Landesspiegel - Hamburger Hafen, Seite 24 - BDB Hamburg

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Landesspiegel - Hamburger Hafen, Seite 24 - BDB Hamburg
4/2017

                                                                        Zeitschrift der
                                                                     Landesverbände

                                                                              Bremen
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                                                             Mecklenburg-Vorpommern
                                                                       Niedersachsen
                                                                   Schleswig-Holstein

                                                                                          Landesspiegel
Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V.

                                                                                                   Hamburger Hafen, Seite 24
Landesspiegel - Hamburger Hafen, Seite 24 - BDB Hamburg
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2                                                     BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017
Landesspiegel - Hamburger Hafen, Seite 24 - BDB Hamburg
Inhalt | Editorial

Inhalt
                                                                                 Seite

Editorial ............................................................................. 3

LV Niedersachsen
Celle/Uelzen ................................................................ 4 + 5
Nienburg ...................................................................... 6 + 7
Hannover-Hildesheim .............................................. 10 – 13
Braunschweig .......................................................... 18 + 19
Wolfsburg ................................................................ 22 + 23
Nordwest-Niedersachsen..........................................28 -31
Vorstandssitzungen ......................................................... 32
                                                                                            Danke an das Ehrenamt –
                                                                                            Danke an die Angehörigen...!
Bund
Intelligenter Schutz ............................................................ 8         Liebe Leserinnen und Leser,

Sonstiges                                                                                   rund 31 Millionen Menschen engagieren sich in
Recht ....................................................................... 14 + 15       Deutschland ehrenamtlich. Das ist das Ergebnis einer
Nordländer....................................................... 16, 33, 34 IV             Befragung, die 2016 von der Bundesregierung in Berlin
Architektenkammer Nds. ................................................... 9                vorgestellt wurde. Ob bei der Feuerwehr, als Vorlese-
Ingenieurkammer Nds. .................................................... 17                Oma oder im Sportverein. Ob zur Unterstützung im
Hobby ...................................................................... 20 + 21        Hospiz oder bei der Begleitung von Flüchtlingen durch
Reise nach Aarhus .................................................. 24 + 25
                                                                                            den Dschungel unserer Vorschriften und Behörden. Das
Buchvorstellung............................................................... 26
                                                                                            freiwillige Engagement in Deutschland ist enorm facet-
Preisrätsel ........................................................................ 27
Impressum – Termin ...................................................34 XX                 tenreich und bereichert unsere Gesellschaft.

                                                                                            Auch die Arbeit des BDB wird von einer großen Zahl von
LV Schleswig-Holstein
                                                                                            Kolleginnen und Kollegen unterstützt, die sich für unse-
Nordbau............................................................... 34 – 34 III
                                                                                            ren Verband ehrenamtlich engagieren. Ob in der Be-
Nordländertreffen ........................................................ 34 IV
LBO-Änderung .............................................................34 V              zirksgruppe, im Landesverband, in der Kammer oder
Weihnachtsgrüße ..........................................................34 V              auch auf der Bundesebene. Ohne dieses Engagement
                                                                                            wäre unser Verband nicht denkbar. Mit ihrem ehrenamt-
LV Hamburg                                                                                  lichen Engagement spenden sie eines ihrer kostbarsten
65 Jahre und 60. Tafelrunde ......................................... 34VI                  Güter, sie spenden Zeit. Zeit, die sie sonst wahrschein-
Vortrag M. Glaubrecht ................................................. 34VII               lich mit ihren Familien und Angehörigen oder ihrem ganz
Tag des offenen Denkmals ........................................ 34 VIII
                                                                                            persönlichen Hobby verbringen würden.
Malteser Campus ........................................................ 34 IX
Dämmen mit Naturdämmstoffen ........................ 34 X – 34 I                            Die für den BDB ehrenamtlich tätigen Kolleginnen ha-
Ehrung, Neumitglieder, Termine ................................. 34 XII                     ben unserem Verband schon weit vor Weihnachten ein
Sponsoren Tafelrunde 2017 ...................................... 34 XIII                    großes Geschenk gemacht. Hierfür gilt es, ihnen, ihren
                                                                                            Familien und Angehörigen ein großes Dankeschön aus-
LB Mecklenburg-Vorpommern
                                                                                            zusprechen.
Sprengung Mürtz-Hotel ................................34 XIV – 34 XV
Ingenieurrat MV (Munitionsbergungsdienst)34 XVI – 34 XVII                                   Ihr Einsatz, Ihre gespendete Zeit tragen jeden Tag an
Ingenieurrat MV (Parlamentarischer Abend)............34 XVIII                               vielen Stellen unseren Verband. Vielen Dank dafür!
Exkursion im Schweriner Schloss .............................34 XIX
                                                                                            Auch im Namen meiner Kollegen aus den BDB Nordlän-
                                                                                            dern wünsche ich Ihnen, Ihren Familien und Angehöri-
                                                                                            gen ein besinnliches Weihnachtsfest und ein glückli-
                                                                                            ches und gesundes neues Jahr!

Bitte beachten!
                                                                                            Christoph Schild
Redaktionsschluss für die                                                                   Landesvorsitzender BDB Niedersachsen

Ausgabe 1/2018: 15. Februar 2018

BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017                                                                                                                               3
Landesspiegel - Hamburger Hafen, Seite 24 - BDB Hamburg
Celle/Uelzen

Die Celler Schlosskapelle
Im Rahmen der spontanen Veranstaltungen „Kennen Sie Celle?“ traf sich die BG Celle-Uelzen zu einer dreiteiligen
Themenführung anlässlich der Sonderausstellung „500 Jahre Reformation in Celle“ im Celler Schloss.

                                                                                          Sonderausstellung im
                                                                                          Bomannmuseum

                                                                                          Im Bomannmuseum erfahren wir von
                                                                                          den Anfängen der Reformation in
                                                                                          Celle. Wer sie eingeführt hat, das
                                                                                          weiß in Celle wohl jedes Kind. Das
                                                                                          war Ernst der Bekenner und der steht
                                                                                          vor der Celler Stadtkirche. 1524
                                                                                          wurde Celle protestantisch. Neben-
                                                                                          bei können wir unser Unwissen revi-
                                                                                          dieren: die meisten deftigen Sprüche
                                                                                          stammen gar nicht von Martin Luther.

                                                                                          Bei Kaffee, Torte und interessanten
                                                                                          Gesprächen endet der interessante
                                                                                          Nachmittag im Museumscafe. „Wer
                                                                                          nicht dabei war, hat etwas versäumt“,
                                                                                          so Hans-Dietrich Hagen.
                                            Interessierte Gruppe vor der Schlosskapelle   Fotos und Text: Hans-Dietrich Hagen
In der Schlosskapelle

Zunächst geht es in die Schlosskapelle, in der über die Historie                                         Celler Schlosskapelle
des historischen Celler Kleinod berichtet wird. Die 1485 errich-
tete Kapelle im Residenzschloss Celle gilt als einmaliges Zeug-
nis der Kirchenkunst und ist einziger nahezu unveränderter Kir-
chenraum Deutschlands aus frühprotestantischer Zeit. Seit
1995 kann sie nur durch eine Glasscheibe besichtigt werden.
Die zwischen 1565 und 1576 reich ausgemalte Kapelle mit Ge-
mälden von Marten de Vos ist ein Touristenmagnet. In den
1980er und 90er Jahren zog sie bis zu 70.000 Besucher pro
Jahr an. Die Folgen waren aus Sicht des Denkmalschutzes
Schimmelbefall, gerissene Holztafeln und abgeplatzte Grafi-
ken allein durch Feuchtigkeit der Atemluft. Aktuell laufen noch
Instandsetzungsarbeiten. Klimaschwankungen werden stän-
dig überwacht.

Sonderausstellung in der Gotischen Halle

Da die Kapelle aus konservatorischen Gründen nur sehr einge-
schränkt zu besichtigen ist, werden in einer modernen Präsen-
tation und mittels 3-D-Technik sowie mit hochkarätigen Expo-
naten ihre Geschichte und Bedeutung lebendig. Noch nie
zuvor konnte die Celler Schlosskapelle mit ihrer kostbaren
Ausstattung aus der Renaissance bis in den letzten Winkel der
Öffentlichkeit so sichtbar gemacht werden. Wir sind begeistert
von der Präsentation, die zum Teil mit Exponaten aus dem
Englischen Königshaus ergänzt ist. Leider endet die Sonder-
ausstellung noch in diesem Jahr. Schade, eine Dauerausstel-
lung in der Gotischen Halle hätte dem Original „Schlosska-
pelle“ zukünftig klimatisch gut getan.

