Ein jüdisches Kind bedroht das Bestehende - Evangelisch ...

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Ein jüdisches Kind bedroht das Bestehende - Evangelisch ...
Nr. 12, 131. Jahrgang                           Freitag, 24. Dezember 2021                                           4042. Folge

        Ein jüdisches Kind bedroht das Bestehende
             Im Nahen Osten nichts Neues?!                             Wer – wie Jesus – die Menschen befreit, indem er sie unmit-
In Bethlehem war den Leuten nichts Besonderes aufgefallen.          telbar an Gott bindet, der verdirbt sie als Material für die Mäch-
Sie hatten ihre Betten, ihr Geschäft, ihre Sorgen: Wer konnte       tigen.
sich da schon um diese junge Frau kümmern? Zugegeben, ihr
Kind bekam sie nicht unter den allerbesten Umständen. Und                             Gott mehr gehorchen ...
wer hielt sich schon lange mit der seltsamen Geschichte auf, die    Das Römische Reich wird die Jünger Jesu zu Staatsfeinden er-
die Hirten erzählten? Schließlich waren die Zeiten noch nie so      klären. Warum? Sie erwarten von den Regierenden mehr als
schlecht und das Leben noch nie so hektisch und wirr gewesen        nur „Brot und Spiele“. Sie fragen den Staat nach seinem Recht.
wie gerade in diesem Jahr. Man war einfach zu sehr mit sich         Wenn Gewalt angewendet wird, ist dies für sie nicht einfach
selbst beschäftigt.                                                 dadurch gerechtfertigt, dass der Staat es ist, der die Gewalt an-
                                                                    wendet.
              Das Imperium schlägt zurück                             Kurzum: Sie sind unbequem, lästig, gefährlich. Im unpas-
Das aber wird mit einem Schlag anders, als Herodes von der          sendsten Augenblick werden sie sich auf ihr Gewissen berufen
Sache hört. Für ihn ist dieses Kind eine Gefahr. Er ist sozusagen   und sagen: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Men-
Tag und Nacht damit beschäftigt, an der Macht zu bleiben. Er        schen.“
muss nämlich nachweisen, dass er ein Recht hat, der König zu
sein. Wenn nun aber ein „König der Juden“ aus dem Stamme                      Gott geht nicht den Weg der Gewalt
Davids auftaucht, kann das alles vergebens gewesen sein. Dar-       Die Angst des Herodes war also begründet. Und darum war
um schlägt Herodes zurück.                                          es notwendig, kurzen Prozess zu machen. Oder noch besser:
                                                                           Überhaupt keinen Prozess zu machen. Vielmehr musste
                                                                           so rasch wie möglich diese Zeitbombe in Form eines jü-
                                                                           dischen Babys aus dem Weg geräumt werden.
                                                                             Das Erstaunlichste dabei ist: Er hat anscheinend Er-
                                                                           folg... Gott lässt sich in die Flucht schlagen. Priester und
                                                                           Schriftgelehrte bringen mit ihrem sicheren Instinkt für
                                                                           Machtverhältnisse den König auf die Spur: Sie deuten
                                                                           an, welche Gruppe vorsorglich beiseite geschafft werden
                                                                           muss, damit alles beim Alten bleiben kann.
                                                                             Macht, die Angst hat, versucht mit Gewalt, das Beste-
                                                                           hende zu erhalten. Und Gott setzt keine Gewalt dage-
                                                                           gen. Er geht einen anderen Weg – der wehrlose Jesus,
                                                                           das ist Gottes Antwort.

                                                                               Die schwer begreifbare Strategie Gottes
                                                                            Jetzt feiern wir schon Jahrhunderte lang Weihnachten.
                                                                            Aber es bleibt für Viele immer noch schwer, diese ge-
                                                                            heimnisvolle, für unseren Verstand nicht fassbare Stra-
Flucht nach Ägypten – Taufkapelle in Parma                                  tegie Gottes zu akzeptieren. Und dabei ist es egal, ob wir
                                                                            nun konservativ oder modern oder nur „laue“ Christen
                                                                            sind.
            Ein Kind bedroht das Bestehende                            Wer Gewalt anwendet, wird die Welt damit weder erhalten
Und er hatte recht: Wenn Jesus auch nicht nach einer Krone          noch verändern. Durchbrochen wird das Gesetz von Vergel-
greift, so bedroht er doch das Bestehende. Wer wie er Gott als      tung und Wiedervergeltung nur durch die Vergebung, durch
den Herrn aller Menschen verkündigt, der mischt sich ein. Vie-      die Macht der Liebe.
le Jahre später wird Jesus dem Gericht in Jerusalem versichern:        In Bethlehem war den Leuten nichts Besonderes aufgefallen.
„Mein Reich ist nicht von dieser Welt“. Aber es spielt im Kräf-     Aber dieses jüdische Baby in der Weihnachtkrippe ist gefähr-
tespiel und im Machtkampf dieser Welt trotzdem eine Rolle, ob       lich. Es will keinen Menschen so lassen, wie er ist. Aus diesem
da noch ein Reich besteht, das wohl nicht „von dieser Welt“ ist,    Grund allein dürfen wir heute sagen: Gesegnete Weihnachten!
aber das dennoch hier Gestalt nehmen will.                                                                 Gerhard Schrader, Bunde
Ein jüdisches Kind bedroht das Bestehende - Evangelisch ...
Im Strom der Zeit
                      Wohin fließt der Strom der Zeit?
Ende November sitze ich vor meinem Computer, um mir Ge-              frieden. Und ohne Zweifel: In manchen Momenten spüre ich
danken für diese Seite zu machen. Erscheinen soll der Grenz-         ihn sehr deutlich.
bote zu Weihnachten. Mein Problem: Ich habe keine Ahnung,               Wer vom „alten Adam“ spricht, muss jedoch auch eine Ah-
wo wir dann sein werden. Ich weiß nicht, wie wir in diesem Jahr      nung von dem „neuen Adam“ haben. Ansonsten macht die
Weihnachten feiern oder nicht feiern können – habe keinen            besondere Kennzeichnung „alt“ ja keinen Sinn. Und in der Tat
blassen Schimmer davon, wie und wo der Strom der Zeit dann           zielt die biblische Rede auf den „neuen Adam“. Was ist an ihm
fließen wird. Was also soll ich schreiben, wenn ich schlicht nicht   anders? Er kann offensichtlich mit den Unwägbarkeiten des
weiß, was in drei bis vier Wochen sein wird?                         Lebens besser umgehen. Und er kann es scheinbar, ohne da-
   Auf der anderen Seite: Ist nicht gerade diese Unwissenheit        bei fies und egoistisch zu werden. (siehe z.B. Kolosser 3, 9 –17
das Phänomen unserer Zeit? Wir wissen alle nicht, was in naher       und Epheser 4, 23 – 24) Wie? Durch Glaube und Vertrauen.
Zukunft sein wird. Das haben wir nie gewusst – nur ist uns das       Christus macht uns zu neuen Menschen (zum neuen Adam),
jetzt viel bewusster. Entscheidungen in der Politik werden in        der ohne eigenen Griff aufs Leben im Vertrauen auf Gott lebt.
kürzester Zeit wieder einkassiert. In der Kirche geht es nicht       Dies Vertrauen in Gott ist der rote Faden im Leben und Sterben
besser: Einigt man sich auf ein Hygienekonzept für die Zukunft,      Jesu Christi.
kann dies in einer Woche schon wieder auf den Kopf gestellt             Wir sind nicht die ersten, die solch unruhige Zeiten durch-
werden, weil die Situation eine Anpassung erforderlich macht.        machen. Von manchen Wegen, die Menschen damals gegan-
Und aus dem privaten Bereich wird jeder sicher eine Vielzahl         gen sind, können wir heute lernen. Mitten in den Wirren des
von Vorhaben kennen, die dann doch nicht stattfinden konn-           30-jährigen Krieges schrieb Georg Neumark das Lied „Wer nur
ten. Unsicherheit, Unzufriedenheit, Unruhe sind die Folge, mit       den lieben Gott lässt walten“ (EG 369). Zugegeben, insbeson-
denen wir mehr oder weniger gut klarkommen.                          dere die ersten Strophen dieses Liedes waren mir lange Jahre
   Ich weiß nicht, wie´s dazu kam: aber mir fiel in diesem Zu-       verdächtig, weil sie mir den Menschen zu passiv und zu un-
sammenhang der „alte Adam“ ein. Diese – vielleicht verstaub-         schuldig zeigten. Man kann solche Trosttexte leider zu einer
te und heute unverständliche – Figur des „alten Adams“ kann          billigen Vertröstung missbrauchen, wodurch die offensicht-
durchaus eine Hilfestellung sein, mit dieser Situation vielleicht    liche Schuld der Verantwortlichen schamlos verdeckt wird.
besser umzugehen. Adam heißt ja nichts anderes als „Mensch“.         Dann muss man solchen Texten etwas entgegensetzen. Seit
Und so steht der „alte Adam“ für einen bestimmten Menschen-
                                                                     einigen Jahren ist mir aber vor allem die letzte Strophe bedeut-
typen – oder, besser gesagt, für eine bestimmte Art, das Leben
                                                                     sam geworden. „Sing, bet und geh auf Gottes Wegen, verricht
zu sehen und zu gestalten. Man kann diesen alten Adam sehr
                                                                     das Deine nur getreu. Und trau des Himmels reichem Segen,
negativ darstellen (vgl. Kolosser 3, 5 – 9; Epheser 4, 22). Etwas
                                                                     so wird er bei dir werden neu. Denn welcher seine Zuversicht
neutraler formuliert steht der „alte Adam“ für einen Menschen,
                                                                     auf Gott setzt, den verlässt er nicht.“ Das könnte doch zeitwei-
der eigentlich nichts anderes will als ein Leben in Sicherheit,
                                                                     lig als hilfreiches Lebensmotto gelten. Wichtig ist dabei sicher
Vorausschaubarkeit und Verlässlichkeit zu führen. Dass der alte
                                                                     die Zeile: „Verricht das Deine nur getreu“. Gemeint ist, dass du
Adam zur Umsetzung dieses Bedürfnisses mächtig fies und
                                                                     „auf Gottes Wegen“ deinen Anteil an Liebe und Leidenschaft
egoistisch werden kann und eigentlich sein Leben verfehlt,
                                                                     für das gemeinsame Leben aller Menschen einbringen sollst.
macht die Bibel unter anderem an den angegebenen Stellen
                                                                     Wichtig ist ohne Zweifel auch das „Sing, bet“, wodurch unser
deutlich. Dabei hat er doch nur den menschlich höchst ver-
ständlichen Wunsch, sein Leben irgendwie im Griff zu haben           Herz hineingenommen wird in den Raum Gottes. Nur so wer-
und möglichst nicht ständig und immer wieder vom Leben               den wir auch der letzten Aufforderung nachkommen können:
über- oder unterspült zu werden. Aber genau das geschieht            „Und trau des Himmels reichem Segen“, der in uns immer
zurzeit. Und es geschieht für alle, so dass es für niemanden ei-     wieder neu werden will. Ein herrlicher Zuspruch beendet die
nen wirklichen Ausweg gibt. Darum ist der alte Adam so unzu-         Strophe: „Denn welcher seine Zuversicht auf Gott setzt, den
                                                                     verlässt er nicht.“
                                                                        Na, zufrieden? Nein, der alte Adam rumort immer noch und
                                                                     immer wieder. Aber ich darf auch den anderen, den neuen
                                                                     Adam in mir zu Wort kommen lassen. Und der lebt aus dem
                                                                     Vertrauen auf Gott und nicht aus meinem greifbaren Sicher-
                                                                     heits- oder Unsicherheitsbewusstsein. Der alte Adam erwartet
                                                                     vielleicht zu viel vom Leben – aber sicher auch zu wenig von
                                                                     Gott. Vertrauen in Gott lässt mich aufstehen, singen, beten, auf
                                                                     Gottes Wegen gehen und eben in dieser Haltung das tun, was
                                                                     von mir zu tun ist – auch in unsicheren Zeiten.
                                                                        Jetzt, wo ich diese Seite schreibe, weiß ich nicht, wie´s uns
                                                                     allen zu Weihnachten gehen wird. Aber mit den vorherigen
                                                                     Überlegungen sehe ich mich ermutigt, euch – egal, wie´s dann
                                                                     auch aussieht – ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest zu
                                                                     wünschen.                                Dieter Wiggers, Nordhorn
Ein jüdisches Kind bedroht das Bestehende - Evangelisch ...
Theologische Gedanken                                                                                                               105

