Landesspiegel - Hamburger Hafen, Seite 24 - BDB Hamburg
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4/2017 Zeitschrift der Landesverbände Bremen Hamburg Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Schleswig-Holstein Landesspiegel Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. Hamburger Hafen, Seite 24
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Inhalt | Editorial Inhalt Seite Editorial ............................................................................. 3 LV Niedersachsen Celle/Uelzen ................................................................ 4 + 5 Nienburg ...................................................................... 6 + 7 Hannover-Hildesheim .............................................. 10 – 13 Braunschweig .......................................................... 18 + 19 Wolfsburg ................................................................ 22 + 23 Nordwest-Niedersachsen..........................................28 -31 Vorstandssitzungen ......................................................... 32 Danke an das Ehrenamt – Danke an die Angehörigen...! Bund Intelligenter Schutz ............................................................ 8 Liebe Leserinnen und Leser, Sonstiges rund 31 Millionen Menschen engagieren sich in Recht ....................................................................... 14 + 15 Deutschland ehrenamtlich. Das ist das Ergebnis einer Nordländer....................................................... 16, 33, 34 IV Befragung, die 2016 von der Bundesregierung in Berlin Architektenkammer Nds. ................................................... 9 vorgestellt wurde. Ob bei der Feuerwehr, als Vorlese- Ingenieurkammer Nds. .................................................... 17 Oma oder im Sportverein. Ob zur Unterstützung im Hobby ...................................................................... 20 + 21 Hospiz oder bei der Begleitung von Flüchtlingen durch Reise nach Aarhus .................................................. 24 + 25 den Dschungel unserer Vorschriften und Behörden. Das Buchvorstellung............................................................... 26 freiwillige Engagement in Deutschland ist enorm facet- Preisrätsel ........................................................................ 27 Impressum – Termin ...................................................34 XX tenreich und bereichert unsere Gesellschaft. Auch die Arbeit des BDB wird von einer großen Zahl von LV Schleswig-Holstein Kolleginnen und Kollegen unterstützt, die sich für unse- Nordbau............................................................... 34 – 34 III ren Verband ehrenamtlich engagieren. Ob in der Be- Nordländertreffen ........................................................ 34 IV LBO-Änderung .............................................................34 V zirksgruppe, im Landesverband, in der Kammer oder Weihnachtsgrüße ..........................................................34 V auch auf der Bundesebene. Ohne dieses Engagement wäre unser Verband nicht denkbar. Mit ihrem ehrenamt- LV Hamburg lichen Engagement spenden sie eines ihrer kostbarsten 65 Jahre und 60. Tafelrunde ......................................... 34VI Güter, sie spenden Zeit. Zeit, die sie sonst wahrschein- Vortrag M. Glaubrecht ................................................. 34VII lich mit ihren Familien und Angehörigen oder ihrem ganz Tag des offenen Denkmals ........................................ 34 VIII persönlichen Hobby verbringen würden. Malteser Campus ........................................................ 34 IX Dämmen mit Naturdämmstoffen ........................ 34 X – 34 I Die für den BDB ehrenamtlich tätigen Kolleginnen ha- Ehrung, Neumitglieder, Termine ................................. 34 XII ben unserem Verband schon weit vor Weihnachten ein Sponsoren Tafelrunde 2017 ...................................... 34 XIII großes Geschenk gemacht. Hierfür gilt es, ihnen, ihren Familien und Angehörigen ein großes Dankeschön aus- LB Mecklenburg-Vorpommern zusprechen. Sprengung Mürtz-Hotel ................................34 XIV – 34 XV Ingenieurrat MV (Munitionsbergungsdienst)34 XVI – 34 XVII Ihr Einsatz, Ihre gespendete Zeit tragen jeden Tag an Ingenieurrat MV (Parlamentarischer Abend)............34 XVIII vielen Stellen unseren Verband. Vielen Dank dafür! Exkursion im Schweriner Schloss .............................34 XIX Auch im Namen meiner Kollegen aus den BDB Nordlän- dern wünsche ich Ihnen, Ihren Familien und Angehöri- gen ein besinnliches Weihnachtsfest und ein glückli- ches und gesundes neues Jahr! Bitte beachten! Christoph Schild Redaktionsschluss für die Landesvorsitzender BDB Niedersachsen Ausgabe 1/2018: 15. Februar 2018 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017 3
Celle/Uelzen Die Celler Schlosskapelle Im Rahmen der spontanen Veranstaltungen „Kennen Sie Celle?“ traf sich die BG Celle-Uelzen zu einer dreiteiligen Themenführung anlässlich der Sonderausstellung „500 Jahre Reformation in Celle“ im Celler Schloss. Sonderausstellung im Bomannmuseum Im Bomannmuseum erfahren wir von den Anfängen der Reformation in Celle. Wer sie eingeführt hat, das weiß in Celle wohl jedes Kind. Das war Ernst der Bekenner und der steht vor der Celler Stadtkirche. 1524 wurde Celle protestantisch. Neben- bei können wir unser Unwissen revi- dieren: die meisten deftigen Sprüche stammen gar nicht von Martin Luther. Bei Kaffee, Torte und interessanten Gesprächen endet der interessante Nachmittag im Museumscafe. „Wer nicht dabei war, hat etwas versäumt“, so Hans-Dietrich Hagen. Interessierte Gruppe vor der Schlosskapelle Fotos und Text: Hans-Dietrich Hagen In der Schlosskapelle Zunächst geht es in die Schlosskapelle, in der über die Historie Celler Schlosskapelle des historischen Celler Kleinod berichtet wird. Die 1485 errich- tete Kapelle im Residenzschloss Celle gilt als einmaliges Zeug- nis der Kirchenkunst und ist einziger nahezu unveränderter Kir- chenraum Deutschlands aus frühprotestantischer Zeit. Seit 1995 kann sie nur durch eine Glasscheibe besichtigt werden. Die zwischen 1565 und 1576 reich ausgemalte Kapelle mit Ge- mälden von Marten de Vos ist ein Touristenmagnet. In den 1980er und 90er Jahren zog sie bis zu 70.000 Besucher pro Jahr an. Die Folgen waren aus Sicht des Denkmalschutzes Schimmelbefall, gerissene Holztafeln und abgeplatzte Grafi- ken allein durch Feuchtigkeit der Atemluft. Aktuell laufen noch Instandsetzungsarbeiten. Klimaschwankungen werden stän- dig überwacht. Sonderausstellung in der Gotischen Halle Da die Kapelle aus konservatorischen Gründen nur sehr einge- schränkt zu besichtigen ist, werden in einer modernen Präsen- tation und mittels 3-D-Technik sowie mit hochkarätigen Expo- naten ihre Geschichte und Bedeutung lebendig. Noch nie zuvor konnte die Celler Schlosskapelle mit ihrer kostbaren Ausstattung aus der Renaissance bis in den letzten Winkel der Öffentlichkeit so sichtbar gemacht werden. Wir sind begeistert von der Präsentation, die zum Teil mit Exponaten aus dem Englischen Königshaus ergänzt ist. Leider endet die Sonder- ausstellung noch in diesem Jahr. Schade, eine Dauerausstel- lung in der Gotischen Halle hätte dem Original „Schlosska- pelle“ zukünftig klimatisch gut getan. 4 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017
