Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten - Ein Ratgeber für Ehrenamtliche in der Leseförderung

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Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten - Ein Ratgeber für Ehrenamtliche in der Leseförderung
Kinder zum Lesen verlocken
und beim Lesenlernen begleiten
Ein Ratgeber für Ehrenamtliche in der Leseförderung

                                                     Karola Penz
                Akademie für Leseförderung der Stiftung Lesen an der
                                Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten - Ein Ratgeber für Ehrenamtliche in der Leseförderung
„   Ich finde nicht, dass die Kinder lesen sollen, weil
        es vernünftig ist zu lesen,
        sagte Astrid Lindgren einmal.
        Sie sollen lesen, weil es Freude macht zu lesen.

                                                                                           “
        Und sie sprach dabei das Wort FREUDE in
        energischen Großbuchstaben aus.

        Aus: Monika Osberghaus: Was soll ich denn lesen?
             50 beste Kinderbücher. München 2003

              Sie lesen gern?
2       Sie haben Freizeit, die Sie
         sinnvoll nutzen möchten?
           Sie arbeiten gern mit
        Kindern und Jugendlichen?

      Dann erfüllen Sie wesentliche
         Voraussetzungen für ein
    ehrenamtliches Engagement in der
             Leseförderung!

                 Karola Penz • Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten
Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten - Ein Ratgeber für Ehrenamtliche in der Leseförderung
„Für mich bedeutet diese Arbeit Glück!“, so die Äußerung
einer Leselernhelferin. Kleine Lernfortschritte zu begleiten,
ein Kind zum Lesen zu verlocken, das ist nicht nur ein Zuge-
winn für die Schülerin oder den Schüler. Die Dankbarkeit für
die persönliche Zuwendung und die individuelle Hilfe stellt
eine Bereicherung für den Erwachsenen dar.
Viele verstehen das ehrenamtliche Engagement als
Bürgerpflicht,
die für beide
Lesepartner
Chancen birgt
und neue
(Lese-)Welten
                                                                                                            3
eröffnet.

 Zahlen und Fakten
 Warum die Schülerinnen und Schüler eines Landes gute oder weniger
 gute Leistungen im Lesen erzielen, hängt von einer Vielzahl von Fakto-
 ren ab. In Deutschland ist unter anderem ein positiver Zusammenhang
 zwischen Interesse am Lesen sowie Lesegewohnheiten und Lesekompe-
 tenz zu beobachten. Gleichzeitig ist der Anteil der Jugendlichen, die
 angeben, nicht zum Vergnügen zu lesen, in Deutschland mit 42 Prozent
 besonders hoch. In der Gruppe der Jungen beträgt der Anteil sogar fast
 55 Prozent.
 Aus: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (Hrsg.): PISA 2000: Die Studie im Überblick. Grundlagen,
 Methoden und Ergebnisse. Berlin 2002

 37% aller Kinder in Deutschland wird nach eigenen Worten niemals
 vorgelesen: Weder im Elternhaus noch im Kindergarten noch in der Schu-
 le. Das gilt für alle Schichten.
 Aus: Vorlesen im Kinderalltag 2008. Repräsentative Befragung von Kindern im Vor- und Grundschulalter (4-
 11 Jahre). Eine Studie der Deutschen Bahn, der ZEIT und der Stiftung Lesen)

           Akademie für Leseförderung der Stiftung Lesen an der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten - Ein Ratgeber für Ehrenamtliche in der Leseförderung
Zum Beispiel
                                          Frau Fritz ...

                                          F
                                                        rau Fritz hat schon
                                                        als Kind gern und
                                                        viel gelesen. Nun
                                          hat sie drei Enkelkinder,
    die aber leider weit entfernt leben. Frau Fritz ist
    aktiv und aufgeschlossen. Von ihren Kindern hat
4   sie zu Weihnachten einen Computer geschenkt
    bekommen. Neulich hat sie sich in der Bibliothek
    erklären lassen, wie sich im Internet Informatio-
    nen und Literatur zu Themen finden lassen, die
    sie interessieren. Zufällig hat Frau Fritz in der
    Bibliothek eine Broschüre für Ehrenamtliche in
    der Leseförderung entdeckt. Da sie ohnehin schon
    lange eine sinnvolle Tätigkeit sucht und gern mit
    Kindern arbeiten würde, denkt sie darüber nach,
    sich in diesem Bereich ehrenamtlich zu engagie-
    ren. Doch zunächst möchte sie wissen:

