2010 Geschäftsbericht - Ergo
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DKV auf einen Blick UNSER WACHSTUM KOSTENSITUATION WEITER VERBESSERT • Beitragseinnahmen im Inland auf 4,76 (4,50) Mrd. € • Abschlusskostenquote auf 7,4 (7,6) % erneut gesunken gesteigert • Verwaltungskostenquote konstant bei 2,5 (2,5) % • Produktpalette um Tarife in der Ergänzungsversicherung mit dem Leistungsschwerpunkt für zahnärztliche Heil- GUTE ERGEBNISSE behandlung erweitert • Versicherungsgeschäftliches Ergebnis bei • Optimierung des Produktangebotes für alle Zielgruppen 644 (414) Mio. € und Vertriebswege im Rahmen der Verschmelzung der DKV mit der Victoria Kranken • Kapitalanlageergebnis von 1.153 (1.172) Mio. € • Starkes Gesamtergebnis auf 115 (101) Mio. € gestiegen VERSICHERUNGSLEISTUNGEN GESTIEGEN • Hohe Brutto-Zuführung von 599 (402) Mio. € zur DIE DKV – EINE „MARKE DES JAHRHUNDERTS“ Rückstellung für Beitragsrückerstattung • Seit dem Jahr 2009 ist die DKV eine „Marke des Jahr- • Barausschüttung an unsere Kunden auf 174 (129) Mio. € hunderts“ erhöht • In der etwa 600 Seiten starken Enzyklopädie „Marken • Aufwendungen für Versicherungsfälle (brutto) konstant des Jahrhunderts“ heißt es über die DKV: „Es gibt Unter- bei 3,3 (3,3) Mrd. € nehmen, die sind weit mehr als ein wirtschaftliches Unterfangen. Sie stellen bei allem Streben nach Renta- • Einmalbeiträge für Limitierungszwecke auf bilität zentrale Anliegen der Gesellschaft in den Mittel- 402 (260) Mio. € gestiegen punkt ihres Kerngeschäftes.“ DIE PRIVA ERUN G CH E SI T KR R ANKENVE
DKV Deutsche Krankenversicherung AG Bericht über das Geschäftsjahr 2010 ORDENTLICHE HAUPTVERSAMMLUNG AM 30. MÄRZ 2011
Die DKV AG im 5-Jahres-Überblick 2010 2009 2009 2008 2007 2006 Mehr dazu auf angepasst3) Seite Beitragseinnahmen Gebuchte Bruttobeiträge Mio. € 4.758,4 4.503,1 3.772,9 3.744,9 3.724,5 3.657,5 19 Veränderung zum Vorjahr % +5,7 +0,7 +0,5 +1,8 +3,4 Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung Mio. € 402,4 259,6 229,3 423,2 188,3 136,9 68 Versicherungsleistungen 19 Aufwendungen für Versicherungsfälle (brutto) Mio. € 3.328,2 3.291,4 2.827,4 2.728,9 2.608,9 2.427,6 Veränderung zum Vorjahr % +1,1 +3,6 +4,6 +7,5 +2,8 Kapitalanlagen 23 Bestand Mio. € 28.608,1 27.084,9 23.859,6 22.399,4 21.558,5 20.179,1 Kapitalanlageergebnis Mio. € 1.152,7 1.171,7 1.058,4 496,4 1.048,6 1.072,7 Nettoverzinsung % 4,1 4,5 4,6 2,3 5,0 5,6 Eigenkapital Mio. € 509,0 511,7 466,4 466,6 466,7 466,7 26 Versicherungstechnische Rückstellungen (brutto) Mio. € 28.411,4 26.732,0 23.537,3 22.172,6 21.268,7 19.765,0 26 Deckungsrückstellung Mio. € 26.463,8 24.793,7 21.872,1 20.556,9 19.244,7 17.979,3 Schadenrückstellung Mio. € 832,3 846,4 720,7 669,9 623,8 575,6 Rückstellung für Beitragsrückerstattung Mio. € 1.107,4 1.084,9 940,6 941,1 1.394,4 1.205,5 Übrige Mio. € 7,9 7,0 3,9 4,8 5,9 4,6 Ergebnisse 21, 22 Bruttoüberschuss1) Mio. € 600,2 388,5 320,6 41,9 435,1 492,1 Gesamtergebnis2) Mio. € 115,0 101,4 88,4 11,6 87,0 78,9 Ausgewählte Kennzahlen 20 Versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote % 13,5 9,2 8,8 10,5 10,1 11,9 Schadenquote % 76,6 80,7 81,3 78,6 78,5 75,6 RfB-Quote % 20,9 20,6 20,9 20,4 31,5 27,5 Überschussverwendungsquote % 85,0 83,0 83,0 83,8 87,2 89,9 Vorsorgequote % 38,6 36,9 37,0 25,3 41,4 44,7 1) Rohergebnis nach Steuern (vor Zuführung zur erfolgsabhängigen Beitragsrückerstattung). 2) Vor Ergebnisabführung. 3) Im Rahmen der Verschmelzung der DKV mit der Victoria Krankenversicherung AG wurden die Vorjahreszahlen angepasst. Eine Erläuterung hierzu befindet sich auf Seite 14.
Inhalt 06 Gesellschaftsorgane 07 Bericht des Aufsichtsrats 08 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden Lagebericht 10 Geschäft und Rahmenbedingungen 19 Ertragslage 23 Vermögenslage 26 Finanzlage 28 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage 28 Nachtragsbericht 29 Risikobericht 40 Ausblick 45 Betriebene Versicherungsarten Jahresabschluss 46 Jahresbilanz zum 31. Dezember 2010 50 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 52 Anhang 79 Gewinnverwendungsvorschlag 81 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 82 Anschriften 82 Impressum
6 GESELL SCHAF TSORGANE Gesellschaftsorgane Aufsichtsrat Vorstand Dr. Torsten Oletzky Dr. Lothar Meyer Günter Dibbern Vorsitzender des Vorstands der bis 19.03.2010 bis 31.12.2010 ERGO Versicherungsgruppe AG ehemaliger Vorsitzender des Vorsitzender Vorsitzender Vorstands der ERGO Versicherungs- gruppe AG Dr. Clemens Muth Silvia Müller1) seit 01.10.2010 bis 19.03.2010 Holger Schmelzer Vorsitzender seit 01.01.2011 Versicherungsangestellte Chefsyndikus stellv. Vorsitzende der ERGO Versicherungsgruppe AG Rolf Bauernfeind seit 19.03.2010 Dr. Jan Boetius stellv. Vorsitzender Jürgen Lang bis 19.03.2010 ehemaliger Vorsitzender des Dr. Christoph Schurig Silke Lautenschläger Vorstands der DKV Deutsche bis 19.03.2010 seit 01.01.2011 Krankenversicherung AG Zentralbereichsleiter Dr. Jochen Messemer Judith Kerschbaumer1) Dr. Wolfgang Strassl bis 30.09.2010 bis 19.03.2010 bis 19.03.2010 Bereichsleiterin/Rechtsanwältin Mitglied des Vorstands der Dr. Ulf Mainzer ver.di Münchener Rückversicherungs- bis 19.03.2010 Gesellschaft AG Ralf Kurth1) Dr. Hans Josef Pick bis 19.03.2010 Rudolf Vogelmann 1) Versicherungsangestellter bis 19.03.2010 leitender Angestellter Detlef Künnemann1) bis 19.03.2010 Versicherungsangestellter Markus Mechler1) Versicherungsangestellter 1) Von den Betriebsangehörigen gewählte Mitglieder.