4                                                                                                BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017
Landesspiegel - Hamburger Hafen, Seite 24 - BDB Hamburg
Celle/Uelzen

Hier liegt immer Schnee
Von außen hat ihn wohl schon jeder einmal gesehen, den SNOW DOME Bispingen, die Erlebniswelt direkt an der
A7. Hier kann übers ganze Jahr dem Skisport gefrönt werden. Allein schon die Technik hat uns neugierig gemacht.
Bei strahlend blauem Wetter werden wir zu unserer Sonderführung schon erwartet.

Davor erscheint alles noch viel größer.
Von außen sieht der Eingangsbereich aus
wie das Hofbräuhaus auf der Wies`n.
Drinnen ist der Platzbedarf für Massenan-
drang ablesbar. Vom Empfangstresen
geht es vorbei an einer großzügigen Ver-
leihausgabe für Skiausrüstung zur Ski-
halle. Von der Balkongalerie können wir
Schneegeruch bei -4 °C schnuppern.
Laut Aussage zählt der Snow Dome
Bispingen zu den komfortabelsten und
breitesten Skihallen in Europa. Auf 23.000
m² präparierter Piste ist Platz für viele
Wintersportler. Der sogenannte „Heide-
gletscher“ ist ca. 300 m lang und ca. 60 m
breit. Der Höhenunterschied beträgt bei
9 bis 20% Gefälle stattliche 32 m. Damit
jeder für sein Können die richtige Piste
findet, wird die Skihalle unterteilt. Mittig ist ein abgesperrter   kanonen präpariert wird. Die Kühlanlagen können Minustem-
Rodelbereich. Auf der einen Seite ist normale Skipiste, wäh-        peraturen von -10 °C bis -14 °C erzeugen. Anhand der ge-
rend die andere als Buckelpiste für die Fortgeschrittenen vor-      nannten Stromverbräuche müssen wir mutmaßen, dass der
behalten ist. Es gibt einen 6er- Sessellift und einen Teller-       Energieaufwand durchaus auch eine Stadt wie Celle versorgen
Schlepplift, um von einem zum anderen Ende des Skigebietes          könnte.
zum „Gipfel“ zu gelangen. Anfänger ziehen ihre ersten
                                                                    Der SNOW DOME wirbt damit, dass sie Platz bieten für bis zu
Schwünge auf der seitlich gelegenen Piste, die dank einem
                                                                    3000 Personen, d. h. Skizirkus pur. Wir haben es aber ruhiger
Fließband-Lift – auch „Zauberteppich“ genannt – mühelos er-
                                                                    und lassen unsere Besichtigung in der urigen „Ötztaler Stube“
klommen werden kann. Wer schon etwas sicherer ist, cruist auf
                                                                    mit Bretz`n und Bier ausklingen.
der rund 300 m langen Piste. Im oberen Teil ist sie etwas steiler
(rund 20% Gefälle) und läuft sanfter nach unten aus. Die Tem-       Übrigens, wenn Sie Ihren Kindern einen Rodelhügel spendie-
peratur lässt uns frösteln und wir begeben uns lieber in die        ren möchten: ab 3 m3 Schneemenge kostet der m3 55,00 Euro
wärmere Technikzentrale. Wir erfahren, dass die Kühlung der         zzgl. 50,00 Euro Verladepreis. Und das zu jeder Jahreszeit.
Halle durch einen Eispanzer am Boden erfolgt und die Piste                                   Foto und Text: Hans-Dietrich Hagen
mittels mobiler Beschneiungsanlagen mit Lanzen und Schnee-

                                                         Wir gedenken unseres verstorbenen Kollegen

                                                         Am 25.10. 2017 verstarb unser Kollege
                                                         Dipl.-Ing. (FH) Günther Rohde im 87. Lebensjahr.

                                                         Wir haben einen liebenswerten und stets hilfsbereiten Kollegen ver-
                                                         loren, der sich um die Belange unserer BDB-Bezirksgruppe Celle
                                                         und Uelzen sehr verdient gemacht hat.

                                                         Wir werden unseren verstorbenen Kollegen in ehrenvoller Erinne-
                                                         rung behalten.

                                                                                                       Hans-Dietrich Hagen

BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017                                                                                                       5
Landesspiegel - Hamburger Hafen, Seite 24 - BDB Hamburg
Nienburg

                                                                                                Karlheinz Meyer (li), Erwin Adolf
                                   Interessierte Baufachleute

Paradebeispiel für gelungene Industriearchitektur
Baumeister besuchten OMT Oelschläger Metalltechnik GmbH

Diplom-Ingenieur Erwin Adolf hatte seine Kollegen und den Freundeskreis nach Hoya zur Werksbesichtigung eingeladen. Die
Oelschläger Metalltechnik GmbH entwickelt und fertigt Systemelemente und Hubmechanismen für die Büroindustrie. Mit der
Lasertechnik lassen sich Bauteile von nie da gewesener Präzision herstellen. Schweißroboter liefern eine hohe Produktionsqua-
lität bei atemberaubend schneller Herstellung.

OMT bietet optimale Funktionen für ergonomische Arbeitsplätze, die exakt auf die Anforderungen der Anwender ausgerichtet
sind. 600 Mitarbeiter produzieren täglich in drei Schichten - außer am Sonntag. Die Geschichte des Unternehmens Oelschläger
begann 1946 als Reparaturwerkstatt für landwirtschaftliche Maschinen in Hoya bei Nienburg. Bereits in den 50er Jahren stieg der
Bedarf an Büroeinrichtungen sehr rasant. Dieser Trend wurde von der Gründerfamilie frühzeitig richtig erkannt. Das Werk mit 20
000 qm Produktionsfläche ist ein Paradebeispiel für gelungene Industriearchitektur. Mit diesem Produktionsvolumen gehört die
weltbekannte Firma zu einem der großen Systemlieferanten in Europa, Nord- und Südamerika.

Nach der sehr informativen Firmenpräsentation durch den Prokuristen Karlheinz Meyer erwartete die Baumeister bei Kaffee &
Kuchen eine offene Runde unter Kollegen und Kolleginnen der Bauwirtschaft. Bereits im April nächsten Jahres wird die neue
Halle eingeweiht.

                                                                          Text: Erwin Adolf, Fotos: Erwin Adolf & Philipp Keßler

                                                                                                                 Schweißroboter
                                                                                                                 mit höchster
                                                                                                                 Präzision

6                                                                                                BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017
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Nienburg

                                                                        Gruppenfoto vor dem gelungenen neuen Kundencenter

Baumeister besuchen Nienburg Energie GmbH
Geschäftsführer Norbert Witt glänzt mit aktuellem fundierten Wissen

Der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und
Ingenieure e.V (BDB) hatte seine Mitglieder der
Bezirksgruppe Nienburg und den Freundeskreis zum
BDB-Partner Nienburg Energie/Stadtwerke Nienburg
GmbH eingeladen.

Vorsitzender Dipl.-Ingenieur Erwin Adolf wurde mit seinem
Team durch den Hausherrn Norbert Witt bereits im neuen
Kundencenter herzlich begrüßt. Dann ging es in den neu ge-
stalteten Vortragssaal jetzt im Erdgeschoß, der beim Umbau
eine teure Überraschung bot. In der zu entfernenden Zwi-
schenwand standen plötzlich zwei tragende Stahlstützen, die
es in keiner Zeichnung gab!

Geschäftsführer Norbert Witt der Nienburg Energie/Stadt-             BDB-Vorsitzender Erwin Adolf dankt Norbert Witt mit einem
werke Nienburg präsentierte bei Kaffee & Kuchen als regiona-          symbolischen Goldbarren, dem BDB-Gliedermaßstab und
ler Energiedienstleister alle wichtigen Fakten. Bereits im nächs-               dem „Norderney-Reiseführer“ zum Entspannen.
ten Jahr plant BDB-Hausarchitekt Dieter Kaminski den
BA4-Neubau sowie den Umbau des Technikgebäudes und der
Leitwarte. Nienburg Energie engagiert sich für den Ausbau der
öffentlichen und privaten „Lade-Infrastruktur“. Der Elektromo-
bilität gehört die Zukunft. Im Stadtgebiet werden deshalb 15
öffentliche Ladesäulen mit 24 Ladepunkten installiert. Diese In-
frastruktur soll einfach, benutzerfreundlich, intelligent und ver-
netzt sein. Selbst Hausinstallationen sind in der eigenen Ga-
rage möglich:

Herr Thomas Breer und Frau Christine Schneegluth boten ihre
volle Unterstützung an und stellten uns Baumeistern sofort
zwei E-Fahrzeuge für willkommene Probefahrten zur Verfü-
gung. DANKE für diese Gastfreundlichkeit.

