Markant - Freiräume entdecken Türen auf, den Blick weiten! - St. Markus München

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Markant - Freiräume entdecken Türen auf, den Blick weiten! - St. Markus München
No 2/ 2021
                             Juni - August

markant
Der St. Markus Gemeindebrief

        Türen auf, den Blick weiten!

 Freiräume entdecken
      „Leere Formen des Bereitseins“
Markant - Freiräume entdecken Türen auf, den Blick weiten! - St. Markus München
Editorial

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,
nicht dass wir uns falsch verstehen: Die Pandemie ist alles andere als ein Freiraum.
Sie hat vielen Menschen viele Freiräume, Möglichkeiten, Spielräume genommen. Sie
hat Leben zerstört, Beziehungen abgerissen, Perspektiven verbaut, Existenzen ver-
nichtet. Auf der anderen Seite – und auch das gehört dazu – hat sie auch Freiräume
geschaffen. Oder, präziser: Menschen haben welche gewonnen. Als alles Leben he-
runtergefahren war, wurden für viele auf einmal auch Frei-Räume sichtbar: Lücken
zwischen Routinen, Luft zwischen abgesagten Terminen, Pausen im Alltagstrott. Für
eine kurze überschaubare Zeit gab es mehr Raum: für die Familie, zum Spazierenge-
hen im Englischen Garten, zum Telefonieren und Schreiben. FreiRaum.
Zu Freiräumen gehört es, dass sie mehr Luft haben oder lassen als andere Räume.
Sie geben Bewegungsfreiheit – so ermöglichen sie neue Sichtweisen, Aufbrüche,
Wege. Sehnsuchtsorte werden dann genauso sichtbar wie Ecken, die nicht mehr
bewohnt, deren Zugänge zugewuchert sind.
Aber dort, wo „Hindernisse“ weggeräumt sind, nehme ich einen Raum ganz an-
ders wahr – und mich in ihm. Das erleben wir auch im Kirchenraum von St. Mar-
kus. FreiRaum, das ist seit einigen Jahren ein Markus-Thema: „frei von“ etwas zu
werden – und „frei für“. Frei von zuviel Vorgegebenem, Reglementiertem. Frei für
eine ganz eigene Art von Bereitsein, von Präsenz und Experimentierfreude. Frei-
Raum kann auch eine Haltung spiegeln.
Freiräume entstehen für Menschen an ganz verschiedenen Orten und auf ganz viel-
fältige Weise: Für die einen ist es das Tango-Tanzen auf der Straße, die anderen erle-
ben, dass die Luft sie trägt. Wir suchen Freiräume in der Natur – und manche Archi-
tektur ist gebauter Freiraum. In der Fotostrecke haben wir davon etwas eingefangen.
Aber nicht zuletzt auch „unsichtbare Räume“ können Freiräume sein: unsere Ge-
danken und Gebete, die Räume, die Musik, Kunst und Literatur aufspannen, die
Beziehungsräume, die zwischen Menschen entstehen. Lassen Sie sich einladen
auf eine Spurensuche in Sachen Freiräume! Und: entdecken Sie selbst neue Frei-
räume, innerlich und äußerlich – in den Situationen, in denen Sie gerade sind!
Das wünschen Ihnen
                                        Ihre Sabine Geyer und das Redaktionsteam

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Geistliches Wort

Geistliches Wort

Frei und fröhlich
„Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge
und niemandem untertan.“
                       So lautet einer der zentralen Sätze Martin Luthers. Frei sollen
                       wir sein. Nichts soll uns so gefangen nehmen, dass wir in
                       untertänige Abhängigkeit von anderen Menschen, Dingen
                       oder Ideologien geraten. Martin Luther dachte dabei nicht
                       so sehr an die politische Freiheit. Er stand an der Schwelle
                       vom Spätmittelalter zur frühen Neuzeit, daher dürfen wir ihn
                       nicht einfach an modernen Denkkategorien wie Demokra-
                       tie und Menschenrechte messen. Aber dennoch ist Luthers
                       Auffassung hochaktuell: Unser Glaube macht uns frei. Was
Bernhard Liess
                      andere über uns denken oder wie sie uns beurteilen – das
soll uns natürlich nicht gleichgültig sein. Aber es sagt nichts darüber aus, ob wir
wertvoll sind und eine Würde haben. Was wir besitzen, leisten und schaffen – all
das ist wichtig. Aber es sagt nichts darüber aus, ob wir von Gott geliebt sind. Unser
Glaube eröffnet einen Freiraum, in dem wir uns so entfalten können, wie Gott uns
gemeint hat.
Was nimmt uns nicht immer wieder alles gefangen: Unsere Alltagssorgen, die Fra-
gen nach Beruf, Schule, wie es weitergeht – all das ist wichtig. Unser Glaube aber
will uns helfen, die Prioritäten recht zu setzen. Wenn ich mich von Gott geliebt
weiß, muss ich nicht ständig anderen oder mir selbst beweisen, wie wertvoll und
perfekt ich bin. Ich spüre dann eine Freiheit in mir, die mich meinen Weg aufrecht
gehen lässt – gegebenenfalls auch einmal im konstruktiven Widerspruch zu an-
deren.
Unsere Bibel ist voll von Freiheits- bzw. Befreiungsgeschichten. Wenn das Volk
Israel aus Ägypten auszieht, dann ist das nicht nur eine großartige Erzählung. Es ist
auch Bild dafür, dass Gott uns immer wieder aus Knechtschaft und Abhängigkeit
herausführen will. Er fragt uns also immer wieder: Was nimmt Dich gefangen?
Was vergällt Dir die Lebensfreude? Was hält Dich davon ab, so zu sein, wie Gott
Dich gemeint hat? Auch Jesus führt uns das in der Bergpredigt vor Augen, wenn
er uns zuruft: „Sorget Euch nicht!“ Das ist keine naive, lebensferne Aufforderung,

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Geistliches Wort

                                                 sondern eine Erinnerung: Gib Dei-
                                                 nen Sorgen den richtigen Stellen-
                                                 wert in Deinem Leben. Nimm sie
                                                 ernst, aber lass Dich von ihnen
                                                 nicht gefangen nehmen. So ver-
                                                 weist uns Jesus nicht ohne Grund
                                                 auf die Lilien auf dem Feld und die
                                                 Vögel unter dem Himmel – also
                                                 auf die Schönheit der Schöpfung.
                                                 Entdecke, dass Dein Leben sehr
                                                 viel mehr ist als das, was Dich im
Alltag beschäftigt. Bleibe offen und sensibel für das Schöne und das Wunderbare
in der Welt und auch in Deinem Leben. Wie schnell werden wir blind dafür und
damit auch unfrei. Deshalb gehört die Freude zur Freiheit dazu. Freude kann das
lösen, was uns hemmt und unfrei macht. Diese befreiende Freude will Gott uns
schenken, gerade auch, wenn wir um die Macht der Trauer und der Sorgen wis-
sen. Mit Paul Gerhardt können wir dann Gott bitten:
„Er gebe uns ein fröhlich Herz,
erfrische Geist und Sinn
und werf all Angst, Furcht, Sorg und Schmerz
ins Meeres Tiefe hin.“
                                                                    Bernhard Liess

