FEScriptJuni 2020 - Im Fokus: CYBERMOBBING - FES LAHR

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FEScriptJuni 2020 - Im Fokus: CYBERMOBBING - FES LAHR
FEScript  Juni 2020

         Im Fokus:
    CYBERMOBBING
FEScriptJuni 2020 - Im Fokus: CYBERMOBBING - FES LAHR
Inhalt

Editorial			 S. Dörr                       						3

Neu im Team			Neue Mitarbeiterinnen 						4–5
				Zum Schmunzeln						5

Veranstaltungen Tag der beruflichen Orientierung 6–7
				Projekttage							8
				Tag der offenen Tür | Podiumsdiskussioon			9–11

Im Fokus			 CyberMobbing 							12–13
				Themenelternabend		         				14
				Anonym Hilfe und Rat bekommen				 15
				Vertrauenslehrer an der FES					15

Kolumne des Schulleiters   Integration biblischer Theman im Unterricht    16–17
Schularten | Grundschule   Gesamtandacht in den Klassen 3 und 4           17

Schularten | Gymnasium     Ausflug der G7 ins Mittelalter					18–19

Schularten | Realschule    Praktika							20

Alle Schularten		FES-Schulkleidung im neuen Design				21

Schularten | Gymnasium     BK - Bild: "Lebensspirale"		             			   22

Arbeitsgemeinschaften      Die Kunst AG							23

Aktuell | Corona		         Die FES in Zeiten der Corona-Krise             24–26

Elterntaems                Kulinarisches Team                             27

Pinnwand                   Hochzeit                                       27
                           Unsere Schulsprecher 2019/2020                 27

Partnerschulen		Schüleraustausch mit Frankreich				28
				             Zu Besuch bei einer Gastfamilie 				29

Schulprojekte			 Haiti - die Situation im Land					  30–31
				Jahresbilanz Flaschenprojekt					31

Termine			Überblick							32
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Editorial

Thema Cybermobbing

Wir sind Gott dankbar dafür, dass          Jesu zu folgen. Mir sind direkt zwei    fen, uns Vergebungsbereitschaft
Mobbing und Cybermobbing an                Dinge eingefallen, die Jesus zum        schenkt und dass wir Verantwor-
unserer Schule sehr selten statt-          Thema Mobbing gesagt hat: „Behan-       tung füreinander übernehmen, in
findet. Aber jeder Vorgang ist einer       delt die Menschen stets so, wie ihr     der Klasse, in der Schule, am Ar-
zu viel. Daher möchten wir uns die-        von ihnen behandelt werden möch-        beitsplatz oder auch in der Familie.
sem Thema immer wieder widmen              tet“ (Matthäus 7,12). Und: „Du sollst
und Aktionen dazu durchführen.             den Herrn, deinen Gott, lieben von      S. Dörr,
Cybermobbing fängt oft im Kleinen          ganzem Herzen, von ganzer Seele         stellv. Schulleitung
an, eine fiese Bemerkung hier, ein         und von ganzem Gemüt. … Das an-
bissiger Kommentar dort. Damit             dere aber ist dem gleich: Du sollst
sich so etwas nicht vergrößert, er-        deinen Nächsten lieben wie dich
mutigen wir alle Schülerinnen und          selbst“ (Matthäus 22,37 ff.). Diese
Schülern, die so etwas mitbekom-           Dinge waren Jesus also sehr wich-
men, nicht zuzusehen, sondern ak-          tig. Wenn dies alle umsetzen wür-
tiv einzuschreiten. Wenn sich eine         den, bräuchten wir uns zu diesem
Person traut, sich auf die Seite           Thema keine Gedanken zu machen.
des Opfers zu stellen, werden zu-          Doch leider passieren solche Mob-
meist andere folgen und der Täter          bingsituationen immer wieder und
wird in seinem Vorgehen deutlich           wir sind vielleicht Täter, Zuschauer
geschwächt. Für das Opfer ist es           oder Opfer. Daher sind wir immer
wichtig, Dinge zu dokumentieren,           wieder auf die Hilfe Gottes ange-
z. B. durch Screenshots, und damit         wiesen, dass er uns Liebe schenkt,
zu einer erwachsenen Vertrauens-           uns ruhig macht, wenn wir wütend
person zu gehen. Dies können Eltern        werden, uns mutig macht einzugrei-
oder Lehrkräfte sein. Natürlich ist dies
unangenehm, anderen Beleidigun-
gen über sich selbst oder peinliche
Bilder zu zeigen. Auch möchte man
nicht als „Petze“ dastehen. Trotzdem
ist dieser Schritt unglaublich wichtig
und sollte mit großem Respekt und
Ernsthaftigkeit anerkannt werden.
Durch      präventive    Maßnahmen
möchten wir unsere Schüler infor-
mieren, sensibilisieren und aufrüt-
teln. Wir möchten, dass sie lernen,
darüber nachzudenken, was Worte,
Bilder oder Texte in anderen Men-
schen auslösen können. Als christli-
che Schule ist es uns ein besonderes
Anliegen, dass wir uns mit gegen-
seitigem Respekt und Freundlichkeit
begegnen. Das liegt darin begrün-
det, dass wir alle Geschöpfe Gottes
sind, von ihm gewollt und geliebt.
Uns ist es auch wichtig, den Lehren
                                                                                                                     3
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Neu im Team

              Neue Mitarbeiterinnen

              Schon seit Januar bin ich in der            Mein Name ist Nelli Dewald und ich
              Grundschule regelmäßig zu sehen.            wohne mit meinem Mann und unseren
              Höchste Zeit, mich vorzustellen:            zwei Kindern in Lahr. Meine Freizeit
              Mit 24 Jahren hatte ich nach einem          verbringe ich meist mit meiner Fami-
              Motorradunfall Atemnot. „Hilfe, ich         lie, höre und mache gerne Musik oder
              muss sterben!“, dachte ich verzwei-         bin bei Gemeindeaktivitäten dabei.
              felt. Und urplötzlich war mir eins ganz     Seit März 2020 bin ich als Vertre-
              klar: „Gott gibt’s! Jetzt muss ich vor      tungskraft an der FES Lahr tätig. Ein
              meinem Schöpfer über mein Leben             herzliches Dankeschön an dieser
              reden.“ Mulmig zwar, aber doch über-        Stelle an das freundliche FES-Team
              zeugt davon, dass ich ein guter Mensch      für die Unterstützung bei der Einar-
              sei, sammelte ich alle diese Erinnerun-     beitung! Ich bin gespannt auf die Er-
              gen. Während diesem Nachdenken fiel         fahrungen, Begegnungen und Auf-
              es mir wie Schuppen von den Augen:          gaben, die Gott für mich bereithält,
              „Mann, das habe ich ja alles letztlich      und die Wege, die er uns alle führt.
              nur für mich selbst getan. Nur damit        Der Bibelvers „Befiehl dem HERRN
              ich geachtet werde. Das zählt nicht als     deine Wege und hoffe auf ihn, er
              gute Tat.“ Und dann erinnerte ich mich      wird’s wohlmachen“ aus Psalm 37
              an die Zehn Gebote, die ich als Kind        will uns Mut machen, gerade in der
              gelernt hatte. Da war mir klar: „Ich bin    aktuellen Zeit Gott zu vertrauen,
              schuldig vor Gott und damit verloren!“      denn er hält alles in seinen Händen.
              In innerer Not las ich die Bibel und fand   Das wünsche ich uns allen.
              darin den Weg zur Vergebung durch
              Jesus Christus. Voller Freude weihte        N. Dewald, Lehrkraft
              ich ihm mein weiteres Leben. Da führ-
              te er mich nach Westafrika, wo ich 20
              Jahre lang in Schulen mitarbeitete,
              und schließlich wieder nach Deutsch-
              land, wo ich nun bei der FES bin.