                                             Text: Erwin Adolf        Herr Thomas Breer erläutert an der Ladesäule das Elektro-
                       Fotos: Erwin Adolf & Wolfgang Spechter                   Firmenfahrzeug und bittet zur Probe-Testfahrt.

BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017                                                                                                     7
Landesspiegel - Hamburger Hafen, Seite 24 - BDB Hamburg
Bund

Intelligenter Schutz für Mensch und Vermögenswerte –
auch für BDB-Mitglieder von großem Interesse
• Brandschutzschalter (AFDD) der neuesten Generation von Schneider Electric erkennen
  gefährliche Fehlerlichtbögen und verhindern mögliche Brände
• Installation wird ab Dezember 2017 teilweise zur Pflicht.

                                Der aktuelle AFDD iDPN            wickelt, die den Norm-Anforderungen mehr als gerecht wird.
                                N Arc von Schneider               Der AFDD erkennt so genannte gefährliche Fehlerlichtbögen
                                Electric mit integriertem         und schaltet den betroffenen Stromkreis ab, bevor die erste
                                Leitungsschutzschalter wird       Flamme auftritt. Fehlerlichtbögen entstehen meist durch Be-
                                den Anforderungen der
                                                                  schädigung eines Kabels, herausgerissene Steckdosen, feh-
                                Installationsnorm DIN-VDE
                                                                  lerhafte Klemmstellen oder angebohrte Leitungen. Sie sind
                                0100-420:2016-02 mehr als
                                gerecht.                          durch bisher verwendete Schutzeinrichtungen nicht zu identifi-
                                (Foto: Schneider Electric)        zieren. In Europa bricht dadurch durchschnittlich alle drei Mi-
                                                                  nuten ein Feuer an elektrischen Anlagen in Gebäuden aus. Hier
                                Im Rahmen einer Pressereise       beugt der neue AFDD vor und schützt aufgrund des integrier-
                                nach Nizza, an der Chefredak-     ten Leitungsschutzschalters auch vor Kurzschlüssen und
                                teurin Karin Kellerer teilneh-    Überlast.
                                men durfte, stellte die Firma
                                                                  Der intelligente iDPN N Arc gehört zur Acti 9-Serie von Schnei-
                                Schneider Electrics ihren
                                                                  der Electric-Reiheneinbaugeräten. In Echtzeit analysiert ein
                                neuen Brandschutzschalter
                                                                  Mikroprozessor Strom- und Spannungsverlauf. „Erkennt er ei-
                                vor. Kellerer hatte Gelegenheit
                                                                  nen gefährlichen Fehlerlichtbogen und damit die Brandgefahr,
                                zu mehreren Interviews. Dies
                                                                  löst der Brandschutzschalter präventiv aus und schaltet den
                                Thema fand sie im Zusam-
                                                                  Stromkreis ab. Der Endnutzer kann die Auslöseursachen dabei
                                menhang mit dem Schutz für
                                                                  einfach unterscheiden: Bei Kurzschluss oder Überlast löst nur
Menschen als besonders wichtig und griff es auf. Zahlreiche
                                                                  der linke Hebel des Leitungsschutzschalters aus. Bei einem
BDB-Mitglieder planen Bauten mit Schlaf- und Aufenthaltsräu-
                                                                  gefährlichen elektrischen Fehlerlichtbogen lösen die linke und
men in Seniorenheimen, barrierefreien Wohnungen oder KITA’s.
                                                                  die rechte Seite des AFDD aus, auf der Vorderseite ist dann ein
Vor allem diese Bauvorhaben sind davon stark betroffen. Le-
                                                                  rotes Signalfeld zu erkennen“, erläutert Frank Gerling, Produkt-
sen Sie, was es zu beachten gilt.
                                                                  manager Installationsgeräte bei Schneider Electric im Inter-
Der Aufwand ist gering, der Effekt enorm: Die neueste Genera-     view mit Karin Kellerer.
tion von AFDDs (Arc Fault Detection Devices) – umgangs-
                                                                  Der AFDD ist uneingeschränkt mit bestehenden Fehlerstrom-
sprachlich häufig Brandschutzschalter genannt – schließt
                                                                  einrichtungen kombinierbar und lässt sich einfach in vorhan-
letzte Sicherheitslücken, und das nicht nur in der elektrischen
                                                                  dene Elektro-Verteilungen montieren. Der aufgedruckte QR-
Anlage selbst, sondern auch bei angeschlossenen Geräten.
                                                                  Code ermöglicht zudem den schnellen Zugang zu weiteren
Was sich auf dem nordamerikanischen Markt schon über Jahre
                                                                  Informationen rund um Anwendung und Installation des Geräts
bewährt, wird nach einer Übergangsfrist ab Dezember 2017
                                                                  sowie zur Fehlerdiagnose.
mit der Installationsnorm DIN-VDE 0100-420:2016-02 für End-
stromkreise von einphasigen Wechselspannungssystemen bis
16 A auch in Deutschland in einigen Bereichen zur Pflicht. Sie
sieht die Installation unter anderem für Schlaf- und Aufent-                                               Über Schneider Electric
haltsräume von Kindertagesstätten, Seniorenheimen und bar-            Schneider Electric ist der globale Spezialist für Energiema-
rierefreien Wohnungen vor. In vielen weiteren Bereichen, dar-      nagement und Automation. Mit einem Umsatz von etwa 24,7
unter holzverarbeitende Betriebe, Papierfabriken, öffentliche         Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2016 kümmern sich rund
Gebäude, Flughäfen oder Bahnhöfe, ist eine nach dem Bau-               144.000 Mitarbeiter um Kunden in mehr als 100 Ländern,
recht geeignete Person heranzuzuziehen, um über den Einbau           unterstützen sie dabei, ihre Energie und ihre Prozesse in si-
in den verschiedenen Stromkreisen zu entscheiden. Außerdem            cherer, zuverlässiger, effizienter und nachhaltiger Weise zu
empfiehlt die Norm den Einbau auch für den privaten Bereich,      managen. Vom einfachen Schalter bis hin zu komplexen Anla-
etwa für Schlaf- und Kinderzimmer oder Räume bzw. Strom-                  gen verbessern Technologie, Software und Service von
kreise mit hohen Anschlussleistungen durch Waschmaschi-                Schneider Electric die Art und Weise, wie Kunden ihr Ge-
nen, Trockner oder Geschirrspüler.                                schäft managen und automatisieren. Vernetzte Technik gestal-
Mit dem AFDD iDPN N Arc hat Schneider Electric eine intelli-         tet Industrien um, verwandelt Städte und bereichert Leben.
gente Schutzeinrichtung für Mensch und Vermögenswerte ent-                              Bei Schneider nennt man dies Life Is On.

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Landesspiegel - Hamburger Hafen, Seite 24 - BDB Hamburg
Architektenkammer

Hannover braucht keine
marktschreierische
Architektur
Wiedererkennbar sein, ohne uniform zu wirken