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Thema

„Leere Formen des Bereitseins“ – FreiRaum St. Markus

„man habe einmal vertrauen. man verzichte einmal auf alle pläne, man warte
einmal ab. es werden menschen kommen (...) man biete einmal zunächst gar
nichts. man höre. und aus dem hören werden worte wachsen (...)“
(Franz Rosenzweig, Zur jüdischen Erziehung, Berlin 1937, S. 48f.)
Was passiert, wenn unsere Kirche zum Freiraum wird? Diese Frage hat die Kir-
chengemeinde St. Markus bei ihrer ersten FreiRaum-Aktion Anfang 2016 bewegt.
Der Künstler Benjamin Bergmann, der beim Umbau 2009 den Kirchenraum und
vor allem die Prinzipalien (Altar, Ambo, Taufbecken) neu gestaltet hat, wollte einen
freien Raum für spirituelle Erfahrungen schaffen. Ein leerer Kirchenraum, der den
Blick der Besuchenden nicht mit alten Sehgewohnheiten bedient, sondern neue
ermöglicht. Das Auge soll dabei nicht an der Oberfläche hängen bleiben, sondern
in die Tiefe unserer Existenz vordringen.
Mit dem ersten FreiRaum entdeckten wir alle diese Möglichkeiten unseres Kir-
chenraums neu. Gottesdienste ohne feste Bestuhlung, Liturgie an ungewöhnli-
chen Orten im Raum. Menschen, die im Kirchenraum auf Kissen und Liegestühlen
ein neues Gottesdienstgefühl ausprobierten. Und Predigten, die „entrümpelten“,
um eigenes Denken wachsen zu lassen.
Zum Reformationsjubiläum 2017 haben wir St. Markus wieder leergeräumt. Mit
dem inneren Raum korrespondierte diesmal die „UTOPIA TOOLBOX“, ein Contai-
ner, der vor unser Kirchenportal die Frage „Was willst Du wirklich?“ transportierte.
Eine Frage, auf die knapp 2000 Besucher der Kunstaktion bewegende Antworten
fanden. Der freie, leere Raum schaffte Menschen die Möglichkeit zur Resonanz
mit sich selbst, mit anderen, mit Gott. So war es auch Weihnachten in der „Hirten-
kirche“, Ostern mit dem blühenden Kreuz.
Auch zum Kunstarealfest im Juli ist immer wieder FreiRaum. St. Markus tritt in
Resonanz mit dem Außenraum. Musik in St. Markus, digitale Raumideen und der
Sonntagsgottesdienst treten an diesem Wochenende in den Dialog mit den Be-
sucherinnen und Besuchern des Kunstareals. In vielen Formaten ist dieser Dialog
an St. Markus gewachsen. So ist z.B. das „Ewige im Jetzt“ ein Dialog zwischen
Kunst, Religion und Musik, der uns die existenziellen Fragen unseres Lebens aus
unterschiedlichen Perspektiven neu erschließt.

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Impressionen vom FreiRaum 2016
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Thema

Die Musik ist dabei das wichtigste Medium des Dialogs unserer Gemeinde mit
den Menschen. Unser Kirchenraum ist wandelbar: Er wird zum Konzertsaal, zur
Theaterbühne, zum Trauerort, zur Hochzeits-Location, zum Ballsaal oder einer
Ausstellungshalle.
„KirchenRaum als leere Form des Bereitseins für Menschen mit ihren Fragen und
Lebensgefühlen.“ Dieser Satz entstand für mich 2017 im Dialog mit kirchlichen,
sozialen und kommunalen Gesprächspartnern bei einem Symposium der Initia-
tive „Kirche findet Stadt“ des Bundesbauministeriums. Diese Initiative fördert die
Zusammenarbeit unterschiedlicher Institutionen im Quartier.
Von außen sieht man St. Markus ihre Wandlungsfähigkeit gar nicht an.
So stehen wir nun seit Jahren auch im Dialog mit dem Münchner Forum und un-
seren Nachbarn, um auch im Außenbereich einen attraktiven FreiRaum mit einer
hohen Aufenthaltsqualität zu schaffen. Ich erlebe die Maxvorstadt auf der einen
Seite als großen FreiRaum, wo Menschen besonders in den Pinakotheken und
davor, bei der Suche nach einem sonnigen Platz für das Mittagessen oder auf den
Partymeilen am Abend ihre Freiräume nutzen. Auf der anderen Seite sind wir in
unseren institutionellen „Burgen“ der Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft und Indus-
trie, aber auch der Religion zurzeit mehr mit dem Blick auf Relevanz und Reprä-
sentanz beschäftigt als mit der Resonanz unseres Tuns und unserer Erscheinung
bei den Menschen.
Die Sanierung des Altstadttunnels vor unserer Kirchentür bietet neue Möglich-
keiten für einen ResonanzRaum, einenFreiRaum auch außerhalb unserer – nach
außen hin unscheinbaren – „Kirchenburg“. Einen FreiRaum, der Menschen eine
hohe Aufenthaltsqualität bietet und Forum wird für das Gespräch, den geselli-
gen Austausch, die Frage, was wir wirklich wollen, oder einen Moment der Ent-
schleunigung in der Sonne. Im Zusammenspiel mit den Anrainern will St. Markus
die Möglichkeiten einer gemeinsamen Oberflächengestaltung prüfen. Und das
ganz im Sinne der Definition von Landschaftsplanung (vgl. den Wikipedia-Artikel
zu „Freiraum: Landschaftsplanung“): „Freiraum gilt (…) als nutzbarer Ort, der von
Menschen selbstbestimmt angeeignet werden kann. Ein Freiraum ist ein Ort, der
für vielfältige Handlungen offensteht und für andere Handlungsoptionen als die
aktuell praktizierten generell Platz lässt.“
Diesen FreiRaum zu organisieren und für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt
nach den Verfehlungen der Verkehrsplanung Ende der 60er/Anfang der 70er wie-
der zu zurückzuerobern, ist ein zähes Ringen.

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Thema

Über 40 Jahre läuft dieser Prozess schon. Das Bürgergutachten zum Kunstareal
von 2014 hat dieser Selbstbestimmung der Aneignung einen weiten Raum ge-
öffnet. Im aktuellen „Bürgerdialog“ mit seinen vorbestimmten Ritualen und der
Technikfokussierung ist daraus wieder ein Verkehrsplanungsprojekt geworden,
das den Freiraumgedanken zu Abstandsflächen (Grünflächen) degradiert. Die
wichtigen Entscheidungen, so erweckt es den Eindruck, werden nicht im Bürger-
dialog, sondern hinter verschlossenen Türen getroffen.
St. Markus will in der nächsten Zeit den Bürgerdialog auf andere Weise führen und
erst einmal auf konkrete Pläne verzichten. Wir wollen mit den Menschen in unse-
rem Viertel gemeinsam entdecken, welche leeren Formen des Bereitseins, wel-
che FreiRäume es geben kann, damit wir uns begegnen, das Leben miteinander
teilen und aus dem vermeintlichen „Nichts“ Worte und Taten wachsen lassen, die
für uns als Bürgerinnen und Bürger gut und heilsam sind. Die Baustellensituation
vor und auf unserem Kirchengrundstück bietet dieser Haltung einen besonderen,
kreativen Rahmen. Wir freuen uns auf rege Beteiligung.
                                                                  Olaf Stegmann

Die Neuentdeckung der Nachbarschaft
Kunst und Lebenskunst in Zeiten der Pandemie
Kürzlich traf ich im Supermarkt meinen Wohnungsnachbarn. Fast hätte ich ihn
nicht erkannt und wäre grußlos an ihm vorbeigelaufen. Das lag nicht an der Mas-
ke, die sein Gesicht bedeckte. Der ganze Mensch schien plötzlich ein anderer.
Seine Haltung war lässig, die Stirn gelöst, die Augen strahlten mit neuem Glanz.
Er sah glücklich und entspannt aus. Um Lichtjahre verjüngt.
Nur selten hatte ich ihn in Jeans und Sneakers gesehen. Und wenn, dann schon
gar nicht mitten in der Woche und mit Einkaufstüten im Arm. In den Jahren, in
denen wir Tür an Tür wohnten, haben wir uns oft monatelang nicht getroffen.
Als international beschäftigter Unternehmensberater reiste mein Nachbar stän-
dig um die Welt. Wenn überhaupt, dann waren wir uns am Freitag oder Montag
flüchtig im Treppenhaus über den Weg gelaufen, wenn er mit Anzug und Kra-
watte, Kleidersack und Laptoptasche zur Haustür hechtete. Unten wartete mit
laufendem Motor das Taxi zum Flughafen. Mehr als ein gehetzter Gruß war da
selten drin.
Doch diesmal lächelte mein Nachbar tiefenentspannt und hatte sogar Zeit für
ein längeres Schwätzchen. „Wow, was ist denn mir dir passiert? Hast du dich ver-

