Kurier - Ausbildung sichert Zukunft Freude auf den Mai

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Kurier - Ausbildung sichert Zukunft Freude auf den Mai
Kurier

          Ausbildung sichert Zukunft   Freude auf den Mai
05/2022

          Landtagswahl NRW             Weltgesundheitstag
          Spenden für Ukrainer*innen
Kurier - Ausbildung sichert Zukunft Freude auf den Mai
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                                                                 Inhalt im Mai
                                                                 Editorial

                                                                 03   Auf ein Wort

                                                                 Nachrichten und Berichte

                                                                 04   Weltgesundheitstag
                                                                 06   Spenden für Ukrainer*innen
                                                                 08   Mein schönster Ort: ein Fotoprojekt
                                                                 09   Fest der Nachbarschaft am 18. Mai
                                                                 10   Freude auf den Mai

                                                                 Schwerpunktthema: Ausbildung

                                                                 12   Ausbildung sichert Zukunft
                                                                 14   Examen bestanden
                                                                 18   Frisch examiniert
                                                                 20   Praxisanleiterin aus Überzeugung

                                                                 Unvergessen

                                                                 22   Nachrufe

                                                                 Menschen

                                                                 25   Geburtstage
                                                                 26   Danielle Mössing stellt sich vor
                                                                 27   Liebesgeschichte: Mein Sprung ins
IMPRESSUM                                                             Glück
Herausgeber: Seniorendienste Stadt Hilden gGmbH,
Erikaweg 9, 40723 Hilden, Telefon: 02103 / 8902-0                Schwerpunktthema Landtagswahl
Der KURIER ist politisch unabhängig und dient zur Information
der Bewohner*innen, Angehörigen, Besucher*innen,                 30   Landtagswahl NRW - die Direkt-
Nachbar*innen, Freund*innen, Förder*innen und Partner
der Einrichtungen am Erikaweg, Fliederweg und in der                  kandidat*innen stellen sich vor
Hummelsterstraße.                                                33   Drei Fragen an die Kandidat*innen
Chefredaktion: Beate Linz-Eßer (Leitung, v.i.S.d.P.),
Erikaweg 9, 40723 Hilden                                         Buntes
Anzeigenverkauf: Bernd Düster,
b.düster@seniorendienste-hilden.de, 02103 / 8902-27
                                                                 46   Rätsel
Auflage: ca. 2.000 Exemplare
Erscheinungsweise: monatlich
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.       Service
Für die namentlich gekennzeichneten Beiträge übernimmt
die Redaktion lediglich die presserechtliche Verantwortung.
Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann     47   Kontakte
trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Herausgeber
nicht übernommen werden. Die Haftung für mittelbare Schäden
oder entgangenen Gewinn ist ausgeschlossen. Alle verwendeten
Bilder sind Eigentum der Seniorendienste Stadt Hilden gGmbH
oder wurden legal erworben. Alle Urheber-, Nutzungs- und
Verlagsrechte sind vorbehalten.
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Auf ein Wort
Liebe Leserinnen und Leser,

wir leben in einer krisenhaften Zeit: die
Corona-Pandemie ist noch nicht vorüber,
der Klimawandel wird immer deutlicher
und jetzt auch noch der Ukraine-Krieg.
Viele Menschen sind erschöpft und ha-
ben Angst vor der Zukunft. Bei vielen Se-
niorinnen und Senioren werden Erinne-
rungen an die schrecklichen Erlebnisse
während und nach dem Krieg geweckt.
Wir als Seniorendienste können nur
wenig tun, um den Menschen in und aus
der Urkaine zu helfen. Wir haben gerade
nochmal der Heimaufsicht angeboten,
dass wir bei Bedarf auch ganz kurzfristig
pflegebedürftige Geflüchtete aus der Uk-
raine bei uns aufnehmen können. In un-
serem Seniorenzentrum Hummelsterstra-
ße haben wir mehrere Räume für die
Sachspenden-Ausgabe der Stadt Hilden
zur Verfügung gestellt. (Siehe Seite 8)
Und wir können zuhören, wenn unsere
Bewohner*innen oder Tagespflegegäste
von ihren Erlebnissen und Sorgen erzäh-
len, wir können trösten und ihnen schö-
ne Alltagserlebnisse mit Konzerten, Fei-
ern und Aktivitäten aller Art bieten.
Zu unserer Aufgabe gehört es aber auch,
vorausschauend dafür zu sorgen, dass
die Zukunft der pflegerischen Versor-
gung unserer Bewohner*innen gesichert
ist. Wir investieren daher viel in die Aus-
bildung neuer Pflegekräfte. Alleine im
März haben vier Auszubildende ihr Exa-
men bestanden und sind nun bei uns als
Pflegefachkräfte tätig. Was diese Men-
schen motiviert und bewegt, lesen Sie in
unserem Schwerpunktthema Ausbildung
ab Seite 12.
Ich wünsche Ihnen einen sonnigen Mai
mit viel Kraft und Zuversicht!
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    Weltgesundheitstag in der Hummelsterstr.
    Anfang April fand der Weltgesundheitstag     einem leckeren Dip sind eine gute Alter-
    statt. Wir haben uns diesen Tag zum          native zu Süßigkeiten gegen den kleinen
    Anlass genommen, um die Gesundheit           Heißhunger.
    unserer Bewohner*innen noch stärker in
    den Fokus zu rücken. Dabei sollte es nicht   Mit den frisch vor Ort gemachten
    darum gehen, was die Ärzte*innen für die     Smoothies war auch für diejenigen etwas
    Bewohner*innen tun können, damit sie         dabei, die nicht gerne in Obst und Gemü-
    möglichst lange gesund und munter blei-      se beißen wollen oder können.
    ben, sondern was können sie selber für
    ihre körperliche und mentale Gesundheit      Momente der Ruhe gönnen
    tun.
                                                 Der Wohnbereich 2 befasste sich derweil
    In der Hummelsterstraße finden regelmä-      mit einem Verwöhn-Programm. Selbstge-
    ßig Olympiaden und Sportfeste sowie          machte Handpeelings, Gesichtsmasken
    Wellnessangebote in den Wohnbereichen        und eine entspannte Atmosphäre luden
    statt. Dabei stehen der Spaß und die         zum Verweilen und Auftanken ein. Denn
    Gemeinschaft im Vordergrund. Die Bewe-       nicht nur die körperliche Gesundheit
    gung ist ein angenehmer Nebeneffekt.         spielt eine wichtige Rolle. Auch die men-
                                                 talen Pausen sind entscheidend. Sich
    Lecker und gesund                            selber etwas Gutes zu tun, wie zum Bei-
                                                 spiel eine Handmassage mit einem
    Am Weltgesundheitstag mussten die Be-        Peeling oder einer angenehm duftenden
    wohner*innen selber aktiv werden. Am         Creme ist Balsam für die Seele und sorgt
    Vormittag wurden im Wohnbereich 1 und        für Entspannung.
    3 leckere und gesunde Zwischenmahlzei-
    ten hergestellt. Frisches Obst mit dunkler   Das Café Hummel wird zur ,,Muckibude“
    Schokolade und Gemüseplatten mit
                                                 Am Nachmittag verwandelte sich das Café
                                                 Hummel in ein Fitnessstudio. In allen
                                                 Wohnbereichen stehen schon seit länge-
                                                 rem Sportgeräte zur freien Nutzung. Je-
                                                 doch kann nicht jeder etwas mit diesen
                                                 Geräten anfangen und es herrschen Be-
                                                 rührungsängste.

                                                 Wir wollten diesen Tag nutzen, um den
                                                 Bewohnern und Bewohnerinnen einige
                                                 Übungen für den Alltag mitzugeben, Zeit
                                                 sich auszuprobieren und in den Aus-
                                                 tausch mit anderen zu kommen. Die flei-
                                                 ßigen Sportler*innen aus dem Erdge-
                                                 schoss standen beratend zur Seite und
                                                 konnten für sich auch noch neue Übun-
                                                 gen mitnehmen.
Kurier - Ausbildung sichert Zukunft Freude auf den Mai
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Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Die Küchenmitarbeitenden hatten für das
leibliche Wohl gesorgt. Mit ansprechen-
den Obstplatten und gesunden wie auch
leckeren Limonaden konnten selbst
Sportmuffel motiviert werden.

