Mehrheit der Clubs ignoriert Nichtraucherschutz

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Die Welt (25.02.2013)
Mehrheit der Clubs ignoriert Nichtraucherschutz
Berlin - Die Mehrheit der Berliner Clubs und Diskotheken verstößt laut einer Studie der Technischen
Universität Berlin gegen das Nichtraucherschutzgesetz. 76 Prozent der Einrichtungen ignorieren
demnach die Vorschriften, 16 Prozent halten sich an die Ausnahmeregelungen und nur acht Prozent
sind völlig rauchfrei. Nichtraucher, die tanzen gehen wollen, hätten in den Clubs keine Chance auf
saubere Luft. Das sei nicht akzeptabel, kritisierte Johannes Spatz von der «Stiftung rauchfrei leben»
am Montag bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Die Stiftung hatte die Untersuchung in Auftrag
gegeben. Untersucht wurden 100 Einrichtungen.

B.Z. (25.02.2013)

Drei Viertel der Clubs ignorieren Rauchverbot
Lukas Hermsmeier
Von 100 Diskotheken verstoßen gegen das Gesetz. Nur acht Prozent sind völlig rauchfrei.
Tanzpartner Qualm. Wer in Berlin feiern möchte, muss sich mit Rauchschwaden und
Zigarettenstummeln arrangieren. Denn wie eine neue Studie beweist, verpufft in Berlin das
Rauchverbot! Zu diesem Ergebnis kommt die Technische Universität, die 100 Clubs und Discos im
Auftrag der Stiftung rauchfrei leben untersucht hat. Demnach wird in 92 Prozent der Berliner Clubs
geraucht. Und in 76 Prozent der Fälle wird gegen das Nichtraucherschutzgesetz verstoßen! Bedeutet:
In nicht als Raucherlokal gekennzeichneten Einrichtungen wurde gequalmt. Oder Raucherbereiche
waren nicht richtig abgetrennt.
„Diese Menge der Verstöße hat mich überrascht und zeigt: Wir brauchen einfache Regeln, die dann
viel effektiver umgesetzt werden können“, sagte Heiko Thomas, gesundheitspolitischer Sprecher der
Grünen, am Montag bei der Präsentation der Zahlen.
Johannes Spatz, Sprecher des Forums Rauchfrei, kritisiert: „Nichtraucher haben in Berliner Clubs
keine Chance. Das ist nicht akzeptabel.“
Seit Januar 2008 ist das neue Nichtraucherschutzgesetz in Kraft. Im Mai 2009 wurde es jedoch
verändert. Seitdem gibt es für Clubs zahlreiche Ausnahmen, zum Beispiel abgetrennte Räume. In den
seltensten Fällen wird sich jedoch an die Ausnahmen gehalten.
Wie wurde geprüft? Elmar Väth vom Zentrum für Technik und Gesellschaft der TU: „Wir haben eine
Liste der Clubs erstellt, die repräsentativ für Berlin sind. Im September haben dann mehrere Teams
an drei Wochenenden von 0 bis 4 Uhr die Einrichtungen besucht und protokolliert.“ In 49 Prozent der
Clubs sei sogar stark geraucht worden. Der Grüne Thomas will jetzt eine Initiative ins
Abgeordnetenhaus einbringen. „Die Ordnungsämter müssen das Verbot durchsetzen.“
Warum das Club-Qualmen so gefährlich ist, erklärt Professor Wulf Pankow, Chefarzt der Vivantes-
Lungenklinik in Neukölln: „Allein durch Passivrauchen sterben in Deutschland jährlich 3000
Menschen. Meist durch Herzinfarkte oder Schlaganfälle.“

