Kommunen
                                    ▪ Solar-Check
▪ Umweltbildungsprojekte
  mit Schulen und Kitas             ▪ E-Mobilitäts-Check
▪ Service-Point Klimaschutz         ▪ Fachforen
                                    ▪ Förderkompass für Untenehmen
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Auszüge aus der Präsentation von Gabi Schlichtmann
(Klimaschutzleitstelle Landeshauptstadt Hannover)

                                                                                                                    Gabi Schlichtmann (Stadtverwaltung Hannover) trägt zum Klimaschutzkonzept
                                                                                                                    von Hannover vor.

                                                                                                                                                                                                11
58. Sitzung STADT FORUM POTSDAM 30.3.2017

Masterplan 100 % für den Klimaschutz – Hannover wird klimaneutral bis 2050

Gabi Schlichtmann
Die Bundesregierung hat 2010 das Klimaschutzziel            • Die grundsätzlichen Technologien dafür sind vorhan-     • eine Erhöhung bzw. das Halten der aktuellen Sanie-
verabschiedet, die Treibhausgas-Emissionen bis 2050           den. Es müssen aber Entscheidungen getroffen und          rungsquote auf 2 % pro Jahr (durchgängig bis 2050).
um 80 bis 95 % im Vergleich zu 1990 zu senken. Die            umgesetzt werden.
Regionsversammlung und der Rat der Stadt Hannover                                                                     • der Sanierungs-Grundsatz: Wenn schon, denn schon!
haben im Rahmen eines vom Bundesumweltministeri-            • Grundlage ist ein Umdenken / ein Transformationspro-
um geförderten Projekts „Masterplan Stadt und Region          zess auf allen Ebenen der Gesellschaft.                 • Wichtig ist eine energetisch hochwertige Sanierung
Hannover | 100 % für den Klimaschutz“ im Jahr 2014
beschlossen, die bundesweiten Ziele zu übernehmen.          Fokussiert werden dabei die Handlungsschwerpunkte         • dass der Neubau schon heute wo möglich bzw. bald
In den kommenden Jahrzehnten wollen sie das Ziel            Energieversorgung, Wirtschaft, Gebäudeenergieeffizienz,     nur noch im Passivhaus- und Plusenergiestandard reali-
der Klimaneutralität insbesondere durch eine regionale      Raum und Mobilität, regionale Wirtschaftskreisläufe /       siert wird
Energiewende erreichen.                                     Abfallwirtschaft sowie (klimaneutraler) Alltag. Dabei
Wie kann also eine „klimaneutrale Region Hannover“          stellt der „Masterplan 100 % für den Klimaschutz“ in      • der Einsatz moderner Haustechnik und erneuerbarer
im Jahr 2050 aussehen? Welche grundlegenden Schrit-         Zahlen und Analysen dar, welche Annahmen für das Er-        Energien
te und Aktionen sind dafür notwendig und wie wird sich      reichen der Ziele getroffen wurden und welches Gewicht
das alltägliche Leben verändern? Der mit Expertinnen        einzelne Bereiche haben werden.                           • keine Vergrößerung des spezifischen Wohnraums
und Experten sowie der Bevölkerung erarbeitete „Mas-
terplan 100 % für den Klimaschutz“ von Stadt und Re-        Eines der drei Haupt-Handlungsfelder im Ballungsraum      Die Kern-Instrumente für die Motivation von Gebäudeei-
gion Hannover zeigt auf, dass die Ziele erreichbar sind:    Hannover ist der Bereich der Wohngebäude. Wie können      gentümern und Investoren zur Umsetzung dieser hohen
                                                            hier – gemäß den im Projekt getroffenen Annahmen –        Zielsetzungen in der Breite sind:
• Die regionale Energiewende (Verringerung der              61 % Endenergieeinsparung bis zum Jahr 2050 erreicht
  Treibhausgas- Emissionen um 95 Prozent und des            werden? Notwendig dafür ist:                              • Unabhängige, qualifizierte Beratung (themenbezo-
  Endenergieverbrauchs um 50 Prozent im Vergleich                                                                       gene Beratungen für alle Bereiche und Zielgruppen;
  zu 1990) ist ambitioniert, aber möglich.                  • die energetische Sanierung aller Bauteile bis 2050        Initialberatungen kostenfrei)

