AKTUELLES AUS DER KIRCHLICHEN JUGENDARBEIT DER DIÖZESE REGENSBURG - BJA und BDKJ Ausgabe 27 | Mai 2019 - BDKJ Regensburg

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AKTUELLES AUS DER KIRCHLICHEN JUGENDARBEIT DER DIÖZESE REGENSBURG - BJA und BDKJ Ausgabe 27 | Mai 2019 - BDKJ Regensburg
Ausgabe 27 | Mai 2019

                                                                                    URG
                                                                   ZESE   REGENSB
                     nformie
                             ren                           DER DIÖ
            d BDKJ
                   i                           N   DARBEIT
     BJA un                            EN JUGE
                      E R K I R CHLICH
                  S D
           LES AU
    AKTUEL

Jugendpastoral
        international
AKTUELLES AUS DER KIRCHLICHEN JUGENDARBEIT DER DIÖZESE REGENSBURG - BJA und BDKJ Ausgabe 27 | Mai 2019 - BDKJ Regensburg
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                              EDITORIAL                    Von Momo das Zuhören lernen..................................................................03

                              ZUM THEMA                    Der Papst, die Synode und die Jugend der Welt..................................04

                              ZUM THEMA                    Die Jugend der Welt trifft sich in Panama und Madrid....................06

                              ZUM THEMA                    Amazonien und wir.........................................................................................08

                              ZUM THEMA                    Jugend hilft weltweit......................................................................................10

                              ZUM THEMA                    Ministranten und CAJ international.......................................................12

                              BERICHTE                     U14...........................................................................................................................14

                              » FS Mini                    Fortbildungen......................................................................................................16

                              » JuSt CH                    Gruppenleiterkurs.............................................................................................17

                              »JuSt SR                     Jugendwallfahrt auf den Bogenberg.......................................................17

                              »J-GCL                       Disney Party, Viel zu lernen du noch hast..............................................18

                              » KJG                        Buon anno!...........................................................................................................19

                              » CAJ                        Täglich neu anfangen.....................................................................................20

                              » KLJB                       Lamu Jamii, Spaß mit Satzungen..............................................................21

                              » Kolping                    Fahrt nach Berlin und ins Lummerland...................................................22

                              » DJK                        Weltmeisterliche Spuren, Diözesanjugendtag....................................23

                              » JuSt AM                    Anderes Adventskonzert...............................................................................24

                              » JuSt MAK                   Ran an die Töpfe...............................................................................................24

                              » DPSG                       Diözesanversammlung.................................................................................25

                              » JuSt LA                    Geist-Erfahrer..................................................................... ...............................26

                              » BDKJ/JuSt R-S Vollversammlung, Kreatives.......................................................................27

                              » BDKJ SR                    Jugendgottesdienst.......................................................................................28

                              » BDKJ LA                    Neues Arbeitsjahr.............................................................................................28

                              Menschen                     Neue und scheidende Mitarbeiter...........................................................29

                              NEUERSCHEINUNGEN.........................................................................................................................30

                              PRÄVENTION IM ZELTLAGER                                .......................................................................................................31

                              TREFFPUNKTE                  ..................................................................................................................................32

                              TERMINE                      ..................................................................................................................................34

Impressum · Herausgeber                                                        Redaktion: Christian Kalis (V.i.S.d.P.), Wolfgang Sausner,
                                                                               Tanja Köglmeier, Michaela Schütz
Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)
und Bischöfliches Jugendamt (BJA),                                             Satz · Layout: Daniel Frank, Wolfgang Sausner, Tanja
Obermünsterplatz 7, 93047 Regensburg                                           Köglmeier, Michaela Schütz
                                                                               Druck: Kelly Druck GmbH, Abensberg
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 04.06.19
                                                                               Erscheinungsweise: 3 Ausgaben/Jahr, Auflage: 1870
AKTUELLES AUS DER KIRCHLICHEN JUGENDARBEIT DER DIÖZESE REGENSBURG - BJA und BDKJ Ausgabe 27 | Mai 2019 - BDKJ Regensburg
E D I T O R I A L

    Liebe Leserin,
    				lieber Leser!
Was die kleine Momo konnte wie kein anderer, das war das Zuhören
Das ist doch nichts Besonderes, wird nun vielleicht mancher Leser sagen, zuhören kann
doch jeder. Aber das ist ein Irrtum. Wirklich zuhören können nur recht wenige Menschen.
Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig.
Momo konnte so zuhören, dass dummen Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken ka-
men. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf solche Gedanken
brachte – nein, sie saß nur da und hörte einfach zu, mit aller Aufmerksamkeit und aller
Anteilnahme.
Dabei schaute sie den anderen mit ihren großen, dunklen Augen an, und der Betreffende
fühlte, wie in ihm plötzlich Gedanken auftauchten, von denen er nie geahnt hatte, dass
sie in ihm steckten. Sie konnte so zuhören, dass ratlose, unentschlossene Leute auf einmal
ganz genau wussten, was sie wollten, oder dass Schüchterne sich plötzlich frei und mutig
fühlten, oder dass Unglückliche und Bedrückte zuversichtlich und froh wurden.
Und wenn jemand meinte, sein Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos und er selbst
nur irgendeiner unter Millionen, einer, auf den es überhaupt nicht ankommt, und er eben-
so schnell ersetzt werden kann wie ein kaputter Topf – und er ging hin und erzählte das
alles der kleinen Momo, dann wurde ihm, noch während er redete, auf geheimnisvolle
Weise klar, dass er sich gründlich irrte, dass es ihn, genauso wie er war, unter allen Men-
schen nur ein einziges Mal gab und dass er deshalb auf seine besondere Weise für die Welt
wichtig war. So konnte Momo zuhören!
Junge Menschen möchten, dass man ihnen zuhört.
Papst Franzsiskus hat diese Fähigkeit des Zuhörens bei der Jugendsynode vorgelebt und
antwortet nun in seinem Brief „Christus vivit“ den jungen Menschen in der ganzen Welt.
Junge Menschen schätzen die hohe Bereitschaft und Fähigkeit der vielen haupt- und eh-
renamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit ihnen auf Augenhöhe im Team zu
arbeiten. Diese Kompetenz, gemeinschaftlich zu arbeiten zeichnet sich durch verschiede
Merkmale aus: Zuhören können, anderen Raum geben, Bereitschaft, sich mit einer echten,
eigenen gemeinschaftlichen Spiritualität einzubringen. Gerne trägt das BJA dazu bei, die
aktive Teilhabe junger Menschen zu etwas Effektivem und Normalen zu machen.
„Die Pfarrei ist die erste und wichtigste Form des kirchlichen Lebens vor Ort.“ Darauf hat
die Jugendsynode im Herbst letzten Jahres ausdrücklich hingewiesen. Darum wollen die
Jugendreferentinnen und Jugendreferenten der Kath. Jugendstellen in den nächsten Wo-
chen und Monaten besonders den (Jugend-)Verantwortlichen in den Pfarreien zuhören.
Allerdings – und auch das mussten die Bischöfe bei der Jugendsynode erkennen - wird
die Pfarrei von jungen Menschen „nur schwerlich als relevanter Ort empfunden“. Deshalb
versuchen die Angebote unseres Bischöflichen Jugendamtes mit seinen Fachstellen die
jungen Menschen ebenso in ihrem Leben abzuholen, wie die vielfältigen Aktivitäten des
BDKJ sowie der kirchlichen Jugendverbände, von denen diese Ausgabe des Kreuz + Quer
berichtet.
Durch die Teilnehmer der Jugendsynode wurde sichtbar, wie viele verschiedene Regi-
onen der Welt vertreten waren. Daran möchte Kreuz + Quer anknüpfen. Bilder und Texte
vom europäischen Taizetreffen und vom Weltjugendtag, bei dem im Januar aus unserem
Bistum Regensburg Junge Erwachsene mit mir in Panama unterwegs waren, machen zum
                                                                                              Christian Kalis
Beispiel deutlich, wie schön es ist, eine Weltkirche zu sein. Davon berichten Vereinigungen
                                                                                              Diözesanjugendpfarrer
wie die CIM oder die CAJ auf internationaler Ebene und Kontinente verbindene Projekte
wie das Lamu Jamii – Projekt der KLJB, das Namibia-Projekt der DJK oder das Kolping
Workcamp in Brasilien.
Junge Menschen, die sich in unserer kirchlichen Jugendarbeit engagieren, verwenden
ihre Energien nicht darauf, zu nörgeln und zu verachten, sondern setzen sich dafür ein,
neue Möglichkeiten und Veränderungen zu schaffen!