             Karola Penz • Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten
Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten - Ein Ratgeber für Ehrenamtliche in der Leseförderung
Warum ist Lesekompetenz so wichtig?
Welche Aufgaben hat die Leseförderung?                                                         S. 6

Wie kann ich mich in der Leseförderung
ehrenamtlich engagieren?                                                                       S. 8

Wie gestalte ich eine Lesestunde?                                                              S. 10

                                                                                                       5

Wo finde ich kostenlosen Lesestoff?                                                            S. 12

Welche Bücher sind für die Leseförderung
empfehlenswert?                                                                                S. 14

An wen kann ich mich mit weiteren Fragen
wenden?                                                                                        S. 18

   Akademie für Leseförderung der Stiftung Lesen an der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten - Ein Ratgeber für Ehrenamtliche in der Leseförderung
Warum ist Lesekompetenz so wichtig?
                      Welche Aufgaben hat die Leseförderung?

                      D     ie öffentliche Debatte über die PISA-Ergebnisse von 2000
    Lesen als
    Schlüsselquali-
    fikation
                            und 2006 hat verdeutlicht, dass der Erwerb grundle-
                      gender Lesekompetenzen einen wichtigen Baustein auf dem
                      Bildungsweg aller Schülerinnen und Schüler darstellt. Das
                      Lesenkönnen bedeutet eine Schlüsselqualifikation. Wer lesen
                      kann, dem eröffnen sich Gedanken- und Informationswelten,
                      der kann erfolgreich am kulturellen und gesellschaftlichen
                      Leben teilnehmen.

    Neue Anfor-          In den neuen Medienwelten stellt das Lesen eine wichtige
    derungen in
                      Kompetenz dar, denn: Nur wer gut lesen kann, kann Informa-
    einer medien-
    orientierten      tionen schnell finden, entschlüsseln, vergleichen, sortieren,
    Welt              beurteilen. Der Lesebegriff hat sich den Lesegewohnheiten
                      angepasst. Kinder und Jugendliche lesen nicht nur gedruckte
                      Schriften und lineare Texte, d. h. Texte, die Informationen in
6
                      einem von oben nach unten fortlaufenden Schriftbild prä-
                      sentieren. Sie lesen auch SMS, Emails, Videotexte, Bilder und
                      Grafiken in digitaler Darbietung.

    Lesen ist            Im schulischen Zusammenhang ist das Lesenkönnen nicht
    nicht nur im
                      nur für den Deutschunterricht wichtig. In fast allen Fächern
    Deutschunter-
    richt wichtig.    müssen die Schüler Aufgaben und Texte genau lesen können,
                      sie müssen Texte bewerten und präsentieren. Gerade in den
                      naturwissenschaftlichen Fächern müssen auch nicht-lineare
                      Texte gelesen werden können.
                          Das Lesen kann, wenn sich ein Kind darauf einlässt, sehr
                      vergnüglich sein, es unterhält, es kann genussvolles Tun sein.
                      Manche Lektüre übt einen Sog aus, dem sich der Leser nicht
                      mehr entziehen kann. So können auch junge Leser der Realität
                      für einen Moment entfliehen, ihrer Fantasie folgen.
    Bedeutung der     Die Bedeutung der Leseerziehung für die schulische Lernent-
    Leseerziehung
                      wicklung ist vielen Eltern nicht klar. Sie selbst werden immer
    in der Familie
                      seltener lesend erlebt, ein sinnvoller Umgang mit den moder-
                      nen Medien wird nicht vermittelt.

