LESSING-GYMNASIUM Schulprogramm Fortschreibung 2019 - Berlin-Mitte - Lessing-Gymnasium ...
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Inhalt Inhalt Inhalt ___________________________________________________________________ 3 Abkürzungen und Hinweise ________________________________________________ 4 Vorwort _________________________________________________________________ 5 1 Allgemeine Situationsanalyse __________________________________________ 6 2 Leitbild ____________________________________________________________ 12 Entwicklungsschwerpunkte 3 Unterrichtsentwicklung ______________________________________________ 13 4 Durchgängige Sprachbildung _________________________________________ 17 Unterstützungsbereiche 5 Werteerziehung / Soziale Medien und Haltung __________________________ 20 6 Berufs- und Studienorientierung ______________________________________ 23 7 Begabtenförderung __________________________________________________ 25 8 eEducation _________________________________________________________ 28 9 Schulsozialarbeit ____________________________________________________ 30 10 Offener Ganztag ____________________________________________________ 32 11 Kooperationen / Partnerschaften ______________________________________ 36 Evaluationsvorhaben 1: Unterrichtsentwicklung ______________________________ 40 Evaluationsvorhaben 2: Durchgängige Sprachbildung _________________________ 41 Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019 Seite 3 von 41
Abkürzungen und Hinweise Abkürzungen und Hinweise Abkürzungen 5.PK: 5. Prüfungskomponente (Abitur) LAL: Lernausgangslage (Klasse 7) Begafö: Begabtenförderung LR: Lernraum BIZ: Berufsinformationszentrum MINT: Mathematik, Informatik, BSO: Berufs- und Studienorientierung Naturwissenschaften DSB: Durchgängige Sprachbildung MSA: Mittlerer Schulabschluss DSF: Deutsch-Sprachförderung ndH: nicht-deutscher Herkunftssprache EA: Elternabend OGT: Offener Ganztag eE: eEducation PäKo: Pädagogische Koordinatorin/-nen FachC:Fachcurriculum PibF: Prüfung in besonderer Form (MSA) FachL:Fachlehrkraft/-kräfte QZ: Qualitätszyklus FB: Fachbereich/-e SchiLF: Schulinterne Lehrkräftefortbildung FK: Fachkonferenz/-en Sek.I: Sekundarstufe I FL/FBL: Fachleitung/Fachbereichsleitung Sek.II: Sekundarstufe II GEV: Gesamtelternvertretung Sj: Schuljahr GK: Gesamtkonferenz (der L und pä- SL: Schulleiter dagogischen Mitarbeiterinnen und SOL: selbstorganisiertes Lernen Mitarbeiter) SoP: Sozialpädagog_innen GSV: Gesamtschülervertretung S*: Schüler_innen ISQ: Institut für Schulqualität der Län- SSA: Schulsozialarbeit der Berlin und Brandenburg e.V. Stv: Stellvertretender Schulleiter Koop: Kooperationen TdoT: Tag der offenen Tür K*: Kolleg_innen UE: Unterrichtsentwicklung KL: Klassenlehrkraft WE: Werteerziehung KS*: Klassensprecher_innen WPF: Wahlpflichtfach L: Lehrkräfte Hinweise Die an der Schulprogrammfortschreibung Beteiligten haben beschlossen, der Empfehlung der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen von 2012 zu folgen und im Sinne der Gleichbehandlung möglichst geschlechtsneutral zu formulieren und alternativ Paarfor- mulierungen zu verwenden. Sie erklären ausdrücklich, dass sie mit den gewählten Formulie- rungen stets sämtliche sexuellen Identitäten und Orientierungen einbeziehen. Namen erhalten in Tabellen keine Geschlechtszuordnung (Herr/Frau). Es handelt sich immer um Nachnamenkürzel. Das vorliegende Schulprogramm wurde am 21. Mai 2019 von der Schulkonferenz des Lessing-Gymnasiums einstimmig beschlossen. Danksagung Über ein Jahr haben viele Schülerinnen und Schüler, Eltern, Sozialpädagoginnen und -pädagogen und Lehrkräfte in Teams und allen schulischen Gremien am Schulprogramm ge- arbeitet. Ihnen allen dankt die Schulkonferenz als Steuergruppe herzlich! Seite 4 von 41 Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019
Vorwort Vorwort Das Schulprogramm 2019 steht im Qualitätszyklus des Lessing-Gymnasiums als konsequente Fortschreibung in direktem Zusammenhang mit dem Schulprogramm 2013, den Ergebnissen der Schulinspektion 2014 und der Internen Evaluation 2017. Dabei bildet die ausführliche Analyse der Ergebnisse von VERA 8, MSA und Zentralabitur im Rahmen der letzten schulinternen Evaluation eine Grundlage der Arbeit an den Fachcurricu- la und der aktuellen Schulprogrammfortschreibung. Bereits im Frühsommer 2018 wurde als Folgerung aus den Ergebnissen der Schulinspektion, der Internen Evaluation und den Erfahrungen mit der Umsetzung der Maßnahmen der letz- ten Schulprogrammfortschreibung von der Schulkonferenz beschlossen, dass wir uns im neu- en Schulprogramm auf die von Schulinspektion und Schulinterner Evaluation genannten Ent- wicklungsbedarfe der Durchgängigen Sprachbildung und der Unterrichtsentwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Individualisierung von Lernprozessen als Entwicklungs- schwerpunkte konzentrieren wollen. Die weiteren Entwicklungs- und Unterstützungsberei- che von 2013 – Werteerziehung, Berufs- und Studienorientierung, Begabtenförderung, eEducation, Schulsozialarbeit, Offener Ganztag und Kooperationen/Partnerschaften – wer- den zwar nicht aus den Augen gelassen, sollen jedoch in insgesamt geringerem Umfang, folg- lich mit wenigen neu verabredeten Maßnahmen, bearbeitet werden. Neu für den Prozess des Qualitätszyklus‘ des Lessing-Gymnasiums ist die Vereinbarung von Evaluationsvorhaben für die Entwicklungsschwerpunkte im Schulprogramm selbst. Diese sol- len den Prozess schulinterner Evaluation von Durchgängiger Sprachbildung und Unterrichts- entwicklung vorbereiten. Die in dieser Schulprogrammfortschreibung 2019 verabredeten Vorhaben werden die kom- menden Jahre des Schullebens prägen und Folgen für das Schulcurriculum, die Fortbildun- gen des Kollegiums, den Unterricht der Schülerinnen und Schüler und das Schulklima ha- ben. Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019 Seite 5 von 41
