Klang-Perlen D ie höchst erfolgreiche Pearl-Fami-Audio Trade

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Klang-Perlen D ie höchst erfolgreiche Pearl-Fami-Audio Trade
T E S T S AT / S U B WO O F E R - K O M B I

     Klang-Perlen
                                                             D
                  Es ist klein, es ist niedlich, womöglich           ie höchst erfolgreiche Pearl-Fami-
                                                                     lie von Cabasse wächst weiter. Das
          einzigartig und nicht einmal allzu kostspielig
                                                                     brandneue 2.1-Lautsprechersys-
                 – das 2.1-Streaming-System „The Pearl       tem „The Pearl Keshi“ auf Basis der smar-
                       Keshi“ aus dem Hause Cabasse.         ten Streaming-Technologie kommt nun in
                                                             Gestalt eines kompakten Dreigestirns aus
                                    Aber klingt es auch?
                                                             einem Aktiv-Subwoofer von der Größe eines
                                                             Volleyballs und zwei etwa tennisballgroßen,
                                              Tom Frantzen   per Kabel „angeleinten“ Satelliten. Ja, Sie
                                                             lesen richtig, es ist alles so schön rund hier!

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                                                tatsächlich müssen, da Cabasse diese Infor-
                                                mation nicht herausgibt, würden wir auf
                                                ungefähr 350 bis 400 Hertz tippen, was zwar
                                                bedeutet, dass man nach der HiFi-Lehre den
                                                Subwoofer mit etwas Mühe orten können
                                                müsste – aber wen stört das?

                                                Die Satelliten
                                                Im Gegensatz zu den ausgewachseneren
                                                Modellen der Pearl-Baureihe handelt es sich
                                                beim 55er-Treiber der Satelliten übrigens          WINZLING
                                                offenbar mal nicht um ein sonst typisches          Exakt so groß wie ein
                                                Koaxialsystem, sondern um einen langhubi-          Tennisball kommt der
                                                                                                   fertig verkabelte Sa-
So kommt das Set ins Haus. Die attraktive       gen Breitbänder in Kalottenform mit extrem         tellit samt Standfuß
Holzschatulle vermittelt gleich das richtige    dünner (50 µm), aber rigider Membran und           daher, die Membran
Gefühl von Wertigkeit.                          sehr hoher Belastbarkeit.                          misst 55 Millimeter.
                                                   Die Satelliten verfügen über integrierte
   Power hat das Set reichlich, so kann der     Ständer, die drehbar und clevererweise mit
Subwoofer mit 17-Zentimeter-HELD-Trei-          dem beigefügten Zubehör zugleich als Wand-
ber auf satte 450 Watt und jeder Satellit mit   halter nutzbar sind. Zudem dienen sie auch
55er-Treiber (Dom55) auf 300 Watt Verstär-      – wie beim Subwoofer – der federnden Auf-
kerleistung zurückgreifen. Dauerleistung        hängung, die an einen Schwingsessel erin-
RMS, wohlgemerkt, denn für Impulse steht        nert, sie sorgen also für eine angenehme Ent-
jeweils das Doppelte an Reserven bereit, ins-   kopplung.
gesamt 1500 Watt. Cabasse gibt an, das rei-        Ein Eyecatcher für sich ist auch die Fern-
che für 115 dB Maximalpegel und 30 Hertz        bedienung. Sie erinnert an einen Puck und
Tiefgang.                                       gestattet neben der Quellwahl vor allem die
   Wie von „Pearl“ gewohnt ist die gesamte      Lautstärkeeinstellung. Für alles andere gibt
                                                                                                   Dieses Set
Steuer-, Streaming- und Verstärkerelektro-      es die Cabasse Stream Control App. Selbst-         bietet Spaß
nik im Subwoofer untergebracht, der somit       verständlich ist der Subwoofer Ethernet-,
das Herz dieser stylishen Anlage bildet, denn                                                      pur – das geht
nichts anderes als eine komplette HiFi-An-                                                         deutlich über
lage mit gehörigen Lifestyle-Qualitäten ist
diese Keshi.                                                                                       „Design“
                                                                                                   hinaus!
Eindrucksvolle Ausstattung
Und sie hat es in sich, auch was die ver-
bauten Technologien angeht. Sie kämen nie
auf die Idee, dass hier subwooferunterstützt
nur die kleinen Satelliten laufen, wenn Sie
erstmalig in einen Raum kommen, der von
einem solchen The Pearl Keshi-System
beschallt wird.
   Den Unterschied bemerkt man nur, wenn
man die insbesondere oberhalb von Zim-
merlautstärke noch souveräner agierenden,
größeren Geschwister Pearl und Pearl Akoya
kennt. Der Subwoofer ist seinen Verwand-
ten sehr ähnlich, freilich etwas kompakter,
und die Übernahmefrequenzen zu den wirk-
lich verblüffenden Satelliten liegen selbst-
verständlich auch etwas höher als bei den       An dieser Stelle dürfen die Satelliten andocken
größeren und kostspieligeren Sets des Hau-      und werden vom Subwoofer gespeist, der wiede-
ses. Wenn wir schätzen müssten, was wir         rum Quellen und Netzwerk als Zentrale dient.