                            Karola Penz • Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten
Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten - Ein Ratgeber für Ehrenamtliche in der Leseförderung
So weisen viele Erstklässler bereits unzureichende Lese-
lernvoraussetzungen in verschiedenen sprachlichen Entwick-
lungsbereichen auf. Sie können kaum zuhören, haben Schwie-
rigkeiten, sich zu konzentrieren oder sich etwas zu merken.
Ihre Wahrnehmung ist undifferenziert, ihr Wortschatz ist
eingeschränkt.
    Während der Grundschulzeit haben Eltern vielfach nicht
das Wissen oder die Zeit, den Leselernprozess gezielt zu
begleiten.
Sie sind dankbar, dass sich jemand dieser verantwortungs-
vollen Aufgabe mit widmet, ebenso wie die Lehrkräfte, die
zunehmend ihren Unterricht öffnen und dadurch wertvolle
Unterstützung erfahren.

    Das Problem mangelnder häuslicher Leseförderung stellt                                                      7
sich besonders oft bei Kindern, die zwei- oder mehrsprachig
aufwachsen. Es hat sich gezeigt, dass die Leistungsunterschie-
de im Bereich Lesen zwischen Jugendlichen mit Migrations-
hintergrund, die zwei- oder mehrsprachig aufwachsen, und
Jugendlichen mit in Deutschland geborenen Eltern in allen un-
tersuchten Kompetenzbereichen erheblich sind. Die Mehrspra-                                     Leseförderung
chigkeit vieler Schülerinnen und Schüler als Chance zu nutzen                                   schafft Chan-
                                                                                                cengleichheit
und zugleich eine an den Fähigkeiten und Kenntnissen aller
Schüler ansetzende Sprach- und Leseförderung zu gewährleis-
ten, sind wichtige Aufgaben schulischer Arbeit.

   Vielfältige Leseinteressen, Lesegewohnheiten und Lese-
fähigkeiten verlangen eine individuelle Berücksichtigung der
Lernvoraussetzungen, damit die Förderung an den Ressourcen
und Fähigkeiten jedes einzelnen Kindes ansetzen kann.

   Die Förderung von Lesekompetenzen muss bei der
Lesemotivation ansetzen. Dies entspricht auch dem
Grundgedanken ehrenamtlicher Leseförderung.

    Akademie für Leseförderung der Stiftung Lesen an der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten - Ein Ratgeber für Ehrenamtliche in der Leseförderung
Wie kann ich mich in der Leseförderung
                                                                                                 ehrenamtlich engagieren?

                                                                                                 L    eselernhelfer* sind aufgeschlossene Menschen jeden Alters,
                                                                                                      die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Sie haben Freude
                                                                                                 am Umgang mit Kindern und Jugendlichen und verfügen über
                                                                                                 pädagogisches Geschick, um leseungewohnte oder leseunlustige
                                                                                                 Kinder für das Lesen zu gewinnen. Sie kommen in der Regel ein
                                                                                                 Mal pro Woche für eine Schulstunde in die Grundschule, um nach
                                                                                                 dem Unterricht mit einem Kind zu reden, zu lesen und zu spielen.
                                                                                                 Manche Leselernhelfer arbeiten auch in weiterführenden Schulen.
                                                                                                 Die Lesestunden finden nur mit Zustimmung der Eltern und in
                                                                                                 Absprache mit der Lehrkraft statt.
                                                                                                                                               Das Kind steht mit seinen
                                                                                        Welche Eigenschaften sollte ein
                                                                                        Leselernhelfer mitbringen?                          Interessen, seinen Stärken und
                                                                                                                                            vielleicht auch Ängsten im Mittel-
                                                                                        •   Aufgeschlossenheit                              punkt der Lesestunden. Manch-
8                                                                                       •   Freude am Umgang mit                            mal bedarf es einiger Geduld, bis
                                                                                            Kindern und Jugendlichen
                                                                                                                                            sich erste Leselernfortschritte
                                                                                        •   genügend Zeit und Geduld
                                                                                                                                            einstellen oder bis das Kind
                                                                                        •   pädagogisches Geschick
    *In der gesamten Broschüre umfasst die männliche Form jeweils auch die weibliche.