   Das Wunder von Weihnachten                                                                 che Herkunft bestätigt. Im übrigen Neuen
                                                                                              Testament wird darauf nicht eingegangen.
                                                                                              Jesus galt einfach als Sohn von Maria und
Was macht eigentlich das Weihnachts-         Lebens, die Auferstehung und das Leben)          Josef. So fragten z.B. einige seiner Hörer
wunder aus? Auf jeden Fall nicht nur das     hat er seine Einzigartigkeit als Bringer         in der Synagoge von Nazareth verwun-
Außergewöhnliche, von dem Matthäus           göttlichen Heils betont. Jesus sah sich be-      dert: „Woher hat er diese Weisheit und
und Lukas in ihren Evangelien zu berich-     vollmächtigt, auch Sünden zu vergeben,           die Kraft, Wunder zu tun? Er ist doch der
ten wissen im Zusammenhang mit der           was von Gegnern für Gotteslästerung ge-          Sohn eines Zimmermanns, und wir ken-
Schwangerschaft Marias und der Vater-        halten wurde, weil das ausschließlich Gott       nen Maria, seine Mutter und auch seine
rolle, die ihr Verlobter Josef von einem     zustand.                                         Brüder ... Wie kann er etwas Besonderes
Engel für die Zeit nach Jesu Geburt zuge-                                                     sein?“ (Matthäus  13, 53–56) Nun wollte
wiesen bekommt. Das eigentliche Wun-                  Jesus – Gottes Sohn
                                                                                              Jesus ja auch gar nicht vor Vollendung
der der Menschwerdung Jesu hat mit der                 von Ewigkeit her
                                                                                              seines Rettungswerks als Messias verehrt
Antwort auf die Frage zu tun, um wen es      Dass Jesus der ewige Gottessohn ist, das
                                                                                              werden. Er wollte falsche Vorstellungen
sich bei dem Kind handelt, das damals in     haben eine ganze Reihe seiner Anhänger
                                                                                              verhindern. Aber durch sein Auftreten
Bethlehem geboren wurde.                     bezeugt, die ihn als solchen erkannten. So
                                                                                              und seine Reden ließ er durchaus erken-
                                             z.B. Petrus, indem er zu Jesus sagte: „Du
Wahrer Mensch und wahrer Gott                                                                 nen, dass für ihn sein Vater im Himmel
                                             bist der Christus, des lebendigen Got-
Auf diese Frage geben die Evangelien und                                                      maßgebend war und dass er zu IHM eine
                                             tes Sohn“ (Matthäus        16, 16). Sogar von
die übrigen Schriften des Neuen Testa-                                                        einzigartige Beziehung hatte und pflegte.
                                             dem Hauptmann, der zu den Bewachern
ments eine klare Antwort. Jesus war nicht                                                       Lukas lässt auch im bereits erwähn-
                                             Jesu gehörte, als der am Kreuz hing, ist
nur ein Mensch mit außergewöhnlichen                                                          ten Stammbaum durchblicken, wie all-
                                             solch ein Zeugnis überliefert: „Wahrlich,
Gaben und einer bewundernswerten Aus-                                                         gemein über Jesus gedacht wurde. „Er
                                             dieser ist Gottes Sohn gewesen“ (Mat-
strahlungskraft, mit ausgeprägter Empa-                                                       wurde gehalten für einen Sohn Josefs“
                                             thäus  27,  54). Viele solcher Zeugnisse gibt
thie und vielem anderen, was ihn von sei-                                                     (Lukas  3, 23). Auch Matthäus macht in
                                             es dann verstärkt nach seiner Auferste-
nen Zeitgenossen unterschied. Jesus war                                                       Jesu Stammbaum eine entsprechende
                                             hung und Himmelfahrt, wie in den Berich-
und ist zugleich wahrer Gott, Sohn Got-                                                       Bemerkung über Josef. Während bei al-
                                             ten über das Wirken der Apostel und in
tes von Ewigkeit her. Gott hat sich in ihm                                                    len aufgeführten Generationen die Väter
                                             deren Briefen zu lesen ist. Im sogenannten
seiner Menschheit zugewandt als Retter       Christushymnus (Philipper 2, 6 ff.) heißt        und die Kinder genannt werden, wird im
und Erlöser von der Macht des Todes, der     es über Jesus: „Er war in göttlicher Gestalt.    Zusammenhang mit der Geburt Jesu die
Sünde und des Bösen. Er hat das mit solch    Aber er hielt nicht daran fest, Gott gleich      Mutter Maria genannt. Von Josef heißt
äußerster Konsequenz getan, dass er in Je-   zu sein – so wie ein Dieb an seiner Beute.       es lediglich, er sei der Mann der Maria
sus Menschengestalt annahm und damit         Er legte die göttliche Gestalt ab und nahm       (Matthäus  1, 16).
einer von und für uns wurde.                 die eines Knechts an. Er wurde in allem            Mit all diesen Aussagen im Zusam-
   Wie die Evangelisten bezeugen, hat Je-    den Menschen gleich.“ Im Kolosserbrief           menhang mit der Menschwerdung des
sus bei verschiedenen Gelegenheiten von      steht in Kapitel  1, 15+16: „Christus ist das    Gottessohnes und über die Rolle von
seiner einzigartigen Beziehung zu seinem     Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der            Maria und Josef wird unterstrichen: Die
himmlischen Vater gesprochen. „Wer mich      zuerst Geborene. Vor allem Geschaffenen          Initiative der Sendung Jesu ging einzig
sieht, der sieht den Vater“ (Johannes  14, 9)war er da. Denn durch ihn wurde alles ge-        und allein von Gott aus. Menschen wa-
hat er z.B. gesagt und „Ich und der Vater                                                     ren dabei nur Empfangende, die Jesus als
                                             schaffen.“ Und in Kolosser  2, 9 ist zu lesen:
sind eins“ (Johannes  10, 30). Er hat in ei-                                                  Erlöser genauso nötig hatten wie wir alle.
                                             „In ihm ist die ganze Fülle Gottes leibhaf-
ner Predigt in der Synagoge von Nazareth                                                        Wo Himmel und Erde einander derart
                                             tig gegenwärtig.“ Wenn wir also wissen
auf sich bezogen und als durch ihn erfüllt                                                    berühren wie bei Jesu Kommen in diese
                                             wollen, was wir an Gott haben und wie wir
bezeichnet, was in den prophetischen                                                          Welt, haben wir es mit einem Wunder der
                                             mit ihm dran sind, müssen wir auf DEN
Schriften des Alten Testaments über den                                                       Liebe und der Barmherzigkeit Gottes zu
                                             schauen, in dem er sich offenbart hat.
kommenden Messias zu lesen ist. (Lu-                                                          tun. Gerhard Tersteegen hat das in fol-
kas  4, 16–21). Mit seinem Selbstzeugnis Herkunft und göttliche Initiative                    genden Liedstrophen in Worte gefasst:
in den sogenannten „Ich bin“-Worten Nur Matthäus und Lukas äußern sich                          „Sehet dies Wunder, wie tief sich der
(z.B. Ich bin der gute Hirte, das Brot des ausführlich zur Herkunft Jesu – sowohl             Höchste hier beuget; sehet die Liebe, die