Im Laufe des Tages fiel uns ein weiterer
positiver Aspekt dieses Tages auf. Es wur-
de sehr viel gelacht. Und wie jeder weiß:
Lachen ist gesund!
                                Anne Louen
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    Spenden für Geflüchtete aus der Ukraine
    Auch bei den Seniorendiensten haben wir      Hildegard Voss wurde von ihrer Tochter
    uns Gedanken gemacht, wie wir Men-           zu diesem Ehrenamt motiviert: „Ach
    schen, die aus der Ukraine fliehen muss-     komm Mama! Du bist doch jetzt Rentnerin
    ten, helfen können. So haben wir seit        und hast Zeit zu helfen.“ Das hat sie dann
    März unsere Räumlichkeiten im Souter-        auch gemacht: „Es ist nicht nur schön, sei-
    rain des Seniorenzentrums Hummelster-        ne Arbeitskraft anzubieten, sondern es ist
    straße der Stadt Hilden als Spendenaus-      toll, mit den Menschen in Kontakt zu sein.
    gabestelle zur Verfügung gestellt. Hier      Manchmal sieht und hört man zwar Dinge,
    können sich Menschen, die aus der Ukrai-     die muss man erst mal verpacken. Aber
    ne fliehen mussten, mit Kleidung für Kin-    die Gemeinschaft der Helfenden unter-
    der, Damen und Herren, Windeln, Hygie-       stützt sich gegenseitig. Das tut allen gut“,
    neartikel, Spielzeug usw. versorgen.         erzählt Hildegard Voss. Eine weitere Eh-
                                                 renamtlich ergänzt: „Manchmal berührt es
    Engagierte Ehrenamtliche sortieren die       uns schon sehr, was wir hier erleben. Ich
    vielen Einzelspenden                         brauche danach immer erst mal ein biss-
                                                 chen Ruhe, um es verarbeiten.“
    Bevor den ersten Ukrainer*innen dort ge-
    holfen werden konnte, gab es für die Mit-    Ukrainer*innen bekommen neben Spen-
    arbeiter*innen der Stadt und zahlreichen     den auch Sozialberatung
    ehrenamtlichen Helfer*innen viel zu tun.
    Unzählige Einzelspenden mussten ge-          Die Ausgabestelle wird gut angenommen
    sichtet und sortiert werden. Fünf ehren-     und regelmäßig von den Hilfesuchenden
    amtliche Helferinnen haben mir erzählt,      aufgesucht. Sie können sich nicht nur mit
    dass unglaublich viel Vorarbeit notwen-      Dingen des täglichen Bedarfs versorgen,
    dig war, bis Regale eingeräumt werden        sondern auch eine Sozialberatung erhal-
    konnten. Denn leider gab es nicht nur        ten. Es stehen sogar ehrenamtliche Dol-
    brauchbare Spenden, sondern Vieles war       metscher*innen zur Verfügung. Die ge-
    nicht mehr zum Weitergeben geeignet          samten Hilfeleistungen werden von einer
    und musste in Containern entsorgt wer-       Mitarbeiterin der Stadt Hilden, Theda Grö-
    den.                                         ger, koordiniert.

    Ehrenamtliche erfahren viele belasten-       Wir bei den Seniorendiensten freuen uns
    de Geschichten                               sehr, dass in unseren Räumen so viele tol-
                                                 le Hildener*innen Menschen in Not hel-
    Alle fünf Helferinnen, mit denen ich         fen. Sie, liebe Ehrenamtler*innen, machen
    sprach, sind Rentnerinnen und engagie-       da echt einen tollen Job, der größte Aner-
    ren sich zum Teil zum ersten Mal ehren-      kennung verdient!
    amtlich in so großem Umfang. „Eine Wo-                                    Daniela Mantegna
    che lang haben wir im Area nur sortiert
    und erst mal geschaut, was überhaupt
    brauchbar ist,“ erzählt Frau Bischoffsber-
    ger. Sie ist eine erfahrene Helferin und
    hatte sich spontan dazu entschieden, hier
    ihre Hilfe anzubieten.
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    Mein schönster Ort - ein Fotoprojekt
    In den vergangenen Monaten haben wir       Wir laden Sie herzlich ein: lassen Sie sich
    gemeinsam mit den Erlebniskindern der      mitnehmen an die besonderen Orte und
    Johanniter Kindertagesstätte Am Tucher-    lernen Sie unsere kleinen und großen
    weg und deren Großeltern gemeinsam an      Künstler*innen kennen bei der
    einem Fotoprojekt gearbeitet.
                                               Ausstellungseröffnung
    Gemeinsam haben wir uns verschiedenen
    Themen der Fotografie genähert und mit     am Donnerstag, 19. Mai 2022
    unterschiedlichen Kameras Fotos ge-        um 15.00 Uhr
    macht und Themen erarbeitet. Das zentra-   im Cafè Hummel, Hummelsterstr. 1
    le Thema unseres Projektes war die Frage
    „Was ist mein schöner Ort bzw. warum ist   Wir freuen uns auf Sie!
    dieser Ort für mich besonders“.                                       Karen Veit-Koschwitz

    Auf Exkursionen haben wir diese Orte be-
    sucht und haben den für jeden einzelnen
    schönsten Ort im Bild festgehalten. So
    sind wunderbare Fotografien entstanden,
    die wir Ihnen im Rahmen einer Ausstel-
    lung im Cafè Hummel präsentieren möch-
    ten.
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Fest der Nachbarschaft am 18. Mai

Im Mai findet wieder der Tag der Nachbar-
schaft statt. Wir möchten den Tag nutzen,
um mit unseren Nachbarinnen und Nach-
barn zu feiern.

Wir möchten Gemeinschaft fördern,
Offenheit zeigen und Anonymität um uns
herum reduzieren. Wie kann das besser       Bei Live Musik der „Prilblümchen“, gutem
gelingen, als bei einem Fest.               Essen und leckeren Getränken möchten
                                            wir uns gegenseitig besser kennenlernen.
Aus diesem Grund laden wir sie herzlich
ein zu unserem                              Also seien Sie dabei und lernen Sie Ihre
                                            und unsere Nachbarinnen und Nachbarn
Fest der Nachbarschaft                      kennen.

am Mittwoch, 18. Mai                        Wir freuen uns!
ab 15.00 Uhr                                                        Karen Veit-Koschwitz
auf dem Vorplatz des
Seniorenzentrums Hummelsterstraße
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 Freude auf den Mai in der Tagespflege
 Der Mai ist wirklich ein besonderer Mo-    leuchtet in den schönsten Rottönen da-
 nat. Er beginnt bereits am Abend davor     gegen. Ganz klein und zart und trotzdem
 mit dem „Tanz in den Mai“. In einigen      unübersehbar macht noch das Vergiss-
 Regionen und derzeit fast schon wieder     meinnicht mit seinen winzigen, hellblau-
 modern, werden bunt geschmückte Mai-       en Blüten am Wegesrand auf sich auf-
 Bäume aufgestellt und jung und alt         merksam, während der Flieder in weiß
 treffen aufeinander, um diesen „Wonne-     und lila in den Höhen zum Hingucker und
 monat“ zu begrüßen.                        „Hinriecher“ wird. Man merkt es schon:
                                            ich bin verliebt in den Mai!
 Entstanden ist der Ausdruck wohl im
 8. Jahrhundert, geprägt von Karl dem       Tiere
 Großen. Damals hieß es „wunnimanot“,
 was heute so viel bedeuten würde, wie      Eines gibt es, das hat schon den Mai im
 „Weidemonat“, da die Tiere alle wieder     Namen, der Maikäfer. Vielleicht nicht der
 auf die saftig grüne Weide konnten. Mit    hübscheste seiner Art, aber dennoch sehr
 den Jahrhunderten wurde daraus der         typisch, denn er schlüpft im Mai und lebt
 „Wonnemonat“, keiner denkt bei diesem      tatsächlich nur vier Wochen. Es gibt ihn
 Begriff mehr an Weiden, sondern an vie-    auch in Schokoladenform und ziert damit
 les Anderes:                               den ein oder anderen schön gedeckten
                                            Kaffeetisch. Des Weiteren hört und sieht
                                            man im Mai unzählige Vogeleltern auf der
                                            Suche nach Futter für ihren Nachwuchs,
                                            der meist ziemlich laut und ungeduldig
                                            im Nest auf Nachschub wartet. Ein bei
                                            uns eher seltener Anblick sind die neuge-
                                            borenen Rehkitze. Aber sieht man doch
                                            mal eins, kann man nicht umhin und hat
                                            ein strahlendes Lächeln im Gesicht. Die
                                            gleiche Reaktion beobachtet man bei den
                                            Enten- und Gänseküken, diese niedlichen
                                            kleinen „Puschel“, die im Gleichschritt
                                            ihrer Mutter folgen, einfach zu süß.