                                                                                        •   Bereitschaft zum ehrenamtli-                    entdeckt, wie viel Spaß das Lesen
                                                                                            chen Engagement                                 machen kann. Viele Kinder und
                                                                                                                                            Lehrkräfte wünschen sich, dass
                                                                                        Jedoch: Leselernhelfer müssen weder
                                                                                        Elternersatz, noch Nachhilfelehrer                  der Leselernhelfer regelmäßig
                                                                                        oder Therapeut sein.                                und über einen längeren Zeit-
                                                                                                                                            raum in die Schule kommt.
                                                                                                                                      Die Tätigkeit des Leselernhel-
                                                                                                 fers ergänzt die Arbeit der Fachkräfte und stellt einen Baustein
                                                                                                 in der Förderung des Kindes oder des Jugendlichen dar. Und
                                                                                                 auch, wenn Leselernerfolge sich nicht immer unmittelbar mes-
                                                                                                 sen lassen, so bestätigen doch die Lehrkräfte vielfach als Folge
                                                                                                 ehrenamtlicher Leseförderung ein gewachsenes Selbstvertrauen,
                                                                                                 eine aktivere Beteiligung am Unterricht und eine größere Freude
                                                                                                 am Lesen.
                                                                                                    Das Lesenkönnen und der Spaß am Lesen sind eng miteinander
                                                                                                 verknüpft.

                                                                                                       Karola Penz • Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten
Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten - Ein Ratgeber für Ehrenamtliche in der Leseförderung
Eine Voraussetzung für die Freude am Lesen und Lesenlernen ist                                 Leseinteresse
das Leseinteresse. Hier setzt die Tätigkeit eines Leselernhelfers an.                             wecken!

Denn viele Kinder zeigen bereits im Grundschulalter keine Freude an
ihren Leseaufgaben. Ihr Lesevermögen und ihre Lesevorlieben unter-
scheiden sich in diesem Alter sehr.
    Der große Vorteil der Arbeit ehrenamtlicher Leselernhelfer liegt                              Individuelle
darin, dass sie nur mit einem Kind oder mit wenigen Schülern arbei-                               Betreuung

ten. Sie können ihnen individuelle Zuwendung schenken, ihnen Mut
machen, sich mitzuteilen, zu lesen und sich über Gelesenes zu unter-
halten.
                                                Es gibt verschiedene Ursachen, die
                                                das Leseverständnis erschweren:
                                    Schüler, die zwei- oder mehr-
                                    sprachig aufwachsen, oder auch                                                9
                                    solche, denen frühe Sprach- und
                                    Leseerfahrungen fehlen, verfügen
                                    oft über einen unzureichenden
                                    Wortschatz. Sie verstehen nicht
genau, was sie lesen, auch wenn sie Texte fließend vorlesen können.
    Es gibt aber auch solche, denen die Lesetechnik Schwierigkeiten
bereitet. Sie haben beispielsweise in der zweiten Klasse noch Mühe,
die Laute miteinander zu verbinden und gleichzeitig auf die Wortbe-
deutung zu achten. Sie bauen keine Sinnerwartung auf und lesen nicht
fließend.
    Andere lesen sehr schnell, aber flüchtig. Sie versuchen, den Lese-
stoff zu bewältigen, ohne genau auf das Verständnis von schwer zu
erlesenden oder unbekannten Wörtern zu achten. Fragt man solche
Schülerinnen oder Schüler nach genauen Informationen aus dem Text,
so können sie diese nicht wiedergeben.
   Die spielerische Förderung und Festigung wichtiger Leselernvor-
aussetzungen und der systematische Umgang mit Texten hilft, diese
verstehen zu lernen.

      Akademie für Leseförderung der Stiftung Lesen an der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten - Ein Ratgeber für Ehrenamtliche in der Leseförderung
Wie gestalte ich eine Lesestunde?

              D   ie Inhalte und der Ablauf der Lesestunden können gemeinsam
                  mit dem Schüler geplant werden, so dass dieser die Arbeit mit
              gestalten kann.

10

     Um Kinder und Jugendliche erfolgreich im Leselernprozess zu unter-
     stützen und die Freude am Lesen zu fördern, empfiehlt es sich,

     •   ein sprachliches Vorbild zu sein,
     •   klare Strukturen und Rituale zu vereinbaren,
     •   den Schüler nach Leseinteressen, Wünschen, Ängsten und Schwierigkeiten zu
         fragen und seine Ideen mit einzubeziehen,
     •   dem Schüler eigene Vorstellungen, Ziele und Bedenken mitzuteilen,
     •   sich an dem Leseentwicklungsstand des Schülers zu orientieren,
     •   spielerisch zum Lesen zu verlocken
     •   die Selbsteinschätzung und Selbstkorrektur zu fördern,
     •   bei Kindern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, die Herkunftsprache zu
         würdigen,
     •   auch kleine Fortschritte anzuerkennen und
     •   niemals zu strafen.