                                              was ihn als wahren Menschen, als auch,          endlich als Liebe sich zeiget! Gott wird
                                              was ihn als wahren Gott betrifft. In ihren      ein Kind, träget und hebet die Sünd; alles
                                              Evangelien haben beide einen Stamm-             anbetet und schweiget.
                                              baum Jesu aufgenommen, der seine Her-             Gott ist im Fleische: Wer kann dies Ge-
                                              kunft aus dem Volk Israel belegt. (Mat-         heimnis verstehen? Hier ist die Pforte des
                                              thäus  1, 1–17 und Lukas  3, 23–38). Beide      Lebens nun offen zu sehen. Gehet hinein,
                                              Evangelisten erklären die Schwanger-            eins mit dem Kinde zu sein, wenn ihr
                                              schaft Marias mit der Wirkung des Hei-          zum Vater wollt gehen.“ (EG 41, 3+4)
                                              ligen Geistes und sehen darin Jesu göttli-                         Habbo Heikens, Ihrhove
Ein jüdisches Kind bedroht das Bestehende - Evangelisch ...
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          Synode zum Ende des Kirchenjahres 2021
Es tut gut, die Synode mit einer Andacht       amt. Diese neue Bezeichnung soll auch in      Beschluss:
zu beginnen. Pastor Hermann Teunis             unserer Kirche zukünftig gelten.              Der Ausbildungstopf „Vikariate“
liest dazu die Jahreslosung aus 2021: „Seid      Beschluss:                               soll ab 2022 im Umlageverfahren jähr-
barmherzig, wie auch euer Vater im Him-          Die Synode beauftragt den Ausschuss      lich mit 20.000 Euro wieder aufgefüllt
mel barmherzig ist.“ (Lukas 6, 3). Mag das     für Kirche und Theologie, die Ordnung      werden. Dies gilt solange, bis jeweils
Wort Barmherzigkeit in der heutigen Zeit       für Ältestenprediger und Ältestenpre-      100.000 Euro erreicht sind.
auch altmodisch klingen, wer sie erfährt       digerinnen anhand der Ordnung der             Die Ergebnisse der Kassenprüfung
weiß, dass Barmherzigkeit Zuwendung,           reformierten Kirche zu überprüfen          wurden vom VPA zur Kenntnis genom-
Liebe, Wohlwollen, Fürsorge und Gnade          und gegebenenfalls Änderungen einer        men und den Kirchenräten vorgelegt. Die
bedeutet. In der heutigen Welt ist oftmals     nächsten Synode vorzulegen.                einzelnen Kassen stellen sich wie folgt dar
wenig Raum für Barmherzigkeit. Gelten            Mit einem Gottesdienst wurde die neue    (jeweils in Euro):
doch in der Wirtschaft eher Zahlen und         Kirchenpräsidentin der ERK, Dr. Susan-                          31.12.2019 31.12.2020
Profit, in der Politik Macht und Einfluss      ne Bei der Wieden, am 4. September 2021    Synodekasse         168.991,34 193.455,78
und in der Schule Erfolg. Ellbogenmenta-       in Leer eingeführt. Zur Einsetzung hat     Kasse Gegen-
lität ist angesagt. Und merken wir nicht       das Moderamen der neuen Kirchenpräsi-      seitige Hilfe         15.261,94 13.861,79
selber, dass auch wir mit unserer eigenen      dentin die Glück– und Segenswünsche in     Pensionskasse       223.720,20 239.626,02
Barmherzigkeit oft an unsere Grenzen           einem Schreiben übermittelt.               Missionskasse        101.617,53 149.885,57
stoßen? Umso mehr ist der zweite Teil der        Die Visitationskommission konnte in      Diakoniekasse         73.628,80 78.531,09
Jahreslosung wichtig: „... wie auch euer       diesem Jahr ihre Arbeit aufnehmen und      Rumänienhilfe         15.756,13 15.527,01
Vater im Himmel barmherzig ist.“ Gott          einige Kirchenräte besuchen. Weitere       Jugendbund            19.533,29 34.130,74
misst uns nicht nach unserem Können            Termine für 2022 sind in Planung.          Kasse Kirchliches
und legt uns nicht an unseren Fehlern                                                     Schrifttum            15.363,62 15.228,65
fest. Gott sorgt für uns, an Leib und Seele.          Aus den Ausschüssen                 Grenzbotenkasse 2.104,65           3.118,27
Er schenkt Vergebung, die gerade in Jesus                Verwaltungs- und                    Herbert Klinge berichtet über die
Christus deutlich wird. Gott ist barmher-             Planungsausschuss (VPA)             Haushaltsansätze für 2022. Für die Syno-
zig und gnädig. Die Barmherzigkeit soll        Herbert Klinge informiert über die Fi-     dekasse werden folgende Kosten berück-
Basis für unser Leben sein. Sie ist Auftrag    nanzierung künftiger Vikariate. Die Kos-   sichtigt:
und Zukunft. Für uns persönlich, für uns       ten dafür werden aus dem bestehenden       –	a llgemeine Synodekosten: 35.000 Euro
als Kirche und Gemeinde. Sie ist die kost-     Ausbildungstopf „Vikariat“ entnommen.      –	Gehaltskosten Jugendreferenten
bare Wahrheit der Bibel. Anschließend          Für das aktuelle Vikariat von Saskia          mit einer voraussichtlichen Erhöhung
bittet Pastor Teunis im Gebet um den Se-       Klompmaker werden 25 Prozent von der          von 2 Prozent:              71.000 Euro
gen Gottes für die Synode.                     Nordhorner Gemeinde finanziert. Damit      –	f ür das Vikariat Ausbildungstopf:
   Als Vorsitzender begrüßt Pastor Lothar      dieser Ausbildungstopf in Zukunft über                                    20.000 Euro
Heetderks alle Synodalen und stellt an-        einen soliden Haushalt verfügt, soll ab    –	Umlagebetrag für den Landes-
schließend den Bericht des Moderamen           2022 im Umlageverfahren jährlich ein          posaunenwart:                4.000 Euro
vor. Hatte das kirchliche Leben in vielen      Betrag von 20.000 Euro gezahlt werden.        Somit ergibt sich ein Umlagebetrag von
Gemeinden wieder ein wenig mehr an                                                        130.000 Euro.
Normalität gewonnen, zeigen die aktuell                                                      Aus der Kasse „Gegenseitige Hilfe“
steigenden Inzidenzzahlen, dass immer                                                     (Ausgleichskasse) werden die Zuschuss-
noch Vorsicht geboten ist. In einigen                                                     gemeinden finanziell unterstützt. Da die
Gemeinden wurde der Gemeindegesang                                                        Gemeinde Campen-Emden zurzeit keine
wieder eingeschränkt oder ganz einge-                                                     Pastorenstelle besetzt, wird diese Hilfe
stellt. Was können wir uns als Gemeinde                                                   momentan nicht benötigt. In diesem Um-
in dieser Zeit noch bewahren? Man hofft                                                   lageverfahren sind daher nur die Kosten
auf bleibende Präsenzgottesdienste und                                                    für das Kindergeld zu leisten. Der VPA
erinnert daran, dass alle Online-Got-                                                     schlägt einen Umlagebetrag von 5.000
tesdienste und Angebote sehr wichtige                                                     Euro vor.
Bestandteile sind. Dazu bedarf es vieler                                                     Im Maß der Tariferhöhung steigt jedes
helfender Mitarbeiterinnen und Mitar-                                                     Jahr auch die Eigenquote. Diese Quote
beiter in den Gemeinden. Ihnen gilt ein                                                   ist der Durchschnitt dessen, was andere
herzlicher Dank.                                                                          Gemeinden pro Kopf für ihre Pfarrbesol-
   Das neue Gesetz über den Einsatz von                                                   dung zahlen. Sie soll auf 144 Euro je Ge-
Ehrenamtlichen der ERK nennt Ältesten-                                                    meindeglied festgelegt werden.
predigerinnen und Ältestenprediger nun                                                       Für die Pensionskasse wurden nur die
Predigerinnen und Prediger im Ehren-                                                      Beiträge der aktuell besetzten Stellen be-