              J. Leppert, Lehrkraft

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Neu im Team

                                             Zum Schmunzeln

                                                                       „Hast du jetzt ein
                                             Aus Klasse 3:
                                                                       Hausaufgaben-Heft?
                                             „Schreibe auf, wie du
                                                                       Nein? Aber deine
                                             nach dem Prädikat
                                                                       Mutter war doch
                                             fragst.“
                                                                       gestern einkaufen,
                                             „Darf ich bitte den
                                                                       oder?“ „Ne, sie war
                                             Prädikat haben?“
                                                                       doch Haare färben.“

                                                                       L.: „Wie entstehen
                                                                       eigentlich Viren?“
Ich heiße Lilli Klem, bin 34 Jahre alt und   In der Cafeteria.
                                                                       A.: „Ich weiß es nicht.
Mama dreier Söhne im Grundschulalter.        Schüler: „Gibt es Ma-
                                                                       Gott hat den Virus
Ich habe mein Studium zur Grund- und         gerquark?“- „Ja.“
                                                                       gemacht und der
Werkrealschullehrerin in Freiburg ab-        Schüler: „Vielleicht
                                                                       Mensch hat den Zu-
solviert und mein Referendariat in Ken-      habe ich das mal ge-
                                                                       cker erfunden. Dann
zingen. Nach etwa zehn Jahren Eltern-        gessen. Ich weiß aber
zeit, die ich sehr genossen habe, freue
                                                                       konnten die Bakterien
                                             nicht, wie es heißt.“
ich mich nun, an der FES Lahr wieder                                   und die anderen Bö-
ins Berufsleben starten zu können. Hier                                sen wachsen."
darf ich seit Februar die fehlende Klas-
senlehrkraft der 3b vertreten, was mir
bisher große Freude bereitet. Die Arbeit
an der FES schätze ich in besonderem
                                             M. schüttelt ihr Haare.   Im Religionsunterricht
Maße, denn hier kann ich meinen Glau-
                                             T. kommentiert: „Das      meint ein Schüler: „Im
ben an Jesus Christus frei leben und den
Kindern nicht nur Allgemeinwissen ver-
                                             darfst du nicht tun,      Paradies hat doch
mitteln, sondern täglich von Jesu Liebe      das ist umweltschäd-      Anna, äh, oder …“
zu ihnen und seiner Allmacht und Weis-       lich, damit machst du     Ein Mitschüler:„Es war
heit erzählen. In meiner ehrenamtlichen      Feinstaub!“               Eva.“
Mitarbeit in der EFG Gundelfingen darf
ich dies auch schon seit vielen Jahren
im Bereich der Kinderarbeit ausleben.
Ich freue mich auf viele produktive und
schöne Unterrichtsstunden mit den mir
anvertrauten Kindern, auf eine gute          Was ist addieren?         Aus Klasse 5:
und respektvolle Zusammenarbeit mit          Schüler: „Das ist,        „Frau Sch., mein Herz
den Eltern und Kolleg(inn)en und vor         wenn da was falsch        schlägt nicht mehr,
allem auf Gottes Wirken in alldem.
                                             ist, man mit dem Rad-     aber ich lebe.“
                                             ierer rüberrubbelt."
L. Klem, Lehrkraft

                                                                                             5
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Veranstaltungen

Tag der beruflichen Orientierung

Am 14.01.2020 fand der Tag der be-      angestrebt wird, beschäftigen sich     ne Klassen den Wert von Teamar-
ruflichen Orientierung an der FES       die Schüler bereits ab Klasse 5 mit    beit erfahren und diesen reflektieren
statt. Neben der schulinternen Be-      dem Themenfeld Berufsorientierung.     und sich außerdem durch Kom-
rufsmesse mit über zehn Betrieben       Unsere Fünft- und Sechstklässler       munikationstrainer schulen lassen.
wurden verschiedene Workshops           setzten sich mit Berufen der Eltern    Wir blicken dankbar auf den Tag zu-
angeboten. Zur gelungenen Er-           auseinander und erkundeten das         rück und wünschen den Schülerinnen
öffnung trugen einige Schüler mit       Areal am Flugplatz im Hinblick auf     und Schülern, dass sie ihre Erfahrun-
musikalischen Beiträgen unter der       die Frage, welche Berufe in der nä-    gen und Erkenntnisse im Hinblick auf
Leitung von Herrn Nehlert und die       heren Umgebung ausgeübt werden.        ihre Persönlichkeitsentwicklung und
Grußworte der Schulleitung von          In anderen Klassenstufen gab es        als Entscheidungshilfe für ihre be-
Herrn Rudolph und Herrn Masse bei.      vielfältige Angebote. So wurden bei-   rufliche Ausrichtung nutzen können.
Im Anschluss hatten die Schülerin-      spielsweise VR-Brillen für den kon-
nen und Schüler die Möglichkeit, sich   kreten Einblick in den Berufsalltag    B. Kellner / S.Dörr
über die ausgestellten Berufe aus di-   genutzt, es wurde ein Knigge-Kurs      Lehrkräfte
versen Bereichen zu informieren und     für angemessenes Verhalten im
Kontakte für einen Praktikums- oder     Praktikum bzw. Beruf angeboten und
Ausbildungsplatz zu knüpfen. Zudem      Ausbildungsbot-
waren unsere Ansprechpartner der        schafter berich-
Agentur für Arbeit vor Ort und stan-    teten von ihren
den für Rückfragen zur Verfügung.       Aufgabenfeldern.
Da eine bessere Vernetzung von          Durch Rollenspie-
Schule, Betrieben und Hochschulen       le konnten einzel-

6
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Veranstaltungen

Die Berufswahl ist für Schüler zum       auf diesem Weg die Zusage für ein         weiß, was man nach seiner Schulzeit
Ende der Schulzeit eine der wich-        Praktikum, was oft ein erster Schritt     möchte, und gezielt danach sucht,
tigsten Entscheidungen. Gleichzeitig     zu einem Ausbildungsplatz ist. Auch       steht dabei außer Frage. Deshalb
sind immer mehr Unternehmen auf          die Agentur für Arbeit war mit dem        besuchen auch die Schüler der FES
der Suche nach Auszubildenden.           Angebot einer Berufs- bzw. Studi-         noch weitere Messen, dann aber
Vor diesem Hintergrund fand am 14.       enberatung in der FES vertreten.          bereits mit der Erfahrung, wie man
Januar in der FES Lahr zum fünften       Außerdem gaben externe Referen-           mit den Ausbildern an den Ständen
Mal eine interne Berufsinfomesse         ten wertvolle Tipps zur Berufsorien-      ins Gespräch kommt und aus der
statt, zu der sich 13 Unternehmen        tierung, Ausbildungsbotschafter der       eigenen Komfortzone heraustritt.
aus Industrie, Handel und Dienstleis-    IHK und Eltern stellten ihre Berufe
tung mit Infoständen präsentierten.      vor. In diesem Rahmen gab es z.           S. Heppner,
Eröffnet wurde die Veranstaltung um      B. auch Workshops zu den Themen           Öffentlichkeitsarbeit
8.30 Uhr mit musikalischen Beiträgen     „Kommunikation“ und „Teamfähig-
der Schüler und Begrüßungsworten         keit“. Markus Masse, Mitorganisator
von Schulleiter Walter Rudolph und       dieser Messe, zeigte sich zufrieden:
Markus Masse (stellvertretender          „Der Aufwand lohnt sich jedes Jahr
Schulleiter). Die Klassen 5 bis 12 al-   aufs Neue. Sowohl unseren Schü-
ler Schularten (Werkrealschule, Re-      lern als auch den beteiligten Firmen
alschule und Gymnasium) konnten          bringt dieser Tag viel.“ Der Vorteil im
sich über berufliche Perspektiven        Vergleich zu den deutlich größeren
und Möglichkeiten informieren, mehr      Veranstaltungen in der Region sei,
als 400 Schüler waren beteiligt. So      bekundeten Schüler, Lehrer und Un-
manch einer musste sich einen Ruck       ternehmen einstimmig, der persön-
geben, um ein Gespräch mit den           lichere Kontakt und das überschau-
Mitarbeitern an den Ständen zu be-       bare Angebote, das die Schüler nicht
ginnen. Doch war diese Hürde erst        überfordert. Dass die großen Ver-
einmal genommen, entstanden gute         anstaltungen auch ihre Vorteile ha-
Kontakte. Schon mehrfach gab es          ben, gerade dann, wenn man schon

                                                                                                                     7
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Veranstaltungen

Projekttage

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4a Projekt „Energie“                  3b Projekt: „Tiere im Winter“

Frau Klem hilft in Klasse 3b          R7 Projekt: „Longboard“           G9 Projekt: „Essen in anderen Ländern“

    3b Projekt: „tierischer Besuch“   4a Projekt: „Energie“             W6 Projekt: „London“
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Veranstaltungen