                                            Kulinarisches

                                            Im Mai ist es endlich soweit, der Spargel
 Pflanzen                                   ist da und ob in weiß oder grün freuen
                                            sich alle auf diese sehr saisonale und
 Ganz zu Anfang beglücken uns die Mai-      köstliche Abwechslung auf ihrem Teller.
 glöckchen und zwar nicht nur mit ihrem     Auch der Waldmeister lässt sich in der
 entzückenden Aussehen, sondern auch        Küche ganz wunderbar verwenden, so
 mit ihrem betörenden Duft. Der Löwen-      eine Waldmeister-Bowle ist einfach ein
 zahn ragt in der Wiese mit seinen leuch-   Genuss und sieht auch noch toll aus.
 tend gelben Köpfen hervor und der Mohn
11

Feste/Feiertag und Besonderheiten           sonders. Wir freuen uns schon und haben
                                            bereits einige Ideen, wie wir mit unseren
Wie bereits erwähnt, geht es mit dem        Gästen den Mai erleben möchten. Doch
„Tanz in den Mai“ los und wird sogleich     eigentlich ist es ganz einfach, denn mit
am 1. Mai vom „Tag der Arbeit“ abgelöst.    allen Sinnen gibt es wirklich viel zu se-
Nur wenig später folgt schon der Mutter-    hen, hören, riechen und schmecken. Und
tag und an Christi Himmelfahrt hat sich     wenn die Sonne uns dabei noch ver-
nun auch der „Vatertag“ etabliert.          wöhnt, fühlen wir den Mai auch noch auf
                                            unserer Haut.
Berühmt ist der Mai auch für Verliebte,                                    Stelle Jurisa
die sich am liebsten in diesem Monat
trauen. Am 15. Mai kommen die Eisheili-
gen und die Gartenfreunde wissen nun,
dass kein Frost mehr ihren Pflanzen scha-
den kann.

Wie heißt es so schön? Alles neu macht
der Mai und das macht ihn auch so be-
12

 Ausbildung sichert Zukunft
 Bis Ende 2025 werden mindestens 20 bis        manns im Gesundheitswesen und ein jun-
 25 unserer Mitarbeitenden in den Ruhe-        ger Mann lässt sich zum Koch ausbilden.
 stand gehen, die meisten davon Pflege-
 kräfte mit und ohne Ausbildung. In den        Die Mühen der Ausbildung zahlen sich
 darauffolgenden Jahren wird diese Zahl        aus: bei einem guten Abschluss bestehen
 voraussichtlich noch deutlich höher lie-      bei uns beste Möglichkeiten, in ein regu-
 gen, da dann die geburtenstarken Jahr-        läres Beschäftigungsverhältnis übernom-
 gänge ihr Renteneintrittsalter erreichen.     men zu werden und später auch Karriere
                                               zu machen. Sehr viele unserer Mitarbei-
 Um so wichtiger ist es, frühzeitig für qua-   tenden haben bei uns als Auszubildende
 lifizierten Nachwuchs zu sorgen. Die Aus-     begonnen. Allein in der Verwaltung sind
 bildung von jungen Menschen, aber auch        mehr als die Hälfte der Beschäftigten
 von Quereinsteiger*innen aller Alters-        ehemalige Auszubildende von uns, die
 gruppen war daher schon immer ein             nun in der Buchhaltung, der Bewohner-
 Schwerpunkt der Arbeit der Senioren-          verwaltung oder der Personalabteilung
 dienste Stadt Hilden.                         arbeiten.

 Ausbildung erfolgt in drei verschiede-        Vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten
 nen Berufen
                                               Fragt man unsere Pflegekräfte, würden
 Aktuell sind bei uns 25 Auszubildende         auch von ihnen viele berichten können,
 beschäftigt. Rund 8 Prozent unserer Be-       dass sie bei den Seniorendiensten Stadt
 schäftigten befinden sich damit in einem      Hilden als Auszubildende begonnen ha-
 Ausbildungsverhältnis.    Zwanzig     von     ben. Etliche von ihnen sind später Praxis-
 ihnen werden in der Altenpflege oder zur      anleiter*in, Wohnbereichsleiter*in oder
 Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann        sogar Pflegedienstleiterin geworden. Die
 ausgebildet. Vier Auszubildende lernen        Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum
 den Beruf der Kauffrau bzw. des Kauf-         Pflegefachmann, wie der Beruf seit 2020
13

heißt, schafft also vielfältige Perspektiven
und Karrieremöglichkeiten.

Gerade erst haben vier Auszubildende
bei uns ihre Examensprüfung in der
Altenpflege erfolgreich bestanden und
starten nun als fertig ausgebildete Pflege-
fachkraft in das Berufsleben.

Pflege ist ein beliebter Ausbildungs-
beruf

Dass der Beruf als Pflegekraft sehr viel
attraktiver ist, als gemeinhin behauptet       allem aber braucht es Spaß am Job, Lust
wird, zeigt sich an den kontinuierlich stei-   darauf, das eigene Wissen an andere wei-
genden Zahl von Auszubildenden. Mit            terzugeben und ein gewisses pädagogi-
53.610 abgeschlossenen Ausbildungsver-         sches Geschick.
trägen allein im Jahr 2020 gehört der
Pflegeberuf zu den am häufigsten ge-           Auf den nächsten Seiten finden Sie daher
wählten Ausbildungsberufen. Auch die           nicht nur die Berichte über unsere ehe-
Zahl der männlichen Auszubildenden in          maligen Auszubildenden, sondern auch
diesem Berufszweig steigt immer mehr           über eine Mitarbeiterin, die sich aus
an. Bei den Seniorendiensten Stadt Hil-        Überzeugung und mit Leidenschaft für
den ist derzeit die Hälfte der Auszubil-       die Aufgabe der Praxisanleiterin entschie-
denden in der Pflege männlich.                 den hat.

Die Gründe, sich für eine Ausbildung in        Auszubildende sind jederzeit herzlich
der Pflege zu entscheiden, sind vielfältig.    willkommen
Drei der frisch Examinierten haben uns
erzählt, was sie für eine Pflegeausbildung     Sollten auch Sie selber Interesse an dem
motiviert hat, wie es ihnen während der        Beruf haben oder Menschen in Ihrem Um-
Ausbildung ergangen ist und welche             feld kennen, die gerne einen Pflegeberuf
Pläne für die Zukunft sie nun haben.           erlernen möchte, freuen wir uns über Ihre
                                               Bewerbung, egal, wie alt Sie sind oder
Eine gute Ausbildung erfordert eine gu-        was Sie vorher gemacht haben.
te Praxisanleitung
                                               Übrigens: wem eine dreijährige Ausbil-
Aber zu einer guten Ausbildung gehört          dung zu aufwändig ist, kann bei uns auch
auch eine gute Anleitung. Dies ist eine        die einjährige Ausbildung zur Pflegefach-
sehr anspruchsvolle Aufgabe. Vorausset-        assistenz absolvieren. Auch dieser Beruf
zung hierfür sind daher der erfolgreiche       ist auf dem Arbeitsmarkt stark nachge-
Abschluss einer umfassenden Weiterbil-         fragt und bietet beste Chancen auf einen
dungsmaßnahme und die Teilnahme an             krisensicheren Arbeitsplatz.
jährlichen Fortbildungsmaßnahmen. Vor                                        Beate Linz-Eßer
14

 Examen bestanden
 In diesem Frühling haben vier Auszubil-       Studiums wurde ihr aber klar, dass
 dende die Prüfung zur examinierten Al-        Leipzig nicht die Stadt war, in der sie ger-
 tenpflegerin bzw. Altenpfleger bestan-        ne leben wollte. Und ihr wurde auch klar,
 den. Alle vier werden als Pflegefachkräfte    dass dieses Studium nicht das Richtige
 bei den Seniorendiensten bleiben und          für sie war. Also brach sie es nach drei
 die Teams der verschiedenen Wohnbe-           Jahren ab und recherchierte, wo bzw. in
 reiche unterstützen.                          welchem Arbeitsfeld es eine gute Per-
                                               spektive für sie geben könnte.
 Es ist nicht immer ganz einfach, in der
 Einrichtung als Fachkraft zu arbeiten, in     So kam sie im Sommer 2018 nach Düs-
 der man seine Ausbildung gemacht hat.         seldorf. Sie nahm verschiedene Jobs an
 Für einige ehemalige Auszubildende            und suchte aktiv nach einer Ausbildungs-
 fühlt es sich seltsam an, „plötzlich“ Fach-   stelle mit Zukunftsaussichten. Sie hatte
 kraft zu sein, wo sie ein paar Wochen zu-     sich fest vorgenommen, dass dieses Hin
 vor noch von Praxisanleiter*innen auf         und Her aufhören sollte. Sie wollte
 das Examen vorbereitet wurden.                irgendwo ankommen. Sie googelte im
                                               Internet - so wie das heutzutage alle jun-
                                               gen Menschen tun – und stieß bei ihrer
                                               Suche durch Zufall auf die Internetseite
                                               der Seniorendienste.