BERICHT DES AUFSICHTSR ATS 7 Bericht des Aufsichtsrats Wir haben im Berichtsjahr die Prüfungsmaßnahmen gemäß § 111 Herr Günter Dibbern, seit 1990 Geschäftsführung des Vorstands Abs. 2 Satz 1 AktG waren auch im Mitglied und seit 2004 Vorsitzender laufend überwacht und beratend abgelaufenen Geschäftsjahr nicht des Vorstands unserer Gesellschaft, begleitet. Hierzu haben wir uns erforderlich. ist mit Ablauf des Jahres 2010 aus durch Berichte des Vorstands über dem Vorstand ausgeschieden und in die Geschäftsentwicklung der Gesell- Die KPMG Bayerische Treuhandge- den Ruhestand eingetreten. Wir schaft und ihrer wesentlichen Betei- sellschaft Aktiengesellschaft Wirt- danken Herrn Dibbern für sein Enga- ligungsgesellschaften sowie über alle schaftsprüfungsgesellschaft Steuer- gement und seine erfolgreiche wichtigen Angelegenheiten unter- beratungsgesellschaft, München, hat Arbeit. Als sein Nachfolger wurde richten lassen. Darüber hinaus wur- den vom Vorstand aufgestellten Herr Dr. Clemens Muth, seit dem den Lage und Entwicklung der Jahresabschluss für das Jahr 2010 1. Oktober 2010 Mitglied des Vor- Gesellschaft sowie grundlegende sowie den Lagebericht geprüft und stands, ab dem 1. Januar 2011 zum Fragen der Geschäftsführung in zwei mit einem uneingeschränkten Bestä- Vorstandsvorsitzenden der Gesell- Aufsichtsratssitzungen mit dem tigungsvermerk versehen. schaft ernannt. Vorstand eingehend besprochen. Nach unserer eigenen Überprüfung Wir danken dem Vorstand und allen Mit Ablauf der Hauptversammlung haben wir diese Unterlagen sowie Mitarbeitern für ihre Leistungen, am 19. März 2010 endete die Amts- den Bericht des Abschlussprüfers in ihren tatkräftigen Einsatz und die im periode des Aufsichtsrats. Anschlie- der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats, Berichtsjahr erzielten Erfolge. ßend hat sich der nach Durchfüh- an der auch der Abschlussprüfer rung eines Statusverfahrens auf drei teilgenommen hat, abschließend Mitglieder verkleinerte Aufsichtsrat erörtert. Wir hatten keine Einwen- Düsseldorf, den 30. März 2011 in seiner neuen Besetzung konstitu- dungen zu erheben. Insbesondere iert. Herr Dr. Torsten Oletzky wurde sind uns keine Risiken bekannt erneut zum Vorsitzenden des Auf- geworden, denen im Jahresabschluss DER AUFSICHTSRAT sichtsrats, Herr Holger Schmelzer nicht ausreichend Rechnung getra- zum stellvertretenden Vorsitzenden gen worden ist. Wir billigen den gewählt. Der Aufsichtsrat setzt sich Jahresabschluss für das Jahr 2010, nun aus zwei Vertretern der Anteils- der damit festgestellt ist. eigner und einem Vertreter der Dr. Torsten Oletzky Arbeitnehmer zusammen. Herr Dr. Ulf Mainzer ist mit Ablauf Vorsitzender des 19. März 2010 und Herr Dr. Im Mittelpunkt der Beratungen des Jochen Messemer mit Ablauf des Aufsichtsrats standen die Maßnah- 30. September 2010 einvernehmlich men im Zusammenhang mit dem aus dem Vorstand unserer Gesell- Projekt „Neue ERGO“. Infolge des schaft ausgeschieden. Beiden dan- Projekts wurde am 1. Oktober 2010 ken wir für ihr Engagement und die die Victoria Krankenversicherung AG geleistete Arbeit. rückwirkend zum 1. Januar 2010 auf die Gesellschaft verschmolzen und Mit Wirkung zum 1. Januar 2011 das Krankenversicherungsgeschäft haben wir Frau Silke Lautenschläger der ERGO Versicherungsgruppe in den Vorstand bestellt. unter der Marke DKV gebündelt.
8 VORWORT DES VORSTANDSVORSITZENDEN Vorwort des Vorstandsvorsitzenden Sehr geehrte Damen und Herren, am 1. Oktober 2010 wurde die Verschmelzung der DKV Deutsche Krankenversicherung AG mit der Victoria Krankenversicherung AG rückwirkend zum 1. Januar 2010 vollzogen. Im Zuge der Markenstrategie der ERGO wird das Krankenversicherungsgeschäft der ERGO Versicherungs- gruppe damit unter der Marke DKV gebündelt. Die Beitragseinnahmen stiegen von 4,5 Mrd. € auf 4,8 Mrd. €, unser Gesamtergebnis haben wir dabei von 101 Mio. € auf 115 Mio. € steigern können. Das Geschäftsmodell der privaten Krankenversicherung bleibt weiter stark abhängig von den politischen Rah- menbedingungen. Mit dem GKV-Finanzierungsgesetz wurde die 2007 eingeführte dreijährige Wartefrist für Angestellte beim Übertritt aus der GKV (gesetzliche Krankenversicherung) in die PKV (private Krankenver- sicherung) zum 1. Januar 2011 wieder abgeschafft. Arbeitnehmer dürfen somit wieder nach einmaligem
9 Dr. Clemens Muth Vorsitzender des Vorstands der DKV Überschreiten der Versicherungspflichtgrenze in die Das Jahr 2010 war wiederum sehr fordernd für unsere PKV wechseln, dies ermöglicht wieder mehr Bürgern, Mitarbeiter. Ich möchte mich daher – auch im Namen sich für eine zukunftsfeste, nachhaltige Absicherung meiner Vorstandskollegen – sehr herzlich bei unseren ihres Krankheitsrisikos zu entscheiden. Hingegen wurde Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren täglichen eine klarere Abgrenzung zwischen GKV und PKV beim Einsatz bedanken. Ebenso danke ich unseren Kunden Angebot von Wahltarifen durch die Politik versäumt. für das uns entgegengebrachte Vertrauen. Wir werden Die Krankenkassen greifen damit weiterhin in den als Teil der ERGO weiterhin konsequent daran arbeiten, funktionierenden Markt der privaten Zusatzversicherun- uns an ihren Wünschen und Bedürfnissen auszurichten. gen ein. Das verabschiedete Arzneimittelneuordnungs- gesetz ermöglicht nun auch unseren Privatversicherten, von Arzneimittelrabatten zu profitieren. Dies sowie unser fortgesetztes Leistungsmanagement werden dazu Mit freundlichen Grüßen beitragen, die aufgrund medizinischer Inflation notwen- digen Beitragsanpassungen in der privaten Krankenver- sicherung zu begrenzen. Im Jahr 2011 werden voraussichtlich 15,3 Mrd. € Steuer- zuschüsse in die GKV gezahlt. Es ist offenkundig, dass angesichts des demografischen Wandels weitere Reform- schritte zur Sicherung der Zukunft unserer sozialen Sicherungssysteme notwendig sind. Hierzu zählt im Jahr 2011 vor allem eine Reform der Pflegeversiche- rung. Noch ist es nicht zu spät, das Pflegerisiko verstärkt durch eine private kapitalgedeckte Zusatzversicherung abzusichern. Ebenso steht die Reform der Gebührenord- nungen an.
