Executive Report der GECKO-Sitzung vom 21. März 2023

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Executive Report der GECKO-Sitzung vom 21. März 2023
Executive Report der
GECKO-Sitzung vom 21. März 2023
Überblick

    •    Rückgang des Infektionsgeschehens

    •    COVID-19-Belag auf Intensivstationen annähernd gleich bleibend –
         tendenziell abnehmende Entwicklung auf Normalstationen

    •    Omikron-Subvariante XBB.1.5 in Österreich aktuell dominant

    •    Effektivität der Corona-Schutzimpfung in Meta-Analysen erneut bestätigt

    •    Aktueller Stand bzgl. Post-Vac-Syndrom

Executive Report der GECKO-Sitzung vom 21. März 2023                               2 von 16
Inhalt

Überblick ....................................................................................................................... 2

Ausgangslage ................................................................................................................. 4

Prognose........................................................................................................................ 4

Aktuelle internationale Lage .......................................................................................... 4

Aktuelle Themen der GECKO-Kommission ...................................................................... 6
Empfehlungen der GECKO-Kommission ................................................................................. 6
Omikron-Varianten Update: XBB.1.5 dominant..................................................................... 7
Aktueller Forschungsstand zu Long COVID ............................................................................ 8
Schutzwirkung einer SARS-CoV-2- Infektion und/oder Corona-Schutzimpfung vor
schwerem COVID-19-Verlauf ................................................................................................. 9
Post-Vac-Syndrom ................................................................................................................ 11
COVID-19-Medikamente ...................................................................................................... 11
Aktuelle Lage in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ................................................ 13
Aktuelles Pandemiemanagement im EU-Vergleich ............................................................. 13

Über die Kommission zur gesamtstaatlichen COVID-Krisenkoordination (GECKO) ......... 15

Impressum ................................................................................................................... 16

Executive Report der GECKO-Sitzung vom 21. März 2023                                                                      3 von 16
Ausgangslage
Für 21. März 2023 wurden österreichweit 3.848 SARS-CoV-2-Neuinfektionen gemeldet.
Die 7-Tage-Inzidenz lag an diesem Tag bei 284,4.

1.111 Personen befanden sich aufgrund einer COVID-19-Erkankung in Spitalsbehandlung,
davon 54 Personen auf Intensivstationen (sämtliche Zahlen laut AGES-Dashboard)1.

Prognose
Die Prognose geht davon aus, dass der COVID-19-Belag auf Intensivstationen annähernd
gleich bleibt und auf Normalstationen eine tendenziell abnehmende Entwicklung aufweist.
Die Daten aus dem Abwassermonitoring sowie dem EMS deuten auf eine rückläufige
Entwicklung im Infektionsgeschehen hin.

Übersicht auf der Website Datenplattform COVID-19: COVID-19 Prognose |
Datenplattform COVID (goeg.at)
Datenbestand vom 21.03.2023: Prognose 21.3.2023 (goeg.at)

Aktuelle internationale Lage
Mit Ende der Kalenderwoche 10 konnten bei den meisten Indikatoren keine steigenden
Trends beobachtet werden. Die Fallzahlen in der Gruppe der >65-Jährigen sind in sieben
von 25 Ländern gestiegen. Die 14-Tages-Inzidenz in der Gruppe der >65-Jährigen,
gemeldet von 25 Ländern, sinkt seit einer Woche. In KW 10 lag sie bei 139,7 / 100.000
Einwohner (EW) im Vergleich zu KW 9 mit 155,0 / 100.000 EW. Die 14-Tages-Inzidenz der
EU/EEA in KW 10 lag bei 100,3 / 100.000 EW.

1
    https://covid19-dashboard.ages.at/dashboard.html (abgerufen am 21.03.2023)

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Weltweit sind im Zeitraum von 13.02. bis 12.03.2023 4,1 Millionen neue Fälle und 28.000
Todesfälle gemeldet worden. Bei den Fallzahlen bedeutet dies einen Rückgang von 40 %
verglichen mit den 28 Tagen davor.

Die WHO weist darauf hin, dass derzeitige Trends bzgl. der gemeldeten COVID-19-Fälle die
tatsächlichen globalen Infektionszahlen unterschätzen. Dies ist unter anderem darauf
zurückzuführen, dass insgesamt weniger getestet wird und es in einigen Ländern
weiterhin zu verspäteten Meldungen kommt.