                                               Auf der Suche nach einem Beruf mit
                                               Kontakt und Zukunftsperspektive

                                               Sie bewarb sich und hospitierte im
                                               Wohnbereich 1 der Hummelsterstraße
                                               mit einer Pflegefachkraft, die frisch exa-
                                               miniert war. Fatima El Faqir fand toll, was
                                               sie sah. Es war so anders als das, was sie
                                               bisher in Deutschland kennengelernt hat-
 Pflege statt Informatik - Fatima El Faqir     te: Menschen kamen sich nah, waren in
 aus Marokko findet ihren Weg                  engem Kontakt miteinander. Im Studium
                                               und den Jobs hatte sie solch eine Nähe
 Fatima El Faqir ist eine von den Vieren.      nicht erfahren. Alles verlief eher distan-
 Die Geschichte, wie die junge Frau zu uns     ziert und möglichst kontaktarm. Sie sagte
 kam, erzähle ich Ihnen:                       mir, dass es in Marokko normal sei, sich
                                               auch körperlich näher zu kommen, ohne
 Fatima El Faqir kam 2015 ganz allein von      die Grenzen des anderen zu überschrei-
 Marokko nach Deutschland, um in Leipzig       ten.
 Wirtschaftsinformatik zu studieren. Ihre
 Eltern hatten viel Geld bezahlt, um der       Sie wollte unbedingt diesen Beruf erler-
 Tochter diese großartige Möglichkeit in       nen, über den sie bis dahin fast nichts
 Europa bieten zu können. Im Laufe des         wusste. Im Herbst 2018 startete sie dann
15

schon mit der Ausbildung in der Bil-
dungsakademie Mettmann.

Ausbildung fördert die fachliche und
persönliche Weiterentwicklung

In den drei Jahren der Ausbildung hat sie
nicht nur Fachwissen erlangt, sondern
sich persönlich weiterentwickelt. Sie hat
durch die Bewohner*innen und Kol-
leg*innen ihren Wortschatz immens er-
weitert und es gibt kaum noch Worte, die
sich nicht versteht oder nicht herleiten
kann. Die Arbeit mit den Bewohner*innen
empfindet sie als unglaublich berei-
chernd. Sie freut sich, dass sie sie unter-
stützen kann. An kulturelle Unterschiede
musste sie sich ebenso gewöhnen, wie
die Bewohner*innen. Aber es kam nie zu
Problemen. Sie wird akzeptiert, wie sie       Praxisanleiterin zu machen, um anderen
ist: eine offene, höfliche und fröhliche      jungen Menschen zum Beispiel aus Nord-
Frau.                                         afrika bei der Integration zu helfen. Sie
                                              hat gelernt, wie wertvoll und wichtig
Kulturelle Unterschiede fördern Miss-         Sozialkompetenz ist, um das Zusammen-
verständnisse                                 spiel zwischen Bewohner*innen und dem
                                              Team in Einklang zu bringen. Mit einem
Ein kultureller Unterschied habe anfangs      Lächeln im Gesicht sagt sie: „Als Fachkraft
häufig zu Missverständnissen geführt: In      braucht man Disziplin, Verantwortungs-
Marokko sei es undenkbar, einer Res-          gefühl und Vertrauen, um alle Bedürfnis-
pektsperson, das meint sowohl Bewoh-          se von den Bewohnern und dem Team
ner*innen als auch Vorgesetzten, im Ge-       unter einen Hut zu bringen. Das ist ein
spräch direkt in die Augen zu blicken. Es     tolle Aufgabe.“
sei ein Ausdruck der Höflichkeit und des
Respektes, dem Blick auszuweichen und
eher nach unten zu schauen. Dass es in
Deutschland genau andersherum war,
nämlich, dass man sich direkt in die Au-
gen blickt, fiel ihr in den ersten Jahren
schwer und führte auch zu dem einen
oder anderen Missverständnis.

Da sie sich mittlerweile in beiden Kultu-
ren auskennt, könnte sie sich vorstellen,
irgendwann mal eine Weiterbildung zur
16

                                             bereich auch für Quereinsteiger gab. Er
                                             erinnerte sich an seinen Zivildienst als
                                             Seniorenbetreuer und daran, dass es ihm
                                             seinerzeit viel Freude bereitet hatte, mit
                                             alten Menschen zu arbeiten: „Vielleicht
                                             ist das ein blödes Klischee. Aber es gibt
                                             mir viel, Menschen zu helfen. Im Verkauf
                                             zählen nur Waren und Geld. Menschlich-
                                             keit kann man da zum Teil lange suchen.“
                                             Weil es ihm aber irgendwie an Gelegen-
                                             heiten und Kontakten fehlte, hat er zu-
                                             nächst erst mal wieder im Verkauf gear-
                                             beitet. Aber das wollte er auf Dauer ein-
                                             fach nicht mehr.

                                             Durch ein Telefonat mit einer Bekannten
                                             wurde sein Wunsch, Altenpfleger zu wer-
                                             den, noch konkreter. Und es ergab sich
                                             sogar die Möglichkeit, ein Vorpraktikum
                                             und im Anschluss eine Ausbildungsstelle
                                             im Seniorenzentrum Hummelsterstraße
 Robert Thelen - Quereinsteiger mit 50       anzunehmen: „Erst hatte ich echt ein
 Jahren                                      bisschen Angst, weil mir einige Leute ge-
                                             sagt haben, dass der Zug für mich abge-
 Robert Thelen ist einer der mittlerweile    fahren sei, ich für eine Ausbildung zu alt
 nicht mehr seltenen Männer in diesem        bin. Aber ich wollte das unbedingt durch-
 Beruf. Er hat mit 50 Jahren das Examen      ziehen. Ich bin ein Mensch, der ein Ziel
 zum Altenpfleger abgelegt. Vor sechs Jah-   braucht und ich wollte diese Chance un-
 ren ist er aus Amerika nach Deutschland     bedingt nutzen. Jetzt oder nie.“ In der
 zurückgekehrt, wo er 20 Jahre lang gelebt   Rückschau fühlten sich für ihn die drei
 hat. Eigentlich wollte er nur für zwei      Jahre Ausbildung dann doch fast wie drei
 Wochen seinen Freund begleiten und          Tage an. Alles hat gut geklappt – auch als
 dessen Vater besuchen. Aus zwei Wo-         älterer Schüler.
 chen wurden dann 20 Jahre. Er hat dort in
 unterschiedlichen Bereichen gearbeitet,     Kontakt mit Bewohner*innen gibt ein
 meistens im Verkauf.                        gutes Gefühl

 Beste Erinnerungen an den Zivildienst       In der Hummelsterstraße ist er geblieben,
                                             weil er sich dort wohl und zuhause fühlt:
 Im Flugzeug nach Hause hat er schon         „Ich bin eingelebt. Weil ich alles schon
 überlegt, was er in Deutschland wohl mit    seit drei Jahren kenne, fällt es mir leich-
 all diesen Erfahrungen machen könnte. Er    ter, die neue Aufgabe als Pflegefachkraft
 hat immer vom Pflegenotstand gehört         zu meistern. Es gibt mir Sicherheit. Außer-
 und dass es gute Perspektiven im Pflege-    dem mag ich unsere Bewohner sehr.
17

Vor allem, wenn sie mir ein bisschen von     erst mal meine Arbeit als Pflegefachkraft
sich und ihrem Leben erzählen. Und           und versuche, das Beste für die Bewoh-
wenn sie mich anlächeln und mir damit        ner rauszuholen. Und wenn ich irgend-
zeigen, dass sie sich sicher in meiner Ge-   wann mal Gelegenheit bekomme, mich
genwart fühlen, dann ist das echt das        weiterzubilden, dann würde ich gerne
beste Gefühl überhaupt. Ich glaube, dass     Praxisanleiter werden. Und hoffen, dass
ich gut mit Menschen mit Demenz umge-        ich meine Freude an diesem Beruf auch
hen kann. Ich habe das Gefühl, dass ich      anderen mit auf den Weg geben kann.“
schnell verstehe, was sie brauchen – auch
ohne Sprache.“                               Wir freuen uns sehr, dass wir alle vier
                                             Auszubildenden als Pflegefachkraft für
„Für mich ist ein Traum wahrgeworden.        uns gewinnen konnten und wünschen
Ich habe endlich einen Beruf für mich ge-    ihnen viel Freude und gutes Gelingen für
funden, der mir total viel gibt und mich     die Arbeit.
aber auch total fordert. Jetzt festige ich                              Daniela Mantegna
18

 Frisch examiniert: Vanessa Dückershoff
 Vanessa Dückershoff hat in den vergan-       Dückershoff: Vielen Dank. Jetzt exami-
 genen drei Jahren im Seniorenzentrum         nierte Fachkraft zu sein, ist noch ziemlich
 Erikaweg die Ausbildung zur Pflegefach-      ungewohnt. Es gibt noch so viele Sachen
 kraft absolviert und mit der Note „sehr      zu lernen. Das ist, als ob die Ausbildung
 gut“ abgeschlossen. Von den drei Jahren      jetzt erst richtig anfängt. Ich habe aber
 waren zwei Jahre stark geprägt durch die     dennoch viel Freude an der Arbeit. Ich
 Corona-Pandemie. Das hatte natürlich         lerne gerne neue Dinge dazu und bin sehr
 auch Einfluss auf die Ausbildung und die     zuversichtlich, dass ich zunehmend siche-
 Auszubildenden. Umso mehr freuen wir         rer werde bei den neuen Aufgaben.
 uns über jeden erfolgreichen Abschluss.
 Seit ein paar Wochen arbeitet Vanessa        Weidinger: Wie sind Sie vor nun mehr als
 Dückershoff nun auf der Ebene 3 im Seni-     drei Jahren auf die Idee gekommen,
 orenzentrum Erikaweg.                        Altenpflegerin zu werden? Was hat Sie
                                              bestärkt?