Rund 150 Gäste, darunter zahlreiche BDB-Kollegen, waren der
Einladung der niedersächsischen Architektenkammer zur Ver-
anstaltung „Architektur und Politik“ gefolgt. In den Räumen der
Bauverwaltung der Landeshauptstadt Hannover am Fried-
richswall betitelte Hannovers Stadtbaurat Uwe Bodemann den                                                   Witt, Kellerer, Schild
Gastgeber Wolfgang Schneider als „Garanten der niedersäch-
sischen Baukultur“. Und Bodemann dankte Busemann dafür,
daß der Landtagsbau durch Sanierung vor dem Abriss gerettet
wurde. Kammerpräsident Schneider sprach sich für eine Erhö-
hung der Mindeststudiendauer für Architektur, Innenarchitek-
tur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung von drei auf vier
Jahre aus, um auch hier die notwendige Qualifikation zu errei-
chen. „Leider hat das Wissenschaftsministerium einen sachli-
chen Dialog dazu verweigert“, so Schneider. Schneider sprach
das barrierefreie Bauen an. Er befürwortet diese Bauweise, ist
sich aber auch im Klaren, daß dies Geld kostet. „Gleichzeitig            Landtagspräsident Bernd Busemann, Kammerpräsident
spricht man von dem Anspruch, kostengünstig zu bauen. Be-            Wolfgang Schneider, Finanzminister Peter-Jürgen Schneider,
ratung und Förderung sind die Stichworte und nicht eine Ver-                                       Stadtbaurat Uwe Bodemann
ankerung von Vorgaben zum behindertengerechten Bauen in
der niedersächsischen Bauordnung“, so Schneider. Auch auf
die gegenwärtig in Hannovers Presse geführte Diskussion, ob
Neubauten in der Landeshauptstadt alle gleich und nach
„Schießscharten-Architektur“ aussähen, ging Schneider ein. Er
machte anhand verschiedener Beispiele – u. a. Neubauten am
Klagesmarkt, im Pelikanviertel, an der Prinzenstraße – deutlich,
dass diese Bauten sehr unterschiedlich auf den städtebauli-
chen Kontext reagieren. Marktschreierische Architektur brau-
che Hannover nicht, vielmehr müssten Städte ihre Eigenschaf-
ten schärfen und Kontinuität in der architektonischen
                                                                                                               Hirt, Neulen, Boldt
Ausprägung aufzeigen. Schneider brachte es auf die Formel:
„Wiedererkennbar sein, ohne uniform zu wirken.“ Peter-Jürgen       tigen Bilder von Architektur“, so Kammerpräsident Schneider.
Schneider, Niedersachsens Finanzminister, war Gastredner           „Vielmehr wollen wir, dass die Visionen im Kopf der Zuschauer
des Abends. Er konterte seinem Namensvetter mit dem Satz           entstehen. Text und Bilder zielen darauf ab, den Mehrwert ei-
„Mit dem Kostenargument kann man Alles platt machen.“ Er           ner Zusammenarbeit mit Architekten zu erkennen.“ Der Film
neigt als Finanzminister nicht zur Verschwendung und vertei-       steht auch den Architekturbüros in Niedersachsen kostenfrei
digte die geplanten Vorschriften. „Das Einbeziehen von Behin-      zur Verfügung. Schneider: „Die Büros können den Film für ihre
derten kostet in jedem Lebensbereich Geld und darf kein Hin-       Öffentlichkeitsarbeit nutzen, sei es bei Bauherrengesprächen
derungsgrund sein“, so Peter-Jürgen Schneider. Wolfgang            oder als Erstinformation auf ihren Internetseiten.“ Hier finden
Schneider stellte, bevor die Räumlichkeiten gewechselt wur-        Sie den Imagefilm der Architektenkammer Niedersachsen:
den, den neuen zweiminütigen Imagefilm der Architektenkam-         www.aknds.de/aktuelles/imagefilm/
mer vor. Die Formel ist ganz einfach: Eins und Eins ergibt Drei.
                                                                   Die Gäste wechselten auf die gegenüberliegende Straßenseite
Immer etwas mehr leisten als erwartet wird. Die Kammer will
                                                                   in das Laveshaus der Architektenkammer. Dort wurden die
mit dem Film für die Leistungen des Berufsstandes auf Veran-
                                                                   Fachgespräche mit Politikern und Gästen aus Politik und Wirt-
staltungen wie Bauherrenseminaren, Messen, Ausstellungen
                                                                   schaft bei warmen und kalten kulinarischen Köstlichkeiten wei-
oder Vortragsveranstaltungen in ganz Niedersachsen werben.
                                                                   ter geführt und vertieft.
Im Internet und in den Sozialen Medien verbreitet sich der Film
                                                                                                              Text: Karin Kellerer
bereits erfolgreich. „Der Film zeigt ganz bewusst keine eindeu-
                                                                    Fotos: Kai-Uwe Knoth, Hannover-Langenhagen, Karin Kellerer

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Landesspiegel - Hamburger Hafen, Seite 24 - BDB Hamburg
Hannover-Hildesheim

                                                                                                        Dank an Markus Prause

     Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung
     Vortrag zu den neuen gesetzlichen Regelungen zum Architekten- und Ingenieurvertragsrecht im BGB

     Bill Gates: „Kosten spielen keine Rolle.“

     Die BG Hannover-Hildesheim konnte vor zahlreichem Publikum den Syndikusrechtsanwalt Markus Prause – Haupt-
     referent der Architektenkammer Niedersachsen – zu einem fachlich äußerst interessanten Vortrag gewinnen.

     Nicht nur der Vortrag selber war äußerst verständlich, sondern auch die Fragen aus den Reihen der Anwesenden
     beantwortete Markus Prause in allen Einzelheiten kompetent und ausführlich. Moni Schwarz und Henrik Boldt
     dankten besonders für die Aussagen ganz speziell aus der Sicht eines Architekten. „Der Gesetzgeber will durch die
     Änderungen den Vorrang der Mängelbeseitigung stärken“, so Prause. „Der Blick soll weg von dem Architekten,
     sondern mehr auf den Bauunternehmer zielen“, so Prause weiter. „Die Schadenshöhe soll minimiert werden.“ Mit
     Bill Gates Worten würde das heißen: „Kosten spielen keine Rolle“. Mit diesem Satz hatte Prause die Lacher auf
     seiner Seite. Auch führte Prause an, dass der Bauherr Hilfestellung von Seiten des Architekten erhalten sollte, z. B.
     zum Thema „Energetischer Standard“. Ist das gelebte Praxis ? Wie sehen hier die gesetzlichen Regelungen aus?
     Die wichtigsten Änderungen sind auf den folgenden Seiten zusammen gefaßt. Wer an dieser Veranstaltung nicht
     teilgenommen hat, hat auf alle Fälle etwas verpaßt. Denn Markus Prause hatte für alle Fragen die passende Antwort
     und sei sie noch so umfangreich bzw. fallspezifisch an ihn gestellt worden. Dafür herzlichen Dank. Henrik Boldt
     überreichte ihm einen Präsentkorb mit italienischen Leckereien - Prause freut sich auf einen kulinarischen Koch-
     abend ohne rechtliche Vorgaben.

                                                                                           Text und Fotos: Karin Kellerer

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Hannover-Hildesheim

   Die neuen gesetzlichen Regelungen zum
   Architekten- und Ingenieurvertragsrecht im BGB
   Titel 9        Werkvertrag und ähnliche Verträge             (3) Wird der Vertrag nach Absatz 1 oder 2 gekündigt, ist
                  (§§ 631 ff.)                                  der Unternehmer nur berechtigt, die Vergütung zu verlan-
   Untertitel 1   Werkvertragsrecht (§§ 631 - 650 o)            gen, die auf die bis zur Kündigung erbrachten Leistungen
   Kapitel 1      Allgemeine Vorschriften (§§ 631 - 650)        entfällt.
   Kapitel 2      Bauvertrag (§§ 650 a – 650 h)
                                                                § 650q Anwendbare Vorschriften
   Kapitel 3      Verbraucherbauvertrag (§§ 650 i – 650 n)
   Kapitel 4      Unabdingbarkeit (§ 650 o)                     (1) Für Architekten- und Ingenieurverträge gelten die Vor-
                                                                schriften des Kapitels 1 des Untertitels 1 sowie die §§
   Untertitel 2   Architektenvertrag und Ingenieurvertrag
                                                                650b, 650e bis 650h entsprechend, soweit sich aus die-
                  (§§ 650 p – 650 t)
                                                                sem Untertitel nichts anderes ergibt.
   Untertitel 3   Bauträgervertrag (§§ 650 u – 650 v)
                                                                (2) Für die Vergütungsanpassung im Fall von Anordnungen
   Untertitel 4   Reisevertrag (§§ 651a – 651 m)                nach § 650b Absatz 2 gelten die Entgeltberechnungsre-
                                                                geln der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure in
   § 650p Vertragstypische Pflichten aus Architekten- und
                                                                der jeweils geltenden Fassung, soweit infolge der Anord-
   Ingenieurverträgen
                                                                nung zu erbringende oder entfallende Leistungen vom An-
   (1) Durch einen Architekten- oder Ingenieurvertrag wird      wendungsbereich der Honorarordnung erfasst werden. Im
   der Unternehmer verpflichtet, die Leistungen zu erbringen,   Übrigen ist die Vergütungsanpassung für den vermehrten
   die nach dem jeweiligen Stand der Planung und Ausfüh-        oder verminderten Aufwand auf Grund der angeordneten
   rung des Bauwerks oder der Außenanlage erforderlich          Leistung frei vereinbar. Soweit die Vertragsparteien keine
   sind, um die zwischen den Parteien vereinbarten Pla-         Vereinbarung treffen, gilt § 650c entsprechend.
   nungs- und Überwachungsziele zu erreichen.
                                                                § 650s Teilabnahme
   (2) Soweit wesentliche Planungs- und Überwachungsziele
                                                                Der Unternehmer kann ab der Abnahme der letzten Leis-
   noch nicht vereinbart sind, hat der Unternehmer zunächst
                                                                tung des bauausführenden Unternehmers oder der bau-
   eine Planungsgrundlage zur Ermittlung dieser Ziele zu er-
                                                                ausführenden Unternehmer eine Teilabnahme der von ihm
   stellen. Er legt dem Besteller die Planungsgrundlage zu-
                                                                bis dahin erbrachten Leistungen verlangen.
   sammen mit einer Kosteneinschätzung für das Vorhaben
   zur Zustimmung vor.                                          § 650t Gesamtschuldnerische Haftung mit dem
                                                                bauausführenden Unternehmer
   § 650r Sonderkündigungsrecht
                                                                Nimmt der Besteller den Unternehmer wegen eines Über-
   (1) Nach Vorlage von Unterlagen gemäß § 650p Absatz 2
                                                                wachungsfehlers in Anspruch, der zu einem Mangel an
   kann der Besteller den Vertrag kündigen. Das Kündi-
                                                                dem Bauwerk oder an der Außenanlage geführt hat, kann
   gungsrecht erlischt zwei Wochen nach Vorlage der Unter-
                                                                der Unternehmer die Leistung verweigern, wenn auch der
   lagen, bei einem Verbraucher jedoch nur dann, wenn der
                                                                ausführende Bauunter-nehmer für den Mangel haftet und
   Unternehmer ihn bei der Vorlage der Unterlagen in Text-
                                                                der Besteller dem bauausführenden Unternehmer noch
   form über das Kündigungsrecht, die Frist, in der es ausge-
                                                                nicht erfolglos eine angemessene Frist zur Nacherfüllung
   übt werden kann, und die Rechtsfolgen der Kündigung
                                                                bestimmt hat.
   unterrichtet hat.
                                                                                   Syndikusrechtsanwalt Markus Prause,
   (2) Der Unternehmer kann dem Besteller eine angemes-
                                                                    Hauptreferent der Architektenkammer Niedersachsen
   sene Frist für die Zustimmung nach § 650p Absatz 2 Satz
   2 setzen. Er kann den Vertrag kündigen, wenn der Bestel-
   ler die Zustimmung verweigert oder innerhalb der Frist
   nach Satz 1 keine Erklärung zu den Unterlagen abgibt.

BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017                                                                                                     11
Hannover-Hildesheim

                                                                  Architekt Hirt fand
                                                                  die richtige Mischung
                                                                  Brutalismus klingt abschreckend

                                                                  Die Bezirksgruppe Hannover besuchte unter Leitung
                                                                  von Thomas Hirt (Vorstandsmitglied der BG Hannover/
                                                                  Hildesheim) die Baustelle der Hochschule für Musik,
                                                                  Theater und Medien in Hannover. Thomas Hirt ist
                                                                  Bauleiter dieser Baustelle und von daher genau der
                                                                  Richtige, um den Teilnehmern der Besichtigung die
                                                                  Einzelheiten zu erläutern.

                                                                  Die Hochschule hat 21,7 Millionen Euro für die dringend benö-
                                                                  tigte Sanierung der Betonfassade und der ehemaligen Tanz-
                                                                  säle am und im Hauptgebäude Emmichplatz zugesprochen
              Kellerer überreicht Curti (li) und Hirt (re) eine   bekommen. Möglich wurde dies durch das am 9. Juni 2017
            BDB-Sicherheitsweste als kleines Dankeschön           bekanntgegebene Sondervermögen zur Nachholung von In-

                                        Interessierte Zuhörer                                  Architekt Hirt erläutert die Pläne

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Hannover-Hildesheim

                                                                      Alle lauschen gespannt den Ausführung von Thomas Hirt

vestitionen bei den Hochschulen in staatlicher Verantwortung     Stahl rostet“, so Hirt. Der Wiederaufbau der ausgewählten
durch das Land Niedersachsen. Darüber hinaus wurden              Schicht hat geklappt. Die Arbeiten werden nun fortgesetzt.
300 000 Euro für diese Maßnahmen über das Denkmalschutz-
                                                                 Nicht nur auf dem Dach der Baustelle, sondern auch im Inne-
Sonderprogramm der Bundesbeauftragten für Kultur und Me-
                                                                 ren erläuterte Architekt Thomas Hirt gemeinsam mit dem Refe-
dien bewilligt. Dieses Programm dient der Erhaltung von Ob-
                                                                 ratsleiter Dipl.-Ing. Rocco Curti M. A. vom Niedersächsischen
jekten des nationalen kulturellen Erbes. Das Gebäude steht
                                                                 Landesamt für Denkmalpflege die Einzelheiten des Gebäudes.
seit 2011 unter Denkmalschutz.
                                                                 „Das Treppenhaus ist in sich gedreht wie ein Innenohr“, so
„Die Sanierung von Beton ist bautechnisch kompliziert“, so       Curti. „Theater- und Musiksaal sowie die Bibliothek besitzen
Hirt. „Von daher mußten wir im Vorfeld die Vorbedingungen er-    komplexe geometrische Formen und außen gibt es keine senk-
kunden und herausfinden, welche neue Mischung zur alten          rechten Fensterachsen“, so Curti weiter. „Der Bau aus Beton
Konstruktion passt.“ In der vorlesungsfreien Zeit hat Hirt die   und Kalksandstein (seinerzeitiger Architekt war Prof. Rolf-Die-
äußere, nicht tragende Betonschicht einer Teilfläche der Fas-    ter Ramke – 1973) wird dem Architekturstil des Brutalismus
sade entfernen lassen. Denn diese Leichtbeton-Außenschale        zugeordnet.“ Das klingt abschreckend, aber die Teilnehmer
ist im Laufe der Jahre porös geworden und nimmt Feuchtigkeit     freuten sich über die warmen Details, wie den magentafarbe-
auf. Davon konnten sich die fachkundigen BDB-Kollegen und        nen Teppichboden. Wir sind gespannt, wie es auf der Baustelle
Kolleginnen vor Ort überzeugen. „Ein typisches Problem bei       „Das Ohr am Emmichplatz“ weitergeht. Thomas Hirt wird uns
alten Betonkonstruktionen: Die Stahlbewehrung liegt zu weit      auf dem Laufenden halten.
außen, durch die Witterung entstehen Risse im Beton, der
                                                                                                  Text und Fotos: Karin Kellerer

        Curti erläutert den Aufbau des porösen Mauerwerkes                                                   Höchst interessant

BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017                                                                                                     13
Recht

                           VPB zu Fertighäusern der ersten
                           Generation: Gut geschnitten und gelegen,
                           aber mit erheblichem Sanierungsbedarf
                           Vor 50 Jahren waren sie        Die ersten standardisierten Fertighäuser entstanden in der
hochmodern, heute stehen sie wieder zum Verkauf:          Zeit der Holzschutzmittel und frühen Dämmstoffe. Damals
                                                          wurden zum ersten Mal Baustoffe seriell kombiniert und
die Fertighäuser der 1960er Jahre. Jeder kennt sie. Sie
                                                          verarbeitet, die sich im Nachhinein als problematisch erwiesen
sind meist eingeschossig, haben einen winkelförmigen
                                                          haben. „Deshalb untersuchen wir heute, wenn wir im Auftrag
Grundriss und ein flachgeneigtes Dach. Weil sie
                                                          von Kaufinteressenten ein frühes Fertighaus begutachten,
meist auf großen Grundstücken in infrastrukturell gut     immer sehr genau, ob schädliche Substanzen in den
erschlossener Nachbarschaft stehen, sind die Altbauten    Bauteilen enthalten sind. Problematisch sind dabei vor allem
bei jungen Familien wieder beliebt. Großzügig sind in     Holzschutzmittel, Formaldehyd, PAKs, sprich polycyclische
der Regel auch die Grundrisse, mit hohen Räumen,          aromatische Kohlenwasserstoffe, aber auch Substanzen der
großen Fenstern und Tageslichtbad. Daraus lässt sich      Dämmstoffe, beziehungsweise Schimmelpilzwachstum in
einiges machen. „Die Häuser haben allerdings auch         Hohlräumen. Rein theoretisch kann auch eine Beplankung
                                                          des Holzständers damals aus Asbest gewesen sein“, erläutert
ihre ganz typischen Probleme“, weiß Dipl.-Ing. Reimund
                                                          Bausachverständiger Stewen. „Finden wir diese Substanzen,
Stewen, Vorstandsmitglied des Verbands Privater
                                                          müssen die Bauteile ausgebaut und saniert werden. Das ist
Bauherren (VPB) und Leiter des VPB-Büros in Köln.
                                                          mit größerem Aufwand verbunden und wird entsprechend
„Dazu gehören gesundheitsbedenkliche Baustoffe und        teuer. Je früher Käufer das wissen, umso besser für die eigene
schlechte Dämmung.“                                       Finanz- und Zeitplanung.“