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Aktuelle Themen der GECKO-Kommission
Die GECKO-Kommission tagte am 21. März 2023 unter der Leitung von Dr. Katharina Reich
und General Rudolf Striedinger. Folgende Themen wurden von den Expert:innen diskutiert
und die hier dargestellten Einschätzungen der Bundesregierung übermittelt.

Empfehlungen der GECKO-Kommission

Im Rahmen der GECKO-Sitzung vom 21.03.2023 haben die Mitglieder der GECKO-
Kommission mehrheitlich beschlossen, die Tätigkeit der gesamtstaatlichen COVID-
Krisenkoordination (GECKO) per 31. März 2023 zu beenden. Der Hauptgrund für diese
Einschätzung ist die mittlerweile stabile pandemischen Lage, durch die eine
Krisenkoordination in Form der GECKO nicht mehr erforderlich ist. Darüber hinaus gab es
auch individuelle Gründe einzelner Mitglieder.

Folgende Empfehlungen haben die Mitglieder der GECKO-Kommission für den weiteren
Umgang mit SARS-CoV-2 und möglichen künftigen Krisensituationen erarbeitet:

•   Corona-Schutzimpfung:
Wie in den vorhergehenden GECKO Executive Reports immer wieder dargelegt bestätigen
zahlreiche internationale wissenschaftliche Studien die Effektivität der COVID-19-
Impfstoffe. Um die pandemische Lage weiterhin stabil zu halten und eine ausreichende
Immunität der Bevölkerung zu gewährleisten, ist die Corona-Schutzimpfung nach wie vor
zu empfehlen. Dies betrifft nach aktuellem Stand insbesondere vulnerable Gruppen und
ältere Personen, wobei auf die aktuellen Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums
verwiesen wird.

•   Surveillance:
Epidemiologische Surveillance ist die fortlaufende systematische Sammlung, Analyse und
Bewertung von Gesundheitsdaten zum Zweck der Planung, Durchführung und Bewertung
von Maßnahmen zur Krankheitsprävention und -bekämpfung. Auch nach dem Ende der
COVID-19-Meldepflicht sollte es in Österreich ein solches Monitoring von SARS-CoV-2
geben – mit einem Mix aus der Auswertung des Abwassers aus Kläranlagen und der
genomischen Analyse von PCR-Tests (siehe vor allem auch den GECKO Executive Report
der 29. Sitzung vom 23.01.2023). Anzudenken ist auch eine Ausweitung des Monitorings
auf andere Erreger (Influenza, RSV).

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•   Überarbeitung der epidemierechtlichen Grundlagen:
Um für künftige Krisen besser gerüstet zu sein als dies bei Ausbruch der Corona-Pandemie
der Fall war, wird die Überarbeitung der epidemierechtlichen Grundlagen, also
insbesondere des Epidemiegesetzes, empfohlen (siehe vor allem auch den GECKO
Executive Report der 29. Sitzung vom 23.01.2023).

•   Evidenzbasierte Politikberatung:
Der gesamtstaatliche und interdisziplinäre Ansatz in der Krisenkoordination hat sich aus
Sicht der GECKO-Kommission bewährt. Daher empfiehlt die GECKO auch bei künftigen
Krisen das Modell der evidenzbasierten Politikberatung und bei Bedarf auch ähnliche
Gremien wie die GECKO zur Unterstützung der politischen Entscheidungsfindung
einzusetzen.

Omikron-Varianten Update: XBB.1.5 dominant

(AG Omikron: Schernhammer, Puchhammer, Kollaritsch, Bergthaler, Popper; unter Beiziehung Aberle)

Die Omikron-Subvariante XBB.1.5 ist im Nordosten in den USA im Oktober 2022
aufgetreten und war in der Woche vom 11. März 2023 für mehr als 90 % aller SARS-CoV-2
Infektionen in den USA verantwortlich.

In Österreich wurde in Kalenderwoche 9 die Omikron-Subvariante XBB.1.5 in 62 % der
Fälle und die Virusvariante EG.1 (=XBB.1.9) in 7 % der Fälle detektiert (IMBA/AGES). Dies
entspricht den österreichischen Abwasserdaten, wo Ende Februar der Anteil von XBB.1.5
bei 58 % und XBB.1.9 bei durchschnittlich 6 % lag (CeMM/MedUni Wien/MedUni
Innsbruck).

Die Antikörper-Neutralisierung gegen XBB ist im Vergleich zu den Omikron-Subvarianten
BA.1, BA.5, BA.75.2 und BQ.1.1 reduziert. XBB.1.5 zeigt eine ähnliche Immunevasion wie
XBB.1.