                                                                                                                      3
AKTUELLES AUS DER KIRCHLICHEN JUGENDARBEIT DER DIÖZESE REGENSBURG - BJA und BDKJ Ausgabe 27 | Mai 2019 - BDKJ Regensburg
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 Der Papst, die Synode und
 die Jugend der Welt                                                                       von Wolfgang Sausner,
                                                                                           Stellv. Leiter BJA

Christus vivit – Christus lebt!               hat der Herr meinen Horizont gewei-           synode, die im Abschlussdokument zu-
Am 25. März, dem Hochfest der Verkün-         tet und mir eine erneuerte Jugend ge-         sammengefasst sind, beiseite, sondern
digung des Herrn hat Papst Franziskus         schenkt“ (Nr. 160).                           der Papst verweist in seinem Schreiben
im Marienheiligtum Loreto das päpst-          Franziskus beschreibt diese Begegnung         ausdrücklich auf dieses Dokument und
liche Lehrschreiben zur Jugendsynode          mit Christus als die Frucht eines gemein-     ergänzt dieses in einer sehr persönlichen
unterschrieben. Dabei hat er die Form         samen, missionarischen Auf-dem-Weg-           Art und Weise. Und das Hören auf die
eines persönlichen Briefes an die Jugend      sein. Es braucht Menschen, die aus der        Jugend wird weitergehen, wenn in Rom
gewählt.                                      tiefen Beziehung mit Christus leben, um       im Sommer dieses Jahres Jugendliche zu
In einer einfachen aber erfrischenden         Andere zu begeistern. Das müssen nicht        einer Nachsynode eingeladen werden
Sprache richtet er sich direkt an die jun-    Amtsträger der Kirche sein, sondern jede      und es wird auch in Deutschland wei-
gen Menschen.                                 und jeder ist aufgerufen missionarisch        tergehen: Der deutsche Jugendbischof
Er verfasste kein pastorales Lehrstück,       tätig zu sein, etwa wenn sich ein junger      Stefan Oster hat zu einem deutschen
kein Rezept, das man 1:1 umsetzen kann,       Mensch entschließt, eine Wallfahrt zu         Formum „Jugendpastoral“ im November
damit Jugendliche die Angebote der            unternehmen und einen Freund einlädt,         2020 eingeladen.
Kirche wieder vermehrt annehmen, son-         daran teilzunehmen, oder wenn sich            Berufung zum „Leben in Fülle“
dern er schreibt, was ihn selber zu tiefst    eine Jugendgruppe auf den Weg macht,          Das Zuhören braucht Menschen und
durchdringt: Das Geheimnis des ewig           um ein Zeltlager zu veranstalten. Überall     Raum.
jungen Auferstandenen, Christus, der die      da kann eine Begegnung mit dem Auf-           Der Papst fordert dazu auf, beides den
Kirche und Welt verwandelt.                   erstandenen erfolgen, die das Leben des       jungen Menschen zur Verfügung zu
Deshalb trägt der Brief auch den Titel:       Einzelnen nachhaltig verändert.               stellen. Begleiter müssen Menschen
Christus vivit, Christus lebt! Dieser Chri-   Zuhören im Synodalen Prozess                  sein, die sich selber zurücknehmen, die
stus ist lebendig, er ist ewig jung und er    Dabei braucht es Begleiter, die vor allem     auf die Anliegen der jungen Menschen
ist das Leben selbst. Darum wird das Le-      eines Können: Zuhören.                        eingehen und ihnen dabei helfen ihre
ben aller Menschen von ihm durchdrun-         Dieses Zuhören-Können hat der Papst           eigenen Talente und Fähigkeiten zu ent-
gen und bereichert. Ihn als den Freund        bei der Jugendsynode eindrücklich vor-        falten, um so den Platz und den Auftrag
und Wegbegleiter zu haben, macht das          gelebt. Er hat die Jugendlichen aufgeru-      zu finden, den Gott für sie vorgesehen
Leben erst zu einem geglücktem, voll-         fen, mit ihm in Kontakt zu kommen: Bei        hat. Franziskus ruft die jungen Leute
kommenen Leben.                               der Befragung der Bischofskonferenzen         dazu auf, diesen ihren Platz zu suchen
Begegnung mit dem Auferstandenen              zur Jugendpastoral, der Onlinebefra-          und zu finden: Dazu gehört der richtige
Daher bietet der Papst den Glauben an         gung junger Menschen, dem Facebook-           Beruf und die richtige Lebensform. Die
Christus den jungen Menschen als Be-          chat, der Vorsynode im Frühjahr und der       Jugend ist wie kein anderes Alter die Zeit
reicherung an, wie auch er selber diese       eigentliche Synode im Oktober vergan-         für Entscheidungen. Die Weichen für
Freundschaft mit Christus als Bereiche-       genen Jahres, bei der der Papst über wei-     das Leben werden gestellt. Man braucht
rung erfahren hat. Dabei ist für den Papst    te Teile als einfacher Zuhörer „nur“ dabei    keine Angst vor diesen Lebensentschei-
Jugendlichkeit keine Frage des Men-           war. Aus all dem Zuhören und Nach-            dungen zu haben, denn Gott hat uns mit
schenalters, sondern eine Frage, wie alt      denken des Papstes ist sein Brief an die      den notwendigen Talenten und Fähig-
das Herz des einzelnen ist. So schreibt er:   Jugendlichen entstanden. Dieser Brief         keiten ausgestattet, dass er oder sie den
„Als ich meinen Dienst als Papst begann,      schiebt nicht die Ergebnisse der Jugend-      Platz perfekt ausfüllen kann und dabei

Jugendsynode... da war doch was im letzten Jahr! -Zusammenfassung
Von 3. bis 28. Oktober 2018 tagte die         Zu finden unter folgendem Link:
Jugendsynode in Rom. Sind die 66 Sei-         http://bit.do/Jugendsynode
ten des Abschlussdokuments schon ge-
lesen? Nein? Keine Zeit?                      Oder einfach den QR-Code einscannen:
Beim BDKJ Diözesanverband Regens-
burg gibt es eine Zusammenfassung! Sie
ist um einiges kürzer und komprimiert
die wichtigsten Inhalte der Synode!

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AKTUELLES AUS DER KIRCHLICHEN JUGENDARBEIT DER DIÖZESE REGENSBURG - BJA und BDKJ Ausgabe 27 | Mai 2019 - BDKJ Regensburg
Z U M       T H E M A . . .