                                                                         Herbert Klinge
Ein jüdisches Kind bedroht das Bestehende - Evangelisch ...
Synode                                                                                                                             107

rücksichtigt. Da man mit einer schnelleren                                               Diakonieausschuss schlägt als Jahrespro-
Stellenbesetzung der vakanten Gemein-                                                    jekt 2022 vor, sich für die Diakoniesta-
den geplant hatte, diese aber mittlerweile                                               tion in Ocna Mures einzusetzen. Ocna
häufig erst später wieder besetzt wurden,                                                Mures ist eine Kleinstadt mit etwa 10.000
hat sich der Kassenbestand dementspre-                                                   Einwohnern. Bislang wurden in beschei-
chend erholt. Für 2022 geht man von ei-                                                  denem Umfang diakonische Aufgaben
ner konstanten Beitragsentwicklung aus.                                                  u.a. durch die dort ansässige reformierte
Der VPA schlägt einen Umlagebetrag von                                                   Gemeinde wahrgenommen. Die gespen-
210.000 Euro vor (Vorjahr: 235.000 Euro).                                                deten Gelder sollen ausschließlich in die
   Die Synode beschließt                                                                 Ausrüstung und soziale Infrastruktur
1. für 2022 die folgenden Haushaltsan-                                                   fließen. Ein Flyer mit weiteren Informa-
sätze:                                                                                   tionen ist für alle Gemeinden in Arbeit.
–	Synodekasse              130.000 Euro                                                    Die Synode beschließt, mit dem Jah-
–	Kasse                                                                                 resprojekt 2022 den Aufbau einer „Di-
                                              Pastor Gerold Klompmaker
   „Gegenseitige Hilfe“        5.000 Euro                                                akoniestation für Kranken- und Alten-
–	Pensionskasse            210.000 Euro                                                 pflege in Ocna Mures“ zu unterstützen.
                                             und Aids. In den letzten Jahren ist es um
2. Die Eigenquote für die Zuschussge-        dieses Thema ruhiger geworden, es stellt
                                                                                            In dem Jahresprojekt 2017 „Nessl“
meinden wird um 3 Euro auf 144 Euro          sich aber immer noch als ein großes Pro-
                                                                                         wurde gemeinsam mit der ERK die in
je Gemeindeglied und Jahr angehoben.         blem dar.
                                                                                         finanzielle Not geratene Evangelische
   Gefragt wurde anschließend nach der                                                   Kirche im Libanon unterstützt. Die in-
Einführung der Umsatzsteuerpflicht für       Kollektenplan 2022                          nere Struktur der dortigen Kirchen ist
Kirchen. Wenn zum Beispiel auf dem Ge-       Januar:	Übergemeindliche Diakonie stark gefährdet (u.a. durch den Syrien-
meindefest Kaffee und Kuchen verkauft                     der EAK                        krieg und die unvergessene schreckliche
werden, fordert das Finanzamt zukünftig      Februar:	Sachkosten übergemeindli-         Explosion im Hafen von Beirut mit ihren
Steuern auf diese Einnahmen. Alle priva-                  che Jugendarbeit               vielen Verletzten und Toten). Der Diako-
ten Einnahmen und Umsätze werden in          März:	Grenzbotenkasse                      nieausschuss sieht hier weiter eine solida-
einem Jahr nicht getrennt betrachtet, son-   Mai:	Kirchenmusik                          rische Notwendigkeit, zusammen mit der
dern zusammengerechnet. Eine Grenze          April: 	Osterkollekte für die „Innere ERK dieses Projekt finanziell zu fördern.
von jährlich 22.000 Euro darf dabei nicht                 Mission“                          Die Synode der EAK beschließt, Nessl
überschritten werden. Sollte diese Rege-     Juni: 	Pfingstkollekte für die             Libanon mit 1.500 Euro aus der Diako-
lung auch für die EAK zutreffen, werden                   „Äußere Mission“               niekasse zu unterstützen.
die Kirchenräte und Rechnungsführer          Juli:	Jugendbund und Freizeiten               Dem Verein „Seenotrettung Sea
rechtzeitig informiert.                      August,                                     Watch“ wurden 5.000 Euro zugewiesen.
                                             September:	keine                           Das Sozialcafé Emden wurde mit 4.000
                Diakonie                     Oktober:	Reformierte Kirchen in Ost- Euro unterstützt.
Pastor Gerold Klompmaker berichtet für                    europa
den Diakonieausschuss. Die vorgesehene       November:	Äußere Mission                       Gottesdienst und Kirchenmusik
Diakonische Tagung in Campen musste          Dezember:	Weihnachtskollekte für           Pastor Dieter Wiggers berichtete, dass die
dieses Jahr coronabedingt auf das Früh-                   „Brot für die Welt“            Gesangbuchkommission der EKD ihre
jahr 2022 verschoben werden. In 2020         Empfohlen werden folgende Kollekten         Arbeit an einem neuen Gesangbuch wie-
sowie im Frühjahr 2021 konnten mehrere       –	Jahresprojekt der EAK:                   der aufgenommen hat. Viele Lieder aus
Hilfstransporte mit Kleidung, Pflegemit-        Diakoniestation für Kranken-             dem Liederheft „Lass dich hören“ sind
teln und Medikamenten nach Rumänien             und Altenpflege in Ocna Mures            mittlerweile gern gesungene Klassiker.
durchgeführt werden. Mit großer Freude       –	A ktionsbündnis gegen Aids               Der Ausschuss hofft, dass einige Lieder
und Dankbarkeit wurde dort die sponta-       –	Kollekte für „Rettungsschiff             davon in dem neuen Gesangbuch mit auf-
ne finanzielle Unterstützung zur Bewäl-         Sea-Watch e. V.“                         genommen werden.
tigung der Corona-Pandemie angenom-          –	Spenden/Kollekten für die
                                                                                                   Gemeindeaufbau und
men. Pastor Klompmaker weist darauf             „Rumänienhilfe“
hin, dass die Rumänienhilfe nach wie vor     –	Kollekte für „Verfolgte Christen“                   Öffentlichkeitsarbeit
eine sehr wichtige Arbeit ist und dankt         (am 2. Passionssonntag)                  Am   9. November    2021 fand das Amtsträ-
allen Gemeinden sehr für deren Einsatz       –	Kollekte für das „Sozialcafé Lichtblick“ gertreffen   in Emlichheim    mit Prof. Dr.
und Unterstützung.                              in Emden                                 Georg    Plasger  statt. Der  Vortrag zum
   Im Kollektenplan 2022 wird weiterhin         Die Synode beschließt den vorgeleg-      Thema     „Gleichgeschlechtliche   Trauung“
eine Sammlung für das Aktionsbünd-           ten Kollektenplan 2022.                     ist im   Internet auf  YouTube   unter   dem
nis gegen Aids empfohlen. Die Arbeit in         Da wir als EAK schon seit vielen Jahren  Link    https://www.youtube.com/watch?v=
diesem Netzwerk aus Kirchen und Orga-        unsere Kontakte in Rumänien haben, soll LD4DxX3X6ho zu finden.
nisationen leistet eine sehr wichtige Auf-   dort die Alten- und Krankenpflege weiter
gabe zur globalen Bewältigung von HIV        aufgebaut und unterstützt werden. Der                            Fortsetzung auf Seite 108
Ein jüdisches Kind bedroht das Bestehende - Evangelisch ...
108                                                                                                     Synode / Nachrichten