Celle/Uelzen Hier liegt immer Schnee Von außen hat ihn wohl schon jeder einmal gesehen, den SNOW DOME Bispingen, die Erlebniswelt direkt an der A7. Hier kann übers ganze Jahr dem Skisport gefrönt werden. Allein schon die Technik hat uns neugierig gemacht. Bei strahlend blauem Wetter werden wir zu unserer Sonderführung schon erwartet. Davor erscheint alles noch viel größer. Von außen sieht der Eingangsbereich aus wie das Hofbräuhaus auf der Wies`n. Drinnen ist der Platzbedarf für Massenan- drang ablesbar. Vom Empfangstresen geht es vorbei an einer großzügigen Ver- leihausgabe für Skiausrüstung zur Ski- halle. Von der Balkongalerie können wir Schneegeruch bei -4 °C schnuppern. Laut Aussage zählt der Snow Dome Bispingen zu den komfortabelsten und breitesten Skihallen in Europa. Auf 23.000 m² präparierter Piste ist Platz für viele Wintersportler. Der sogenannte „Heide- gletscher“ ist ca. 300 m lang und ca. 60 m breit. Der Höhenunterschied beträgt bei 9 bis 20% Gefälle stattliche 32 m. Damit jeder für sein Können die richtige Piste findet, wird die Skihalle unterteilt. Mittig ist ein abgesperrter kanonen präpariert wird. Die Kühlanlagen können Minustem- Rodelbereich. Auf der einen Seite ist normale Skipiste, wäh- peraturen von -10 °C bis -14 °C erzeugen. Anhand der ge- rend die andere als Buckelpiste für die Fortgeschrittenen vor- nannten Stromverbräuche müssen wir mutmaßen, dass der behalten ist. Es gibt einen 6er- Sessellift und einen Teller- Energieaufwand durchaus auch eine Stadt wie Celle versorgen Schlepplift, um von einem zum anderen Ende des Skigebietes könnte. zum „Gipfel“ zu gelangen. Anfänger ziehen ihre ersten Der SNOW DOME wirbt damit, dass sie Platz bieten für bis zu Schwünge auf der seitlich gelegenen Piste, die dank einem 3000 Personen, d. h. Skizirkus pur. Wir haben es aber ruhiger Fließband-Lift – auch „Zauberteppich“ genannt – mühelos er- und lassen unsere Besichtigung in der urigen „Ötztaler Stube“ klommen werden kann. Wer schon etwas sicherer ist, cruist auf mit Bretz`n und Bier ausklingen. der rund 300 m langen Piste. Im oberen Teil ist sie etwas steiler (rund 20% Gefälle) und läuft sanfter nach unten aus. Die Tem- Übrigens, wenn Sie Ihren Kindern einen Rodelhügel spendie- peratur lässt uns frösteln und wir begeben uns lieber in die ren möchten: ab 3 m3 Schneemenge kostet der m3 55,00 Euro wärmere Technikzentrale. Wir erfahren, dass die Kühlung der zzgl. 50,00 Euro Verladepreis. Und das zu jeder Jahreszeit. Halle durch einen Eispanzer am Boden erfolgt und die Piste Foto und Text: Hans-Dietrich Hagen mittels mobiler Beschneiungsanlagen mit Lanzen und Schnee- Wir gedenken unseres verstorbenen Kollegen Am 25.10. 2017 verstarb unser Kollege Dipl.-Ing. (FH) Günther Rohde im 87. Lebensjahr. Wir haben einen liebenswerten und stets hilfsbereiten Kollegen ver- loren, der sich um die Belange unserer BDB-Bezirksgruppe Celle und Uelzen sehr verdient gemacht hat. Wir werden unseren verstorbenen Kollegen in ehrenvoller Erinne- rung behalten. Hans-Dietrich Hagen BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017 5
Nienburg Karlheinz Meyer (li), Erwin Adolf Interessierte Baufachleute Paradebeispiel für gelungene Industriearchitektur Baumeister besuchten OMT Oelschläger Metalltechnik GmbH Diplom-Ingenieur Erwin Adolf hatte seine Kollegen und den Freundeskreis nach Hoya zur Werksbesichtigung eingeladen. Die Oelschläger Metalltechnik GmbH entwickelt und fertigt Systemelemente und Hubmechanismen für die Büroindustrie. Mit der Lasertechnik lassen sich Bauteile von nie da gewesener Präzision herstellen. Schweißroboter liefern eine hohe Produktionsqua- lität bei atemberaubend schneller Herstellung. OMT bietet optimale Funktionen für ergonomische Arbeitsplätze, die exakt auf die Anforderungen der Anwender ausgerichtet sind. 600 Mitarbeiter produzieren täglich in drei Schichten - außer am Sonntag. Die Geschichte des Unternehmens Oelschläger begann 1946 als Reparaturwerkstatt für landwirtschaftliche Maschinen in Hoya bei Nienburg. Bereits in den 50er Jahren stieg der Bedarf an Büroeinrichtungen sehr rasant. Dieser Trend wurde von der Gründerfamilie frühzeitig richtig erkannt. Das Werk mit 20 000 qm Produktionsfläche ist ein Paradebeispiel für gelungene Industriearchitektur. Mit diesem Produktionsvolumen gehört die weltbekannte Firma zu einem der großen Systemlieferanten in Europa, Nord- und Südamerika. Nach der sehr informativen Firmenpräsentation durch den Prokuristen Karlheinz Meyer erwartete die Baumeister bei Kaffee & Kuchen eine offene Runde unter Kollegen und Kolleginnen der Bauwirtschaft. Bereits im April nächsten Jahres wird die neue Halle eingeweiht. Text: Erwin Adolf, Fotos: Erwin Adolf & Philipp Keßler Schweißroboter mit höchster Präzision 6 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017
Nienburg Gruppenfoto vor dem gelungenen neuen Kundencenter Baumeister besuchen Nienburg Energie GmbH Geschäftsführer Norbert Witt glänzt mit aktuellem fundierten Wissen Der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V (BDB) hatte seine Mitglieder der Bezirksgruppe Nienburg und den Freundeskreis zum BDB-Partner Nienburg Energie/Stadtwerke Nienburg GmbH eingeladen. Vorsitzender Dipl.-Ingenieur Erwin Adolf wurde mit seinem Team durch den Hausherrn Norbert Witt bereits im neuen Kundencenter herzlich begrüßt. Dann ging es in den neu ge- stalteten Vortragssaal jetzt im Erdgeschoß, der beim Umbau eine teure Überraschung bot. In der zu entfernenden Zwi- schenwand standen plötzlich zwei tragende Stahlstützen, die es in keiner Zeichnung gab! Geschäftsführer Norbert Witt der Nienburg Energie/Stadt- BDB-Vorsitzender Erwin Adolf dankt Norbert Witt mit einem werke Nienburg präsentierte bei Kaffee & Kuchen als regiona- symbolischen Goldbarren, dem BDB-Gliedermaßstab und ler Energiedienstleister alle wichtigen Fakten. Bereits im nächs- dem „Norderney-Reiseführer“ zum Entspannen. ten Jahr plant BDB-Hausarchitekt Dieter Kaminski den BA4-Neubau sowie den Umbau des Technikgebäudes und der Leitwarte. Nienburg Energie engagiert sich für den Ausbau der öffentlichen und privaten „Lade-Infrastruktur“. Der Elektromo- bilität gehört die Zukunft. Im Stadtgebiet werden deshalb 15 öffentliche Ladesäulen mit 24 Ladepunkten installiert. Diese In- frastruktur soll einfach, benutzerfreundlich, intelligent und ver- netzt sein. Selbst Hausinstallationen sind in der eigenen Ga- rage möglich: Herr Thomas Breer und Frau Christine Schneegluth boten ihre volle Unterstützung an und stellten uns Baumeistern sofort zwei E-Fahrzeuge für willkommene Probefahrten zur Verfü- gung. DANKE für diese Gastfreundlichkeit. Text: Erwin Adolf Herr Thomas Breer erläutert an der Ladesäule das Elektro- Fotos: Erwin Adolf & Wolfgang Spechter Firmenfahrzeug und bittet zur Probe-Testfahrt. BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017 7