                                              Dückershoff: Auf den Bereich Pflege bin
                                              ich durch eine gute Freundin von mir ge-
                                              kommen. Sie arbeitet in einer Wohnge-
                                              meinschaft für geistig behinderte Men-
                                              schen und hat mir immer von ihrem
                                              Arbeitstag erzählt. Ich fand das immer
                                              sehr spannend und konnte mir auch vor-
                                              stellen, in diesem Bereich zu arbeiten. Ich
                                              habe dann mal einen Tag bei ihrer Arbeit
                                              zugeschaut und alles ein bisschen ken-
                                              nengelernt. Dabei habe ich jedoch ge-
                                              merkt, dass die Arbeit mit geistig behin-
                                              derten Menschen nicht zu hundert Pro-
                                              zent meins ist. Ich habe mich daraufhin
                                              über andere Bereiche in der Pflege infor-
                                              miert und bin dann in der Altenpflege
                                              angekommen, da dieser Bereich mir am
                                              besten gefallen hat.

                                              Weidinger: Was finden Sie am Schönsten
                                              an diesem Beruf? Und was gefällt Ihnen
                                              nicht so?

                                              Dückershoff: Ich mag den persönlichen
 Weidinger: Frau Dückershoff, erst einmal     Bezug, den man zu den Menschen auf-
 Glückwunsch zur bestandenen Prüfung          baut. Es gefällt mir, Menschen über einen
 mit super Noten. Sie sind jetzt examinier-   längeren Zeitraum zu begleiten. Die nicht
 te Altenpflegerin. Wie fühlt sich das für    so schönen Bereiche des Berufs sind zum
 Sie an?                                      Beispiel der Zeitdruck und Stress, den
19

man manchmal hat, aber auch das gehört         und möchte diese nicht gefährden. Und
dazu und die schönen Seiten überwiegen         man wollte ja auch nicht zu weiteren Per-
deutlich.                                      sonalausfällen beitragen durch zum Bei-
                                               spiel viele Freizeitaktivitäten, bei denen
Weidinger: Sie haben Ihre Ausbildung           man sich hätte mit Corona infizieren kön-
größtenteils zu Pandemiezeiten gemacht.        nen. Ich bin oft zuhause geblieben, wenn
Wie schwer war das für Sie bzw. inwiefern      meine Freunde weggegangen sind.
hat das Ihre Ausbildung beeinflusst?
                                               Weidinger: Wirklich toll, was Sie für eine
Dückershoff: Corona hat meine Ausbil-          Verantwortung übernommen haben und
dung sehr beeinflusst. Ich würde mal sa-       wie sehr Sie sich den alten Menschn zu-
gen, man hatte erschwerte Bedingungen          liebe eingeschränkt haben! Was wün-
durch zum Beispiel Personalausfälle im         schen Sie sich denn für Ihre berufliche
Betrieb und die erhöhten Hygiene- und          Zukunft? Wo soll es mal hingehen?
Schutzmaßnahmen, die sich oft geändert
haben. Vieles hat sich oft wöchentlich         Dückershoff: Erstmal möchte ich richtig
geändert und es gab immer wieder neue          als Fachkraft ankommen, da gibt es ja
Regeln zu beachten.                            noch viel Neues zu lernen. Mich weiterbil-
                                               den möchte ich aber schon, nur wann und
In der Schule hatten wir fast ein ganzes       in welche Richtung, das steht noch nicht
Jahr nur Online-Unterricht, der natürlich      fest.
nicht zu vergleichen ist mit Präsenzunter-
richt in der Schule. Auch meine Zwischen-      Weidinger: Vielen Dank, Frau Dückers-
prüfungen und die Praxisbesuche der            hoff, für die Einblicke!
Schule im Betrieb sind ausgefallen. Es war
also alles nicht ganz so einfach. Privat hat                Das Gespräch führte Annika Weidinger
man sich natürlich auch eingeschränkt.
Man hat ja eine gewisse Verantwortung
für die Menschen hier in der Einrichtung
20

 Maria Fink - überzeugte Praxisanleiterin
                                              damals richtig angefühlt. Mit meinen Er-
                                              fahrungen, die ich gemacht hatte, fühlte
                                              ich mich bereit für den nächsten Schritt.
                                              Mein Anspruch an mich und an das, was
                                              ich tue, ist sehr hoch. Und so habe ich
                                              mich in die Ausbildung gestürzt mit dem
                                              Ziel, sie so gut wie möglich abzuschlie-
                                              ßen. Und was soll ich sagen? Das habe
                                              ich 2013 auch geschafft. Seitdem arbeite
                                              ich begeistert als Pflegefachkraft, zu-
                                              nächst noch in Baden-Württemberg.

                                              2018 bin ich dann von Mannheim nach
                                              Hilden gezogen. Ich habe damals über
                                              mein Hobby meinen heutigen Mann ken-
                                              nengelernt und entschieden, dass sowohl
                                              mein privates als auch mein berufliches
                                              Glück im Rheinland liegen sollen. Seit-
                                              dem lebe ich hier und arbeite im Senio-
                                              renzentrum Hummelsterstrasse.

                                              Als in diesem Jahr mein Mitarbeiterjah-
                                              resgespräch mit meiner Wohnbereichs-
                                              leiterin Frau Straube anstand, war es wie-
 Hätte mir vor 10 Jahren jemand gesagt,       der meine Vorgesetzte, die mir angeraten
 dass ich im April 2022 mein Zertifikat zur   hat, eine Weiterbildung zu machen. Ihre
 Praxisanleiterin bekomme, ich hätte dem-     Empfehlung war ganz klar, mich zur Pra-
 jenigen einen Vogel gezeigt und gesagt:      xisanleiterin weiter zu qualifizieren. Aus
 “Niemals!“ Aber nun ist es doch so ge-       dieser Motivation von Frau Straube ist
 kommen.                                      dann eine Eigenmotivation entstanden,
                                              die Ausbildung zu machen. Und im April
 In der Altenpflege bin ich schon seit fast   2021 ging es dann auch schon los.
 20 Jahren tätig. Gestartet habe ich da-
 mals mit einem freiwilligen sozialen Jahr    Während der elf Monate meiner Ausbil-
 und mir hat gefallen, was ich getan habe.    dung hatte ich niemals Zweifel an der
 So bin ich geblieben und habe zunächst       Richtigkeit meiner Entscheidung. Mit viel
 einige Jahre als Pflegeassistentin gear-     Freude und Neugierde bin ich in die Aus-
 beitet. Mit Anfang 20 konnte ich mir gar     bildung gestartet und wollte sie best-
 nicht vorstellen, diese Verantwortung zu     möglich abschließen. Das habe ich auch
 übernehmen. ich war mit meiner Funktion      im März dieses Jahres erreicht.
 ganz zufrieden. 2010 hat mir meine da-
 malige Pflegedienstleiterin empfohlen,       Aus der Ausbildung habe ich für mich
 ich solle doch die Ausbildung zur Pflege-    mitgenommen, dass es mir Freude macht,
 fachkraft machen und das hat sich für        der    nächsten    Generation     von
21

Pflegefachkräften zu zeigen, wie viele Fa-
cetten unser Beruf hat. Dass der Beruf
der Pflegefachkraft viel mehr ist als nur
„satt und sauber“. Es geht darum, Men-
schen zu begeistern, in der Altenpflege
ihre berufliche Zukunft zu sehen. So kann
ich einen Beitrag zu einer guten und soli-
den Ausbildung leisten. In der Ausbildung
haben wir viele Möglichkeiten für eine
gute Anleitung kennengelernt. Ich bin ge-
wappnet, für jede Schülerin und jeden
Schüler die richtige Methode zu kennen
und anzuwenden.