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liebt?“, fragte ich überrascht. Mein Nachbar schüttelte den Kopf. „Corona“, grinste
er und raunte mir verschwörerisch zu: „Ich trau es mich ja kaum laut zu sagen,
aber mein Leben hat sich total positiv verändert.“ Und dann erzählte er, dass er
seine über den Globus verstreuten Topmanager neuerdings im Home Office be-
rate. Und dass das Coaching über den Bildschirm genauso effizient sei wie die
persönlichen Begegnungen in den Zeiten vor der Pandemie. „Im Gegenteil, ich
spare viel Geld, das ich früher für Flüge, Hotels und Restaurants aufwenden muss-
te. Ich habe endlich kochen gelernt, schlafe wieder gut, habe keine Jetlags mehr
und endlich Zeit für mich selbst.“ „Und deine Umzugspläne?“ fragte ich weiter, „ist
die neue Wohnung inzwischen fertig?“ „Ja, aber ich werde sie erst einmal vermie-
ten“, antwortete mein Nachbar, „denn im letzten Jahr habe ich unser liebenswer-
tes Viertel zum ersten Mal richtig kennen und schätzen gelernt. Ich will es mir jetzt
hier gemütlich machen.“
Ein paar Wochen später wurde ich durch lautes Klopfen, Bohren und Hämmern
geweckt. Aha, dachte ich und vergrub den Kopf im Kissen, Thomas macht Ernst.
Er renoviert sein neues altes Zuhause. Willkommen daheim!
Brot und Spiele diesseits und jenseits des Küchentischs
Ja, es gibt sie tatsächlich, jene Glücklichen, denen der Lockdown statt Existenz-
ängsten und schlechter Laune die Chance auf ein besseres Leben eröffnet. Womit
sich mal wieder die Binse bestätigt, dass Krisen auch Chancen bergen. Wandel
und Wachstum gedeihen eben nicht nur in den vermeintlich guten Zeiten. Und
wird nicht gerade ein so zartes Pflänzchen wie die Kreativität erst durch Ein-
schränkungen zur Blüte gebracht?
Etwas Ähnliches erlebe ich zurzeit mit
meiner Freundin Karin. Karin wohnt im
Nachbarhaus, also ebenfalls im Kunst-
areal. Vor der Pandemie sind wir ger-
ne zusammen durch die Museen und
Galerien gezogen. Als Karins Sohn
noch zu Hause lebte, kam ich manch-
mal zum Memory rüber. Nach seinem
Auszug erweiterten wir unsere Spiele-
abende zu „Mal- und Spieleabenden“. Mal- und Spielabende: ein „Social distancing
Meistens in Karins Wohnküche, wo sie painting“
mich mit exotischen Kräutertees abfüllte und beim Halma über den Tisch zog. In
den Denkpausen kritzelten wir beide – ohne jeden künstlerischen Anspruch - auf

                                                                                   9
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                                               leeren Blättern herum. Am Ende
                                               des Abends stellten wir dann aus
                                               unseren Skizzen eine Collage
                                               zusammen. Das war witzig und
                                               führte zu originellen, manchmal
                                               sogar dekorativen Resultaten.
                                               Unsere so unterschiedlichen indi-
                                               viduellen Handschriften ergänz-
                                               ten sich erstaunlich gut. Unab-
                                               hängig davon und unabhängig
                                               voneinander dilettieren wir beide
                                               seit langem in unseren Wohnun-
                                               gen künstlerisch vor uns hin.
                                               Die Kontaktbeschränkungen durch
                                               Corona machten uns zunächst
                                               spiele- und ratlos, doch dann hat-
                                               ten wir eine Idee: Jede von uns
Ein „Social distancing painting“               hortet ja in ihrer „Mal- und Krea-
tiv-Schublade“ ein Sammelsurium von Skizzen, halbfertigen Bildern, Postkarten,
Kunstdrucken, Fotos, Perlen, Stoffresten und anderen Fundstücken. Wie wäre es,
wenn jede der anderen eines ihrer halbfertigen Kunstwerke zur Verfügung stellen
würde? Abwechselnd – zur gegenseitigen Übermalung, Überklebung, Verfrem-
dung, Vollendung – völlig frei nach Schnauze. Dieses Experiment entpuppte sich
sogar als noch viel spannender als die Küchentisch-Collagen. Denn nun fiebern
wir dem Ergebnis ohne jede Vorwarnung oder Möglichkeit zur Mitgestaltung oft
wochenlang entgegen. Unsere Social distancing paintings bringen einige – mal
mehr, mal weniger gelungene, aber immer aufregende – Gemeinschaftswerke
hervor. Für eine Überraschung sorgen sie immer! Und das eine oder andere un-
serer kreativen Joint Ventures schmückt inzwischen sogar die eine oder ande-
re Wohnungswand. Womit sich eine weitere Binse bestätigt: Zwei ist manchmal
mehr als die Summe von eins und eins.

                                                              Bettina Winterfeld

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Thema

FreiRäume im Kunstareal
Salsa vor der Pinakothek der Moderne, Tango in den Pro-
pyläen, Fußball auf der Wiese bei der Alten Pinakothek und
Tischtennis neben der TUM-Mensa. Bei Minna Thiel trifft
man sich auf ein Bier und die letzten Sonnenstrahlen. Ein
normaler Abend im Kunstareal München. Auf einer Fläche
von 500 x 500 Metern umfasst es mehr als 60 Institutionen
– und das „Dazwischen“. Denn es sind auch die Freiräu-
me, die das Kunstareal auszeichnen. Der Königsplatz, die
Grünflächen rund um die Pinakotheken, der Karolinenplatz
sowie die Gärten, die zu einzelnen Institutionen gehören, Laura Schieferle
bezaubernde Oasen wie der Innenhof der Glyptothek und der Garten des Len-
bachhauses. Ich selbst bin immer wieder überrascht, wie unbekannt die Fläche
hinter der Musikhochschule ist. Dort stehen wunderbare Sitzbänke, auf denen ich
gerne meine Mittagspause verbringe, weil man nur wenige Meter vom Verkehr
entfernt eine Auszeit nehmen kann. Bei gutem Wetter gibt es ein gratis Konzert
obendrauf: durch die offenen Fenster hört man die jungen Musiker*innen spie-
len. Wie wichtig diese Freiräume sind, zeigten auch einige Studierende der TUM.
Als die Glyptothek zur Baustelle wurde, „verschwanden“ auch die dazugehörigen
Treppen. So entstand die Idee der Glyptotheke: einige Treppenelemente wur-
den nachgebaut, auf den Königsplatz gestellt und so der Öffentlichkeit zurück-
gegeben. Im letzten Corona-Sommer wurden die Freiflächen zum verlängerten
Wohnzimmer.

                                                  Wie können wir die Freiflä-
                                                  chen im Kunstareal best-
                                                  möglich nutzen, damit dar-
                                                  aus auch Freiräume werden?
                                                  Räume, die einladen, Energie
                                                  und Inspiration zu tanken,
                                                  sich auszuruhen oder auch
                                                  auszupowern, sich niederzu-
                                                  lassen oder durchzuflanieren.
                                                  Antikensammlungen: Lichtpro-
                                                  jektion

                                                                             11
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Thema

Und wie können wir die vorhandenen Flächen so bespielen, dass sie das Kunst-
areal sicht- und erlebbar machen? Zwei aus meiner Sicht sehr erfolgreiche Pro-
jekte wurden in den letzten Monaten umgesetzt. Da war an erster Stelle „Das
Kunstareal verbindet“, die Lichtaktion der Landeshauptstadt München. Die Vi-
deokünstlerin Betty Mü zeigte u.a. großflächige Projektionen, die die Kunst der
geschlossenen Museen nach außen holten, auf ausgewählten Fassaden. Beim
Tolerance Poster Projekt der Neuen Sammlung – The Design Museum wurde
der Außenraum zur Ausstellungsfläche für eine Vielzahl an Plakaten zum Thema
Toleranz. So auch der Bauzaun vor dem Haupteingang von St. Markus. Danke
dafür!