Allgemeine Situationsanalyse 1 Allgemeine Situationsanalyse Lage, Gebäude, Baumaßnahmen Das Lessing-Gymnasium liegt zwischen dem U-Bahnhof Rehberge und dem Schillerpark in der Schöningstraße 17 und somit mitten in der Bezirksregion Parkviertel. Das Parkviertel markiert die nördliche Grenze des Bezirks Mitte und grenzt hier an den Bezirk Reinicken- dorf. Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex entstand in den Jahren 1909 bis 1911 und besteht aus einem viergeschossigen Bau mit einem Hauptflügel und zwei Seitentrakten, wel- che den inneren der insgesamt drei Schulhöfe umschließen. Die zentrale Einfahrt verläuft unter einem dreistöckigen Vorderhaus. Die Schulgebäude sind seit der letzten Schulprogrammfortschreibung 2013 in vielen Teilen saniert worden, wobei immer wieder Denkmalschutzauflagen zu erfüllen waren. Eine Mensa in der ehemaligen Sporthalle, zwei Räume für die Betreuung der Schülerinnen und Schüler und ein Büro für die Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen bieten gute Voraussetzungen für den Offenen Ganztag. Seit Mai 2014 können alle Jahrgänge in 45-Minuten-Pausen ein Mittagessen einnehmen. Im Sommer 2014 wurden außerdem die Durchgänge zum Fahrrad- hof und zum Ökohof saniert und mit einer neuen Beleuchtung versehen. Das Vorderhaus wurde im Dezember 2014 komplett saniert, modernisiert und mit einer zusätzlichen Flucht- treppe in den Innenhof versehen der Schule zur Nutzung übergeben. Wichtig für die ganze Schulgemeinschaft war der Bezug der im Vorderhaus völlig neu gestalteten Hausmeisterwoh- nung im Februar 2015 durch den Schulhausmeister. Endlich waren Abend- und Wochen- endnutzung der Schulgebäude wieder leicht und unbürokratisch zu regeln. Im August 2015 konnte im renovierten Vorderhaus eine Schülerbibliothek eröffnet werden. Mit Mitteln des Bonusprogramms für Ausstattung und Personal konnte ab August 2018 die Schülerbibliothek zu einem Medienzentrum erweitert werden. Auch in den Höfen wurde vieles verändert. Im Sommer 2014 wurde im Innenhof die neue Terrasse vor der Mensa fertiggestellt. Ein Freiluftschachspiel, ein Rondell, Balustraden aus Massivholz und neu gesetzte Pflanzen laden dort zusätzlich zum Verweilen ein. Moderne Fahrradständer ersetzen im Fahrradhof die in die Jahre gekommenen Vorgänger. Seit November 2016 begleiteten und beeinträchtigten sicht- und hörbare Baumaßnahmen das Schulleben. Nach den Sommerferien 2018 wurden für Schüler- und Lehrerschaft die Grenzen des Zumutbaren überschritten. Die komplette dritte Etage der Hauptgebäude, vier Klassenräume in der zweiten Etage und der gesamte Verwaltungstrakt mit Sekretariat, Schul- leitungsbüros und Lehrerzimmern waren wegen anhaltender oder nicht beendeter Baumaß- nahmen gesperrt. Ein geordneter Schulbeginn war fast unmöglich. Die Sanierung der Dächer aller Hauptgebäude und der Keller ist immer noch nicht beendet. Erst nach erheblichen Belastungen der Schulgemeinschaft wurde die letzte Phase der Fens- tersanierung der Klassenräume mit Malerarbeiten koordiniert. Aus schuleigenen Budgets wurden besonders beschädigte Fußbodenbeläge in der dritten Etage der Hauptgebäude aus- getauscht. Bis heute waren alle Anstrengungen vergeblich, die Verantwortlichen von Schul- und Bauamt sowie der Bezirkspolitik zu überzeugen, dass gleichzeitig mit dem Auswechseln der Fenster Decken und Fußbodenbeläge ausgetauscht und die Elektrik modernisiert wer- den. Die dringend notwendigen Restarbeiten in den Klassenräumen, die Grundsanierung der Fachräume, eine Strangsanierung und der Austausch der restlichen alten Fenster sind nach Seite 6 von 41 Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019
Allgemeine Situationsanalyse heutigem Kenntnisstand im Zuge der Berliner Schulbauoffensive auf die Komplettsanierung durch die Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE in das Jahr 2026 verschoben. Besonders problematisch ist, dass die in allen Räumen nach der Umrüstung auf Smartboards auf Schulkosten angeschafften Jalousien mit dem Ausbau der alten Fenster entfernt wurden, ohne für deren Ersatz nach dem Einbau der neuen Fenster zu sorgen. Ohne regulierbare Verdunkelungsmöglichkeiten ist eine blendfreie Nutzung der Smartboards hingegen nicht möglich. Da auch die alten Gardinen ohne Ersatz entfernt wurden, heizten sich die Räume der West- und Südflügel besonders in den Sommermonaten unerträglich auf. Im Mai 2019 hat das zuständige Schulamt zugesagt, für Verdunkelungsmöglichkeiten in den Klassenräu- men zu sorgen. Von der im Schuljahr 2017/18 gestarteten Berliner Schulbauoffensive konnte das Lessing- Gymnasium auch hinsichtlich des Neubaus einer Sporthalle nicht profitieren. Bereits seit 2010/11 war der Neubau der Sporthalle in der Investitionsplanung des Bezirks Mitte veran- kert. Im Fahrplan der Berliner Schulbauoffensive vom April 2018 ist vermerkt, dass der Neu- bau der Sporthalle in Verantwortung des Bezirkes 2018 beginnen und 2022 fertiggestellt sein soll. Eine letzte Information aus dem November 2017 von Mitarbeitenden des Schulamtes zum Hallenneubau beinhaltete das Jahr 2020 als Abrisstermin für die alte Sporthalle. Ein Er- satz für die viel zu kleine und marode Sporthalle auf der gegenüberliegenden Straßenseite aus dem Jahr 1966 ist dringend notwendig, zumal die bezirkseigene Luise-Schröder-Sport- halle auch dringend sanierungsbedürftig und nur mit einem längeren Weg erreichbar ist. Räumlich ist das Lessing-Gymnasium an einer Belastungsgrenze angekommen. Wenn durch Baumaßnahmen Räume nicht zur Verfügung stehen, entfallen Teilungsstunden für den Expe- rimental- oder Sprachunterricht sowie für die sonderpädagogische Integration und die Sprachförderung. Die Schulleitung fordert von den Verantwortlichen des Schulträgers seit langem, auch angesichts prognostisch dramatisch steigender Schülerzahlen dringend weitere Kellerräume für den Fach- und Werkunterricht nutzbar zu machen. Durch die Absperrungen für die andauernden Baumaßnahmen mit ständiger Einrüstung ste- hen den Schülerinnen und Schülern in den Höfen große Bewegungsflächen nicht zur Verfü- gung. Der Ökohof mit zwei grünen Klassenzimmern und einem Schulgarten ist seit 2016 ge- sperrt. Schülerschaft 2018/19 2017/18 2016/17 2015/16 2014/15 2013/14 S* insgesamt 750 763 765 777 737 734 Lernmittelbefreite S* in % 40 49 42 38 32 26 S* nichtdeutscher Herkunftssprache in % 77 85 82 76 73 74 S* mit sonderpädagogischem Förderbedarf 8 9 5 5 5 2 S* in der Sekundarstufe I 514 512 513 517 498 512 Klassenfrequenz (Ø) in der Sekundarstufe I 28,5 28,4 28,5 30,4 27,7 27,9 S* in der Sekundarstufe II 236 244 255 260 239 222 S* aus der Schule am Schillerpark (Schulversuch) 25 33 19 Im Februar 2013 unterzeichnete Staatssekretär Rackles die Einrichtungsverfügung für die „Schnelllernerklassen“ an Gymnasien als Schulen besonderer pädagogischer Prägung. Ein großer Schritt für das Lessing-Gymnasium, denn damit ging endlich die immer wieder unsi- chere Genehmigungssituation des Schulversuches zur Begabtenförderung in einen stabilen, dauerhaft schulgesetzlich geregelten Status über. Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019 Seite 7 von 41
