Gynäkologie & Geburtshilfe - Universimed
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Eur 7,– Jahrgang 22/2018 Österreichische Post AG, MZ 09Z038203M, Retouren an PF555, 1008 Wien ISSN 1561-5243, Universimed CMC GmbH, Markgraf-Rüdiger-Straße 6–8, 1150 Wien 2 / 2018 Gynäkologie www.universimed.com & Geburtshilfe EXtenDeD ABstraCt BanD OEGGG-Jahrestagung 2018 © iStockphoto/Massonstock
Jeder Moment steckt voller Freude – von Babywunsch Aus Liebe zum neuen Leben. bis Wunschbaby. Mit Ihrer Empfehlung und unserem 3-Phasen-Produkt können Frauen sich in jeder Phase rundum gut versorgt fühlen. • Das Femibion 3-Phasen-Produkt bietet Frauen eine bedarfsgerechte Versorgung ab Kinderwunsch, während der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit. • Enthält Nährstoffe, offe, wie Folat-Mix (Folsäure + Metafolin®), Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D zur gesunden Entwicklung des Babys.* * Femibion ist ein Nahrungsergänzungsmittel und kein Ersatz für eine ausgewogene, abwechslungsreiche wechslungsreiche Ernährung und kann eine gesunde Lebensweise nicht ersetzen. Die ergänzende Einnahme von Folsäure erhöht den Folat-Spiegel der Frau. Der Bedarf an Folsäure ist während der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht. Ein niedriger Folat- Spiegel ist bei Schwangeren wangeren einer der Risikofaktoren für die Entstehung eines Neu- ralrohrdefekts beim Embryo. Dafür sollte zusätzlich täglich 400 µg Folsäure über einen Zeitraum von mindestens 1 Monat vor und bis zu 3 Monaten nach der Empfängnis eingenommen werden. Der Zusammenhang zwischen einem niedrigen Folat-Spiegel und der Entstehung eines Neuralrohrdefekts ist wissenschaftlich belegt. Ein Neuralrohr- defekt ist durch mehrere Risikofaktoren bedingt. Die Veränderung eines Risikofaktors kann eine positive Wirkung haben oder auch nicht. Es gibt weitere Faktoren, die das Risiko für einen Neuralrohrdefekt unabhängig davon erhöhen können. Folsäure trägt zum Wachs- tum der Plazenta bei und unterstützt die Zellteilung und Blutbildung. Commission Regulation (EU) NO 440/2011: Die Aufnahme von Docosahexaensäure (DHA) durch die Mutter trägt zur normalen Entwicklung des Gehirns und der Augen beim Fötus und beim gestill- ten Kind bei. Die positive Wirkung stellt sich ein, wenn zusätzlich zu der für Erwachsene empfohlene Tagesdosis an Omega-3-Fettsäuren (d. h. 250 mg DHA und Eicosapentaen- säure (EPA)) täglich 200 mg DHA eingenommen werden. Vitamin D wird für ein gesun- des Wachstum und eine gesunde Entwicklung der Knochen bei Kindern benötigt.
EDItorIal P. Kohlberger, Wien GynÄKoLoGie & GeBURtSHiLFe Sehr geehrte Kollegin, sehr geehrter Kollege! Wir freuen uns, Sie auf der Jahrestagung der OEGGG, die- In den Seminaren beschäftigen wir uns u.a. mit den Fra- ses Mal in Salzburg, begrüßen zu dürfen! gen: Ist Gewalt (k)ein Thema in der Frauenheilkunde? Wie wird der intrauterine Fruchttod korrekt aufgearbeitet? Wie Das wissenschaftliche Programm der Tagung bietet eine erfolgen die Diagnostik und Indikationsstellung bei Uterus- ausgezeichnete Auswahl aus dem gesamten Spektrum der myomen und gibt es einen Zusammenhang zwischen der Gynäkologie und Geburtshilfe. Ein ganz besonderes Anliegen Migration und neuen Keimen? ist es uns dabei, den aktuellen Neuerungen unseres Faches genügend Zeit und Raum zu geben. Einen Ausschnitt unserer Vorträge und Seminare finden Sie in der Ihnen vorliegenden Ausgabe von JATROS Gynä- Die Themenschwerpunkte sind breit gefächert. Die Vor- kologie & Geburtshilfe. träge umfassen Informationen von der neuen Nomenklatur der gynäkologischen Zytologie der ÖGZ über die Urogynäko- Ich wünsche Ihnen eine spannende Tagung mit regem logie, Osteoporose und Hormonersatztherapie bis hin zu Austausch und informativen Gesprächen sowie viel Spaß Änderungen im Mutter-Kind-Pass. Auch Updates in den beim Studieren des Journals! Bereichen Kontrazeption, Onkologie/Senologie, Genetik in Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Gestationsdiabetes kommen nicht zu kurz. Ihre Darüber hinaus werden auch heuer wieder die Professoren Univ.-Prof. Dr. Petra Kohlberger in einer interaktiven Sitzung „aus der Fassung gebracht“. Präsidentin der OEGGG Mehr zur OEGGG-Jahrestagung finden Sie jetzt auch online in Wissenschaftliche Beiräte Prim. Dr. W. Arzt, Linz; Univ.-Prof. Dr. D. Bancher-Todesca, Wien; Prim. Dr. E. Boschitsch, unserem Themenschwerpunkt unter: Wien; Univ.-Prof. Dr. C. Egarter, Wien; Dr. M. Elnekheli, Wien; Univ.-Prof. Dr. L. C. Fuith, universimed.com/oeggg2018 Eisenstadt; Ao. Univ.-Prof. DDr. J. C. Huber, Wien; Prim. Univ.-Prof. Dr. P. Husslein, Wien; Prim. Univ.-Prof. Dr. J. Keckstein, Villach; Univ.-Prof. Dr. H. Kiss, Wien; Univ.-Prof. Dr. P. Kohlberger, Wien; Prim. Univ.-Prof. Dr. U. Lang, Graz; Prim. Univ.-Prof. Dr. C. Marth, Inns- bruck; Prim. Univ.-Doz. Dr. W. Neunteufel, Dornbirn; Univ.-Prof. Dr. E. Petru, Graz; Prim. Univ.-Prof. Dr. G. Ralph, Leoben; Univ.-Prof. Dr. P. Sevelda, Wien; Univ.-Prof. Dr. C. Singer, Wien; Prim. Univ.-Doz. Dr. G. Sliutz, Wien; Univ.-Prof. Dr. W. Umek, Wien; Univ.-Prof. Dr. L. Wildt, Innsbruck Gynäkologie & Geburtshilfe 2/2018
Das flexible und kostengünstige IUS. ■ Effektive Langzeitkontrazeption ■ Ausgezeichneter Pearl-Index von 0,21 1 ■ Sehr gute Blutungskontrolle 2 Fachkurzinformation siehe Seite 17 KEDP/DACQFF 18/02 Gedeon Richter Austria GmbH · Hainburger Straße 20/17 · 1030 Wien · richterat@gedeonrichter.eu · www.gedeonrichter.at
Inhalt GynÄKoLoGie & GeBURtSHiLFe © iStockphoto/HaizhanZheng 25 Fetale kardiale Interventionen – Methode, Risiko, Outcome W. Arzt, Linz G. Tulzer, Linz 28 Systemische Tumortherapie Die Patientin mit gynäkologischen Problemen E. Petru, Graz inFeKtionen 30 Chlamydien-Screening: Stellungnahme der OEGGG basierend auf der S2k-Leitlinie der AMWFi L. Hefler, Linz OEGGG-JaHrEstaGunG scHWanGErscHaFt 6 Neue ÖGZ-Nomenklatur Wissenschaftlicher Hintergrund: 32 Pathologie in Schwangerschaft Was bleibt, was hat sich geändert? und Perinatalperiode O. Reich, Graz E. F. Karpf, Graz M. Häusler, Graz 8 Adenomyose – was gibt es Neues? E. Janschek, Villach oSteoPoRoSe 36 Osteoporosetherapie: Lebensstil und innovative Medikamente 12 effiziente abklärung nach intrauterinem Fruchttod aGO-taGunG D. A. Muin, Manchester, Wien 38 Aktuell laufende Studien der AGO in Österreich 14 Gewalt (k)ein Thema der Frauenheilkunde? 40 Olaparib (Lynparza®): zulassung der Tabletten- B. Maier, Wien formulierung auch für Patientinnen ohne BRCA-Mutation POst-saBcs 16 Hypertensive Erkrankungen in der Schwangerschaft 44 Diskussion Ist die lebenslange Nachsorge Welchen Stellenwert haben die präsentierten Studien für ein Thema? die klinische Praxis? M. G. Mörtl, Klagenfurt H. K. Lackner, Graz 48 Update Chemotherapie, zielgerichtete Therapien und Immuntherapie bei metastasiertem Brustkrebs 18 Adipositas, Präeklampsie und Gestationsdiabetes Das metabolische Syndrom in der Betreuung 50 SABCS 2017: Pathologie von Hochrisikoschwangerschaften From bench to bedside: neue Therapieansätze K. Mayer-Pickel, Graz auf molekularbiologischer Basis Z. Bago-Horvath, Wien 20 Metformin als Therapie des Gestationsdiabetes 52 Neues vom SABCS 2017 C. Stern, Graz Fokus metastasiertes ER+-Mammakarzinom, „liquid biopsy“ und Prädiktion G. Rinnerthaler, Salzburg 22 Urogynäkologie und Hormone B. Bodner-Adler, Wien 31 Impressum Gynäkologie & Geburtshilfe 2/2018 5