Fortsetzung von Seite 107

          Theologieausschuss
Wenn man an die Situation der Kirchen
heute und in naher Zukunft denkt, hat
man ebenfalls die Zahl der Theologiestu-
denten im Blick. Pastor Dieter Wiggers
berichtet: Für die frei werdenden Pfarr-
stellen gibt es, Stand heute, zu wenige
Theologinnen und Theologen und vor
allem Studentinnen und Studenten. Die-
ses ist zwar nicht neu, bereitet dennoch
Sorge. In ungefähr zehn Jahren werden
sieben bis acht Pastoren ihren Dienst in
der EAK nicht mehr ausführen. Wenn
wir nur unsere Türen nach außen öffnen,
wird das Problem nicht gelöst, da auch
andere Kirchen die gleichen Schwierig-      sie für die vakante Pastorenstelle eine       Johann Vogel fragt, ob über die Synode
keiten haben. Darum soll verstärkt für      Stellenausschreibung erstellt haben. Sie    der EAK zukünftig in den Grafschafter
den Beruf als Pastor/Pastorin und für ein   danken herzlich für alle Vakanzdienste      Nachrichten berichtet werden soll. Dieses
durchaus spannendes Studium geworben        und Hilfen.                                 findet positive Resonanz.
werden.                                        Die Nordhorner Gemeinde ist nach wie       Pastor Lothar Heetderks dankt allen
                                            vor auf der Suche nach einem/einer Ge-      Synodalen für ihr Kommen und ihre
      Wahl, Rundfrage und Dank              meindereferenten/in.                        Arbeit. Der Nordhorner Gemeinde gilt
Hilde Graalmann aus der Gemeinde Ihr-          Die reformierte und die altreformierte   ein herzliches Dankeschön für die Be-
hove wird für Pastorin Nina Ziegler-Olt-    Gemeinde in Laar hatten ein Gespräch        wirtung und Gastfreundschaft. Die Sy-
manns in den Diakonieausschuss gewählt.     mit dem Vizepräsidenten der ERK Hel-        node endet mit einem Schlussgebet von
  In der Rundfrage berichten die Vertre-    ge Johr über weitere Zukunftsperspekti-     Linda Ensink.
ter der Gemeinde Campen-Emden, dass         ven.                                                     Linda Ensink, Schriftführerin

           Reformierte fordern                                                          sondern darüber hinaus auch ein striktes
                                                                                        weltweites Verbot des militärischen und

         Ächtung von Atomwaffen                                                         politischen Einsatzes dieser Waffen, so-
                                                                                        wie ein Verbot ihrer Herstellung und
                                                                                        Weiterverbreitung.“
Emden (epd). Die Synode der Evange-         stimmten am Donnerstagabend (18. No-
                                                                                          Der Vorsitzende des Friedensausschus-
lisch-reformierten Kirche hat die Bundes-   vember/die Red.) einstimmig einer vom
                                                                                        ses, der hannoversche Theologieprofessor
regierung aufgerufen, den 2017 von den      Friedensausschuss vorbereiteten Erklä-
                                                                                        Marco Hofheinz, hatte darauf hingewie-
Vereinten Nationen beschlossenen Atom-      rung zu. Darin heißt es: „Der Einsatz von
                                                                                        sen, dass der Verbotsvertrag im Januar
waffenverbotsvertrag zu unterzeichnen.      atomaren Waffen ist ein Verbrechen. Da-
                                                                                        dieses Jahres vom 50. Staat ratifiziert
Die in Emden tagenden Delegierten           her fordern wir nicht nur deren Ächtung,
                                                                                        worden sei. Damit sei er völkerrechtlich
War das wirklich nötig?                                                                 bindend. Deutschland habe den Vertrag
                                                                                        jedoch noch nicht unterzeichnet.
                                                                                          Der Synodale und frühere Wehrbe-
                                                                                        auftragte des Deutschen Bundestags,
                                                                                        Reinhold Robbe (SPD), warnte in der
                                                                                        Debatte vor einem Alleingang Deutsch-
                                                                                        lands innerhalb der Nato. Nach längeren
                                                                                        Beratungen einigten sich die Delegierten
                                                                                        auf die Formulierung, Deutschland möge
                                                                                        „im Benehmen mit den Nato-Verbünde-
                                                                                        ten seinen Status der nuklearen Teilha-
                                                                                        be beenden, so dass künftig Soldatinnen
                                                                                        und Soldaten der Bundeswehr nicht mehr
                                                                                        an der Vorbereitungen von Einsätzen ato-
                                                                                        marer Waffen beteiligt sind“.
                                                                                                           Quelle: evangelisch.de
Ein jüdisches Kind bedroht das Bestehende - Evangelisch ...
Nachrichten / Frauenbund                                                                                                              109

            Erklärung der Gesamtsynode der
      Ev.-reformierten Kirche zur Corona-Situation
                                                 Die Gesamtsynode der Evangelisch-refor-        Vor dem Hintergrund der aktuell stark
                                                 mierten Kirche hat sich in ihrer Sitzung    steigenden Infektionszahlen und der dra-
                                                 vom 19. und 20. November 2021 zur Co-       matischen Notlage auf vielen Intensivsta-
                                                 rona-Lage geäußert und mit großer Mehr-     tionen richtet die Evangelisch-reformier-
                                                 heit folgende Erklärung verabschiedet.      te Kirche vor Gott und den Menschen
                                                   Die Evangelisch-reformierte Kirche        den dringenden Aufruf an alle Mitbürge-

                                                                                                                                   !
                                                 steht vor dem Angesicht Gottes dafür ein,   rinnen und Mitbürger:
                                                 niemanden auszuschließen – und Brü-
                                                 cken zu bauen, wo sich zurzeit immer tie-     •	Lassen Sie sich – soweit es medi-
                                                 fere Gräben auftun. Im Sinne Jesu Christi        zinisch möglich ist – impfen!
                                                 können und wollen wir keine Gruppen           •	Schützen Sie damit sich und
                                                 allgemein vom Gottesdienst ausschließen          andere!
                                                 und appellieren an die Verantwortung je-
         Zeit, über Solidarität nachzudenken ... der und jedes Einzelnen.                                    Quelle: reformiert-info.de

       Neuer Rat der EKD gewählt
Alle sechs Jahre wird der Rat der EKD neu         Dass der Rat der EKD und insbesonde-
gewählt, der aus 15 Theolog*innen und          re die Ratsvorsitzende als das Gesicht der
Laien besteht. Aus der Mitte der Rats-         EKD erscheinen, liegt an ihren Aufgaben,
mitglieder wurde am 10. November 2021          die insbesondere darin liegen, die evange-
Dr. h.c. Annette Kurschus zur Ratsvorsit-      lische Christenheit in der Öffentlichkeit
zenden gewählt. Sie war in der vorherigen      zu vertreten und zu Fragen des religiösen
Ratsperiode stellvertretende Vorsitzende       und gesellschaftlichen Lebens Stellung
und ist nun Nachfolgerin von Prof. Dr.         zu nehmen. In der Regel geschieht dies
Heinrich Bedford-Strohm, der von 2014          entweder durch kurzfristige, aktuelle
bis 2021 Ratsvorsitzender der EKD war.         Stellungnahmen oder in Form von Denk-
Annette Kurschus ist Präses der Westfä-        schriften, Studien, Diskussionsbeiträgen
lischen Landeskirche. „Dass mit ihr nun        und Grundsatzerklärungen. Wir wün-
eine Reformierte der EKD ein Gesicht           schen Annette Kurschus und dem ganzen
gibt, freut uns besonders.“, heißt es in ei-   Rat für die kommenden Jahre viel Geist-
ner Presseerklärung der Ev.-reformierten       kraft unter Gottes Segen!
Kirche aus Leer.                                               Dieter Wiggers, Nordhorn

                                                                                             Samstag, 10. September 2022 – 14.30 Uhr
                                                                                             Zur Herbstversammlung im altrefor-
                                                                                             mierten Gemeindehaus in Emlichheim
                                                                                             haben wir einen Referenten von „Open
                                                                                             Doors“ eingeladen. Er berichtet über mu-
                                                                                             tige Frauen in der verfolgten Kirche, ein
                                                                                             sehr aktuelles Thema.
                                                                                                Außerdem haben wir wieder eine Frau-
                                                                                             enfreizeit im Haus Blinkfüer auf Borkum
Das Leitungsteam des Frauenbundes              20 schwerstbehinderten Menschen einen         geplant. Sie findet in der Zeit vom 19. bis
hat für das kommende Jahr Termine              Platz bietet.                                 zum 23. September 2022 statt. Das The-
für die traditionellen Veranstaltungen         Samstag, 25. Juni 2022 – 10 Uhr               ma lautet „HEREINSPAZIERT!“ Nähe-
festgelegt und interessante Redner ein-        In gemütlicher Runde wollen wir im            re Infos dazu in der Januar-Ausgabe des
geladen.                                       altreformierten Gemeindehaus in Nord-         Grenzboten.
Samstag, 12. März 2022 – 14.30 Uhr             horn frühstücken. Pastor Jan Hermes              Wir hoffen auf viele ältere und jünge-
Wir besuchen die Tagesförderstätte in          (Schoonebeek) spricht anschließend zum        re Teilnehmerinnen und freuen uns über
Bunde. Herr Bernhard Kolthoff berich-          Thema „Glauben zwischen den Genera-           jede, die kommt.
tet über die Arbeit des Vereines, der          tionen“.                                           Für das Leitungsteam, Anja Klaassen
Ein jüdisches Kind bedroht das Bestehende - Evangelisch ...
110                                                                                                                    Vikariat