Allgemeine Situationsanalyse Leider wurden die Eingangskriterien so erschwert, dass seit dem Schuljahr 2013/14 nur noch eine 5. Klasse statt der möglichen zwei eingerichtet werden konnte. Über mehrere Jahre ge- lang es nicht, alle Plätze der neuen 5. Klasse zu besetzen. Zum Beginn der 6. und der 7. Jahrgangsstufe wurden deshalb begabte Kinder nachträglich in die Schnelllernerklassen aufgenommen. In den letzten Jahren hat sich die Anmeldesituation für die neue 5. Klasse stabilisiert. Seit dem Schuljahr 2013/14 werden zum Schuljahresbeginn drei neue 7. Klassen eingerich- tet. Hier gehört das Lessing-Gymnasium trotz schwankender Anmeldezahlen traditionell zu den übernachgefragten Gymnasien Berlins. Nur für das Schuljahr 2016/17 konnten alle Schülerinnen und Schüler, die das Lessing-Gymnasium als Erstwunsch gewählt hatten, aufge- nommen werden, da mehrere Kinder die hohen Voraussetzungen des nachträglichen Ein- tritts in die Schnelllernerklasse der 7. Jahrgangsstufe erfüllten. Im Juli 2017 lag das Lessing- Gymnasium in einem Ranking aller Berliner Gymnasien hinsichtlich der Aufnahmen in die neuen 7. Klassen mit 153 Bewerberinnen und Bewerbern für 96 Plätze sogar an zweiter Stel- le. 70 % der Schulplätze in der 7. Jahrgangsstufe werden nach der Durchschnittsnote der Förderprognose der Grundschule vergeben. Um ohne Verlosung einen Schulplatz zu erhal- ten, mussten die Bewerberinnen und Bewerber in den letzten Jahren einen Notendurch- schnitt der Förderprognose von 2,1 oder besser vorweisen. Für Berlin damals einmalig begann an unserer benachbarten Schule, der Schule am Schiller- park, im August 2015 ein Schulversuch, für den dort eine 11. Klasse als Einführungsphase der Gymnasialen Oberstufe eingerichtet wurde. In diese Klasse werden Schülerinnen und Schüler der Schule am Schillerpark und anderer Sekundarschulen aufgenommen, die nach erfolgreicher Versetzung am Ende der 11. Klasse in die Kursphase am Lessing-Gymnasium aufgenommen werden. Zum August 2016 gingen zum ersten Mal 20 Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse der Schule am Schillerpark ans Lessing-Gymnasium über. Bei der Ver- leihung der Abiturzeugnisse 2018 erhielten zum ersten Mal 14 Schülerinnen und Schüler einer ehemaligen 11. Klasse der Schule am Schillerpark die Abiturzeugnisse des Lessing- Gymnasiums. Bewerberinnen und Bewerber für die neuen 7. Klassen mit sonderpädagogischem Förderbe- darf werden am Lessing-Gymnasium in jeweils einer Integrationsklasse betreut. Die Klassen haben zusätzliche Ansprechpartnerinnen bzw. -partner, werden besonders mit Teilungsstun- den und gegebenenfalls mit Schulhelferinnen bzw. -helfern ausgestattet. Die Erfahrungen mit diesen Klassen sind ausgesprochen gut. Durch hochwachsende unterfrequentige Schnelllernerklassen hat die Gesamtzahl der Schü- lerinnen und Schüler in den letzten beiden Jahren leicht abgenommen. Gegenwärtig besu- chen 750 Schülerinnen und Schüler das Lessing-Gymnasium. Mit aktuell 122 Schülerinnen und Schülern in der Qualifikationsphase Q1 und 114 in der Q2 kann am Lessing-Gymna- sium eine Oberstufe organisiert werden, die für die Kursauswahl ein breites Angebot ermög- licht. Seit der letzten Schulprogrammfortschreibung ist die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die in ihren Familien (auch) eine andere Sprache sprechen, von 74 % im Schuljahr 2012/13 auf 85 % im Schuljahr 2017/18 gewachsen. Für das aktuelle Schuljahr 2018/19 fiel zum ers- ten Mal der Anteil auf 77 %. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die keine deutsche Staatsangehörigkeit haben, fiel von 187 von 734 im Schuljahr 2012/13 auf 88 von 750 im Schuljahr 2018/19. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die von der Zuzahlung zu den Lernmitteln befreit sind, stieg in den letzten Jahren stetig an und erreichte im Schuljahr 2017/18 mehr als 50 %. Im Schuljahr 2017/18 sank der Anteil wieder unter 50 %. Seite 8 von 41 Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019
Allgemeine Situationsanalyse Seit dem Schuljahr 2013/14 ist die Wohnortnähe zur Schule beim Übergang nach der 6. Klasse an eine Oberschule kein Aufnahmekriterium mehr. Die Schülerinnen und Schüler des Lessing-Gymnasiums wohnen überwiegend in den Bezirken Mitte und Reinickendorf, aber auch in Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und zunehmend auch in Pankow. Insgesamt hat sich die soziokulturelle Vielfalt der Schülerinnen und Schüler des Lessing- Gymnasiums seit der letzten Schulprogrammfortschreibung 2013 noch erhöht. Personal Im April 2019 arbeiten 97 Lehrkräfte, ein Schulsozialarbeiter, vier Sozialpädagoginnen, zwei Schulhelfer, eine Verwaltungsleiterin, zwei Sekretariatskräfte und ein Hausmeister am Les- sing-Gymnasium. Die Lehrkräftezahl stieg seit der letzten Schulprogrammfortschreibung im Mai 2013 von 73 auf heute 97, weil immer mehr Lehrkräfte in Teilzeit arbeiten oder mit ei- nem Teil ihrer Arbeitszeit für andere Tätigkeiten abgeordnet sind. Im Schuljahr 2016/17 wurde in der Gesamtkonferenz der Lehrkräfte ein Verfahren vereinbart, nach dem die au- ßerunterrichtliche Arbeitszeit der Teilzeitlehrkräfte geregelt und dokumentiert wird. Die zeit- lichen und räumlichen Arbeitsbedingungen und die Vereinbarung von Familie und Beruf stellen die Lehrkräfte und die Schulleitung vor immer neue Herausforderungen. Das Lessing-Gymnasium engagiert sich traditionell in der Lehrkräfteausbildung. Zur Zeit wer- den am Lessing-Gymnasium acht Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter, darunter ein Quereinsteiger, ausgebildet. Seit dem Schuljahr 2016/17 werden am Lessing-Gymnasium zusätzlich zu den traditionellen Schulpraktika im Rahmen des sogenannten Praxissemesters Studierende der Berliner Universitäten betreut. Für den ersten Durchgang meldeten sich über zwanzig Lehrkräfte als Mentorinnen und Mentoren. Pro Durchgang absolvieren regel- mäßig bis zu acht Studierende ihr Praktikum am Lessing-Gymnasium. Unsere Hoffnung ist, dass sich viele von ihnen für ein Referendariat am Lessing-Gymnasium entscheiden. Die Kooperation mit dem freien Träger Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjfbg) gGmbH wurde in den letzten Jahren konsequent ausgebaut und konnte vor zwei Jah- ren um zwei Schulhelfer für die sonderpädagogische Förderung erweitert werden. Damit un- terstützen inzwischen sieben Mitarbeitende der tjfbg das inner- und außerunterrichtliche An- gebot des Lessing-Gymnasiums. Letzter Entwicklungsschritt war im Schuljahr 2018/19 die Einrichtung eines Medienzentrums mit Anstellung einer Sozialpädagogin zur Ergänzung des Offenen Ganztags und der Angebote der Sprachförderung. Die Sozialpädagoginnen und So- zialpädagogen beteiligen sich aktiv bei der Schulentwicklung und sind im Kollegium voll in- tegriert. Der Stellenwert der sozialpädagogischen Arbeit am Lessing-Gymnasium wird an den in der