Kongress OEGGG-JaHrEstaGunG O. Reich, Graz neue ÖGZ-nomenklatur Wissenschaftlicher Hintergrund: Was bleibt, was hat sich geändert? Die Medizin unterliegt einem fortwährenden Entwicklungsprozess. Klassifika- KeyPointS tionen müssen neu evaluiert und dem gegenwärtigen Wissensstand angepasst ●● Frauen mit latenten HPV-Infektio- werden. Wesentliche wissenschaftliche Erkenntnisse zur Pathogenese des nen zeigen keine Läsionen. Kolpo- Zervixkarzinoms haben zu einer neuen zytologischen Nomenklatur der Österrei- skopie und Zytologie sind normal. chischen Gesellschaft für Zytologie (ÖGZ) geführt, die Auswirkungen auf unsere Beide Untersuchungen sind jedoch wichtig, um zu bestätigen, klinische Tätigkeit hat. Dabei ist von zentraler Bedeutung, dass verschiedene dass ein Normalbefund vorliegt. Muster der Genexpression von humanen Papillomaviren (HPV) wesentlich dafür ●● Produktive HPV-Infektionen füh- verantwortlich sind, ob und welche Veränderungen in den Epithelien der Cervix ren zytologisch und histologisch uteri entstehen und ob daraus ein Krebsrisiko abzuleiten ist oder nicht. zu LSIL. Betroffene Frauen haben ein nur geringes Risiko für die Pro- U nverändert gilt, dass in unserer klini- schen Praxis die Histologie der goldene Standard ist. Der histologische Befund ent- sprechen von latenten, produktiven und transformierenden HPV-Infektionen. Dabei entsprechen latente HPV-Infektionen kli- gression zum invasiven Karzinom und sollen kontrolliert werden. Ca. 90% bilden sich spontan in einem scheidet, ob und wie eine Behandlung er- nisch einem Normalbefund, produktive Zeitraum von 1–2 Jahren zurück, folgt und welche Maßnahmen der Nachkon- HPV-Infektionen einer LSIL und transfor- was einer Selbstheilung ent- trolle nötig sind. Was sich aber geändert mierende HPV-Infektionen einer HSIL und/ spricht. hat, ist, dass wir heute vor dem Hintergrund oder einem Adenocarcinoma in situ (AIS). ●● Frauen mit transformierenden grundsätzlich verschiedener Muster der Ge- Die meisten HPV-Infektionen der Zer- HPV-Infektionen entwickeln zyto- nexpression von HPV auf der einen Seite vix sind latent, werden nicht bemerkt und logisch und histologisch HSIL (CIN eine Gruppe von Frauen definieren können, enden hier. HPV ist in Basalzellen in nied- 2/3) und/oder ein AIS. Sie haben die nur ein sehr geringes Risiko für die Pro- riger Kopiezahl nachweisbar. Es kommt ein signifikantes Risiko für die Pro- gression zum invasiven Karzinom hat. Die- hier zu keiner nennenswerten Genexpres- gression zum invasiven Karzinom se Frauen entwickeln keine oder „low-grade sion und Replikation von HPV. Kolposko- und sind Kandidatinnen für eine squamous intraepithelial lesions“ (LSIL), pie, Zytologie und Histologie sind normal. Therapie. welche sich zumeist spontan zurückbilden. Nur ca. 10% der Frauen mit persistieren- In der Regel ist keine Behandlung, sondern den HPV-Infektionen entwickeln produkti- ●● Der immunhistochemische Nach- eine Kontrolle angezeigt. Auf der anderen ve Infektionen. Diese können durch Low- weis von p16INKA4a erlaubt, trans- Seite besteht eine Gruppe von Frauen mit Risk- und High-Risk-HPV hervorgerufen formierende HPV-Infektionen in einem signifikanten Risiko für die Progres- werden. Zytologisch und histologisch Gewebeproben zu erkennen, und sion zum invasiven Karzinom. Diese Frauen kommt es zu charakteristischen morpholo- ist damit gut geeignet, die patho- entwickeln „high-grade squamous intraepi- gischen Veränderungen in Form von Koilo- logisch-anatomische Diagnostik thelial lesions“ (HSIL) und sind Kandidatin- zyten. HPV vermehrt sich, die Viruslast ist zu objektivieren und besser repro- nen für eine Behandlung. hoch. Vor allem die späten HPV-Gene L1 duzierbar zu machen. Bei unklaren und L2 werden exprimiert. Insgesamt ist Befunden sollte diese Untersu- Latente HPV-infektion: klinischer die HPV-Genexpression gut kontrolliert und chung angefordert werden. normalbefund es besteht kein eigentliches Krebsvorstadi- um. In der Kolposkopie sind oft „Minor“- Wir sprechen heute nicht mehr von „in- Veränderungen oder Kondylome sichtbar. tionen nur im Plattenepithel und nicht im traepithelialen Neoplasien“, sondern von Zytologisch entsprechen produktive Infek- Zylinderepithel der Zervix vorkommen. „intraepithelialen Läsionen“, auch um klar- tionen nach aktueller zytologischer Nomen- Selten und fast ausschließlich durch zustellen, dass eine LSIL keine unmittelba- klatur der ÖGZ einem Pap IIID. Histologisch High-Risk-HPV verursacht entstehen trans- re Krebsvorstufe darstellt. Wir gehen heute kommt es zur CIN 1, zu Kondylomen oder formierende HPV-Infektionen. Diese führen in der Pathogenese des Zervixkarzinoms nur zur Koilozytose. Ca. 90% der produkti- zu HSIL (CIN 2, 3) und/oder zum AIS. Die nicht mehr von einem kontinuierlichen ven Infektionen sind nach 1–2 Jahren nicht HPV-Genexpression ist hierbei im Vergleich Fortschreiten von Veränderungen im Epi- mehr nachweisbar, was einer Spontanre- zur produktiven Infektion signifikant ver- thel von normal über CIN 1, CIN 2 und CIN gression bzw. einer Selbstheilung ent- ändert. Durch die Expression der frühen 3 bis zum Carcinoma in situ aus, sondern spricht. Wichtig ist, dass produktive Infek- HPV-Gene E6 und E7 kommt es zu einer 6 Gynäkologie & Geburtshilfe 2/2018
Kongress OEGGG-JaHrEstaGunG Störung des Zellzyklus und des program- schen Kontext die CIN 2 nicht zu den sofort (CIN 1) zunächst beobachtet und die wahr- mierten Zelltodes, wodurch sich schrittwei- therapiebedürftigen HSIL gezählt. Generell scheinliche Regression abgewartet werden. se Mutationen anhäufen, was zu einem haben HSIL, die morphologisch einer CIN 2 Derzeit besteht keine Evidenz für die Not- unkontrollierten Wachstum führt. Dies be- entsprechen, ein höheres Potenzial zur Re- wendigkeit einer vorzeitigen Therapie die- dingt eine genetische Instabilität im Epithel. gression und zeigen eine geringere Progres- ser p16INKA4a-positiven LSIL. Kolposkopisch sieht man zumeist „Major“- sion zum invasiven Karzinom als HSIL, die Ebenso bedeutsam ist, dass transformie- Veränderungen. Zytologisch entsprechen einer CIN 3 entsprechen. Es ist deshalb rende HPV-Infektionen zum einen über den transformierende Infektionen nach neuer wichtig, dass wir Gynäkologen unsere Part- Weg einer LSIL zur HSIL führen können, Nomenklatur der ÖGZ einem Pap IV. Es be- ner in den pathologischen Instituten dazu wenn ein reifes, stratifiziertes Plattenepi- stehen ein intraepitheliales Krebsvorstadi- anhalten, weiterhin zwischen HSIL (CIN 2) thel infiziert wird. Es können jedoch ande- um und ein signifikantes Risiko für die und HSIL (CIN 3) zu differenzieren, was in rerseits auch De-novo-HSIL entstehen, Progression zum invasiven Karzinom. den meisten Fällen möglich ist. Nur im wenn im Rahmen der Metaplasie innerhalb Zweifel sollte der Befund als HSIL (CIN 2, der Transformationszone ein sehr junges, HSiL mit biologischen 3) wiedergegeben werden. unreifes, nur 2–3 Zelllagen umfassendes eigenschaften von LSiL Von wichtiger praktischer Bedeutung ist, Plattenepithel infiziert wird. Diese Frauen dass transformierende HPV-Infektionen mit können sich primär mit einem Pap IV prä- Von klinischer Wichtigkeit ist, dass nicht dem Biomarker p16INKA4a in Gewebeproben sentieren, während die erstgenannte Grup- alle transformierenden HPV-Infektionen erkannt werden können, was zu einer sig- pe von Frauen erst einen Pap IIID und dann zum invasiven Karzinom fortschreiten. Man- nifikanten Verbesserung der Differenzial- einen Pap IV zeigt. n che und insbesondere Läsionen adoleszenter diagnostik und interindividuellen Reprodu- oder junger Frauen, die als HSIL klassifiziert zierbarkeit der histopathologischen Diag- Autor: Ao. Univ.