Tag der offenen Tür 2020
                                                                               zu Zeiten Jesu, sie stellt sich auch
                                                                               heute und war das zentrale Thema
                                                                               des Musicals: Ein Mann wurde auf
                                                                               dem Weg nach Jericho zusammen-
                                                                               geschlagen und hilflos zurückge-
                                                                               lassen. Viele gingen vorbei, ohne
                                                                               zu helfen. Einem Priester erlaubte
                                                                               es das Gesetz nicht, einem Leviten
                                                                               war der Dienst im Tempel wichtiger,
                                                                               doch ein Samariter machte schließ-
                                                                               lich halt und half. „Wenn du spürst,
                                                                               dass du etwas tun sollst – just do it“,
                                                                               so war seine Devise. Helfen kann
                                                                               jeder, helfen kann man immer. Man
                                                                               muss es einfach wollen, Zivilcoura-
                                                                               ge ist gefordert, so die Botschaft des
Am 15. Februar 2020 war es wie-         diumsdiskussion mit dem Oberbür-       Musicals. Die Zuschauer wurden mit
der so weit, jeder war herzlich will-   germeister von Lahr, Herrn Markus      den Fragen konfrontiert: Schauen
kommen, einen Einblick in den           Ibert, MdL Frau Marion Gentges und     wir weg oder aber hin, was uns im
Schulalltag der FES zu erhalten,        Vertretern der Freien Evangelischen    Alltag begegnet? Wo sind wir in un-
die innerhalb von 25 Jahren von         Schulen (hierzu gibt es einen ge-      serem Leben gefordert, der Nächste
8 Schülern auf inzwischen über          sonderten Bericht).                    zu sein? Zum Schluss bedankte sich
600 Schüler angewachsen ist.            Das Programm endete mit einem          Herr Nehlert bei den Darstellern und
Es war ein Tag der Begegnung zwi-       zweiten Highlight, dem Musical „Der    gemeinsam mit der Klassenlehrerin
schen der FES einerseits und El-        barmherzige Samariter“, aufgeführt     wurden die Schüler entsprechend ih-
tern, Familienangehörigen, Freun-       von der R6: Liebe Gott von ganzem      ren Rollen vorgestellt.
den und Interessierten andererseits.    Herzen und liebe deinen Nächsten
                                        wie dich selbst – das ist die Forde-   P. Bouren,
In der Grundschule beschäftigten        rung von Jesus an uns Menschen.        FES-Mutter
sich die Kinder mit dem Leben in        Doch wo ist mein Nächster, wer kann
Afrika, auf dem Bauernhof, Energie      das sein? Diese Frage stellte sich
und Vogelarten; in den weiterfüh-
renden Schularten mit einer Wet-
terstation, der Stadt London oder
der Herstellung von Filmen. Jede
Klasse hat sich mit ihrem Thema
eingebracht und dieses gestaltet.
Auch sonst gab es viele Angebo-
te. Besonders beliebt waren der
Kletterturm und die Bumper Balls.
Mit Salat, Würstchen und Pom-
mes wurde auch für das leibliche
Wohl gesorgt. Kaffee und eine
große Auswahl an Kuchen gab es
im Erweiterungsbau der Schule.
Ein Highlight des Tages war die Po-
                                                                                                                    9
FEScriptJuni 2020 - Im Fokus: CYBERMOBBING - FES LAHR
Veranstaltungen

Tag der offenen Tür

                      Impressionen
10
Veranstaltungen

Podiumsdiskussion
Thema: Ist christliche Bildungsgarbeit noch zeitgemäß?

Mit Spannung erwartet wurde die          dern schon früh vermitteln und sie       Notwendigkeit christlicher Bildungs-
Podiumsdiskussion mit Herrn Mar-         darin bestärken, auch auf ihre Ge-       arbeit. Die jahrelange Erfahrung
kus Ibert (Oberbürgermeister der         fühle zu achten, sie Achtsamkeit         mit christlichen Schulen habe ihm
Stadt Lahr), Frau Marion Gentges         mit sich und ihren Mitmenschen           dies gezeigt. Eltern hätten ihm z.
(Mitglied des Landtages), Frau           lehren. Dies sei auch die Aufga-         B. rückgemeldet, dass ihr Kind an
Angelika Rudolph (pädagogische           be der Schulen und er erwarte von        einer christlichen Schule „gesund“
Leitung FES Lahr), Herrn Berthold        den Schulen, dass junge Menschen         geworden sei. Er ist sich sicher, die
Meier (Verband Evangelischer Be-         fit für das Leben gemacht würden.        christliche Lehre tue den Kindern
kenntnisschulen) und Herrn Walter        Marion Gentges äußerte, die heutige      gut. An christlichen Schulen sei die
Rudolph (Schulleiter der FES Lahr        Zeit sei von Spannungen geprägt.         Haltung der Mitarbeiter maßgeblich.
und Moderator der Veranstaltung).        Deshalb sei es gerade heute sehr         Sie lebten in einer Beziehung zu
Walter Rudolph begrüßte als Mode-        wichtig, auch die Herzen zu bilden.      Jesus und sähen auch schwierige
rator herzlich die geladenen Gäste       Sie erklärte, dass ein positives Vor-    Kinder als Auftrag Gottes, um ihnen
und das Publikum. Er erläuterte das      bild der Lehrkräfte Einfluss auf Schü-   in der Liebe Christi zu begegnen.
Thema der Diskussion: „Ist christliche   ler habe. Sie sei schon mehrfach         Wenn auch jeder seinen Standpunkt
Bildungsarbeit noch zeitgemäß?“          Gast in der FES Lahr gewesen. Die        aus seiner eigenen Perspektive er-
                                         positive Atmosphäre habe sie immer       läuterte, als Pädagoge, als Kom-
Angelika Rudolph stellte die Frage       beeindruckt. Die Schüler seien poli-     munal- und als Landespolitiker –
in den Raum, ob man um jeden Preis       tisch gut informiert und würden bei      letztendlich waren sich die Diskus-
zeitgemäß sein müsse. Es habe in         Diskussionen sehr tiefgründige Fra-      sionsteilnehmer darin einig, dass
Deutschland schon Zeiten gegeben,        gen stellen. Dies sei etwas Beson-       christliche Bildungsarbeit auch in
wo es angebracht gewesen wäre,           deres. Jede Schule habe ihr eige-        der heutigen Zeit eine wertvolle
gegen den Zeitgeist zu handeln.          nes Profil und gerade Privatschulen      und wichtige Aufgabe ist.
Heute seien Christen ein Teil des be-    hätten hierin eine große Freiheit.
stehenden Pluralismus, eine von vie-     Sie würden über den Bildungsplan         S. Heppner,
len Stimmen in einem bunten Chor.        hinaus etwas vermitteln. Das Land        Öffentlichkeitsarbeit
Bekenntnisschulen seien an die           begrüße dies sehr und sei froh
Grundlagen der staatlichen Bildungs-     über diese zusätzlichen Angebote.
pläne gebunden und würden so ihrem       Auch Berthold Meier betonte die
Bildungsauftrag gerecht. Selbstver-
ständlich werde auch an öffentlichen
Schulen gute Erziehungsarbeit ge-
leistet, aber die FES sei eine Werte-
gemeinschaft, was ein großer Vor-
teil sei. Kinder würden in allen Be-
reichen gestärkt.
Markus Ibert habe sich gewundert,
als er vom Thema der Diskussion
erfuhr. Er bejahte den Wert christli-
cher Bildungsarbeit gerade auch in
der heutigen Zeit. Der Erwerb von
Wissen allein sei nicht ausschlag-
gebend. Herz und Bauch seien ge-
nauso wichtig. Dies sollte man Kin-
                                                                                                                    11
Im Fokus

CyberMobbing

Der Begriff „Mobbing“ ist heutzu-       es verliert an Selbstbewusstsein,    zuvor das Thema gemeinsam be-
tage in aller Munde. „Mob“ ist das      an Vertrauen in andere Menschen,     sprochen und in kleineren Gruppen
englische Wort für Gesindel, Meute      an Lebensfreude und immer wieder     in Form von Bildern, Filmen, Comics,
oder Bande. Es geht beim Mobbing        kommt es sogar zu Suizidgedanken.    Präsentationen und Theaterstücken
also darum, dass eine Person ange-                                           schließlich ihren Eltern präsentiert.
pöbelt oder dass über sie hergefallen                                        Die FES führte diese Aktion mit dem
wird. Wenn dies über einen längeren                                          „Bündnis gegen Cybermobbing e. V.“
Zeitraum und auch zielgerichtet ge-                                          durch, begleitet von einem seiner Re-
gen eine Person geschieht, egal ob                                           ferenten, Herrn Scherzer. Er sprach
von einem Einzeltäter oder von einer                                         am Elternabend über Handlungs-
ganzen Gruppe, so spricht man von                                            empfehlungen für Eltern von Opfer
„Mobbing“. Dieses Phänomen gab                                               und Täter und erläuterte Möglich-
es auch schon vor den Zeiten des                                             keiten der Prävention. Auch zeigte
Internets, wahrscheinlich hat jeder                                          er einige Schritte auf, wie man Mob-
von uns dies in seiner Schulzeit mit-                                        bingsituationen aufarbeiten kann.
bekommen. Durch WhatsApp, Snap-                                              Nach der Schulung von Lehrkräften
chat, Instagram, Facebook und Co                                             und Schülern, den Klassenprojekten
ist das Anpöbeln in den letzten Jah-                                         sowie dem Elternabend bekam un-
ren jedoch einfacher geworden. Die-                                          sere Schule das offizielle Zertifikat
se Art nennt man „Cybermobbing“.                                             „Schule gegen Cybermobbing“ über-
Der Täter sieht dem Opfer nicht ins                                          reicht. Dies symbolisiert, dass wir
Gesicht und verliert dadurch ge-                                             uns gegen Mobbing jeglicher Art stel-
wisse Hemmschwellen. Durch das                                               len. Wir möchten die Schüler über
Liken seiner Beiträge von anderen       Im Januar fand an der FES eine       das Thema informieren, sie sensi-
Personen wird der Täter in seiner Tat   Infoveranstaltung zum Thema „Cy-     bilisieren und ihnen
unterstützt und macht weiter. Neben     bermobbing“ statt. Hierzu eingela-   Wege aus einer Mob-
Worten werden auch Fotos verwen-        den waren Eltern und Schüler aller   bingsituation zeigen.
det, die teilweise auch bearbeitet      Klassen der Jahrgangsstufen 5 und
und manipuliert werden. Für das Op-     6. Mit ihren Klassenlehrer(inne)n    S. Dörr, Lehrkraft
fer hat dies schlimme Auswirkungen,     hatten die Schüler in den Wochen