10 L AGEBERICHT > GESCHÄF T UND R AHMENBEDINGUNGEN Geschäft und Rahmenbedingungen Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Die gesamtwirtschaftlichen Rahmen- bedingungen waren erwartungsgemäß von der globalen konjunkturellen Erholung geprägt. Die Kapitalmärkte beruhigten sich in weiten Teilen; allerdings herrschte große Unsicherheit an den Märkten für bestimmte europäische Staatsanleihen. Die Umsätze der deutschen Versicherungs- wirtschaft stiegen 2010 vor allem infolge hoher Einmalbeiträge in der Lebensversicherung außerordentlich stark an. Die Erholung der Weltwirtschaft, die über den gesamten Verlauf der Ban- Kapitalmarktentwicklung bereits zur Jahresmitte 2009 begon- ken- und Wirtschaftskrise über- nen hatte, setzte sich 2010 wie er- raschend robust gezeigt hatte, ent- Die Kapitalmärkte haben sich im Ver- wartet fort. Dabei blieben die globa- wickelte sich 2010 weiter positiv: Im gleich zu den Vorjahren deutlich be- len Unterschiede bestehen: Während Jahresverlauf sank die Arbeitslosen- ruhigt. Allerdings stieg die Sensibili- die Volkswirtschaften einiger Indus- quote von 8,6 % im Januar auf 7,2 % tät der Investoren für Ausfallrisiken trieländer nur schwach wuchsen, im Dezember und betrug im Jahres- von Staatsanleihen merklich an. Im wiesen die meisten Schwellen- und durchschnitt 7,7 %. Die Anzahl der Laufe des Jahres mussten Griechen- Entwicklungsländer hohe Wachs- Arbeitslosen war durchschnittlich land und Irland mit Finanzmitteln tumsraten auf. mit 3,2 Millionen so niedrig wie seit der EU-Partnerländer und des Inter- 1992 nicht mehr. nationalen Währungsfonds unter- Auch innerhalb der Eurozone war stützt werden. die wirtschaftliche Entwicklung regi- Die Teuerungsrate der Verbraucher- onal sehr unterschiedlich. Während preise in Deutschland blieb auch Die Schwankungen der internationa- Spanien, Griechenland und Irland in 2010 niedrig. So lag die Inflationsra- len Aktienmärkte hielten sich 2010 der Rezession blieben und die Volks- te im Jahresdurchschnitt bei 1,1 %. im Vergleich zu den beiden Vorjah- wirtschaften Frankreichs und Ita- ren im Rahmen und spiegelten nur liens nur relativ schwach wuchsen, Mit 4,7 % (vorläufige Schätzung des phasenweise die verbleibende Un- profitierte Deutschland von der GDV) wuchs das gesamte Prämien- sicherheit über die konjunkturelle schwungvollen Erholung der Welt- volumen der deutschen Versiche- Entwicklung und die Stabilität des wirtschaft. Auch in Osteuropa verlief rungswirtschaft nochmals stärker als Finanzsystems wider. Während der die Erholung von der scharfen Rezes- im Vorjahr (4,2 %). Ursächlich für Euro Stoxx 50 das Jahr etwa 6 % sion uneinheitlich. den außerordentlichen Anstieg war niedriger abschloss, gewann der DAX wie schon 2009 in erster Linie das im Vergleich zum Jahresanfang rund Das deutsche Bruttoinlandsprodukt Einmalbeitragsgeschäft in der 16 %. stieg im Jahr 2010 preisbereinigt um Lebensversicherung. Das Beitrags- 3,6 % (vorläufige Schätzung des wachstum in der privaten Kranken- Die anhaltende Unsicherheit an den Statistischen Bundesamtes vom versicherung war jedoch ebenfalls Staatsanleihemärkten, die hohe 12. Januar 2011), während es im sehr hoch. Dagegen verzeichnete die Arbeitslosigkeit und der geringe Vorjahr um 4,7 % geschrumpft war. Schaden- und Unfallversicherung Inflationsdruck in vielen Industrie- Der deutsche Arbeitsmarkt, der sich nur eine leichte Beitragszunahme. ländern veranlassten die dortigen
11 Zentralbanken, ihre Niedrigzinspoli- auf 31,2 (29,4) Mrd. €. In der tik fortzusetzen. So blieb der Leitzins Pflegeversicherung wuchsen die der EZB und der Bank von England Beitragseinnahmen um 2,2 (5,3) % bei 1 % bzw. 0,5 %. Die US-Noten- auf 2,1 (2,1) Mrd. €. Im Jahr 2010 bank ließ ihren Leitzins bei 0–0,25 % sind die ausgezahlten Versicherungs- und entschloss sich im Herbst 2010 leistungen der PKV einschließlich außerdem zu einer weiteren Runde der Schadenregulierungskosten unkonventioneller geldpolitischer insgesamt um rund 4,5 (4,7) % auf Maßnahmen, um die langfristigen 22,1 (21,1) Mrd. € gestiegen. Die Zinsen niedrig zu halten. Steigerungsrate in der Krankenver- sicherung lag mit 4,3 % und in der Die Rendite zehnjähriger deutscher Pflegeversicherung mit 10,8 % über Staatsanleihen fiel im Laufe des Jah- der allgemeinen Preissteigerung. res von 3,4 % auf 3,0 %. Die Rendite zehnjähriger US-amerikanischer Staatsanleihen sank von 3,8 % auf 3,3 %. Die private Krankenversicherung im Jahr 2010 Die seitens der bürgerlichen Koali- tion getroffenen Vereinbarungen für den Bereich der Gesundheitspolitik haben im Jahr 2010 konkrete For- men angenommen. Diese wirken sich ab dem Jahr 2011 auf die Bran- che aus (siehe Kapitel Ausblick). Im Jahr 2010 ist das Bürgerentlastungs- gesetz, welches eine erleichterte Absetzbarkeit der Versicherungsbei- träge von der Steuer vorsieht, positiv für die private Krankenversicherung zu bewerten. Hierdurch können Bei- träge zu einer Krankenvollversiche- rung zu mindestens 80 % geltend gemacht werden – die Beiträge zur privaten Pflegeversicherung sogar zu 100 %. Die PKV erreichte im Jahr 2010 ein Beitragswachstum von 6,0 (3,8) % auf insgesamt 33,4 (31,5) Mrd. €. In der Krankenversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 6,3 (3,6) %
12 L AGEBERICHT > GESCHÄF T UND R AHMENBEDINGUNGEN Zusammenarbeit im Konzern Die DKV Deutsche Krankenversicherung AG ist der Gesundheitsversicherer der ERGO, einer der großen Versicherungs- gruppen in Deutschland und Europa. Die Kundenorientierung, Größe und Finanzstärke der Gruppe machen ihre Gesellschaften zu nachhaltig zuver- lässigen Partnern ihrer Kunden. Teil einer starken Gruppe land sind es 20 Millionen Kunden. ben. Die jeweiligen Rechtsträger in ERGO spricht sie mit vielfältigen diesen Geschäftsfeldern wurden im Die DKV Deutsche Krankenversiche- Vertriebsorganisationen und auf Herbst 2010 zusammengeführt. Die rung AG ist eine 100%ige Tochterge- verschiedenen Wegen an. ERV bleibt der Name für Reiseschutz. sellschaft der ERGO Versicherungs- In vielen internationalen Märkten gruppe AG. Diese gehört zu dem DAX Neue Markenstrategie: ERGO tritt steht die Marke ERGO bereits seit 30-Unternehmen Munich Re, einem unter eigenem Namen auf einiger Zeit für die Lebens- und der weltweit führenden Rückversi- Schaden-/Unfallversicherung; auch cherer und Risikoträger. Bereits seit ERGO hat Ende 2009 ihre Marken- hier stellt die Gruppe den eigenen 2001 existieren ein Beherrschungs- strategie geändert und tritt jetzt in Namen in Zukunft noch konsequen- und ein Gewinnabführungsvertrag Deutschland unter eigenem Namen ter nach vorne. zwischen der DKV Deutsche Kran- am Markt auf. Im Februar 2010 kenversicherung AG und der ERGO benannte sich der Direktversicherer Unser Anspruch: Versichern heißt Versicherungsgruppe AG. der Gruppe, die KarstadtQuelle verstehen Versicherungen, in ERGO Direkt ERGO ist weltweit in über 30 Län- Versicherungen um. Seit dem Som- Mit dem geänderten Markenauftritt dern vertreten und konzentriert sich mer bietet die Gruppe Lebens- und hat sich die Gruppe neu positioniert auf die Regionen Europa und Asien. Schaden-/Unfallversicherungen und konsequent an den Wünschen Über 50.000 Menschen arbeiten als unter der Marke ERGO an; sie löst und Bedürfnissen der Kunden ausge- angestellte Mitarbeiter oder als die Marken Hamburg-Mannheimer richtet. ERGO arbeitet auf eine klare hauptberufliche selbstständige und Victoria ab. Die Umstellung und verständliche Kommunikation Vermittler für die Gruppe. Im Jahr erfolgte reibungslos. Dank einer mit Kunden und Interessenten hin 2010 erzielte die ERGO Versiche- groß angelegten Werbekampagne, und lädt sie selbstkritisch zu Feed- rungsgruppe Beitragseinnahmen von die im Juli 2010 startete, erreichte back ein. Die detaillierten Anregun- 20 Mrd. €. die Marke ERGO bei deutschen gen und Wünsche, die Verbraucher Verbrauchern bereits nach kurzer online an das Unternehmen richten ERGO und ihre Spezialisten bieten Zeit erfreulich hohe Bekanntheits- können, fließen in die Arbeiten an ein umfassendes Spektrum an Ver- und Sympathiewerte. Produkten und Prozessen ein. Ein sicherungen, Vorsorge- und Service- neu bestellter Kundenanwalt wird ab leistungen. Heute vertrauen über Gleichzeitig hat ERGO das Profil 2011 die Interessen der Kunden in 40 Millionen Kunden der Kompetenz ihrer Spezialisten geschärft: Gesund- den internen Prozessen in Deutsch- und Sicherheit der ERGO und ihrer heit wird nur noch unter der bekann- land vertreten. Die starke Kundenori- Experten in den verschiedenen ten Marke DKV, Rechtsschutz unter entierung ist in allen Unternehmens- Geschäftsfeldern; allein in Deutsch- der bekannten Marke D.A.S. vertrie- bereichen und Gesellschaften