aktuellen Schulprogrammfortschreibung in drei Abschnitten dargelegten Überlegun- gen der konzeptionellen Weiterentwicklung deutlich. Im Schuljahr 2018/19 gelang es, das Sekretariats- und Verwaltungsteam auf zwei Sekretari- atsmitarbeiter und eine Verwaltungsleiterin aufzustocken. Dadurch werden die Betreuungssi- tuation bedürftiger Familien und Kinder verbessert und das Kollegium sowie die Schulleitung von Verwaltungsaufgaben entlastet. Mit Fortschreiten der Baumaßnahmen im Verwaltungs- bereich wird zu klären sein, wie das um ein Drittel vergrößerte Personal räumlich angemes- sen untergebracht werden kann. Die Hausmeisterstelle ist mit einem Hausmeister besetzt, der in einer Dienstwohnung im Vorderhaus wohnt. Die Schulgemeinschaft profitiert davon, dass der Hausmeister für Firmen oder im Krisenfall auch außerhalb seiner am frühen Nachmittag endenden Dienstzeit an- sprechbar ist. Trotzdem ist leider eine kontinuierliche hausmeisterliche Betreuung während Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019 Seite 9 von 41
Allgemeine Situationsanalyse der Unterrichtszeiten und der Angebote des Offenen Ganztags am Nachmittag sowie von Abend- oder Wochenendveranstaltungen personalrechtlich nicht gegeben. Schul- und Unterrichtsentwicklung, Evaluationen Das Lessing-Gymnasium wurde im Januar des Schuljahrs 2013/14 zum zweiten Mal von der Schulinspektion evaluiert. Das Inspektionsteam benannte als Stärken der Schule ein freundli- ches und entspanntes Schulklima mit klarer Wertevermittlung, auf Schwerpunkte und auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler ausgerichtete systematische Schulprogramm- arbeit und ein engagiertes Schulleitungshandeln mit klaren Zielvorstellungen. Entwicklungs- bedarf sahen sie bei der Umsetzung der Sprachbildungskonzeption in allen Bereichen, Ver- stärkung der Einbindung von Eltern und Schülerschaft in Schulentwicklung und Schulleben sowie der Verstärkung individualisierender Prozesse im Unterricht. In den ersten beiden der drei von der Schulinspektion formulierten Entwicklungsbedarfe en- gagierten wir uns in den letzten Jahren u.a. mit der Neukonzeption des Sprachbildungskon- zeptes und dem Ausbau des Offenen Ganztags mit sozialraumorientierter Schüler- und El- ternarbeit bereits erheblich. Zur Verbesserung der inneren Differenzierung und des selbst- ständigen, kooperativen und problemorientierten Lernens wurden schulinterne Fortbildun- gen organisiert, die von einer im Geschäftsverteilungsplan festgelegten Koordinatorin vorbe- reitet, organisiert und zum Teil auch durchgeführt wurden. Die letzten Schuljahre waren für die Lehrkräfte des Lessing-Gymnasiums geprägt von um- fangreicher konzeptioneller Arbeit. Im Schuljahr 2015/16 wurden von den Fachverantwortli- chen des Lessing-Gymnasiums mit den Verantwortlichen der Schule am Schillerpark intensiv die Fachcurricula der dortigen neuen 11. Klasse und die Aufnahme deren Absolventinnen und Absolventen zum August 2016 vorbereitet. Im Schuljahr 2016/17 arbeiteten alle Lehr- kräfte an der Implementierung des neuen Berliner Rahmenlehrplans. Zum Schuljahresbeginn 2017/18 wurden die neuen Rahmenlehrpläne gültig und pünktlich lagen praxisgerechte Ar- beitsfassungen der Fachcurricula vor. Seitdem wurden die Fachcurricula mit Ausnahme der Gesellschaftswissenschaften vervollständigt. Dabei ging diese konzeptionelle Arbeit schon in die Vorbereitung der aktuellen Fortschreibung des Schulprogramms über, die seit dem Früh- jahr 2018 vorbereitet wurde. Durch die Einführung des neuen Schulfachs Politische Bildung zum August 2019 mit verän- derter Stundentafel des Lessing-Gymnasiums werden umfangreiche Überarbeitungen der Curricula der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer notwendig, die besonders die Verzah- nung und Aufgabenverteilung der Inhalte der einzelnen Fächer regeln müssen. Dabei ist auch die bereits im Schuljahr 1994/95 geschlossene Kooperation zwischen Ethik- und Religi- onsunterricht zu berücksichtigen. Im Juni 2017 wurde die Interne Evaluation des Lessing-Gymnasiums abgeschlossen. Neben einer genauen Analyse der Schulleistungsdaten der Ergebnisse aus VERA 8, MSA und Abitur wurden die Bereiche „Offener Ganztag“ und „Durchgängige Sprachbildung“ in eigenen Eva- luationsvorhaben untersucht. Neben vielen positiven Ergebnissen ließen sich besonders Sprachbildung und Mathematik als Arbeitsfelder identifizieren. Schulleistungsdaten Wir ermöglichen alle allgemeinbildenden Abschlüsse der Berliner Sekundarstufen. Als be- deutendes Analyseinstrument zur Unterrichtsentwicklung gelten dabei sogenannte Schulleis- tungsdaten. Bei allem Wunsch nach Vergleichbarkeit von Schulleistungsdaten unterliegen diese jedoch Variablen, die durch schulisches Handeln nicht oder kaum beeinflussbar sind: So verändert sich die Schülerschaft jährlich um ca. 1/6, weil ein kompletter Jahrgang die Seite 10 von 41 Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019
Allgemeine Situationsanalyse Schule verlässt und mindestens im selben Umfang neue Schüler unsere Schule besuchen (Klasse 5 und 7 sowie Zugänge in die Sekundarstufe II). Dabei fällt auf, dass der Anteil an Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache bzw. mit Lernmittelbefreiung bis 2017/18 kontinuierlich zugenommen hat und seit August 2018 sinkt. In den letzten Jahren verzeichneten unsere Schülerinnen und Schüler bei den Vergleichsar- beiten in Klasse 8 (VERA8) in Englisch in beiden Kompetenzstufen bessere, in Deutsch im Lesen bessere oder vergleichbare und in der jeweils unterschiedlichen zweiten Kompetenz- stufe (Orthographie, Sprache, Zuhören) bedeutend bessere sowie in Mathematik entspre- chende bzw. in den letzten beiden Jahren auch bessere Ergebnisse als die der Vergleichs- gruppe. Im Mittleren Schulabschluss (MSA) lagen die Ergebnisse in Englisch mit geringfügigen Abwei- chungen überwiegend am Durchschnitt sowohl des Bezirks Mitte als auch Berlins, in Deutsch jährlich unterschiedlich zwischen dem Bezirks- und dem berlinweiten Durchschnitt einerseits und andererseits mit deutlich negativem Abstand zu beiden und die Ergebnisse in Mathematik lagen zuletzt leicht über dem Bezirksdurchschnitt, jedoch etwas unter dem Ber- liner Durchschnitt. Den Jahrgang, der am Ende des Schuljahrs 2017/18 seine Allgemeine Hochschulreife ableg- te, betrafen am Lessing-Gymnasium zwei für Schulleistungsdaten stark beeinflussende Rah- menbedingungen: Einerseits ist es sowohl der erste Jahrgang ohne die beiden Schnellläufer- klassen des Schulversuchs zur Hochbegabtenförderung, als auch noch ohne den ersten Jahr- gang der neuen Schnelllernerklasse. Folglich war zu erwarten, dass