12
Im Fokus

Was tun gegen Cybermobbing? Handlungsempfeh-
lungen für Eltern

Möglichkeiten der Prävention

Dauer und Inhalt der Mediennutzung genau regeln
und kontrollieren

                                                      Meldung von Vorfällen an Plattformbetreiber
Mediennutzung in Abhängigkeit von Alter und Ent-
wicklungsstand des Kindes
                                                      Täter virtuell blockieren
Kind zum Experten machen
                                                      Beweismaterial sichern und Angriffe dokumentieren
Medienangebote gemeinsam nutzen und diskutieren
                                                      Kind von Racheakten abhalten
Sicherheitseinstellungen anpassen
                                                      Anzeige erstatten, sofern die Umstände es erfordern
Selbstreflexion und -kritik in Bezug auf das eigene
Mediennutzungsverhalten
                                                      Was tun, wenn mein Kind Cybermobbing-Täter ge-
                                                      worden ist?
Mediennutzung nicht zeitgleich mit gemeinschaftli-
chen Aktivitäten
                                                      Kind unmissverständlich zur sofortigen Unterlas-
                                                      sung auffordern
Sperrstunde erlassen

                                                      Ursachenforschung betreiben und Konsequenzen
Aufzeigen von alternativen Freizeitgestaltungsmög-
                                                      daraus ziehen
lichkeiten

                                                      Aufzeigen der Auswirkungen: gesundheitlich (Op-
Risiken und Gefahren des Internets regelmäßig
                                                      fer) und rechtlich (Täter)
ansprechen

                                                      Entschuldigung und Wiedergutmachung als Ziel der
                                                      Aufarbeitung der Geschehnisse
Was tun, wenn mein Kind Opfer von Cybermobbing
geworden ist?
                                                      Internetnutzungsverhalten des Kindes temporär
                                                      überwachen
Unterstützung: emotional und praktisch

Verdeutlichung, dass Aufklärung und Aufarbeitung
                                                      (Moritz Scherzer,
unverzichtbar sind
                                                      Bündnis gegen Cybermobbing e. V.)
                                                      www.buendnis-gegen-cybermobbing.de
Einbeziehung von Experten bei der Problemlösung

Kind dazu ermutigen, Täter zur Unterlassung aufzu-
fordern

                                                                                                         13
Im Fokus

Themen-Elternabend

Am 21. Januar 2020 fand an der FES
eine Infoveranstaltung zum Thema
„Cybermobbing“ statt. Hierzu einge-
laden waren Eltern und Schüler der
Klassen 5 und 6.
Mit ihren Klassenlehrer(inne)n hatten
die Schüler in den Wochen zuvor das
Thema gemeinsam besprochen und
stellten es nun in kleineren Gruppen
in Form von Bildern, Filmen, Comics,
Präsentationen und Theaterstücken
ihren Eltern vor.
Herr Scherzer vom „Bündnis gegen
Cybermobbing“ sprach über Hand-
lungsempfehlungen für Eltern von
Opfer und Täter und erläuterte
Möglichkeiten der Prävention sowie
einige Schritte der Aufarbeitung.
Herr Dörr beendete den Abend mit
dem Hinweis auf Matthäus 7,12 und
22,37 ff. Die „goldene Regel“ und
das „höchste Gebot“ sollten auch bei
diesem Thema immer wieder ins
Gedächtnis gerufen
werden.

S. Schrod, FSJler und
ehemalige Schülerin
der FES

14
Ein Angebot ganz speziell für Kinder und Jugendliche ist die „Nummer gegen Kummer“, ein
  Kinder- und Jugendtelefon, das montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter der Nummer
  116111 zu erreichen. Im Internet gibt es eine E-Mail-Beratung unter
  www.nummergegenkummer.de.                                                                                        Im Fokus

  Alle Hilfsangebote sind kostenfrei, die Beratung oder das Gespräch fndet im anonymen
Anonym Hilfe und Rat bekommen
  Rahmen stat, die Mitarbeitenden an den Stellen sind zur Verschwiegenheit verpfichtet.
  Allein in Offenburg arbeiten 80 Ehrenamtliche bei der TelefonSeelsorge mit, um für andere
  Menschen in schwierigen Situatonen da zu sein.
Die Telefonseelsorge Ortenau

  Elke Wahl, Leiterin der TelefonSeelsorge Ortenau-Mitelbaden e.V.
                                           unter den Nummern 0800-1110111            die Beratung oder das Gespräch fin-
                                           oder 0800-1110222 oder im Internet        det im anonymen Rahmen statt, die
                                           via Chat oder Mail unter www.telefon-     Mitarbeitenden an den Stellen sind
                                           seelsorge.de. Eine ganz neue Mög-         zur Verschwiegenheit verpflichtet. Al-
                                           lichkeit gibt es seit März über eine      lein in Offenburg arbeiten 80 Ehren-
                                           Krisen-Kompass-App, die digitale          amtliche bei der TelefonSeelsorge
                                           Hilfe in suizidalen Krisen bietet (für    mit, um für andere Menschen in
                                           selbst Betroffene oder Angehörige).       schwierigen Situationen da zu sein.
Bei Schwierigkeiten im privaten Be-        Ein Angebot ganz speziell für Kinder
reich oder in der Schule kann es           und Jugendliche ist die „Nummer           E. Wahl, Leiterin
manchmal hilfreich sein, mit jeman-        gegen Kummer“, ein Kinder- und Ju-        der Telefon-
dem ganz anonym Kontakt aufneh-            gendtelefon, das montags bis sams-        Seelsorge Ortenau-
men zu können. Man muss nicht sa-          tags von 14 bis 20 Uhr unter der          Mittelbaden e.V.
gen, wer man ist, wo man wohnt oder        Nummer 116111 zu erreichen ist.
lebt. Eine Möglichkeit, sich solchen       Im Internet gibt es eine E-Mail-
Rat anonym zu holen, bietet die Te-        Beratung unter :
lefonSeelsorge. Die TelefonSeelsor-        www.nummergegenkummer.de.
ge ist auf verschieden Wege zu er-
reichen: am Telefon rund um die Uhr        Alle Hilfsangebote sind kostenfrei,

Vertrauenslehrer an der FES
Ein offenes Ohr für die Anliegen der Schüler und Schülerinnen

Als Vertrauenslehrern ist es uns wichtig, ein positives Schul-   und Schülern stehen        wir      als   Ansprechpersonen
klima zu fördern. Dazu zählt, dass wir ein offenes Ohr für       gerne zur Verfügung.
die Anliegen der Schülerschaft haben. So stehen wir ihnen
in verschiedenen Lebenslagen mit Rat und Tat zur Seite,          B. Kellner, M. Schröder, L. Thrul
auch bei Konflikten untereinander oder mit Lehrkräften.          Vertrauenslehrer der FES

Da Streitigkeiten in der heutigen Zeit häufig in den digi-
talen Bereich (WhatsApp etc.) verlagert werden,
benötigen die betroffenen Kinder und Jugend-
lichenUnterstützung in ihrer jeweiligen Situation.
Für Anliegen von Eltern sowie von Schülerinnen
                                                                                                                         15
Kolumne des Schulleiters

Integration biblischer Themen im Unterricht
Der Goldregenpfeifer – ein Meisterwerk der Logistik