13 Maßstab des Handelns. Verbunden schaften und zur Münchener Rück- mit der Größe und Finanzstärke der versicherungs-Gesellschaft AG. Gruppe macht dieser Anspruch ERGO und ihre Spezialisten zu nachhaltig Die DKV hat die Verwaltung ihrer zuverlässigen Partnern für alle Versi- Vermögensanlagen zum größten Teil cherungs- und Vorsorgebedürfnisse. auf die MEAG MUNICH ERGO Asset- Management GmbH und ihre Toch- Der neue Markenauftritt hat keine tergesellschaften übertragen. MEAG wesentlichen Auswirkungen auf die ist der Vermögensmanager von etablierten Organisationsstrukturen Munich Re. Strategische Anlageent- der Gruppe. Ein einheitlicher Innen- scheidungen werden in enger dienst unterstützt die verschiedenen Abstimmung mit MEAG und ERGO Gesellschaften und Vertriebsorgani- von der DKV Deutsche Krankenver- sationen in Deutschland und steuert sicherung AG getroffen. Die ERGO wichtige Funktionen wie Rechnungs- Versicherungsgruppe AG übernimmt wesen, Controlling, Finanzen oder das Controlling bestimmter Kapital- Personal zentral. Die Geschäftsberei- anlagen. che arbeiten auf einer gemeinsamen IT-Plattform; der konzerneigene IT-Dienstleister ITERGO hält die Informationstechnologie der Gruppe national und international auf dem neuesten Stand. Der selbstständige Außendienst der DKV ist vertraglich im Ausschließ- lichkeitsverhältnis an die Gesell- schaft angebunden. Er ist, wie alle hauptberuflichen Mitarbeiter im Außendienst, neben der Vermittlung von Kranken- und Pflegeversiche- rungsprodukten unter anderem damit betraut, über die DKV Versi- cherungsprodukte von Gesellschaf- ten der ERGO Gruppe sowie Finanz- dienstleistungsprodukte der MEAG zu vermitteln. Die Außendienste verschiedener Konzerngesellschaften führen der DKV weiteres Kranken- versicherungs- und Pflegeversiche- rungsgeschäft zu. Die DKV unterhält Rückversiche- rungsbeziehungen unter anderem zu ihren Versicherungs-Tochtergesell-
14 L AGEBERICHT > GESCHÄF T UND R AHMENBEDINGUNGEN Bedeutende Ereignisse Am 1. Oktober 2010 wurde die Verschmelzung der DKV mit der Victoria Krankenversicherung AG rückwirkend zum 1. Januar 2010 vollzogen. Das Krankenversicherungsgeschäft der ERGO wird damit unter der Marke DKV gebündelt. Durch die Verschmelzung stiegen die technischen Posten der Bilanz und Beitragseinnahmen auf 4,8 Mrd. €. Gewinn- und Verlustrechnung die Die Kunden können aus dem vielfäl- Rückversicherungsbeziehung zwi- tigen Angebot beider Gesellschaften schen der DKV und der Victoria an Versicherungen und Services Kranken eliminiert. Die konsolidier- wählen. Dieses breitere Produktport- ten Werte sind durch die Spaltenbe- folio wird das Neugeschäft positiv zeichnung „2009 angepasst“ bezie- unterstützen. hungsweise „Vorjahr angepasst“ kenntlich gemacht. Sämtliche Versicherungsverträge der Victoria Krankenversicherung AG Im Fließtext werden die Zahlen des bestehen mit allen Rechten und Geschäftsjahres 2010 grundsätzlich Pflichten fort. Für die Versicherten mit den angepassten Vorjahreswer- ergeben sich keine Änderungen – ten verglichen. außer dem Namen ihrer Versiche- rung. Da die DKV und Victoria Kran- kenversicherung AG schon seit längerer Zeit fast alle Aufgaben in übergreifenden Einheiten gemein- sam bearbeitet haben, erwartet die DKV nur geringe Einsparungen bei den Sachkosten. Um eine Vergleichbarkeit der Zahlen des Jahres 2010 mit dem vorherigen Geschäftsjahr zu ermöglichen, sind in allen Tabellen des Lageberichts, des Anhangs sowie in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung neben den Vorjahreswerten der ehemaligen DKV auch die aus den Einzelabschlüssen der zwei ver- schmolzenen Gesellschaften – soweit möglich und sinnvoll – konsolidier- ten Werte dargestellt. Insbesondere wurde in diversen versicherungs-
15 Produkte und Vertrieb Mit bedarfsgerechten und innovativen Produkten ist die DKV seit über 80 Jahren Vorreiter der Branche. Als Unternehmen Gesundheit!® bietet die DKV Kranken- und Pflegeversicherungsschutz, Gesundheitsservice und medizinische Versorgung aus einer Hand. Die Verschmelzung der DKV mit der Victoria Kranken ermöglicht den Kunden, aus dem vielfältigen Angebot beider Gesellschaften an Versicherung und Service zu wählen. Über die Marke DKV burg und Spanien ist sie durch Toch- der Ergänzungsversicherungen. Die tergesellschaften vertreten; außerdem bedarfs- und zukunftsgerechte Kon- Die DKV ist der Spezialist für ist sie in Norwegen und Schweden zeption dieser modularen Ergän- Gesundheit der ERGO und seit über sowie in China an einem Kranken- zungstarife für GKV-Versicherte ist 80 Jahren mit bedarfsgerechten und versicherungsunternehmen beteiligt. nicht nur auf die Gewinnung von innovativen Produkten Vorreiter der Neukunden, sondern auch auf Branche. Als das Unternehmen Produktpalette bereits bei der DKV versicherte Gesundheit!® bieten wir Kranken- Kunden ausgerichtet. und Pflegeversicherungsschutz, Durch die Verschmelzung der DKV Gesundheitsservice und Zugang zu mit der Victoria Kranken besteht die Für alle Krankentagegeldtarife der medizinischer Versorgung. Chance zur Optimierung des Pro- Einzel- und Gruppenversicherung duktangebots für alle Zielgruppen wurde wegen des zunehmenden Geschäftstätigkeit der DKV Deut- und Vertriebswege. Erstmals bieten Bedarfs die Altersgrenze vom 65. auf sche Krankenversicherung AG nun alle ERGO Vertriebe den Kunden das 70. Lebensjahr erhöht, mit der eine einheitliche Produktpalette Möglichkeit, bei Erreichen der Die DKV betreibt die private Kran- unter der Marke DKV an, mit dem Altersgrenze seine Krankentagegeld- ken- und Pflegeversicherung in allen Ziel, das ertragsorientierte Wachs- versicherung bis zur Vollendung des ihren am Markt existierenden Versi- tum in der Voll- und Ergänzungsver- 75. Lebensjahres fortzuführen. cherungsarten. Sie ist dabei haupt- sicherung zu forcieren. sächlich als Erst- und in geringem Vertrieb Umfang auch als Rückversicherer Im April 2010 wurde das Produkt- tätig. Darüber hinaus ist die DKV am portfolio der DKV um vier wettbe- Die Gesamtproduktion in der Kran- Pflegepflichtversicherungs-Pool in werbsfähige, individuell auf die kenversicherung bewegte sich auf- Deutschland beteiligt. Es werden Bedürfnisse und Wünsche von GKV- grund der Erschwernisse aus der ferner Lebens- und Sachversiche- Versicherten zugeschnittene Ergän- Gesundheitsreform 2007 und der rungen, Bausparverträge und Invest- zungsprodukte mit dem Leistungs- anhaltenden negativen gesamtwirt- mentfondsanteile vermittelt. schwerpunkt für zahnärztliche schaftlichen Entwicklung infolge der Heilbehandlung erweitert. Die Ein- Wirtschaftskrise während der ersten Die DKV betätigt sich unmittelbar und führung dieser Tarife bedeutet drei Quartale des Geschäftsjahrs auf mittelbar als Krankenversicherer im gleichzeitig den Start in eine neue, weiterhin niedrigem Niveau. Die mit In- und Ausland. In Belgien, Luxem- modulare Produktwelt im Bereich dem Inkrafttreten der Novellierun-