                                                                  Laura Schieferle

FreiRaum – für digitale Präsenz
Das Ägyptische Museum hat, wie viele andere
Kulturinstitutionen, seine digitale Präsenz seit vergangenem
Frühjahr erweitert und um neue Formate ergänzt. Vorträge
und Podcast, „Miniaturen“ mit Münchner Künstlern, ein
Hieroglyphenkurs online, Unterrichtsmaterialien für Schüler,
digitale Versionen von Sonder- und Dauerausstellung, Videos
und Rätsel, Spiele und Bastelanleitungen – das Angebot
richtet sich an verschiedene Zielgruppen. Damit erreichen
wir deutlich mehr Interessenten als zuvor (auch im Hinblick
auf den Einzugsbereich), die unabhängig von Öffnungszeiten
                                                                Sylvia Schoske
teilnehmen können. Die überaus positiven Rückmeldungen
werden dazu führen, diese Angebote auch künftig zur Verfügung zu stellen.
                                              Damit sind auch Befürchtungen
                                              weggefallen, eine zu breite digitale
                                              Präsenz könnte das Interesse
                                              am Museumsbesuch verringern
                                              – das Gegenteil ist der Fall, wie
                                              aus zahlreichen Gesprächen mit
                                              Besuchern deutlich wird: Sie ver-
                                              missen die Originale …
                                                                Dr. Sylvia Schoske

                                              Das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst

                                                                                 13
Thema

Im wunderbaren FreiRaum

FreiRaum: das ist zunächst einmal, ganz wörtlich verstanden, der frei geräumte
Raum, in diesem Fall der von Stühlen frei geräumte Kirchenraum von St. Markus.
FreiRaum ist der leere Raum, nein, FreiRaum beginnt mit dem leeren Raum. Denn
erst im leeren Raum – auch wenn die Kirche nicht komplett leer ist, sondern die
Insignien ihrer Bestimmung sichtbar bleiben – wird spürbar, was einen Raum als
Raum konstituiert.
Dabei ist der Raum ja keine „Schuhschachtel“, in die es dies oder jenes
hineinzustopfen gilt. Diese Definition eines Raums als Container mag für
Dachböden und Keller ihre Berechtigung haben; für einen Kirchenraum stimmt sie
nicht. Denn spätestens jetzt wird deutlich, dass einen Kirchenraum als spirituellen
Raum andere und weitere Faktoren prägen als seine Kubikmaße – wenn diese auch
unabweisbar in ihrer Überdimensioniertheit prägendes Merkmal des Kirchenraums
sind als gebaute Transzendenz, als Raum gewordenes Überschreiten unserer
sichtbaren Wirklichkeit. Denn jeder ge-baute Raum ist zugleich um-bauter
Lebensraum – und hier eben auch umbaute Verhältnisbestimmung der feiernden
Gemeinde untereinander und zu Gott.
Der britische Regisseur Peter Brook beschreibt anhand des leeren Raums,
was das Theater ganz elementar ausmacht: „Ich kann jeden leeren Raum

14
Thema

nehmen und ihn eine nackte Bühne nennen. Ein Mann geht durch den Raum,
während ihm ein anderer zusieht; das ist alles, was zur Theaterhandlung
notwendig ist.“ (Der leere Raum, 1983, S. 9) Auf den FreiRaum in St. Markus
übertragen, heißt das für mich: „Ein Mensch tritt in den leeren Kirchenraum; das
ist alles, was für den FreiRaum notwendig ist.“ Der leere Raum ist nicht wirklich leer. In
dem Moment, in dem ich ihn betrete, dehnen sich meine Schritte, Blicke, Gedanken
und Gefühle in diesen Raum hinein aus und gehen vielfältige Beziehungen ein:
mit seiner Größe, seinem Alter, seiner Bestimmung, Durchlässigkeit, Stille. Im frei
geräumten Kirchenraum nehme ich den Raum in seiner gebauten Spiritualität
intensiv und un-verstellt wahr. Der leere Kirchenraum ermöglicht freie Bewegung
und Zugänglichkeit zu allen Orten: Schreiten, Tanzen, Rennen bis hinter den Altar.
Er lädt zu kreativen Perspektivwechseln ein, zu Sitzen, Kauern, Liegen; ich kann
mich selbst in ihm neu ver-orten. Licht und Geräusche dringen anders in meine
Wahrnehmung; Drinnen und Draußen werden füreinander transparent. Der leere
Raum wird zum Spielraum für mich, zum Möglichkeitsraum meiner Entdeckungen,
zum Spiegel meiner „inneren Räume“, meiner Erfahrungen, Gefühle, Hoffnungen
… zum Begegnungsraum mit mir selbst – und Gott.
FreiRaum auch in Kopf und Herz, eine neue Zuordnung von „wichtig“ und
„unwichtig“, eine offene, experimentelle Grundhaltung, die Erfahrung von Gnade,
der Ausdruck von Dankbarkeit, ein Anerkennen der eigenen Vorläufigkeit und
Begrenztheit – die Zwiesprache mit dem freien Raum führt in eine ganz eigene
gelebte Spiritualität. Innehalten, den Blick aufheben, sich selbst neu verorten,
gestärkt weitergehen. Das ist für mich FreiRaum.
                                                                   Sabine Geyer
Ostern 2021. Ein Kreuz aus Blumen im freigeräumten Kirchenraum

                                                                                       15
Thema

Mein ganz persönlicher Frei-Raum
Eigentlich gehört der Vormittag mir. Die Kinder sind dann in der Schule, mein
Mann im Büro und ich habe Zeit zum Schreiben. Glücklicherweise darf ich damit
meinen Lebensunterhalt verdienen. Doch dafür brauche ich Ruhe und vor allem
Muße. Und genau da beißt sich die Katze in den Schwanz: In meinen Schreibfluss
finde ich nur, wenn ich genügend Ruhe habe.
Seit Anfang Januar herrscht bei uns jedoch der ganz normale Homeschooling
Wahnsinn, gefolgt von tageweisem Wechselunterricht (bei dem immer eines
meiner Kinder abwechselnd zu Hause war) und aktuell wieder Homeschooling.
Statt an meinen Manuskripten weiterzuschreiben, bin ich zur Lehrerin geworden,
die nebenbei noch den Haushalt schmeißt. Ein Kraftakt, den viele Eltern gerade
leisten müssen.
Ich vermisse meine freie Zeit. Meinen Raum für mich – um es mit den Worten von
Virginia Woolf zu sagen. Und trotzdem genieße ich es auch, mehr Zeit mit meinen
Kindern zu verbringen. Sie bei mir zu haben. Wir versuchen, das Beste daraus
                                                 zu machen. Am Nachmittag,
                                                 wenn alle Aufgaben erledigt
                                                 sind und wir zu Mittag gegessen
                                                 haben, schwingen wir uns auf
                                                 die Räder und radeln durch
                                                 München. Immer wieder er-
                                                 kunden wir neue Stadtviertel
                                                 und landen manchmal auch
                                                 an Plätzen, an denen wir früher
                                                 nie vorbeigekommen sind.
                                                  Unser größter Familienschatz
                                                  ist aber unsere kleine Fe-
                                                  rienwohnung im Alpenvorland.
Freiraum Alpenvorland                             Er ist Rückzugsort und Erho-
lung – vor allem nach der anstrengenden Homeschooling-Phase zwischen den
Weihnachts- und Osterferien, die mich und die Kinder an den Rand unserer Kräfte
gebracht hatte. Sobald wir in den Bergen sind und den Wald direkt vor uns haben,
fühlen wir uns frei und können wieder durchatmen!
                                           Veronika Wiggert, Kinderbuchautorin

16
17
Thema

„Zuhause in der Weite des Lebens“ –
unser FreiRaum-Projekt „LEO“

Als die Mitglieder des Kirchenvorstands von St. Markus zu Beginn der neuen
Amtszeit von ihrem Lebensgefühl „Kirche“ erzählten, wurde durchweg das Motiv
der Heimat genannt. Die Kirchengemeinde als Zuhause: Im Kindergottesdienst,
in der Konfirmandenzeit, in der Jugend erlebten wir die oft ländliche Kirchenge-
meinde als einen zentralen Mittelpunkt des Familienlebens und der Ortsgemein-
schaft. Doch bei allen gab es neben dem Heimatgefühl auch die Sehnsucht nach
der Weite des Lebens.
Und so zog es uns alle dann weiter in die große, weite Welt. Hier in St. Markus
haben wir dann wieder eine Heimat gefunden. Doch das Gefühl von Weite ge-
hörte nun dazu.
So entstanden in der Folge im Kirchenvorstand viele Ideen, auch die eigene „Hei-
mat Kirche“ für andere zu öffnen und zu weiten. Dazu gehört nicht nur der Frei-
Raum in St. Markus, der am vergangenen Weihnachts- und Osterfest zu einem
besonderen Erlebnis des Kirchenraumes und dieser Feste einlud, sondern auch
der Raum, in dem wir wohnen, einkaufen, arbeiten, studieren, unsere Freizeit ver-
bringen. Unser Viertel ist ein wunderschöner FreiRaum. Und wir haben darin alle
unsere Lieblingsorte entdeckt, den Lieblingsbäcker, die beste Eisdiele der Welt.
Wir sitzen auch gerne an unseren verwunschenen Sonnenplätzen, haben unse-
re Joggingstrecken und Spaziergangsrunden, verabreden uns in einem schönen
Café oder zum Basketballspiel an der Pina.
„Wir müssen mehr raus in unser Viertel, raus aus unseren Kirchenmauern“, war
bald eine der Ideen des neuen Kirchenvorstands für die Gemeindearbeit. Und so
wurde „LEO“ geboren, der an die verschiedenen Lieblings-Orte unseres Viertels
knattern und die Menschen dort zu Begegnung und Gespräch einladen soll. Ein
Stück Kirchenheimat „To Go“. Und „LEO“ soll nicht nur St. Markus zu den vielen
Lieblingsorten in München-Mitte bringen, sondern auch mit anderen Gemein-
den und sozialen Institutionen geteilt werden. Also nicht nur „To Go“, sondern
auch „To Share“.
Wir freuen uns nun auf die gemeinsamen Begegnungen und Gespräche im
Stadtteil bei einem Espresso oder einem kühlen Glas Wasser und sind gespannt,