                                                                              gie umzugehen. Flöge der Vogel
                                                                              langsamer, verbrauchte er einen
                                                                              zu großen Treibstoffanteil für den
                                                                              Antrieb, flöge er schneller, erhöhte
                                                                              sich der Energiebedarf zur Überwin-
                                                                              dung der Luftreibung. Dieser Vogel
                                                                              kann dabei offensichtlich auf eine
                                                                              innere Information zurückgreifen.
                                                                              Auch der Treibstoffbedarf lässt sich
                                                                              mathematisch fassen. Ein Gold-
                                                                              regenpfeifer verbraucht während
                                                                              seines Fluges pro Stunde 0,6 %
                                                                              seines Körpergewichts. Da er 88
                                                                              Stunden unterwegs ist, lässt sich
                                                                              die Abnahme seines Körperge-
                                                                              wichts fortlaufend berechnen. Aus-
                                                                              gehend von 200 g, wiegt er nach
                                                                              einer Flugstunde 0,6 % (das sind
                                                                              1,2 g) weniger, also 198,8 g. Wäh-
Fotonatur.de   Sönke Morsch
                                                                              rend der nächsten Stunde verliert
Der Goldregenpfeifer wird in Alas-     Um diese Entfernung in einem           er 1,19 g, hat also noch ein Ge-
ka oder in der ostsibirischen Tundra   Nonstop-Flug bewältigen zu kön-        wicht von 197,61 g. So setzen wir
in einer kleinen Bodenmulde aus-       nen, haben sie sich den Fettvorrat     die Berechnung fort. Die absolu-
gebrütet. Seine Eltern ziehen ihn      angefressen und wiegen nun 200 g.      te Untergrenze, um noch flugfähig
auf mit säuerlichen Moosbeeren,        Woher wissen sie, welchen Energie-     zu sein, ist ein Gewicht von 130 g.
fetten Raupen oder Käfern. Nach-                                              Führen wir die Rechnung aus: 200
dem er gerade fliegen gelernt hat,                                            x 0,99488 (wir berechnen damit sein
verlassen sie ihn und reisen ihm zu        Alles muss hier                    Restgewicht nach einer Flugzeit von
ihrem Winterquartier nach Hawaii
voraus. Dabei handelt es sich um
                                           stimmen, um                        88 Stunden), dann stellen wir fest,
                                                                              dass er die Deadline von 130 g be-
eine Entfernung von ca. 4500 km.           den Erfolg zu                      reits deutlich unterschritten hat (er
Die jungen Vögel fressen sich              gewährleisten.                     wiegt dann nur noch 118 g): Folglich
nun im Laufe von drei Mona-                                                   müsste er 800 km vor seinem Ziel
ten ein zusätzliches Gewicht von                                              ins Meer stürzen. Haben wir falsch
70 g an, das ist mehr als die Hälf-    vorrat sie benötigen? Wie können sie   gerechnet? Keineswegs. Die Ener-
te ihres Körpergewichts. Wozu?         den Weg finden ohne Orientierungs-     gie reicht so tatsächlich nicht aus!
Auch die jungen Goldregenpfeifer       punkte, eine Strecke, die sie noch     Nun hat dieser kleine Vogel noch
werden zusammen mit ihren Alters-      nie geflogen sind? Was wäre, wenn      eine weitere Fähigkeit, die es ihm
genossen nach Hawaii fliegen, ohne     sie die winzigen Inseln verfehlten?    ermöglicht, doch an seinem Ziel
jemals etwas über die logistischen     Die Fluggeschwindigkeit, mit der sie   anzukommen. Und welche ist das?
Voraussetzungen gelernt zu haben.      unterwegs sind, ist mit ca. 51 km/h    Es ist die Fähigkeit, in Formation
Sie werden dabei 88 Stunden un-        die wissenschaftlich errechnete        zu fliegen – genauer gesagt: im
unterbrochen Tag und Nacht über        optimale Geschwindigkeit, um so        Keilflug. Da sich die Vögel an der
dem offenen Meer unterwegs sein.       sparsam wie möglich mit der Ener-      Spitze abwechseln, kann jeder ein-
16
Schularten | Grundschule

                                              Gesamtandacht
                                              in den Klassen 3 und 4

zelne bis zu 20 % seiner Energie              Es ging im Februar um das The-           von dieser Nacht und auch von den
sparen. Auf diese Weise erreichen             ma „Engel“. Aus der Bibel ken-           Soldaten, die ihn davon abgehalten
sie tatsächlich ihr Winterquartier            nen wir ja viele Berichte, in denen      hatten, die Frauen zu überfallen.
und haben sogar für mögliche                  Engel vorkommen und besonde-             Welche Soldaten? Hatte Gott seine
Gegenwinde noch Treibstoff übrig.             re Aufgaben ausführen. Aber wie          Engel geschickt, um die beiden
Welch ein Phänomen!                           sieht das heute aus? Gibt es             Frauen zu beschützen?
Es ist schlichtweg undenkbar, dass die                                                 Einige Tage später erzählte die
komplexen Verhaltenssteuerungen,                                                       Missionarin anderen Christen von
welche für diese Leistung notwen-                                                      diesem Ereignis und erfuhr, dass sich
dig und fein aufeinander abgestimmt                                                    in dieser Nacht 16 Beter zusammen-
sind, durch kleine, ziellose Verände-                                                  gefunden hatten, um für die
rungen zustande gekommen sind. Die                                                     Missionarin zu beten. Alles nur
Bestimmung der Menge des Fett-                                                         Zufall? Bestimmt nicht!
vorrats verlangt Informationen über                                                    In dieser Geschichte wird vor al-
den Bedarf und gleichzeitig das                                                        lem deutlich: Ja, auch heute gibt
Einberechnen der Ersparnis durch                                                       es noch Engel. Gott benutzt sie als
den Formationsflug. Darüber hi-                                                        Beschützer, Boten, Diener, Helfer …
naus macht das Anfressen des                                                           Gott nimmt jedes Gebet ernst
Treibstoffs nur dann einen Sinn,                                                       und erhört auch Gebet.
wenn auch die Navigation gewähr-                                                       „Denn er hat seinen Engel befoh-
leistet ist. Alles muss hier stimmen,                                                  len, dass sie dich behüten auf allen
um den Erfolg zu gewährleisten.                                                        deinen Wegen.“ Psalm 91,11
Dies ist ein exzellentes Beispiel für
„nichtreduzierbare Komplexität“, die                                                   J. Herrmann, Lehrkraft
mit Nachdruck auf einen planen-
den Schöpfer verweist. Loben wir
ihn für diese erstaunlichen Werke?            Engel eigentlich immer noch?
                                              Erzählt wurde die Geschichte einer
(Informationen aus: „Wenn Tiere reden könn-   Missionarin und ihrer Begleiterin, die
ten“ (W. Gitt / K.-H. Vanheiden)              einen größeren Geldbetrag mit sich
                                              trugen und auf ihrem Weg nach Hau-
W. Rudolph,                                   se in freier Natur übernachten muss-
Schulleiter                                   ten. Banditen wollten die Frauen in
                                              der Nacht überwältigen, schreckten
                                              aber zurück, als sie sahen, dass sich
                                              mehrere Soldaten (insgesamt 16) mit
                                              Schwertern um die Frauen stellten.
                                              In welcher Gefahr sich die beiden
                                              Frauen befanden, erfuhren sie erst
                                              einige Zeit später. Einer der Bandi-
                                              ten begegnete nämlich der Missi-
                                              onarin, als er als Patient im Kran-
                                              kenhaus in Behandlung war. Er
                                              erkannte sie wieder und erzählte ihr
                                                                                                                         17
Schularten | Gymnasium

Ausflug der G7 ins Mittelalter
Im Rahmen der Fächer Deutsch/Geschichte ging es nach Worms

Nibelungenstadt Worms, mittel-          begegnet, ja überfällt uns schon        rum um das mittelalterliche Worms
alterliche Reichsstadt, jüdisches       die bewegte Wormser Geschichte.         führt uns unsere Entdeckungstour.
Warmaisa – all das ist Worms! So        Aber nun soll es losgehen, erster       Bei so viel Bewegung darf natürlich
zog es uns, da wir uns im Deutsch-      Halt: Sankt-Peters-Dom. Hier, vor       ein Zwischenstopp auf dem Weih-
unterricht ausführlich mit der Sage     dem Nordportal der romanischen          nachtsmarkt nicht fehlen. Kaum dort
um den Drachentöter Siegfried,          Pfeilerbasilika, lässt der unbekannte   angelangt, begegnete uns ein kühner
um den grimmigen Hagen und die          Dichter des Nibelungenliedes den le-    Recke mit gezücktem Plastikschwert,
rachsüchtige Kriemhild beschäftigt      gendären Königinnenstreit zwischen      der uns auf seinen Rostra (so nannte
haben und im Fach Geschichte die        Kriemhild und Brunhild stattfinden,     er das 1 x 1 Meter umfassende Holz-
Stadt als mittelalterliche Lebenswelt   der schließlich zu der Ermordung        gestell, vor dem sich drei aus Plas-
sowie das jüdische Leben in dieser      Siegfrieds führt. Diesen Streit spie-   tikrollen zusammengetackerte Säu-
Zeit erkundet haben, rheinabwärts       len wir vor der erhabenen Kulisse       lenstümpfe mit der Aufschrift „Stoa“
in diese Stadt, die all diese The-      nach, bevor wir uns in das Innere des   tummelten) eine ziemlich eigenartige
men vereint wie kaum eine andere.       Doms begeben und beispielswei-          Version des Nibelungenliedes re-
Unsere Erwartungen wurden nicht         se die Grablege des salischen Kö-       zitierte. Ob Siegfried wirklich nach
enttäuscht. Nach einer knapp zwei-      nigshauses in der Krypta erkunden.      dem Kampf mit dem Drachen darü-
stündigen Busfahrt fuhren wir über      Vom Domplatz aus, auf dem schon         ber nachdachte, was er mit der Dra-
die Nibelungenbrücke in das Zen-        die Kelten vor ungefähr 2500 Jah-       chenhaut anfangen sollte, und dann
trum des mittelalterlichen Worms;       ren eine erste Siedlung errichteten,    auf die Idee kam, daraus eine Hand-
Endstation: natürlich Hagenstraße       ziehen wir wie ein kleiner mittelal-    tasche als Geschenk für seine Mutter
– was denn sonst? Kaum waren wir        terlicher Heerhaufe durch die Jahr-     zu fertigen, stellten wir nicht infrage,
ausgestiegen, standen wir schon         hunderte und Jahrtausende der           hatten wir es hier doch scheinbar mit
vor dem Siegfriedbrunnen, dahinter      Wormser Geschichte: Sankt-Mag-          einer lebendigen Verkörperung des
das Rathaus mit einem Wandrelief        nus-Kirche, Andreasstift, Andreastor    stoischen Weisen oder zumindest
vom Einzug Siegfrieds in die Stadt      und Stadtmauer, jüdischer Friedhof      mit Ciceros Orator perfectus zu tun!
                                                                                Mein persönliches „Highlight“ war
                                                                                der Besuch des jüdischen Fried-
                                                                                hofs „Heiliger Sand“. Dieser ist mit
                                                                                seinen mehr als 2000 Grabstei-
                                                                                nen, von denen einige schon knapp
                                                                                1000 Jahre hier stehen, der älteste
                                                                                jüdische Friedhof Europas. Beim
                                                                                Betreten dieses Ortes und bei dem
                                                                                Anblick der teils halb versunke-
                                                                                nen, teils schiefen und verwitterten
                                                                                Grabsteine musste ich unweigerlich
der legendären Burgundenkönige,         „Heiliger Sand“, Heylshof (jener Ort,   an die Vision Hesekiels von den
gegenüber der alles überragende,        an dem Luther sich vor Kaiser Karl V.   Totengebeinen denken und an die
wunderschöne Wormser Sankt-Pe-          weigerte, seine Thesen zu widerru-      provokante Frage Gottes an den
ters-Dom, in einer Gasse nicht weit     fen), Lutherdenkmal, Ludwigsplatz,      Propheten: „Menschensohn, wer-
von uns Säulen mit den vier Soli der    Sankt-Martins-Kirche, jüdisches Mu-     den diese Beine wieder lebendig?“
Reformation (auch das übrigens eine     seum im Raschi-Haus, jüdische Sy-       Die Antwort ist: Ja, sie werden! Im
Facette von Worms). Obwohl wir          nagoge und Hagendenkmal an der          Unterricht haben wir uns mit der
noch keinen Meter gegangen sind,        Rheinpromenade – einmal rundhe-         Sichtweise des Mittelalters auf das
18
Schularten |Gymnasium