16 L AGEBERICHT > GESCHÄF T UND R AHMENBEDINGUNGEN gen des Gesetzes gegen den unlaute- HBO-Organisation Unsere regional zwischen DKV und Victoria Kranken ren Wettbewerb (UWG) und des aufgestellte Ausschließlichkeits- konzernintern ausgeweiteten Ver- Telekommunikationsgesetzes (TKG) organisation mit der hauptberuf- triebskooperationen mit den übrigen in der zweiten Jahreshälfte 2009 neu lichen Organisation (HBO) und ERGO Vertrieben konnte wie auch in hinzugekommenen gesetzlichen unserer Vertriebsgesellschaft aktiva den Vorjahren ein maßgeblicher Bei- Erschwernisse in der aktiven Kunden- Vermittlung von Versicherungen und trag zum Gesamtvertriebsergebnis ansprache im Vertrieb und die Umset- Finanzdienstleistungen GmbH der DKV erzielt werden. zung des konzernweiten Umstruktu- nimmt nach wie vor eine führende rierungsprogramms wirkten ebenfalls Rolle im DKV-Vertrieb ein. Das im dämpfend. Nach erfolgter Umstruktu- Jahr 2006 neu eingeführte dreistu- Unser Krankenversicherungsangebot rierung erholte sich das Neugeschäft fige Agenturmodell im Bereich der können wir von vertrieblicher Seite in der Krankheitskostenvollversiche- angestellten und selbstständigen durch die Produkte unserer Schwes- rung zunehmend. Im letzten Jahres- Vermittler sowie das Betreuungs- terunternehmen im ERGO Konzern drittel zog die Produktion erwartungs- modell durch die verschiedenen komplettieren. Wir bieten unseren gemäß wieder spürbar an. Neben Organisationsleitertypen hat sich Vertrieben somit eine noch bessere einer Reihe vertriebsunterstützender auch im vergangenen Jahr bewährt. Möglichkeit, unsere Kunden vollum- Maßnahmen und zyklischer Effekte fänglich aus einer Hand zu beraten ist dies im Wesentlichen auch auf die und gegen die Risiken des Lebens mit dem GKV-Finanzierungsgesetz Maklervertrieb Der gebündelte abzusichern. vorgesehene erleichterte Wechsel- ERGO Maklervertrieb ist wichtiger möglichkeit von der gesetzlichen in Wachstumsträger der ERGO Gesell- Der Sicherung unserer Vertriebskraft die private Krankenversicherung schaften. Im Geschäftsjahr konnte durch Stabilisierung der Vertriebs- bereits zum 1. Januar 2011 zurückzu- das Vorjahresergebnis sowohl im mannschaft sowie einer fairen Nach- führen. Die in der Krankheitskosten- Bereich Krankheitskostenvoll- als wuchsförderung über differenzierte vollversicherung neue Tarifserie auch Ergänzungsversicherung über- Zugangs- und Weiterentwicklungs- BestMed zeigt auch weiterhin wach- schritten werden. Auch das Beihilfe- wege messen wir eine zentrale sende Erfolge und erweist sich zwi- ablösegeschäft konnte weiter forciert Bedeutung für unseren zukünftigen schenzeitlich als eine der tragenden werden. Zukünftig wird eine weitere Erfolg bei. Die diesbezüglich mittels Säulen des Neugeschäfts. Stärkung dieses Vertriebsweges eines innovativen Personalmarketing- er wartet. Wachstumsimpulse sind konzeptes erreichten Ergebnisse der Der Absatz von privaten Ergänzungs- unter anderem ein internes Strategie- vergangenen Jahre sind erfreulich. versicherungsprodukten konnte projekt und die besseren volkswirt- erfreulicherweise trotz Beendigung schaftlichen Rahmenbedingungen. Auf ERGO Ebene wurden die Interes- der langjährigen Kooperation mit sen der Markenvertriebe weiterhin einer gesetzlichen Krankenkasse im konzentriert und effizient durch das Vergleich zum Vorjahr gesteigert Vertriebskooperationen Eine eben- ERGO Vertriebsressort vertreten. werden. Dies resultiert maßgeblich so wichtige vertriebliche Säule stellt Auch nach der Umstrukturierung aus der erfolgreichen Einführung die Direktion Kooperationsgesell- bieten wir unseren operativen unserer neuen Tarifserie KombiMed. schaften mit der Verantwortung für Vertriebseinheiten eine konstante Darüber hinaus zeigt es auch die für die seit 2004 bestehenden Koope- und leistungsfähige Vertriebsunter- die Bevölkerung, die PKV und den rationen mit den Vertrieben der stützung. Vertrieb hohe Bedeutung der Ergän- Deutschen Bank, Gerling, Zürich/ zungsversicherung, gerade in Zeiten Deutscher Herold und Bonnfinanz von Leistungsausgliederungen aus dar. Durch diese Geschäftsbezie- dem Leistungskatalog der GKV. hungen und die im Zuge der Fusion
17 Mitarbeiter Unsere konzernweit einheitliche Führungsorganisation ermög- licht die gezielte Nutzung von Synergien. Mit Qualität und Flexibilität setzen unsere Mitarbeiter die strategische Ausrichtung des Unternehmens um und sichern auf diese Weise unsere erfolgreiche Marktstellung. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitar- Personelle Entwicklung Personal- und Sozialaufwand beiter – nachfolgend Mitarbeiter – sichern unseren Erfolg mit ihrer Am Ende des Berichtsjahres waren Der Personal- und Sozialaufwand für Kompetenz, ihrer Leistungsbereit- 952 (1.236) Mitarbeiter für die DKV unsere Mitarbeiter im Innendienst schaft und ihrem Engagement. Des- tätig. Der Rückgang der Mitarbeiter- und im angestellten Außendienst wegen investieren wir konsequent in zahl resultiert im Wesentlichen aus verringerte sich im Berichtsjahr um ihre Förderung. der Umstrukturierung der Vertriebe. 63 %. Im Jahr 2010 wurde erstmals eine Das durchschnittliche Lebensalter Dank an die Mitarbeiter konzernweite Mitarbeiterbefragung unserer Mitarbeiter verringerte sich durchgeführt. Mit dieser Befragung gegenüber dem Vorjahr leicht auf Wir danken allen Mitarbeitern sehr wurde die Zufriedenheit der Mitarbei- 46,0 (46,2) Jahre. Der Anteil der herzlich für ihren persönlichen ter mit den Arbeitsbedingungen, der Frauen lag bei 35,1 (38,9) %. Die Einsatz, das große Engagement und direkten Führung, der Zusammen- durchschnittliche Konzernzugehörig- das hohe Maß an Motivation, den arbeit mit Kollegen, den Arbeits- und keit erhöhte sich leicht auf 18,2 Gesellschaftserfolg positiv zu beein- Lernmöglichkeiten sowie mit dem (17,9) Jahre. flussen. Unser Dank gilt auch den ERGO Konzern insgesamt ermittelt. Betriebsräten und den Sprecheraus- Anhand der Ergebnisse wurden Maß- Aus- und Weiterbildung schüssen für die leitenden Angestell- nahmen entwickelt, die die Zufrieden- ten für die vertrauensvolle Zusam- heit der Mitarbeiter mit dem Arbeit- Die bedarfsgerechte Qualifizierung menarbeit bei der Lösung der geber und der ERGO noch weiter unserer Mitarbeiter hat unverändert personellen, sozialen und organisa- steigern sollen. Die Umsetzung der auf einen hohen Stellenwert innerhalb torischen Aufgaben. Basis der im Jahr 2010 durchgeführten unserer Personalpolitik. Ziel ist es, Mitarbeiterbefragung entwickelten unser hohes Qualitäts- und Leis- Maßnahmen wird größtenteils im tungsniveau auszubauen, um unsere Jahr 2011 erfolgen. Die Mitarbeiter- Position im Wettbewerb weiter zu befragung soll zukünftig in regelmäßi- stärken. Daher passen wir unser gen Abständen durchgeführt werden. gesamtes Angebot der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten stän- Darüber hinaus wurde im Jahr 2010 dig den aktuellen und zukünftigen eine ERGO-weite Personalstrategie Anforderungen an. entwickelt, deren feste Bestandteile auch die aus dem Leitbild abgeleite- ten Zielgruppenversprechen an die Mitarbeiter und die daraus folgen- den Maßnahmen sind.