der Notendurchschnitt in diesem Jahrgang schwächer ausfiele als in den Jahrgängen zuvor. Andererseits beendete der erste Durchlauf der ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Schule am Schillerpark die Gymnasiale Oberstufe am Lessing-Gymnasium. Dies ist eindeutig als Erfolg des Schulver- suchs zu werten. Dabei entsprach der Durchschnitt der Leistungen dieser Schülerinnen und Schüler etwa dem Durchschnitt am Ende ihrer Einführungsphase, liegt aber mit 3,07 16 % unter dem Schnitt der in diesem Jahrgang sich ausschließlich aus Regelklassen zusammenset- zenden Schülerschaft des Lessing-Gymnasiums. Rechnet man die 14 Schülerinnen und Schüler gegen, käme ein Durchschnitt von 2,65 für die 94 Lessing-Schülerinnen und Schüler heraus. Die daraus folgende Streuung von – 0,11 entspricht zwar im Abstand zum Vorjahr den Schwankungen seit der letzten Schulprogrammfortschreibung (– 0,20 bis + 0,16), eben- so der Abstand zu den durchschnittlichen Abitur-Leistungen des Bezirks, während der Ab- stand zu Berlin und zur Schulart dem schwächsten Wert seit der letzten Schulprogrammfort- schreibung noch etwas übersteigt. Jedoch bleibt zu festzuhalten, dass seit 2013 jeder Abitur- jahrgang unter den Werten des Bezirks, Berlins und der Schulart in Berlin lag. Da sich der Anteil von Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache sowie jener, die von der Zuzahlung zu Lernmitteln befreit sind, bis einschließlich des Schuljahrs 2017/18 stetig er- höhte, liegt ein Zusammenhang nahe, erst Recht vor dem Hintergrund, dass nicht nur die Leistungen in Deutsch und Mathematik im Wesentlichen von der Bildungssprachkompetenz abhängen. Zugleich ist vor dem Hintergrund der aufgezeigten Rahmenbedingungen bemer- kenswert, dass der negative Abstand zu den Vorjahren nicht wesentlich höher ausfiel. Für die folgenden Jahrgänge wird zu beobachten sein, wie sich insbesondere Durchlaufquo- te und Abiturdurchschnitt unter den Bedingungen der Kooperation mit der Schule am Schil- lerpark und gleichzeitig nur einer Schnelllernerklasse entwickeln. Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019 Seite 11 von 41
Leitbild 2 Leitbild Gemeinschaft und gemeinsame Verantwortung von Schülerinnen und Schülern, Pädagoginnen und -pädagogen und Eltern Wir, Schülerinnen und Schüler, Pädagoginnen und Pädagogen und Eltern, sind verantwortliche Mitglieder der Lessing-Gemeinschaft. Wir engagieren uns gemeinsam für die Gestaltung des Schullebens. Vielfalt Wir sind geprägt von vielfältigen Kulturen, Religionen bzw. Weltanschauungen und unterschiedlichen sozialen Verhältnissen. Diese verstehen und nutzen wir in der Lessing-Gemeinschaft als Chance. Gegenseitige Wertschätzung Wir pflegen Umgangsformen, die Ausdruck von gegenseitiger Achtung sind. Großen Wert legen wir auf Einhaltung der für uns verbindlichen Regeln. Leistung Das gemeinsame Ziel ist ein hochwertiger Schulabschluss, der unseren Schülerinnen und Schülern für Studium und Beruf eine sehr gute Ausgangsposition bietet. Wir sind leistungsorientiert. Eigenverantwortliches Lernen Am Lessing-Gymnasium sind Lernen und Lehren geprägt durch vielfältige Methoden, die das eigenverantwortliche Lernen fördern. Persönlichkeit und Charakter Wir bilden Persönlichkeiten heran, die sich durch Engagement für die Gemeinschaft, Leistungsbereitschaft, die Fähigkeit Kritik zu üben und anzunehmen sowie durch eigenständiges Urteilsvermögen auszeichnen. Seite 12 von 41 Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019
Unterrichtsentwicklung Entwicklungsschwerpunkte 3 Unterrichtsentwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Individualisierung von Lernprozessen Situationsanalyse und Ziele Die Förderung von Selbstständigkeit und eigenverantwortlichem Tun im Umgang mit neuem Wissen, neuen Erfahrungen und Problemen sind für uns am Lessing Gymnasium ein bedeu- tendes Anliegen, um die Schülerinnen und Schüler auf ihre zukünftige Arbeits- und Lebens- welt vorzubereiten. Bei der letzten Schulinspektion im März 2014 hat sich gezeigt, dass Un- terricht von den Lehrkräften an unserer Schule noch stark gesteuert wird. Prozesse und Pro- bleme werden nicht regelmäßig in einem komplexeren Zusammenhang präsentiert, sodass die Schülerinnen und Schüler ihren Lern- und Arbeitsprozess nicht selbstständig steuern, kontrollieren und präsentieren können. Stattdessen nimmt das durch Fragen gelenkte Unter- richtsgespräch noch einen beträchtlichen Raum ein, problem- und lösungsorientiertes Den- ken und Arbeiten wird noch zu wenig durch das selbstständige Tun der Schülerinnen und Schüler gefördert. Der Wahlpflichtunterricht und diverse AGs hingegen lassen heute schon große Gestaltungsräume zu, um beispielsweise projektorientiert eine Idee umzusetzen oder eine Problemstellung von Anfang bis Ende eigenverantwortlich zu bearbeiten. Ergebnisse dieses Unterrichts werden regelmäßig mit viel Engagement im schulischen Alltag präsentiert und damit für alle sichtbar gemacht. Des Weiteren gibt es im Unterricht an unserer Schule wenige individualisierte Lernangebote. Lernzugänge werden zu wenig binnendifferenziert und Lernhilfen sind noch nicht in wün- schenswertem Maße auf den individuellen Bedarf der einzelnen Schülerinnen und Schüler abgestimmt. Sie erhalten zwar in einigen Unterrichtsfächern die Möglichkeit, mithilfe von speziell in den Fachbereichen erstellten Materialien (z.B. Checklisten etc.) ihre eigenen Stär- ken und Entwicklungsbedarfe zu erkennen und diese mittels Fördermaterialien auszubauen bzw. zu minimieren. Doch ein Materialpool, der Fördermaterial sowie Material zur Individu- alisierung und Stärkenorientierung bereithält, ist noch nicht im schulischen Gesamtrahmen etabliert, auch wenn dies mittels der an unserer Schule bereits gut genutzten Kommunikati- onsplattform „Lernraum-Berlin“ möglich wäre. Material zur Individualisierung liegt bislang in einzelnen Fachbereichen vor und ist damit für das entsprechende Fachkollegium auch nutz- bar oder wird im kollegialen Austausch weitergegeben. Eine Systematisierung und Erweite- rung von Materialien wäre beim Ausbau von binnendifferenzierendem Unterricht förderlich. Auch heute schon erhalten alle Schülerinnen und Schüler am Lessing Gymnasium die Mög- lichkeit, in extra anberaumten Lernzeiten ihre individuellen Förderschwerpunkte in den Hauptfächern mit Hilfestellung durch die Lehrkraft zu erkennen und ihre Kompetenzen zu erweitern und zu schulen. Diese individuelle Förderung nimmt Entwicklungsbedarfe in den Blick und konzentriert sich auf das Aufarbeiten nicht verstandenen Wissens bzw. nicht er- worbener Kompetenzen. Sinnvoll wäre auch hier eine Systematisierung des diagnostischen Materials mittels des „Lernraums-Berlin“, um so gezielter und mit der erforderlichen Progres- sion Defizite abzubauen und die jeweiligen Schülerinnen und Schüler in die Lage zu verset- zen, ihre Lernprozesse selbstständig einzuschätzen. Neben der Konzentration auf Schwächen bzw. Defizite ist es uns Lehrkräften am Lessing Gymnasium sehr wichtig, die Stärken unserer Schülerinnen und Schüler herauszuarbeiten. Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019 Seite 13 von 41