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Aktueller Forschungsstand zu Long COVID

(AG Omikron: Schernhammer, Puchhammer, Kollaritsch, Bergthaler, Popper; unter Beiziehung Aberle)

Aktuelle Studiendaten zeigen, dass nach einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Wildtyp
Post-COVID-Symptome im Laufe der Zeit abnehmen, aber auch nach 18 Monaten noch
vorhanden waren.

Bramante et al.2 (The Lancet, 2023) untersuchten in den USA, ob eine ambulante
Behandlung mit Metformin, Ivermectin oder Fluvoxamin Long COVID verhindern kann. In
der randomisierten Studie mit 1.323 Patient:innen zeigte sich ein relativer Rückgang der
Long COVID-Inzidenz um 42 % sowie ein absoluter Rückgang um 4,3 % bei den
Teilnehmer:innen, die eine frühzeitige ambulante COVID-19-Behandlung mit Metformin
erhielten, im Vergleich zu einem exakt gleichwertigen Placebo. Ivermectin oder
Fluvoxamin hatten keinen Einfluss auf die Long COVID-Inzidenz. Die Studie wurde
während der Omikron-Welle durchgeführt.

Auswirkung von COVID-19 auf die psychische Gesundheit

Sun et al. 3(2023, BMJ) fassen zudem im Rahmen einer Meta-Analyse die Resultate von
134 Kohortenstudien zusammen. In diesen Studien wird die psychische Gesundheit
während der Pandemie mit jener in der gleichen Population von vor der Pandemie
verglichen. Die Autor:innen kommen zu dem Schluss, dass das Risiko von länger
andauernden Depressionssymptomen und Angststörungen sowie die allgemeine
psychische Gesundheit nach COVID-19-Infektionen minimal bis nicht existent verändert
ist. Es wird aber auch hervorgehoben, dass die vorliegende Evidenz einem hohen Risiko
von Verzerrung unterliegt und erhebliche Heterogenität in den Studien vorliegt, was die

2
  Outpatient Treatment of COVID-19 and the Development of Long COVID Over 10 Months: A Multi-Center,
Quadruple-Blind, Parallel Group Randomized Phase 3 Trial by Carolyn Bramante, John B. Buse, David
Liebovitz, Jacinda Nicklas, Michael Puskarich, Kenneth R. Cohen, Hrishikesh Belani, Blake Anderson, Jared D.
Huling, Christopher Tignanelli, Jennifer Thompson, Matthew Pullen, Esteban Lemus Wirtz, Lianne Siegel,
Jennifer Proper, David J. Odde, Nichole Klatt, Nancy E. Sherwood, Sarah Lindberg, Amy B. Karger, Kenneth B.
Beckman, Spencer Erickson, Sarah Fenno, Katrina Hartman, Michael Rose, Tanvi Mehta, Barkha Patel,
Gwendolyn Griffiths, Neeta Bhat, Thomas A. Murray, David R. Boulware :: SSRN
3
  Comparison of mental health symptoms before and during the covid-19 pandemic: evidence from a
systematic review and meta-analysis of 134 cohorts | The BMJ

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Interpretation der Resultate stark einschränkt. Nichtsdestotrotz lagen die meisten
Schätzungen der Symptomveränderungen die allgemeine psychische Gesundheit
betreffend nahe bei Null und waren statistisch nicht signifikant. Geringe negative
Veränderungen traten insbesondere bei Frauen in allen Bereichen auf.

Schutzwirkung einer SARS-CoV-2- Infektion und/oder Corona-
Schutzimpfung vor schwerem COVID-19-Verlauf

(AG Omikron: Schernhammer, Puchhammer, Kollaritsch, Bergthaler, Popper; unter Beiziehung Aberle)

Die UK Health Security Agency (UKHSA) veröffentlicht in ihren regelmäßigen Berichten4
Daten zur Schutzdauer gegen symptomatische COVID-19-Erkrankung und gegen schwere
COVID-19-Verläufe.

Da aufgrund des reduzierten diagnostischen Testings derzeit das Bild des tatsächlichen
Infektionsgeschehens nicht mehr gut abgebildet wird, geht die UKHSA davon aus, dass der
Schutz vor symptomatischen COVID-19-Erkrankungen – bei Dominanz der derzeitigen
Omikron-Varianten – in einer Größenordnung von etwa 50 % bis 60 % nach der dritten
oder einer weiteren Impfung liegt und dass dieser Schutz innerhalb von sechs Monaten
gegen Null geht.