18 L AGEBERICHT > GESCHÄF T UND R AHMENBEDINGUNGEN Umwelt Für die ERGO Gesellschaften ist Umweltschutz seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen und als ökologische Komponente Teil der Corporate Responsibility. Das in Teilen der ERGO Gruppe brauch abzielen und ihn stark redu- zungsversicherung erstatten wir betriebene Umweltmanagementsys- zieren werden. Darüber hinaus setzt Kosten für ganzheitliche Methoden tem konnte im abgelaufenen Jahr die DKV zur Energiegewinnung ab und Therapien, die die Selbsthei- erweitert und ausgedehnt werden. 2010 am Standort Köln auf energie- lungskräfte des Körpers aktivieren Mit Verabschiedung der ERGO effiziente und umweltfreundliche können. Umweltleitlinien im Januar 2010, Kraft-Wärme-Kopplungstechnik zur denen die DKV beigetreten ist, wur- Deckung großer Teile des Strom- Auch in Zukunft übernehmen wir de die Basis für die Zertifizierung der und Wärmebedarfs. Neue, hocheffi- gesellschaftliche Verantwortung, ERGO Versicherungsgruppe AG nach ziente Kälteanlagen sowie eine indem wir uns mit den wichtigen der weltweit gültigen ISO-Norm neuartige Klimatisierungstechnik Themen Umwelt- und Klimaschutz 14001 geschaffen. Neben der Haupt- ergänzen unser Engagement zur sowie Nachhaltigkeit aktiv auseinan- verwaltung der ERGO in Düsseldorf Reduzierung des Primärenergie- dersetzen und dazu berichten. konnten die Mitarbeiter weiterer einsatzes. Liegenschaften, darunter auch DKV Berlin, in die übergreifende ISO In den Handlungsoptionen unseres 14001-Zertifizierung eingebunden Kerngeschäfts haben wir unsere werden. Die sukzessive weitere gesellschaftliche Verantwortung und Ausdehnung des Umweltmanage- Umweltschutz ebenfalls als Markt- mentsystems ist geplant. chance begriffen. Nach wie vor zeigen Versicherungskunden Interes- Im Vordergrund unserer Umwelt- se an Versicherungsprodukten, schutzmaßnahmen stehen die Mini- welche die Anwendung von Natur- mierung des Ressourcen- und Ener- heilverfahren einbeziehen. Die DKV gieverbrauchs im Geschäftsbetrieb, bietet ihren Kunden entsprechende der Einsatz energieeffizienter Tech- Tarife an. Leistungen für Naturheil- nik sowie die Optimierung von verfahren im Vollversicherungstarif- Prozessen; aber auch die Handlungs- werk wurden in Topstufen sogar optionen aus dem Kerngeschäft der verstärkt. betriebenen Versicherungssparten sind bedeutsam. Da die Naturheilbehandlung – als sanfte Alternative – auch von immer Im Hauptverwaltungsgebäude der mehr Versicherten in der gesetzlichen DKV werden seit Ende 2008 umfas- Krankenversicherung gewünscht sende Modernisierungsinvestitionen wird, haben wir einen neuen Tarif in die Klima-, Heizungs- und Kälte- entwickelt, den wir noch im ersten technik getätigt, die insbesondere Quartal 2011 anbieten werden. Mit auf den Wasser- und Energiever- diesem neuen Tarif in der Ergän-
L AGEBERICHT > ERTR AGSL AGE 19 Ertragslage Gestiegene Beitragseinnahmen führten zu einem verbesserten versicherungsgeschäftlichen Ergebnis und erhöhten deutlich das Gesamtergebnis. Bestand und Neugeschäft 14,1 % zum Vorjahr. Dazu haben die pflichtversicherung entfielen. Ur- unterjährig eingeführten neuen Er- sächlich für diesen Beitragsanstieg Das Neugeschäft in der Vollversiche- gänzungsversicherungen der Kombi- waren sowohl die Beitragsanpassung rung sank im Vergleich zum Vorjahr Med-Tarifserie maßgeblich beigetra- zu Beginn des Jahres als auch der um 10,1 %. Dies ist im Wesentlichen gen. In der Gesamtsicht ging das Anstieg im Neugeschäft, welcher ins- auf die vertragsgemäß niedrigere Neugeschäft um 6,0 % zurück (ex- besondere auf das Geschäftsfeld der Produktion im Vergleich zum Vorjahr klusive Beihilfeablöseversicherung Beihilfeablöseversicherung zurück- im Bereich der Beihilfeablöseversi- Steigerung um 4,5 %). zuführen ist. Im Rahmen der Bei- cherung zurückzuführen. Daneben tragsanpassung wurden Limitie- wirkten die bis in die zweite Jahres- Der Versichertenbestand ist 2010 ins- rungsmittel in Höhe von 598 Mio. € hälfte hinein weiterhin vorherr- gesamt etwas zurückgegangen. Am eingesetzt. schende Kaufzurückhaltung der Jahresende haben rund 4.360.000 Bevölkerung infolge der Wirtschafts- Personen ihren Versicherungsschutz Versicherungsleistungen Analog zu krise, die deutlich gesunkenen Kun- im Krankheits- oder Pflegefall der der Entwicklung in den vergangenen denkontaktmöglichkeiten durch die DKV anvertraut. Dies sind rund Jahren stiegen die Aufwendungen Novellierung des UWG (Gesetz ge- 34.500 Personen weniger als am für Versicherungsfälle auch im Ge- gen den unlauteren Wettbewerb)/ Ende des Vorjahres. In der Krank- schäftsjahr 2010 an. Die Zunahme TKG (Telekommunikationsgesetz) heitskostenvollversicherung waren um 1,1 % auf 3,3 (3,3) Mrd. € fiel gegen Ende des Jahres 2009 und davon rund 911.000 und in der Er- jedoch weniger stark aus als noch eine temporäre Mehrbelastung in- gänzungsversicherung 3.449.000 im Vorjahr und blieb unter dem pro- folge der konzernintern umgesetzten Personen versichert und darüber gnostizierten Anstieg. Die Zahlungen Umstrukturierung dämpfend. Die hinaus insbesondere in unseren Aus- für Versicherungsfälle stiegen um Produktion unserer neuen und inno- landsreisekrankenversicherungen 3,3 %. vativen Tariffamilie BestMed hin- knapp 3 Millionen Personen ver- gegen verlief im vergangenen Ge- sichert. Maßgeblich beeinflusst wurde diese schäftsjahr positiv. Exklusive des ver- moderate Steigerung durch einen einbarungsgemäßen Beihilfeablöse- Geschäftsverlauf insgesamt Anstieg im Bereich der Beihilfeablö- versicherungseffektes ergibt sich seversicherung. Gegenläufig blieben somit eine erfreuliche Neugeschäfts- Beitragseinnahmen Wie in den Vor- allerdings vor allem die Leistungen steigerung von 2,0 %. Trotz wirt- jahren stiegen die Beitragseinnah- für Vorjahre unter dem erwarteten schaftskrisenbedingter Nachfrage- men auch im Geschäftsjahr 2010 Anstieg. zurückhaltung und der in der weiter an. Der Anstieg gegenüber Gesundheitsreform 2007 veranker- dem Vorjahr lag mit 5,7 % leicht un- ten Einführung von eigenen Wahl- ter dem erwarteten Beitragswachs- tarifen seitens vieler gesetzlicher tum. Die gesamten Beitragseinnah- Krankenkassen stieg die Produktion men beliefen sich auf 4,8 (4,5) Mrd. €, in der Ergänzungsversicherung um wovon 260 Mio. € auf die Pflege-