                                                                                    Wie bei allen Altbauten, so kann
                                                                                    auch beim Fertighaus der Keller
                                                                                    Probleme bereiten. Viele Keller sind
                                                                                    feucht, oft schlecht oder gar nicht
                                                                                    abgedichtet. Die wenigsten Keller
                                                                                    sind von außen gedämmt. „Besteht
                                                                                    der Keller beispielsweise aus unge-
                                                                                    dämmtem Beton, kann es zu Kon-
                                                                                    densatbildung auf der Innenseite
                                                                                    der Außenwände kommen“, gibt
                                                                                    Reimund Stewen zu bedenken.
                                                                                    „Dann müssen die Bewohner unter
                                                                                    allen Umständen sehr gut lüften,
                                                                                    sonst besteht die Gefahr, dass sich
                                                                                    Schimmel bildet.“

                                                                                    Fertighäuser bestehen naturgemäß
                                                                                    aus vorfabrizierten Teilen – und ha-
                                                                                    ben identische Schwachstellen.
                                                                                    „Sehr oft ist im Sockelbereich der
                                                                                    Außenwände die Dämmung ver-
                                                                                    fault“, beobachtet der Bausachver-
                                                  Holzfertighaus - neue Variante    ständige immer wieder. Bei der Sa-

14                                                                                        BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017
Recht

                                                                   Bauherren
                                                                   brauchen
                                                                   verbindlichen
nierung muss dann die Sockelausstattung komplett erneuert
                                                                   Einzugstermin
werden. „Käufer sollten sich hier nicht auf den Kauf einer sol-
chen tickenden Zeitbombe einlassen, sondern vor dem Kauf           Am 1. Januar 2018 tritt das neue Bauvertragsrecht
darauf bestehen, dass der von ihnen beauftragte Sachver-           in Kraft. Es bringt privaten Bauherren mehr Rechte.
ständige zumindest an neuralgischen Stellen die Wände öff-         Bauherren können aber bereits jetzt von der
nen darf, um zu prüfen, wie es dahinter aussieht.“                 Gesetzesänderung profitieren, so der Verband Privater
Aber selbst wenn die Dämmung im frühen Fertighaus nicht            Bauherren (VPB).
durchnässt und verfault ist, so bleibt sie in ihrer Dämmwirkung
doch weit hinter dem heutigen Standard zurück. „Kaufinteres-       Er empfiehlt, die neuen verbraucherfreundlichen Regelungen
senten sollten sich bei der Besichtigung immer auch die Heiz-      ab sofort in alle Bauverträge hinein zu verhandeln. Das geht,
kostenrechnungen der vergangenen Jahre zeigen lassen“, rät         denn Baufirmen und Bauherren genießen Vertragsgestal-
Reimund Stewen. In der Regel ist die energetische Sanierung        tungsfreiheit. Alles, was ab 2018 Pflicht wird, kann damit – bei
des Altbaus sinnvoll, muss aber gut geplant werden. In jedem       etwas gutem Willen – schon jetzt vertraglich festgeschrieben
Fall abgehakt werden müssen die in der Energieeinsparver-          werden. Wichtig für private Bauherren ist zum Beispiel ein ver-
ordnung (EnEV) vorgeschriebenen Nachrüstpflichten, wie das         lässlicher Einzugstermin. Sie müssen wissen, wann sie ihre
Dämmen der obersten Geschossdecke oder der warmwas-                bisherige Wohnung kündigen müssen, wann sie das Umzugs-
serführenden Leitungen und Armaturen.                              unternehmen bestellen, sich ummelden und die Kinder in der
                                                                   neuen Schule und Kita anmelden müssen. Der neue Verbrau-
Nachbessern ist immer aufwändig, besonders beim Fertig-
                                                                   cherbauvertrag muss verbindliche Angaben zum Zeitpunkt
haus. Am einfachsten gelingt es am Dach. Dort lohnt sich die
                                                                   der Fertigstellung enthalten. Das kann ein konkreter Termin
nachträgliche Dämmung. Ob dabei auch das flachgeneigte
                                                                   sein. Steht der Beginn der Baumaßnahme aber noch nicht
Dach auf Stehhöhe angehoben werden kann, ist eine Frage
                                                                   fest, ist der schwer zu nennen. In diesem Fall muss die Bau-
der Statik und ob der Bebauungsplan ein höheres Dach zu-
                                                                   firma zumindest die Dauer der Baumaßnahme verbindlich an-
lässt. Aufsatteln ist bei Fertighäusern der ersten Generation in
                                                                   geben. Bauherren bekommen damit erheblich mehr Pla-
der Regel nicht möglich.
                                                                   nungssicherheit.
In jedem Fall erneuert werden müssen nach Erfahrung des
VPB-Sachverständigen die kompletten Wasserleitungen. „Die
sind nach einem halben Jahrhundert nicht mehr zu gebrau-
chen.“ Gleiches gilt für das Heizungssystem wie auch für die
Stromleitungen, die damals deutlich bescheidener dimensio-
niert waren. Sie erfüllen nicht annähernd die heutigen Bedürf-
nisse. „Wer ein altes Fertighaus auf modernen Standard brin-
gen möchte, der muss erheblich sanieren. Das Haus wird
dabei fast in den Rohbauzustand zurückversetzt. Käufer soll-
ten deshalb nicht schon überteuert kaufen“, rät der Experte.

                                 Weitere Informationen beim
                Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro
                               Chausseestraße 8, 10115 Berlin
                    Telefon 030-2789010, Fax: 030-27890111
                   E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de

BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017                                                                                                        15
Nordländer

Nordländer in der Hafencity
Die Hongkongstraße 1 in der Hamburger Hafencity war wieder mal Treffpunkt der fünf Landesvorsitzenden aus
den norddeutschen Ländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-
Holstein sowie Karin Kellerer in ihrer Funktion als Chefredakteurin des Landesspiegel und Geschäftsstellenleiterin
des Landesverbandes Niedersachsen.