zutiefst zufrieden und glücklich ist. Dies      Alle Jugendlichen, nicht nur die Jugend-         chen, um nach Jerusalem, zur Gemeinde
gilt für den Beruf und die Familie wie          lichen, die aufgrund ihrer Ausbildung            der Christen zu kommen und dort ihre
auch für das Leben als Single. „Berufung“       eine privilegierte Stellung, wie Abituri-        Erfahrungen weiterzugeben.
nennt der Papst dieses Finden des rech-         enten oder Studenten haben, sind herz-           Die Kirche muss mit den jungen Men-
ten Platzes. „Berufungsunterscheidung“          lich eingeladen, Christus, dem Leben             schen auf dem Weg sein, ihre Anliegen
das Suchen dieses Platzes. Beides kann          selbst, zu begegnen.                             und ihr Leben ernst nehmen, immer wie-
nur der Einzelne für sich selbst tun. Ju-       Daher muss die Kirche sich auf den Weg           der von Christus dem Auferstanden und
gendpastoral kann bei dieser Suchbewe-          zu allen jungen Menschen machen, um              seiner Botschaft reden und ihn in der
gung helfen, indem es ein Fundament             sie einzuladen, ihre eigene Berufung in          Feier der Eucharistie begegnen. Dazu be-
in der Begegnung mit dem Auferstan-             sich selbst zu entdecken und zu fördern.         darf es einer zeitgemäßer Sprache und
denen legt, das dem Einzelnen dabei             Die Kirche muss innerlich immer jung             zeitgenössische Formen der Kunst und
helfen kann, zu diesem „Leben in Fülle“         bleiben. Sie muss alles ablegen, was sie         der Musik. Das Reden von Christus soll in
zu gelangen. Seelsorger und Freunde             alt und schwach macht: „Bitten wir den           erster Linie begeistern, formelhafte Ver-
können dabei durch intensives Zuhören           Herrn, er möge die Kirche von denen be-          kündigung der Dogmatik und der Moral-
helfen, aber die eigentliche Lebensent-         freien, die die Kirche alt machen, sie auf       lehre sind zweitrangig, vielmehr soll die
scheidung, auch das Folgen eines Rufes          die Vergangenheit festnageln, bremsen            Begegnung mit dem ewig jungen Aufer-
zu einem besonderen Dienst in der Kir-          und unbeweglich machen wollen.“ (35)             standenen im Mittelpunkt stehen. Daher
che (als Priester oder Ordenschrist), kann      Zeitgemäße Jugendseelsorge                       braucht es gut vorbereitete Priester und
nur der Einzelne selbst in der Stille des       Die Priester und Seelsorger müssen               Menschen, die von ihrem eigenen Glau-
Herzens, treffen und das eigene Leben           echte Wegbegleiter sein. Die Emmaus-             ben reden.
an Christus, dem Auferstandenen, aus-           geschichte liefert hierzu die richtigen          Vorbilder der Freundschaft mit Christus
richten.                                        Hinweise: Jesus begleitet die Emmaus-            Im Brief an die Jugend stellt der Papst
Dass dieser Ruf Gottes im Einzelnen hör-        jünger. Er geht mit ihnen mit, auch wenn         dabei biblische Berichte von jungen
bar werden kann, dazu braucht es auch           sie vom Weg abgekommen sind und                  Menschen und immer wieder Vorbilder
die rechten Orte und die Begegnung vor          sich genau in die andere Richtung, weg           im Glauben, wie den heiligen Franz von
allem mit anderen jungen Menschen.              von Jerusalem, weg vom Ort der Ge-               Assisi, aber auch Vorbilder unserer Tage,
Wichtig dabei ist, dass sich dort die jun-      meinde, weg vom Ort der Auferstehung,            wie den 2006 gestorbenen 15 jährigen
gen Menschen frei bewegen und entwi-            weg vom Glauben in eine komplett an-             Computerfreak Carlo Acutis vor Augen,
ckeln können. Dies können jugendpasto-          dere Richtung begeben. Er geht mit und           die als Jugendliche mit Christus in Berüh-
rale Zentren sein oder auch andere Orte         hört ihnen zu.                                   rung kamen und deren Leben durch die
der Begegnung wie sie bei Wallfahrten,          Dadurch entsteht Begegnung. Erst spä-            Freundschaft mit dem Auferstandenen
in Verbänden, in Gruppenstunden, bei            ter erklärt er ihnen den Sinn der Schrift.       nachhaltig verändert worden sind.
Jugendfreizeiten aber vor allem auch in         Das hilft den Jüngern, den Osterglauben          Zu dieser Freundschaft mit Jesus lädt
sozialen freiwilligen Projekten, zu denen       zu verstehen und anzunehmen. Danach              der Papst jeden und jede ein.
der Papst in besonderer Art und Weise           bricht er mit ihnen in der Feier der Eu-         Auch Dich und mich!
aufruft, geschehen.                             charistie das Brot. Dies hat zur Folge,
Angebot für alle jungen Menschen                dass die Jünger ihr Leben ändern und
                                                sofort („in der gleichen Stunde“) aufbre-

   Wörtliche Auszüge aus dem Brief von Papst Franziskus an die Jugend der Welt
   ... „Ihr seid das Jetzt Gottes!“(64)
   ... „Der Herr ruft uns, Sterne in der Nacht anderer jungen Menschen anzuzünden.“ (33)
   ... „Jung zu sein ist weniger eine Frage des Alters als vielmehr ein Zustand des Herzens.“ (34)
   ... „Gott liebt Dich. Zweifle nie daran, egal was Dir im Leben passiert. Du bist unendlich geliebt!“ (112)
   ... „Die Jugendzeit , ist das Alter der Entscheidungen und gerade darin liegt ihre Faszination und ihre größte Aufgabe.“ (140)
   ... „Alle werden als Originale geboren, aber viele sterben als Fotokopien. Lass nicht zu, dass dir das geschieht!“ (106)
   ... „Lebt! Widmet Euch dem Besten des Lebens! (...) Geht bitte nicht schon vorzeitig in den Ruhestand!“ (143)
   ... „Christus ruft dich auf, das zu entfalten, was wertvoll ist. Er liebt dich, wie du bist, er schätzt dich und respektiert dich.“ (161)
   ... „Die Jugendpastoral muss (...) die jungen Menschen (...) einladen, wo (...) ihnen die Gelegenheit gegeben wird, sich über
        das Leben auszutauschen, zu feiern, zu singen, konkrete Zeugnisse zu hören und als Gemeinschaft die Begegnung mit
        dem lebendigen Gott zu erfahren.“ (204)
   ... „Liebe junge Menschen, ich werde glücklich sein, wenn ich euch schneller laufe sehe, als jene, die ängstlich sind. (...)
        Die Kirche bedarf eures Schwungs, eurer Intuition, eures Glaubens! Wir brauchen das! Und wenn Ihr dort ankommt, wo wir
        noch nicht angekommen sind, habt bitte die Geduld auf uns zu warten!“ (299)

                                                                                                                                               5
AKTUELLES AUS DER KIRCHLICHEN JUGENDARBEIT DER DIÖZESE REGENSBURG - BJA und BDKJ Ausgabe 27 | Mai 2019 - BDKJ Regensburg
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                                                                                  von Jens Hausdörfer,
                                                                                  bayerischer Landesjugendseelsorger
                                                                                  und BDKJ-Landespräses in Bayern

Weltjugendtag in Panama
Eine befremdliche Erfahrung?                  den diversen Aktivitäten vor Ort in den
Ein wenig exotisch war dieser Weltju-         Gastpfarreien. Daher die zentralen Groß-
gendtag ja schon – vom Veranstaltungs-        veranstaltungen und die gemeinsame
ort zum Beispiel oder vom ungewohnten         Übernachtung auf dem Feld vor der Ab-
Termin im Januar her. Dennoch stieß er        schlussmesse.
in Deutschland und Bayern auf überra-         Teilnehmer/-innen kommen an ihre
schend große Resonanz:                        Grenzen
Mit 2.300 Teilnehmer/-innen stellte           Für viele Teilnehmer/-innen hält dieses
Deutschland eine beeindruckend große          Konzept die ein oder andere Herausfor-
Zahl an Pilger/-innen und übertraf damit      derung bereit: Sie kommen so manches
alle Erwartungen.                             Mal an ihre Grenzen, wenn sie sich in
Die Berichterstattung hierzulande hin-        einer komplett anderen Kultur zurecht
gegen war eher zurückhaltend bis re-          finden müssen, wenn sie in einer aus-
serviert: Keine päpstlichen Reforman-         schließlich Spanisch sprechenden
kündigungen für eine von Missbrauch- ,        Gastfamilie landen, wenn sie mit
Finanz- und Vertrauenskrisen geschüt-         fremden und im ersten Augenblick
telte deutsche Kirche, so wurde vieler-       vielleicht auch befremdlichen katho-
orts bemängelt, stattdessen ein „bloßes“      lischen Frömmigkeitsformen konfron-
Glauben-Feiern.                               tiert werden.
Dabei stellt sich die Frage, was denn so      Aber diese Situationen sind gewollt,
schlimm daran sein soll, den gemein-          denn sie ermöglichen Erfahrungen, die
samen Glauben zu leben und zu feiern.         ausgeschlossen sind, wenn ich mich
Gerade das Erleben und Entdecken der          ausschließlich in den geschützten Räu-
katholischen Kirche als einer weltweiten      men des Althergebrachten bewege und
Glaubensgemeinschaft, in der sich – trotz     es nicht wage, aufzubrechen und mich
unterschiedlicher historischer, kultureller   irritieren zu lassen.
und religiöser Prägung – Platz für so viele   Nur wenn ich meine Komfortzone ver-
unterschiedliche Ausdrucksformen fin-         lasse, kann ich neue Erfahrungen ma-
det, die Entdeckung dieser katholischen       chen. Nur wenn ich meine persönlichen
Weite also, war für viele Teilnehmer/-        Grenzen auslote, nur wenn ich mich auf
innen schließlich eine große Motivation,      Neues einlasse, kann ich wachsen: als
nach Panama zu reisen.                        Mensch und als Christ, als Einzelner und
Birgt nicht dieses tief empfundene reli-      in der Gemeinschaft.
giöse Gemeinschaftsgefühl über Sprach-        Eine Grundüberzeugung unseres Glau-
und Kulturgrenzen hinweg die Chance           bens eigentlich. Eine Überzeugung auch,
einer nachhaltigen Identifikation mit         die wir in unserer Kirche, die sich so oft
Kirche – einer Verwurzelung, aus der En-      über Mutlosigkeit und Lamentieren de-
gagement in und für Kirche auch vor Ort       finiert, dringend nötig haben und die
entsteht?                                     für die anstehenden (Reform-) Prozesse
Das Konzept der Weltjugendtage ist            wesentlich wichtiger sind als pontifikale
darauf angelegt, intensiv mit dem Gast-       Reformankündigungen jeglicher Art.
land, den Gastgebern, dem dortigen            Der Autor Jens Hausdörfer hat die Reise
Glaubensleben in Berührung zu kom-            zum Weltjugendtag für 57 Teilnehmer/-
men und die Vielfalt der katholischen         innen der (Erz-)Diözesen Bamberg, Pas-
Kirche hautnah zu erfahren: Daher die         sau und Regensburg vorbereitet und
Unterbringung der Pilger/-innen in Gast-      geleitet.
familien, die Tage der Begegnung mit