Bund Intelligenter Schutz für Mensch und Vermögenswerte – auch für BDB-Mitglieder von großem Interesse • Brandschutzschalter (AFDD) der neuesten Generation von Schneider Electric erkennen gefährliche Fehlerlichtbögen und verhindern mögliche Brände • Installation wird ab Dezember 2017 teilweise zur Pflicht. Der aktuelle AFDD iDPN wickelt, die den Norm-Anforderungen mehr als gerecht wird. N Arc von Schneider Der AFDD erkennt so genannte gefährliche Fehlerlichtbögen Electric mit integriertem und schaltet den betroffenen Stromkreis ab, bevor die erste Leitungsschutzschalter wird Flamme auftritt. Fehlerlichtbögen entstehen meist durch Be- den Anforderungen der schädigung eines Kabels, herausgerissene Steckdosen, feh- Installationsnorm DIN-VDE lerhafte Klemmstellen oder angebohrte Leitungen. Sie sind 0100-420:2016-02 mehr als gerecht. durch bisher verwendete Schutzeinrichtungen nicht zu identifi- (Foto: Schneider Electric) zieren. In Europa bricht dadurch durchschnittlich alle drei Mi- nuten ein Feuer an elektrischen Anlagen in Gebäuden aus. Hier Im Rahmen einer Pressereise beugt der neue AFDD vor und schützt aufgrund des integrier- nach Nizza, an der Chefredak- ten Leitungsschutzschalters auch vor Kurzschlüssen und teurin Karin Kellerer teilneh- Überlast. men durfte, stellte die Firma Der intelligente iDPN N Arc gehört zur Acti 9-Serie von Schnei- Schneider Electrics ihren der Electric-Reiheneinbaugeräten. In Echtzeit analysiert ein neuen Brandschutzschalter Mikroprozessor Strom- und Spannungsverlauf. „Erkennt er ei- vor. Kellerer hatte Gelegenheit nen gefährlichen Fehlerlichtbogen und damit die Brandgefahr, zu mehreren Interviews. Dies löst der Brandschutzschalter präventiv aus und schaltet den Thema fand sie im Zusam- Stromkreis ab. Der Endnutzer kann die Auslöseursachen dabei menhang mit dem Schutz für einfach unterscheiden: Bei Kurzschluss oder Überlast löst nur Menschen als besonders wichtig und griff es auf. Zahlreiche der linke Hebel des Leitungsschutzschalters aus. Bei einem BDB-Mitglieder planen Bauten mit Schlaf- und Aufenthaltsräu- gefährlichen elektrischen Fehlerlichtbogen lösen die linke und men in Seniorenheimen, barrierefreien Wohnungen oder KITA’s. die rechte Seite des AFDD aus, auf der Vorderseite ist dann ein Vor allem diese Bauvorhaben sind davon stark betroffen. Le- rotes Signalfeld zu erkennen“, erläutert Frank Gerling, Produkt- sen Sie, was es zu beachten gilt. manager Installationsgeräte bei Schneider Electric im Inter- Der Aufwand ist gering, der Effekt enorm: Die neueste Genera- view mit Karin Kellerer. tion von AFDDs (Arc Fault Detection Devices) – umgangs- Der AFDD ist uneingeschränkt mit bestehenden Fehlerstrom- sprachlich häufig Brandschutzschalter genannt – schließt einrichtungen kombinierbar und lässt sich einfach in vorhan- letzte Sicherheitslücken, und das nicht nur in der elektrischen dene Elektro-Verteilungen montieren. Der aufgedruckte QR- Anlage selbst, sondern auch bei angeschlossenen Geräten. Code ermöglicht zudem den schnellen Zugang zu weiteren Was sich auf dem nordamerikanischen Markt schon über Jahre Informationen rund um Anwendung und Installation des Geräts bewährt, wird nach einer Übergangsfrist ab Dezember 2017 sowie zur Fehlerdiagnose. mit der Installationsnorm DIN-VDE 0100-420:2016-02 für End- stromkreise von einphasigen Wechselspannungssystemen bis 16 A auch in Deutschland in einigen Bereichen zur Pflicht. Sie sieht die Installation unter anderem für Schlaf- und Aufent- Über Schneider Electric haltsräume von Kindertagesstätten, Seniorenheimen und bar- Schneider Electric ist der globale Spezialist für Energiema- rierefreien Wohnungen vor. In vielen weiteren Bereichen, dar- nagement und Automation. Mit einem Umsatz von etwa 24,7 unter holzverarbeitende Betriebe, Papierfabriken, öffentliche Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2016 kümmern sich rund Gebäude, Flughäfen oder Bahnhöfe, ist eine nach dem Bau- 144.000 Mitarbeiter um Kunden in mehr als 100 Ländern, recht geeignete Person heranzuzuziehen, um über den Einbau unterstützen sie dabei, ihre Energie und ihre Prozesse in si- in den verschiedenen Stromkreisen zu entscheiden. Außerdem cherer, zuverlässiger, effizienter und nachhaltiger Weise zu empfiehlt die Norm den Einbau auch für den privaten Bereich, managen. Vom einfachen Schalter bis hin zu komplexen Anla- etwa für Schlaf- und Kinderzimmer oder Räume bzw. Strom- gen verbessern Technologie, Software und Service von kreise mit hohen Anschlussleistungen durch Waschmaschi- Schneider Electric die Art und Weise, wie Kunden ihr Ge- nen, Trockner oder Geschirrspüler. schäft managen und automatisieren. Vernetzte Technik gestal- Mit dem AFDD iDPN N Arc hat Schneider Electric eine intelli- tet Industrien um, verwandelt Städte und bereichert Leben. gente Schutzeinrichtung für Mensch und Vermögenswerte ent- Bei Schneider nennt man dies Life Is On. 8 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017