20 L AGEBERICHT > ERTR AGSL AGE Geschäftsverlauf in den bei der Anstieg der Beiträge den der Im Bereich der Krankentagegeldver- Versicherungsarten Versicherungsleistungen übertraf. sicherung trugen ein geringfügiger Beitragsanstieg und ein gleichzeitiger Der Geschäftsverlauf in den einzel- In der Krankheitskostenvollversiche- Rückgang der Versicherungsleistun- nen Versicherungsarten sorgte im rung konnte ein deutliches Wachs- gen zu einer Ergebnisverbesserung selbst abgeschlossenen Versiche- tum der Beiträge verzeichnet wer- bei. In der Krankenhaustagegeldver- rungsgeschäft insgesamt erneut für den, wohingegen die Zahlungen für sicherung sanken sowohl die Beitrags- ein positives Ergebnis. Sowohl die Versicherungsfälle nur geringfügig einnahmen als auch die Versiche- Beitragseinnahmen als auch die Ver- zunahmen. rungsleistungen, wobei insgesamt sicherungsleistungen wuchsen, wo- wieder ein positives Gesamtergebnis LEISTUNGEN FÜR DIE VERSICHERTEN 2010 2009 2009 Veränderung angepasst Veränderung zum Vorjahr zum Vorjahr Mio. € % Mio. € Mio. € % Aufwendungen für Versicherungsfälle 3.328,2 +1,1 3.291,4 2.827,4 +3,6 Rückstellung für erfolgsunabhängige BRE 233,0 –29,3 329,7 298,1 +5,6 – Entnahmen für Limitierungen und Barausschüttungen 209,9 96,6 92,6 – Zuführung allgemein 30,1 20,1 20,1 – Zuführung aus der Pflegepflichtversicherung 53,0 45,3 38,8 – Zuführung nach § 12 a Abs. 3 VAG 30,3 49,9 49,3 Rückstellung für erfolgsabhängige BRE 874,4 +15,8 755,2 642,5 –2,5 Entnahme für – Begrenzung von Beitragsanpassungen 212,8 182,9 156,6 – Barausschüttung 153,3 109,4 93,7 Zuführung 485,2 287,1 232,2 RfB-Quote 20,9 % 20,6 % 20,9 % RfB-Entnahmeanteile – Quote Einmalbeiträge 67,6 % 62,6 % 62,6 % – Quote Barausschüttungen 32,4 % 37,4 % 37,5 % RfB-Zuführungsquote 11,3 % 7,4 % 7,2 % Deckungsrückstellung 26.463,8 +6,7 24.793,7 21.872,1 +6,4 – Allgemeine Zuführung 1.430,8 1.279,1 1.070,4 – Zuführung nach § 12 Abs. 4 a VAG 154,8 147,3 122,2 – Direktgutschrift nach § 12 a Abs. 2 VAG 84,5 113,3 111,8 Schadenquote (neue Fassung) 76,6 % 80,7 % 81,3 % Versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote 13,5 % 9,2 % 8,8 % Überschussverwendungsquote 85,0 % 83,0 % 83,0 %
21 erzielt wurde. Der Anstieg der Bei- träge zurückzuführen ist. Die Ver- außerplanmäßige Abschreibungen tragseinnahmen in der Krankheits- waltungskostenquote blieb mit 2,5 % gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB fielen kostenteilversicherung lag über dem unverändert. nicht an (Vorjahr: 2 Mio. €). Auf Leistungsanstieg, sodass das Ergeb- Wertpapiere mussten 135 (20) Mio. € nis gegenüber dem Vorjahr verbes- Kapitalanlageergebnis und auf Beteiligungen 16 (33) Mio. € sert werden konnte. abgeschrieben werden. Die Abgangs- Das Kapitalanlageergebnis ist leicht verluste sanken auf 11 (29) Mio. €. Obwohl die Beitragseinnahmen in um 1,6 % auf 1.153 (1.172) Mio. € ge- Die Aufwendungen für die Verwal- der Pflegepflichtversicherung nur sunken und lag damit unter unseren tung von Kapitalanlagen, Zinsauf- leicht angestiegen sind, während bei Erwartungen. Die gesamten Erträge wendungen und sonstige Aufwen- den Versicherungsleistungen ein beliefen sich auf 1.394 (1.323) Mio. € dungen für Kapitalanlagen erhöhten starker Anstieg zu verzeichnen war, (+5,4 %). Deutlich geringere Zu- sich auf 51 (49) Mio. €. Hiervon ent- konnte ein sehr gutes Gesamtergeb- schreibungen, insbesondere auf Spe- fielen auf die Aufwendungen für nis erreicht werden. In der ergän- zialfonds, wurden durch höhere lau- Instandhaltung und Bewirtschaftung zenden Pflegezusatzversicherung fende Erträge und Abgangsgewinne von Grundstücken 12 (15) Mio. € sorgten ein starker Anstieg der Bei- überkompensiert. Die gesamten Auf- und auf die Aufwendungen für die träge und ein leichter Anstieg der wendungen erreichten im Wesent- Verwaltung, Zinsaufwendungen, Versicherungsleistungen für eine lichen aufgrund von deutlich gestie- Abschreibungen auf Mietforderun- Ergebnisverbesserung, die über dem genen Abschreibungen eine Höhe von gen und sonstige Aufwendungen Vorjahr lag. 241 (151) Mio. € (+59,7 %). 39 (34) Mio. €. Insgesamt verringerte sich die Nettoverzinsung der DKV von Bei den besonderen Versicherungs- Die laufenden Erträge lagen mit 4,5 % auf 4,1 %. formen lag der deutliche Anstieg der 1.340 (1.255) Mio. € über denen des Beitragseinnahmen noch über dem Vorjahres. Insbesondere die Erträge Versicherungsgeschäftliches der Versicherungsleistungen, sodass aus Zinsträgern stiegen aufgrund Ergebnis ein positives Ergebnis verzeichnet von Bestandserhöhungen deutlich wurde. Dies ist insbesondere auf den an. Aus dem Abgang von Kapital- Das versicherungsgeschäftliche Bereich der Beihilfeablöseversiche- anlagen wurden Erträge von Ergebnis erhöhte sich auf rung zurückzuführen. 39 (10) Mio. € realisiert. Die Erträge 644 (414) Mio. €. Dementsprechend resultierten aus Umschichtungen stieg die versicherungsgeschäftliche Aufwendungen für den in den Rentenspezialfonds und aus Ergebnisquote auf 13,5 (9,2) %. Dabei Versicherungsbetrieb Grundstücksverkäufen. Die Zuschrei- konnten die gewachsenen Beitrags- bungen fielen mit 5 (58) Mio. € einnahmen die höheren für das ver- Der beschlossene Wegfall der Drei- deutlich geringer aus als im Vorjahr. sicherungsgeschäftliche Ergebnis Jahres-Regelung im Bereich der pri- Durch die Auflösung des Sonder- relevanten Anteile an der Verände- vaten Krankenversicherung zeigte postens mit Rücklagenanteil wurden rung der Deckungsrückstellung, die erste positive Auswirkungen auf die 9 (–) Mio. € Erträge erzielt. leicht gestiegenen Aufwendungen Neugeschäftsproduktion. Zudem für Versicherungsfälle sowie die wirken die Vertriebszusatzmaßnah- Die Abschreibungen erhöhten sich gestiegenen Aufwendungen für den men. Die Abschlussaufwendungen auf 179 (73) Mio. €. Davon entfielen Versicherungsbetrieb überkompen- stiegen um 11 Mio. € beziehungswei- 28 (20) Mio. € auf Grundstücke. sieren. se um 3,1 % auf 352 Mio. €. Die Ab- Darin ist eine steuerliche Sonderab- schlusskostenquote hingegen sank schreibung aufgrund der Übertra- gegenüber dem Vorjahr von 7,6 % gung von Rücklagen gemäß § 6 b auf 7,4 %, was auf die höheren Bei- EStG von 9 (–) Mio. € enthalten;