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AKTUELLES AUS DER KIRCHLICHEN JUGENDARBEIT DER DIÖZESE REGENSBURG - BJA und BDKJ Ausgabe 27 | Mai 2019 - BDKJ Regensburg
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                                                                                von Martin Härtl,
                                                                                kirchlicher Jugendreferent
                                                                                Jugendstelle Landshut

Europa trifft sich beim Taizé Gebet
Es ist, als würde der Gang in eine ande-    die vordere Wand mit Ikonen und einem       werden- zur Not auf Isomatten auf dem
re Welt führen. Gerade saß man noch         Kreuz gestaltet. Während wir den Schil-     Boden.
in der Messehalle, in der tausende Ju-      dern folgen, die von freiwilligen Helfern   Nach dem Morgengebet finden Klein-
gendliche auf dem Boden sitzen, essen       hochgehalten werden und den Weg             gruppentreffen statt, bei denen die Ju-
und ratschen. Und schon einen Moment        nach vorne vor das Kreuz weisen, führt      gendlichen aus verschiedenen Ländern
später geht es hinein in eine weitere, in   uns die ruhige Musik im Hintergrund in      die Möglichkeit haben, sich über Bibel-
der vor allem eins herrscht: Ruhe und       eine besinnliche Stimmung.                  stellen und die Vorschläge aus Taizé
Andacht.                                    Seit vierzig Jahren veranstaltet die Com-   auszutauschen. Danach geht es in die
                                                                                        Innenstadt, wo in verschiedenen Kirchen
                                                                                        das Mittagsgebet stattfindet. Auf dem
                                                                                        Weg dorthin suchen sich viele der jun-
                                                                                        gen Menschen noch ein sonniges Plätz-
                                                                                        chen, um die am Vorabend erhaltenen
                                                                                        Lunch-Pakete zu essen.
                                                                                        Nach dem Mittagsgebet besteht die
                                                                                        Möglichkeit, sich in Workshops mit ver-
                                                                                        schiedenen Aspekten des Glaubens und
                                                                                        des eigenen Lebens zu beschäftigen,
                                                                                        oder auch die unbekannte Stadt zu er-
                                                                                        kunden.
                                                                                        Am Abend kommen alle Teilnehmenden
                                                                                        in der großen Messehalle zusammen. Im
                                                                                        Schnelldurchlauf wird das Essen ausge-
                                                                                        geben, ein einfaches aber doch reichhal-
                                                                                        tiges Menü. Und dann findet als letzter
                                                                                        Programmpunkt des Tages das große
                                                                                        gemeinsame Abendgebet in der Messe-
                                                                                        halle statt.
                                                                                        Inzwischen hat das Gebet begonnen,
Auf dem Weg schnappe ich Gesprächs-         munauté de Taizé zum Jahreswechsel          singend sitze ich in Mitten von tausen-
fetzen auf Spanisch, Englisch, Polnisch,    dieses Treffen in verschiedenen europä-     den anderen Jugendlichen und jungen
Deutsch und Italienisch auf, auch einige    ischen Großstädten.                         Erwachsenen und betrachte die Kulisse
mir unbekannte Sprachen sind dabei.         Valencia, Riga, Basel und nun eben Ma-      vor mir. „Tu palabras, senor, es la vida
Verstehen kann ich dabei nur wenig,         drid waren die Gastgeber der Treffen in     misma“, „deine Worte, Herr, sind das Le-
aber den Gesichtern ist durchwegs die       den letzten Jahren.                         ben selbst“ steht dort über der Silhouette
gute Laune anzusehen.                       Der Tagesablauf orientiert sich dabei an    zweier pilgernder Jugendlicher geschrie-
Unsere Schritte führen uns vorbei an        den Tagen, wie man sie auch das ganze       ben. Hier auf dem Taizé-Treffen spüre ich
dem Verkaufsstand, an dem eine Men-         Jahr über in der Gemeinschaft in Frank-     den Glauben lebendig wie selten. Noch
schentraube ansteht, um Postkarten          reich miterleben kann.                      einmal lese ich die Worte, bevor ich mich
und Kettenanhänger zu kaufen, hinein        Die Morgengebete finden in den jewei-       wieder ganz dem Singen zuwende und
in die zweite große Halle, in der in we-    ligen Gastgemeinden statt, in denen die     die Stimmung in mich aufnehme.
nigen Minuten das Abendgebet des Eu-        Jugendlichen von Gastfamilien vor Ort       Es ist eine ganz besondere Art, in das
ropäischen Jugendtreffens von Taizé in      aufgenommen wurden. „Nur 2 m2 sind          neue Jahr zu starten.
Madrid beginnen soll.                       genug“ heißt es auf den Plakaten in den                                   Martin Härtl
Der Raum, in dem sonst das ganze Jahr       gastgebenden Gemeinden und so konn-
Reise- oder Modeanbieter ihre Angebote      ten auch dieses Jahr wieder alle Teilneh-
anpreisen, ist nur gedimmt beleuchtet,      menden bei Familien untergebracht

                                                                                                                                7
AKTUELLES AUS DER KIRCHLICHEN JUGENDARBEIT DER DIÖZESE REGENSBURG - BJA und BDKJ Ausgabe 27 | Mai 2019 - BDKJ Regensburg
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                                                                                von Beate Eichinger,
                                                                                Fachstelle Umwelt
                                                                                und ökosoziale Gerechtigkeit
                                                                                in der Hauptabteilung Seelsorge

Amazonien-Synode und wir
Frischer Wind aus dem Regenwald für die Kirche in Europa
                                                                                und
                                                                                Ruth Aigner,
                                                                                Fachstelle Weltkirche
                                                                                in der Hauptabteilung Seelsorge