Berliner Zeitung (25.02.2013)
Mehrheit der Clubs ignoriert Nichtraucherschutz
Berlin . Die Mehrheit der Berliner Clubs und Diskotheken verstößt laut einer Studie der Technischen
Universität Berlin gegen das Nichtraucherschutzgesetz. 76 Prozent der Einrichtungen ignorieren
demnach die Vorschriften, 16 Prozent halten sich an die Ausnahmeregelungen und nur acht Prozent
sind völlig rauchfrei. Nichtraucher, die tanzen gehen wollen, hätten in den Clubs keine Chance auf
saubere Luft. Das sei nicht akzeptabel, kritisierte Johannes Spatz von der «Stiftung rauchfrei leben»
am Montag bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Die Stiftung hatte die Untersuchung in Auftrag
gegeben. Untersucht wurden 100 Einrichtungen. (dpa/bb)

Berliner Morgenpost (25.02.2013)
In Berliner Clubs wird trotz Verbot weiter geraucht
76 Prozent der Clubs in Berlin halten sich nicht an das Rauchverbot, fand die Technische Universität
heraus. Kritiker sind entsetzt.
Die Mehrheit der Berliner Clubs und Diskotheken verstößt laut einer Studie der Technischen
Universität Berlin (TUB) gegen das Nichtraucherschutzgesetz. 76 Prozent der Einrichtungen
ignorieren demnach die Vorschriften, 16 Prozent halten sich an die Ausnahmeregelungen und nur
acht Prozent sind völlig rauchfrei. Nichtraucher, die tanzen gehen wollen, hätten in den Clubs keine
Chance auf saubere Luft. Das sei nicht akzeptabel, kritisierte Johannes Spatz von der "Stiftung
rauchfrei leben" am Montag bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Das bestehende Gesetz in Berlin
sei gescheitert, da es nicht vor Passivrauchen schütze.
Getarnte Tester in den Clubs
Die "Stiftung rauchfrei leben" hatte die repräsentative Untersuchung 2012 beim Zentrum für Technik
und Gesellschaft der TUB in Auftrag gegeben. Laut Studienleiter Elmar Väth gingen die als Besucher
getarnten Tester im September in 100 Einrichtungen. Sie prüften, ob in geschlossenen Räumen
geraucht wurde, ob es abgetrennte Raucherbereiche gab und ob diese auch genutzt wurden.
Als Gesetzesverstoß werteten sie unter anderem, wenn Türen zu Raucherbereichen geöffnet waren,
in Durchgangsräumen gequalmt wurde oder auch mitten in einem Nichtraucherbereich ein Tisch mit
einem Aschenbecher stand.
3300 Passivrauch-Tote im Jahr
Der Chefarzt der Lungenklinik des Vivantes Klinikums Neukölln, Prof. Wulf Pankow, erinnerte daran,
wie gesundheitsschädlich Passivrauchen ist. Jährlich sterben seinen Angaben zufolge etwa 3300
Menschen in Deutschland an den Folgen. "Die Tabakbestandteile bleiben sehr lange in Räumen und
verschwinden auch nicht durch einmaliges Lüften", betonte er. Gerade beim Tanzen atme man
besonders schnell und intensiv ein.
Spatz erneuerte die Forderung von Berliner Nichtraucherschützern: "Unsere großen Vorbilder sind
Bayern, Nordrhein-Westfalen und das Saarland. Dort gibt es Nichtraucherschutzgesetze ohne
Ausnahmen", sagte er.
Seit 2009 darf in Berliner Gaststätten, zu denen auch Clubs und Diskotheken zählen, nicht geraucht
werden, es sei denn, sie haben einen abgetrennten Raucherraum. Eine weitere Ausnahme sind kleine
Lokale mit bis zu 75 Quadratmetern Fläche, die nur einen Raum haben. In diesen ausgewiesenen
Raucherkneipen ist Jugendlichen unter 18 Jahren der Zutritt verboten.
Umfrag zu Rauchen in Berliner Clubs: Sollte Rauchen in den Clubs wieder erlaubt sein?
    •   26% Ja, es hält sich ja eh niemand an das Verbot, und Rauchen gehört einfach dazu.
    •   72% Nein, auf keinen Fall. Die Gesundheit der Nichtraucher geht vor.
    •   2% Dazu habe ich keine Meinung.
Abgegebene Stimmen: 209 am 27.02.2013