jüdische Volk beschäftigt, die von der   So war es für mich ein besonderer       der lautlose Jammer ist mein; aber
Idee geprägt war, dass die Kirche,       Moment, als wir auf einer kleinen       der Bund ist mir nicht aufgekündigt
die Ecclesia, das jüdische Volk, die     Anhöhe standen und unser Blick auf      worden. Ich liege am Boden, hinge-
Synagoga, als Bundesvolk ersetzt         das vor uns liegende Gräberfeld fiel    stürzt wie diese Steine. Aber gekün-
habe, eine Idee, die leider auch heu-    und gleichzeitig auf den quasi dar-     digt ist mir nicht. Der Dom ist, wie er
te noch durch Gemeinden geistert.        über „thronenden“ Dom. Schon der        ist. Der Friedhof ist, wie er ist. Aber
Dabei ermahnt uns der Apostel Pau-       jüdische Gelehrte Martin Buber hat-     gekündigt ist uns nicht worden.“
lus im elften Kapitel des Römerbrie-     te den Eindruck, als er an ebendie-     Ja, Gott hat entgegen der Sichtweise
fes, dass wir als Christen uns nicht     ser Stelle stand, sein Blick von dem    des Mittelalters dem jüdischen Volk
rühmen sollen, nur weil das jüdische     „Friedhofsgewirr zu einer herrlichen    nicht gekündigt! Paulus schreibt:
Volk aus dem Ölbaum des Heils            Harmonie empor“, er sehe „von Is-       „Gott hat sein Volk nicht versto-
ausgerissen und wir an ihrer Stelle      rael zur Kirche auf“. Von diesem An-    ßen, das er vorher erkannt hat.“
eingepfropft wurden. „Denn Gott ist      blick überwältigt, bekannte er: „All    Umso mehr freute es mich, dass
imstande, sie wieder einzupfropfen.“     die Asche, all die Zerspelltheit, all   auch die Schüler das Besondere an
                                                                                 dieser Szene sahen und erkannten.
                                                                                 Und so wurden uns gerade an die-
                                                                                 sem Ort der scheinbaren „Niederla-
                                                                                 ge“ der Bund und die Verheißungen
                                                                                 Gottes, aber auch die Verantwortung
                                                                                 von uns Christen gegenüber dem
                                                                                 jüdischen Volk vor Augen geführt.
                                                                                 Als Abschluss unseres vollgepack-
                                                                                 ten Ausflugs begaben wir uns für
                                                                                 ein Klassenfoto zur Hagenstatue
                                                                                 am Rheinufer. Den im Rhein ver-
                                                                                 senkten Nibelungenhort konnten
                                                                                 wir zwar nicht finden, sind aber
                                                                                 doch, um viele Eindrücke und Ein-
                                                                                 blicke in das mittelalterliche, das
                                                                                 jüdische und auch das sagenhafte
                                                                                 Worms bereichert, wieder wohl-
                                                                                 behalten in Lahr angekommen.

                                                                                 M. Roman, Lehrkraft

                                                                                                                     19
Schularten | Realschule

Praktika
Berufsorientierung in der Realschule

In meiner Praktikumszeit war ich       Ich habe mein Praktikum bei Sigel        Bei meinem Praktikum war ich bei
im Blumenladen/Gärtnerei „Blumen       Dental, einem Dentallabor, gemacht.      der Firma Fielmann in Lahr. Ich war
Bräutigam“. Ich machte dort mein       Diese Firma ist in sechs verschiede-     sehr gespannt, was mich erwarten
Praktikum als Floristin. In diesem     ne Räume eingeteilt: Zahnwerkstatt,      würde und was ich alles machen
Beruf stellt man meistens Geste-       Gipsküche, Büro, White Room, Ma-         muss. Als ich ankam, meldete ich
cke oder Blumensträuße für Kun-        schinenraum und Aufenthaltsraum.         mich bei dem Info-Schalter und wur-
denbestellungen oder einfach für       Die ersten Tage meines Praktikums        de in die Werkstatt hochgeschickt.
den Blumenladen her. Weitere Auf-      musste ich in der Gipsküche verbrin-     Dort erklärte mir der Ausbilder alles,
gaben sind Blumen zuschneiden,         gen. Dort habe ich gelernt und beob-     was ich wissen musste. Ich durfte
Blumen in Töpfe einpflanzen und        achtet, wie man den Gips zubereitet      die ganze Woche in der Werkstatt
Blumen gießen. Der Job als Florist     und anschließend in Gipsschablonen       arbeiten und zusehen, was alles
ist sehr anstrengend, da man den       gießt. Schließlich durfte ich dann       vor Ort hergestellt wird und was in
ganzen Tag stehen muss. Das Prak-      auch mein eigenes Gebiss gipsen.         einem Extra-Werk hergestellt wer-
tikum hat mir trotzdem viel Spaß ge-   Außerdem war ich in der Zahnwerk-        den muss. Ich selber fertigte einige
macht und ich konnte einen guten       statt, in der ich zugesehen habe, wie    Werkstücke an, für die man echt viel
Einblick in diesen Beruf gewinnen.     ein junger Mann eine Prothese repa-      Zeit brauchte. Insgesamt hat es mir
                                       riert hat. Danach hat man mir gezeigt,   viel Spaß gemacht. Die Mitarbei-
D. Rothermel, R9                       wie man eine Bissnahme und einen         ter waren sehr nett. Auch wenn es
                                       Mundlöffel herstellt, welche ich auch    nicht das ist, was ich als Beruf ma-
                                       herstellen konnte. Später durfte ich     chen möchte, würde ich das Prak-
                                       dann zuschauen, wie man Zähne am         tikum gerne weiter empfehlen, weil
                                       PC modelliert, die anschließend aus      man viele Dinge dazulernen kann.
                                       einer Art 3D-Drucker herausgefräst
                                       werden und im White Room (Kunst-         L. Steinhauer, R9
                                       raum) bearbeitet und angemalt wer-
                                       den. Dieser Vorgang dient zur Her-
                                       stellung einer Prothese. Am Ende
                                       durfte ich mit Wachs und auch auf ei-
                                       nem PC einen Zahn modellieren. Das
                                       hat mir am meisten Spaß gemacht.