                                                                                                       Architekturführung
                                                                                                       durch die Elbphilharmo-
                                                                                                       nie. Nach der Führung
                                                                                                       begann der architektoni-
                                                                                                       sche Auftakt der Veran-
                                                                                                       staltung im Kleinen Saal.
                                                                                                       Es wurde über den Ent-
                                                                                                       wurf, die Planung und
                                                                                                       Entwicklung bis hin zur
                                                                                                       Ausführung und Inbe-
                                                                                                       triebnahme diskutiert. Im
                                                                                                       Anschluss daran stellten
                                                                                                       die am Bau beteiligten
                                                                                                       Partner-Unternehmen
                                                                                                       die von den Planern ge-
                                                                                                       stellten Anforderungen
                                                  Kick, Güll, Dahlheimer, Gerlach, Schild, Mader       und ihre realisierten Lö-
                                                                                                       sungen vor. „Es war ein
Bevor die Teilnehmer in die Themen der Sitzung einstiegen außergewöhnlicher Rahmen zum fachlichen Austausch und
überreichte Karin Kellerer im Namen der anwesenden Netzwerken mit Architekten und Ingenieuren, Bauschaffenden
Landesvorsitzenden an Christoph Schild ein „tierisch“ und Planern sowie Studierenden“, so Mader.
spannendes Präsent. Mit einem Gutschein für eine
                                                                 Lange wurde im Anschluss an Maders Ausführungen über die
Übernachtung in einem Baumhotel im Wolfsgehege in
                                                                 Themen „Mitgliederwerbung“, „Firmenmitgliedschaften“ und
Dörverden gratulierten sie Schild zur Wahl zum BDB-Vizepräsi-
                                                                 BDB-Mitgliedschaften von mehreren Mitarbeitern eines Unter-
denten anläßlich des letzten Baumeistertages. Fotoaufnahmen
                                                                 nehmens auf Kosten des Unternehmens gefachsimpelt. Was
und Streicheln der Wölfe im Gehege sind ebenso eingeschlos-
                                                                 geschieht, wenn der Arbeitnehmer das Unternehmen wech-
sen wie das „Heulen mit den Wölfen“ bei untergehendem
                                                                 selt? Wie kann man ihn als BDB-Mitglied halten? Auch wurde
Mond in acht Metern Höhe vor einer sieben Meter Glasfront
                                                                 über die Strategie des BDB 2020 / 2025 philosophiert.
mit Blick in das Gehege der Handaufzucht-Wölfe.
                                                                 Gerlach und Schild gaben Kick Informationen aufgrund dessen
Jorn Kick, LV Schleswig-Holstein, ließ zu Beginn der Sitzung
                                                                 Bitte um Hilfestellung, wie am sinnvollsten und erfolgverspre-
die NordBau in Neumünster Revue passieren. „Dank der Hilfe
                                                                 chendsten Änderungswünsche bzw. Forderungen des BDB in
und Unterstützung von den norddeutschen Kolleginnen und
                                                                 Novellierungen von Gesetzen einfließen können. „Am besten
Kollegen war die Veranstaltung wieder mal ein großer Erfolg“,
                                                                 schließt man sich mit den jeweiligen Kammern kurz“, so Ger-
so Kick. „Nicht nur der Besuch der Teilnehmer des ehemaligen
                                                                 lach und Schild „und entwirft gemeinsam einen Änderungs-
Unternehmerreferates anläßlich ihres Lübeck-Aufenthaltes,
                                                                 text.“ Kick nahm diese Information dankbar auf.
sondern auch die redegewandte und spannende Diskussion
auf dem Podium unter dem Begriff „Hochschul-Talk“ trugen Die Köpfe rauchten auch bei dem Thema des Fachingenieures.
zum Gelingen der Veranstaltung bei“, so Kick weiter.             „Die Bundesingenieurkammer und die Ingenieurkammer Ham-
                                                                 burg haben vor einem Jahr das Thema des Fachingenieurs be-
Sebastian Mader berichtete über das DBZ-WerkGespräch An-
                                                                 raten“, so Dahlheimer. „Es soll versucht werden, daß das Mus-
fang Oktober in der Elbphilharmonie. Die DBZ Deutsche Bau-
                                                                 ter.- Ing.-Gesetz den Fachingenieur aufnimmt. Der BDB sollte
Zeitschrift präsentierte im Rahmen der Veranstaltungsreihe
                                                                 hier Stellung beziehen“, so Dahlheimer weiter.
DBZ WerkGespräch die Architektur von Herzog & de Meuron
im Zusammenspiel mit den am Bauprozess beteiligten Firmen Weitere spannende Themen wurden bei einem kulinarischen
in dem derzeit wohl spektakulärsten Bauwerk Europas. Die Abschluß ausgiebig diskutiert und das nächste Treffen der
Veranstaltung fand im Kleinen Konzertsaal der Elbphilharmo- „Nordländer“ auf den 27. April 2018 terminiert.
nie statt. Zu Beginn der Veranstaltung gab es eine exklusive                                      Text und Foto: Karin Kellerer

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Ingenieurkammer

                                  Gleich fällt der Vorhang                                                   Der Vorhang fällt

                                                                 Potsdamer „Moschee”
                                                                 ist „Historisches
                                                                 Wahrzeichen“ der
                                                                 Ingenieurbaukunst in
Das Innere der Moschee                                           Deutschland
                                                                 Marlis Bock-Thürnau und Karin Kellerer waren dabei als
                                                                 es feierlich eingeweiht wurde.

                                                                 Das als Moschee bekannte Pumpwerk für die
                                                                 Fontänen von Sanssouci in Potsdam ist seit dem
                                                                 19. Oktober 2017 Historisches Wahrzeichen der
                                                                 Ingenieurbaukunst in Deutschland. Gemeinsam
                                                                 mit der Brandenburgischen Ingenieurkammer
                                                                 (BBIK) sowie der Stiftung Preußischer Schlösser
                                                                 und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) ehrte
                                                                 die Bundesingenieurkammer das historische
                                                                 Dampfmaschinenhaus als bedeutendes
                                                Karin Kellerer   Ingenieurbaukunstwerk.
                         Marlis Bock-Thürnau,

                                                                 Matthias Krebs (BBIK Präsident und BDB-Mitglied) erläu-
                                                                 terte bei der Feierlichen Tafelenthüllung, dass es die Inge-
                                                                 nieure Mitte des 19. Jahrhunderts vor besondere Heraus-
                                                                 forderungen stellte. „Die Fontänenanlage in den könig-
                                                                 lichen Gärten sollte über eine insgesamt 1,8 Kilometer
                                                                 lange Druckleitung mit dem Wasser der Havel versorgt
                                                                 werden. Hierzu wurde sich einer von einem Ingenieur er-
                                                                 fundenen Pumpe bedient, deren neuartige Technik Einzug
                                                                 in ein architektonisch extravagantes bis heute bedeuten-
                                                                 des Gebäude in Potsdam Einzug hielt. Das ganze Vorha-
                                                                 ben war zu seiner Zeit eine technische Sensation und
                                                                 zeugt noch heute von der kreativen Vielfalt in der Leis-
                                                                 tungspalette der Ingenieure“, so Krebs.

                                                                                              Text und Fotos: Karin Kellerer

BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017                                                                                                    17
Braunschweig

                                              Blicke erweitern                           Heimatliebe mit Weltläufigkeit verbinden

Kunst am Bau – Kunst im Bau
„… wenn das Auge das Herz berührt“                                bigkeit und Nachhaltigkeit, zum Botschafter. Die Kunst lässt
                                                                  sich auf vielen Ebenen in die Kommunikation integrieren und
Dass Kunst und Architektur nicht nur eine Symbiose, sondern
                                                                  schafft Kommunikationsanlässe – nach außen und nach innen.
auch ein größeres ästhetisches Erlebnis ergeben können, ist
nicht nur durch zeitgenössische Museumsbauten wie die Gug-        Wenn man den Draht zum passenden Künstler findet.
genheim-Museen oder die Libeskind-Bauten belegt. Jedes
Gebäude kann in seinem Charakter durch Kunst am – und im          Man kann sich da viele Gedanken machen. Die Visualisierung
Bau – in besondere Szene gesetzt werden.                          von Unternehmenswerten durch Kunst ist als solche schon
                                                                  eine eigene Kunst. Vor der man oft verständnis- bis hilflos
Jedes Gebäude, jedes Unternehmen hat seinen eigenen Cha-          steht. Bei der sich mancher Bauschaffende gerne professio-
rakter, seine Stärken und Visionen, die es einzigartig machen     nelle Unterstützung holt.
und seine Erfolge begründen. Ein Gebäude, das darüber hin-
aus einfühlsam durch Kunst im Unternehmenskontext gestal-         Kunst als konzeptioneller Raumbestandteil
tet ist, heißt Gäste und vor allem Kunden willkommen, lädt zum
                                                                  In der Region, aber auch bundesweit, unterstützt z. B. die Ga-
Wiederkommen ein. Kunst schafft Atmosphäre, begeistert und
                                                                  lerie Jaeschke seit Jahren große oder kleine Unternehmen,
inspiriert. Kunst ist aktiv und lädt immer wieder zu Auseinan-
                                                                  Krankenhäuser, Hotels oder Restaurants, Büros, Agenturen
dersetzungen ein.
                                                                  oder Arztpraxen dabei, ihren Räumlichkeiten einen eigenstän-
Kunst als atmosphärischer Katalysator                             digen Charakter zu verleihen. Unlängst erst wieder ins Blick-
                                                                  feld der breiten Öffentlichkeit gerückt mit der erfolgreichen Re-
Zielgerichtet ausgewählte Kunst, die zur Immobilie passt, ver-
                                                                  alisierung   der   Christel-Lechner    Ausstellungen    in   der
leiht den Räumen mehr Persönlichkeit und trägt wesentlich
                                                                  Braunschweiger Innenstadt, die man vielleicht als ein „Spin-
dazu bei, dass sich Mitarbeiter, Kunden und Gäste im Ge-
                                                                  Off“ einer zuvor für ein Braunschweiger Kreditinstitut ausge-
bäude wohlfühlen. Nennen wir es Corporate Art, Unterneh-
                                                                  führten Installation bezeichnen könnte.
menskunst, dann wirkt sie in hohem Maße identitätsstiftend
nach innen wie nach außen, sie positioniert und steigert nach-    Die Galerie bietet neben der kuratorischen Unterstützung, also
haltig die allgemeine Attraktivität des Gebäudes.                 der Kunstberatung, eine komplette Begleitung an. Und das
                                                                  heißt: von der Konzepterstellung, über die Bild – oder Skulptu-
Wenn sie mit Bedacht ausgewählt ist.                              renauswahl bis hin zur Anlieferung und Montage der Werke.
Kunst als Medium für die Unternehmensentwicklung
                                                                  „Eine wichtige Aufgabe besteht für uns in der Erstellung von
Gehen wir darüber hinaus – oder drehen wir das Prinzip um –       individuell auf die Bedürfnisse des Gebäudes abgestimmten
wird das Selbstverständnis des Unternehmens, Unterneh-            Raumkonzepten“, so Galerist Olaf Jaeschke. Ausgangspunkt
mensziele, Corporate Identity und Unternehmensarchitektur         für die Arbeit sind dabei sowohl die Vorstellungen des Kunden
zu Inspirationsquellen für den Künstler. Kunst wird dann zu ei-   als auch die Besonderheiten der Umgebung, für die das Kunst-
nem Marketinginstrument mit einer außerordentlichen Langle-       konzept erstellt werden soll.