18
Thema

mit wem LEO die neuen „FreiRäume“ nutzen wird. Alle Informationen zu LEO
finden Sie unter www.leo-ape.de – und verfolgen Sie auch die Abenteuer von
LEO in seinem Blog.
LEO hat übrigens wunderbare Unterstützer*innen gefunden: Die sechs evangeli-
schen Innenstadtgemeinden und den Bezirksausschuss München-Maxvorstadt.
Und auch unser Team ist seit dem letzten Aufruf im markant deutlich gewachsen.
Wir freuen uns über weitere Begeisterte im LEO-Team!
Unterstützen auch Sie unseren LEO
Für die Besuche von LEO in unserem Viertel brauchen wir noch einiges an Aus-
rüstung. Es fehlt an Kaffeetassen und Gläsern, Spülmittel, Spenden für den fair
gehandelten Kaffee, den wir kostenlos ausschenken wollen. Vielleicht einen
Wassersprudler. LEO braucht auch noch einen kleinen Kirchturm auf dem Dach,
wenn er mal auf einem Spielplatz mit den Nachbarn einen Familien-Gottesdienst
feiert.
Wenn Sie unser FreiRaum-Projekt „LEO“ mit anschieben wollen,
dann nutzen Sie den Überweisungsträger in der Mitte des mar-
kant – oder Sie überweisen online unter:
https://markuskirche-muenchen.de/onlinespenden-leo
Allen Spender*innen ein herzliches Vergelt´s Gott!
                                                                Olaf Stegmann

                                                                            19
Thema

Dafür stehen Konfis auf

Dreißig Kerzen auf Boden und Altar erhellen die nächtliche Markuskirche, als
nach langem Glockenläuten „Take Me To Church“ von Hozier durch den Raum
hallt. Um die vierzig Konfis und Teamer treffen sich in einem von Konfis für Kon-
fis gestalteten Gottesdienst im Kirchenraum. Das Motto: „Hört, hört! Dafür stehe
ich auf!“ hatte 15 von ihnen schon am Vorabend in einem Zoom-Treff animiert,
etwas zu planen, „das völlig krass und neu ist und das es so noch nie in einem
Gottesdienst gegeben hat“. Und so suchten sie Lieder, hatten ihre eigenen An-
sprachen und erfanden ein „Spiel“ rund um Menschenrechtsaktivist:innen und
ihre Botschaften.
„Hört, hört! Dafür stehe ich auf! Höre, Gott, mein Schreien und merke auf mein
Gebet! (Psalm 61, 2) Damit wollen wir aussagen, dass jeder etwas hat, wofür
er sich einsetzen kann und möchte. Jeder hat einen Grund, wofür er schreien
möchte und kann. Diese Gründe können sehr vielfältig sein – doch alles ist mög-
lich, denn: mit meinem Gott kann ich über Mauern springen! (Psalm 18, 30) Egal,
wie hoch die Mauer ist: jeder kann sie überwinden!“ leiten Silvia und Philine ins
Thema ein.
                                                       Patrick, Eleamalou und
                                                       Felicitas moderieren, was
                                                       sich die Runde in Sachen
                                                       Menschenrechte ausge-
                                                       dacht hat: Wer mag, kann
                                                       sich von Sophia einen
                                                       Zettel geben lassen und
                                                       Namen und Anliegen ei-
                                                       nes/r Menschenrechtsak-
                                                       tivisten/in vorstellen. Da
                                                       finden sich die Protago-
                                                       nistinnen von Kinder- und
                                                       Menschenrechten, Fridays
                                                       for Future, Kapitalismuskri-
tiker, Feministinnen, Kämpfer gegen Rassentrennung und faschistisches Gedan-
kengut. Und dann heißt es: sich positionieren! Alle sind aufgerufen, dafür aufzu-

20
Thema

stehen, wenn sie das jeweilige Anliegen teilen. Kurze spontane Begründungen
vervollkommnen das Bild.
„Solange wir fragen: `Warum geschieht uns das und wie soll es weitergehen?´,
drehen sich unsere Gedanken immer nur um uns selbst und indirekt klagen wir
an, dass wir das nicht verdient haben. Dann sehen wir keinen Ausweg mehr.
Und je mehr wir uns an uns selber verlieren, um so unglücklicher werden wir …“,
fasst Hannah sehr persönlich ihre Beobachtungen zusammen und findet einen
Weg aus diesem „Mechanismus“ heraus, den wir wohl alle kennen: sich näm-
lich von der Bibel leiten zu lassen und nicht nach dem „Warum?“, sondern nach
dem „Wozu?“ zu fragen. Denn „das Wozu bedeutet, sich auf das Unsichtbare
einzulassen, sich von dem Sichtbaren abzuwenden, das wir naturwissenschaft-
lich mit dem Verstand begreifen wollen, und einen Blick in die Ewigkeit, in den
Glauben, zu wagen. Dann sehen wir plötzlich von uns weg und hören auf, uns
in unsere eigenen Gedanken zu verrennen. Wir erhalten eine ganz neue, posi-
tive und kreative Richtung unseres Denkens in einer neuen Dimension.“ „Hei-
mat im Glauben“ nennt Hannah das und lädt ein, „im Herzen und nicht im Kopf
den Anfang suchen für unser Leben hier auf dem zerbrechlichen Planeten Erde
…“. Denn dann haben Neid, Hass, genormte Erwartungen, die Ausbeutung von
Menschen und Erde keine Chance. Hannah schließt mit einem Gedicht, das in
diese Strophe mündet:
„So werden wir mit dem blauen Planeten nun reisen,
gemeinsam um die Sonne im Weltraum kreisen,
im Glauben an den Vater und Jesus Christ,
weil die Reise das Erlebnis der Ewigkeit ist.“
Noch einmal Musik – und ein Segen, von Konfis für Konfis und Hauptamtliche:
„Gott gebe dir den Mut, aufzustehen, und die Kraft, etwas zu verändern! Gott be-
hütet und beschützt dich, egal, wohin du gehst!“
Als die Konfis schon weg sind und wir noch die letzten Handgriffe machen, sind
wir stolz und beglückt: Annkathrin Hausinger, Elisa Rommel und ich. Die Kon-
fis dieses Kurses 2020/21 haben – all den widrigen Umständen zum Trotz – viel
mehr Freiräume entdeckt und genutzt, als sie und wir es vielleicht dachten oder
zu hoffen gewagt hatten. Danke euch für wunderbare Erfahrungen!
                                                                  Sabine Geyer

                                                                             21
22
Stadtakademie

Veranstaltungen unserer Kooperationspartnerin
Evangelische Stadtakademie
www.evstadtakademie.de info@evstadtakademie.de Tel. 089-549027-0