                                       J. Krim, R9

20
Alle Schularten | news

FES-Schulkleidung im neuen Design
Stylisch, bequem und bunt

Im vergangenen Halbjahr haben wir         Motiv gingen wir selber in die Na-       einzeln bestellbar. Für Fragen hierzu
an einem Upgrade für unsere freiwilli-    tur. Das Bild einer Baumkrone mit        dürfen Sie sich gerne ans Sekretariat
ge Schulkleidung getüftelt. Zwischen      der Unterschrift „Grow beside a          wenden.
den ersten Überlegungen und der ers-      stream“ (Psalm 1,3 im Wortlaut der
ten Ausstellung am Tag der offenen        Good News Bible) bildet das zwei-        S. Schrod, FSJler und
Tür im Februar gab es einiges zu tun.     te Motiv der neuen Schulkleidung.        ehemalige Schülerin
Nicht nur die zu bedruckenden Arti-       Für das dritte neue Motiv ging es zu-    der FES
kel wurden aktualisiert, modernisiert     rück an den Kern: Anlässlich des be-
und die Auswahl erweitert, auch           vorstehenden Jubiläums des Beste-
neue Motive sind dazugekommen.            hens unserer Schule kam die Idee
Zur Inspiration dienten uns hierbei ei-   auf, dem Gründungsjahr 1995 einen
nige Leitgedanken, die mit die Grund-     Platz auf den Shirts einzuräumen. Die
stimmung unserer Schule bilden.           Aufschrift „FES Lahr Est. 95“ ist nun
Mit der Vision „Schule zu Gottes          ebenfalls auf den Artikeln erhältlich.
Ehre“ gingen wir an die erste De-         Außerdem ist unser neues Schul-
sign-Idee. Heraus kam ein zunächst        logo auf allen Artikeln gedruckt
als schwarz (aber auch in anderen         – wahlweise als Hauptdruck auf
Farben erhältlich) angedachter Hoo-       der linken Brust oder in Kombi-
die mit dem grafisch gestalteten Print    nation mit anderen Hauptmotiven
„For his glory“ („Zu Seiner Ehre“)        im Nacken der Kleidungsstücke.
auf dem Rücken. Dieser Druck ist          Die Menge an Bestellungen im Rah-
bei den Schülern aller Altersklassen      men der ersten Bestellaktion zeigt:
bisher am besten angekommen.              Den Schülern (und Eltern) scheint es
Eine weitere Idee war, den Leitvers       zu gefallen. Sollten Sie diese Aktion
unserer Schule, Psalm 1, mit in die       verpasst haben – keine Sorge! Die
Kollektion zu nehmen. Für dieses          Schulkleidung ist nach wie vor auch

                                                                                                                     21
22   Bildende Kunst, Klasse G10, SJ 2019/2020, Thema „Lebensspirale“, von Tabita Kögel
Arbeitsgemeinschaften

Die Kunst-AG

Unterschiedlich begabte Kinder aus     Lob und Anerkennung und auch mit     eine große Künstlerin. Alles ist für
der 1. und der 2. Klasse werden in     Motivation die Kinder anzuregen,     sie noch offen, und wenn sie in un-
der Kunst-AG angemeldet. Manche        mit Spaß und Freude zu malen         serer Kunst-AG etwas zum ersten
können nicht so schön malen oder       und zu basteln. Einfach Kind sein    Mal malen oder basteln, ist es uns
basteln, andere sind sehr fleißig      und loslegen, egal wie das wird.     eine große Ehre, ihre Werke und
und kreativ. Unsere Aufgabe mit        Schließlich soll die Kunst-AG die    das Strahlen der Kinderaugen zu
Frau Essert ist aber nicht, zu beno-   Kinder entspannen und entfalten.     sehen.
ten oder jemanden zu entmutigen        Eines Tages ist vielleicht jemand
in dem, was er macht, sondern mit      von ihnen ein toller Künstler oder   P. Vocht

                                                                                                               23
Aktuell | Corona

Die FES Lahr in Zeiten Corona-Krise

Die Coronavirus-Pandemie hat den Alltag vieler Menschen weltweit auf den Kopf gestellt. Es gilt, Kontakte
zu minimieren und Rücksicht zu nehmen, sowohl am Arbeitsplatz als auch im privaten Umfeld. Wie gehen Mit-
arbeiter, Schüler und Eltern der FES Lahr mit dieser belastenden Situation um? Homeschooling ist plötzlich die
neue Norm und für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Die Digitalisierung des Unterrichts wird nun
– anstatt schrittweise – quasi im Hauruckverfahren umgesetzt. Auch in der Verwaltung wird via Videokonferenz
kommuniziert und entweder zeitversetzt oder im Homeoffice gearbeitet. Wir alle sind gefordert, aber es ist auch
ermutigend, wie viele kreative Lösungen und frische Ideen entstehen, um den Betrieb am Laufen zu halten.

S. Heppner, Öffentlichkeitsarbeit

Als Schulleiter bin ich natürlich in   Für uns alle ist die Schulschließung     Wir haben drei Kinder in der Sekun-
einer besonderen Weise gefordert,      eine neue, herausfordernde Situa-        darstufe. Bei den beiden „Kleinen“
die Schulgemeinschaft durch die-       tion. In den Klassen der Unter- und      läuft die Kommunikation vorwiegend
se schwierige und belastende Zeit      Mittelstufe arbeite ich mit Wochen-      über Mailverkehr. Besonders genial
zu begleiten. Das tue ich gemein-      arbeitsplänen, das ist dann ähnlich      finden wir die Idee von einem Mathe-
sam mit unserem Verwaltungsleiter      wie Vertretungsaufgaben. Die Kurs-       lehrer, die Lösungen der Aufgaben
Friedhelm Matter und den stellver-     stufe unterrichte ich jedoch online      auf Youtube zu stellen. Das hat selbst
tretenden Schulleitern Simon Dörr      über die Kommunikationsplattform         für uns Eltern einen großen Auf-
und Markus Masse. Wöchentlich          Microsoft Teams und Iserv. Dort tref-    forderungscharakter, die Aufgaben
dreimal führen wir als Krisenteam      fen wir uns in einer Konferenz, so-      bearbeiten zu wollen.
eine Videokonferenz durch, wo wir      dass sich jede Schülerin und jeder       Unser Kind aus der Kursstufe be-
die jeweils notwendigen nächsten       Schüler live beteiligen kann. In unse-   kommt Mails mit Aufträgen direkt zu-
Schritte besprechen. Es fand sogar     rem virtuellen Kursraum ist es auch      gesandt und kann diese ohne Umwe-
schon eine virtuelle Konferenz mit     möglich, Medien und Arbeitsblätter       ge bearbeiten. Mit den Lehrern der
über 40 Mitarbeiterinnen und Mitar-    bereitzustellen und auszutauschen,       Kooperationsklassen steht er eben-
beitern unserer Schule statt, wo wir   was die Arbeit auf jeden Fall erleich-   so im Mailverkehr. Die Nutzung unter-
alle aus den jeweiligen Aufenthalts-   tert. Ebenso haben wir die Mög-          schiedlicher Plattformen zur Kommu-
orten zusammengeschaltet waren         lichkeit, in Echtzeit gemeinsam an       nikation der drei Schulen stellt eine
und uns so in der Regel auch sehen     einem Dokument zu arbeiten. Das          zeitintensive Herausforderung dar,
konnten. Eines ist sicher: Bei der     haben wir genutzt und zusammen           die jedoch in der Krise auch Chancen
Benutzung solcher digitalen Mittel     eine Präsentation zu unserem der-        eröffnet, z. B. geht der Englischunter-
bringt uns diese Zeit sehr nach vor-   zeitigen Thema Indien erstellt – auf     richt über das Internet weiter.
ne. Wir sind uns aber auch der Ri-     Englisch natürlich. Dennoch freuen       Die Aufgabenverteilung läuft über
siken bewusst und freuen uns auf       wir uns darauf, wenn wir den Unter-      die Technik gut, wenn man den
die Zeit, wo direkte Begegnungen       richt wieder wie gewohnt gestalten       Überblick behalten kann, welches
– so Gott will – wieder möglich sein   können – es ist einfach was anderes,     Kind was zu tun hat. Und zu wissen,
werden. Durch eine intensive tägli-    wenn man zusammenkommen kann.            dass wir uns Eltern bei Fragen
che Hinwendung zu unserem Herrn                                                 noch mal persönlich bei jedem Lehrer
Jesus Christus ist es uns wirklich     C. Oesterle, Klassenlehrkraft            melden können, gibt uns ein Ge-
möglich, Friede, Weisheit und Kraft                                             fühl der Sicherheit. Nicht ersetzen
– schlicht Gnade – für die Bewälti-                                             können wir zu Hause das tägliche
gung dieser momentanen Aufgabe                                                  Wirken der Lehrer an den Kindern.
zu empfangen. Er lässt uns nicht al-                                            Ebenso lassen sich die Kontakte zu
lein – wie er es auch in den vergan-                                            Schulkameraden nur bedingt über
genen 25 Jahren an der FES nie ge-                                              soziale Medien gestalten. Es zeigt
tan hat! Danke für alle Ihre Gebete!                                            sich für uns Eltern in dieser Zeit ganz
                                                                                deutlich, wie wichtig und erfüllend der
W. Rudolph, Schulleiter                                                         direkte Kontakt zum Menschen ist.