rtl (25.02.2013)
Berliner Clubs ignorieren Nichtraucherschutz
Die Mehrheit der Berliner Clubs und Diskotheken verstößt laut einer Studie der Technischen
Universität Berlin (TUB) gegen das Nichtraucherschutzgesetz. 76 Prozent der Einrichtungen
ignorieren demnach die Vorschriften, 16 Prozent halten sich an die Ausnahmeregelungen und nur
acht Prozent sind völlig rauchfrei.
Nichtraucher, die tanzen gehen wollen, hätten in den Clubs keine Chance auf saubere Luft. Das sei
nicht akzeptabel, kritisierte Johannes Spatz von der 'Stiftung rauchfrei leben' bei der Vorstellung der
Studie. Das bestehende Gesetz in Berlin sei gescheitert, da es nicht vor Passivrauchen schütze.

rbb online (25.02.20013)
Diskotheken ignorieren Gesetze
Berliner tanzen trotz Rauchverbots im blauen Dunst
Viele Berliner Diskotheken verstoßen gegen das Nichtrauchergesetz. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Studie der Technischen Universität Berlin. Demnach ignorieren 76 Prozent der Einrichtungen die
Vorschriften, 16 Prozent halten sich an die Ausnahmeregelungen und nur acht Prozent sind völlig
rauchfrei. Nichtraucher, die tanzen gehen wollen, hätten in den Clubs keine Chance auf saubere Luft.
Insgesamt 100 Lokalitäten in Berlin getestet
In Berliner Gaststätten, Clubs und Discotheken darf nur geraucht werden, wenn abgetrennte
Raucherräume vorhanden sind.
Das sei nicht akzeptabel, kritisierte die "Stiftung rauchfrei leben" am Montag, die die Studie in
Auftrag gegeben hatte. Das bestehende Gesetz in Berlin sei gescheitert, da es nicht vor
Passivrauchen schütze, sagte Johannes Spatz von der Stiftung.
Die Tester, die sich als Discobesucher ausgaben, prüften insgesamt hundert Lokalitäten. Sie
kontrollierten, ob es separate Raucherbereiche gab und meldeten einen Verstoß, wenn in
geschlossenen Räumen geraucht wurde und wenn Türen zu Raucherbereichen offen standen.
Passivrauchen ist gesundheitsschädlich
Laut Wulf Pankow, Chefarzt der Lungenklinik des Vivantes Klinikums Neukölln, sterben jährlich etwa
3300 Menschen in Deutschland an den Folgen des Passiv-Rauchens. "Die Tabakbestandteile bleiben
sehr lange in Räumen und verschwinden auch nicht durch einmaliges Lüften", betonte er. Gerade
beim Tanzen atme man besonders schnell und intensiv ein.
Das Raucherschutzgesetz ist in Deutschland Ländersache. Für Berlin forderte Nichtraucherschützer
Spatz strengere Maßnahmen: "Unsere großen Vorbilder sind Bayern, Nordrhein-Westfalen und das
Saarland. Dort gibt es Nichtraucherschutzgesetze ohne Ausnahmen."
Rauchverbot in Berliner Gaststätten
Seit 2009 gilt das Rauchverbot auch in Berliner Gaststätten
Auch die Senatsverwaltung kritisiert die Zustände. "In den Berliner Clubs wird das Gesetz in der Tat
noch zu häufig missachtet", so Staatssekretärin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) von der
Senatsverwaltung für Gesundheits ein. Vor allem die Betreiber seien gefragt, die Regelungen des
Nichtraucherschutzgesetzes einzuhalten.
Seit 2009 darf in Berliner Gaststätten, zu denen auch Clubs und Diskotheken zählen, nicht geraucht
werden, es sei denn, sie haben einen abgetrennten Raucherraum. Eine weitere Ausnahme sind kleine
Lokale mit bis zu 75 Quadratmetern Fläche, die nur einen Raum haben. In diesen ausgewiesenen
Raucherkneipen ist Jugendlichen unter 18 Jahren der Zutritt verboten.
Neues Deutschland (26.02.2013) - Von Ulrike Henning
Feiern im blauen Dunst
Universitätsstudie: In 92 von 100 Berliner Clubs und Diskotheken wird immer
noch geraucht