-Prof. Dr. Olaf Reich werden, haben biologische Eigenschaften nostik führt. Alle HSIL/AIS sind positiv für Universitätsfrauenklinik Graz von LSIL, d.h., sie werden vom Immunsys- p16INKA4a. Jedoch zeigen auch ca. 10% der E-Mail: olaf.reich@medunigraz.at tem erkannt und gehen in Regression. Des- LSIL (CIN 1) eine p16INKA4a-Positivität. Die- n121527 halb wird in Österreich wie auch in anderen se p16INKA4a-positiven LSIL (CIN 1) sollen Literatur: Ländern und anders als im US-amerikani- ebenso wie die p16INKA4a-negativen LSIL beim Verfasser NEU Atmungsaktiver Schutz für den äußeren Intimbereich bildet einen wasserabweisenden Schutzfilm und lässt die Haut trotzdem „atmen“ Atmungs- schützt die Haut im äußeren Intimbereich aktiv! vor Feuchtigkeit und Wundscheuern enthält hautberuhigende, naturidentische Substanzen aus Hafer und Kamille a Schutz-Salbe OHNE Mineralfette und Silikone • zur Vorbeugung von „Hautwolf“ geeignet
Kongress OEGGG-JaHrEstaGunG E. Janschek, Villach adenomyose – was gibt es neues? Als Adenomyosis uteri wird der Nachweis von endometrialen Drüsen und Stroma im Myometrium in Kombination mit einer Hypertrophie des umgebenden Myometriums definiert.1 Im folgenden Artikel werden die aktuellen diagnostischen Verfahren und Therapieoptionen beleuchtet. o bwohl die Pathogenese und die Ätiolo- gie noch nicht restlos geklärt sind, wer- den derzeit zwei Theorien favorisiert: die Dopplers während der sonografischen Un- tersuchung gelingt eine bessere Abgrenzung der Adenomyose gegenüber Myomen vor hysteroskopische Gewinnung einer Ge- websprobe dient zur Diagnose – z. T. auch Therapie – der oberflächlichen Adenomy- Invagination des basalen Endometriums in allem bei gleichzeitigem Auftreten beider ose. Veränderungen in der Tiefe des Myo- das umgebende Myometrium2 und die Me- Pathologien (Koexistenz in ca. 40% der Fäl- metriums können so aber nicht abgeklärt taplasie ektoper pluripotenter Stammzel- le, Bazot 2018).9 Die Anwendung des 3D- werden. Die Nadelbiopsie unter hysteros- len.3 Unklar blieben bisher auch die Fakto- Ultraschalls ermöglicht eine bessere Beur- kopischer Sicht ist von geringer Aussage- ren, die zur Entstehung der Erkrankung teilung der junktionalen Zone (JZ) bei Be- kraft, ebenso wie die stichprobenartige führen. Die in der Literatur angegebene urteilung in der koronaren Ebene.8 Biopsie aus dem Uterus während einer La- Inzidenz der Adenomyose variiert zwischen paroskopie, und kann eine Adenomyose 5 und 70% und hat die höchste Prävalenz MRT (Magnetresonanztomografie)9 nicht ausschließen. Hierbei scheint die bei Frauen zwischen 30 und 50 Jahren.4 Die Die MRT des Uterus stellt eine Second- transvaginale Gewebsgewinnung unter so- klinischen Kardinalsymptome der Adeno- Line-Untersuchung in der Diagnostik der nografischer Führung ein vielversprechen- myose stellen die Vergrößerung der Gebär- Adenomyose dar, vor allem bei nicht kon- der Ansatz zu sein, vor allem im Falle einer mutter, die Dysmenorrhö, chronische Un- klusiver Ultraschallevaluierung oder im fokalen Adenomyose.10, 11 Eine weitere terleibsschmerzen und Menorrhagien dar. Rahmen der präoperativen Vorbereitungen interessante Entwicklung könnte die Kom- Zunehmende Evidenz macht einen negati- zur Planung einer individualisierten chir- bination der operativen Hysteroskopie mit ven Effekt der Adenomyose auf die Fertilität urgischen Intervention. Zusätzlich kann der Sonografie sein, da endomyometriale deutlich.5, 6 Knapp die Hälfte der Patientin- das MRT zwischen verschiedenen Subty- Proben suspekter Areale des inneren und nen mit tief infiltrierender Endometriose pen der Adenomyose unterscheiden und äußeren Myometriums unter Ultraschall- (TIE) entwickelt gleichzeitig eine Adeno- präziser zwischen Adenomyose und My- sicht gezielt erhoben werden könnten.12 myose, welche auch als Endometriosis ge- omen differenzieren als die TVS. MRT-Ex- nitalis interna bezeichnet wird.7 perten weisen ebenfalls auf die Notwendig- therapeutisches Vorgehen keit einer einheitlichen Nomenklatur hin. Diagnostisches Vorgehen Medikamentöse Therapie13 Invasive Diagnostik Die systemische Einnahme von Hormo- Ultraschall Die definitive Diagnose erfolgt nach wie nen wird als klassische Behandlung der Für den klinischen Alltag in der Gynäko- vor durch den histologischen Nachweis. Die Adenomyose angesehen, um Adenomyo- logie stellen der Ultraschall und speziell die transvaginale Sonografie (TVS) die Bildge- bung erster Wahl dar. Die klassischen sono- grafischen Kriterien wurden durch die „Morphological Uterus Sonographic Assess- ment“ (MUSA) Group im Konsens ausgear- beitet. Neben einer strukturierten Untersu- chung bieten sie die Dokumentation mit standardisierter Terminologie des Myomet- riums an.8 So soll eine einheitliche Befun- dung sowohl im klinischen Alltag als auch für Forschungszwecke stattfinden können. Dies ist wesentlich, um die Intra- und Inter- observer-Variabilität zu reduzieren, die de- finierten Kriterien zu validieren und schließ- lich den Effekt konservativer wie auch chir- urgischer Therapien messen und die TVS mit anderen bildgebenden Verfahren ver- gleichen zu können. Mehrere Studien haben Abb.: Beispiel der Triple-Flap-Methode zur Resektion diffuser Adenomyose der Vorder- und Hin- gezeigt, dass die Kombination mehrerer terwand des Uterus (mit freundlicher Genehmigung und adaptiert aus Osada H. Shikysusenkinsho. Kriterien die Diagnosesicherheit erhöht.4 [Uterine adenomyosis.] In: Osada H. Jissen fujinka fukkukyoka-shujutsu. [Laparoscopy for gyneco- Durch Zuhilfenahme des Color- und Power- logy: a comprehensive manual and procedure DVD]. Tokyo: Medical View, 2009) 8 Gynäkologie & Geburtshilfe 2/2018
derStaud & DIE LÖWEN r Organ de OEGGG Alle relevanten Inhalte in einem Heft. Ihre Zeit ist kostbar! Darum selektieren unsere erfahrenen Redakteure gemeinsam mit OEGGG und AGO alle relevanten Informationen aus der internationalen Welt der Medizin und fassen sie in diesem Heft für Sie zusammen. Inklusive umfassender Kongress-Berichterstattung, vor Ort recherchiert. Gynäkologie www.universimed.com & Geburtshilfe Im JATROS Journal und auf www.universimed.com