Bischofssynode im Oktober                     Der Planet hat Lungenentzündung              die Leiter/-innen der Basisgemeinden
Vom 6. bis 27. Oktober 2019 wird im           Diese vatikanische Initiative ist nach       in überregionalen Austauschrunden
Vatikan eine Sonderversammlung der            „Laudato sí“ ein weiterer Anstoß, un-        untereinander, Sakramente sind seltene
Bischofssynode unter dem Motto „Ama-          seren Lebensstil zu überdenken – auch        und hohe Festereignisse. Diese Grund-
zonien - neue Wege für die Kirche und         für eine lebenswerte Zukunft der Jugend      konstellation kann auch als Chance be-
für eine ganzheitliche Ökologie“ stattfin-    von heute. Das Schlagwort „Der Planet        griffen werden, Kirche neu zu leben –
den. Von Papst Franziskus ermutigt, will      hat Lungenentzündung“ drückt bildhaft        unbelastet von Reichtum, struktureller
die basisnahe Kirche in den Ländern des       aus, dass die Region des Amazonasbe-         Überversorgung, gefühlter oder tatsäch-
Amazonasbeckens ihre Erfahrungen und          ckens als grüne Lunge der Erde existen-      licher Macht und all den damit verbun-
ihre Anfragen in den weltkirchlichen Dis-     zielle Bedeutung für den Klimawandel         denen Versuchungen.
kurs einbringen.                              weltweit und damit auch für uns in Euro-
In ökologischer, in sozialer und in pasto-    pa hat. Die Synode geht aber über diese      Das ausführliche Vorbereitungspapier
raler Hinsicht können die dortigen Orts-      ökologische Dimension hinaus. Sie wür-       zur Amazonas Synode „Amazonien –
kirchen uns Rückenwind bei dringend           digt die Situation in Brasilien und den      Neue Wege für die Kirche und für eine
notwendigen Reformen in der Kirche            angrenzenden Ländern auch als Lernfeld       ganzheitliche Ökologie“ – ist erhältlich
und darüber hinaus geben.                     in sozialer und pastoraler Hinsicht.         bei MISEREOR oder in der Fachstelle
Auch die Gesellschaft als Ganzes muss                                                      Weltkirche des Bistums Regensburg.
sich verändern, wenn das Zusammen-            Soziales und pastorales Brennglas
leben in Zukunft ökologisch und sozial        Wie in einem Brennglas werden die
gerechter gelingen soll. Wir alle sind auf-   globalen Herausforderungen der heu-          Veranstaltungen in Regensburg
gerufen, „amazonisch“ zu lernen.              tigen Zeit dort deutlich: die Schere         Eine besondere Stimmung herrschte im
Das Amazonasbecken ist für unseren            zwischen Arm und Reich klafft immer          Regensburger Kulturzentrum „Leerer
Planeten eine der größten Reserven der        weiter auf. Die Macht profitbesessener       Beutel“, als sich Interessierte aus dem
Biodiversität (30 bis 50 % der Flora und      Unternehmen ist politisch kaum mehr          ganzen Bistum am Samstag, 2. Februar
Fauna der Welt), des Süßwassers (20 %         kontrollierbar. Wie mutig und mit welch      2019 auf die Amazonas-Synode ein-
des nicht im Eis eingefrorenen Süßwas-        prophetischer Hoffnung Teile der Zivilge-    stimmten. Arbeiterpriester Thomas Sch-
sers) und umfasst mehr als ein Drittel der    sellschaft dort dagegen aufstehen, kann      midt aus Frankfurt a.M. studierte in Bra-
Urwälder des Planeten.                        uns motivieren, uns gegen Unrechts-          silien und hat das Vorbereitungspapier
Die Umwandlung von Kohlenstoff durch          strukturen einzusetzen und für eine ge-      zur Synode mitübersetzt. Im Podiumsge-
Amazonien ist bedeutsam, auch wenn            rechtere Zukunft zu kämpfen. In pasto-       spräch begeisterte er nicht nur mit sei-
die Ozeane die größten Rezeptoren von         raler Hinsicht befindet sich Amazonien       ner beeindruckenden Persönlichkeit und
Kohlenstoff sind. Amazonien umfasst           schon längst in einer Situation, die auch    Lebensform, sondern vor allem auch mit
mehr als 7,5 Millionen Quadratkilometer,      uns hier in Europa bevorsteht: Die Men-      tiefen Einblicken in die Intention und
die unter neun Ländern aufgeteilt sind,       schen, die sich als Christen/-innen ver-     Hoffnung der Amazonas-Synode und in
die diesen großen natürlichen Lebens-         stehen, leben über weite Entfernungen        das ganze Amazonas-Gebiet. Im World-
raum bilden (Brasilien, Bolivien, Kolum-      verstreut. Es gibt kleine, aktive Basisge-   Café fand an Thementischen zu sozialen,
bien, Ecuador, Guyana, Peru, Surinam,         meinden in weitgehender Selbstverant-        pastoralen und ökologischen Perspekti-
Venezuela, einschließlich Französisch-        wortung; hauptamtliches Personal ist         ven ein lebhafter Austausch statt. Aus-
Guayana als Übersee-Department).              dünn gesät. Kirche lebt dort vor Ort im      schnitte aus dem Film „Piripkura – die
                                              alltäglichen Engagement der Gläubigen,       Suche nach den letzten ihres Volkes“
                                              aus ehrenamtlicher Eigeninitiative he-       versetzten in eine Welt, die fremd, fern
                                              raus. Stärkung und Impulse geben sich        und andersartig scheint, zuletzt aber

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viel mehr mit uns zu tun hat als vermu-         Das Filmgespräch drehte sich um die
tet. Im Filmgespräch zog MISEREOR-              Rolle der indigenen Bevölkerungsgrup-
Referentin Barbara Schmidt die direkten         pen Amazoniens. Im Film „Piripkura – die
Verbindungslinien zwischen unserem              Suche nach den letzten Ihres Volkes“
hochindustrialisierten Konsumverhalten          geht es, um die zwei letzten Lebenden
und der Ausbeutung des amazonischen             eines Stammes, denen ein großes Are-
Regenwalds. Diese problematische Ver-           al im amazonischen Regenwald zuge-
flechtung fordert unsere Solidarität als        schrieben ist. Da die Beiden dort leben,
weltkirchliche Gemeinschaft und als             darf dieses Areal nicht freigegeben wer-
Menschheitsfamilie insgesamt.                   den zur Abholzung – woran internatio-
Für die kommenden Monate sind meh-              nale Unternehmen aber großes Interes-
rere Veranstaltungen in den Regionen            se hätten. Um dieses Recht aufrecht zu
des Bistums zu verschiedenen Einzelas-          erhalten, muss alle vier Jahre nachge-
pekten der Amazonas-Synode geplant,             wiesen werden, dass die beiden noch
zum Beispiel naturkundlich-kuriose Be-          leben. Wie schwierig das ist, kann man
obachtungen, indigene Kulturschätze,            sich bei dieser großen Fläche vorstellen.
ökologische Zusammenhänge, theo-                Der Film begleitet Vertreter einer lokalen
logische Spurensuche Medellin –Apa-             Behörde dabei, wie sie versuchen, die        Erklärung des Logos der Synode:
recida – Amazonien, Papst Franziskus            beiden zu finden. Es stellt sich die Fra-    Inspiration für das Logo ist ein Blatt, das
und das Laienapostolat, Lebensstil und          ge: Wer nimmt sich das Recht, dass zwei      unseren Blick auf die gesamte Biodiver-
Reiseberichte. In dieser Vorbereitungs-         Menschen als lebendig dokumentiert           sität in Amazonien lenkt. Die Bewegung
phase könnten auch in der Jugendarbeit          werden müssen, da sonst ihr Land frei-       des Blattes erinnert an eine Flamme, die
verstärkt ökologische, soziale oder auch        gegeben wird?                                die Handlung des Geistes verkörpert.
pastorale Themen aufgegriffen werden.           Dies ist eine schwierige Problemlage,        Das Blatt spiegelt das Geflecht eines in-
Mit Spannung werden wir die Ergebnisse          die wir als weltkirchliche, solidarische     digenen Korbes wider und erinnert an
der Synode in Rom erwarten und danach           Gemeinschaft gemeinsam angehen               die Kultur der traditionellen Völker – an
in einem feierlichen Rahmen im Fest-            können und müssen. Uns darüber Be-           ihre Kraft, ihre Arbeit und ihre Einheit in
saal des Kulturzentrums Leerer Beutel           wusstsein zu verschaffen und Hand-           der Vielfältigkeit. Im Sinne dieser Zusam-
in Regensburg mit MISEREOR-Hauptge-             lungsmöglichkeiten kennenzulernen ist        mengehörigkeit finden sich die Farben
schäftsführer Pirmin Spiegel reflektieren.      ein erster Schritt dazu.                     der Flaggen aller Amazonasländer im
Spiegel wird als Synodenteilnehmer die          Die Beschäftigung mit dem Amazonas-          Blatt wieder, ohne dass jedoch eine Far-
erzielten Beschlüsse vorstellen und aus         gebiet und seinen vielen ökologischen,       be oder Flagge überwiegt. In der Mitte
Sicht der Hilfswerke bewerten, über Hin-        ökonomischen, pastoralen und sozialen        verbindet ein Fluss die gesamte Regi-
tergründe berichten und Perspektiven            Aspekten ist wichtig und lebensnaher als     on mit ihren Zuflüssen und Becken und
für die Kirche in Deutschland entwickeln.       vielleicht gedacht.                          symbolisiert den Weg, Impuls für das
Den Höhepunkt bildet zum Abschluss                                                           Thema der Synode. Der Fluss geht durch
dieser Veranstaltung am Sonntag 24. No-                                                      das Kreuz, Identität für uns als Kirche und
vember 2019 ein gemeinsamer Gottes-                                                          Christinnen und Christen.
dienst, gestaltet als Misa Criolla. Die „Kre-
olische Messe“ wurde vom Argentinier
Ariel Ramírez komponiert für zwei Solo-
Tenöre, gemischten Chor, Schlagzeug,
Klavier und traditionelle Instrumente
der Andenregion. In Lateinamerika ist sie
eines der populärsten Werke christlicher
Musik, gerade auch bei Laienchören. Sie
gilt als Beispiel für die Inkulturation des
Christentums in Südamerika.
Hintergrund zum FIlmgespräch