Auftakt für die ersten Projekte zum „Masterplan 100 % Klimaschutz im Bundesumweltministerium 2012“

12
sionssiedlung zero:e park im Südwesten Hannovers.
                                                                                                                      Grundprinzip des Energiekonzeptes der Siedlung ist
                                                                                                                      es, den Wärmebedarf der Häuser durch eine energie-
                                                                                                                      effiziente Bauweise mit passiver und aktiver Nutzung
                                                                                                                      der Solarenergie auf ein Minimum zu reduzieren, so
                                                                                                                      dass zusammen mit dem Einsatz von erneuerbaren
                                                                                                                      Energien nur noch ein kleiner Rest Energiebedarf au-
Neubau der Kindertagesstätte Hannover-Südstadt;                                                                       ßerhalb des Bebauungsgebietes kompensiert werden
                                                                                                                      muss. Alle 300 Reihen-, Doppel- und freistehende Ein-
                                                                                                                      familienhäuser wurden daher im Passivhausstandard
                                                                                                                      errichtet.

                                                                                                                      Einen besonderen Schwerpunkt legt Hannover auf
                                                                                                                      die Zusammenarbeit mit städtischen Akteuren. 2008
                                                                                                                      wurde die Klima-Allianz Hannover 2020 gegründet,
                                                                                                                      ein freiwilliges Netzwerk der Industrie, der Wohnungs-
                                                                                                                      wirtschaft und der Multiplikatoren, das von der Klima-
                                                                                                                      schutzleitstelle der Landeshauptstadt Hannover beglei-
                                                                                                                      tet und organisiert wird. In Arbeitsgruppensitzungen
                                                                                                                      und Fachveranstaltungen tauschen sich die Mitglieder
                                                                                                                      der Klima-Allianz Hannover 2020 bis heute regelmä-
                                                                                                                      ßig aus und tragen zum Gelingen von Maßnahmen im
                                                                                                                      Klimaschutz erheblich bei. Das zeigt insbesondere die
                                                                                                                      10-Jahresbilanz eines Monitorings des Netzwerks der
                                                                                                                      Wohnungswirtschaft (Partnerschaft für Klimaschutz).
                                                                                                                      Der Heizendenergieverbrauch der teilnehmenden Un-
Der Zero:e-Park in Hannover-Wettbergen als Beispiel einer Nullemissions-Siedlung;                                     ternehmen reduzierte sich von 2005 bis 2015 für die