Kongress OEGGG-JaHrestagung Sensitivität % Spezifität % PPV % NPV % Charakteristische Befunde 2D-TVS 75 90 86 82 Heterogenes Myometrium Exacoustos 2016 Echoreiche lineare Streifen („striation“) Echoleere Zysten Subendometriale Mikrozysten Asymmetrische Wandverbreiterung Globale Wandverbreiterung „Question mark sign“* Verbreiterung der junktionalen Zone (JZ) Echoreiche Areale Color-/Power-Doppler 95,6 93,4 88,6 97,6 PI, RI, Vmax Sharma 2015 Abgrenzung zu Myomen (zentrale versus periphere Durchblutung) 3D-TVS 91 88 85 92 JZmax >8mm Koronare Ebene JZdiff >4mm Exacoustos 2016 Unterbrechung der JZ Asymmetrie der Uteruswände Echoarme Streifen MRT 77,5 92,5 83 – JZmax >12mm T2 gewichtet JZ >40% Bazot 2018 Wanddicke JZdiff >5mm Signal-intensive Spots HSK 78,46 54,32 – – Inhomogenes Endometrium Gordts 2018 Endometrium-Defekte Veränderte Vaskularisation Zystische Läsionen LSK – – – – Diffus vergrößerter Uteruscorpus Krentel 2017 Verminderte Konsistenz („pillowy resistance“) „Blue sign“ Subseröse zystische Läsion(en) Tab.: Sensitivität und Spezifität der unterschiedlichen diagnostischen Verfahren und deren charakteristische Befunde * Dieser Terminus wurde nicht in die MUSA-Klassifikation aufgenommen, da eine solche Veränderung bei TIE des hinteren Kompartimentes mit Adeno- myose auftritt. +JZdiff = Differenz zwischen der maximalen und der minimalen Dicke der JZ (JZmax-JZmin) se-assoziierte Blutungsstörungen und HIFU („high intensity focused schwere Komplikationen zu vermeiden, wie Schmerzen zu lindern. Zur Therapie wer- ultrasound“)14 Hautverbrennungen (0,2%) und Darmver- den Gestagene, Ovulationshemmer und Beim fokussierten Ultraschall handelt es letzungen (0,02%). GnRH-Agonisten eingesetzt. Neuere Sub- sich um eine neue nicht invasive thermi- stanzen wie Aromatasehemmer (AI), se- sche Ablationstechnik. Der gebündelte Organerhaltende Chirurgie15 lektive Progesteronrezeptor-Modulatoren Schall führt am gewählten Herd zu Koagu- Als klassische Therapie der Adenomyose (SPRM) und GnRH-Antagonisten zeigen lationsnekrosen durch Erreichen von Tem- galt lange die Hysterektomie. Die verbesser- in klinischen Studien ebenfalls vielver- peraturen von 65°C. Der Fokus des Wand- te Diagnostik und das veränderte Bewusst- sprechende Ergebnisse in Bezug auf die lers wird unter sonografischer oder MRT- sein der Patientinnen ermöglichen unter Linderung der Schmerzen und Blutungs- Sicht auf das jeweilige Ziel gerichtet. In der Entwicklung neuer konservativer Operati- störungen. Der Einsatz des SPRM Ulipris- Zwischenzeit wurde die Methode bereits onsverfahren den Organerhalt. Im Über- talacetat musste in einer Phase-II-Studie bei mehr als 10 000 Patientinnen in China sichtsartikel von Osada werden die diversen allerdings wegen des möglichen Zusam- angewandt. HIFU führt zu einer guten und Uterus-erhaltenden Eingriffe anhand von menhangs mit schweren Leberschädigun- langfristigen Schmerz- und Blutungskont- insgesamt 2365 publizierten Fällen be- gen frühzeitig beendet werden. Neue The- rolle bei hoher Anwendungssicherheit. Dies schrieben und verglichen. Besonderes Au- rapien setzen z.B. Valproinsäure bei Ade- ermöglicht den Organerhalt bei diffuser genmerk wird auf die möglichst komplette nomyosepatientinnen ein; experimentelle und fokaler Adenomyose und scheint auch Resektion der Adenomyose vor allem bei Studien untersuchen die Wirkung von bei Sterilitätspatientinnen erfolgreich ein- diffusem Befall sowie die sorgfältige Rekon- Thromboxan-A2-Synthese-Inhibitoren auf setzbar zu sein. Wichtig ist dabei die sorg- struktion des Uterus bei Kinderwunsch ge- Adenomyose bei Mäusen. fältige Selektion der Patientinnen, um legt. Hierbei scheint auch die Resektion der 10 Gynäkologie & Geburtshilfe 2/2018
Kongress OEGGG-JaHrEstaGunG Adenomyose mit kaltem Skalpell für die möglicht in komplexen Fällen die genaueste 1514029 5 Campo S et al.: Infertility and adenomyosis. Obs- Wundheilung wichtig zu sein, da so die Erfassung des Uterus zur optimalen Planung tet Gynecol Int 2012; 2012: 786132 6 Younes G, Tulandi T: Ef- fects of adenomyosis on in vitro fertilization treatment out- geringsten Uterusrupturen resultieren. organerhaltender Eingriffe. Die histologi- comes: a meta-analysis. Fertil Steril 2017; 108(3): 483-490. Schwangerschaftsraten von 17,5–72,2%, sche Sicherung bei Organerhalt könnte e3 7 Lazzeri L et al.: Preoperative and postoperative clinical überwiegend mittels ART, konnten erreicht durch die sonografisch gezielte Biopsie sinn- and transvaginal ultrasound findings of adenomyosis in pa- werden. Dennoch gehen Schwangerschaf- voll für die Einleitung einer personalisierten tients with deep infiltrating endometriosis. Reprod Sci 2014; ten nach extensiver Chirurgie mit einem Therapie der Adenomyose sein. n 21(8): 1027-33 8 Van den Bosch T et al.: Terms, definitions and measurements to describe sonographic features of deutlich erhöhten Risiko für Fehlgeburten myometrium and uterine masses: a consensus opinion from (12,7–44,4%), „stille“ Uterusrupturen zwi- Autorin: the Morphological Uterus Sonographic Assessment (MUSA) schen der 12. und 35. SSW (17,3%) und OÄ Dr. Elisabeth Janschek group. Ultrasound Obstet Gynecol 2015; 46(3): 284-98 9 Ba- Plazentationsstörungen einher. Während Gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung zot M, Daraï E: Role of transvaginal sonography and magne- Adenomyome durchaus laparoskopisch ope- LKH Villach tic resonance imaging in the diagnosis of uterine adenomy- osis. Fertil Steril 2018; 109(3): 389-97 10 Luciano DE et al.: riert werden können, sollten bei diffuser E-Mail: elisabeth.janschek@kabeg.at Three-dimensional ultrasound in diagnosis of adenomyosis: Adenomyose die Laparotomie oder die la- histologic correlation with ultrasound targeted biopsies of paroskopisch assistierte Laparotomie präfe- Vorstand: the uterus. J Minim Invasive Gynecol 2013; 20(6): 803-10 riert werden. Je nach Lokalisation der Ade- Univ.-Prof. Dr. Peter Schwärzler 11 Exacoustos C et al: The uterine junctional zone: a 3-di- nomyose werden die „triple-flap“ oder die n12 mensional ultrasound study of patients with endometriosis. Am J Obstet Gynecol 2013; 209(3): 248.e1-7 12 Gordts S et asymmetrische Dissektion empfohlen. al.: Symptoms and classification of uterine adenomyosis, in- Zusammenfassend kann man sagen, dass Literatur: cluding the place of hysteroscopy in diagnosis. Fertil Steril die Adenomyose von der Pathogenese bis 1 Bird CC et al: The elusive adenomyosis of the uterus--revi- 2018; 109(3): 380-388.e1 13 Vannuccini S et al.: Role of me- hin zur Therapie weiterhin eine umstrittene sited. Am J Obstet Gynecol 1972; 112(5): 583-93 2 Leyende- dical therapy in the management of uterine adenomyosis. Entität bleibt. Eine zuverlässige Diagnose cker G, Wildt L: A new concept of endometriosis and adeno- Fertil Steril 2018; 109(3): 398-405 14 Zhang L et al.: High in- myosis: tissue injury and repair (TIAR). Horm Mol Biol Clin In- tensity focused ultrasound for the treatment of adenomyo- kann durch eine kombinierte Betrachtung vestig 2011; 5(2): 125-42 3 Ferenczy A et al.: Pathophysio- sis: selection criteria, efficacy, safety and fertility. Acta Ob- der Symptome und der gynäkologischen logy of adenomyosis. Hum Reprod Update 1998; 4(4): 312-22 stet Gynecol Scand 2017; 96(6): 707-14 15 Osada H: Uterine Untersuchung mit dem 2D- und/oder 3D- 4 Krentel H et al.: From clinical symptoms to MR imaging: di- adenomyosis and adenomyoma: the surgical approach. Fer- Ultraschall erreicht werden. Das MRT er- agnostic steps in adenomyosis. Biomed Res Int 2017; 2017: til Steril 2018; 109(3): 406-17 PHarMa-nEWs Levosert® – das iUS von Gedeon Richter Die flexible und kostengünstige alternative in der Langzeitkontrazeption D ie Hormonspirale Levosert® verfügt über ein Depot von 52mg Levonor- gestrel, wovon anfänglich etwa 20μg pro und sichere Option der Langzeitkontra- zeption dar. Zusätzlich ermöglicht das flexible IUS innerhalb von 12 Monaten schwanger wurde.6 Somit ist Levosert® nicht nur