                                                                                                                                      9
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Kolping Workcamp Brasilien                                                                    von Maria Schießl,
                                                                                              DV Kolping

„Seja bem-vindo no Brasil!“                   Kolping für alle Lebenslagen                   Kirche in Brasilien
…so wurden wir in Sao Paulo am Flug-          Wir stellten fest, dass Kolpingsfamilien in    Kirche ist in Brasilien sehr präsent. So
hafen in Empfang genommen. Wir, das           Brasilien wichtige Vereine sind. In der Kol-   wurde bei unserer Ankunft gleich ge-
waren sechs Mädels und neun Jungs             pingsfamilie São Jose werden beispiels-        meinsam gebetet. Während unseres
aus der Kolpingjugend des Diözesanver-        weise Kinder betreut und Erwachsenen-          Aufenthalts besuchten wir zusammen
bands Regensburg. Vom 14. August bis          bildung angeboten.Die Kinder kommen            mit unseren Gastfamilien verschiedene
3. September 2017 machten wir uns auf         teilweise aus den Slums und erhalten           Gottesdienste, besichtigten die Kathe-
den Weg nach Brasilien, um bei der Kol-       vor Ort etwas zu essen, werden betreut,        drale im Zentrum von São Paulo und fei-
pingsfamilie São José in Osasco, einem        lernen und spielen gemeinsam. Beim             erten gemeinsam mit den Angestellten
Stadtteil der Millionenstadt São Paulo,       Besuch der Kolpingsfamilie in Embu das         von Kolping do Brasil einen Gottesdienst
einen Fußballplatz zu sanieren und die        Artes erfuhren wir, dass sich diese auf die    in deren Räumlichkeiten. Am Sonntag
brasilianische Kultur, die Menschen, de-      Ganztagsbetreuung von Kleinkindern             wurde der Familientag gefeiert, bei
ren Tra-ditionen und das Land kennen-         zwischen fünf Monaten und drei Jahren          dem Kinder ein Theaterstück zum The-
zulernen, ohne es durch die typische          spezialisiert hat. Hier werden ausschließ-     ma „Familie“ aufführten. Danach wurde
Touristenbrille zu sehen. Und wir wurden      lich Kinder aus problematischen Ver-           gemeinsam gegessen und Gottesdienst
nicht enttäuscht.                             hältnissen aufgenommen. Außerdem               gefeiert. Außerdem wurden den ganzen
                                              besichtigten wir den Landesverband             Tag über verschiedene Vorträge über
                                                                           „Kolping    do    Familie gehalten, die sehr gut besucht
                                                                           Brasil“. Dieser   waren. Solche Angebote werden von
                                                                           ist mit neun      den Menschen gerne wahrgenommen,
                                                                          Angestellten       da sie sich so weiterbilden und austau-
                                                                          für 187 Kol-       schen können.
                                                                          pingsfamilien      Tolle Erlebnisse
                                                                          zuständig. Es      Es war wirklich eine sehr spannende, in-
                                                                         war sehr in-        teressante und lehrreiche Zeit, die wir in
                                                                         teressant,    die   der Kolpingsfamilie São José verbringen
                                                                        Unterschiede         durften und wir konnten viele Eindrücke
                                                                        zwischen den         mit nach Hause nehmen.
                                                                        Ländern zu se-       Aus diesem Grund bietet die Kolpingju-
                                                                        hen.                 gend 2020 wieder ein Brasilien-Work-
                                                                                             camp an.
Mitleben in Gastfamilien                                                                     Wir können jedem nur empfehlen, sich
Während der Zeit in Osasco wohnten                                                           selbst einmal auf ein solches Abenteuer
wir in Gastfamilien und waren so direkt                                                      einzulassen und Erfahrungen zu sam-
am Leben der Brasilianer beteiligt. Wir                                                                                       meln.
lernten schnell unsere deutsche Pünkt-
lichkeit und Organisation abzulegen und
uns auf das manchmal spontane Leben
der Brasilianer/-innen einzulassen. Au-
ßerdem haben wir bald gemerkt, dass
der brasilianische Winter doch auch kalt
und nass sein kann. Da es die erste Wo-
che fast nur regnete, mussten wir uns
anderweitig beschäftigen und brachten
uns in der Kolpingsfamilie mit ein. Wir re-
novierten die Bibliothek, spielten mit den
Kindern und konnten den Fußballplatz
schließlich doch noch fertigstellen.

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Besuch der DJK-Projekte in Namibia                                                              von Dirk Lill,
                                                                                                DJK Regensburg

Besuch in Namibia                          Drei Tagesmütter übernehmen die Pfle-         jekt „Helping hands for children“. Dort
Der Namibiabeauftragte des DJK-DV          ge der Kinder tagsüber. Insgesamt ist sie     können Frauen durch die Herstellung
Konrad Gietl und der geschäftsführende     zufrieden mit der Situation, muss aber        von handgemachtem Schmuck ihren
Sportreferent des DJK-DV Dirk Lill mach-   immer wieder Babys abweisen, da die           Lebensunterhalt verdienen. Die Kinder
ten sich auf die Reise nach Namibia um     Kapazitäten nicht ausreichen. Die Besu-       werden während der Arbeitsschicht
vor Ort die Projekte zu besuchen, die      cher waren sehr beeindruckt über das          von ehrenamtlichen Lehrerinnen be-
von den vielen Spendern/-innen im          Engagement der Frauen, die den jungen         treut und unterrichtet. Dieser Ort ist
Namen des DJK-Diözesanverbandes            Menschen nicht nur eine Lebensgrund-          eine „Oase“ für ein menschenwürdiges
unterstützt werden. Vorrangig ging es      lage, sondern auch eine Perspektive in        Dasein.
darum, sich einen Überblick über die       ihrem noch jungen Leben bieten.               Schwierige Lebensbedingungen
Verwendung von Spendengeldern zu           Das Kinderwaisenhaus ist abhängig von         In dem DRC gibt es weder Wasser noch
verschaffen und bestehende persön-         den Spendengeldern unter anderem aus          Strom. Die Menschen müssen zum
liche Kontakte zu vertiefen beziehungs-    Deutschland und anderen europäischen          Teil einige Kilometer gehen bis sie zur
weise zu erneuern.                         Ländern. Der Erhalt der Gebäude, Nah-         nächsten Wasserausgabe gelangen.
                                           rung und Kleidung für die Kinder stehen       Die Wellblechhütten sind nicht isoliert,
                                                                       an erster Stel-   die Sonneneinstrahlung ist enorm.
                                                                       le für die Ver-   Mittendrin liegt „Helping hands for
                                                                       wendung von       children“, eine kleine Einrichtung der
                                                                       Spenden. Der      Hoffnung, in einem Gebiet, das 40.000
                                                                       Staat unter-      Menschen beherbergt. Die schlimmen
                                                                      stützt     diese   Lebensumstände machen betroffen.
                                                                      Waisenhäuser       Die Spendengelder werden eins zu eins
                                                                      nicht.             in Materialien und den Unterhalt dieses
                                                                      Frauenhilfe-       Ortes angelegt. Dies ist eine nachhal-
                                                                     projekt             tige und sinnvolle „Investition“.
                                                                     Einen Tag spä-      Die Projekte unterstützen den An-
                                                                     ter wurde das       satz – „Hilfe zur Selbsthilfe“. Dadurch
                                                                    Frauenhilfepro-      wird nicht nur ein menschenwürdiges
                                                                    jekt in Swakop-      Leben ermöglicht, sondern auch eine
                                                                    mund besucht,        Perspektive für das weitere Leben
                                                                   das       ebenfalls   gegeben.
                                                                   vom DJK-DV Re-                                           Dirk Lill
                                                                  gensburg finan-
Dementsprechend besuchten sie das
„Katutura-Projekt“ in einem „infor-        ziell unterstützt wird.
mellen Gebiet“ von Windhoek, das von       Swakopmund liegt in
schlimmer Armut geprägt ist.               der Wüste „Namib“ an
Kinderwaisenhaus                           der atlantischen Küste.
Dort fördert der DJK-DV Regensburg         Anja Rohwer, eine
seit 16 Jahren ein Kinderwaisenhaus,       deutschstämmige
das „Orlindi house of safety“. Die 2013    Frau, ist die Haupt-
errichteten neuen Gebäude sind intakt      ansprechpartnerin
und machen einen guten und gepfleg-        für die Projekte in
ten Eindruck. Claudia Namisis, die Lei-    Namibia. In dem an-
terin des Kinderwaisenhauses, stellte      grenzenden Stadt-
die noch nicht schulpflichtigen Kinder     viertel DRC betreut
vor. Sie berichtete dass das Haus mit      sie     hauptverant-
insgesamt 25 Kindern überbelegt sei.       wortlich das Pro-