Bezüglich schweren COVID-19-Verläufen und Hospitalisierung kann bei über 65-Jährigen
davon ausgegangen werden, dass ein Schutz von etwa 80 % nach der Corona-
Schutzimpfung sich langsam über einen Zeitraum von einem Jahr auf etwa 53 % reduziert,
wobei auffällig ist, dass die Schutzraten ab etwa sechs Monate nach der
Auffrischungsimpfung kaum mehr abfallen.

Eine Metaanalyse aus Kanada, die ebenfalls die Langzeiteffektivität gegen Infektionen,
Hospitalisierung und Mortalität bei Erwachsenen nach erfolgter Grundimmunisierung
untersuchte, zeichnet ein ähnliches Bild und betont die Tatsache, dass der Schutz gegen
Omikron generell von Anfang an etwas schlechter ist als gegen frühere Varianten.

4
    COVID-19 vaccine surveillance report: week 9 (publishing.service.gov.uk)

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Zusätzlich hat eine weitere Arbeit5 sämtliche Studien zur Effektivität früherer SARS-CoV-2-
Infektionen gegen Reinfektionen zusammengefasst. Diese Studienzusammenfassung
erfasst einen Zeitraum von bis zu 80 Wochen nach einer SARS-CoV-2-Infektion. Für
Omikron (hier Subvariante: BA.1) ist ein ähnlicher Langzeitverlauf bezüglich schwerer
COVID-19-Erkrankungen anzunehmen. Der Reinfektionsschutz gegen Omikron ist jedoch
bedeutend geringer und liegt nur bei etwa 55 % bei Vor-Infektion mit einer älteren
Variante. Jedoch bringt auch eine Vorinfektion mit einer älteren Omikron-Variante nur
einen reduzierten Schutz gegen eine Reinfektion mit einer der weitermutierten Sublinien.

Die Studienautor:innen verglichen auch direkt, wie sich Impfimmunität und
Infektionsimmunität zueinander verhalten. Demzufolge schützt eine durchgemachte
Infektion sowohl vor Reinfektion als auch vor schwerer COVID-19-Erkrankung bei
Reinfektion etwas besser und etwas länger als die Impfung. Weiters betonen die
Autor:innen dieser Studie, dass es unerlässlich sein wird, das epidemiologische und
virologische Verhalten von SARS-CoV-2 weiterhin zu monitoren, um kontinuierliche Daten
zur Impf- und Infektionsimmunität zu erhalten.

Eine weitere Studie zur Wirksamkeit der bivalenten Impfstoffe aus den USA präzisiert
nochmals die Schutzwirkung der angepassten bivalenten COVID-19-Impfstoffe: Die
Untersuchung von insgesamt rund 1,3 Millionen Geimpften in allen Altersgruppen ergab,
dass Personen, die einen bivalenten mRNA-Impfstoff erhielten, in einer
Nachbeobachtungszeit von 99 Tagen ein signifikant geringeres Risiko für Hospitalisierung
und Tod hatten als Personen, die eine monovalente Impfung erhielten. Die Ergebnisse
stimmen mit den experimentellen Daten aus Neutralisationstests überein und weisen
darauf hin, dass angepasste Variantenimpfstoffe signifikant besser vor schweren Omikron-
Infektionen schützen als nicht-adaptierte Impfstoffe.

5
  Past SARS-CoV-2 infection protection against re-infection: a systematic review and meta-analysis
(thelancet.com)

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Post-Vac-Syndrom

(AG Omikron: Schernhammer, Puchhammer, Kollaritsch, Bergthaler, Popper; unter Beiziehung Aberle)

Es gibt bis dato weder eine präzise Aufarbeitung des Syndroms noch eine klare Definition
und Abgrenzung.

Es handelt sich um sehr seltene Ereignisse (wesentlich seltener als nach natürlicher
Infektion), die in der Frequenz ähnlich sein dürften wie sehr seltene Komplikationen nach
anderen Impfungen. In vielen Fällen wurde nicht überprüft, ob die Beschwerden nicht
infolge einer unter Impfschutz durchgemachten inapparenten Infektion und damit Long
COVID zuzuschreiben sind, da kein N-Protein-Nachweis versucht wurde.