                                                                                M. Fischer-Gutt, FES-Mutter
24
Aktuell | Corona

Soeben war noch normaler Schul-            Die derzeitige Situation ist meines    Eines meiner Kinder musste zu die-
alltag. Und dann heißt es STOPP.           Erachtens für Eltern mit mehreren      sem Thema einen Aufsatz über die
Die Schule wird bis zu den Osterfe-        Kindern absolut überfordernd. Dass     ersten drei Wochen schreiben. Er
rien geschlossen. Was das eigent-          wir als Eltern Hilfestellung beim      begann mit den Worten: „Ferien sind
lich bedeutet, wird einem erst nach        Lernen geben müssen, jedoch            toll. Schule ist doof. Und beides?“
und nach bewusst. Zunächst sind            selbst nicht über das notwendige       Ehrlich gesagt, ich habe mir Home-
die Schüler und Schülerinnen ja            Fachwissen verfügen, erschwert         schooling einfacher vorgestellt. Ich
versorgt mit den Wochenaufgaben.           die Lage zusätzlich. Dazu haben        dachte nicht, dass es mich so
Aber wie erhalten sie eine adäqua-         wir einen erheblichen Materialauf-     schnell an den Rand meiner Kräfte
te Rückmeldung für ihre Leistun-           wand (Drucker, Papier, Patronen        bringen würde. Ich habe schnell ge-
gen? Wie kann ich ihnen und den            usw.). Mein größtes Sorgenkind ist     merkt, dass der Ablenkungs-Index
Eltern nötige Hilfestellungen geben?       meine Tochter im Abschlussjahr, da     zu Hause unheimlich groß und auch
Einige kommen gut zurecht, bei an-         sie die notwendige Unterstützung       sehr willkommen ist … und dass die
deren gibt es Fragen, die per Mail         durch pädagogisch ausgebildete         Kinder sich zu Hause viel schlech-
oder Telefon geklärt werden kön-           Lehrkräfte momentan nicht erhält.      ter konzentrieren können. Meines
nen. Schwierig wird es, wenn El-           Auch die Kontrolle, Übersicht und      Erachtens scheint auch die Fülle der
tern mehrere Kinder bei den Aufga-         Organisation, sprich fristgerech-      Aufgaben, die die Kinder bearbeiten
ben unterstützen müssen. Was ist,          tes und richtiges Einscannen und       müssen, zum Teil viel zu groß und
wenn z. B. mehrere zugleich Fragen         Verschicken der Aufgaben, sind für     umfangreich zu sein.
haben oder den Computer brau-              mich besonders schwer. Trotzdem        Ein weiteres Problem der Kinder ist,
chen? Hier sind schnell die Gren-          möchte ich hiermit allen Lehrkräften   dass sie nicht mal geschwind bei
zen des Homeschooling erreicht.            für ihr großes Engagement und ihre     ihrer Lehrkraft rückfragen können.
Um den Schülern zu Hause Hil-              Einsatzbereitschaft danken!            Als Mutter auch Lehrerin zu sein geht
festellung zu geben, habe ich                                                     eigentlich gar nicht. Da kochen die
einiges ausprobiert, z. B. eine            V. Findling, FES-Mutter                Emotionen ganz schnell hoch und
PowerPoint-PräsentationmitMusterauf-                                              es gibt viel mehr Geschimpfe und
gaben, zu den Bildern habe ich einen                                              Geschrei, Wut und Ärger usw. wegen
Podcast gesprochen. Die erledig-                                                  nicht verstandenen Aufgaben, die
ten Aufgaben, die mir per Mail oder                                               von der Mama auch nicht erklärt
Post zurückgesandt werden, wer-                                                   werden können. Als weitere Heraus-
den korrigiert und mit Kommenta-                                                  forderung sehe ich: Die Kinder müs-
ren versehen, die dann wiederum                                                   sen Aufgaben am PC lösen oder an-
auf digitalem oder dem Postweg                                                    dere Links oder Videos anschauen
zurückgeschickt werden. In jeder                                                  – aber die Versuchung ist groß, zu
Krise liegt auch eine Chance. Die                                                 anderen Internetseiten zu wechseln,
jetzige bietet uns Lehrerkräften die                                              sobald die Mama außer Sichtweite ist.
Möglichkeit, uns neue Fähigkeiten                                                 Andere Mitschüler möchten die Kin-
anzueignen, um digitale Medien für                                                der zum Teil auch nicht fragen, wenn
den Unterricht besser zu nutzen.                                                  man etwas nicht versteht, und die
Jetzt liegt es an uns, sie zu ergreifen.                                          Hemmschwelle, den/die Lehrer/-in
Für uns als christliche Lehrer und Leh-                                           zu kontaktieren, ist doch recht hoch.
rerinnen sehe ich eine weitere Chan-                                              Als Fazit kann ich sagen: Es wird mir
ce in der Unterbrechung des gewohn-                                               bewusst, was unsere Schule nicht
ten Alltags darin, dass sie uns einen                                             nur in gesunden Zeiten alles leistet!
Impuls gibt, unsere Gottesbeziehung                                               Ich sehne den Tag herbei, wenn
zu intensivieren und mehr denn je für                                             die Schulen wieder geöffnet wer-
unsere Schule, die Kinder und Ju-                                                 den und ein „ganz normaler“
gendlichen und deren Eltern zu beten.                                             Schulalltag wieder möglich ist. Bis
                                                                                  dahin versuche ich, irgendwie mei-
J. Kunkel, Klassenlehrkraft                                                       nen Kopf über Wasser zu halten.

                                                                                  A. Garthe, FES-Mutter
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Aktuell | Corona

Die FES Lahr in der Corona-Krise

Aus der Sicht einer Mutter                  Aus der Sicht einer Lehrerin              derten Schulsituation, fand ich
                                                                                      es bereichernd, mich mit einigen
Ich fand den Gedanken schon im-             Nachdem ich am letzten Schultag           neuen    technischen     Möglichkei-
mer interessant, wie es wohl wäre,          die Deutschaufgaben für die Klassen       ten auseinanderzusetzen. Mit Be-
die Kinder zu Hause zu unterrichten.        4a und 4b an die Schüler verteilt hat-    reichen, die ich vorher weitge-
Unfreiwillig sind viele Eltern nun in       te, war ich sehr gespannt, wie den        hend versucht habe zu umgehen.
diese Situation gekommen, ich auch.         Kindern das selbstständige Arbeiten       Neben fehlerfreien Arbeitsblättern,
Um neun Uhr morgens klingelte bei           zu Hause gelingen würde. Ich hat-         schön gestalteten Schmuckblättern,
uns das Glöckchen und meine Kin-            te von vornherein um wöchentliche         interessanten Berichten und etlichen
der (zweite und vierte Klasse) er-          Rückmeldung gebeten. Am Sams-             Aufgaben aus dem Sprachbuch
schienen mit ihren Schulranzen am           tag kamen die ersten Mails bei mir        habe ich mich als Lehrerin auch
Esszimmertisch. Wir starteten mit           an, auch Briefumschläge lagen in          sehr über persönliche Grüße, ein
Bibellesen und Gebet (u. a. für ei-         meinem Briefkasten. Ich war begeis-       Dankeschön oder eine Ermutigung
nen harmonischen Lernvormittag).            tert, wie schnell und bereitwillig sich   von Eltern und Schülern gefreut
Die beliebten Aufgaben (das waren           die Eltern und Schüler auf die neue
Arbeitsblätter, auf denen nur einzel-       Organisation des Unterrichts einge-       S. Zimmermann,
ne Wörter oder Zahlen eingetragen           stellt hatten. Neugierig machte ich       Lehrkraft und Mutter
werden mussten, oder Aufgaben im            mich daran, alles durchzuschauen.
Arbeitsheft in Deutsch oder Mathe)          Da es zwei Klassen und damit vier-
wurden gerne erledigt, andere (Text-        zig Schüler waren, brauchte das sei-
aufgaben in Mathe, Texte schreiben          ne Zeit. Die Schüler mussten einige
in Deutsch) nur schwerfällig. Gutes         Tage warten, bis sie Antwort von mir
Zureden war gefragt. Die friedliche         bekamen. Gleichzeitig verschickte
Eintracht am Esszimmertisch hielt           ich am Ende der ersten Woche die
meist nicht den ganzen Vormittag            Aufgaben für die zweite Corona-
an. Meist endete der Lernvormittag          Woche. Die Ergebnisse der Schüler
in getrennten Räumen und mit Ent-           deckten die ganze Bandbreite ab,
schuldigungen, es am nächsten Tag           wie im normalen Unterricht auch.
besser machen zu wollen. Nicht nur          Die positiven Ergebnisse überwo-
die Kinder, auch ich musste mich            gen aber. Manche Schüler sind so-
an manchen Tagen entschuldigen.             gar, durch die individuelle Betreuung
Insgesamt war das „Homeschoo-               zu Hause, zu besseren Ergebnis-
ling“ eine positive Erfahrung. Man          sen als in der Schule gekommen.
kann gezielt erklären, gezielt üben         Herausgefordert von der verän-
und genau dort ansetzen, wo das
eigene Kind Schwierigkeiten hat.
Man erfährt viel über die Konzen-
trationsfähigkeit, die Frustrationsto-
leranz und die Lernbereitschaft des
eigenen Kindes. Alles Dinge, die
sich in einer normalen Zensur und
bei den Hausaufgaben nicht wi-
derspiegeln. Für einen begrenzten
Zeitraum also eine gute Erfahrung
– wenn man als Mutter das Privi-
leg hat, zu Hause sein zu können.

     Redaktionstreffen per Videokonferenz
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