für Nulliparae und Frauen mit abgeschlossener 24 Stunden und nach 4 Jahren rund 11μg eine sehr gute Blutungskontrolle und ist Familienplanung geeignet, sondern auch freigesetzt werden.1 Das 32 x 32cm kleine daher auch für die Behandlung bei Hyper- für Frauen, die bis zum nächsten Kind si- und flexible IUS mit viskoelastischem menorrhö zugelassen. Studiendaten zei- cher und bequem verhüten wollen. n T-Körper steht in einem bewährten, bieg- gen, dass sich der menstruelle Blutverlust Literatur: samen Inserter mit abgerundeter Spitze bei menorrhagischen Patientinnen 3 Mo- 1 Fachinformation Levosert®, Stand 01/2018 2 Eisenberg zur Verfügung. nate nach Levosert®-Einlage um 88% re- DL et al.: Contraception 2015; 92 (1): 10-16 3 Mawet M et Die zuverlässige Wirkung und die gute duzierte. Dies führte ebenso zu einem si- al.: Eur J Contracept Reprod Health Care 2014; 19: 169-179 Verträglichkeit von Levosert® wurden in gnifikanten Anstieg des Hämoglobin- und 4 Darney PD et al.: Contraception 2018; 97 (3): 210-214 der bisher größten IUS-Studie – mit 1751 Ferritinwerts.3 Die Amenorrhörate lag 9 5 Allergan. Liletta Prescribing Information, August 2017. Available at: https://www.allergan.com/assets/pdf/ liletta- nulliparen und paren Frauen im Alter zwi- Monate nach Insertion bei 19% und erhöh- shi_pi 6 Data on file. Clinical Study Report, 09 June 2016 schen 16 und 45 Jahren, mit breitem BMI- te sich innerhalb von 4 Jahren auf 41%.4, 5 Spektrum (ca. 25% ≥30kg/m2, ca. 5% Weitere Untersuchungen demonstrier- Entgeltliche Einschaltung ≥40kg/m2) – bestätigt.2 Levosert® stellt ten, dass bei 97% der Frauen mit Kinder- Mit freundlicher Unterstützung durch somit mit einem hervorragenden Pearl- wunsch die Menstruation innerhalb von 3 die Gedeon Richter Austria GmbH Index von 0,21 für Frauen in unterschied- Monaten nach Levosert®-Entfernung wie- Fachkurzinformation siehe Seite 17 lichen Lebensphasen eine komfortable der einsetzte und der Großteil der Frauen Gynäkologie & Geburtshilfe 2/2018 11
Kongress OEGGG-JaHrEstaGunG D. A. Muin, Manchester, Wien Effiziente abklärung nach intrauterinem Fruchttod Jeder intrauterine Fruchttod muss leitliniengemäß genau abgeklärt werden. Im Jahr 2016 betrug die Rate an perinataler Mortalität in Österreich 3,3 Totgeburten auf 1000 Lebendgeburten, diese Rate hat sich in den letzten Jahren relativ stabil gehalten. e ine verlässliche Aussage über die Ursa- che eines intrauterinen Fruchttodes ist erst nach Einlangen aller fetalen Post- Todesursache Subkategorien 1 Numerisch mortem-Untersuchungen (fetale Obduk- 2 Strukturell tion und Plazentahistologie), mütterlichen Mikrodeletion/ 1 Chromosomaler Defekt Laboruntersuchungen (Infektionsscree- ning v.a. auf Toxoplasmose, Rubella, Par- 3 vovirus B19; Kleihauer-Betke-Test; HbA1c; uniparentale Disomie Antiphospholipid-Syndrom; Schilddrüsen- 1 Monogenetisch funktion, Nieren- und Leberfunktionspa- Kongenitale 2 Syndrom 2 Andere rameter inkl. Gallensäure) sowie ggf. der 3 ZNS fetalen und/oder elterlichen Genetik 1 (Chromosomenuntersuchung) möglich. 4 Herz und Kreislauf Die Wertung und Überprüfung eines Fehlbildung 5 Respirationstrakt Faktors auf Relevanz und Kausalität für 6 Gastrointestinaltrakt den intrauterinen Fruchttod erfolgt in 7 Urogenitaltrakt einem stufenweisen Prozess (Abb. 1). 8 Muskuloskelettal Konnte ein kausaler Faktor für den in- 9 Endokrin/metabolisch trauterinen Fruchttod (IUFT) anhand der 10 Neoplasie Post-mortem-Untersuchungen gefunden 1 Ein Organ werden, so dienen Klassifikationssysteme 11 Andere 2 Mehrere Organe der Objektivierung der Ursache und er- 1 Plazentabett lauben epidemiologische Vergleiche. Bis 1 Entwicklung dato existieren über 81 verschiedene Klassifikationssysteme, die alle das Ziel 2 Plazenta 2 Parenchym 2 Plazenta verfolgen, die wahrscheinlichsten Ursa- 3 Lokalisation chen so einzuteilen, dass die Häufigkeit 3 Nabelschnurkomplikation der „unklaren“ IUFT möglichst gering 4 Nicht näher bezeichnet gehalten wird. Frühgeburt- 1 Früher vorzeitiger Blasensprung Die weltweit am häufigsten verwende- 2 Vorzeitige Wehen ten Klassifikationssysteme sind jenes 3 Zervix-Insuffizienz nach Wigglesworth (1980)1 und die „Re- 4 Iatrogen 3 lichkeit/ levant Conditions at Death“ (Re.Co.De) nach Gardosi (2005). 2 Zwei weitere gän- gige Klassifikationssysteme sind die 5 Nicht näher bezeichnet „Tulip“-Klassifikation nach Korteweg Unreife (2006)3 und das jüngste System „The 1 Transplazentar WHO application of ICD-10 to deaths 2 Aufsteigend during the perinatal period (ICD-PM)“, 4 Infektion 3 Neonatal erstellt von der Weltgesundheitsorgani- 4 Nicht näher bezeichnet sation (2016).4 Letzteres erlaubt präferen- 1 Fetaler Hydrops unklarer Genese ziell die Klassifizierung subpartualer 2 Mütterliche Erkrankung Todesfälle anstatt intrauteriner Frucht- tode, weshalb die ICD-PM öfter in Ent- 5 Andere 1 Mütterlich 3 Trauma wicklungsländern eingesetzt wird, wo die 2 Fetal Rate der subpartualen Fruchttode jene 4 Anderes der intrauterinen Fruchttode epidemiolo- 1 Trotz genauer Abklärung gisch deutlich überwiegt. Eine tabella- 6 Unklar Abklärung lückenhaft 2 rische Übersicht der „Tulip“-Klassifika- (wichtige Informationen fehlen) tion ist der Tabelle 1 zu entnehmen. Tab. 1: Tulip-Klassifikation der perinatalen Mortalität (nach Korteweg FJ et al.)3 12 Gynäkologie & Geburtshilfe 2/2018
Kongress OEGGG-JaHrEstaGunG unterstützung der Autorin: eltern Dr. Dana A. Muin, MSc Tommy’s Stillbirth Research Die Befunde sollten Center den Eltern im Rahmen University of Manchester, eines ruhigen und zeit- Universitätsklinik für lich wohlbemessenen Frauenheilkunde Gespräches durch den Abteilung für Geburtshilfe und betreuenden Frauen- Fetomaternale Medizin arzt (idealerweise im Medizinische Universität Wien Beisein eines klinischen E-Mail: Psychologen) übermit- dana.muin@meduniwien.ac.at telt werden. Daten be- n12 zeugen die Notwendig- Literatur: keit eines solchen Ab- 1 Wigglesworth JS: Monitoring peri- schlussgespräches, wel- natal mortality. A pathophysiologi- ches die Möglichkeit Abb. 1: Stufenweise Evaluierung und Wertung eines Faktors in Hinsicht cal approach. Lancet 1980; 2(8196): 684-6 2 Gardosi J et al.: Classifica- bietet, die betroffenen auf Kausalität für den intrauterinen Fruchttod tion of stillbirth by relevant condi- Eltern – nach dem ini- tion at death (ReCoDe): population tialen Schock der Diagnose und dem da- der Eltern sind die Abnahme oder Rela- based cohort study. BMJ 2005; 331(7525): 1113-7 rauffolgenden Gefühlschaos, das die tivierung von Schuldgefühlen, aber auch 3 Korteweg FJ et al.: The Tulip classification of perinatal zweite Phase der Trauerarbeit nach die Aufklärung über mögliche Risikofak- mortality: introduction and multidisciplinary inter-rater agreement. BJOG 2006; 113(4): 393-401 4 World Health Verena Kast darstellt – im Prozess des toren für einen neuerlichen Fruchttod in Organization: The WHO application of ICD-10 to deaths Suchens und Findens von Antworten zu der Folgeschwangerschaft, welche es ent- during the perinatal period: ICD-PM. http://apps.who. unterstützen und sie zu begleiten. We- sprechend zu behandeln oder zu elimi- int/iris/bitstream/10665/249515/1/9789241549752-eng. sentliche Komponenten im Trauerprozess nieren gilt. n pdf?ua=1, 2016 Pregnavit PLUS: ® Kinderwunsch • Schwangerschaft • Stillzeit Mit Quatrefolic ® ng bei e lle N äh rs toff versorgu Die spezi erschaft d e rw u n s c h, Schwang Kin und Stillzeit r it verb e s s erter Rezeptu lic® •M efo t durch Quatr • 10 0 % Fola fische Inhaltsstoffe zi • Phasenspe Nahrungsergänzungsmittel. AU/OTC-CH/16/0010. Powered by