Berliner Clubs und Diskotheken nehmen es mit dem Nichtraucherschutz nicht so genau. Eine Studie
der Technischen Universität Berlin (TU) im Auftrag der Stiftung »Rauchfrei leben« wies nach, dass in
92 Prozent der Lokalitäten nach wie vor geraucht wird.
Die Partygänger müssen durch verqualmte Eingangsbereiche, die Türen zu gekennzeichneten
Raucherräumen stehen offen oder es wird sowieso in allen Bereichen gepafft - Abtrennung hin oder
her. Offenbar stört das die Nachtschwärmer nicht so sehr, dass sie diese Clubs nicht mehr besuchen
würden. Es handelt sich dabei um Zustände, die in 92 Prozent der 100 ausgewählten Diskotheken
üblich sind. Ausgewählt wurden sie per Stichprobe aus etwa 250 Veranstaltungsorten mit
regelmäßigen Öffnungszeiten, wobei Konzerthallen und Jugendfreizeiteinrichtungen nicht
einbezogen wurden. Die Erhebung fand im vergangenen September an drei Wochenenden zwischen
24 und vier Uhr morgens statt, wobei die Testbesucher sich jeweils eine Stunde in den Räumen
aufhielten. Studienleiter Elmar Väth von der TU Berlin nennt, »in Vereinbarung mit dem
Auftraggeber«, keine Namen, auch nicht die der acht rauchfreien Betriebe: »Wir machen hier keine
schwarzen Listen.«
Johannes Spatz vom »Forum Rauchfrei« erklärt das damit, dass es vor allem um dringend
notwendige Nachbesserungen am aktuellen Berliner Nichtraucherschutz-Gesetz gehe. In
Orientierung an eindeutigeren Regelungen etwa in Bayern, Nordrhein-Westfalen und im Saarland
sollte man auch in Berlin die Ausnahmen streichen. Diese erlaubten zum Beispiel, dass kleine
Diskotheken mit weniger als 75 Quadratmeter Fläche zu Raucherlokalen umgewidmet würden.
Tanzwillige Nichtraucher müssten besser geschützt werden. Ein ausnahmefreies Gesetz würde auch
die Kontrollen vereinfachen, wobei die Bereitschaft der Ordnungsämter zu Nacht- und
Wochenendeinsätzen von Spatz nicht überschätzt wird.
Heiko Thomas, für die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, wäre auch eher für einfache und klare
Regelungen. Aus seiner Sicht müsste aber erst einmal das aktuelle Gesetz eingehalten werden. Spatz
wiederum kritisiert die Kompromissbereitschaft von Senatsverwaltung und der Berliner
Drogenbeauftragten Christine Köhler-Azara. Auch der vorherige rot-rote Senat habe sich die
Probleme bereits »zurechtgeredet«. Trotzdem hoffen das »Forum Rauchfrei« und weitere
Organisationen auf ein Gespräch mit Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU). Im Wahlkampf habe
sich der noch für ein Rauchverbot auf Kinderspielplätzen stark gemacht, eine weitere notwendige
Änderung am Berliner Gesetz. In der Koalitionsvereinbarung geht es aber inzwischen auch nur um
»Kontrolle und das Einhalten« der bestehenden Regelungen.
Schützenhilfe bekommen die Nichtraucherlobbyisten aus Brüssel: Die Europäische Kommission hatte
am letzten Freitag mitgeteilt, dass die Belastung durch das Passivrauchen zwar schon
zurückgegangen, aber immer noch ein Problem sei. Außerdem machten sich positive gesundheitliche
Auswirkungen unmittelbar bemerkbar, zum Beispiel durch weniger Herzinfarkte und
Atemwegserkrankungen. Der Kommissionsbericht gibt auch ein weiteres Argument für ein relativ
hartes Durchgreifen beim Nichtraucherschutz: Auswirkungen auf die Einnahmen von Bars und
Restaurants seien »begrenzt, neutral oder langfristig sogar positiv«. Dafür sprechen in Deutschland
die neuerdings rauchfreien Wiesn-Zelte beim Münchner Oktoberfest, was selbst die dortigen Wirte
positiv überrascht haben soll.