                         Karola Penz • Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten
WXYZ
           Bilderbücher betrachten

           •   zu Bildern Geschichten erzählen, über eigene Erfahrungen
               berichten
           •   vorlesen und zuhören
           •   Bildergeschichten weiter malen, sich ein anderes Ende ausdenken
UV

           Spiele mit Lauten, Buchstaben, Wörtern und Sätzen
    ST

           •   Lesedomino, Lesememory, Leselotto
           •   Reime, Zungenbrecher, Witze und Gedichte
           •   Schreib-/Lesespiele, z.B. Stadt, Land, Fluss
Q R

           Umgang mit Texten
    NOP

           •   das Lesetempo steigern
           •   die Lesegeläufigkeit üben
           •   das genaue Lesen üben
                                                                                                             11
           •   verschiedene Druck- und Schreibschriften lesen
           •   Textabsichten herausfinden
I J KLM

           •   eine eigene Meinung zum Text äußern
           •   nach schriftlicher Anleitung Malen und Basteln
           •   Texte verschiedener Genres (Zeitung, Zeitschrift, Comic, Lexikon,
               Sachbuch) lesen
           •   über Lesegewohnheiten, Leseschwierigkeiten und Lesefehler spre-
   FG H

               chen

           Umgang mit Büchern

           •   Bücher selbst kurz vorstellen und auswählen lassen
 B C DE

           •   die Bibliothek besuchen und gemeinsam Bücher aussuchen
           •   über Autoren sprechen
           •   zur Lektüre basteln, z.B. eine Lesekiste aus einem Schuhkarton

           Einsatz weiterer Medien
    A

           •   Hörbücher als Leseanreiz einsetzen
           •   am Computer lesen (z. B. mit Antolin, siehe www.antolin.de)

                 Akademie für Leseförderung der Stiftung Lesen an der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
Wo finde ich kostenlosen Lesestoff?

     in der             Viele Bibliotheken verleihen kostenlos Lesestoff an Personen, die
     Bibliothek
                        ehrenamtlich in der Leseförderung tätig sind. Lassen Sie sich be-
                        raten!

     im Mentor-         Manche Mentorenvereine bieten eine kostenlose Ausleihe an.
     verein
                        Wenden Sie sich an Ihren lokalen Ansprechpartner!

     in der             Viele Schulen haben Kinder- oder Jugendzeitschriften abonniert

                                                          „
     Schule
                        und verfügen über Lesespiele, -bücher und Übungsmaterial
                        (z. B. Logico, LüK, Finken-Minis).

                                                                                 Zwei Bücher

                                                                          Das eine versprach:
12                                                                      „Ich mache dich klug,
                                                                      in mir stehen Weisheiten
                                                                           mehr als genug.“
                                                                         Das andere meinte: „
                                                                         Ich mache dir Spaß.“
                                                                          Da las ich das Buch
                                                                           und las und las -
                                                                             und las dann
                                                                        im klugen Buch weiter,
                                                                            doch das lustige

                                                                                                     “
                                                                          war viel gescheiter.

                                                                               Hans Baumann

                           Karola Penz • Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten
www.stiftunglesen.de
Die Website der deutschlandweit tätigen Institution der Leseförderung                            im Internet

mit Lese- und Zeitschriftenempfehlungen, nach Alter oder Themen ge-
ordnet, Neuem vom Jugendbuch- und Medienmarkt, Informationen
über Mehrgenerationenprojekte und Ratgeber rund um die Leseförde-
rung, z.B. „Sicherer durch den Internetdschungel“.

                             www.labbe.de/zzzebra
Ein Web-Magazin für Kinder mit tollen Lesetexten nach Themen geord-
net, Lerntipps und Sprachspielen.

                                     www.jumi.ch
Ein christliches Kindermagazin für ca. 7-12-Jährige mit interessantem
Lesestoff, Bastel-, Schreib- und Zauberideen.