Unterrichtsentwicklung Sie bringen ein umfangreiches Erfahrungswissen in Bezug auf andere Kulturen und Sprachen mit. Diversität wahrzunehmen und in den Unterricht einzubauen, ist uns ein großes Anlie- gen. In besonderen Unterrichtskonstellationen des Enrichmentbereichs wird es den Schüle- rinnen und Schülern des Weiteren bereits ermöglicht, eigene Fähigkeiten auszubauen und so individuell Ziele zu erreichen, die auch einer späteren Berufsorientierung förderlich sein können. Im Rahmen des alltäglichen Unterrichts werden die individuellen Stärken allerdings noch in geringem Umfang in den Blick genommen. Binnendifferenzierende Aufgabenstellun- gen und Lernarrangements, die Schülerinnen und Schülern eine Auswahl ermöglichen, die unterschiedliche Lern- und Verstehenswege zulassen, die auch unterschiedliche Kooperati- onsformen bzw. einen flexiblen Medieneinsatz erlauben und schließlich noch eine Progres- sion andenken, wären im Sinne eines individualisierten und binnendifferenzierten Unter- richts zielführend. Aufgabenstellungen werden auch heute schon an unserer Schule binnen- differenziert, doch dies geschieht noch nicht flächendeckend in jedem Fach bzw. jedem Un- terricht des gesamten Kollegiums. Ein stärkerer Austausch unter den Kolleginnen und Kolle- gen, mit dem Ziel, binnendifferenzierende Materialien zu erstellen, wäre daher wünschens- wert. Um eigene Stärken und Entwicklungsbedarfe erkennen zu können oder jene im Team, muss diagnostisches Wissen vorliegen. In vielen Fächern wird mittels Selbst- und Fremdevaluation dieses diagnostische Wissen bei Schülerinnen und Schülern bereits angelegt. Hierfür haben bereits Kolleginnen und Kollegen auf ihren Unterricht bzw. ihre Schülerinnen und Schüler zugeschnittene Diagnosewerkzeuge erstellt. Ein Austausch unter den Lehrkräften bzw. Fä- chern zu bereits erstellten Diagnosewerkzeugen findet nicht systematisiert statt, wäre aber wünschenswert und würde helfen, die Schülerinnen und Schüler des Lessing-Gymnasiums noch stärker zu befähigen, ihren eigenen Lernstand zu erkennen und ihr Lernverhalten da- raufhin zu verändern. Lernen den Lernenden sichtbar zu machen bzw. Transparenz darin zu schaffen, wie Prob- lemstellungen oder sogar ganze Projektvorhaben systematisch und mit dem dazu passenden Methodenrepertoire gelöst bzw. umgesetzt werden können, gelingt mit einem systematisier- ten Blick auf die dafür erforderlichen Methoden und Lernkompetenzen. In allen Fachberei- chen des Lessing-Gymnasiums wird an der Methoden- und Lernkompetenz der Schülerin- nen und Schüler gearbeitet. Doch ein systematisierter Austausch zwischen den Fachberei- chen befindet sich erst am Anfang, wie die Arbeit am fächerübergreifenden Curriculum im Rahmen der Implementierung des neuen Rahmenlehrplans gezeigt hat. Ziel ist es, die Ler- nenden in die Lage zu versetzen, sich stärker für ihren eigenen Lernprozess verantwortlich zu zeigen, indem sie ihre Lernentwicklung durch Beobachtung, Dokumentation, Reflexion und Bewertung mitgestalten. Insbesondere Schülerinnen und Schüler, die im „Lernen ler- nen“ geschult und entsprechend methodisch ausgerüstet werden, sind dazu befähigt, eigene Handlungsfelder für eigenständiges Tun zu erkennen. Ein Methodencurriculum, das das „Lernen lernen“ neben anderen methodischen Kompetenzen in den Blick nimmt, würde die an unserer Schule bereits vorhandene methodische Arbeit festigen und in eine für jede Jahr- gangsstufe vorgesehene Progression sinnvoll einbetten. Des Weiteren würden so auch Eltern erkennen, über welche Lern- und Methodenkompetenzen ihr Kind verfügen sollte, um er- folgreich für jedes Fach lernen zu können. Neben der Kompetenz, Lern- und Arbeitsprozesse eigenständig zu steuern, wird die Fähig- keit, im Team zu arbeiten in unserer heutigen Gesellschaft immer stärker zu einer Kernkom- petenz. Bisher zeigte sich, dass die Schülerinnen und Schüler des Lessing-Gymnasiums auch gerne im Team arbeiten, aber noch keine festen Teamstrukturen wie feste Lernpartnerschaf- ten angedacht sind, damit sie von- und miteinander lernen. Kooperatives Lernen im Sinne von unterstützendem Lernen im Unterricht wird allerdings am Lessing-Gymnasium häufig Seite 14 von 41 Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019
Unterrichtsentwicklung berücksichtigt, damit die Schülerinnen und Schüler lernen, eigene und gegenseitige Stärken und Entwicklungsbedarfe zu erkennen und sich gegenseitig Hilfestellung zu leisten. Im Un- terricht fehlen aber noch zahlreichere Angebote, die es ihnen ermöglichen, komplexere teamorientierte Kompetenzen auszubauen und zu festigen. In projektorientierten Unter- richtsfächern, im Wahlpflichtbereich und diversen Arbeitsgemeinschaften wird aber auch heute schon an unserer Schule kooperatives Arbeiten zum Schwerpunkt gemacht, um bei- spielsweise ein Projekt selbstständig zu verwirklichen oder eine komplexe Aufgabe eigen- ständig im Team zu lösen. Das kollegiale Miteinander und die gemeinsame Arbeit, um das Vorankommen unserer Schülerinnen und Schüler in allen Fächern zu fördern, sind den Lehrkräften des Lessing- Gymnasiums sehr wichtig. Die Evaluation und der Umgang mit Ergebnissen, die durch den Blick von außen auf unsere Schule entstehen, werden von ihnen sehr ernst genommen, um Handlungsfelder abzustecken, die möglichst schnell zum Erfolg führen und Probleme aus dem Weg räumen. Schulinterne Fortbildungen wurden zu dem Zweck eingeführt, um alle Lehrkräfte des Lessing-Gymnasiums in einen Austausch zu bringen und um Unterricht zu entwickeln, der Individualisierung und ein kooperatives Miteinander gleichermaßen möglich macht. Das schulische Fortbildungskonzept soll daher auch beibehalten werden, um die Handlungsfelder Individualisierung bzw. Binnendifferenzierung und kooperatives Lernen mit einem fächer- und methodenübergreifenden Ansatz noch stärker in das Zentrum unseres Unterrichts zu rücken. Inwieweit digitale Medien unterstützend herangezogen werden kön- nen, um individualisiertes Lernen und kooperatives Arbeiten zu ermöglichen, soll Schwer- punkt weiterer Fortbildungen sein. Digitalisierung kann ein wichtiger Bestandteil der Frage- stellung sein, wie individualisiertes Lernen zeitgemäß umgesetzt werden kann. Kommunika- tionsplattformen wie der „Lernraum-Berlin“ ermöglichen einen schnellen Austausch zwi- schen den Lehrenden und Lernenden. Eine Systematisierung des „Lernraums-Berlin“ als Aus- tausch- und Lernplattform für unsere Schule kann daher nur förderlich sein, Unterricht so in- dividualisiert und binnendifferenziert wie möglich zu gestalten. Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019 Seite 15 von 41