22 L AGEBERICHT > ERTR AGSL AGE Gesamtergebnis Das Gesamtergebnis der DKV von Die DKV Belgium ist seit Jahren 115 (101) Mio. € wurde im Rahmen Marktführer in Belgien. Die Beitrags- Der Rohüberschuss nach Steuern be- des bestehenden Gewinnabführungs- einnahmen sind 2010 um 7,5 % auf trug bei einem gestiegenen versiche- vertrags vollständig an die ERGO Ver- insgesamt 398 Mio. € gestiegen. rungsgeschäftlichen und einem sicherungsgruppe AG abgeführt. Der leicht gesunkenen Kapitalanlage- aus der Entnahme der Rücklage für Im Krankenversicherungsmarkt ergebnis 768 (597) Mio. €. Von die- Anteile an einem herrschenden oder Luxemburg ist die DKV mit Beitrags- sem Überschuss sind unmittelbar mehrheitlich beteiligten Unterneh- einnahmen von 22 Mio. € auch im 168 (209) Mio. € zugunsten der Ver- men verbleibende Bilanzgewinn in Jahr 2010 (+14,4 %) Marktführer. sicherten verwendet worden: Höhe von 1.418 (47) Tsd. € wird im 115 (163) Mio. € im Rahmen der Rahmen des Gewinnverwendungs- In Norwegen und Schweden ist die Direktgutschrift nach § 12 a VAG zur vorschlags der Hauptversammlung DKV durch ein Joint Venture mit sofortigen und zur künftigen Beitrags- zur Ausschüttung vorgeschlagen. Storebrand im Krankenversiche- ermäßigung sowie 53 (45) Mio. € für rungsmarkt vertreten und auch hier die Pflegepflichtversicherung. Der Tochtergesellschaften und marktführend. Bruttoüberschuss nach Steuern er- Beteiligungen reichte damit 600 (389) Mio. €. Weitere Angaben zu unseren Toch- Die DKV-Töchter im Ausland konnten tergesellschaften finden Sie ab Darüber hinaus haben wir aus dem im Geschäftsjahr 2010 ihren kontinu- Seite 77 im Anhang. Bruttoüberschuss 485 (287) Mio. € ierlichen Wachstumstrend fortsetzen. der Rückstellung für erfolgsabhängi- Die Beitragseinnahmen stiegen insge- ge Beitragsrückerstattung zugeführt. samt um 9,8 % auf 1.017 Mio. €. Die Zusammen mit der Direktgutschrift DKV gehört in Belgien, Luxemburg, und der Zuführung zur Rückstellung Norwegen, Schweden und Spanien für die Pflegepflichtversicherung zu den Marktführern und zählt allein geben wir 85,0 (83,0) % des erwirt- im europäischen Ausland über drei schafteten Überschusses an unsere Millionen Menschen zu ihren Kunden. Versicherten weiter. Die Rückstel- lung für Beitragsrückerstattung be- Die DKV Seguros ist im spanischen lief sich zum Ende des Jahres 2010 Markt ein Anbieter von Versiche- auf 1.107 (1.085) Mio. €, die zur rung, Service und integrierter künftigen Beitragsentlastung oder Versorgung. Insbesondere durch zur Auszahlung an leistungsfreie Zuwachs im Beamtengeschäft Versicherte vorgesehen sind. konnte ein Wachstum um 11,1 % auf 596 Mio. € verzeichnet werden.
L AGEBERICHT > VER MÖGENSL AGE 23 Vermögenslage Im Jahr 2010 konnte der Kapitalanlagenbestand wiederum deutlich auf 28,6 Mrd. € gesteigert werden. Die Reservesituation war leicht rückläufig. Kapitalanlagenbestand Die sonstigen Ausleihungen beliefen in Aktien, Unternehmens-, Bank- und sich am Ende des Geschäftsjahres auf Staatsanleihen müssen bestimmte Der gesamte Kapitalanlagenbestand 19,0 (18,5) Mrd. €. Mit 66,4 (68,4) % Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. der DKV erhöhte sich 2010 um 5,6 % stellte die Position der sonstigen Hierzu wurde überwiegend in Unter- auf 28,6 (27,1) Mrd. €. Ausleihungen den mit Abstand größ- nehmen investiert, die Mitglieder der ten Anteil am Kapitalanlagenbestand Indizes Dow Jones Sustainability, Der Kapitalmarkt hat im abgelaufe- dar. Durch den Kauf einfach struktu- FTSE 4 Good, ASPI, ESI oder MSCI nen Geschäftsjahr Schwankungen rierter Produkte wurde das Wieder- KLD 400 Social sind oder den Nach- unterlegen. Bei den Zinsträgern hat anlagerisiko verringert. haltigkeitskriterien anerkannter sich die Reservesituation verbessert, Nachhaltigkeitsratingagenturen ge- bei den Aktien und Investmentantei- Zum Stichtag befanden sich siche- nügen. Der kontinuierliche und syste- len war sie rückläufig. rungsvermögensfähige Termingelder matisch angelegte Prozess wird durch in Höhe von 55 (56) Mio. € im unseren Asset-Manager MEAG durch- Der Immobiliendirektbestand ver- Bestand. Dies entspricht einem geführt und begleitet. minderte sich auf 626 (634) Mio. €. unveränderten Anteil von 0,2 % der Der Anteil am gesamten Kapital- Kapitalanlagen. In den letzten Jahren haben wir un- anlagenbestand betrug 2,2 (2,3) %. sere Nachhaltigkeitskriterien insbe- Die anderen Kapitalanlagen beliefen sondere bei Unternehmens- und Die Kapitalanlagen in verbundenen sich auf 112 (131) Mio. € und betru- Bankanleihen verschärft. Wir sind Unternehmen und Beteiligungen gen 0,4 (0,5) % der gesamten Kapi- davon überzeugt, dass es sich lang- stiegen um 14 Mio. € auf talanlagen. fristig günstig auf Risiko und Ertrag 1.025 Mio. € leicht an. Der Anteil auswirkt, bei der Kapitalanlage dieser Position am Kapitalanlagen- Zur Absicherung zukünftiger Ver- Nachhaltigkeitskriterien zu berück- bestand sank auf 3,6 (3,7) %. pflichtungen aus den langfristigen sichtigen. Incentive-Plänen der Tranchen 2004 Der Anteil der Aktien, Investment- bis 2009 hält die DKV Aktien der Bewertungsreserven anteile und anderen nicht festver- Münchener Rückversicherungs- zinslichen Wertpapieren am Kapital- Gesellschaft AG und Optionen. Auf Seite 61 dieses Geschäftsberichts anlagenbestand fiel leicht auf Bewertungseinheiten zwischen den weist die DKV die Zeitwerte der 17,4 (17,8) %. Münchener-Rück-Aktien beziehungs- Kapitalanlagen aus. Der Unterschied weise den Optionen und den aus- zwischen Zeit- und Buchwert wird Der Bestand an Inhaberschuld- gegebenen Wertsteigerungsrechten als Bewertungsreserve bezeichnet. verschreibungen und anderen liegen vor. Zeitwerte sind Momentaufnahmen festverzinslichen Wertpapieren und spiegeln die Marktsituation zu erhöhte sich um 896 Mio. € auf Bei der Kapitalanlage wurden soziale, einem bestimmten Zeitpunkt wider. 2.809 (1.913) Mio. €. Der Anteil ethische und ökologische Grundsätze Sie entwickeln sich nicht stetig, son- am gesamten Kapitalanlagen- berücksichtigt. Unsere bestehenden dern unterliegen vielmehr größeren bestand betrug 9,8 (7,1) %. Kapitalanlagen und neue Investments Schwankungen.
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