                                www.hallojunior.de
Die Internetseite der Zeitschrift Junior mit Spielen, Witzen, Wettbe-
                                                                                                               13
werben und Gewinnspielen, begleitend zu der Kinderzeitschrift aus
der Apotheke, in der es auch kostenlos das Postermagazin für 5-12-jäh-
rige Kinder Medizini gibt.

                              www.hamsterkiste.de
Ein Grundschulportal, unter anderem mit thematisch und nach Klas-
senstufen geordneten, bebilderten Sachtexten für Leseanfänger.

                                 www.rossipotti.de
Rossipotti, ein Literaturmagazin für Kinder, ist Mitglied bei Sei-
tenstark. Seitenstark ist ein Verbund von momentan 35 Kinder-
Internetseiten. Seitenstark setzt sich für ein qualitativ hochwertiges,
kindersicheres Netz ein. Rossipotti wurde im April 2005 von der Stif-
tung Lesen mit dem Leseförderungspreis AusLese ausgezeichnet.

                                   www.antolin.de
Kostenpflichtiges Buchportal für Schulen und Lehrer, in dem Kinder
eigenständig Bücher auswählen, die sie gern lesen möchten. Nach dem
Lesen beantworten sie mit Hilfe von Antolin Fragen zum jeweiligen
Buch. Neuerdings gibt es auch Bücher in türkischer Sprache!

     Akademie für Leseförderung der Stiftung Lesen an der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
Welche Bücher sind für die Leseförderung empfehlenswert?

     B   ücher, die Kinder oder Jugendliche zum Lesen motivieren, entsprechen ihren
         Interessen und erweitern ihre Erfahrungshorizont. Sie sind spannend, kurz-
     weilig, witzig, und einfallsreich. Die empfohlenen Bücher stellen eine Auswahl für
     verschiedene Lesestufen dar.

     Erste Leseschritte – große Illustrationen

                                Axel Scheffler
                                Von Drachen und Mäusen:
                                Die schönsten Vorlesegeschichten
                                Beltz&Gelberg Verlag, Weinheim Basel 2008
                                240 S. | € 14,90

                                Das große Vorlesebuch mit vielen Geschichten beliebter
                                Autoren, die Axel Scheffler allesamt illustriert hat -
                                witzig, liebe- und sinnvoll.

14

                                Axel Scheffler
                                Der Grüffelo
                                Beltz&Gelberg Verlag, Weinheim Basel 1999
                                28 S. | € 12,90

                                Der große Wald ist voller Gefahren. Da ist es gut, wenn
                                man einen starken Freund hat. Und wenn man keinen hat,
                                erfindet man sich eben einen. Ein Bilderbuch mit Texten in
                                Reimen, das zum Malen und Basteln animiert.

                                Martin Baltscheit
                                Der kleine Herr Paul stellt sich vor
                                Bloomsbury Verlag, Berlin 2008
                                32 S. | € 12,90

                                Der kleine Herr Paul ist klein. Alle anderen sind größer.
                                Der Tisch ist größer, die Stühle, die Schränke, die Autos, die
                                Häuser, die Menschen. Manchmal wäre der kleine Herr Paul
                                gerne größer. Ein fantasievoll bebildertes Kinderbuch, das
                                zum Gespräch und gegenseitigen Kennenlernen anregt.

                      Karola Penz • Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten
Leseanfänger – kurze Geschichten

                           Ingo Siegner
                           Eliot und Isabella und die Jagd nach dem
                           Funkelstein
                           Beltz Verlag, Weinheim Basel 2008
                           128 S. | € 12,90

                           Der Rattenjunge Eliot und seine mutige Freundin Isabella
                           stolpern mal wieder von einem Rattenabenteuer ins nächs-
                           te, um nicht in die Fänge von Bocky Bockwurst zu geraten.
                           Ein amüsantes und spannendes (Vor)lesebuch.

                           Hilde Vandermeeren;
                           Der zwölfte Mann
                           Wolff Kinderbuchverlag, Bad Soden 2005                                     15
                           40 S. | € 12,90

                           Ein Erstlese- und Vorlesebuch für Kinder ab sechs Jahre.
                           Über Fußball, über links und rechts und über mutige Jungen
                           und deren fußballbegeisterte Eltern.