          Besonders, wertvoll und                                                       Nordhorn. Und damit begann nach fünf
                                                                                        Jahren Studium endlich die praktische

          aufregend – ein Vikariat                                                      Ausbildung. Begonnen hat diese mit ei-
                                                                                        ner Vollzeitphase in der Schule. Hier-
Es ist Ende November. Ich sitze wieder     Eine Interpretation des § 27.1 der Kirch-    für bin ich an meine alte Schule, das
am Schreibtisch – links und rechts tür-    lichen Dogmatik. 15. November 2021 –         Lise-Meitner-Gymnasium Neuenhaus,
men sich Bücher. Alles so wie immer,       Examenspredigt über das Sorgenmachen         zurückgekehrt, nur eben mit einer ganz
denke ich und schon im nächsten Mo-        (Matthäus 6,  25 – 34). 7. und 8. Januar     anderen Aufgabe.
ment muss ich feststellen, dass es noch    2021 – schriftliche Prüfungen im Fach          Vom Pausenhof ging es für mich in
vor einem Jahr ganz anders aussah. Wo      Neues Testament und Kirchengeschich-         das Lehrerzimmer; vom Schüler*innen-
sich jetzt Bücher zu Predigtvorbereitung   te. 15. Februar 2021 – mündliche Prüfun-     Tisch ans Lehrerpult. Von April bis zu
und zur Weiterbildung in der Seelsorge     gen in allen Disziplinen der Theologie       den Sommerferien unterrichtete ich in
türmen, die ich mit Freuden aufschlage     (Neues und Altes Testament, Kirchenge-       drei Klassen eigenständig. In anderen
und beinahe verschlinge, lagen vor genau   schichte, Systematische Theologie, Phi-      drei Klassen durfte ich hospitieren und
einem Jahr dicke Bücher für meine Exa-     losophie, Praktische Theologie).             von erfahrenen Lehrkräften lernen. Be-
mensprüfung.                                  Und dann wurde eine Stunde zu einer       gleitet wurde diese Phase durch das Pä-
  Ein Blick in den Kalender lässt mich     gefühlten Ewigkeit. Die Prüfer*innen         dagogische Institut der Evangelischen
erleichtert grinsen: 6. Oktober 2020 –     berieten sich und endlich bekam ich die      Kirche von Westfalen und durch meinen
Abgabe der Examensarbeit im Fach Sys-      Nachricht vom damaligen Kirchenpräsi-        Schulmentor Jörg Schrovenwever, der
tematische Theologie bei Prof. Dr. Georg   denten Martin Heimbucher, dass ich das       mich tatkräftig mit seinen Erfahrungen
Plasger (Uni Siegen). Thema: Karl Barths   erste theologische Examen erfolgreich        und Kenntnissen unterstützte.
Lehre von der Verborgenheit Gottes.        abgelegt habe. Klingt alles ziemlich hart      Die Vollzeitphase wird nun durch den
                                           und schwer, das war es auch. Nie wieder      Einsatz in einer Schulklasse für zwei
                                           möchte ich in diese Zeit zurückkehren        Stunden in der Woche für ein Jahr fort-
                                           und doch kann ich schon fast ein Jahr        gesetzt. Die Arbeit in der Schule fordert
                                           nach dem Stress sagen: Diese Zeit hat        mich immer wieder heraus. Eine Schul-
                                           mich stark gemacht! In der Examens-          stunde ist schnell vorbei und der zu ler-
                                           vorbereitung hatte ich viel Zeit, intensiv   nende Stoff ist umfangreich. Komplexe
                                           theologische Themen zu studieren. Na-        theologische Themen müssen auf un-
                                           türlich habe ich zu der Zeit oft gedacht,    terschiedlichste Altersstufen angepasst
                                           dass all das nie wichtig werden würde,       werden und das ist nach einem theologi-
                                           und doch füllen sich viele der theoreti-     schen Examen gar nicht so einfach.
                                           schen Themen schnell mit praktischen           Und doch bereitet mir die Arbeit große
                                           Erfahrungen. Examenszeit ist keine ein-      Freude. Ich mag es, die Jugendlichen in
                                           fache Zeit, aber eine wertvolle! Und das     ihrem Alltag begleiten zu können, ihnen
                                           Studium ebenso.                              das mit auf den Weg geben zu dürfen, was
                                              Als „Vollblut-Koksche“ löste der Ge-      mein Leben besonders wertvoll macht.
                                           danke, irgendwann aus den familiären         Und auf der anderen Seite begeistern
                                           Strukturen herausgerissen zu sein und        mich die Fragen und Gedanken der Ju-
                                           als Vikarin in einer großen Landeskirche     gendlichen. Diese haben mich Stück für
                                           zu arbeiten, von Anfang an immer auch        Stück sprachfähiger gemacht. Der Dienst
                                           etwas Unbehagen aus. Ich schätze unsere      in der Schule ist ein totaler Gewinn und
                                           Strukturen, mehr noch: Unsere kleinen        ich freue mich, dass dieser nicht nur zum
                                           Kreise, das „Jeder-kennt-Jeden“ und vor      Vikariat, sondern auch zum pastoralen
                                           allem die Möglichkeit, als Pastor*in ganz    Beruf dazugehören kann.
                                           nah an der Gemeinde sein zu können,            Im Juni bin ich dann in die Gemein-
                                           waren immer der wichtigste Grund, den        dearbeit eingestiegen. Ein Bereich, der
                                           Weg der Theologie einzuschlagen. Umso        mir bekannt war, aber eben auch aus ei-
                                           erfreulicher war dann die Nachricht,         ner anderen Perspektive. Durch die Un-
                                           dass die Ev.-altreformierte Kirche in Ge-    terstützung von meinem Mentor Dieter
                                           sprächen mit der Ev.-reformierten Kirche     Wiggers, dem Nordhorner Kirchenrat
                                           eine Vereinbarung treffen konnte, die es     und durch die Offenheit der ganzen Ge-
                                           möglich macht, Vikar*in mit Begleitung       meinde wurde mir die neue Perspektive
                                           der reformierten Landeskirche in der         immer vertrauter. Zusammen haben wir
                                           Ev.-altreformierten Kirche zu sein.          Wege gefunden, die es mir ermöglichen,
                                              Und so bin ich seit April 2021 also       selbstständig in Kontakt zu den Men-
                                           Vikarin in der Ev.-altref. Gemeinde          schen treten zu können.
Ein jüdisches Kind bedroht das Bestehende - Evangelisch ...
Vikariat                                                                                                                           111