2 1 Ziele Maßnahmen Indikatoren/Messinstrumente verantwortlich Terminierung Fortschreitende Einrichtung Ausschuss UE/Digit/DSB Protokolle im LR Win, Mah, Dal, Dbt, Fis, Jac Ab 2019/20 fortlaufend Professionalisierung der L Nutzung digitaler Medien zur Unterstützung selbstorgani- Konzept1 existent , 3 mit SL terminierte Ausschuss UE/Digit/DSB, ggf. Koop. Ab Sj 2019/20, vorl. Kon- sierten, kooperativen und binnendifferenzierten Lernens Arbeitstreffen, im Sj, Protokolle im LR mit Konzeptgruppe Medienbildung2 zept bis Ende Sj 2020/21 vgl. eEducation Seite 16 von 41 Selbstorganisiertes, kooperatives Min. einmal pro Hj werden die Themen ‚Binnendifferenzie- Protokolle der FK FBL/FL ab SJ 2019/20 und binnendifferenziertes Lernen rung‘, ‚selbstorganisiertes Lernen‘ sowie ‚kooperatives im Fachunterricht Lernen‘ in einer FK thematisiert (z.B. im Stil "best prac- tice": L stellen sich gegenseitig ihre Materialien vor). Unterrichtsentwicklung Jeder FB legt 3-4 Methoden fest, die selbstorganisiertes, Festlegung in FK (Protokolle); Samm- FBL bis Ende SJ 2019/20 kooperatives & binnendifferenziertes Lernen auf verschie- lung der Materialien im LR (wachsen- dene Kompetenzen bezogen fördern. Vorschlagsliste mit des Methodencurriculum) entspr. Methoden dient als Diskussionsgrundlage in FB. SchiLF als Sj.-begleitende Reihe1. Jeder FB schickt obliga- Qualität der entwickelten Materialien Durchführung der Fortbildungen: jährlich ab SJ 2019/20 Unterrichtsentwicklung torisch. 2 L als festes Tandem zur Erstellung binnendiffe- (Erprobung in Tandems, kollegiales Dal, Jac renzierter, die Stärken & Entwicklungsbedarfe unserer S* Feedback, Evaluation des erstellten berücksichtigender Materialien (z.B. in Form von Stati- Materials & Anpassung); Materialpool onsarbeit, Arbeitsplänen, etc.) im LR Selbstorganisiertes Lernen Entwicklung diagnostischer Instrumente zur Selbstreflexi- Sammlung von erstellten Materialien in FBL/FL, Fachspezifische Arbeits- SJ 20/21; 2-jährl. Sichten & im Fachunterricht fördern onsstärkung der S*, (z.B. Checklisten, Selbst-Eva-Bögen) den LR der FB gruppen an Präsenztagen Materialweiterentwicklung Methodentraining („Lernen lernen“) in 1. UWo (5./7. Kl.); Materialien zum Methodentraining wer- Zu gründende AG Methodentrai- Erarbeitung der ersten Fas- mögl. Themenschwerpunkte von neu aufzustellendem den nach Durchführung in den Klas- ning; Aufteilung der Methoden auf sung Ende SJ 2019/20; Team erarbeitet (aktuelle & neue KL der 5./7. Kl) senlernräumen zur Verfügung gestellt die FB (Durchführung im FachU) Erprobung ab SJ 2020/21 Obligatorische Klassenarbeitsersatzleistung im WPF9: Durchführung im WPF 1, Klasse 9 WPF-Koordinator_in ab SJ 2019/20 hochwach- 1 schriftliche Ausarbeitung (& ggf. Präsentation), als send Kompetenztraining für PibF/5.PK: Fragestellung & Gliede- rung entwickeln, Vortrag vorbereiten, Reflexion vorstruk- turieren; Abgleich/Besprechung im Unterricht Ziele und Maßnahmen des Entwicklungsschwerpunktes Nutzung des Medienzentrums oder der Schiller-Bibliothek Materialien werden im Methodencurri- Fis, Dal, Jac ab SJ 2019/20 durch S* (SOL): pro Halbjahr wird ein Rechercheauftrag culum hinterlegt im Medienzentrum erteilt. 1 Fach-L/KL in 1. Teamsitzung beauftragt: stellt seine Ma- terialien zur Verfügung (K*-Tandembildung). Obligat. Nutzung des LR von Sek2-S* (Informieren zu Ter- Im FachU werden LR eingerichtet. minen etc., Selbstverantwortlichkeit im Lernen einfordern) Selbstorganisiertes Lernen 1-2 Mal/QZ wird Projektwoche mit thematischen Schwer- Veröffentlichung gelungener Ergebnis- Ausschuss UE/Digit/DSB ab SJ 2019/20 außerhalb des Fachunterrichts punkt von S* gestaltet. S* mit Projektidee an L (Unterstüt- se im schulischen Rahmen fördern zung bei Planung & Durchführung). Aufnahme von Lernpatenschaften als AG: Sek2-S* be- Konzept existent, AG-Programm, Teil- SozPäd Ab SJ 2020/21 als in Tandems / kollegiales Feedback, Workshop 3: Erfahrungsberichte, Evaluation des Materials und ggf. Anpassung / Ergänzung treuen Sek1-S* bzw. ältere Sek1-S* betreuen jüngere. nehmerzahl Stärkenorientierung Umstrukturierung der Teamsitzungen: u.a. mehr Fokus auf Themen-Vorschlagsliste für Teamsit- KL ab SJ 2019/20 Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019 Workshop 1: Input und Beginn Materialerstellung, Workshop 2: Fortsetzung der Arbeit an konkreten Materialien, Erprobung des Materi- Stärken der S*; Teilnahme der ehemaligen KL: Info-fluss) zungen, termin. T-Sitzungen im 1. HJ
Seite 16 von 41 2 1 Ziele und Maßnahmen des Entwicklungsschwerpunktes Unterrichtsentwicklung vgl. eEducation Ziele Maßnahmen Indikatoren/Messinstrumente verantwortlich Terminierung als in Tandems / kollegiales Feedback, Workshop 3: Erfahrungsberichte, Evaluation des Materials und ggf. Anpassung / Ergänzung Workshop 1: Input und Beginn Materialerstellung, Workshop 2: Fortsetzung der Arbeit an konkreten Materialien, Erprobung des Materi- Fortschreitende Einrichtung Ausschuss UE/Digit/DSB Protokolle im LR Win, Mah, Dal, Dbt, Fis, Jac Ab 2019/20 fortlaufend Professionalisierung der L Nutzung digitaler Medien zur Unterstützung selbstorgani- Konzept1 existent , 3 mit SL terminierte Ausschuss UE/Digit/DSB, ggf. Koop. Ab Sj 2019/20, vorl. Kon- Unterrichtsentwicklung sierten, kooperativen und binnendifferenzierten Lernens Arbeitstreffen, im Sj, Protokolle im LR mit Konzeptgruppe Medienbildung2 zept bis Ende Sj 2020/21 Selbstorganisiertes, kooperatives Min. einmal pro Hj werden die Themen ‚Binnendifferenzie- Protokolle der FK FBL/FL ab SJ 2019/20 und binnendifferenziertes Lernen rung‘, ‚selbstorganisiertes Lernen‘ sowie ‚kooperatives im Fachunterricht Lernen‘ in einer FK thematisiert (z.B. im Stil "best prac- tice": L stellen sich gegenseitig ihre Materialien vor). Jeder FB legt 3-4 Methoden fest, die selbstorganisiertes, Festlegung in FK (Protokolle); Samm- FBL bis Ende SJ 2019/20 kooperatives & binnendifferenziertes Lernen auf verschie- lung der Materialien im LR (wachsen- dene Kompetenzen bezogen fördern. Vorschlagsliste mit des Methodencurriculum) entspr. Methoden dient als Diskussionsgrundlage in FB. SchiLF als Sj.