Architektenkammer Hannover braucht keine marktschreierische Architektur Wiedererkennbar sein, ohne uniform zu wirken Rund 150 Gäste, darunter zahlreiche BDB-Kollegen, waren der Einladung der niedersächsischen Architektenkammer zur Ver- anstaltung „Architektur und Politik“ gefolgt. In den Räumen der Bauverwaltung der Landeshauptstadt Hannover am Fried- richswall betitelte Hannovers Stadtbaurat Uwe Bodemann den Witt, Kellerer, Schild Gastgeber Wolfgang Schneider als „Garanten der niedersäch- sischen Baukultur“. Und Bodemann dankte Busemann dafür, daß der Landtagsbau durch Sanierung vor dem Abriss gerettet wurde. Kammerpräsident Schneider sprach sich für eine Erhö- hung der Mindeststudiendauer für Architektur, Innenarchitek- tur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung von drei auf vier Jahre aus, um auch hier die notwendige Qualifikation zu errei- chen. „Leider hat das Wissenschaftsministerium einen sachli- chen Dialog dazu verweigert“, so Schneider. Schneider sprach das barrierefreie Bauen an. Er befürwortet diese Bauweise, ist sich aber auch im Klaren, daß dies Geld kostet. „Gleichzeitig Landtagspräsident Bernd Busemann, Kammerpräsident spricht man von dem Anspruch, kostengünstig zu bauen. Be- Wolfgang Schneider, Finanzminister Peter-Jürgen Schneider, ratung und Förderung sind die Stichworte und nicht eine Ver- Stadtbaurat Uwe Bodemann ankerung von Vorgaben zum behindertengerechten Bauen in der niedersächsischen Bauordnung“, so Schneider. Auch auf die gegenwärtig in Hannovers Presse geführte Diskussion, ob Neubauten in der Landeshauptstadt alle gleich und nach „Schießscharten-Architektur“ aussähen, ging Schneider ein. Er machte anhand verschiedener Beispiele – u. a. Neubauten am Klagesmarkt, im Pelikanviertel, an der Prinzenstraße – deutlich, dass diese Bauten sehr unterschiedlich auf den städtebauli- chen Kontext reagieren. Marktschreierische Architektur brau- che Hannover nicht, vielmehr müssten Städte ihre Eigenschaf- ten schärfen und Kontinuität in der architektonischen Hirt, Neulen, Boldt Ausprägung aufzeigen. Schneider brachte es auf die Formel: „Wiedererkennbar sein, ohne uniform zu wirken.“ Peter-Jürgen tigen Bilder von Architektur“, so Kammerpräsident Schneider. Schneider, Niedersachsens Finanzminister, war Gastredner „Vielmehr wollen wir, dass die Visionen im Kopf der Zuschauer des Abends. Er konterte seinem Namensvetter mit dem Satz entstehen. Text und Bilder zielen darauf ab, den Mehrwert ei- „Mit dem Kostenargument kann man Alles platt machen.“ Er ner Zusammenarbeit mit Architekten zu erkennen.“ Der Film neigt als Finanzminister nicht zur Verschwendung und vertei- steht auch den Architekturbüros in Niedersachsen kostenfrei digte die geplanten Vorschriften. „Das Einbeziehen von Behin- zur Verfügung. Schneider: „Die Büros können den Film für ihre derten kostet in jedem Lebensbereich Geld und darf kein Hin- Öffentlichkeitsarbeit nutzen, sei es bei Bauherrengesprächen derungsgrund sein“, so Peter-Jürgen Schneider. Wolfgang oder als Erstinformation auf ihren Internetseiten.“ Hier finden Schneider stellte, bevor die Räumlichkeiten gewechselt wur- Sie den Imagefilm der Architektenkammer Niedersachsen: den, den neuen zweiminütigen Imagefilm der Architektenkam- www.aknds.de/aktuelles/imagefilm/ mer vor. Die Formel ist ganz einfach: Eins und Eins ergibt Drei. Die Gäste wechselten auf die gegenüberliegende Straßenseite Immer etwas mehr leisten als erwartet wird. Die Kammer will in das Laveshaus der Architektenkammer. Dort wurden die mit dem Film für die Leistungen des Berufsstandes auf Veran- Fachgespräche mit Politikern und Gästen aus Politik und Wirt- staltungen wie Bauherrenseminaren, Messen, Ausstellungen schaft bei warmen und kalten kulinarischen Köstlichkeiten wei- oder Vortragsveranstaltungen in ganz Niedersachsen werben. ter geführt und vertieft. Im Internet und in den Sozialen Medien verbreitet sich der Film Text: Karin Kellerer bereits erfolgreich. „Der Film zeigt ganz bewusst keine eindeu- Fotos: Kai-Uwe Knoth, Hannover-Langenhagen, Karin Kellerer BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017 9
Hannover-Hildesheim Dank an Markus Prause Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung Vortrag zu den neuen gesetzlichen Regelungen zum Architekten- und Ingenieurvertragsrecht im BGB Bill Gates: „Kosten spielen keine Rolle.“ Die BG Hannover-Hildesheim konnte vor zahlreichem Publikum den Syndikusrechtsanwalt Markus Prause – Haupt- referent der Architektenkammer Niedersachsen – zu einem fachlich äußerst interessanten Vortrag gewinnen. Nicht nur der Vortrag selber war äußerst verständlich, sondern auch die Fragen aus den Reihen der Anwesenden beantwortete Markus Prause in allen Einzelheiten kompetent und ausführlich. Moni Schwarz und Henrik Boldt dankten besonders für die Aussagen ganz speziell aus der Sicht eines Architekten. „Der Gesetzgeber will durch die Änderungen den Vorrang der Mängelbeseitigung stärken“, so Prause. „Der Blick soll weg von dem Architekten, sondern mehr auf den Bauunternehmer zielen“, so Prause weiter. „Die Schadenshöhe soll minimiert werden.“ Mit Bill Gates Worten würde das heißen: „Kosten spielen keine Rolle“. Mit diesem Satz hatte Prause die Lacher auf seiner Seite. Auch führte Prause an, dass der Bauherr Hilfestellung von Seiten des Architekten erhalten sollte, z. B. zum Thema „Energetischer Standard“. Ist das gelebte Praxis ? Wie sehen hier die gesetzlichen Regelungen aus? Die wichtigsten Änderungen sind auf den folgenden Seiten zusammen gefaßt. Wer an dieser Veranstaltung nicht teilgenommen hat, hat auf alle Fälle etwas verpaßt. Denn Markus Prause hatte für alle Fragen die passende Antwort und sei sie noch so umfangreich bzw. fallspezifisch an ihn gestellt worden. Dafür herzlichen Dank. Henrik Boldt überreichte ihm einen Präsentkorb mit italienischen Leckereien - Prause freut sich auf einen kulinarischen Koch- abend ohne rechtliche Vorgaben. Text und Fotos: Karin Kellerer 10 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017
Hannover-Hildesheim Die neuen gesetzlichen Regelungen zum Architekten- und Ingenieurvertragsrecht im BGB Titel 9 Werkvertrag und ähnliche Verträge (3) Wird der Vertrag nach Absatz 1 oder 2 gekündigt, ist (§§ 631 ff.) der Unternehmer nur berechtigt, die Vergütung zu verlan- Untertitel 1 Werkvertragsrecht (§§ 631 - 650 o) gen, die auf die bis zur Kündigung erbrachten Leistungen Kapitel 1 Allgemeine Vorschriften (§§ 631 - 650) entfällt. Kapitel 2 Bauvertrag (§§ 650 a – 650 h) § 650q Anwendbare Vorschriften Kapitel 3 Verbraucherbauvertrag (§§ 650 i – 650 n) Kapitel 4 Unabdingbarkeit (§ 650 o) (1) Für Architekten- und Ingenieurverträge gelten die Vor- schriften des Kapitels 1 des Untertitels 1 sowie die §§ Untertitel 2 Architektenvertrag und Ingenieurvertrag 650b, 650e bis 650h entsprechend, soweit sich aus die- (§§ 650 p – 650 t) sem Untertitel nichts anderes ergibt. Untertitel 3 Bauträgervertrag (§§ 650 u – 650 v) (2) Für die Vergütungsanpassung im Fall von Anordnungen Untertitel 4 Reisevertrag (§§ 651a – 651 m) nach § 650b Absatz 2 gelten die Entgeltberechnungsre- geln der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure in § 650p Vertragstypische Pflichten aus Architekten- und der jeweils geltenden Fassung, soweit infolge der Anord- Ingenieurverträgen nung zu erbringende oder entfallende