                           Ursel Schefler
                           Kommissar Kugelblitz: Das entführte Tigerbaby
                           Carlsen Verlag, Hamburg 2009
                           24 S. | € 3,90

                           Klarer Fall für Kommissar Kugelblitz! Sein neuer Fall führt
                           Kommissar Kugelblitz in den Zoo. Das süße Tigerbaby Malu
                           wurde entführt! Tierpfleger Leo ist verzweifelt. Wo ist
                           Malu? Hier kommen Leseanfänger als junge Detektive auf
                           ihre Kosten.

          Akademie für Leseförderung der Stiftung Lesen an der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
Kinderromane für das Grundschulalter – längere Kapitel

                              Hilke Rosenboom
                              Ein Pferd namens Milchmann
                              Carlsen Verlag, Hamburg 2005
                              120 Seiten | € 7,90

                              Eines Tages steht ein Pferd vor der Tür des elfjährigen
                              Hermann. Es verschmutzt Mamas Yoga-Teppich, muss in
                              der Garage versteckt werden und verwickelt Hermann und
                              seine Freunde in eine aufregende und komische Verbrecher-
                              geschichte. Ein Buch zum Vorlesen und gemeinsamen Lesen
                              mit kostenlosen Arbeitsblättern im Internet unter www.
                              carlsen.de/web/lehrer/unterrichtsmaterial.

                              Saskia Hula, Ute Krause
                              Der Lesemuffel
                              Sauerländer Verlag, Düsseldorf 2007
                              63 S. | € 9,90
16
                              Muffel kann gut Tore schießen und weiß, was man tun muss,
                              wenn man ins Wasser fällt und ein Krokodil angreift. Das
                              sind die wichtigen Dinge im Leben, findet Muffel. Leider
                              finden seine Mutter und seine Lehrerin, dass es auch wich-
                              tig ist, Bücher lesen zu können. Das Lieblingsbuch vieler
                              Leselernhelfer, komisch und mit thematischem Bezug als
                              Gesprächsanlass.

     Weiterführende Leseförderung – Comicroman

                              Jeff Kinney
                              Gregs Tagebuch 2: Gibt’s Probleme?
                              Baumhaus Verlag; Frankfurt 2008
                              224 S. | € 12,90

                              Ein neues Schuljahr hat angefangen, und Greg ist froh, dass
                              er die Sommerferien nun endlich hinter sich lassen kann
                              … Ein Comicroman in mehreren Bänden, mit denen schon
                              manche Schüler zum Lesen motiviert werden konnten.

                   Karola Penz • Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten
Buchreihen für Wenigleser

Die Kurzstreckenleser | Schroedel-Verlag,

Einfach lesen! | Cornelsen-Verlag

K.L.A.R. | Verlag an der Ruhr

Short&easy | Verlag Ravensburger

Buchreihen zum gemeinsamen Lesen

Erst ich ein Stück dann du | cbj-Verlag,

Der Bücherbär: Wir lesen zusammen | arena Verlag

„
                                                                                                       17

          Wenn ich für Erwachsene schreibe, dann versuche ich
          nur, sie zu unterhalten. Aber ein gutes Kinderbuch tut
          viel mehr als unterhalten. Es lehrt Kinder den Gebrauch
          von Wörtern, das Vergnügen, mit Sprache zu spielen.
          Vor allem aber hilft es Kinder, keine Angst vor Büchern
          zu haben. Wenn sie einmal durch ein Buch hindurch-
          kommen, dann wissen sie, dass Bücher etwas sind, mit
          dem sie fertig werden. Wenn sie es zu irgend etwas im
          Leben bringen wollen, müssen sie in der Lage sein, mit
          Büchern umzugehen.
          Wenn meine Bücher Kindern helfen, zu Lesern zu wer-
          den, dann, so kommt es mir vor, habe ich etwas Wichti-

                                                                                                  “
          ges erreicht.

          (Roald Dahl)

           Akademie für Leseförderung der Stiftung Lesen an der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
An wen kann ich mich mit weiteren Fragen wenden?