                                                                                                                                    11
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Die drei Buchstaben: C.I.M.                                                 von Windfried Brandmaier,
                                                                            Fachstelle Ministrantenpastoral

C.I.M. - Was steckt dahinter?
Bei der internationalen Ministrantenwall-     Weiterbildung der Verantwortlichen«        Neuer Präsident
fahrt 2018 fielen Euch vielleicht die drei    wie z.B. ein Ausbildungsworkshop zur       Zum CIM-Präsident wurde der Erzbi-
Buchstaben C.I.M. auf. Was steckt dahin-      Kirchenraumpädagogik und die »Minis-       schof von Luxemburg und Präsident
ter?                                          trantenwallfahrt«.                         der Kommission der Bischofskonfe-
                                                                                         renzen der Europäischen Gemein-
                                              Generalversammlung                         schaft (COMECE) Jean-Claude Holle-
                                              Einmal im Jahr treffen sich alle Sprach-   rich, SJ, gewählt.
                                              gruppen zur Generalversammlung. Der-       Er spricht Englisch, Französisch,
                                              zeit sind die Länder Belgien, Deutsch-     Deutsch, Japanisch, Italienisch, Por-
                                              land, Frankreich, Italien, Kroatien,       tugiesisch und Luxemburgisch, damit
                                              Luxemburg, Österreich, Portugal, Ru-       werden Sprachbarrieren reduziert.
Der »Coetus Internationalis Ministranti-      mänien, Schweiz, Serbien, Slowakei und     Ministranten/-innen in der Form, wie
um« versteht sich als eine internationale     Ungarn Teil der Tagung.                    wir dies in Deutschland kennen, gibt
Gemeinschaft von diözesanen Verant-           In diesem Jahr hat der Referent für Mi-    es in anderen Ländern kaum. Daher
wortungsträgern in der Ministrantenpa-        nistrantenpastoral des BJA Regensburg      ist der C.I.M. auch eine Möglichkeit
storal und steht für eine Welt verwan-        Winfried Brandmaier die bayerische Re-     den Geist des Ministrantseins in an-
delnde Mission der Liebe und des Heils.       gionalgruppe in Bratislava (Slowakei)      dere Länder zu tragen. Der Austausch
Nach dem Prinzip der Subsidiarität über-      vertreten. Bei dieser Versammlung stand    zeigt, dass sich die Jugendlichen für
nimmt der C.I.M. Verantwortung, Aufga-        die Auswertung der letzten Internationa-   eine Welt der Solidarität einsetzten
ben und verwirklicht Projekte, die in den     len Romwallfahrt der Ministranten und      wollen.
Mitgliedsländern und Mitgliedsdiözesen        Ministrantinnen 2018, sowie die Wahl
nicht durchgeführt werden können. In          des neuen Präsidiums für die Amtsperio-    Das Bistum Regensburg ist nun auch
den kommenden vier Jahren werden              de 2019 bis 2023 im Mittelpunkt.           offizielles Mitglied und unterstützt
folgende Bereiche aufgegriffen: »Pro-                                                    die internationalen Beziehungen.
jektideen verwirklichen«, wie z.B. ein Sti-                                              Damit setzen wir ein Zeichen für den
pendienprogramm und Austausch von                                                        Frieden in Zeiten schließender Gren-
Ministrantinnen und Ministranten auf                                                     zen.
internationaler Ebene; »Ausbildung und                                                                     Winfried Brandmaier

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                                                                                           Geschäftsführer der
                                                                                           JOC Internationale,
                                                                                           Übesetzt von

Gelebter Glaube: CAJ international                                                         Tanja Köglmeier

Die internationale CAJ                       schließen. Die heu-
(International Young Christian Wor-          tige       Arbeitswelt
kers, IYCW) ist in mehr als 40 Ländern       scheint für junge
in Nord- und Südamerika, der asiatisch-      Arbeitnehmer/-in-
pazifischen Region, Afrika und Euro-         nen immer mehr mit
pa präsent. Seit ihrer Gründung durch        prekären Verhältnis-
Joseph Kardinal Cardijn setzt sie sich für   sen verbunden.
die Sorge und das Wohlergehen junger         Trotz all dieser He-
Arbeitnehmer/-innen, egal welchen Ge-        rausforderungen
schlechts, Alters oder Herkunft, ein. Dies   ist die IYCW tief
wurde zum Hauptzweck, auch aus dem           verwurzelt in allge-
Glauben heraus, für alle Handlungen          mein anerkannten
und Gebete der IYCW.                         Werten wie Soli-
Als     Prinzip   gilt  dabei:     „Junge    darität, der Men-
Arbeiternehmer/-innen sind keine Skla-       schenwürde, den christlichen Werten
                                             und der Einheit in der Vielfalt, um junge       IYCW Weltweit
ven oder Maschinen, sondern Söhne
                                             Arbeitnehmer/-innen zu unterstützen,            Weltweit wird sich die IYCW weiter dafür
und Töchter Gottes und somit Erben/-
                                             damit sie diesen Herausforderungen ge-          einsetzen, dass junge Arbeitnehmer/-
innen seines Königreichs.“ IYCW unter-
                                             genüber treten können.                          innen eine ganzheitliche Ausbildung
stützt dabei junge Arbeitnehmer/-innen
                                             Unsere Vision für die Zukunft                   erhalten und auch darüber hinaus das
durch eine dynamische und ganzheit-
                                             der Arbeit ist die Vision von gerechter         Bewusstsein für ihre Belange zur Sprache
liche Begleitung und durch die Me-
                                             Arbeit, die weder prekär ist, noch Out-         bringen. Dies muss vor allem auf Ortse-
thode Sehen – Urteilen – Handeln, die
                                             sourcing von Aufgaben betrifft. Darüber         bene passieren. Die internationale Ebene
auch der kath. Soziallehre zugrunde
                                             sollte sie nicht noch mehr Flexibilität von     wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass
liegt. Durch diese Methode haben junge
                                             den Arbeitnehmer/-innen fordern oder            bereits bestehende Gesetze und Vor-
Arbeitnehmer/-innen positive Verände-
                                             Arbeitslosigkeit beinhalten.                    gaben zum Schutz der Arbeitnehmer/-
rungen in ihrem Leben erlebt, die sich
                                             Speziell mit der CAJ in Deutschland, die        innen und deren Familien umgesetzt
auch auf ihre Familien und Umgebung
                                             Mitglied von IYCW ist, hat IYCW eine            werden.
ausgeweitet haben. Durch ihr Handeln
aus dem Glauben heraus und durch den         Kampagne gegen prekäre Arbeit entwi-
großen Lebensweltbezug, wurden jun-          ckelt. Eine der Säulen dieser Kampagne
ge christliche Arbeitnehmer/-innen zum       ist die Forderung nach einem Grundein-
Vorbild für das Leben anderer junger         kommen, das sicherlich Armut und auch
Arbeitnehmer/-innen.                         die Schere zwischen Arm und Reich in
Chancen und Herausforderungen                einer Gesellschaft reduzieren könnte. Ein
Mehr und mehr junge Arbeitnehmer/-           Grundeinkommen wäre ein Sicherheits-
innen werden zum Opfer langer Arbeits-       netz und ein Recht aller Bürger/-innen,
tage, fehlender sozialer Absicherung,        um angemessen und in Würde leben zu
unsicherer Anstellungsverhältnisse und       können. Aber nicht nur ein Grundein-
niedriger Löhne. Die Digitalisierung führt   kommen gehört zum Konzept: Männer
zur Entlassung von Arbeitnehmer/-innen       und Frauen müssen nicht gleich sein,
und zu Arbeitslosigkeit. Hinzu kommt,        sondern sie müssen die gleichen Rech-
dass die Art und Weise, wie Arbeit or-       te, Chancen und Verantwortlichkeiten
ganisiert wird,     Arbeitnehmer/-innen      genießen. Dazu braucht es eine faire
aus dem sozialen Netzwerk von Kolleg/-       Behandlung unter Einbeziehung deren
innen herausreißt und sie um ihr Recht       spezieller Belange.
bringt, sich in Gewerkschaften und In-
teressenvertretungen       zusammenzu-