Leistungen vom An- (1) Durch einen Architekten- oder Ingenieurvertrag wird wendungsbereich der Honorarordnung erfasst werden. Im der Unternehmer verpflichtet, die Leistungen zu erbringen, Übrigen ist die Vergütungsanpassung für den vermehrten die nach dem jeweiligen Stand der Planung und Ausfüh- oder verminderten Aufwand auf Grund der angeordneten rung des Bauwerks oder der Außenanlage erforderlich Leistung frei vereinbar. Soweit die Vertragsparteien keine sind, um die zwischen den Parteien vereinbarten Pla- Vereinbarung treffen, gilt § 650c entsprechend. nungs- und Überwachungsziele zu erreichen. § 650s Teilabnahme (2) Soweit wesentliche Planungs- und Überwachungsziele Der Unternehmer kann ab der Abnahme der letzten Leis- noch nicht vereinbart sind, hat der Unternehmer zunächst tung des bauausführenden Unternehmers oder der bau- eine Planungsgrundlage zur Ermittlung dieser Ziele zu er- ausführenden Unternehmer eine Teilabnahme der von ihm stellen. Er legt dem Besteller die Planungsgrundlage zu- bis dahin erbrachten Leistungen verlangen. sammen mit einer Kosteneinschätzung für das Vorhaben zur Zustimmung vor. § 650t Gesamtschuldnerische Haftung mit dem bauausführenden Unternehmer § 650r Sonderkündigungsrecht Nimmt der Besteller den Unternehmer wegen eines Über- (1) Nach Vorlage von Unterlagen gemäß § 650p Absatz 2 wachungsfehlers in Anspruch, der zu einem Mangel an kann der Besteller den Vertrag kündigen. Das Kündi- dem Bauwerk oder an der Außenanlage geführt hat, kann gungsrecht erlischt zwei Wochen nach Vorlage der Unter- der Unternehmer die Leistung verweigern, wenn auch der lagen, bei einem Verbraucher jedoch nur dann, wenn der ausführende Bauunter-nehmer für den Mangel haftet und Unternehmer ihn bei der Vorlage der Unterlagen in Text- der Besteller dem bauausführenden Unternehmer noch form über das Kündigungsrecht, die Frist, in der es ausge- nicht erfolglos eine angemessene Frist zur Nacherfüllung übt werden kann, und die Rechtsfolgen der Kündigung bestimmt hat. unterrichtet hat. Syndikusrechtsanwalt Markus Prause, (2) Der Unternehmer kann dem Besteller eine angemes- Hauptreferent der Architektenkammer Niedersachsen sene Frist für die Zustimmung nach § 650p Absatz 2 Satz 2 setzen. Er kann den Vertrag kündigen, wenn der Bestel- ler die Zustimmung verweigert oder innerhalb der Frist nach Satz 1 keine Erklärung zu den Unterlagen abgibt. BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017 11
Hannover-Hildesheim Architekt Hirt fand die richtige Mischung Brutalismus klingt abschreckend Die Bezirksgruppe Hannover besuchte unter Leitung von Thomas Hirt (Vorstandsmitglied der BG Hannover/ Hildesheim) die Baustelle der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Thomas Hirt ist Bauleiter dieser Baustelle und von daher genau der Richtige, um den Teilnehmern der Besichtigung die Einzelheiten zu erläutern. Die Hochschule hat 21,7 Millionen Euro für die dringend benö- tigte Sanierung der Betonfassade und der ehemaligen Tanz- säle am und im Hauptgebäude Emmichplatz zugesprochen Kellerer überreicht Curti (li) und Hirt (re) eine bekommen. Möglich wurde dies durch das am 9. Juni 2017 BDB-Sicherheitsweste als kleines Dankeschön bekanntgegebene Sondervermögen zur Nachholung von In- Interessierte Zuhörer Architekt Hirt erläutert die Pläne 12 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017
Hannover-Hildesheim Alle lauschen gespannt den Ausführung von Thomas Hirt vestitionen bei den Hochschulen in staatlicher Verantwortung Stahl rostet“, so Hirt. Der Wiederaufbau der ausgewählten durch das Land Niedersachsen. Darüber hinaus wurden Schicht hat geklappt. Die Arbeiten werden nun fortgesetzt. 300 000 Euro für diese Maßnahmen über das Denkmalschutz- Nicht nur auf dem Dach der Baustelle, sondern auch im Inne- Sonderprogramm der Bundesbeauftragten für Kultur und Me- ren erläuterte Architekt Thomas Hirt gemeinsam mit dem Refe- dien bewilligt. Dieses Programm dient der Erhaltung von Ob- ratsleiter Dipl.-Ing. Rocco Curti M. A. vom Niedersächsischen jekten des nationalen kulturellen Erbes. Das Gebäude steht Landesamt für Denkmalpflege die Einzelheiten des Gebäudes. seit 2011 unter Denkmalschutz. „Das Treppenhaus ist in sich gedreht wie ein Innenohr“, so „Die Sanierung von Beton ist bautechnisch kompliziert“, so Curti. „Theater- und Musiksaal sowie die Bibliothek besitzen Hirt. „Von daher mußten wir im Vorfeld die Vorbedingungen er- komplexe geometrische Formen und außen gibt es keine senk- kunden und herausfinden, welche neue Mischung zur alten rechten Fensterachsen“, so Curti weiter. „Der Bau aus Beton Konstruktion passt.“ In der vorlesungsfreien Zeit hat Hirt die und Kalksandstein (seinerzeitiger Architekt war Prof. Rolf-Die- äußere, nicht tragende Betonschicht einer Teilfläche der Fas- ter Ramke – 1973) wird dem Architekturstil des Brutalismus sade entfernen lassen. Denn diese Leichtbeton-Außenschale zugeordnet.“ Das klingt abschreckend, aber die Teilnehmer ist im Laufe der Jahre porös geworden und nimmt Feuchtigkeit freuten sich über die warmen Details, wie den magentafarbe- auf. Davon konnten sich die fachkundigen BDB-Kollegen und nen Teppichboden. Wir sind gespannt, wie es auf der Baustelle Kolleginnen vor Ort überzeugen. „Ein typisches Problem bei „Das Ohr am Emmichplatz“ weitergeht. Thomas Hirt wird uns alten Betonkonstruktionen: Die Stahlbewehrung liegt zu weit auf dem Laufenden halten. außen, durch die Witterung entstehen Risse im Beton, der Text und Fotos: Karin Kellerer Curti erläutert den Aufbau des porösen Mauerwerkes Höchst interessant BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017 13
Recht VPB zu Fertighäusern der ersten Generation: Gut geschnitten und gelegen, aber mit erheblichem Sanierungsbedarf Vor 50 Jahren waren sie Die ersten standardisierten Fertighäuser entstanden in der hochmodern, heute stehen sie wieder zum Verkauf: Zeit der Holzschutzmittel und frühen Dämmstoffe. Damals wurden zum ersten Mal Baustoffe seriell kombiniert und die Fertighäuser der 1960er Jahre. Jeder kennt sie. Sie verarbeitet, die sich im Nachhinein als problematisch erwiesen sind meist eingeschossig, haben einen winkelförmigen haben. „Deshalb untersuchen wir heute, wenn wir im Auftrag Grundriss und ein flachgeneigtes Dach. Weil sie von Kaufinteressenten ein frühes Fertighaus begutachten, meist auf großen Grundstücken in infrastrukturell gut immer sehr genau, ob schädliche Substanzen in den erschlossener Nachbarschaft stehen, sind die Altbauten Bauteilen enthalten sind. Problematisch sind dabei vor allem bei jungen Familien wieder beliebt. Großzügig sind in Holzschutzmittel, Formaldehyd, PAKs, sprich polycyclische der Regel auch die Grundrisse, mit hohen Räumen, aromatische Kohlenwasserstoffe, aber auch Substanzen der großen Fenstern und Tageslichtbad. Daraus lässt sich Dämmstoffe, beziehungsweise Schimmelpilzwachstum in einiges machen. „Die Häuser haben allerdings auch Hohlräumen. Rein theoretisch kann auch eine Beplankung des Holzständers damals aus Asbest gewesen sein“, erläutert ihre ganz typischen Probleme“, weiß Dipl.