                         Mentorenvereine und
               Leselernhelferinitiativen in Niedersachsen

     MENTOR Bundesverband
     Frau Katrin Müller-Walde
     Tel.: 069 - 71 40 26 05

     MENTOR – Grafschaft Bentheim e.V.                               MENTOR – Die Leselernhelfer Lüneburg e.V.
     Inge und Fritz Lange                                            Frau Susanne von Stern
     Tel.: 05921 - 72 72 433                                         Tel.: 04131 - 712 276
     mentor-die.leselernhelfer@t-online.de                           info@mentor-lueneburg.de

     Bürgerstiftung Braunschweig                                     MENTOR Oldenburg – Die Leselernhelfer e.V.
     Frau Dorlis Lehr                                                Frau Daniela Pfeifer
     Tel.: 0531 - 48 03 98 39                                        Tel.: 0441 - 48 51 091
     info@buergerstiftung-braunschweig.de                            postmaster@mentor-oldenburg.de

     MENTOR – Die Leselernhelfer Celle e.V.                          MENTOR Osnabrück
     Frau A. Scharf                                                  Dr. Gerd Otte
     Tel.: 05141 - 5 85 11                                           Tel.: 0541 - 4 52 19
18   alfhild.scharf@t-online.de                                      gerd.otte@arcor.de

     MENTOR – Die Leselernhelfer                                     Rehburg-Loccum • Lesenetzwerk LaMaz
     Herr Hans-Jürgen Soltendieck                                    Dr. Ute Grolms
     Tel.: 05142 - 1578                                              Tel.: 05766 - 428
     hanssoltendieck@freenet.de                                      info@lesenetzwerk.de

     MENTOR – Die Leselernhelfer Göttingen e.V.                      MENTOR – Die Leselernhelfer Soltau e.V.
     Dr. Klaus Mueller-Dyes                                          Frau Margret Kruse
     Tel.: 0551 - 39 76 19                                           Tel.: 05191 - 151 70
     mentor-goettingen@web.de                                        margretkruse@gmx.de

     MENTOR – Die Leselernhelfer Hameln e.V.                         Syke • VFS e.V.
     Herr Truchseß                                                   Frau Andrea Gudehus-Ochmann
     Tel.: 05151 - 6 17 71                                           Tel.: 04242 - 78 40 750
     wolfhard.truchsess@superkabel.de
                                                                     MENTOR – Die Leselernhelfer Varel e.V.
     MENTOR – Die Leselernhelfer Hannover e.V.                       Herr Herbert Wilken-Johannes
     Herr Otto Stender                                               hu.wilken-johannes@t-online.de
     Tel.: 0511 - 61 62 24 32
     mentor@region-hannover.de                                       Leselernhelfer Wolfsburg e.V.
                                                                     Tel.: 05361 - 84 30 40
     MENTOR – Isenbüttel e.V.                                        kjeanicke@t-online.de
     Frau Annette Polonyi
     Tel.: 05374 - 97 70
     mentor.isenbuettel@yahoo.de

                       Karola Penz • Kinder zum Lesen verlocken und beim Lesenlernen begleiten
Der Landesverband
MENTOR – Die Leselernhelfer Niedersachsen e.V.

S    eit September 2009 gibt es den von Vertreterinnen und Vertretern
     aus acht Vereinen gegründeten Landesverband MENTOR – Die
Leselernhelfer Niedersachsen e.V. mit dem Ziel, die Arbeit der ein-
zelnen Vereine zu unterstützen und zu koordinieren sowie Aus- und
Fortbildungsangebote für die ehrenamtlichen Leseförderer zu organi-
sieren.

     MENTOR Landesverband Niedersachsen
     Frau Susanne von Stern
     Tel.: 04 131 - 71 22 76
     info@mentor-niedersachsen.de

                                                                                             19

 Weitere Informationen zu MENTOR-Vereinen und -Initiativen finden
 Sie unter www.mentor-leselernhelfer.de

 Akademie für Leseförderung der Stiftung Lesen an der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
2010 herausgegeben von der
Akademie für Leseförderung der Stiftung Lesen
an der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

Redaktion: Karola Penz
Mitarbeit: Ulrike Annick Weber, Anna Eckhardt
Gestaltung: Ulrike Annick Weber
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