Jetzt muss ich noch einen guten Weg            Auf was sich meine Schüler*innen freuen
finden, meine eigenen Erwartungen zu           können? Ich bin ein Mensch der immer
erfüllen: den Schüler*innen eine gute An-      gerade heraus ist und sagt, was anliegt.
leiterin zu sein und gleichzeitig die vielen   Ich mag meine Arbeit sehr und möchte
Aufgaben auf dem Wohnbereich nicht zu          sehen, dass Schüler*innen eine gute
vernachlässigen. Respekt habe ich davor,       Motivation haben, diesen Beruf zu erler-
dass ich routinierte Arbeiten, die man         nen.
mittlerweile ohne nachzudenken macht,                                          Maria Fink
in einzelne Schritte zu untereilen und zu
erläutern, warum man wann welchen
Schritt macht. Das Erklären muss erst
noch zur Routine werden und das braucht
Zeit.
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 Unvergessen - Nachrufe

            Elisabeth Dobyak                       Hans-Dieter Emmendörffer

 Elisabeth Dobyak war ein Familien-          Hans-Dieter Emmendörffer war ein ge-
 mensch. Ein Bild mit einem großen           selliger und unabhängiger Mensch, der
 Stammbaum hing zuletzt über ihrem           Musik liebte und jedes Konzert im Haus
 Bett. Zu ihren zahlreichen Geschwistern     besuchte. Sowieso nahm er an möglichst
 sowie deren Angehörigen hatte sie ein       vielen Aktivitäten teil. Zu anderen Be-
 enges Verhältnis. So war sie auch stets     wohner*innen pflegte er ein freund-
 aufmerksam und hilfsbereit anderen          schaftliches Verhältnis und ließ sich auch
 gegenüber. Auch war sie darauf bedacht,     gern mal auf eine Tomatensuppe oder
 ein harmonisches Miteinander zu führen.     einen Kaffee einladen. Er hatte klare Vor-
 Elisabeth Dobyak ging gerne spazieren       stellungen, die er immer sehr direkt mit-
 und richtete sich gemütlich, mit Liebe zu   teilte. Wir werden ihn nicht vergessen
 dekorativen Details, ein. Unser Mitgefühl   und sprechen den Angehörigen unser
 ist bei den Angehörigen!                    Mitgefühl aus!

       * 25.12.1930    03.04.2022                  * 08.07.1941     05.04.2022

          Lieselotte Ratkowski                              Helga Boos

 Lieselotte Ratkowski hat mit ihrer          Helga Boos hatte einen besonderen Sinn
 freundlichen und unkomplizierten Art        für das Schöne im Leben. Höflich, stets
 schnell Kontakte zu anderen Bewoh-          gut gekleidet, im Sommer bei gutem
 nern*innen geknüpft und war zu den          Wetter täglich mit einem Eis auf der Bank
 Mahlzeiten immer in regem Austausch.        vor dem Haus sitzend, so bleibt Sie uns
 Sie verbrachte viel Zeit mit Handarbeiten   in Erinnerung. Der Tanz, die Musik und
 und häkelte wie eine Weltmeisterin. Ihr     der Sport waren Ihre Leidenschaften. Die
 Meisterstück war ein Papagei für eine       wichtigste Rolle in Helga Boos‘ Leben
 Bewohnerin im Nachbarzimmer. Zuletzt        jedoch spielten ihre Familie, die ihr
 verließen Lieselotte Ratkowski durch ihre   durch den innigen Kontakt, auch in ihrem
 schwere Krankheit und den Verlust ihres     letzten Lebensabschnitt, immerzu Kraft
 Mannes dann doch die Kräfte. In stillem     gaben. Ihnen gilt unser Mitgefühl.
 Gedenken nehmen wir Abschied!

       * 30.07.1935    16.04.2022                 * 14.07.1938  30.03.2022
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Unvergessen - Nachrufe

                            Heinz-Dieter Austermühl

                    Herzlich, weltoffen, tierlieb, direkt und
                    ehrlich, so bleibt uns Heinz–Dieter Aus-
                    termühl, der seit Mai 2019 in unserem
                    Haus lebte, in Erinnerung. Er war ein Hil-
                    dener „Urgestein“ und liebte es, sich
                    über seine Heimat zu unterhalten. Aber
                    nicht nur seine Liebe zu Hilden konnte
                    man in seinen Erzählungen wahrnehmen.
                    Heinz-Dieter Austermühl bereiste die
                    ganze Welt und besaß viele Erinnerungs-
                    stücke, die er bis zuletzt in Ehren hielt
                    und gerne herzeigte.

                           * 09.10.1940  31.03.2022

           Elke Mustermann                               Elke Mustermann

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      * 01.05.1900  01.04.2020                     * 01.05.1900  01.04.2020
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              Werner Krüger                               Anneliese Schauer

 Stolz sah man in Werner Krügers Augen         Anneliese Schauer lernten wir als eine
 aufleuchten, wenn man ihn auf seine Fa-       humorvolle, lebensfrohe und stets auf
 milie und sein Eigenheim in Wuppertal         ihr Aussehen bedachte Dame kennen.
 ansprach. Wir lernten Werner Krüger, der      Sie war an den unterschiedlichsten Akti-
 seit Juli 2011 bei uns lebte, als einen       vitäten interessiert. Bewegungsangebote
 sehr willensstarken, die Bewegung lie-        und Konzerte lagen ihr jedoch besonders
 benden, hilfsbereiten Bewohner kennen.        am Herzen.
 Besondere Freude zeigte er bis zuletzt        Über die Besuche und Ausflüge mit ih-
 jeden Freitag beim Bingospiel. Aber auch      ren beiden Söhnen, freute sie sich immer
 seine täglichen Spaziergänge gaben            sehr. Nun müssen wir uns von Anneliese
 Werner Krüger stets neue Energie und          Schauer verabschieden und möchten ih-
 Kraft. Unser herzlichstes Beileid gilt sei-   rer Familie und allen, die um sie trauern,
 ner Familie.                                  unser tiefes Mitgefühl aussprechen.

      * 17.03.1932  06.04.2022                      * 26.02.1930  06.04.2022

                 Inge Lütje                                 Käthe Baginski

 Inge Lütje war eine genügsame und             Käthe Baginski, eine selbstbewusste und
 freundliche Frau, der ihre Familie sehr       herzliche Frau, fehlt. Sie war viele Jahre
 am Herzen lag. Leider hatten wir nur we-      Mitglied im Bewohnerbeirat, um sich für
 nig Zeit, um sie näher kennenzulernen.        die Belange ihrer Mitbewohner*innen
 Sie war eine ruhige Mitbewohnerin, stets      einzusetzen, Innig war das Verhältinis zu
 bescheiden und zurückhaltend. Gerne           ihrer Schwester, die das Zimmer neben
 nahm sie an Aktivitäten auf ihrer Ebene       ihr bewohnte. Beinahe täglich machten
 teil, wenn sie Gesellschaft wollte.           sie Spaziergänge und verbrachten Zeit
 Besonderen Halt gaben Inge Lütje die          in diversen Angeboten miteinander. Aus
 Besuche ihrer Familie, die sich rührend       den häufigen Besuchen ihrer Familie zog
 um sie kümmerte. Ihrer Familie wün-           sie Kraft. Der Familie, im Besonderen ih-
 schen wir viel Kraft für die schwere Zeit     rer Schwester, möchten wir unser auf-
 des Abschiednehmens.                          richtiges Beileid aussprechen.

       * 30.08.1938  11.04.2022                     * 24.07.1935  22.04.2022
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Herzlichen Glückwunsch

Geburtstage am Erikaweg                 Geburtstage in der Hummelsterstraße

Erna Herbers              *02.05.1925   Elsa Bracht                             *02.05.1925

Kurt Wolf                 *04.05.1928   Otto Tauscher                            *02.05.1943

Karin Bund                *11.05.1934   Helga Begenat                            *06.05.1932

Heinz Hambach             *11.05.1927   Dieter Klaus Schlesinger                 *23.05.1937

Helena Ped                *11.05.1953   Margarete Bergmann                       *29.05.1932

Ida Bernhoff              *12.05.1931

Leokadie Petrich          *13.05.1934

Ingrid Losse              *16.05.1941

Hannelore Graf            *24.05.1929

Volker Kanne              *30.05.1938

Die Gewinner des April-Preisrätsels
Seniorenzentrum Erikaweg                Seniorenzentrum Hummelsterstraße

Hedy Steffens, im Haus                  Gertrud Kuhlmann, Hilden

Anneliese Hellmann, Hilden              Karin Maibach, Hilden

Christel Manka, Hilden                  Waltraud Schrader, Hilden
                                        Lösungen: 1. Angelonia, 2. Engelsgesicht, 3. Aschenblume,
Herzlichen Glückwunsch!                 4. Bechermalve, 5. Bellis, 6. Tausendschön, 7. Besenheide,
                                        8. Sommerheide, 9. Goldmarie und 10. Blaue Fächerblume.
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 Danielle Mössing stellt sich vor
                                              Ich heiße Danielle Mössing, bin 34 Jahre
                                              jung und im Privaten reise ich gerne in
                                              der Welt umher. Ich bin gelernte Alten-
                                              pflegerin und arbeite seit ca. 16 Jahren
                                              hier im Seniorenzentrum Erikaweg. Mei-
                                              nen bisherigen beruflichen Werdegang
                                              von der Praktikantin in der Pflege bis hin
                                              zur Wohnbereichsleitung habe ich hier
                                              bei den Seniorendiensten durchlaufen
                                              dürfen.