-Ing. Reimund Bausachverständiger Stewen. „Finden wir diese Substanzen, Stewen, Vorstandsmitglied des Verbands Privater müssen die Bauteile ausgebaut und saniert werden. Das ist Bauherren (VPB) und Leiter des VPB-Büros in Köln. mit größerem Aufwand verbunden und wird entsprechend „Dazu gehören gesundheitsbedenkliche Baustoffe und teuer. Je früher Käufer das wissen, umso besser für die eigene schlechte Dämmung.“ Finanz- und Zeitplanung.“ Wie bei allen Altbauten, so kann auch beim Fertighaus der Keller Probleme bereiten. Viele Keller sind feucht, oft schlecht oder gar nicht abgedichtet. Die wenigsten Keller sind von außen gedämmt. „Besteht der Keller beispielsweise aus unge- dämmtem Beton, kann es zu Kon- densatbildung auf der Innenseite der Außenwände kommen“, gibt Reimund Stewen zu bedenken. „Dann müssen die Bewohner unter allen Umständen sehr gut lüften, sonst besteht die Gefahr, dass sich Schimmel bildet.“ Fertighäuser bestehen naturgemäß aus vorfabrizierten Teilen – und ha- ben identische Schwachstellen. „Sehr oft ist im Sockelbereich der Außenwände die Dämmung ver- fault“, beobachtet der Bausachver- Holzfertighaus - neue Variante ständige immer wieder. Bei der Sa- 14 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017
Recht Bauherren brauchen verbindlichen nierung muss dann die Sockelausstattung komplett erneuert Einzugstermin werden. „Käufer sollten sich hier nicht auf den Kauf einer sol- chen tickenden Zeitbombe einlassen, sondern vor dem Kauf Am 1. Januar 2018 tritt das neue Bauvertragsrecht darauf bestehen, dass der von ihnen beauftragte Sachver- in Kraft. Es bringt privaten Bauherren mehr Rechte. ständige zumindest an neuralgischen Stellen die Wände öff- Bauherren können aber bereits jetzt von der nen darf, um zu prüfen, wie es dahinter aussieht.“ Gesetzesänderung profitieren, so der Verband Privater Aber selbst wenn die Dämmung im frühen Fertighaus nicht Bauherren (VPB). durchnässt und verfault ist, so bleibt sie in ihrer Dämmwirkung doch weit hinter dem heutigen Standard zurück. „Kaufinteres- Er empfiehlt, die neuen verbraucherfreundlichen Regelungen senten sollten sich bei der Besichtigung immer auch die Heiz- ab sofort in alle Bauverträge hinein zu verhandeln. Das geht, kostenrechnungen der vergangenen Jahre zeigen lassen“, rät denn Baufirmen und Bauherren genießen Vertragsgestal- Reimund Stewen. In der Regel ist die energetische Sanierung tungsfreiheit. Alles, was ab 2018 Pflicht wird, kann damit – bei des Altbaus sinnvoll, muss aber gut geplant werden. In jedem etwas gutem Willen – schon jetzt vertraglich festgeschrieben Fall abgehakt werden müssen die in der Energieeinsparver- werden. Wichtig für private Bauherren ist zum Beispiel ein ver- ordnung (EnEV) vorgeschriebenen Nachrüstpflichten, wie das lässlicher Einzugstermin. Sie müssen wissen, wann sie ihre Dämmen der obersten Geschossdecke oder der warmwas- bisherige Wohnung kündigen müssen, wann sie das Umzugs- serführenden Leitungen und Armaturen. unternehmen bestellen, sich ummelden und die Kinder in der neuen Schule und Kita anmelden müssen. Der neue Verbrau- Nachbessern ist immer aufwändig, besonders beim Fertig- cherbauvertrag muss verbindliche Angaben zum Zeitpunkt haus. Am einfachsten gelingt es am Dach. Dort lohnt sich die der Fertigstellung enthalten. Das kann ein konkreter Termin nachträgliche Dämmung. Ob dabei auch das flachgeneigte sein. Steht der Beginn der Baumaßnahme aber noch nicht Dach auf Stehhöhe angehoben werden kann, ist eine Frage fest, ist der schwer zu nennen. In diesem Fall muss die Bau- der Statik und ob der Bebauungsplan ein höheres Dach zu- firma zumindest die Dauer der Baumaßnahme verbindlich an- lässt. Aufsatteln ist bei Fertighäusern der ersten Generation in geben. Bauherren bekommen damit erheblich mehr Pla- der Regel nicht möglich. nungssicherheit. In jedem Fall erneuert werden müssen nach Erfahrung des VPB-Sachverständigen die kompletten Wasserleitungen. „Die sind nach einem halben Jahrhundert nicht mehr zu gebrau- chen.“ Gleiches gilt für das Heizungssystem wie auch für die Stromleitungen, die damals deutlich bescheidener dimensio- niert waren. Sie erfüllen nicht annähernd die heutigen Bedürf- nisse. „Wer ein altes Fertighaus auf modernen Standard brin- gen möchte, der muss erheblich sanieren. Das Haus wird dabei fast in den Rohbauzustand zurückversetzt. Käufer soll- ten deshalb nicht schon überteuert kaufen“, rät der Experte. Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro Chausseestraße 8, 10115 Berlin Telefon 030-2789010, Fax: 030-27890111 E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017 15
Nordländer Nordländer in der Hafencity Die Hongkongstraße 1 in der Hamburger Hafencity war wieder mal Treffpunkt der fünf Landesvorsitzenden aus den norddeutschen Ländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig- Holstein sowie Karin Kellerer in ihrer Funktion als Chefredakteurin des Landesspiegel und Geschäftsstellenleiterin des Landesverbandes Niedersachsen. Architekturführung durch die Elbphilharmo- nie. Nach der Führung begann der architektoni- sche Auftakt der Veran- staltung im Kleinen Saal. Es wurde über den Ent- wurf, die Planung und Entwicklung bis hin zur Ausführung und Inbe- triebnahme diskutiert. Im Anschluss daran stellten die am Bau beteiligten Partner-Unternehmen die von den Planern ge- stellten Anforderungen Kick, Güll, Dahlheimer, Gerlach, Schild, Mader und ihre realisierten Lö- sungen vor. „Es war ein Bevor die Teilnehmer in die Themen der Sitzung einstiegen außergewöhnlicher Rahmen zum fachlichen Austausch und überreichte Karin Kellerer im Namen der anwesenden Netzwerken mit Architekten und Ingenieuren, Bauschaffenden Landesvorsitzenden an Christoph Schild ein „tierisch“ und Planern sowie Studierenden“, so Mader. spannendes Präsent. Mit einem Gutschein für eine Lange wurde im Anschluss an Maders Ausführungen über die Übernachtung in einem Baumhotel im Wolfsgehege in Themen „Mitgliederwerbung“, „Firmenmitgliedschaften“ und Dörverden gratulierten sie Schild zur Wahl zum BDB-Vizepräsi- BDB-Mitgliedschaften von mehreren Mitarbeitern eines Unter- denten anläßlich des letzten Baumeistertages. Fotoaufnahmen nehmens auf Kosten