                                                              die nächsten Jahre mein       lesen nur, der sollte uns abends in Wup-
                                                              Arbeitsalltag sein wird!      pertal sehen. Das Abendprogramm ist
                                                                 Unterbrochen      wird     bunt, die Kühlschränke nie leer und die
                                                              diese Zeit immer wieder       Stimmung ausgelassen. Vom Aperol-
                                                              durch Blockunterricht         Spritz-Abend über das Cocktail Taxi bis
                                                              im Predigerseminar in         hin zum Lutherquiz ist alles dabei. Ach-
                                                              Wuppertal. Hier gibt es       ja, und im Januar gehen wir sogar Kloat-
                                                              ganz praktische Hilfe-        scheeten.
                                                              stellungen für die unter-        Die Unterbrechungen tun gut – auf-
                                                              schiedlichen Bereiche im      tanken, Spaß haben und verstanden wer-
                                                              Vikariat. Besonders sind      den. Und nach den Wochen freut man
                                                              die Gespräche mit den 26
                                                                                            sich wieder umso mehr, in der Gemein-
                                                              Vikar*innen der Westfä-
                                                                                            de durchzustarten.
                                                              lischen und Rheinlän-
                                                                                               Die Entscheidung, Theologie zu stu-
                                                              dischen Landeskirche.
                                                                                            dieren, ist mir damals nicht leichtgefal-
                                                              Keiner versteht mich so
                                                                                            len. Das Studium war auch manchmal
                                                              gut wie die anderen dort,
                                                              denn alle sind in einer       holprig, ganz besonders das Examen. Die
                                                              besonderen Lernphase          vielen Vorurteile und dummen Sprüche,
                                                              unterwegs, machen zum         die man immer wieder hört, nerven mich
                                                              ersten Mal Erfahrungen        sehr und doch kann ich heute sagen: Es
                                                              in der Seelsorge, und         war die beste Entscheidung. Ich freue
                                                              häufig beschäftigen uns       mich auf die Arbeit, die ich in Teilen
                                                              auch dieselben Fragen.        schon mache und die auf mich wartet.
                                                              Gemeinsam sind wir un-        Es ist ein wunderbarer, ganz besonderer
                                                              terwegs und das tut gut       Beruf! Und dass ich vor kurzem beina-
                                                              zu wissen und zu spüren.      he vergessen habe, dass ich Urlaub habe,
                                                                 Und wer denkt, Theo-       sagt wohl alles: Ich liebe meinen Beruf!
                                                              log*innen stricken und                   Saskia Klompmaker, Nordhorn
  In der Ausbildung ist es vorgesehen,
dass ich möglichst alle Bereiche des pasto-
ralen Berufes erlerne und auch durch-
                                                                Man lernt nie aus ...
führe. Dazu gehören die verschiedenen         Dass dieser Satz stimmt, wissen alle.         hohem Maß mitsamt der Individualität
Amtshandlungen, aber auch die ver-            Aber ich habe ihn trotzdem bewusst über       und Persönlichkeit des Einzelnen ausbil-
schiedensten Sitzungen, Gespräche, Got-       diesen kleinen Beitrag gestellt, in dem       det. Ich weiß, das gilt auch für andere Be-
tesdienstformen, Seelsorgeanlässe und         ich in aller Kürze aus Mentoren-Sicht auf     rufe – hier aber letztlich unausweichlich.
vieles mehr. Manches kann man einpla-         das Vikariat von Saskia Klompmaker in            Und das Schöne ist: Dieser Prozess hört
nen, anderes darf ich auf mich zukom-         der Ev.-altreformierten Kirchengemeinde       nicht auf, was ich an mir selbst merke.
men lassen. Und genau das macht diesen        Nordhorn eingehe. Meine Aufgaben: Es          Nein, ich werde mich mit großer Wahr-
Beruf besonders reizvoll und wunder-          geht nicht darum, dass ich als Mentor der     scheinlichkeit nicht mehr völlig ändern.
bar!                                          Vikarin bewusst etwas beibringen muss.        Aber zum einen bin ich gezwungen, in
  Ich lerne in meinem Alltag die unter-       Vielmehr geht es um eine Begleitung, in       allem Planen, Gestalten und allem Aus-
schiedlichsten Menschen kennen, die           der wir gemeinsam Aktionen planen und         tausch mein eigenes Tun und Lassen
mich auf ihre Art und Weise an ihren          ausarbeiten sowie Erfahrungen austau-         kritisch zu hinterfragen. Zum anderen
Lebensgeschichten teilhaben lassen. Bis       schen und besprechen. Und wenn ich Sas-       bietet Saskia mir mit ihrem Horizont,
zu 70 Jahren Altersunterschied trennen        kia meine Sicht der Dinge, meine Beob-        den eigenen Einsichten und Ansichten
mich dann manchmal von meinen Ge-             achtungen und meine Art des Umgangs in        Möglichkeiten, hier und da Dinge viel-
sprächspartner*innen, und doch fällt es       bestimmten Situationen erläutere, ist das     leicht anders oder überhaupt erst neu zu
mir in den Gesprächen nie auf.                immer ein Angebot, bei dem sie für sich       tun. Insofern ist das Ganze durchaus ein
  Dankbar geben sie mir Einblicke in          überlegen muss, ob es zu ihr passt und        spannendes, bereicherndes Unternehmen
ihre Welt und ebenso dankbar nehme            ob damit ihre Möglichkeiten erweitert         für beide Seiten. Und da dieser Prozess in
ich diese an und biete mich an, sie zu        werden. Wenn sie einfach nur kopieren         und mit der Gemeinde geschieht, gerät
begleiten. In Gruppen und Kreisen be-         würde, was ich mache und wie ich es ma-       dieses gegenseitige Geben und Nehmen
gegne ich den unterschiedlichsten Be-         che, wäre das völlig falsch. Dieser Versuch   in einen noch größeren Zusammenhang,
gabungen, Persönlichkeiten, Fragen und        würden ihr und ihrer Berufsausübung           von dem noch viel mehr Menschen pro-
Ansichten. Kein Tag ist wie der andere –      mächtig im Weg stehen. Daran sieht man,       fitieren können. Schön, dass das so geht.
und ich freue mich, dass dies jetzt und       dass der Beruf Pastor/Pastorin sich in sehr                    Dieter Wiggers, Nordhorn
Ein jüdisches Kind bedroht das Bestehende - Evangelisch ...
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                    Zum Tod von Walter Herrenbrück
Am 19. November 2021 ist Walter Herrenbrück in Nordhorn          über die Evangelisch-altreformierte Kirche, die das gegensei-
im Alter von 82 Jahren verstorben. Als Gemeindepastor in         tige Verständnis förderten.
Uelsen von 1965 bis 1978, als Leiter vom Predigerseminar in        Als Superintendent war Herrenbrück neben dem 2013 ver-
Wuppertal von 1978 bis 1987, als Landessuperintendent der        storbenen Dr. Winfried Stolz und dem damaligen Kirchen-
Evangelisch-reformierten Kirche (ERK) von 1987 bis 2004          präsidenten Hinnerk Schröder maßgeblich an der Erklärung
und danach im Ruhestand in Nordhorn hat er lebenslang            vom Landeskirchenvorstand der ERK vom Juni 1988 beteiligt.
freundlich und entschieden die Beziehungen zwischen der          Diese Erklärung ist der Anfang einer sich seither vertiefen-
Evangelisch-reformierten und der Evangelisch-altreformier-       den Zusammenarbeit mit der EAK. Schon Ende 1986 hatte die
ten Kirche (EAK) ausgebaut. Er war nicht nur darin ein guter     EAK einen Gemeinsamen Ausschuss beider Kirchen erbeten,
Architekt und Baumeister.                                        der 1988 eingerichtet wurde und bis 2012 tätig war.
  In seiner Zeit in Uelsen gab es am 15. Oktober 1975 die ers-     1989 trat eine neue Kirchenverfassung in der ERK in Kraft,
te gemeinsame reformiert-altreformierte Kirchenratssitzung,      die 2004 in Teilen und in angepasster Form in der EAK über-
vermutlich war es die erste in der gesamten altreformierten      nommen wurde. 1990 unterzeichneten beide Synoden eine
Kirche. Im Predigerseminar gab es immer wieder einmal Stu-       Übertrittsvereinbarung zwischen den beiden Kirchen und sie
dierende aus altreformiertem Hause oder (Haus-)Arbeiten          vereinbarten eine gegenseitige Beteiligung an den Synoden,
                                                                 die bis heute segensreich wirken. In den ersten beiden Ar-
                                                                 beitsberichten des Gemeinsamen Ausschusses, die 1994 und
                                                                 2000 herausgegeben wurden mit dem Titel „Gemeinsam un-
                                                                 terwegs“ (1 und 2) hat Herrenbrück die Wege der weiteren Zu-
                                                                 sammenarbeit aufgezeigt. Sie finden sich auf der Homepage
                                                                 der EAK unter „Archiv“.
                                                                   Ich habe Herrenbrück fast 20 Jahre im Gemeinsamen Aus-
                                                                 schuss sowie zwölf Jahre in den reformierten Gesamtsyno-
                                                                 den und bei vielen Fest- und Gemeindevorträgen in der EAK
                                                                 erlebt als einen verbindlichen und zugewandten Gesprächs-
                                                                 partner und als einen Freund der Evangelisch-altreformierten
                                                                 Kirche. Er hat tat- und glaubenskräftig mitgeholfen, dass die
                                                                 kleine altreformierte Schwesterkirche heute weithin auf eige-
                                                                 nen Beinen steht.
                                                                   Der Gottesdienst zur Beerdigung von Walter Herrenbrück hat
                                                                 mir gutgetan. Er findet sich im Netz unter https://www.youtube.
                                                                 com/watch?v=kee_LZ8IrfE          Gerrit Jan Beuker, Neuenhaus

                                                                    Aus den Kirchenbüchern
                                                                   Getauft wurden:
                                                                   14.11.21 Sina Marie Laarmann                  Emlichheim
                                                                   28.11.21 Lina Scholten                         Nordhorn
                                                                   Gestorben sind:
                                                                   01.10.21 Friedhelm Gerlich      96 Jahre       Wuppertal
                                                                   01.11.21 Christine de Boer,
                                                                              geb. Jakobs       62 Jahre              Bunde
                                                                   02.11.21 Christian Hermann Tuitjer
                                                                   			                          83 Jahre              Bunde
                                                                   07.11.21 Geerd Leemhuis      85 Jahre              Bunde
                                                                   11.11.21 Arnold Noack        54 Jahre             Ihrhove
                                                                   20.11.21 Johann Hermann Kerkdyk
                                                                   			                          75 Jahre              Uelsen
                                                                   21.11.21 Berend-Jan Neerken 86 Jahre                Laar
                                                                   21.11.21 Evert Beuker,
                                                                              geb. Bierlink     96 Jahre         Emlichheim
                                                                   23.11.21 Fenna Warrink,
                                                                              geb. Koning       93 Jahre             Uelsen
                                                                   27.11.21 Ludwig Kolk         72 Jahre       Bad Bentheim
Anzeigen                                                                                                                      113