                                              Seit April 2022 wurde mir das Vertrauen
                                              geschenkt, für den Wohnbereich Flieder-
                                              weg Obergeschoss und Erdgeschoss als
                                              Wohnbereichsleitung zuständig zu sein.

                                              Ich freue mich auf neue und alte Heraus-
                                              forderungen und ein weiterhin wertschät-
 Der ein oder andere von Ihnen durfte         zendes Zusammenarbeiten.
 mich schon kennenlernen oder hat mich
 eventuell schon durch das Haus gehen                                     Danielle Mössing
 sehen. Falls nicht, freue ich mich auf ein
 Zusammentreffen mit Ihnen und stelle
 mich hier kurz vor.
27

Liebesgeschichte: Mein Sprung ins Glück
Die Geschichte von Kurt U.
* 28.11.1934
und
Christa U. * 3. 2. 1936

Hochzeitsdatum 17. August 1957

Meine Frau Christa habe ich 1952, am Tag
meiner Gesellenprüfung, kennengelernt.
Ich habe damals eine Ausbildung zum
Schreiner gemacht und durfte meine Ab-
schlussprüfung ein halbes Jahr vorher
absolvieren. Die Prüfung habe ich damals
als jüngster und bester Geselle in Nord-
rhein-Westfalen abgeschlossen. Das war
ein Grund zum Feiern. Das habe ich dann
auch im Reichshof gemacht. Nebenan war
auch die Herbstkirmes im Gange und
nach ein paar Getränken bin ich auf die
Kirmes gegangen. Als ich so glücksbe-
seelt über die Kirmes schlenderte, sah ich
eine einsame junge Frau in der Raupe sit-
zen. Das Fahrgeschäft fuhr gerade an, als
ich ermutigt durch den Alkohol einfach
auf das anfahrende Karussell gesprungen
bin. Für mich war es der Sprung in Glück!    Meine Frau war damals süße 16 Jahre alt
                                             und noch in der Ausbildung zur Groß-
Mutiger Kuss ohne Folgen                     und Außenhandelskauffrau. Wir haben
                                             uns oft getroffen und etwas zusammen
Ich habe mich zu der jungen Frau gesetzt     unternommen. Unsere Interessen hatten
und bin mit ihr die Runde gefahren. Als      viele Übereinstimmungen, so dass es zwi-
das Verdeck der Raupe zuging, bin ich        schen uns nicht langweilig wurde.
nochmals mutig geworden, habe der jun-
gen Frau einfach ein Küsschen auf die        Ausbildung bekommt den Vorrang
Wange gegeben und keine Ohrfeige kas-
siert. Wir haben uns nach der Fahrt noch     Meine Christa meinte irgendwann aber,
zusammen unterhalten und ich habe sie        wir sollten etwas auf Abstand gehen, da
nach Hause begleitet. Weil wir uns so        sie erst ihre Ausbildung zu Ende bringen
sympathisch waren, haben wir uns für die     wollte. Sie fragte mich, ob ich dafür Ver-
nächste Woche verabredet. Unsere erste       ständnis hätte. Natürlich hatte ich Ver-
Verabredung fand auf dem leeren Reichs-      ständnis, zumal ich auch noch nicht wuss-
hofplatz statt. Von dort aus gingen wir      te, wie sich das zwischen uns weiterent-
spazieren und hatten uns viel zu erzäh-      wickeln würde.
len.
28

 Wir hatten etwa ein Jahr Pause, in dem       wurde demonstrativ der Türdrücker ge-
 jeder seiner Wege gegangen ist. Eines        drückt. So war das damals halt.
 Tages, ich kam gerade mit meinem
 Freund Erich vom Fußball, als Christa mit    Keine gemeinsame Reise ohne Hoch-
 ihren Freundinnen vor mir lief. Ich stups-   zeitsantrag
 te meinen Freund an und sagte: „ Guck
 mal, das Mädchen da vorne, das ist die,      Wir waren dann schon länger ein Paar
 die ich kennengelernt habe .“                und hatten die Idee, zusammen nach Ös-
                                              terreich zu fahren. Aber Christas Eltern
 Wiedersehen im Kino                          haben es nicht erlaubt, weil wir weder
                                              verlobt oder verheiratet waren. Auf dem
 So habe ich beschlossen, den Frauen hin-     nächsten Spaziergang habe ich all mei-
 terher zu gehen. Sie sind zum Kino ge-       nen Mut zusammengenommen und Chris-
 gangen und wir auch hinterher. Mein          ta gefragt, ob sie meine Frau werden will.
 Freund und ich haben die letzten Karten      Sie war erst ganz „verdattert“, hat dann
 bekommen. Nachdem der Film aus war,          aber laut und deutlich JA gesagt. Damit
 bin ich hinter Christa hergelaufen und       stand auch der Fahrt nach Österreich
 habe sie angesprochen. Das war der Be-       nichts mehr im Weg. Ich musste aller-
 ginn unserer Freundschaft. Die Freund-       dings noch meiner Schwiegermutter den
 schaft wurde enger und enger und aus         Nachweis erbringen, dass ich zwei Einzel-
 Freundschaft wurde Liebe. Und so waren       zimmer gebucht hatte.
 wir ein Paar.
                                              Auf der Fahrt in unseren ersten gemein-
 Meine spätere Schwiegermutter, war sehr      samen Urlaub mussten wir in Rosenheim
 nett, aber auch sehr streng. Immer wenn      übernachten. Den Namen des Hotels wer-
 ich Christa nach Hause brachte, lag sie      de ich nie vergessen: „Hotel König Otto“.
 schon im Fenster und wartete. Und wenn       Als der Busfahrer aus dem Hotel rauskam
 Christa nicht schnell genug oben war,        und die Zimmer verteilte, sagte er mit
29

einem Augenzwinkern, dass es leider kei-
ne Einzelzimmer mehr gäbe. So haben wir
auf der Fahrt nach Österreich unsere ers-
te gemeinsame Nacht verbracht. Das ha-
ben wir bis nach der Hochzeit aber nie-
manden erzählt.

Unbequeme Hochzeitsnacht

Im August 1957 war es dann soweit und
wir haben geheiratet. Vorher waren wir
noch beim Pfarrer, weil meine Frau katho-
lisch war und ich evangelisch. Aber der
Pfarrer meinte dazu nur, dass ihm ein gu-
ter Christ mehr wert wäre als ein schlech-
ter Katholik. Und damit war das Thema
erledigt.

Am Tag unserer Hochzeit wurde die Woh-
nung ausgeräumt, damit wir dort feiern
konnten. Am Ende des Tages war für alle
ein Schlafplatz gefunden, nur für meine
Frau und mich nicht. Meine Schwieger-
mutter meinte dann, eine Nacht auf dem
Stuhl würden wir doch wohl überstehen.
So hatte ich mir meine Hochzeitsnacht
nicht vorgestellt und ich hatte Glück. Eine   größere Wohnung umgezogen und 1987
Cousine meiner Frau hatte ein Einsehen        sind wir nochmal umgezogen. In dieser
und hat uns ihre Schlafcouch angeboten.       Wohnung wohnt bis heute mein Sohn.
Keine tolle Aussicht für eine Hochzeits-
nacht, aber besser als ein Stuhl.             Ich war ja in Hilden sehr bekannt, dadurch
                                              hatte ich keine Probleme eine neue Woh-
Gute Kontakte helfen bei der Wohnungs-        nung für meine Familie zu finden. Ich
suche                                         habe damals im Spielmannszug gespielt,
                                              im Chor gesungen und einiges mehr.
Unsere erste Wohnung hatten wir auf der       Dadurch hatte ich immer gute Kontakte.
Hochdahlerstraße, die ich selbst renoviert
habe. Bis zum Abschluss der Arbeiten ha-      Meine Tochter hat später geheiratet und
ben wir dort sehr beengt gewohnt. 1960        uns auch zu stolzen Großeltern gemacht.
wurde unser Eheglück mit der Geburt un-
serer Tochter Birgit verschönt. 10 Jahre                                          Kurt U.
später 1970 wurde unser Sohn geboren.
Damit waren wir als Familie komplett. Wir
sind dann Ende der 70er Jahre in eine
30

 Landtagswahl 2022
 Am 15. Mai findet die Landtagswahl in          Hier zunächst die persönliche Vorstellung
 NRW statt. Um Ihnen die Entscheidung           der Kandidat*innen:
 etwas zu erleichtern, wo Sie Ihr Kreuz-
 chen machen wollen, haben wir alle 14          Wahlkreis 37
 Direktkandidat*innen für die beiden Hil-
 dener Wahlkreise angeschrieben, sie um         Claudia Schlottmann (CDU)
 ein Foto, einen kurzen Text zu
 Ihrer Person und um die Beantwortung           Seit dem 15. Mai 2017 darf ich die Bürge-
 von drei Fragen gebeten. 13 der Kandi-         rinnen und Bürger aus den Städten
 dat*innen haben uns geantwortet. Im            Hilden, Langenfeld und Monheim im
 Folgenden finden Sie zunächst die per-         Düsseldorfer Landtag vertreten. Diese
 sönliche Vorstellung der Kandidat*innen        spannende und verantwortungsvolle Auf-
                                                gabe begeistert und beflügelt mich jeden
                                                Tag aufs Neue. Dabei ist mir die Verant-
                                                wortung in dieser Position immer be-
                                                wusst: Das Wohl der Menschen in unse-
                                                rem Land liegt mir sehr am Herzen und ist
                                                mein innerer Kompass.