INNERER WIEDERAUFBAU
Logotherapeutische Impulse für einen gelungenen Neuanfang
Ob persönliche Schicksalsschläge oder gesellschaftliche Umbrüche wie jetzt die
Coronakrise – gelegentlich fordert uns das Leben auf, neu zu beginnen. Das ist
eine Herausforderung, aber es ist auch gleichermaßen oft eine Chance. In die-
sem Vortrag werden Impulse und Fallbeispiele aus der Logotherapie Viktor Fran-
kls vorgestellt, die dazu ermutigen und anregen, auf behutsame und seelische
heilsame Weise zurück ins Leben zu finden.
Prof. Dr. Alexander Batthyani
Direktor des Viktor-Frankl-Instituts in Wien; er unterrichtet Theoretische Grund-
lagen der Kognitionswissenschaften an der Universität Wien und leitet das Viktor
Frankl Forschungsinstitut für theoretische Psychologie an der Pázmány Universi-
tät Budapest.
Termin: Freitag, 02.07.21, 19:00 Uhr
Ort: Livestream bzw. Evangelische Stadtakademie München, Herzog-Wilhelm-Str.
24, 80331 München
Kosten: Präsenz-Ticket: 8,00 €; Stream-Ticket: 8,00 €, Anmeldung erforderlich

AUF DEM WEG ZUM GLÜCK – WAS DAS LEBEN GELINGEN LÄSST
Glück hat man oder hat es nicht, denken viele. Doch glückliche und zufriedene
Menschen sind nicht deshalb glücklich, weil sie viel Glück haben, sondern weil sie
eine bestimmte Lebenshaltung pflegen.
Ein kleiner Streifzug durch die Geschichte der Philosophie mag zeigen, wie man
sein eigenes Lebensglück steigern kann.
Prof. Dr. Katharina Ceming
Theologin und Philosophin, Universität Augsburg
Termin: Mittwoch, 14.07.21, 19:00 Uhr
Ort: Evangelische Stadtakademie München, Herzog-Wilhelm-Str. 24,
80331 München
Kosten: 8,00 €, Anmeldung erforderlich

                                                                               23
Stadtakademie

DER MENSCH – EIN WESEN, DAS FÜHLT
Der Mensch fragt nicht nur nach diesem oder jenem; er ist sich selbst fraglich.
Fraglichkeit gehört zu seinem Wesen. Fühlend allem Lebendigen verbunden,
weiß er als Ich um sein Menschsein, um zugleich Selbst und Welt zu transzen-
dieren.
Prof. Dr. Gunther Wenz
Bis März 2015 hatte Gunther Wenz den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie und
Ökumene der Evangelisch-Theologischen Fakultät der LMU inne, seit April 2015
ist er Leiter der Wolfhart Pannenberg-Forschungsstelle an der Münchner Hoch-
schule für Philosophie
Termin: Donnerstag, 15.07.21, 19:00 Uhr
Ort: Evangelische Stadtakademie München, Herzog-Wilhelm-Str. 24
80331 München
Kosten: 8,00 €, Anmeldung erforderlich

Die neue Leiterin der Evangelischen Stadtakademie:
Dr. Barbara Hepp

Liebe Gemeinde in St. Markus,
                 am 1. März 2021 habe ich die Leitung der Evangelischen Stadt-
                 akademie München aus den Händen von Jutta Höcht-Stöhr
                 übernommen. Und ich freue mich sehr, dass mit der Kirchenge-
                 meinde St. Markus eine so gute Zusammenarbeit besteht! Das
                 kann und soll gerne so bleiben.
                 Geboren und aufgewachsen in München, liegt mir das Wohl
                 dieser Stadt mit ihren Bürgerinnen und Bürgern am Her-
                 zen. Der Brückenschlag von der Kirche hin zu den Themen,
                 die die Gesellschaft bewegen, begleitet mich schon lange:
                 Nach meiner Promotion zu Fragen der Medizin- und Bioethik
Barbara Hepp     war ich Studienleiterin für Ethik in den Naturwissenschaften
an der Evangelischen Akademie zu Berlin, im Anschluss daran dann Referen-
tin des damaligen Landesbischofs Dr. Johannes Friedrich. Die letzten elf Jahre

24
Stadtakademie I Gemeinde

durfte ich als Militärseelsorgerin Dienst an der Universität der Bundeswehr tun –
also direkt auf der Schnittstelle zwischen Kirche und Staat wirken. Insbesondere
diese Zeit, in der ich intensiven Anteil an vielen jungen Biografien haben durfte,
haben mich mehr und mehr sicher werden lassen, dass es letztendlich nur um
eines geht: um gelingendes Leben. Darum, dass jeder und jede für sich am Ende
des Tages sagen kann: Es ist gut.
Das aber setzt selbstbestimmte Entscheidungen und Orientierungswissen vor-
aus. Dazu will ich gerne meinen Beitrag leisten! Für die Gemeinden und mit Ihnen
zusammen. Ich freue mich schon jetzt auf die kommenden Begegnungen!
                                                            Ihre Dr. Barbara Hepp
                              Leiterin der Evangelischen Stadtakademie München

„Von der Anmut der Welt“ –
Tilmann Haberer geht in den Ruhestand

„Wohlverdient“ heißt es immer, wenn jemand aus dem
Berufsleben verabschiedet wird. Tilmann Haberer hat dies
sicher, aber haben wir es? Eigentlich haben wir einen so
wunderbaren Kollegen und Prediger noch länger an St.
Markus „verdient“, und es ist uns nicht „wohl“ bei dem Ge-
danken, dass er nun geht. Und wir vermissen jetzt schon
seine Impulse zur Andacht, seine theologische Tiefe und
vor allem Weite. Wir vermissen seine ganz natürliche Au-
torität in den kirchlichen und gemeindlichen Auseinan- Pfarrer
dersetzungen, seine klare Haltung in vielen gesellschaft- Tilmann Haberer
lichen Fragen. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und spricht oft Klartext.
Wir vermissen seinen „Rock´n´Roll“ als pastorale Identität und die E-Gitarre, die bei
den ZOOM-Terminen in diesen Tagen immer im Hintergrund an der Wand hängt.
Tilmann rockt nicht nur unsere Gottesdienste mit einfachen Worten, die von Gott
ohne dogmatische Schnörkel erzählen. Er ist ein einfühlsamer Seelsorger und hat
in der „Münchner Insel“ viele Menschen in Krisenmomenten begleitet, ihnen Halt
und Perspektive gegeben.
Als vielfacher Buchautor hat er Brücken gebaut zwischen unterschiedlichen
Frömmigkeitsstilen und Religionen. „Gott 9.0“ hat auch uns in der Gemeinde

                                                                                  25
Gemeinde

neue, spirituelle Wachstumsräume vermittelt, und mit seinem neuen Buch „Von
der Anmut der Welt“ setzt er sich selbstbewusst für ein verändertes, auch neues
und ungewohntes Reden über Gott ein. Das sind Gottesbilder, die tragen und
unseren Glauben inspirieren, wie uns auch Tilmann Haberers Gottesdienste ge-
tragen und inspiriert haben.
Es ist besonders die in sich ruhende Kraft und Lebensnähe seiner Sprache, die
vielen Gemeindegliedern in St. Markus, aber auch vorher in St. Lukas den Glauben
neu erschlossen und mit Leben und Alltag gefüllt haben.
Lieber Tilmann, mögest Du nun „wohlverdient“ in Deinem Ruhestand ganz viel
von dieser wundervollen Anmut der Welt und unseres Gottes erleben und weiter-
hin schenken. Wir vermissen Dich und wissen noch nicht genau, womit wir das
verdient haben.
                                                               Olaf Stegmann
Lieber Tilmann,
während ich diesen kleinen und herzlich gemeinten Gruß für Dich verfasse, bist
Du tatsächlich noch als Hirte und herzlichen Seelsorger – als Pfarrer also – in Amt
und Würden. Wenn Du diese Zeilen im „markant“ liest, bist Du sicherlich in den
Vorbereitungen auf den wohlverdienten Ruhestand. Und dieser, sicherlich auf der
einen Seite mit Vorfreude, andererseits aber wohl auch mit ein bisschen Wehmut
erwartete Umstand bringt ein Abschiednehmen mit sich. Dieser Abschied bedeu-
tet für mich, im Namen Deines Kirchenvorstandes dabei insbesondere auch un-
seren Dank auszudrücken.
Wenn wir Dir danken für die gute Zusammenarbeit, dann ist das nicht einfach
nur eine Floskel oder ein Platzhalter. Es ist ein ehrliches und ein herzliches Dan-
keschön, das sich auf eine Reihe von Punkten stützt. Es stützt sich zum Beispiel
auf die vielen Begegnungen, denen verschiedenste Anlässe zugrunde lagen. In
Erinnerung geblieben sind mir insbesondere die vielen gemeinsamen Gottes-
dienste. Deine Predigten haben den Sonntag immer belebt und Du hast uns als
Gemeinde stets gefesselt mit Deinen Worten. Es war nie „schwer“, Dir zu fol-
gen, im Gegenteil, die Lebendigkeit Deiner Predigten und die Themen haben
uns oft noch auf dem Nachhauseweg begleitet und über den Tag beschäftigt.
Darüber hinaus erinnere ich mich an oft doch sehr lange und durchaus lebhafte
Kirchenvorstandssitzungen. Diskussionen und manch brisante Situation hast Du
als Sitzungsleiter mit Deiner ruhigen Stimme und den richtigen Sätzen wieder ins