                                                                                                                                   13
B E R I C H T E

U!14 - Das war [D]ein Tag!
                  Gut 750 Kinder           nehmen. Dieses Angebot haben gut 90        und übten als Chor für die Chrisammes-
                  und Jugendliche          haupt- und ehrenamtliche Mitarbeite-       se.
                  aus über 40 Pfar-        rInnen der katholischen Jugendarbeit       Die Fachstelle Ministrantenpastoral und
                  reien folgten am         im Bistum ermöglicht, denen auch an        die Fachstelle Schülerinnen und Schüler
                  Montag der Kar-          dieser Stelle ein herzliches Dankeschön    des BJA organisierten in der Basilika St.
                  woche der Einla-         gilt!                                      Emmeram und in der Niedermünster-
dung zum U14-Tag in die Bischofsstadt                                                 kirche ein spirituelles Angebot rund um
Regensburg.                                Film, Gesang & Hl. Öle                     die Heiligen Öle und die Bedeutung der
                                                 Die Fachstelle Junge Erwachsene      Sakramente für das Leben als Christ/-in.
                                                  lud zu einem Filmangebot ins Gar-
                                                  bokino ein. Die ARD-Produktion      Abschluss mit Chrisammesse
                                                   „Checker Tobi – Warum so viele     Abschluss des Tages war für die Teilneh-
                                                   Menschen fliehen“ brachte den      merInnen die Mitfeier der Chrisammesse
                                                   ZuschauerInnen die Ursachen für    im voll besetzten Regensburger Dom. In
                                                    Flucht näher und lud zum Nach-    dieser weihte Bischof Dr. Rudolf Voder-
                                                    denken ein.                       holzer die heiligen Öle für das Bistum Re-
                                                    Die Gruppen, die nach einer       gensburg: Das Katechumenenöl (für die
                                                     Alternative zum Kinoprogramm     Taufbewerber), das Krankensalbungsöl
                                                     suchten, konnten das Gesang-     (für die Kranken und Sterbenden), und
                                                     sangebot „Sing and Grove!“       das heilige Chrisamöl (für Taufe, Firmung
                                                      der Pueri Cantores besuchen.    und (Priester-)Weihe).
                                                      In toller Atmosphäre lernten
                                                      die Kinder neue Lieder kennen   Ein rundum gelungener Tag für Firm-
                                                                                      linge und Betreuer/-innen!

                                                                                                             Clemens Mezler

Start mit einer Andacht
Der BDKJ Diözesanverband hatte zusam-
men mit dem Bischöflichen Jugendamt
zu diesem Jugendtag eingeladen. Der
Tag begann in einer vollen Basilika St.
Emmeram in Form einer kurzen Andacht
mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer.
Der begrüßte die Kinder herzlich und
stimmte alle auf den Tag ein. Besonders
betonte der Oberhirte in seiner Predigt
die Einheit Weltkirche, die keine Außen-
seiter kennt.

Kunterbuntes Workshopprogramm
Anschließend wartete ein spannender
Tag auf die Kinder: Die Jugendstel-
len und Jugendverbände hatten ein
buntes Workshopangebot in der
St.-Marien-Schule zusammengestellt.
Neben Bildungsangeboten wie „Ich und
mein Holz“, „Auf einen Sprung durch
Europa“, „ vollKOSTbar“, die Suche
nach dem Glück und die Möglichkeit
Gebärdensprache zu lernen, konnte
man sich auch am Sternsingermobil
informieren. Ebenfalls konnte man viele
Bastelangebote und Spielangebote wie
Actionbound oder ein Exit-Game wahr-

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B E R I C H T E

Eindrücke aus
             dem großen
 Angebot an W
              orkshops

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B E R I C H T E

Alles nur Theater?                                                                       Alleskönner
Dramaturgische Fortbildung für Hauptamtliche in der Ministrantenpastoral                 Fit für die Ministrantenarbeit –
                    Durch      einfache       angesehen. Warum gibt es bei Evangli-      Schulung für Erwachsene
                    Übungen mit dem           umsprozessionen in unserer Gemeinde        Manchmal fühlen sich Mitarbeiter bei
                    Körper konnten die        immer einen Knoten, wie stehen die         den Ministranten so, als müssten sie Al-
                    Kursteilnehmer er-        Ministrant/-innen sinnvoll bei der Kom-    leskönner sein. Versicherung, Zuschüs-
                    fahren, wie sie ein       munionausteilung? Dies wurde aus dra-      se, Spiele, Bastelideen, liturgisches Wis-
                    Gefühl oder ein Ge-       maturgischer Sicht beleuchtet und die      sen, Kommunikationsexperte – all dies
bet in ihrem Inneren wach rufen können.       spirituelle Ebene mitgedacht.              und noch viel mehr, sollte man sein,
Nach ein paar Übungen zum Warm-               Der Referent Dr. Bernhard Koner-           wenn man die Arbeit mit den Ministran-
werden und zum Finden des Körper-             mann unterstützte durch seine fach-        ten übertragen bekommt.
schwerpunktes, ging es um liturgische         lichen Tipps die Suchbewegung der          Bei der Fortbildung »Fit für die Minist-
Elemente.                                     Teilnehmer/-innen.                         rantenarbeit« versuchten die Jugend-
Welche Haltung nehme ich ein, wenn            Am Ende müssen wir mit den wider-          referentin Lucia Meißner und Winfried
ich jemand um Verzeihung bitte, wenn          sprüchlichen     Haltungen    (zwischen    Brandmaier den Teilnehmer/-innen ei-
ich jemand anschwärme oder jemanden           jüdischer Tischgemeinschaft und rö-        nen Überblick über die Themenfelder
anjuble? Durch einfache Übungen, die          mischem Staatstheater) der Liturgie        der Ministrantenarbeit zu geben.
auch in der Ministrantenarbeit genützt        umgehen lernen, damit es nicht bei ei-     Am Ende des Tages konnten die
werden können, wurden durch Körper-           ner Aufführung bleibt, sondern Gottes      Teilnehmer/-innen Vieles für die Praxis
haltung Gefühle hervorgerufen.                Gegenwart in der Liturgie spürbar wird.    mitnehmen.
Am Nachmittag wurden konkrete Situ-                               Winfried Brandmaier    Wer sich nun ärgert, dass er diesen Tag
ationen im Ablauf von Gottesdiensten                                                     verpasst hat, der hat die Chance am
                                                                                         28.09.2019 in Schloss Spindlhof Ähn-

Ein sicherer Raum                                                                        liches zu erleben.
                                                                                                              Winfried Brandmaier
Prävention in der Ministrantenpastoral
                                                                                         Weitere Informationen unter
                     In      Ministranten-    vermitteln können, zeigte Cornelia Büchl
                                                                                         www.bja-Regensburg.de/stumi2019
                     gruppen wird ge-         Grundlagen auf und übte mit ihnen für
                     spielt, gelacht und      Gruppenleiterkurse.
                     es werden Abenteu-
                     er erlebt. Damit dies    Im nächsten Schritt überlegten die
                                                    Mitarbeiter/-innen wie das The-
                                                    ma noch mehr Gewicht in den
                                                    Gruppen bekommen kann.
                                                               Winfried Brandmaier

                                                      Weitere Informationen unter:
                                                      www.bja-regensburg.de/
                                                      service/praevention/

in einem geschütztem Rahmen passieren
kann, ist das Thema »Prävention« immer
mitzudenken. Der Arbeitskreis Ministran-
ten im Bistum (AKM) bildete sich zu die-
sem Thema weiter.

Seit vielen Jahren ist die Schulung von al-
len haupt-, neben- und ehrenamtlichen
Mitarbeiter(innen) in der pfarrlichen Mi-
nistrantenarbeit verpflichtend.
Damit die Teamer unserer Gruppenlei-
terschulungen qualifiziert dieses Thema

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