                                                Marc Nasemann (SPD)

                                                Ich bin 39 Jahre alt und bin geborener
                                                Hildener. Ich wohne in eine Patchwork
                                                Familie mit drei Kindern im Alter von vier,
                                                12 und 15 Jahren sowie meiner Lebens-
 und dann ihre jeweiligen Antworten. Die-       gefährtin in Langenfeld. Ich bin gelernter
 se geben ausschließlich die persönliche        Koch. 2017 habe ich der Gastronomie
 Meinung der Kandidat*innen und nicht           den Rücken gekehrt und ein Management
 die Meinung der Redaktion wieder.              Trainee Programm bei einer Autovermie-
                                                tung absolviert, dort konnte ich mich bis
 Aufgrund der Corona-Pandemie können            zum Filialleiter entwickeln.
 unsere Seniorenzentren leider weiterhin
 nicht als Wahllokal dienen. Bewoh-             Dr. Mirco Bange (FDP)
 ner*innen, die Unterstützung bei der
 Briefwahl benötigen, können sich gerne         Ich bin 38 Jahre alt, wohnhaft in Langen-
 an unsere Mitarbeitenden von der Be-           feld und von Beruf Richter. Nach Abitur
 wohnerbetreuung wenden. Die helfen             und Wehrpflicht habe ich in Tübingen,
 Ihnen gerne bei der Beantragung der Un-        Lausanne, Uppsala und Heidelberg stu-
 terlagen. Sollten Sie noch keine Wahlbe-       diert und promoviert. Vor meiner Richter-
 nachrichtigung erhalten haben, aber wäh-       tätigkeit war ich Anwalt im Technologie-
 len wollen, wenden Sie sich bitte so           bereich einer Großkanzlei. Deshalb
 schnell wie möglich an unsere Mitarbei-        beschäftige ich mich noch heute mit The-
 tenden, damit diese Ihnen helfen können.       men wie dem Datenschutzrecht. Ich bin
                             Beate Linz-Eßer   verheiratet und habe zwei Kinder.
31

Patrick Heinz (AfD)

Von meinen 28 Jahren habe ich das
Meiste in Monheim verbracht, aber auch
Langenfeld, Hilden und Düsseldorf.
Ursprünglich kommt meine Familie aus
Polen, aber das Rheinland ist meine ge-
liebte Heimat. Mittlerweile stehe ich im
Rahmen meines Lehramtsstudiums kurz
vor dem Master-Abschluss und setze
mich neben dem Studium dafür ein, dass
Deutschland wieder normal wird.
                                              Wahlkreis 38
Siedi Serag (Die Grünen)
                                              Christian Untrieser (CDU)
Ich wurde 1984 in Kuwait geboren
und wuchs in Langenfeld auf. Ich stehe        Ich vertrete seit 2017 als gewählter Abge-
für eine zukunftsorientierte Politik und      ordneter die Interessen der Bürgerinnen
für die Politik der Vielfalt. Es braucht      und Bürger im Wahlkreis Mettmann II
mehr Investitionen in die Infrastruktur       (Erkrath, Haan, Hilden und Mettmann) im
von morgen, insbesondere in Bildung, Di-      Landtag. Ich werde am 5. Mai 40 Jahre alt
gitalisierung, Gesundheit und Klima-          und lebe in Erkrath. In den nächsten
schutz. Die öffentliche Infrastruktur in      Tagen kommt meine kleine Tochter zur
den Städten und Gemeinden leidet unter        Welt. Vor der politischen Karriere war ich
massiven Investitionsstau. Mit einem Grü-     Rechtsanwalt. In meiner Freizeit spiele ich
nen Zukunftspakt NRW wollen wir nach-         Tennis oder gehe Wandern oder Laufen.
haltige Investitionen stärken.
                                              Matthias Stascheit (SPD)
Mehmet Sencan (Die Linke)
                                              Ich bin 40 Jahre alt, verheiratet und habe
Kaufmann, 58 Jahre, verheiratet, 3 Kinder     zwei Kinder, Greta (4 J.) und Tim (1 J.).
100% Mensch 100% sozial                       Von Beruf bin ich Polizeibeamter und
Für mich gibt es nur Menschen, die alle       arbeite derzeit an der Hochschule der
gleich geachtet werden müssen.                Polizei in NRW. Privat unternehme ich
Für mehr Menschlichkeit, Respekt und          gerne Radtouren, jogge und heimwerke
Miteinander, in Frieden, Freiheit und Si-     an unserem Häuschen. Seit 2009 bin ich
cherheit!                                     Ratsmitglied im Stadtrat der Stadt Mett-
                                              mann und kontrolliere dort gerne die
Für ein gutes Leben ohne existenzielle        Verwaltung.
Sorgen, für alle, statt nur für Millionäre!
In einer friedvollen Welt, mit einer gesun-   Dirk Wedel (FDP)
den Umwelt für alle Lebewesen!
                                              Ich wurde 1974 in Velbert geboren, lebe
                                              in Mettmann, bin verheiratet und habe
32

 zwei Töchter. Zunächst als Richter am         tal Politikwissenschaften und Pädagogik
 Landgericht Düsseldorf tätig, arbeitete ich   studiert. Mein politisches Interesse hat
 bereits von 2007 bis 2012 im Justizmi-        sich schon in meiner Jugend gezeigt. Seit
 nisterium NRW. 2012 bis 2017 war ich          2009 bin ich Mitglied bei den Grünen. Ak-
 Landtagsabgeordneter und rechtspoliti-        tuell arbeite ich als Büroleitung im Land-
 scher Sprecher der FDP-Fraktion. Im Juni      tag für Stefan Engstfeld. Meine freie Zeit
 2017 wurde ich zum Staatssekretär im          verbringe ich beim Crossfit oder Wandern
 Ministerium der Justiz ernannt.               mit meinem Mann.

 Andreas Nixdorf (AfD)                         Nathalie Meisen (Die Linke)

 Geb. 14.5.1969 in Hilden, FOR Realschule      Ich wurde 1992 in Haan geboren und
 Erkrath. Danach eine Lehre als Betriebs-      wuchs in Hochdahl auf. Nach dem Abi zog
 schlosser. Nach dem Abschluss als Fach-       ich nach Düsseldorf. Mit 19 wurde ich
 arbeiter absolvierte ich kurz danach mei-     Geschäftsführerin und später Sprecherin
 nen 12-monatigen Wehrdienst. Seit             der LINKEN Düsseldorf und war zudem
 1991 Busfahrer im Nahverkehr! Politi-         erstes Mitglied für sie im Umweltschutz-
 scher Werdegang: 25 Jahre SPD und bis         ausschuss. Ich studierte Biologie und
 kurz vor ihrer Auflösung 2022 Mitglied        Pädagogik auf Lehramt und bin nun Refe-
 der UBWG. Dort auch sachkundiger Bür-         rendarin an einer Gesamtschule. Vor
 ger im Stadtrat und Kreistag! Seit 2020       Jahren wechselte ich in meinen Heimat-
 Mitglied in der AfD und aktuell auch Mit-     kreisverband Mettmann.
 glied im Stadtrat und als sachkundiger
 Bürger des Kreistages!                        Thorsten Klimczak (Unabhängig)

 Ina Besche-Krastl (Die Grünen)                Ich bin 49 Jahre (jung), in Hilden geboren
                                               und Gastronom in Hilden! Teilnahme an
 Ich bin 1986 in Mettmann geboren und          der Kommunalwahl 2020, an der Bundes-
 hier aufgewachsen und habe in Wupper-         tagswahl 2021 und jetzt an der Landtags-
                                               wahl im Jahr 2022 als parteiloser Einzel-
                                               bewerber.

                                               Die folgenden Antworten spiegeln aus-
                                               schließlich meine Meinung wieder! Was
                                               sich umsetzen lässt, kann man leider
                                               nicht sagen. Es hängt nun mal sehr viel
                                               von den Parteien ab. Als Einzelbewerber
                                               hat man es schwer, aber Hauptsache
                                               ist, ALLE gehen wählen oder machen von
                                               der Briefwahl gebrauch!
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