26
Gemeinde

rechte Lot geführt. Genauso, wie Du für viele von uns auch privat immer als guter
Zuhörer und toller Ratgeber da warst. Und natürlich werde ich persönlich unser
„Glaubensgespräch Gott 9.0“ sicher nicht vergessen. Ich wusste nicht, dass man
mit wendigen Tanzmoves und in so entspannter und relaxter Weise so viel über
die Schöpfung, Gott, uns alle und sich selber erfahren kann.
Deine Ruhe und Besonnenheit ausstrahlende Art und Dein kooperativer, jedoch
ebenso deutlicher Einsatz haben uns einen engagierten Geistlichen kennenler-
nen lassen, der immer zuhören konnte, am Geschehen der weltlichen Gemeinde
ebenfalls sehr interessiert war und so auch einen großen Blick „über den Tel-
lerrand hinaus“ hatte. Mit Dir verlässt ein sehr engagierter und beliebter Mensch
unsere Markuskirche. Und lass mich mit einem Schmunzeln auch etwas für Dich
Typisches hinzufügen: Uns verlässt auch ein eigener Mensch – bezogen auf Dein
lässiges, gar nicht „renterhaftes“ Outfit und Dein Talent, sich zu jedem Takt aus
dem Stand und mit viel Enthusiasmus und Körpergefühl zu bewegen.
Lieber Tilmann, ich danke Dir im Namen des Kirchenvorstandes für alles, was Du
in unserer Gemeinde mit Berufung und Herzblut geleistet und aufgebaut oder
vorbereitet hast. Für Deinen Ruhestand, der, so wie wir Dich kennen, sicher nicht
soo ruhig werden wird, und für Deine Zukunft wünschen wir Dir vor allem Ge-
sundheit, viel Freude und immer einen coolen Riff und den richtigen Griff auf
Deinen Gitarren – Dein Hobby, für das Du jetzt richtig Zeit hast!
Alles Gute von Herzen,
                                                       Susanne Bohne-Striegl
                                 im Namen des Kirchenvorstands von St. Markus

   Am 20. Juni um 11.15 Uhr wird Tilmann Haberer in St. Markus aus seinem
   Dienst verabschiedet. Da die Zahl der Gottesdienstbesucher:innen immer
   noch begrenzt ist und zu diesem Gottesdienst etliche Gäste geladen sind,
   hält Tilmann Haberer extra um 9.30 Uhr noch einen Gemeindegottes-
   dienst, zu dem Sie herzlich eingeladen sind! Die voraussichtlich wenigen
   Plätze im Gottesdienst um 11.15 Uhr werden nach Anmeldung unter
   evangelische-dienste.muenchen@elkb.de vergeben; der Gottesdienst wird
   außerdem live übertragen; den Zugang finden Sie über
   https://markuskirche-muenchen.de/gottesdienst-digital

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Gemeinde

Kinder, Konfis, Jugend und Familien

Kindergottesdienst in der Kreuzkirche
Einmal im Monat sind alle Kindergarten- und Grundschulkinder herzlich einge-
laden zum Kindergottesdienst, der parallel zum Sonntagsgottesdienst stattfindet
(außer in den Sommerferien). Zusammen eintauchen in die Welt einer biblischen
Geschichte, Gemeinschaft und Glaube kindgerecht erleben, etwas basteln, ge-
meinsam beten und wenn möglich auch wieder singen. Ob virtuell per zoom,
im Freien im Innenhof oder im Albert-Lempp-Saal, das entscheidet die Situation
bzw. das Wetter; die aktuellen Infos erfahrt ihr auf der Website www.kreuzkirche-
muenchen.de
Die Termine für die nächsten Kindergottesdienste sind Sonntag, 13. Juni und 11.
Juli, jeweils 9.30 Uhr in der Kreuzkirche.

Konfis, Konfis …
… und endlich Konfirmationen!
Im Mai und im Juli werden fast 70 Jugendliche aus zwei Konfi-Jahrgängen
(2019/20 und 2020/21) konfirmiert – wow! Gemeinsam haben wir durchgehal-
ten, und es ist schön, dass ihr euch für eure Konfirmation entschieden habt – trotz
viel Verzicht, einer überschaubaren Anzahl an live-Treffen, „Kachel-Meetings“, ab-
gesagten Freizeiten, ungewissen Zukunftsaussichten und zum Schluss z. T. noch
einmal verschobenen Festen … Aber ihr seid nicht nur „hart im Nehmen“, sondern
auch engagiert und kreativ, so dass wir Hauptamtlichen so manches Mal gestaunt
haben oder auch gerührt waren. Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir nicht, was
noch auf euch zukommt, hoffentlich wenigstens noch eine Freizeit für den Kurs
20/21. Wir hoffen, dass wir euch zeigen konnten: Kirche ist auch ein Raum für
euch – gebaut aus „lebendigen Steinen“, und das sind wir alle.
Unsere Kirche braucht euch, eure Kreativität, Power, Flexibilität, Stärke, eure viel-
fältigen Ideen und Kompetenzen, eure Sprache und Musik, eure Leidenschaften,
euer Aufstehen. Macht Kirche und Gemeinden zu einem Ort, an dem ihr euch
wohl fühlt und der euch etwas bedeutet! Hoffentlich dann auch wieder mit vielen
Freizeiten, Gruppentreffen, JuKe-Partys und Ausflügen.
Projekte vom Konfikurs 2020/21
Bei steigenden Inzidenzzahlen seid ihr kreativ geworden! Im Januar/Februar habt
ihr Konfis verschiedene Aktionen zum Thema „Glück“ gestartet: Briefe geschrie-

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Gemeinde

ben an Senior:innen, Glückssteine bemalt, Spenden
für Obdachlosenhilfe und Tiertafel gesammelt, Pod-
                     casts aufgenommen, ein gute-
                     Laune-Banner gestaltet, das
                     an der Kreuzkirche hing, und
                     in Schwabing und der Maxvor-
                     stadt selbst entworfene Sticker
                     verteilt: „Lachen ist die schönste
                     Sprache der Welt“ … Ihr wolltet
                     Menschen aufmuntern, ihnen
                     ein Lächeln ins Gesicht zaubern
– das ist euch gelungen! Und wir sind uns sicher: das
                                                           „Lachen ist die schönste
nehmen wir in die nächsten Kurse mit!                      Sprache der Welt“

Konfirmation 2022
Ihr Kind ist 13 oder 14 Jahre alt? Dann laden wir Sie als Eltern und euch Youngs-
ter herzlich ein zum nächsten gemeinsamen Konfi-Kurs von St. Markus und der
Kreuzkirche. Wir starten im Herbst, hoffen, mehr „analog“ als „digital“ unterwegs
zu sein, freuen uns auf das Erleben von Gemeinschaft und Spiritualität und das
Diskutieren von Fragen und Themen rund um Glauben, Kirche und uns selbst.
Spiel und Spaß, Freizeit und Party dürfen natürlich auch nicht fehlen! Neugierig
auf euch und Sie sind ein Team aus Konfileiter:innen, Diakonin Annkathrin Hausin-
ger von der Kreuzkirche und Pfarrerin Sabine Geyer aus St. Markus.
Wenn bei Ihnen bis Mitte Juni keine Einladung angekommen ist oder Ihr Kind
nicht getauft ist, melden Sie sich bitte im Pfarramt von St. Markus! Am 22. Juli ist
ein Info-Abend; ob via Zoom oder live, erfahren Sie auch über die Homepage.