                                                                                                             5/2022 41
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                            FAMILIÄRES                                         recht. Das von Beginn an gute Kalibriersys-
                            D     er französische Lautsprecherspezialist
                                  Cabasse wurde als Familienunternehmen
                            1950 von Georges Cabasse in Plouzané in
                                                                               tem ist stetig weiterentwickelt worden und
                                                                               hat mittlerweile einen ganz exzellenten Qua-
                            der malerischen Bretagne nahe Brest gegrün-        litätsstandard erreicht, wie man ihn sich nur
                            det, wo sich das Hauptquartier der „Cabasse        wünschen kann. Nachträgliche Eingriffe sind
                            Group“ nach wie vor befindet. Den durch Zeit-
                            korrekturen im Gehäusebau auffallenden und
                                                                               selten nötig, geschmackliche Klangregelun-
                            erfolgreichen Modellen wie Albatros, Brigantin     gen aber natürlich möglich.
                            oder Clipper in den 80er-Jahren folgten schon
                            bald zunächst experimentelle Spitzenerzeug-
                            nisse in Kugelform. Tatsächlich hat es die Ku-
                                                                               Große Überraschung
                            gel den Experten angetan, ist sie doch innen       Erklingt der erste Ton, versetzt einen die
                            wie außen akustisch ideal, denn sie kommt          Klangfülle der kompakten Planetenkons-
DAMIT HABEN                 ohne Ecken und Kanten aus, es gibt keine Bre-      tellation fürs Wohnzimmer in ungläubiges
                            chungen oder Beugungen, keine stehenden
 WIR GEHÖRT                                                                    Erstaunen. Man erwartet einfach nicht, dass
                            Wellen, sie lässt sich extrem rigide, stabil und
      Stevie Wonder:        resonanzarm fertigen und ist geradezu ideal        diese drei Kugeln einen Raum dermaßen
         Live At Last       geeignet, um mittels der von Cabasse immer         auszureizen vermögen. Vielmehr sucht man
                            weiter verfeinerten, ja optimierten Koaxial-       unwillkürlich nach weiteren, großen Lautpre-
                            und Triaxial-Treibertechnologie einen „zeitrich-
                            tigen“ Punktstrahler zu realisieren. Die
                                                                               chern, dabei stehen hier tatsächlich nur zwei
                            findigen Franzosen kombinieren die                        recht winzige Satelliten auf dem Side-
                            aktiv-smarte Pearl-Technologie in                            board oder hängen unauffällig an der
                            mannigfaltigen kabellosen wie                                  Wand, und die zugehörige zentrale
                            verkabelten Variationen mit Sa-
                            telliten verschiedener Größe,                                  Kugel mit Verstärkerelektronik und
                            und diese sind selbstverständ-                                 Basstreiber ist zwar fraglos schick,
                            lich auch zu Multiroom-Installa-                               drängt sich aber auch nicht gerade
                            tionen ausbaufähig.
      Ein Konzertviedeo                                                                   in den Vordergrund. Minimalistisch
     der Extraklasse lie-                                                              und doch kompromisslos im Design.
     fert Stevie Wonder     WiFi- und Bluetooth-fähig, lässt sich                  Das ist überhaupt eine große Stärke dieses
                 hier ab.
                            für Multiroom-HD-Anwendungen nutzen,               zu allem Überfluss auch nicht zu teuren Sys-
 Michael Jackson:           bietet zusätzlich einen 3,5er-Klinkenan-           tems. Das sphärische Erscheinungsbild setzt
          Thriller          schluss, einen für Toslink sowie einen Micro       sich im Klang fort, der sich sehr gut ablöst
                            USB. An Audio-Codecs wird so ziemlich              und geradezu mühelos in den Raum „perlt“ –
                            alles Denkbare unterstützt, die wichtigsten        es ist tatsächlich so!
                            ohnehin, der integrierte Wandler ist ein 32            Mindestens bis spürbar jenseits übli-
                            Bit/768 kHz-Rechenknecht höchster Güte,            cher Zimmerlautstärken – Cabasse gibt,
                            der neben PCM auch DSD bis 64/128 verar-
                            beitet. An Streaming-Portalen werden aus-
                            drücklich Qobuz, Deezer, Tidal, Spotify,
DAS Album des King          vTuner (Webradio) und Napster genannt.
of Pop mit Klangper-           Die Keshi-Satelliten sind mit festen, rund
         len wie dem
     Titelstück oder        drei Meter langen und hochwertigen, zudem
   „Billie Jean“ reizt      mit guten Bananansteckern konfektionier-
      immer wieder.         ten Kabeln ausgestattet. Wenn ich angesichts
                            der Fertigungsqualität und Flexibilität hier
                            erneut einen Tipp abgeben soll, so könnte es
                            sich dabei um OEM-Ware von Supra han-
                            deln. Dabei ist „fester Anschluss“ relativ,
                            denn wenn Sie die Verbindungen etwas län-
                            ger oder kürzer benötigen, fragen Sie einfach
                            Ihren Fachhändler.
                               Die Krone der Cabasse-Schöpfung ist
                            aber auch hier das automatische Einmess-
                            system mit im Subwoofer integrierten Mik-          Langhubig und mit extremer Antriebsleistung langt
                            rofonen. Allein die Demonstration ist schon        der Aktiv-Subwoofer des Systems zu. 30 Hertz
                            beeindruckend, weil sie den Tiefgang des           verspricht der Hersteller – und so klingt es auch.