                                                                                                                      Wärmeversorgung um 16 Prozent, die Treibhausgas-
• Finanzielle Förderung (Bund, KfW, lokaler Förderfonds    nehmen. Mögliche Themen sind die energieeffiziente         Emissionen reduzierten sich um 25 Prozent.
  proKlima, Stadt)                                         Gebäudemodernisierung bzw. Effizienztechnologien,
• Gute Beispiele, auch Modellprojekte                      Heizungsoptimierung, Solarenergie sowie Stromspa-          Als Vorbild muss die Stadt auch in der eigenen Ver-
• Netzwerke                                                ren und Fördermitteln und Energiemanagement                waltung vorangehen. Hierzu wurde ein Konzept
                                                           (www.klimaschutzagentur.de).                               zur klimaneutralen Stadtverwaltung mit internen
Dafür werden im Folgenden einige Beispiele aus der                                                                    Arbeitsgruppen erstellt und vom Rat der Stadt 2016
Stadt Hannover dargestellt. Zur Unterstützung der          Im Jahr 2007 wurden für die eigenen Gebäude und            verabschiedet. Bausteine sind die Reduzierung des
Wohnungswirtschaft und des privaten Wohngebäu-             den Verkauf von städtischen Grundstücken die weit-         Strom- und Wärmeverbrauchs in den eigenen Lie-
debesitzes haben Stadt und Region Förderprogram-           greifenden „ökologischen Standards der Stadt Hanno-        genschaften, die Erzeugung regenerativer Energien
me und unabhängige sowie kostenlose Beratungen             ver“ erlassen. Dazu gehört unter anderem, dass die         wie z.B. Solaranlagen auf den eigenen Dächern oder
etabliert. Daneben sorgt der regionale Förderfonds         Klimaschutzleitstelle der Landeshauptstadt Hannover        Heizungsanlagen mit Biomasse, die Optimierung
proKlima mit Zuschüssen zur Sanierung und im Neu-          verpflichtend Investoren von Wohn- und Nichtwohn-          der Lichtsignalanlangen und der Straßenbeleuchtung
bau für eine wichtige Unterstützung (www.proklima-         gebäuden zu allen energierelevanten Themen bis hin         sowie die Optimierung des eigenen Fuhrparks durch
hannover.de). Die Stadt arbeitet zudem mit Mitteln         zu Passivhaus berät und Vorgaben für Verträge und          Elektromobile (Autos, Fahrräder, Lastenfahrräder),
der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in sechs          Wettbewerbe macht. Dadurch entstanden in Hannover          aber auch Angebote für Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
Stadtteilen in Sanierungsgebieten an der energeti-         z.B. bereits drei zertifizierte Passivhaus-Supermärkte,    ter für das Car-Sharing oder Jobtickets.
schen Ertüchtigung der Wohngebäude.                        dies ist in Deutschland einmalig. Beim Neubau baut
                                                           die Stadt für sich selbst fast ausschließlich im Passiv-   Im Verkehrsbereich ist die Landeshauptstadt Hannover
Für die Umsetzung von Verbraucherinnen und Ver-            hausstandard, so sind in den letzten zehn Jahren 14        ebenfalls nicht untätig: Ab dem Jahr 2018 wird sie
braucher-Kampagnen bzw. -Beratungen wurde bereits          Kindertagesstätten, neun Schulen, ein Museum, ein          ein Handlungskonzept wiederum mit den örtlichen
im Jahr 2001 die gemeinnützige Klimaschutzagentur          Altenpflegeheim und Verwaltungsgebäude hochener-           Akteuren für die Ausweitung der Elektromobilität
Region Hannover gegründet. Ihre kostenlosen Vor-Ort-       gieeffizient gebaut worden.                                umsetzen. Dieses beinhaltet die Themen Elektrisch
Beratungen bilden einen zentralen Baustein für den                                                                    fahren und laden, Vorbild sein als Stadtverwaltung so-
Klimaschutz in der Breite. Sie richten sich an Haus-       Daneben werden Energiekonzepte für Neubaugebiete           wie Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit extern
besitzer und Bürger sowie kleine und mittlere Unter-       entwickelt. Ein besonderes Beispiel ist die Null-Emis-     und intern. Die Erstellung des Konzepts wurde vom