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Braunschweig

                                           Hingucker schaffen

                                                                                     Leere räume mit Sinn und Verstand erfüllen

Kunst direkt vom Auge zum Herz                                    Kunstbibliothek vervollständigen das Raumkonzept. Verschie-
                                                                  denste Künstler arbeiten zum Teil schon seit Jahren mit der
Auf die Frage, was denn für ihn Kunst sei, antwortet der Gale-
                                                                  Galerie in einem großen Vertrauensverhältnis zusammen – was
rist: „Kunst ist, wenn das Auge das Herz berührt.“ Nach dieser
Maßgabe – und vor allem mit großer Erfahrung – kreiert die        eben auch offene Spielräume in der Bildgestaltung erlaubt.
Galerie Jaeschke einzelne Wand-/Raumbilder oder entwickelt        Das Tagesgeschäft bestimmen auch handwerkliche „Nebentä-
eben ganze Bildkonzepte individuell für Unternehmen im Kon-       tigkeiten“. Durch eine große Auswahl an Rahmen und die
text der Gebäudefunktion oder der Firmenidentität. Seien es       hauseigene Werkstatt ist die Galerie in der Lage, für jedes Ob-
Gemälde für einen Empfangsbereich oder Farbflächen, die in        jekt und jeden Geschmack den richtigen Rahmen zu finden.
einem Besprechungsraum die Kreativität fördern sollen.
                                                                  Mit der Druckerei printzz.de wurde das Portfolio unlängst um
Egal ob Gesamtkonzept oder Bildserie, die Berater der Galerie     eine Produktionsstätte für die druckvolle Umsetzung kreativer
eröffnen kreative Spielräume – und wollen mit ihrer Fantasie      Ideen in niedriger oder sehr hoher Auflage, auf den unter-
auch die ihrer Kunden anregen. „Wir finden für jeden Raum         schiedlichsten Materialien und in nahezu jeder Größe erwei-
und für jeden Anlass die optimale Lösung – und können, und        tert.
da sind wir stolz darauf, bei Bedarf auch die von uns betreuten
Künstler um Sonderanfertigungen bitten“.                          Kunst als Motor

                                                                  Kunst rückt zu Recht intensiv in den Fokus von Unternehmen
Braunschweiger Traditionshaus im Herzen der Stadt
                                                                  und Institutionen, wenn es um die eigene Strahlkraft nach in-
Bereits seit fast sechs Jahrzehnten ist die Galerie Jaeschke      nen und außen geht. Sie entdecken Kunst als Werkzeug zur
eine der ersten Adressen für Kunst in und um Braunschweig.        Gestaltung der Unternehmenskultur und als Motor für eine in
Die Galerie ist eine der größten in Niedersachsen und befindet
                                                                  die Zukunft gerichtete Entwicklung. Umso wichtiger scheint
sich im Herzen der Innenstadt. Auf 3 Etagen mit 500 Quadrat-
                                                                  es, das Thema nicht nur als Verpflichtung aufzufassen, son-
metern werden, mittlerweile in 2.Generation, Bilder der klassi-
                                                                  dern als einen integralen Bestandteil der Gebäudeerscheinung
schen Moderne bis hin zur POP-Art und informeller Kunst aber
                                                                  mitzudenken. Der Raum zur Diskussion steht zur Verfügung.
auch Gegenständliche Malerei, sowie Fotografien und Skulp-
turen in natürlichem Tageslicht ausgestellt. Die Skulpturenter-                                                 Text: J. Martens
rasse mit Großplastiken und die kleine, liebevoll eingerichtete                                     Fotos: Galerie Jaeschke, BS

BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017                                                                                                       19
Hobby

                                                                                                 darüber. Bitte nehmen Sie Kontakt
        Haben auch Sie ein spannendes Hobby? Die Landesspiegel-Redaktion berichtet gern
                 Kellerer auf. Die Leser freuen sich schon jetzt darauf. Kontaktdat en: 0511 – 270 4718 oder k.kellerer@enakon.de
        zu Karin
        oder 0177 – 60 25 833. Nur Mut!

                                                                                Karin Kellerer interviewt Torsten Stern, a-tour

                                                                          Die Redaktion des BDB Landesspiegels
                                                                          wagte ein neues Projekt:

                                                                          Hobbies der BDB-Mitglieder

                                                                          „Stadt des Lächelns“
                                                                          Es gibt zahlreiche unterschiedliche,
                                                                          kuriose und spannende, aber auch
                                                                          unspektakuläre Hobbies von BDB-Kollegen
                                                                          und Kolleginnen. Den Anfang machte Klaus
                                                                          Determann aus Nienburg in der letzten
                                                                          Ausgabe. Jetzt gibt Karin Kellerer ihr Hobby
                                                                          Preis: Sie reist gern – wie viele andere auch
                                                                          – aber sie macht es besonders gern mit
                                                                          Architekten und Ingenieuren, das ist der
                                                                          Unterschied zu anderen Reisenden.

                                         Salling-Turm

                                               Eisberg                                                   Kunstmuseum, Aarhus

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Hobby

                                          Mosgaard Museum                                                  Schule Friedrichsberg

So reiste sie vor kurzem nach Aarhus, Dänemark unter der          Die Schule im Stadtteil Friedrichsberg ist der erste Schulneu-
fachkundigen Leitung des Autors Heiko Weissbach (s. Buch-         bau in der Innenstadt seit 100 Jahren. Die Schule sei mehr als
vorstellung Seite 26). Während der Tour hatte sie die Gelegen-    nur Schule, sie sei ein Zentrum für spielen und lernen und dient
heit, den Inhaber und Architekten des Reisanbieters a-tour,       als Treffpunkt für das gesamte Viertel. Die Klinkerfassaden aus
Hamburg, Torsten Stern, zu interviewen. „Aarhus ist eine archi-   rot-braunen Steinen sind zu großen Teilen Abbruchmaterial der
tektonische Perle an der Peripherie Kontinentaleuropas“, so       alten Schule.
begann Stern das Gespräch. „Die selbst ernannte „kleinste
                                                                  Begeistert haben auch der Dock 1 und der Unicampus sowie
Großstadt“ der Welt trug jahrzehntelang den Kosenamen
                                                                  der Salling Turm und das Modell „Eisberg“. Aarhus ist einfach
„Stadt des Lächeln“, um für sich und seine gute Laune zu wer-
                                                                  eine Reise wert.
ben“, so Stern weiter. Auf die Frage nach den Höhepunkten
der Reise antwortete Stern: „Natürlich gehören die Dachte-                                                    Text: Karin Kellerer
rasse des Kaufhauses Salling, das Kunstmuseum ARos, das                Fotos: Karin Kellerer und Torsten Stern (a-tour, Hamburg)
Kulturproduktionscenter „Godsbanen“ – Güterbahnhof – und
auch das Gebäude „Sleth“ zu den Favouriten. Das Gebäude
Sleth ist eine Collage aus sechs verschiedenen Fassaden und
nimmt auf die heterogene Umgebung Bezug. Es besteht aus
drei Geschossen, hat eine Länge von 50 m und ist mit offenen
Büroräumen flexibel zu gestalten.“

Das Museum Moesgaard und das Rathaus von Arne Jacobsen
gehören ebenso zu den Sehenswürdigkeiten. Mit dem
Museumsneubau mit seiner begehbaren Dachfläche der Land-
schaftsarchitektin Kristine Jensen ist hier eine seltene Symbi-
ose von Natur, Kultur und Architektur entstanden, die die
internationale Aufmerksamkeit erweckt hat.

                                                                                                             Seemansgeschichte

                                                   Universität                                                              Sleth

BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017                                                                                                       21
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