Der Tagesspiegel (26.02.2013) - Von Nele Pasch
Nachtleben Der Schutz vor Zigarettenrauch bleibt in den Clubs nebulös
So richtig blickt da eigentlich keiner mehr durch. Ist die Zigarette zum Bierchen im Club nun erlaubt
– oder eben nicht? Dabei gibt es seit mehr als vier Jahren das Nichtraucherschutzgesetz, das
Klarheit in Sachen blauer Dunst bringen müsste. Doch meist sieht es anders aus.
Das Bündnis „Frische Luft für Berlin“ hatte davon die Nase voll und schritt selbst zur Tat: Die
passionierten Nichtraucher beauftragten Mitarbeiter der Technischen Universität, eine Studie über
den tatsächlichen Zustand in Berlins Clubs, Diskotheken und Tanzlokalen zu erheben. Also zog der
Leiter der Mission, Elmar Väth, mit seinen Kollegen in geheimer Mission an drei Wochenenden im
Spätherbst durch die Clubszene Berlins und sah sich um. Die verdeckten Ermittler waren von 23 Uhr
bis um 4 Uhr morgens unterwegs, eine Stunde Zeit blieb für jedes Objekt.
Doch wo fängt man an? In Berlin gibt es hunderte von Clubs, gefühlt sogar mehr.
Also durchforstete das Team um Väth das Internet auf der Suche nach klassischen Diskotheken.
„Klassisch“ bedeutet, sie sind regelmäßig geöffnet. Letztendlich kamen Forscher auf eine Zahl von
247, daraus wiederum wählten sie 100 per Zufallsgenerator aus. Die meisten Kontrollen fanden in
Mitte, Friedrichshain und Kreuzberg statt – schließlich gibt es dort die meisten Clubs. So geheim, wie
die Kontrollen waren, so verschwiegen gehen die Ermittler mit den Adressen um. „Wir wollten
keinen Club an den Pranger stellen“, sagte Väth.
Was sich den Feldforschern dann offenbarte, hätte keiner von ihnen vorausgesagt: In 92 der
besuchten Clubs wird geraucht, in 76 sogar illegalerweise. Manche tarnen sich als Raucherlokal,
obwohl sie dafür zu groß sind. Denn die Lizenz wird nur bis 75 Quadratmeter Ladenfläche erteilt. Alle
anderen müssen einen separaten Raucherraum einrichten, mit Tür und Abzugshaube. Für Kontrollen
sind die Ordnungsämter zuständig. Doch diese haben ohnehin genug zu tun.
Teile der Politik und die selbsternannten Vertreter der Nichtraucher fordern deshalb Konsequenzen.
„Diese Studie zeigt: Wir brauchen ein Gesetz, das gar keine Ausnahmeregelungen mehr zulässt.
Weder Raucherlokale noch abgetrennte Räume in Diskotheken sollen erlaubt sein, und zwar
bundesweit. Nur so können wir die Lobbyarbeit hintertreiben“, erklärt Lothar Binding. Er sitzt für die
SPD im Bundestag und hat die nahende Wahl im Blick.
Die Clubbetreiber wissen bis dato nichts von den geheimen Ermittlungen – und sollen es auch nicht
unbedingt erfahren. Vielmehr wolle man in Ruhe über neue Gesetzesentwürfe nachdenken, sagte
SPD-Mann Binding.
Der Vorstandsvorsitzende der Clubkommission, Olaf Müller, misst der Überprüfung nicht besonders
viel Bedeutung bei. Einseitig sei die Studie. „Woher wissen wir denn, dass korrekt kontrolliert
wurde?“ Raucher könne man eben nicht aus Berlin vertreiben und ebenso wenig vor der Tür stehen
lassen. Dann beschwere sich wieder der Nachbar und „wir haben es mit Lärmschutz zu tun“. Wenn
das so weitergeht, gebe es irgendwann keinen einzigen Club in dieser Stadt mehr. Und dann wäre
Berlin nicht mehr Berlin.