                                                                                                                                                                         13
59. Sitzung am 29.6.2017

                                                              „Golm – Auf dem Weg zu einer neuen Identität?“

                                                              Leitgedanken der Kerngruppe

Bundesverkehrsministerium gefördert. Hier werden bis          Golm hat seit der Wende 1989/90 eine besonde-              Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen:
zum Jahr 2020 erhebliche Anstrengungen notwendig              re Entwicklung vollzogen und dabei tiefgreifende
sein, um neben dem Individual- auch den Lieferverkehr         Verän derungen erfahren. Das über 700 Jahre alte,          Fraunhofer-Gesellschaft für angewandte Forschung
auf eine nachhaltige Mobilität gemeinsam mit allen            zwischenPotsdam und Werder gelegene Dorf - schon           mit den folgenden Instituten:
Akteuren umzustellen. Der Öffentliche Nahverkehr hin-         seit 1951 Sitz der „Hochschule des Ministeriums
gegen ist in Hannover bereits auf einem sehr hohen            für Staatssicherheit“ - wurde ab 1993 schrittweise         - Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie
Niveau ausgebaut: Die Verkehrsbetriebe Üstra speisen          Sitz einer Reihe von bedeutenden universitären und         - Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung
in das Stadtbahn- und (E-)Busnetz zu 100 Prozent Öko-         außeruniversitären Wissenschafts- und Forschungsein-
strom ein. In Hannover fahren derzeit 62 Hybrid- und          richtungen, die den Ort zunehmend prägen. Seit der         Max-Planck-Gesellschaft mit den folgenden Instituten:
drei Elektrobusse. Daneben gibt es eine Vielzahl von          Eingemeindung Golms in die Stadt Potsdam 2003 –
Radinitiativen in der Stadt, die die Stadt maßgelblich        zusammen mit Eiche, Grube, Marquardt und weiteren          - Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik
unterstützt. Auch 2018 wieder findet der Autofreie            Ortsteilen – wurde diese Entwicklung nochmals for-         - Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenfor-
Sonntag - Hannovers Klimafest - mit 100.000 Besuche-          ciert, besonders in infrastruktureller und verkehrlicher     schung
rinnen und Besuchern statt.                                   Hinsicht. Zudem hat Golm auch als Wohnstandort             - MaxPlanck-Institut für Pflanzenphysiologie
                                                              zusätzliche Qualitäten gewonnen.
Technischer Fortschritt und Energieeffizienz reichen                                                                     Hierzu gehören das Technologie- und Innovationszen-
allein nicht aus, um die Energiewende zu realisieren.         Parallel hierzu hat sich der Wissenschaftsstandort Pots-   trum GO:IN 1 mit derzeit 18 Firmen und ca. 200
Darüber hinaus ist ein Bewusstseinswandel für einen           dam-Golm in der Koordination durch das Standortma-         Beschäftigten sowie ein Konferenzzentrum, ein Kin-
klimafreundlichen Lebensstil notwendig. Es geht darum,        nagement Golm erheblich weiterentwickelt. Die For-         dergarten und ein Wohnheim.
einen hohen Lebensstandard zu wahren und dennoch              schungsinstitute wurden erweitert, die Standorte der
Gewohnheiten und Handlungsweisen zu ändern, damit             Universität Potsdam ausgebaut und weitere gewerbli-        Im April 2016 wurde auch das zentrale Gebäude
alle gut leben können, Ressourcen geschont werden und         che Nutzer, darunter auch eine Reihe von wissensba-        des Brandenburgischen Landeshauptarchivs in Golm
die Stadt zukunftsfähig bleibt. Dies betrifft vor allem die   sierten Neugründungen, haben sich angesiedelt. Damit       eröffnet, in dem der gesamte öffentliche Akten- und
Bereiche Konsum, Ernährung, Wohnen, Mobilität und             ist Golm mit den Standorten auf dem Telegraphenberg,       Archivbestand des Landes Brandenburg gesammelt
Arbeiten. Hierzu wurden im „Masterplan 100 % für              im Bornstedter Feld, in Mitte und in Griebnitzsee ein      und für die Forschung erschlossen wird. Das Landes-
den Klimaschutz“ Vorschläge zu allen Themenfeldern            bedeutender Potsdamer Wissenschaftsstandort.               hauptarchiv hat derzeit 65 Beschäftigte.