Der Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich Instituts6 zu den COVID-Impfungen hat sich dieser
Fragestellung gewidmet und in seiner Datenauswertung keinen Hinweis auf ein
Sicherheitssignal hinsichtlich Post-Vac-Syndrom bei 182.717.880 verabreichten Corona-
Schutzimpfungen in der Bundesrepublik Deutschland gefunden.

COVID-19-Medikamente

(AG Medikamente: Mursch-Edlmayr, Müller, Schörghofer, Popper; unter Beiziehung Neiß, Pernsteiner)

Die Anlieferung von COVID-19-Arzneimitteln durch die Hersteller ist mit Ende Februar
2023 abgeschlossen. Sämtliche Arzneimittel befinden sich im Eigentum des Bundes. Die
Verteilungsprozesse zur intramuralen und extramuralen Bereitstellung der Arzneimittel
sind etabliert.

Die monatlichen Anwendungen zeigen, dass die Arzneimittelanwendungen im Februar
2023 mit 12.274 Anwendungen gegenüber dem Jänner 2023 (7.118 Anwendungen)
deutlich angestiegen sind. Vor allem bei Paxlovid haben sich die extramural abgegebenen
Packungen nahezu verdoppelt. Mengenmäßig am stärksten eingesetzt wird weiterhin
Paxlovid, das einen Anteil von rund 67 % am Gesamtverbrauch zeigt.

6
 Homepage - Bericht über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen nach Impfung zum
Schutz vor COVID-19 (Berichtszeitraum 27.12.2020 bis 30.06.2022) - Paul-Ehrlich-Institut (pei.de)

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Der aktuelle Verbrauch der COVID-19-Arzneimittel (Anzahl der Behandlungen) ist der
nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.

                      Lieferung         Abruf    Auslieferung         Verab-         Verab-    Restbestand
                           nach         durch              an       reichung       reichung    (Lieferung –
                     Österreich         SPOC      Apotheken       intramural      niederge-          Verab-
                                                                                   lassener       reichung)
                                                                                       Ärzte

 Xevudy®                 28.585        12.609                         -9.130                        19.455
 (Sotrovimab,
 VIR-7831)

 Lagevrio®              123.642        30.287          12.917        -21.405         -5.312         96.925
 (Molnupiravir)

 Regkirona®              60.000          4.072                          -109                        59.891
 (Regdanvimab)

 Paxlovid®              179.997        42.209          81.283        -27.260        -53.888         98.849
 (PF-07321332
 + Ritonavir)

 Evusheld®                8.640          5.444                        -3.888                         4.752
 (AZD7442)

Zusatzerklärungen:
Lieferungen nach Österreich: mit dem Hersteller vertraglich vereinbarte und bis 21.03. 2023 gelieferte
Menge.
Abruf durch SPOC: von den SPOC (single point of contact; 1/Bundesland) Apotheken bis 21.03. 2023
bestellte und an die Landeskrankenanstalten ausgelieferte Menge.
Auslieferung an Apotheken: an öffentliche Apotheken bis 21.03. 2023 ausgelieferte Menge.
Verabreichung intramural: Anzahl an Behandlungen in den Krankenanstalten bis 21.03. 2023
Verabreichung niedergelassene Ärzt:innen: Anzahl an Behandlungen durch niedergelassene Ärzt:innen bis
28.02.2023; bisher nur bei Paxlovid® vorgesehen; seit 1. September 2022 auch für Lagevrio® vorgesehen; in
weiterer Folge monatliche Aktualisierung.
Die Lieferungen nach Österreich sind den jeweiligen Verträgen und den Informationen der Herstellerfirmen
entnommen, die Auslieferungen und Anzahl der Behandlungen basieren auf Rückmeldungen der
Bundesländer, PHAGO und Apothekerkammer.

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Aktuelle Lage in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen

(AG Schutz kritische Infrastruktur: Ditto, Reich, Puchhammer, Kopf, Hruška-Frank, Popper, Stöger; unter
Beiziehung Aberle)

Die gemeldeten SARS-CoV-2-Fallzahlen sowie das Abwassersignal deuten auf einen
Rückgang des Infektionsgeschehens hin. Bei Influenza ist seit einigen Wochen eine
Stagnation auf relativ niedrigem Niveau zu beobachten. Die Personalausfälle in den
Krankenanstalten sind seit einigen Wochen einigermaßen konstant (rund vier bis acht
Prozent in den einzelnen Bundesländern).