Kongress OEGGG-JaHrEstaGunG B. Maier, Wien Gewalt (k)ein thema der Frauenheilkunde? Frauen machen – viel mehr noch als Männer – Gewalterfahrungen. Schätzungen zufolge ist jede 5. Frau in Österreich von Gewalt betroffen. Gewalt ist ein die Gesundheit beeinträchtigender Faktor. Sie wird in verschiedenen Kontexten und Beziehungen erlebt. Und: Frauen sind in verschiedenen Lebenssituationen besonders vulnerabel, zum Beispiel während der Schwangerschaft und unter der Geburt. i n den letzten Monaten ist Gewalt unter der Geburt auch in Österreich zum The- ma geworden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO, 2014) definiert Gewalt in der Geburtshilfe als „Handlungen und Vorgänge, die sich während der Schwangerschaft, unter der Geburt oder im Wochenbett negativ beein- flussend, verändernd oder schädigend auf Frauen und ihre Kinder auswirken“. Die WHO fordert ausdrücklich das Recht von Frauen auf eine würde- und respektvolle Behandlung sowie körperliche Unversehrt- heit unter der Geburt ein. Selbstverständ- lich ist es ein Grundrecht der Gebärenden, dass vor jedem Eingriff ihr „informed con- sent“ eingeholt wird. Sie kann auch jeder- zeit die Behandlung verweigern. Quellen und inhalt © iStockphoto/kieferpix Zur Gewalt unter der Geburt gibt es keine Studien, aber zunehmend Einzelfall- berichte von betroffenen Frauen wie auch Hebammen – vor allem Hebammenstu- große Schnittführungen, enges Vernähen 1-Betreuung, auf eine Gebärende kommt dentinnen. Die Installierung des soge- einer Episiotomie, forcierte Gewinnung nicht eine Hebamme), mangelnde Gebär- nannten „Roses Revolution Day“ am 25. der Plazenta, Bewegungseinschränkung beziehungen (Begleithebamme, Doula) November jedes Jahres, an dem Betroffe- unter der Geburt und vor allem Eingriffe, und Forensik im Sinne von Defensivmedi- ne, die im Kreißsaal Gewalterfahrungen die medizinisch nicht notwendig sind. Im- zin beschrieben. gemacht haben, Rosen vor die Kreißsaal- mer wieder wird auf die in Österreich und Gewalt im Kreißsaal und unter der Ge- türe legen, um auf ihre Situation aufmerk- Deutschland hohe Sectiorate von über burt ist traumatisierend für Mütter, Kinder sam zu machen, zeigt, dass Gewalt ein 30% hingewiesen. Sie steht pars pro toto und Väter, aber auch für das geburtshilf- Thema ist, dem sich auch die Frauenheil- für alle weiteren die physiologische Ge- liche Personal sowie für eine gesamte „ge- kunde stellen muss – in einer differenzier- burt störenden unnötigen Interventionen. burtsvergessene“ Gesellschaft. Mütter und ten Herangehensweise unter Beachtung Als Hintergründe werden die Techni- Väter können mit Versagensängsten, post- der besonderen Situation der Geburt. sierung der Geburtshilfe, die allzu rasche traumatischen Belastungsstörungen, post- Definition einer Schwangerschaft als Ri- partalen Depressionen samt Still- und Was bedeutet Gewalt unter der sikoschwangerschaft, die mangelnde Auf- Bondingproblemen sowie sekundärer Ste- Geburt? klärung und die Verweigerung des Rech- rilität und einer gesteigerten Nachfrage tes, nein zu sagen, angeführt. Ein medizi- nach Wunschsectiones nach traumatisie- In Büchern von Betroffenen zu diesem nischer Eingriff ohne medizinischen render Geburt reagieren. Thema und in Internetforen werden dazu Mehrwert wird als gewaltsamer Übergriff Um dem Rechnung zu tragen bzw. „ge- folgende Angaben gemacht: unnötig häu- definiert. waltsame Übergriffe“ im Kreißsaal zu ver- fige Untersuchungen, Kristeller-Handgriff, Als aktuelle Ursachen werden finanzi- hindern, gibt es Empfehlungen der WHO unnötige Einleitung einer Geburt, unnötig elle Anreize, Personalmangel (keine 1-zu- in 16 Punkten – unter dem Motto „Geburt 14 Gynäkologie & Geburtshilfe 2/2018
Kongress OEGGG-JaHrEstaGunG ist keine Krankheit“. (Diese Empfehlungen zinisch verantwortbar – die Chance auf Betreuung erfordern, um Schaden von sind Teil des im April 1985 veröffentlichten eine Spontangeburt zu ermöglichen. den Müttern und ihren Kindern abzu- Berichtes „Appropriate Technology for Keine Intervention ohne medizini- wenden. Die Debatte ist differenziert Birth“ der Weltgesundheitsorganisation.) sche Indikation. zu führen. Insgesamt werden nach Durchsicht der • Gebärende mit Respekt und Feinfühlig- • Eine frauenfreundliche Gesundheits- vielfältigen Beiträge, Bücher und Diskus- keit zu begleiten und ein positives Ge- politik erlaubt keine Unterfinanzie- sionen in Internetforen folgende Erfahrun- burtserlebnis zu ermöglichen. Unter ei- rung der Geburtshilfe, sondern schafft gen als traumatisierend angesehen: ner psychosomatisch orientierten Ge- Strukturen, die Frauen ebenso wie dem • Unter- wie Überversorgung burt ist zu verstehen, dass jede Gebären- sie betreuenden Personal eine Geburts- • Verletzung der Intimsphäre de ihre Erfahrungen aus ihrem bishe- hilfe „so natürlich wie möglich, so si- • Allein gelassen werden unter der rigen Leben in die Geburt einbringt und cher wie nötig“ und das Zugrundelegen Geburt diese ihr Geburtserleben beeinflussen. eines biopsychosozialen Modells mit • Mangelnde Aufklärung So gehen auch die Vorstellungen zu ei- Beachtung der Bedürfnisse von Gebä- • Mangelnde Nachbereitung traumatisie- ner „idealen Geburt“ weit auseinander. renden ermöglichen. n render Erfahrungen • Aber auch nicht „das Kind mit dem Ba- de auszuschütten“: Eine gelungene Autorin: Was können wir daraus lernen? Geburt ist eine sichere Geburt. Die Prim. Univ.-Prof. DDr. MMag. Barbara Maier Medizin hat – was die Sterblichkeit von Vorständin der Abteilung für Was lernen wir als Geburtshelferinnen Müttern und Kindern wie auch nach- Gynäkologie und Geburtshilfe und Geburtshelfer aus dieser oft auch mehr haltige negative Folgen für deren Ge- Wilhelminenspital des KAV, Wien emotional als differenziert geführten De- sundheit betrifft – große Fortschritte E-Mail: barbara.maier.mab@wienkav.at batte für eine Frauenheilkunde, die sich der gemacht. Dies sollte nicht unterbewer- n12 Gesundheit ihrer schwangeren Frauen und tet werden und in einen therapeuti- deren Kindern verpflichtet fühlt? schen Nihilismus führen. Auch gehen • Die Geburt als physiologischen Vorgang viele Frauen mit besonderen Vorbedin- Literatur: zu respektieren und – wo immer medi- gungen in die Geburt, die medizinische bei der Verfasserin Spendieren Sie uns ein Taferl! Wir unterstützen die Wiener Tafel mit dieser Gratiseinschaltung. pachler/schatek Ein Baustein für mehr soziale Gerechtigkeit und Lebensmittelrettung www.wienertafel.at | Spendenkonto: AT09 2011 1310 0530 3005