erarbeitet. Gleichzeitig fanden mit über 5.000 Einwoh-
nerinnen und Einwohner Hannovers Beteiligungsver-             Heute hat der Ortsteil Golm ca. 2.900 Einwohner in         Damit ist Potsdam-Golm nicht nur bundesweit, son-
anstaltungen statt, die die Wünsche und Anregungen            ca. 1400 Haushalten, was einer Verdoppelung der Ein-       dern auch international zu einem herausragenden
hinsichtlich eines nachhaltigen Lebens abfragten und          wohnerzahl seit 1990 entspricht. Sie wohnen großen-        Wissensstandort geworden, dessen Profil und Ausrich-
gleichzeitig Instrumente der Beteiligung erprobten.           teils in der alten Ortslage rund um den Reiherberg, in     tung sich mit renommierten Wissenschaftsstandorten
                                                              den dort angelagerten Wohngebieten sowie im Nord-          durchaus messen kann.
Wirksamer Klimaschutz setzt voraus, dass alle gesell-         osten des Ortsteils (Wohngebiet Herzberg). Für diese
schaftlichen Gruppen – Politik, Forschung, Wirtschaft         Einwohner bestehen derzeit 4 Kindertagesstätten, eine      Diese steile Entwicklung verlief jedoch gerade in den
sowie Einwohnerinnen und Einwohner – hierbei zu-              Grundschule im Ortsteil Eiche sowie ein Ortsteilzent-      Anfangsjahren z.T. asymmetrisch, unkoordiniert und
sammenarbeiten oder sich ergänzen. Stadt und Region           rum, das erweitert bzw. neu angelegt werden soll.          weist in Bezug auf die Integration der einzelnen Be-
Hannover haben daher mit dem „Masterplan 100 % für                                                                       reiche, auf die Verkehrsinfrastruktur und die Wohn-
den Klimaschutz“ beschlossen, den Klimaschutz weiter-         Die Golmer Wissenschafts- und Forschungseinrichtun-        folgeeinrichtungen einige Defizite auf. Die Wissen-
hin konsequent voranzutreiben. Die lange Liste von Un-        gen liegen nördlich und östlich des 2007 neu gebau-        schafts- und Hochschulstandorte sind trotz räumlicher
ternehmen, Verbänden, Kammern und Institutionen, die          ten Bahnhofs Golm. Sie haben ca. 2500 Beschäftigte         Nähe funktional nur wenig vernetzt, zudem arbeiten
bereits an den Klimaschutzaktionsprogrammen beteiligt         und bestehen derzeit aus den folgenden Einrichtungen:      sie isoliert und ohne nachbarschaftlichen Bezug zum
sind, zeigt, dass der Klimaschutz in der Stadt Hannover                                                                  Ortsteil Golm. Wichtige Forschungsergebnisse der Gol-
viele Unterstützer hat. Ziel muss es sein, ihn übergrei-      Universität Potsdam mit zwei Fakultäten:                   mer Institute wurden andernorts weiterentwickelt und
fend als „Querschnittsthema“ in allen Lebensbereichen                                                                    wirtschaftlich verwertet z. B in Start-up-Unternehmen in
und der Verwaltungen weiter zu etablieren.                    - Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät             Berlin. Diese Tatbestände, die erstmals 2009 artikulier-
                                                              - Humanwissenschaftliche Fakultät                          te Kritik von Golmer Initiativen („Ein Konzept für Golm:
Alle Informationen und Ergebnisse des Hannoverschen                                                                      Natur-Wissenschaft-Kultur“), die Vorlage eines Master-
„Masterplan 100 % für den Klimaschutz“ finden Sie             Für die derzeit 9000 Studenten, die Mitarbeiter und        plans für die Forschungseinrichtungen sowie die Diskus-
unter www.klimaschutz2050.de,                                 die Forscher des Campus Golm stehen außerdem eine          sionen um die Nordosterweiterung Golms (B-Plan 129,
                                                              Sporthalle, eine Mensa und eine Bibliothek sowie ein       s.u.) führten 2012 zum Start eines bemerkenswerten
Gabi Schlichtmann, Landeshauptstadt Hannover, Klima-          Studentenwohnheim zur Verfügung. Das studentische          Planungsprozesses, dessen Mitwirkende sich aus
schutzleitstelle, E-Mail: 67.11@hannover-stadt.de             Wohnen in Golm wird z. Zt. beträchtlich ausgebaut.         Golmer Bürgern (Vertreter von Bürgerinitiativen und