des Unternehmens gefachsimpelt. Was und Streicheln der Wölfe im Gehege sind ebenso eingeschlos- geschieht, wenn der Arbeitnehmer das Unternehmen wech- sen wie das „Heulen mit den Wölfen“ bei untergehendem selt? Wie kann man ihn als BDB-Mitglied halten? Auch wurde Mond in acht Metern Höhe vor einer sieben Meter Glasfront über die Strategie des BDB 2020 / 2025 philosophiert. mit Blick in das Gehege der Handaufzucht-Wölfe. Gerlach und Schild gaben Kick Informationen aufgrund dessen Jorn Kick, LV Schleswig-Holstein, ließ zu Beginn der Sitzung Bitte um Hilfestellung, wie am sinnvollsten und erfolgverspre- die NordBau in Neumünster Revue passieren. „Dank der Hilfe chendsten Änderungswünsche bzw. Forderungen des BDB in und Unterstützung von den norddeutschen Kolleginnen und Novellierungen von Gesetzen einfließen können. „Am besten Kollegen war die Veranstaltung wieder mal ein großer Erfolg“, schließt man sich mit den jeweiligen Kammern kurz“, so Ger- so Kick. „Nicht nur der Besuch der Teilnehmer des ehemaligen lach und Schild „und entwirft gemeinsam einen Änderungs- Unternehmerreferates anläßlich ihres Lübeck-Aufenthaltes, text.“ Kick nahm diese Information dankbar auf. sondern auch die redegewandte und spannende Diskussion auf dem Podium unter dem Begriff „Hochschul-Talk“ trugen Die Köpfe rauchten auch bei dem Thema des Fachingenieures. zum Gelingen der Veranstaltung bei“, so Kick weiter. „Die Bundesingenieurkammer und die Ingenieurkammer Ham- burg haben vor einem Jahr das Thema des Fachingenieurs be- Sebastian Mader berichtete über das DBZ-WerkGespräch An- raten“, so Dahlheimer. „Es soll versucht werden, daß das Mus- fang Oktober in der Elbphilharmonie. Die DBZ Deutsche Bau- ter.- Ing.-Gesetz den Fachingenieur aufnimmt. Der BDB sollte Zeitschrift präsentierte im Rahmen der Veranstaltungsreihe hier Stellung beziehen“, so Dahlheimer weiter. DBZ WerkGespräch die Architektur von Herzog & de Meuron im Zusammenspiel mit den am Bauprozess beteiligten Firmen Weitere spannende Themen wurden bei einem kulinarischen in dem derzeit wohl spektakulärsten Bauwerk Europas. Die Abschluß ausgiebig diskutiert und das nächste Treffen der Veranstaltung fand im Kleinen Konzertsaal der Elbphilharmo- „Nordländer“ auf den 27. April 2018 terminiert. nie statt. Zu Beginn der Veranstaltung gab es eine exklusive Text und Foto: Karin Kellerer 16 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017
Ingenieurkammer Gleich fällt der Vorhang Der Vorhang fällt Potsdamer „Moschee” ist „Historisches Wahrzeichen“ der Ingenieurbaukunst in Das Innere der Moschee Deutschland Marlis Bock-Thürnau und Karin Kellerer waren dabei als es feierlich eingeweiht wurde. Das als Moschee bekannte Pumpwerk für die Fontänen von Sanssouci in Potsdam ist seit dem 19. Oktober 2017 Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland. Gemeinsam mit der Brandenburgischen Ingenieurkammer (BBIK) sowie der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) ehrte die Bundesingenieurkammer das historische Dampfmaschinenhaus als bedeutendes Karin Kellerer Ingenieurbaukunstwerk. Marlis Bock-Thürnau, Matthias Krebs (BBIK Präsident und BDB-Mitglied) erläu- terte bei der Feierlichen Tafelenthüllung, dass es die Inge- nieure Mitte des 19. Jahrhunderts vor besondere Heraus- forderungen stellte. „Die Fontänenanlage in den könig- lichen Gärten sollte über eine insgesamt 1,8 Kilometer lange Druckleitung mit dem Wasser der Havel versorgt werden. Hierzu wurde sich einer von einem Ingenieur er- fundenen Pumpe bedient, deren neuartige Technik Einzug in ein architektonisch extravagantes bis heute bedeuten- des Gebäude in Potsdam Einzug hielt. Das ganze Vorha- ben war zu seiner Zeit eine technische Sensation und zeugt noch heute von der kreativen Vielfalt in der Leis- tungspalette der Ingenieure“, so Krebs. Text und Fotos: Karin Kellerer BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017 17
Braunschweig Blicke erweitern Heimatliebe mit Weltläufigkeit verbinden Kunst am Bau – Kunst im Bau „… wenn das Auge das Herz berührt“ bigkeit und Nachhaltigkeit, zum Botschafter. Die Kunst lässt sich auf vielen Ebenen in die Kommunikation integrieren und Dass Kunst und Architektur nicht nur eine Symbiose, sondern schafft Kommunikationsanlässe – nach außen und nach innen. auch ein größeres ästhetisches Erlebnis ergeben können, ist nicht nur durch zeitgenössische Museumsbauten wie die Gug- Wenn man den Draht zum passenden Künstler findet. genheim-Museen oder die Libeskind-Bauten belegt. Jedes Gebäude kann in seinem Charakter durch Kunst am – und im Man kann sich da viele Gedanken machen. Die Visualisierung Bau – in besondere Szene gesetzt werden. von Unternehmenswerten durch Kunst ist als solche schon eine eigene Kunst. Vor der man oft verständnis- bis hilflos Jedes Gebäude, jedes Unternehmen hat seinen eigenen Cha- steht. Bei der sich mancher Bauschaffende gerne professio- rakter, seine Stärken und Visionen, die es einzigartig machen nelle Unterstützung holt. und seine Erfolge begründen. Ein Gebäude, das darüber hin- aus einfühlsam durch Kunst im Unternehmenskontext gestal- Kunst als konzeptioneller Raumbestandteil tet ist, heißt Gäste und vor allem Kunden willkommen, lädt zum In der Region, aber auch bundesweit, unterstützt z. B. die Ga- Wiederkommen ein. Kunst schafft Atmosphäre, begeistert und lerie Jaeschke seit Jahren große oder kleine Unternehmen, inspiriert. Kunst ist aktiv und lädt immer wieder zu Auseinan- Krankenhäuser, Hotels oder Restaurants, Büros, Agenturen dersetzungen ein. oder Arztpraxen dabei, ihren Räumlichkeiten einen eigenstän- Kunst als atmosphärischer Katalysator digen Charakter zu verleihen. Unlängst erst wieder ins Blick- feld der breiten Öffentlichkeit gerückt mit der erfolgreichen Re- Zielgerichtet ausgewählte Kunst, die zur Immobilie passt, ver- alisierung der Christel-Lechner Ausstellungen in der leiht den Räumen mehr Persönlichkeit und trägt wesentlich Braunschweiger Innenstadt, die man vielleicht als ein „Spin- dazu bei, dass sich Mitarbeiter, Kunden und Gäste im Ge- Off“ einer zuvor für ein Braunschweiger Kreditinstitut ausge- bäude wohlfühlen. Nennen wir es Corporate Art, Unterneh- führten Installation bezeichnen könnte. menskunst, dann wirkt sie in hohem Maße identitätsstiftend nach innen wie nach außen, sie positioniert und steigert nach- Die Galerie bietet neben der kuratorischen Unterstützung, also haltig die allgemeine Attraktivität des Gebäudes. der Kunstberatung, eine komplette Begleitung an. Und das heißt: von der Konzepterstellung, über die Bild – oder Skulptu- Wenn sie mit Bedacht ausgewählt ist. renauswahl bis hin zur Anlieferung und Montage der Werke. Kunst als Medium für die Unternehmensentwicklung „Eine wichtige Aufgabe besteht für uns in der Erstellung von Gehen wir darüber hinaus – oder drehen wir das Prinzip um – individuell auf die Bedürfnisse des Gebäudes abgestimmten wird das Selbstverständnis des Unternehmens, Unterneh- Raumkonzepten“, so Galerist Olaf Jaeschke. Ausgangspunkt mensziele, Corporate Identity und Unternehmensarchitektur für die Arbeit sind dabei sowohl die Vorstellungen des Kunden zu Inspirationsquellen für den Künstler. Kunst wird dann zu ei- als auch die Besonderheiten der Umgebung, für die das Kunst- nem Marketinginstrument mit einer außerordentlichen Langle- konzept erstellt werden soll. 18 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017