Die Anzahl an COVID-19-Patient:innen auf Intensivpflegestationen ist seit einigen Wochen
nahezu unverändert auf relativ niedrigem Niveau und bleibt laut Prognose annähernd
gleich. Auf den Normalpflegestationen wird eine tendenziell abnehmende Entwicklung
prognostiziert.

Die Lage in den Krankenanstalten ist hinsichtlich COVID-19 und anderer respiratorischer
Erkrankungen derzeit nicht besorgniserregend.

Aktuelles Pandemiemanagement im EU-Vergleich

(AG Schutzmaßnahmen: Ostermann, Druml, Popper, Starlinger)

In den 18 beobachteten EU-Staaten wurde eine vollständige Öffnung des wirtschaftlichen
und sozialen Lebens weitgehend umgesetzt. Zuletzt haben einige Bundesländer in
Deutschland die Isolation von Corona-positiven Personen fallen gelassen.

Eine Testverpflichtung für Einreisende aus China ist nur mehr in den Niederlanden und
Großbritannien aufrecht.

Der „grüne Pass“ ist überwiegend nicht mehr verpflichtend. Die Maskenpflicht wird in
vielen Ländern immer weiter entschärft und ist inzwischen nur mehr in wenigen einzelnen
Settings wie z.B. Krankenhäusern eine aufrechte Schutzmaßnahme. In einem Großteil der
verbleibenden Länder gilt eine Empfehlung zum Maskentragen in diesen Settings.

Das Testangebot wurde in den meisten Ländern stark eingeschränkt. Abgesehen von
Verdachtsfällen und Kontaktpersonen werden in den meisten Ländern nur noch Personen

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in vulnerablen Bereichen wie Gesundheitseinrichtungen oder Gefängnissen getestet.
Kostenfreie Tests stehen in den meisten Ländern für die Allgemeinbevölkerung nicht mehr
breitflächig zur Verfügung.

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Über die Kommission zur gesamtstaatlichen
COVID-Krisenkoordination (GECKO)
Die GECKO-Kommission besteht aus Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen
Disziplinen und wird von Dr. Katharina Reich (Chief Medical Officer im
Gesundheitsministerium) und General Mag. Rudolf Striedinger (Generalstabschef im
Verteidigungsministerium) geleitet.

GECKO berät die Bundesregierung in Fragen der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Die
Beratung erstreckt sich insbesondere auf folgende Bereiche:

•       Bewertung der aktuellen COVID-19-Situation

•       Impf-, Medikamenten- und Teststrategie

•       Operative Umsetzung

•       Information der Bevölkerung

Die Kommission institutionalisiert und ermöglicht einen laufenden Informationsaustausch.
GECKO berichtet regelmäßig an die Bundesregierung, diese leitet auf Grundlage von
GECKO-Empfehlungen politische Entscheidungen ab. Die Kommission tritt in Form der als
Executive Report auf der Website des Bundeskanzleramts veröffentlichten Beurteilungen
nach außen hin auf. Darüber hinaus sprechen die beiden Vorsitzenden, sofern sie in ihrer
Rolle als Vorsitzende der Kommission auftreten, für die Kommission in ihrer Gesamtheit.

Mitglieder der GECKO-Kommission:

Andreas Bergthaler, Robert Böhm, Manfred Ditto, Christiane Druml, Silvia Hruška-Frank,
Herwig Kollaritsch, Karlheinz Kopf, Markus Müller, Ulrike Mursch-Edlmayr, Herwig
Ostermann, Julia Partheymüller, Dieter Platzer, Niki Popper, Elisabeth Puchhammer-
Stöckl, Katharina Reich, Ronald Reiter, Eva Schernhammer, Reinhard Schnakl, Volker
Schörghofer, Thomas Starlinger, Johannes Steinhart, Karl Stöger, Rudolf Striedinger

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Impressum

Medieninhaber, Verleger und Herausgeber:
Bundeskanzleramt, Geschäftsstelle der GECKO – Gesamtstaatliche COVID-
Krisenkoordination, Ballhausplatz 2, 1010 Wien
Autorinnen und Autoren: GECKO – Gesamtstaatliche COVID-Krisenkoordination
Fotonachweis: Cover (iStock/simpson33)
Wien, 2023. Stand: 24. März 2023

Copyright und Haftung:
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ohne schriftliche Zustimmung des Medieninhabers unzulässig.
Es wird darauf verwiesen, dass alle Angaben in dieser Publikation trotz sorgfältiger
Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung des Bundeskanzleramtes und der
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Gerichte keinesfalls vorgreifen.
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