14
Ortsbeirat), aus den Universitäts- und Forschungsein-       Geschoßwohnungsbau, Studentenwohnen in 420              wie auch von den Studierenden und Beschäftigten des
richtungen sowie aus der Landes- und Stadtverwaltung        Apartments) im Osten und mit einem großen mehrteili-    Wissenschaftsstandorts angenommen wird.
zusammensetzten.                                            gen Gewerbegebiet entlang der Bahntrasse
                                                                                                                    Genau dies war das Ziel eines städtebaulichen Wett-
Nach 14 Workshops wurde eine detaillierte Hand-             Vorhabenbezogener Bebauungsplan 29 östlich des          bewerbs, der als Bestandteil des Maßnahmeplans
lungsstrategie mit 118 Einzelmaßnahmen für Golm             Bahnhofs Golm mit Wohnen (ca. 100 Wohnungen)            2015/16 unter insgesamt 12 studentischen Teilneh-
erarbeitet, die als Maßnahmeplan Golm zusam-                und Gewerbe                                             mern/Teams verschiedener Hochschulen veranstaltet
mengefasst wurde. 2014 wurde der Maßnahmeplan                                                                       wurde. Nach einer professionellen Auswertung wurde
Golm von der Stadtverordnetenversammlung Pots-              Bebauungsplan 157 (Aufstellungsbeschluss von März       der Entwurf des Teams der BTU Cottbus-Senftenberg
dam (StVV) beschlossen und fungiert seitdem mit             2017) für das Gebiet der Neuen Mitte am Bahnhof         im März 2016 mit dem 1. Preis prämiiert, u.a. we-
einem ersten Statusbericht von 2015 als Grundlage           Golm                                                    gen des Vorschlags für einen zweigeteilten Stadtplatz
für alle weiteren Planungs- und Baumaßnahmen. In                                                                    um den Bahnhof Golm, dessen östlicher Teil durch ein
diesem Maßnahmeplan werden die folgenden vier               Unter der Vielzahl der diesen Feldern zugeordneten      Bürgerhaus mit einem Hotel-/Büroturm besonders ak-
Themenfelder für die gesamte zukünftige Entwick-            Maßnahmen ragen die folgenden Maßnahmebündel            zentuiert werden soll. Mit diesem „Marktplatz“ soll
lung Golms benannt und mit Einzelmaßnahmen                  besonders heraus:                                       auch die den ganzen Ortsteil prägende Zäsur durch
unterlegt:                                                                                                          die Eisenbahntrasse partiell überwunden werden.
                                                            Entwicklung und Ausbau der neuen funktionalen           Der prämiierte Entwurf, dessen Vorschläge zu einer
1. Gewerbe-/Wissenschaftspark und funktionale Mitte         Mitte nordöstlich des Bahnhofs Golm                     durchaus kontroversen Debatte unter den Golmer
2. Wohnen, soziale und kulturelle Infrastruktur und Sport                                                           Bürger/inn/en führten, wurde im Maßnahmeplan
3. Verkehr                                                  Die neue funktonale Mitte soll ca. 800 m nördlich der   zur Grundlage der weiteren Entwicklung für die Neue
4. Stadtgestaltung und Naturraum/Grünentwicklung            historischen Ortslage Golms (Reiherberg) im Bereich     Mitte Golms.
                                                            zwischen dem Bahnhof Golm und der Straße In der
Um die Defizite in der Vernetzung der verschiedenen         Feldmark entstehen. Mit der Ansiedlung des REWE-        Verkehr, insbesondere die Schienenverkehrsanbin-
Wissens- und Forschungs-einrichtungen zu beheben,           Supermarkts auf dem dreieckigen Platz nördlich dieser   dung nach Spandau sowie der Strassen- und der
wurde 2016 die Road Map Golm beschlossen. Ziel              Straße wurde dafür bereits eine wichtige Vorausset-     Radverkehrsausbau
dieses Maßnahmen-und Umsetzungsplans, an dem                zung geschaffen. Das alte Bahnhofsgebäude hat noch
neben dem Standortmanagement auch die Landes-               großes Entwicklungspotential. Die verkehrliche und      Die Tatsache, daß Golm sich in Bezug auf Bewohner
ministerien und die Stadtverwaltung beteiligt sind, ist     gestalterische Anbindung dieses Stadtteilzentrums mit   und Arbeitsplätze, aber auch auf Pendler zukünftig
es, die Potentiale des Standorts für Potsdam besser         den angrenzenden Standorten und Nutzungen muss          erheblich vergrößern wird, hat das Thema Verkehr in
für Unternehmensgründungen, Transferprojekte                jedoch stark verbessert werden, damit die neue funk-    den Mittelpunkt gerückt. Die ÖPNV-Anbindung Golms
und Kooperationen zu nutzen. Ein wichtiger erster           tionale Mitte sowohl von den Golmer Bürger/inn/en       ist mit den zwei Bus- und den drei Regionalbahnlinien
Schritt dabei ist der Neubau eines Technologie- und
Gewerbezentrums (GO:IN 2) mit Büro-, Labor- und
Gewerbeflächen, das 2018/19 neben dem GO:IN 1
eröffnet werden soll.

Aktuell werden diese Projekte in den folgenden Bebau-
ungsplan-Verfahren von der Stadtverwaltung vorange-
trieben, die alle im Norden Golms liegen:

Bebauungsplan 100-1 nordwestlich des Bahnhofs
Golm u.a. mit Flächen für Büro- und Laborgebäude, für
Gewerbeansiedlungen, für ein Boarding House sowie
für den Neubau eines Technologie- und Gründerzent-
rums (GO:IN 2)

Bebauungsplan 100-2 westlich des Bahnhofs Golm
u.a. mit studentischem Wohnen (BASECAMP mit 263
Apartments)

Bebauungsplan 129 nordöstlich des Bahnhofs Golm
und der Neuen Mitte u.a. mit Wohnen (90 Eigenheime,         Die Sitzung am 29.6.2017 im Treffpunkt Freizeit

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