Braunschweig Hingucker schaffen Leere räume mit Sinn und Verstand erfüllen Kunst direkt vom Auge zum Herz Kunstbibliothek vervollständigen das Raumkonzept. Verschie- denste Künstler arbeiten zum Teil schon seit Jahren mit der Auf die Frage, was denn für ihn Kunst sei, antwortet der Gale- Galerie in einem großen Vertrauensverhältnis zusammen – was rist: „Kunst ist, wenn das Auge das Herz berührt.“ Nach dieser Maßgabe – und vor allem mit großer Erfahrung – kreiert die eben auch offene Spielräume in der Bildgestaltung erlaubt. Galerie Jaeschke einzelne Wand-/Raumbilder oder entwickelt Das Tagesgeschäft bestimmen auch handwerkliche „Nebentä- eben ganze Bildkonzepte individuell für Unternehmen im Kon- tigkeiten“. Durch eine große Auswahl an Rahmen und die text der Gebäudefunktion oder der Firmenidentität. Seien es hauseigene Werkstatt ist die Galerie in der Lage, für jedes Ob- Gemälde für einen Empfangsbereich oder Farbflächen, die in jekt und jeden Geschmack den richtigen Rahmen zu finden. einem Besprechungsraum die Kreativität fördern sollen. Mit der Druckerei printzz.de wurde das Portfolio unlängst um Egal ob Gesamtkonzept oder Bildserie, die Berater der Galerie eine Produktionsstätte für die druckvolle Umsetzung kreativer eröffnen kreative Spielräume – und wollen mit ihrer Fantasie Ideen in niedriger oder sehr hoher Auflage, auf den unter- auch die ihrer Kunden anregen. „Wir finden für jeden Raum schiedlichsten Materialien und in nahezu jeder Größe erwei- und für jeden Anlass die optimale Lösung – und können, und tert. da sind wir stolz darauf, bei Bedarf auch die von uns betreuten Künstler um Sonderanfertigungen bitten“. Kunst als Motor Kunst rückt zu Recht intensiv in den Fokus von Unternehmen Braunschweiger Traditionshaus im Herzen der Stadt und Institutionen, wenn es um die eigene Strahlkraft nach in- Bereits seit fast sechs Jahrzehnten ist die Galerie Jaeschke nen und außen geht. Sie entdecken Kunst als Werkzeug zur eine der ersten Adressen für Kunst in und um Braunschweig. Gestaltung der Unternehmenskultur und als Motor für eine in Die Galerie ist eine der größten in Niedersachsen und befindet die Zukunft gerichtete Entwicklung. Umso wichtiger scheint sich im Herzen der Innenstadt. Auf 3 Etagen mit 500 Quadrat- es, das Thema nicht nur als Verpflichtung aufzufassen, son- metern werden, mittlerweile in 2.Generation, Bilder der klassi- dern als einen integralen Bestandteil der Gebäudeerscheinung schen Moderne bis hin zur POP-Art und informeller Kunst aber mitzudenken. Der Raum zur Diskussion steht zur Verfügung. auch Gegenständliche Malerei, sowie Fotografien und Skulp- turen in natürlichem Tageslicht ausgestellt. Die Skulpturenter- Text: J. Martens rasse mit Großplastiken und die kleine, liebevoll eingerichtete Fotos: Galerie Jaeschke, BS BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017 19
Hobby darüber. Bitte nehmen Sie Kontakt Haben auch Sie ein spannendes Hobby? Die Landesspiegel-Redaktion berichtet gern Kellerer auf. Die Leser freuen sich schon jetzt darauf. Kontaktdat en: 0511 – 270 4718 oder k.kellerer@enakon.de zu Karin oder 0177 – 60 25 833. Nur Mut! Karin Kellerer interviewt Torsten Stern, a-tour Die Redaktion des BDB Landesspiegels wagte ein neues Projekt: Hobbies der BDB-Mitglieder „Stadt des Lächelns“ Es gibt zahlreiche unterschiedliche, kuriose und spannende, aber auch unspektakuläre Hobbies von BDB-Kollegen und Kolleginnen. Den Anfang machte Klaus Determann aus Nienburg in der letzten Ausgabe. Jetzt gibt Karin Kellerer ihr Hobby Preis: Sie reist gern – wie viele andere auch – aber sie macht es besonders gern mit Architekten und Ingenieuren, das ist der Unterschied zu anderen Reisenden. Salling-Turm Eisberg Kunstmuseum, Aarhus 20 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017
Hobby Mosgaard Museum Schule Friedrichsberg So reiste sie vor kurzem nach Aarhus, Dänemark unter der Die Schule im Stadtteil Friedrichsberg ist der erste Schulneu- fachkundigen Leitung des Autors Heiko Weissbach (s. Buch- bau in der Innenstadt seit 100 Jahren. Die Schule sei mehr als vorstellung Seite 26). Während der Tour hatte sie die Gelegen- nur Schule, sie sei ein Zentrum für spielen und lernen und dient heit, den Inhaber und Architekten des Reisanbieters a-tour, als Treffpunkt für das gesamte Viertel. Die Klinkerfassaden aus Hamburg, Torsten Stern, zu interviewen. „Aarhus ist eine archi- rot-braunen Steinen sind zu großen Teilen Abbruchmaterial der tektonische Perle an der Peripherie Kontinentaleuropas“, so alten Schule. begann Stern das Gespräch. „Die selbst ernannte „kleinste Begeistert haben auch der Dock 1 und der Unicampus sowie Großstadt“ der Welt trug jahrzehntelang den Kosenamen der Salling Turm und das Modell „Eisberg“. Aarhus ist einfach „Stadt des Lächeln“, um für sich und seine gute Laune zu wer- eine Reise wert. ben“, so Stern weiter. Auf die Frage nach den Höhepunkten der Reise antwortete Stern: „Natürlich gehören die Dachte- Text: Karin Kellerer rasse des Kaufhauses Salling, das Kunstmuseum ARos, das Fotos: Karin Kellerer und Torsten Stern (a-tour, Hamburg) Kulturproduktionscenter „Godsbanen“ – Güterbahnhof – und auch das Gebäude „Sleth“ zu den Favouriten. Das Gebäude Sleth ist eine Collage aus sechs verschiedenen Fassaden und nimmt auf die heterogene Umgebung Bezug. Es besteht aus drei Geschossen, hat eine Länge von 50 m und ist mit offenen Büroräumen flexibel zu gestalten.“ Das Museum Moesgaard und das Rathaus von Arne Jacobsen gehören ebenso zu den Sehenswürdigkeiten. Mit dem Museumsneubau mit seiner begehbaren Dachfläche der Land- schaftsarchitektin Kristine Jensen ist hier eine seltene Symbi- ose von Natur, Kultur und Architektur entstanden, die die internationale Aufmerksamkeit erweckt hat. Seemansgeschichte Universität Sleth BDB-LANDESSPIEGEL 4/2017 21
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