tvb.de (25.02.2013)
Nichtraucherschutz im Praxistest
Die Mehrheit der Berliner Clubs und Diskotheken verstößt laut einer Studie der Technischen
Universität Berlin gegen das Nichtraucherschutzgesetz. 76 Prozent der Einrichtungen ignorieren
demnach die Vorschriften, 16 Prozent halten sich an die Ausnahmeregelungen und nur acht Prozent
sind völlig rauchfrei. Die Stiftung Rauchfrei Leben hatte die Studie in Auftrag gegeben. Untersucht
wurden 100 Einrichtungen.
Bild.de (25. Februar 2013)
Mehrheit der Clubs ignoriert Nichtraucherschutz
Berlin (dpa/bb) - Die Mehrheit der Berliner Clubs und Diskotheken verstößt laut einer Studie der
Technischen Universität Berlin gegen das Nichtraucherschutzgesetz. 76 Prozent der Einrichtungen
ignorieren demnach die Vorschriften, 16 Prozent halten sich an die Ausnahmeregelungen und nur
acht Prozent sind völlig rauchfrei. Nichtraucher, die tanzen gehen wollen, hätten in den Clubs keine
Chance auf saubere Luft. Das sei nicht akzeptabel, kritisierte Johannes Spatz von der «Stiftung
rauchfrei leben» am Montag bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Die Stiftung hatte die
Untersuchung in Auftrag gegeben. Untersucht wurden 100 Einrichtungen.

Ärzte Zeitung (26.02.2013)
Studie
Berliner Clubs ignorieren Nichtraucherschutz
BERLIN. Die Mehrheit der Berliner Clubs und Diskotheken verstößt laut einer Studie der TU Berlin
gegen das Nichtraucherschutzgesetz.
76 Prozent ignorieren demnach die Vorschriften, 16 Prozent halten sich an Ausnahmeregelungen und
nur acht Prozent sind völlig rauchfrei.
Nichtraucher, die tanzen gehen wollen, hätten in den Clubs keine Chance auf saubere Luft. Das sei
nicht akzeptabel, kritisierte Johannes Spatz von der "Stiftung rauchfrei" leben. (dpa)

Ärzte Zeitung (26.02.2013)
Berliner Clubs ignorieren Nichtraucherschutz
Mit dem Nichtraucherschutz in den Clubs der Hauptstadt ist es nicht weit her. Zu diesem Ergebnis
kommt eine Studie der Technischen Universität Berlin.
Die Mehrheit der Berliner Clubs und Diskotheken verstößt laut einer Studie der Technischen
Universität Berlin (TUB) gegen das Nichtraucherschutzgesetz.
76 Prozent der Einrichtungen ignorieren demnach die Vorschriften, 16 Prozent halten sich an die
Ausnahmeregelungen und nur acht Prozent sind völlig rauchfrei.
Nichtraucher, die tanzen gehen wollen, hätten in den Clubs keine Chance auf saubere Luft. Das sei
nicht akzeptabel, kritisierte Johannes Spatz von der "Stiftung rauchfrei leben" am 25. Februar bei der
Vorstellung der Studie in Berlin. Das bestehende Gesetz in Berlin sei gescheitert, da es nicht vor
Passivrauchen schütze. (dpa)

Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) (26.02.2013)
ÖDP fordert strengeren Nichtraucherschutz
Frankenberger: "Junge Menschen setzen Gesundheit aufs Spiel"
"Eine aktuelle Untersuchung in Berliner Clubs und Diskotheken hat ergeben, dass in 92
Prozent der Lokalitäten immer noch geraucht wird. Es ist Zeit für eine bundesweit
einheitliche Regelung für mehr Nichtraucherschutz." Das sagt Sebastian Frankenberger,
Bundesvorsitzender der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) und Initiator des
bayerischen Volksbegehrens für besseren Nichtraucherschutz.
Die Technische Universität Berlin hatte im Auftrag der Initiative pro Rauchfrei eine
repräsentative Untersuchung vorgenommen. Ein Ergebnis: In den meisten
Tanzeinrichtungen wird geraucht. Dazu Frankenberger: "Nur sieben Prozent der
Diskobesucher sind älter als 35 Jahre. Das bedeutet, gerade junge Menschen setzen sich den
schädlichen Stoffen aus und setzen ihre Gesundheit aufs Spiel."
Der ÖDP-Politiker empfiehlt, sich auch bundesweit an den strengen Vorgaben des
bayerischen Nichtraucherschutzgesetzes zu orientieren. "Überall wo es Schlupflöcher gibt,
werden diese genutzt. Zum Schaden der Menschen, die passiv mitrauchen müssen," so
Frankenberger.

Deutsche Kinderhilfe (Pressemitteilung, 26.02.2013)
Deutsche Kinderhilfe fordert wirksameren Nichtraucherschutz
(ddp direct) Einer aktuellen Studie zufolge, die von der Stiftung rauchfrei leben in Auftrag gegeben
und vom Zentrum für Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin durchgeführt
wurde, wird trotz geltendem Nichtraucherschutzgesetz immer noch in 92% der Diskotheken in Berlin
geraucht. Anlässlich dieses alarmierenden Ergebnisses fordert die Deutsche Kinderhilfe einen
wirksameren Nichtraucherschutz sowie strengere Ausweiskontrollen in Berliner Diskotheken.
Das seit 2008 geltende Nichtraucherschutzgesetz verbietet das Rauchen in geschlossenen Räumen,
es sei denn diese werden vom Betreiber explizit als Raucherclub deklariert, und gewährt damit dem
Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, dem Gesundheitsschutz der Nichtraucher und
insbesondere dem von Jugendlichen, den Stellenwert, der verfassungsmäßig geboten ist.
Erschreckend ist, dass in 76% der Tanzeinrichtungen, die nicht explizit als Raucherclubs ausgewiesen
werden, gegen das Nichtraucherschutzgesetz verstoßen wird, so die Studie.
Dies ist nach Ansicht der Deutschen Kinderhilfe ein Skandal. Damit werden die Bemühungen, das
volkswirtschaftlich schädliche und die Gesundheit gefährdende Passivrauchen in Deutschland zu
reduzieren, konterkariert. Die Deutsche Kinderhilfe fordert daher ein Ende der Toleranz gegenüber
Rauchern und die flächendeckende Einhaltung des Nichtraucherschutzes.
Gerade vor dem Hinblick, dass häufig Minderjährige Besucher von Tanzeinrichtungen sind, und diese
dem Zigarettenrauch schutzlos ausgesetzt werden und dabei besonders schwerwiegende
gesundheitliche Schäden davon tragen können, fordert die Deutsche Kinderhilfe die Einhaltung der
Jugendschutzbestimmungen durch die Betreiber sowie strengere Kontrollen durch die zuständigen
Ordnungsämter.
Pressekontakt:
Deutsche Kinderhilfe e.V.
Julia M. Hofmann, Vorstandssprecherin
Telefon: 030 24 34 29 40
Mobil: 0171 405 17 19
presse(at)kinderhilfe.de
www.kinderhilfe.de
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