-begleitende Reihe1. Jeder FB schickt obliga- Qualität der entwickelten Materialien Durchführung der Fortbildungen: jährlich ab SJ 2019/20 Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019 torisch. 2 L als festes Tandem zur Erstellung binnendiffe- (Erprobung in Tandems, kollegiales Dal, Jac renzierter, die Stärken & Entwicklungsbedarfe unserer S* Feedback, Evaluation des erstellten berücksichtigender Materialien (z.B. in Form von Stati- Materials & Anpassung); Materialpool onsarbeit, Arbeitsplänen, etc.) im LR Selbstorganisiertes Lernen Entwicklung diagnostischer Instrumente zur Selbstreflexi- Sammlung von erstellten Materialien in FBL/FL, Fachspezifische Arbeits- SJ 20/21; 2-jährl. Sichten & im Fachunterricht fördern onsstärkung der S*, (z.B. Checklisten, Selbst-Eva-Bögen) den LR der FB gruppen an Präsenztagen Materialweiterentwicklung Methodentraining („Lernen lernen“) in 1. UWo (5./7. Kl.); Materialien zum Methodentraining wer- Zu gründende AG Methodentrai- Erarbeitung der ersten Fas- mögl. Themenschwerpunkte von neu aufzustellendem den nach Durchführung in den Klas- ning; Aufteilung der Methoden auf sung Ende SJ 2019/20; Team erarbeitet (aktuelle & neue KL der 5./7. Kl) senlernräumen zur Verfügung gestellt die FB (Durchführung im FachU) Erprobung ab SJ 2020/21 Obligatorische Klassenarbeitsersatzleistung im WPF9: Durchführung im WPF 1, Klasse 9 WPF-Koordinator_in ab SJ 2019/20 hochwach- 1 schriftliche Ausarbeitung (& ggf. Präsentation), als send Kompetenztraining für PibF/5.PK: Fragestellung & Gliede- rung entwickeln, Vortrag vorbereiten, Reflexion vorstruk- turieren; Abgleich/Besprechung im Unterricht Nutzung des Medienzentrums oder der Schiller-Bibliothek Materialien werden im Methodencurri- Fis, Dal, Jac ab SJ 2019/20 durch S* (SOL): pro Halbjahr wird ein Rechercheauftrag culum hinterlegt im Medienzentrum erteilt. 1 Fach-L/KL in 1. Teamsitzung beauftragt: stellt seine Ma- terialien zur Verfügung (K*-Tandembildung). Obligat. Nutzung des LR von Sek2-S* (Informieren zu Ter- Im FachU werden LR eingerichtet. minen etc., Selbstverantwortlichkeit im Lernen einfordern) Selbstorganisiertes Lernen 1-2 Mal/QZ wird Projektwoche mit thematischen Schwer- Veröffentlichung gelungener Ergebnis- Ausschuss UE/Digit/DSB ab SJ 2019/20 außerhalb des Fachunterrichts punkt von S* gestaltet. S* mit Projektidee an L (Unterstüt- se im schulischen Rahmen fördern zung bei Planung & Durchführung). Aufnahme von Lernpatenschaften als AG: Sek2-S* be- Konzept existent, AG-Programm, Teil- SozPäd Ab SJ 2020/21 treuen Sek1-S* bzw. ältere Sek1-S* betreuen jüngere. nehmerzahl Stärkenorientierung Umstrukturierung der Teamsitzungen: u.a. mehr Fokus auf Themen-Vorschlagsliste für Teamsit- KL ab SJ 2019/20 Stärken der S*; Teilnahme der ehemaligen KL: Info-fluss) zungen, termin. T-Sitzungen im 1. HJ
Durchgängige Sprachbildung 4 Durchgängige Sprachbildung Situationsanalyse Mehr als drei Viertel unserer Schülerinnen und Schüler spricht Deutsch nicht als Erstsprache. Dabei ist der bewusste und flexible Umgang mit Sprache eine Kernkompetenz, die Jugendli- che zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben befähigt. So begreifen wir unsere kulturelle Vielfalt und die hiermit verbundene Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit sowohl als wertvolle Qua- lifikation wie auch als Herausforderung. Systematische Sprachförderung wird am Lessing-Gymnasium weiterhin vor allem als integra- tiver Bestandteil des bestehenden Deutschunterrichts gehandhabt. Alle 5. bis 10. Klassen, Regel- und Schnelllernende gleichermaßen, erhalten wöchentlich eine Stunde Deutsch- Sprachförderung (DSF). Dafür werden die Klassen jeweils von ihrer Deutschlehrkraft und ei- ner weiteren Förderlehrkraft in geteilten Gruppen unterrichtet oder gemeinsam von beiden im Team betreut. In den 7. Klassen arbeiten zudem auch im regulären Deutschunterricht grundsätzlich zwei Lehrkräfte in Doppelsteckung. Das neu an der Schule eingerichtete Medienzentrum sowie die vertraglich vereinbarte Ko- operation mit der Schiller-Stadtteilbibliothek bieten den Schülerinnen und Schülern außer- dem vermehrt Anreize zur eigenständigen Lektüre und somit selbstorganisierten Stärkung ih- rer Lesekompetenz. Ein gezieltes Angebot an sprachsensiblen Arbeitsgemeinschaften (z.B. Theater, Schülerzei- tung, Französisch, Spanisch, Englisch und Debating) wendet sich besonders an sprachlich in- teressierte und befähigte Schülerinnen und Schüler. Es geht uns dabei also insgesamt nicht nur um Sprachförderung als ein Ausgleich bei sprach- lich schwachen Lernenden, denen unsere Lehrkräfte ohnehin im Nachmittagsbereich außer- unterrichtlich additive Lernzeiten als Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung anbieten. Viel- mehr streben wir eine durchgängige Förderung von Deutsch als Bildungssprache auf diffe- renzierten Leistungsniveaus und über alle Jahrgangs- und Fachgrenzen hinweg an. Alle Unterrichtsfächer haben gemäß den Vorgaben des Berliner Basiscurriculums sprachbil- dende Inhalte und Methoden in ihre schulinternen Fachcurricula eingearbeitet. Der Großteil der Lehrkräfte ist, auch im Rahmen von organisierten Studientagen, über die letzten Jahre hinweg für die Notwendigkeit von gezielten sprachförderlichen Maßnahmen sensibilisiert worden. Hinsichtlich der Umsetzung im Unterricht besteht in der Breite aller- dings weiterhin noch Handlungs- und Fortbildungsbedarf. Innerschulische Fortbildungsrei- hen zu den Themenfeldern Unterrichtsentwicklung und Sprachbildung sind angelaufen und sollen weiter ausgebaut werden. Differenzierende Sprachfördermaterialien werden allen Lehrkräften in einem Handapparat im Lehrerzimmer und über einen elektronischen Lern- raum zur Verfügung gestellt. Regelmäßig werden die sprachbezogenen Schulleistungsdaten über die Ergebnisse der zen- tralen Vergleichsarbeiten (Vera 8 und MSA) erfasst und systematisch im Quer- und Längs- schnitt ausgewertet. Für die Erhebung der sprachlichen Lernausgangslage in den Eingangs- klassenstufen 5 bzw. 7 sind schuleigene Testungen geplant. Derzeit formiert sich innerhalb unserer Schule, unter anderem bedingt durch die große Fluk- tuation und Verjüngung des Lehrkollegiums in den vergangenen Schuljahren, eine neue Konzept- und Arbeitsgruppe, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern aller Unterrichtsfä- cher und engagierten Eltern zusammensetzt und zukünftig den Austausch unter den Fachbe- reichen und die Entwicklung der innerschulischen Sprachbildung steuern wird. Lessing-Gymnasium Berlin-Mitte | Schulprogramm Fortschreibung 2019 Seite 17 von 41
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