Jugend
Gipfelstürmer
Gemeinsam mit Jugendlichen ab 13
Jahren aus der Erlöserkirche zieht es
uns am Sonntag, 13. Juni 2020 in die
Berge. Ganz entspannt und für jedes
Fitness-Level geeignet. Meldet euch an
bei jugend.kreuzkirche.m@elkb.de
                             Gipfelglück

                                                                                 29
Gemeinde

Kirchen WG
Eine Woche lang ziehen wir in den Albert-Lempp-Saal der Kreuzkirche, um ge-
meinsam den Alltag zu gestalten. Dich erwarten Gemeinschaft, gutes Essen,
Ausflüge in die Natur, Partys, Andachten, Spiele … All das, während du weiter
normal zur Schule gehst und auch Zeit hast, zu lernen und Hausaufgaben zu
machen.
Zeitnahe Infos und Anmeldung über die Homepage der Kreuzkirche.
11. – 18. Juli 2021, ab 13 Jahren
Programm in den Sommerferien
In Kooperation mit vielen anderen Gemeinden aus ganz München scheuen wir
keine Mühen, um ein abwechslungsreiches Programm in den Ferien für Jugend-
liche und Kinder auf die Beine zu stellen. Dazu informieren wir euch über die
Homepage und per Mail.
Falls ihr auf dem Laufenden gehalten werden wollt, meldet euch bei
jugend.kreuzkirche.m@elkb.de

Und was sich sonst noch tut …
Pfarrerin Elke Schwab in Mutterschutz und Elternzeit
Kaum war das Team der Kreuzkirche wieder vollständig, verabschiedet sich
Pfarrerin Elke Schwab für einige Monate in Mutterschutz und Elternzeit. Grund
dafür ist die schöne Neuigkeit, dass sie und ihr Mann im Juli ihr erstes Kind er-
warten.
St. Markus wünscht der werdenden Familie Glück und Segen und fröhliches Zu-
sammenwachsen!
Ende August Abschied von Elisa Rommel
Im Konfi-Team werden wir sie vermissen: Elisa Rommel, die FSJlerin der Kreuz-
kirche. Auf feine, unaufdringliche Weise hat sie sich unentbehrlich gemacht: mit
ihren Ideen, ihrer Klarheit, ihrer Zuverlässigkeit. Wer macht den Actionbound, ver-
teilt Konfis für drei Minuten in Murmelgruppen auf Zoom, hockt im Pfarramt am
Boden und faltet Hunderte Programmhefte, testet Technik jeder Art, läutet die
Glocken, egal, ob in Markus oder Kreuz … und ist einfach da?
Elisa, du bist ein Schatz! Finde auch in Zukunft deinen Platz – und sei behütet! Mit
allen guten Wünschen aus St. Markus – Sabine

30
Gemeinde

Tauftermine

Pfarrerin Elke Schwab aus der Kreuzkirche ist in Mutterschutz – also rücken Mar-
kus und Kreuz noch einmal enger zusammen, um die Vakanzzeit gemeinsam zu
„stemmen“. Für die Täuflinge beider Gemeinden gibt es jeden Monat Taufsams-
tage in St. Markus und Taufsonntage in der Kreuzkirche. Liebe Tauffamilien und
Taufwillige aus St. Markus, bitte meldet euch mit allen Fragen und Wünschen im
Pfarramt von St. Markus, Tel. 089/28 67 69 0!
Tauftermine St. Markus
Samstag, 19.6./3.7./7.8., jeweils ab 10.00 Uhr
Tauftermine Kreuzkirche
Sonntag, 27.6./11.7./22.8., jeweils um 11.15 Uhr

Senioren
Noch ist bei Redaktionsschluss nicht sicher, wann und in welcher Form wir wie-
der das Angebot des Seniorenclubs aufnehmen können. Ich bin zuversichtlich,
dass wir im Sommer zumindest wieder ein monatliches Angebot an zwei Orten
anbieten können: einmal im Diakoniewerk nur für die Bewohnerinnen (mögliche
Termine werden hausintern bekanntgegeben) und einmal im Gemeindesaal von
St. Markus. Geplant sind für St. Markus der 17. Juni und der 15. Juli, jeweils um
14.30 Uhr. Bitte melden Sie sich im Pfarramt und erfahren Sie dort, ob die Termine
stattfinden können.
Unter 089/215578587 können Sie weiterhin die wöchentlich wechselnden Te-
lefonandachten der Blinden- und Sehbehindertenseelsorge abhören. Auch für
Sehende ein interessantes Angebot. Kirchenrat Gerald Kick aus Nürnberg oder
Pfarrer Peter Kocher geben einen Impuls zum biblischen Text des jeweils kom-
menden Sonntags.
Fehlt Ihnen die monatliche Abendmahlsfeier im Gottesdienst? Dann wenden Sie
sich doch über das Pfarramt an Pfarrer Peter Kocher. Gerne können wir auch in
diesen Zeiten einen Termin für ein Hausabendmahl vereinbaren, bei Ihnen oder
in kleinem Rahmen in St. Markus.
                                                      Herzlich, Ihr Peter Kocher

                                                                               31
Das Ewige im Jetzt

Das Ewige im Jetzt - Kunst und Religion im Dialog
Eine Kooperation von Pinakothek der Moderne, St. Markus, Evangelischer Stu-
dentengemeinde (ESG) der LMU, Dekanat und Evangelischer Stadtakademie
Jeweils am ersten Samstag im Monat begegnen sich Kunstgeschichte und Theo-
logie vor einem Werk in der Pinakothek der Moderne oder dem Museum Brand-
horst. Aus dieser Begegnung entsteht ein kreativer Dialog, in den bei Präsenzver-
anstaltungen auch das Publikum einbezogen wird. Vor dem Gespräch gibt es eine
halbstündige musikalische Interpretation zum Thema.
15.30 Uhr Musikalische Intonation in St. Markus; Eintritt frei
16.00 Uhr Pinakothek der Moderne oder Museum Brandhorst; Eintritt € 7.-
Anmeldung für Präsenz- und online-Veranstaltungen: Tel. 089 5490270;
www.evstadtakademie.de

Samstag, 5. Juni 2021, 15.30 Uhr
WEISS IST SCHWARZ?! – EWIGE WAHRHEITEN ODER FAKE NEWS
René Magritte, Der Schlüssel der Träume, 1927
Dr. Angela Opel, Kunsthistorikerin &
Barbara Kittelberger, Stadtdekanin i. R.
Dieser Nachmittag wird online über MS Teams stattfinden. Anmeldung bei der
Pinakothek der Moderne direkt unter programm@pinakothek.de
Sie erhalten dann den Link zugemailt.

Samstag, 3. Juli 2021, 15.30 Uhr
ANISH KAPOOR, HOWL, 2020
Diese Veranstaltung wird
auf den 2. Oktober ver-
schoben, weil die Pinako-
thek der Moderne am 3.
Juli wegen einer Veranstal-
tung früher schließt.

Die Südseite der Pinakothek
der Moderne, Gabelsberger
Straße

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Ökumene I Universitätsgottesdienste

Ökumenische Abendgebete
Die Christen in der Maxvorstadt haben
die regelmäßigen Abendgebete wieder
aufgenommen und laden Sie herzlich
dazu ein. Sie finden nun in der Regel am
ersten Mittwoch eines Monats um 19.00
Uhr in der Kirche der altkatholischen Ge-
meinde St. Willibrord statt. Diese schöne
Kirche fast im Herzen der Stadt liegt in
der Blumenstraße 36, ganz in der Nähe
des Sendlinger-Tor-Platzes.
2. Juni, 7. Juli und 4. August, jeweils um 19.00 Uhr                   St. Willibrord

  Universitätsgottesdienste
  im Sommersemester 2021
  Sonntag, 13. Juni, 11.15 und 12.30 Uhr
  „Zorn“ (Jona 4 der Themenreihe „Jona“)
  Prof. Dr. Friedhelm Hartenstein
  Sonntag, 27. Juni, 11.15 und 12.30 Uhr
  „Auferstehung“ (Mt 12, 38-40)
  Prof. Dr. Dr. h.c. Gunther Wenz
  Sonntag, 11. Juli, 11.15 und 12.30 Uhr
  „Erlösung“ (Kirchenväter)
  Prof. Dr. Martin Wallraff
                     Für weitere Informationen schauen Sie bitte auf die
                     Homepage der Universitätsgottesdienste:
                     https://www.evtheol.uni-muenchen.de/einrichtungen/
                     unigottesdienste

                     Universitätsprediger Prof. Dr. Martin Wallraff

                                                                                  33
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