                                                                            Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;
                                                                            ich habe dich bei deinem Namen gerufen:
                                                                            du bist mein!                     Jesaja 43, 1

                                                                 Dankbar, für unsere gemeinsame Zeit, müssen
                                                                 wir nun Abschied nehmen von meinem her-
                                                                 zensguten Ehemann, unserem lieben Vater,
                                                                 Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager, Onkel
                                                                 und Cousin

                                                                            Otto Pastunink
                                                                    * 22. Januar 1939       † 1. November 2021

 Gott lässt sich nicht aufhalten. In Jesus Christus kommt er                   Wir werden ihn sehr vermissen.
 in diese Welt, die so ist, wie sie nun einmal ist. Das feiern
                                                                               Johanna Pastunink, geb. Konjer
 wir zu Weihnachten. Möge die Welt nur offene Augen, Oh-
 ren und offene Herzen dafür haben. Das ist unser Wunsch                       Jutta und Bernhard
 und unsere Bitte. In diesem Sinne wünscht die Grenzbo-                        Daniel, Jonas, Malte und Lara
 tenredaktion allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes                       Henning und Lena
 Weihnachtsfest und einen guten Jahreswechsel.                                 Friederike und Greta
                                                                               Heiko
                                                                               und alle Angehörigen
                  Von guten Mächten wunderbar geborgen,
                  erwarten wir getrost, was kommen mag.          48455 Bad Bentheim, Carl-Diem-Straße 3
                  Gott ist bei uns am Abend und am Morgen        Ingelheim am Rhein,   den 1. November 2021
                  und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
                                           Dietrich Bonhoeffer

   Voller Trauer und Dankbarkeit für ihre Liebe und                         Dennoch bleibe ich stets an dir,
   alles, was wir mit ihr zusammen erleben durften,                         denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
   nehmen wir Abschied von unserer geliebten                                du leitest mich nach deinem Rat
                                                                            und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
   Mutter, Schwiegermutter, unserer lieben Oma,                                                           Psalm 73, 23 – 24
   Uroma, Tante und Cousine
                                                                 Gott der Herr nahm heute, nach einem erfüllten
                Fenna Warrink                                    Leben, unseren lieben Vater, Schwiegervater,
                        geb. Koning                              Großvater, Urgroßvater und Onkel
     * 29. Oktober 1928        † 23. November 2021

                   In stiller Trauer
                                                                             Evert Beuker
                                                                                  geb. Bierlink
                   Jan-Albert
                                                                     * 24. Mai 1925 † 21. November 2021
                   Zwanette
                   Dennis und Daniela mit Jan, Henrik            zu sich in die Ewigkeit.
                   Andre und Julia mit Isabell
                   Geert und Friedel                                           In Liebe und Dankbarkeit
                   Wilfried und Willemina                                      Hindrik und Bernita Beuker
                   Kai, Karina                                                 Fenna und Jan Beniermann
                   Johanne und Armin                                           Jenni und Hermann Wortelen
                   Anna-Lena                                                   Janette und Steven Lefers
                   Alwin van Almelo                                            Jan und Hendriette Beuker
                   und alle Angehörigen                                        Enkel und Urenkel

   49843 Lemke, Neuenhauser Straße 83;                           49824 Emlichheim-Volzel, Tievert 2
   Itterbeck, Hilten, Wielen, Uelsen                             Gölenkamp, Hoogstede, Osterwald
114                                                                                                                                                   Anzeigen

                                               Befiehl dem Herrn deine Wege                                               Meine Hilfe kommt vom HERRN,
                                               und hoffe auf ihn,                                                         der Himmel und Erde gemacht hat.
                                               er wird‘s wohl machen.                                                                             Psalm 121, 2
                                                                               Psalm 37, 5

                                                                                                      In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied
      In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied                                                    von meinem lieben Mann, unserem liebevollen
      von meinem lieben Mann, unserem treu sorgen-                                                    Vater und Schwiegervater, Opa, Schwager, On-
      den Vater und Schwiegervater, unserem lieben                                                    kel und Vetter
      Opa, Bruder, Schwager und Onkel
                                                                                                              Geerd Leemhuis
               Berend-Jan Neerken                                                                       * 14. August 1936       † 7. November 2021
      * 29. November 1934                           † 21. November 2021
                                                                                                                        Geborgen in Gottes Hand
                                       In stiller Trauer
                                                                                                                        Anna Leemhuis geb. Alberts
                                       Jenni Neerken
                                                                                                                        Jan Rolf und
                                       Gesine und Hendrik Platje
                                                                                                                        Gertraud Leemhuis
                                       Nadine und Jörn
                                                                                                                        Anna und Mareike
                                       Hanjo und Alena
                                                                                                                        Richard Leemhuis
                                       Tabea und Jannis
                                                                                                                        Joke, Lewe und Jeppe
                                       Sieglinde Neerken
                                       und Christof Francke                                                             Anke und Luike Hauwen
                                                                                                                        Dana und Luca
                                       Naomi
                                       Jael                                                                             und alle Angehörigen
                                       Janet Neerken
                                                                                                      26831 Bunde, Kellingwold 9,
      49824 Laar, Dorfstraße 29                                                                                             den 7. November 2021

      Am 12. Oktober nahm Gott der Herr im Alter                                                                Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;
                                                                                                                ich habe dich bei deinem Namen gerufen:
      von 87 Jahren zu sich unsere Mitschwester                                                                 du bist mein!                     Jesaja 43, 1

              Antje Terpstra-Stoter                                                                   Im Vertrauen auf diese Zusage Gottes neh-
                                                                                                      men wir Abschied. Unsere Herzen sind vol-
                                  Wir gedenken ihrer in Liebe
                                            und Dankbarkeit                                           ler Liebe, Dankbarkeit und schönen Erinnerun-
                          Ev.-altreformierter Chor Ihrhove                                            gen.

                                                                                                      Johann Hermann Kerkdyk
 Der Grenzbote                                                                                         * 27. Oktober 1946       † 20. November 2021
 erscheint monatlich (letzter Sonntag).
 Herausgeber: Synode der Evangelisch-altreformierten Kirche in Niedersachsen
 Redaktion: Pastor Dieter Bouws, Uelsen (db), Pastorin Sylvia van Anken, Wilsum (sva),                             In Liebe
 Johann Vogel, Laar (jv)
 Schriftleitung: Pastor Dieter Wiggers, Olmützer Straße 9, 48529 Nordhorn,                                         Janna
 Tel.: 0 59 21 / 8 19 33 31, E-Mail: grenzbote@altreformiert.de
 Ab Januar 2022: Pastor Christoph Heikens, Weenerstraße 9, 26831 Bunde,
                                                                                                                   Sandra und Frank
 Tel.: 0 49 53 / 9 23 19 80, E-Mail: grenzbote@altreformiert.de                                                    mit Annemarie
 Bildmaterial: Seite 103 (pixabay.com), Seite 104 (pixabay.com), Seite 105 (pixabay.com),
 Seite 106 (Johann Vogel), Seite 107 (Johann Vogel), Seite 108 (Johann Vogel; pixabay.com),                        Heike und Jan
 Seite 109 (pixabay.com; EKD/Jens Schulze), Seite 110 (privat), Seite 111 (privat),
 Seite 112 (epd/Jens Schulze), Seite 113 (pixabay.com)                                                             mit Hanna und Lena
 Redaktionsschluss für die Januar-Ausgabe: 10. Januar 2022;
 namentlich gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet.                                    Guido und Heike
 Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang
                                                                                                                   mit Joel, Julia, Joschua und Emma
 Bezugsgebühren: Der Grenzbote liegt gratis in den Kirchen aus und wird über Kollekten (im
 August) und Spenden finanziert. Zudem wird die jeweilige Ausgabe auf der Homepage der
 Ev.-altreformierten Kirche veröffentlicht (www.altreformiert.de). Interessenten außerhalb der alt-
 reformierten Kirchengemeinden können den Grenzboten gegen Erstattung der Unkosten per Post           49843, Uelsen, Wacholderweg 30
 beziehen (bitte bei Johann Vogel, Telefon: 0 59 47 / 314 oder E-Mail: vogel-johann@gmx.de melden)
 oder gratis per E-Mail zugestellt bekommen.                                                          Itterbeck, Nordhorn
 Anzeigen: € 0,50 je Millimeterzeile bei halbseitiger Breite
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