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                                                   So komplex ist das
                                                   Keshi-­System aufgebaut.
                                                   Der Subwoofer
                                                   ist im Grunde ein
                                                   Akoya ohne Koax.

Das hochwertige Kabel des Sets ist ab Werk           Cabasse The Pearl Keshi
rund drei Meter lang, das dürfte für die meisten
                                                     Preis: um 2490 € (Mattschwarz oder -weiß)
Installationen ausreichen.                           Maße: 228 x228 x22/8 cm (BxHxT)
                                                     Garantie: 2 Jahre                                 PUCK
wie gesagt, 1050 Watt RMS und 115 dB als             Kontakt: ATR - Audio Trade                        Die schon bekannte
Maximalpegel an – hält das Set mit leis-             Tel.: +49 208 882660                              Fernbedienung ist
                                                     www.audiotra.de                                   zwecks Lautstärke-
tungsstarken größeren Lautsprechern locker                                                             reglung in sich
mit. Es darf auch und insbesondere Pop und           Attraktives Sub-Sat-System mit der Cabas-         drehbar.
Rock sein, Mesdames et Messieurs!                    se-Pearl/Akoya-Technologie (mit Ausnahme
   Et voilà, bei uns durften Manfred Mann            der Koaxialtreiber). Das System kann dank
                                                     Einmessung am Standort optisch, klanglich wie
mit „For You“ und „Runner“, Michael Jack-
                                                     funktional restlos überzeugen und ist seinen
son mit „Billie Jean“ und am Ende auch Ste-          Preis wert.
vie Wonder mit „Superstition“ in der über-
                                                     Labor-Kommentar
wältigenden Live-Version auftreten.                  Das Cabasse Sub-Sat-System widersetzte sich
   Seien wir ehrlich, gibt man nach „schon           leider vehement unseren Messungen, sodass
laut“ immer noch mehr Gas, geht ganz lang-           wir an dieser Stelle die üblichen Diagramme
sam die Souveränität im Klangbild zurück,            und Werte schuldig bleiben müssen. Es
aber das ist auch in Ordnung und zu erwar-           verkraftet sehr hohe Pegel, allerdings nehmen
                                                     dann die Verzerrungen drastisch zu, sodass
ten, wenn man keine absurden Anforderun-             man eher moderate Pegel „fahren“ sollte.
gen stellt.
                                                     Ausstattung
   Aus meiner Sicht ist dies hier ein ideales        Subwoofer mit Streamer/Verstärker, zwei
Wohnzimmersystem, sehr ambientefreund-               Satelliten (mit Kabel), Fernbedienung, Stream
lich, leistungsstark und ohne Wenn und Aber          Control-App, LAN/WLAN/Airplay2/Bluetooth,
audiophil, deutlich klangstärker als viele           div. Klangoptimierungen und Raumeinmes-
andere „klingende Designobjekte“.                    sung, die gängigen Streaming-Portale wie          SMART
                                                     Deezer, Spotify, Qobuz, Napster, Tidal sowie
   Wahlweise wie unser Testmuster in Matt-                                                             Die drehbare Fas-
                                                     vTuner werden unterstützt, Analgeingang
weiß oder – womöglich sogar noch gefäl-                                                                sung der Satelliten
                                                     (Klinke) und Digitaleingang Toslink, vermissen    gestattet per se auch
liger – in Mattschwarz lieferbar, kostet             könnte man HDMI.                                  eine Wandhalterung.
The Pearl Keshi, was übrigens für „kleine,
kernlose Perlen“ steht, derzeit 2.490 Euro.
Um es mit einem weiteren kleinen Helden
                                                       KLANG-NIVEAU                          82%
namens Asterix zu sagen: „Beim Teutates“,
macht das Spaß! Wenn dieses Set hier kein
                                                                 PREIS/LEISTUNG
Erfolg wird, dann weiß ich es nicht, wirk-                      ★★★★★
lich nicht. ■                                                          EXZELLENT

                                                                                                                  5/2022 43
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