Kongress M. G. Mörtl, Klagenfurt OEGGG-JaHrEstaGunG H. K. Lackner, Graz Hypertensive erkrankungen in der Schwangerschaft ist die lebenslange nachsorge ein thema? Es gilt aktuell als gesichert, dass Mütter mit definierten Schwangerschafts- komplikationen (z.B. „hypertensive disorder in pregnancy“, HDP) einem deutlich erhöhten Risiko ausgesetzt sind, im späteren Leben eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen. Daraus ist abzuleiten, dass den betroffenen Frauen eine entsprechende Beratung mit Nachsorgekonzept angeboten werden soll. B irgit Arabin und Ahmet A. Baschat prägten im Titel ihrer Übersichtsarbeit 2017 die folgende Forderung: „[…] die Schwangerschaft als ein Zeitfenster zu se- hen, in dem die Möglichkeit eröffnet wird, die Gesundheit von Müttern und deren Kindern langfristig zu verbessern […]“ Es ist erwiesen, dass Frauen nach einer Kom- plikation in der Schwangerschaft, wie z.B. einer HDP, 3- bis 3,7-mal häufiger im Lau- fe ihres Lebens an Bluthochdruck und Di- abetes erkranken. Ihr Risiko, nach 10–12 Jahren einen Schlaganfall oder Herzin- farkt zu erleiden, ist 1,8- bis 2,2-fach höher verglichen mit Frauen ohne diese Schwan- gerschaftskomplikationen. Dramatisch ist der Anstieg des Risikos, später an einer Abb. 1: Herzfrequenzänderung bei mildem Stressor (Gedächtnisleistungstest: Vorbereitung auf bzw. Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben (8- Wiedergabe einer vorgelesenen Wortliste) 16 Wochen nach der Geburt des Kindes (Datenbasis: bis 10-fach), wenn in der aktuellen „Schwangerschaftskomplikationen: eine Chance zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankun- Schwangerschaft die Trias Frühgeburt, gen?“, gefördert durch den Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank, Projekt-Nr.: 16426) niedriges Geburtsgewicht und Präeklamp- sie vorlag. Dem „Schwangerschaftsfenster“ als Ausblick auf die Gesundheitssituation im späteren Leben liegt der folgende Me- chanismus zugrunde: Die Schwanger- schaft per se ist ein „Stresstest“ für den Kohlehydrat- und Fettstoffwechsel sowie das Herz-Kreislauf-System. In der Schwan- gerschaft auftretende Erkrankungen wie HDP können demnach so verstanden wer- den, dass sie bereits bestehende Störungen in diversen Regelkreisen vorübergehend „demaskieren“, welche außerhalb dieser „Schwangerschaftsbelastung“ unerkannt bleiben. nachsorgeprogramm nach HDP Zur aktuellen Definition der HDP gehört unter anderem die Symptomfreiheit nach der 12. Schwangerschaftswoche. Nach ei- Abb. 2: Nachsorgeprogramm nach hypertensiven Erkrankungen in der Schwangerschaft 16 Gynäkologie & Geburtshilfe 2/2018
Kongress OEGGG-JaHrestagung ner Latenz von ca. 2 Jahrzehnten werden ger Belastung gegenüber Frauen mit unauf- Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Helmut Karl Lackner die „ehemaligen“ Patientinnen aber durch fälliger Schwangerschaft (Abb. 1). Daraus Lehrstuhl für Physiologie Blutdruckerhöhung und/oder Probleme mit schon frühe Interventionsmöglichkeiten Otto Loewi Forschungszentrum für dem Zuckerstoffwechsel (Diabetes mellitus abzuleiten, um das Langzeit-Outcome po- Gefäßbiologie, Immunologie und Entzündung Typ 2) symptomatisch. Nach entsprechen- sitiv zu beeinflussen, ist aktuell nicht statt- Medizinische Universität Graz der Zeit können Herzinfarkt oder Schlag- haft. Sehr wohl ist es an der Zeit, Müttern E-Mail: helmut.lackner@medunigraz.at anfall die Folgen sein. Michelle M. Mielke nach HDP ein Nachsorgeprogramm anzu- wies 2016 darauf hin, dass Mütter nach bieten. Dabei geht es ausschließlich darum, Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Ilona Papoušek HDP im hohen Lebensalter – im Vergleich eine Hypertonie, diabetische Stoffwech- Institut für Psychologie zu Müttern, die nicht durch Bluthochdruck selentgleisungen und Fettstoffwechselstö- Arbeitsbereich Biologische Psychologie in der Schwangerschaft auffielen – deutlich rungen frühzeitig zu erkennen, zu behan- Karl-Franzens-Universität Graz häufiger einschränkende Gedächtnispro- deln und damit die negativen Folgen für bleme und einen bedeutsamen Verlust von das Gefäßsystem zu reduzieren oder hin- Ass.-Prof. Dr. Miha Lucovnik Gehirnsubstanz zeigen. Esther F. Davis auszuzögern. Abbildung 2 zeigt ein Kon- Department of Perinatology konnte 2015 auch bei den Nachkommen, zept (modifiziert nach einer Empfehlung University Medical Centre Ljubljana welche von Müttern mit HDP geboren wur- von Julia Spaan, 2012), das derzeit die Ant- Slowenien den, in den ersten 20 Lebensjahren Unter- wort auf die Fragen wäre, die von den be- schiede im Blutdruck gegenüber „gesunden troffenen Frauen nach der Beratung an uns Im Namen der Arbeitsgruppe „Vascular Research Schwangerschaften“ finden. Bis dato geht gestellt werden, und in dieser Form in der and Clinical Treatment in High Risk Obstetrics“, man davon aus, dass zumindest die betrof- klinischen Praxis auch umsetzbar ist. n Graz – Klagenfurt – Ljubljana fenen Mütter nach den üblichen Kriterien über längere Zeit nach der Geburt symp- Autoren: n1201 tomlos erscheinen. Eigene Untersuchungen Prim. PD Dr. Manfred G. Mörtl, MBA MU zeigen bei Frauen mit HDP aber schon 16 Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Wochen nach der Geburt deutlich eine Ein- Perinatalzentrum Kärnten schränkung der Anpassungsfähigkeit des Klinikum Klagenfurt am Wörthersee Literatur: autonomen Nervensystems bei geringfügi- E-Mail: manfred.moertl@kabeg.at bei den Verfassern Fachkurzinformation zum Inserat auf Seite 4 und zum Artikel auf Seite 11 Levosert 20 Mikrogramm/24 Stunden intrauterines Wirkstofffreisetzungssystem. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Der Wirksto ist Levonorgestrel. Das intrauterine Wirkstofreisetzungssystem (IUS) enthält 52 mg Levonorgestrel. Die initiale Freisetzungsrate von Levon- orgestrel beträgt täglich etwa 20 Mikrogramm, die sich nach 4 Jahren auf etwa 11 Mikrogramm täglich reduziert. Liste der sonstigen Bestandteile: Polydimethylsiloxan, quervernetzt; Zinn(II)-2-ethylhexanoat; Polydimethylsiloxan-Elastomer; Polydimethylsiloxan Insertionsröhrchen; Polyethylen niedriger Dichte (T-Körper) mit 20 - 24 % Bariumsulfat; Polypropylen-Rückholfaden, eingefärbt mit Ciaftalan-Kupfer. Anwendungsgebiete: Kontrazeption. Behandlung bei Hypermenorrhö. Levosert kann insbesondere für Frauen mit Hypermenorrhö angezeigt sein, die eine (reversible) Verhütungsmethode anwenden möchten. Gegenanzeigen: Vermutete oder bestätigte Schwangerschaft; akute oder rezidivierende entzündliche Erkrankungen des kleinen Beckens; Infektionen des unteren Genitaltraktes; post-partum-Endometritis; septischer Abort in den vergangenen 3 Monaten; Zervizitis, Zervixdysplasie; Verdacht auf oder nachgewiesene maligne Erkrankung des Corpus oder der Zervix uteri; Lebertumor oder andere akute oder schwere Lebererkrankung; angeborene oder erworbene Fehlbildungen des Uterus einschließlich Uterusmyome, wenn sie das Cavum uteri verformen; irreguläre uterine Blutungen unbekannter Genese; Bedingungen, die mit einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen verbunden sind; Vorliegen oder Verdacht auf hormonabhängige Tumoren, z. B. Mammakarzinom (siehe Abschnitt 4.4 der Fachinformation); akute maligne Erkrankungen des Blutes oder Leukämien, außer wenn in Remission; frische trophoblastische Erkrankung bei gleichbleibend hohem hCG-Wert; Überempndlichkeit gegen den Wirksto oder einen der in Abschnitt 6.1 der Fachinformation genannten sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Intrauterinpessar, Plastik-IUS mit Gestagen. ATC-Code: G02BA03. Inhaber der Zulassung: Gedeon Richter Plc., Gyömroi út 19-21, 1103 Budapest, Ungarn. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apo- thekenpichtig. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseekte entnehmen Sie bitte der veröentlichten Fachinformation (Stand 01/2018). 1 Fachinformation Levosert, Stand 01/2018 | 2 Mawet M. et al. Impact of a new levonorgestrel intrauterine system, Levosert®, on heavy menstrual bleeding: results of a one-year randomised controlled trial. Eur J Contracept Reprod Health Care 2014; 19:169-179. Gedeon Richter Austria GmbH · Hainburger Straße 20/17 · 1030 Wien · richterat@gedeonrichter.eu · www.gedeonrichter.at. Fachkurzinformation zum Inserat auf Seite 21 Madonella® 0,15 mg/0,03 mg Dragees; Qualitative und Quantitative Zusammensetzung: 1 Dragee enthält 0,15 mg Levonorgestrel und 0,03 mg Ethinylestradiol. Jedes Dragee enthält 33 mg Lactose-Monohydrat und 22,46 mg Saccharose. Anwendungsgebiete: Orale Kontrazeption; Gegenanzeigen: Kombinierte hormonale Kontrazeptiva (KHK) dürfen unter den folgenden Bedingungen nicht angewendet werden. Sollte eine der aufgelisteten Bedingungen zum ersten Mal während der Einnahme eines KOK auftreten, muss die Einnahme sofort beendet werden. • Vorliegen einer oder Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE) o Venöse Thromboembolie – bestehende VTE (auch unter Therapie mit Antikoagulanzien) oder VTE in der Vorgeschichte (z.B. tiefe Venenthrombose [TVT] oder Lungenembolie [LE]) o Bekannte erbliche oder erwor- bene Prädisposition für venöse Thromboembolie, wie z.B. APC-Resistenz (einschließlich Faktor-V-Leiden), Antithrombin-III-Mangel, Protein C-Mangel oder Protein S-Mangel o Größere Operationen mit längerer Immobilisierung (siehe Abschnitt 4.4) o Hohes Risiko für eine venöse Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4) • Vorliegen einer oder Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE) o Arterielle Thromboembolie – bestehende ATE, ATE in der Vorgeschichte (z.B. Myokardinfarkt) oder Erkrankung im Prodromalstadium (z.B. Angina pectoris) o Zerebrovaskuläre Erkrankung – bestehender Schlaganfall, Schlaganfall oder prodromale Erkrankung (z.B. transitorische ischämische Attacke [TIA]) in der Vorgeschichte o bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine arterielle Thromboembolie, wie z.B. Hyperhomocysteinämie und Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupusantikoagulans) o Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte o Hohes Risiko für eine arterielle Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4) oder eines schwerwiegenden Risikofaktors wie: • Diabetes mellitus mit Gefäßschädigung • Schwere Hypertonie • Schwere Dyslipoproteinämie • bestehende oder vorausgegangene schwere Lebererkrankung, solange sich die Leberfunktionswerte nicht normalisiert haben • Bestehende oder vorausgegangene Pankreatitis im Zusammenhang mit schwerer Hypertriglyzeridämie • bestehende oder vorausgegangene Lebertumoren (gutartig oder bösartig) • bekannte oder vermutete sexualhormonabhängige maligne Tumoren (z.B. der Geschlechts- organe oder der Mamma) • nicht abgeklärte vaginale Blutungen • Schwangerschaft • Über- empfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile • die gleichzeitige Anwendung von Madonella mit Arzneimitteln, die Ombitasvir/ Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir enthalten, ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.4 und 4.5). Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Gestagene und Estrogene, fixe Kombination ATC-Code: G03AA07 Liste der sonstigen Bestandteile: Laktose-Monohydrat, Maisstärke, Talkum, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliziumdioxid, Saccharose, Calciumcarbonat, Copovidon, Macrogol, Povidon, Carmellose-Natrium, Titandioxid (E171). Inhaber der Zulassung: Kwizda Pharma GmbH, 1160 Wien Verschreibungspflich/ Apothekenpflicht: Rezept- und apo- thekenpflichtig ; Weitere Informationen zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen, Überdosierung entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation Stand: 07/2017 Madonella® mite 0,1 mg/0,02 mg Ftb.; Qualitative und Quantitative Zusammensetzung: Jede Filmtablette enthält 0,1 mg Levonorgestrel und 0,02 mg Ethinylestradiol; Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Filmtablette enthält 89,38 mg wasserfreie Lactose. Anwen- dungsgebiete: Orale Kontrazeption Gegenanzeigen: Kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK) dürfen bei Vorliegen einer der aufgeführten Erkrankungen nicht angewendet werden. Sollte einer dieser Erkrankungen während der Einnahme des KOK zum ersten Mal auftreten, so muss das Produkt sofort abgesetzt werden. • Bestehende oder Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE) - Venöse Thromboembolie – bestehende VTE (unter Therapie mit Antikoagulanzien) oder vorausgegangene VTE (z.B. tiefe Venenthrombose [TVT] oder Lungenembolie [LE]) - Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine venöse Thromboembolie, wie z.B. APC-Resistenz (einschließlich Faktor-V-Leiden), Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel oder Protein-S-Mangel - Größere Operationen mit längerer Immobilisierung (siehe Abschnitt 4.4) - Hohes Risiko für eine venöse Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4) • Bestehende oder Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE) - Arterielle Thromboembolie – bestehende arterielle Thromboembolie, vorausgegangene arterielle Thromboembolie (z.B. Myokardinfarkt) oder Erkrankung im Prodromalstadium (z.B. Angina pectoris) - Zerebrovaskuläre Erkrankung – bestehender Schlaganfall, vorausgegangener Schlaganfall oder vorausgegangene prodromale Erkrankung (z.B. transitorische ischämische Attacke, TIA) - Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine arterielle Thromboembolie, wie .z.B. Hyperhomocysteinämie und Antiphospholipid- Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupus antikoagulans) - Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte - Hohes Risiko für eine arterielle Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4) oder eines schwerwiegenden Risikofaktors wie: - Diabetes mellitus mit Gefäßssymptomen, - Schwere Hypertonie, - Schwere Dyslipoproteinämie, • Bestehende oder vorausgegangene Pank- reatitis, wenn diese mit schwerer Hypertriglyzeridämie einhergeht • Schwere bestehende oder vorausgegangene Lebererkrankung, solange sich die Leberfunktionswerte nicht wieder normalisiert haben • Bestehende oder vorausgegangene Lebertumoren (gutartig oder bösartig) • Bekannte oder vermutete sexualhormonabhängige maligne Tumoren (z.B. der Genitalorgane oder der Brust) • Diagnostisch nicht abgeklärte vaginale Blutungen • vorausgegangene Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen; Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Gestagene und Estrogene, fixe Kombinationen, ATC-Code: G03AA07 Liste der sonstigen Bestandteile: Lactose, wasserfrei, Povidon K-30 (E_1201), Magnesiumstearat (E 572), Opadry II Pink:Poly(vinylalkohol), Talkum (E 553b), Titandioxid (E 171), Polyethylenglykol 3350, Allurarot AC (E 129) Sojalecithin (E 322), Eisenoxid rot (E 172), Indigocarmin, Aluminiumsalz (E 132), Inhaber der Zulassung: Kwizda Pharma GmbH, 1160 Wien; Verschreibungspflichtig/ Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Informationen zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen, Überdo- sierung entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Stand: 10/2016 Gynäkologie & Geburtshilfe 2/2018 17
Sie können auch lesen