Mobilitätsplan olten synthesebericht - september 2017 - Stadt Olten

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Mobilitätsplan olten synthesebericht - september 2017 - Stadt Olten
mobilitätsplan olten
Synthesebericht - sEPTEMBER 2017
Mobilitätsplan olten synthesebericht - september 2017 - Stadt Olten
Mobilitätsplan olten synthesebericht - september 2017 - Stadt Olten
MOBILITÄTSPLAN OLTEN

Impressum
Auftraggeber                     Steuerungsgruppe                         Kernteam                                Verfasser

Stadt Olten & Kanton Solothurn   Martin Wey (Leitung)                     Daniel Wassmer (Leitung)                Kontextplan AG
                                 Stadt Olten                              Kanton Solothurn                        Markus Reichenbach
                                 Stadtpräsident                           Abteilungsleiter Strassenbau            Judith Bernet
                                                                          Amt für Verkehr und Tiefbau             Robert Müller
                                 Markus Dietler                                                                   Michel Schmid
                                 Stadt Olten                              Markus Dietler
                                 Stadtschreiber                           Stadt Olten
                                 Leiter Direktion Präsidium               Stadtschreiber
                                                                          Leiter Direktion Präsidium
Projektleitung                   Peter Heiniger                                                                   3B AG
Daniel Wassmer                   Kanton Solothurn                         Lorenz Schmid                           Roland Haldemann
Kanton Solothurn                 Kantonsingenieur                         Stadt Olten
Abteilungsleiter Strassenbau     Amtsleiter Amt für Verkehr und Tiefbau   Leiter Stadtplanung
Amt für Verkehr und Tiefbau
                                 Bernard Staub                            Ruedi Bieri
                                 Kanton Solothurn                         Kanton Solothurn                        GrobPlanung GmbH
                                 Amtsleiter Amt für Raumplanung           Stv. Leiter Amt für Raumplanung         Daniel Grob

                                                                          Lionel Leuenberger
                                                                          Kanton Solothurn
                                                                          Kreisplaner Amt für Raumplanung

                                                                          Ludwig Dünbier
                                                                          Kanton Solothurn
                                                                          Abteilungsleiter öffentlicher Verkehr
                                                                          Amt für Verkehr und Tiefbau

                                                                          Markus Reichenbach
                                                                          Projektleiter
                                                                          Kontextplan AG

                                                                          Judith Bernet
                                                                          Kontextplan AG

                                                                                                                                              Seite 3 von 91
Mobilitätsplan olten synthesebericht - september 2017 - Stadt Olten
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Glossar & Abkürzungsverzeichnis
AP     Arbeitsplätze
BAFU   Bundesamt für Umwelt
BFS    Bundesamt für Statistik
DTV    Durchschnittlicher täglicher Verkehr
DWV    Durchschnittlicher Werktagsverkehr
ERO    Entlastung Region Olten
EW     Einwohnende
FHNW   Fachhochschule Nordwestschweiz
FV     Fussverkehr
FVV    Fuss- und Veloverkehr (früher LV: Langsamverkehr)
M&C    Monitoring und Controlling
MFZ    Motorfahrzeuge
MIV    Motorisierter Individualverkehr
MM     Mobilitätsmanagement
MPO    Mobilitätsplan Olten
MS     Modal Split
NBO    Neuer Bahnhofsplatz Olten
ÖV     Öffentlicher Verkehr
PF     Parkfeld
PU     Personenunterführung
RPG    Raumplanungsgesetz
SNE    Strategie Nachhaltige Entwicklung
SSV    Signalisationsverordnung
SVG    Strassenverkehrsgesetz
VM     Verkehrsmanagement
VSR    Veloschnellrouten
VV     Veloverkehr

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Präambel
Der vorliegende Mobilitätsplan Olten stellt ein Instrument zur Abstimmung von Sied-
lung und Verkehr und somit für eine stadtverträgliche Verkehrsentwicklung in Olten
dar.

Durch die Anwendung des Mobilitätsplans soll die Verkehrsentwicklung aktiv gesteu-
ert und damit sichergestellt werden, dass auch in Zukunft eine attraktive Stadtent-
wicklung sowie eine komfortable und flexible Mobilität für die Oltner Bevölkerung, für
Pendler, Kunden und Besucher gewährleistet werden. Die Attraktivität der Stadt Olten
als Regionalzentrum wird gestärkt.

Ermöglicht wird dies durch eine zukunftsgerichtete Abstimmung zwischen den ver-
schiedenen Ansprüchen an den Strassenraum, die sich aus Siedlungsnutzungen und
Verkehrsnutzungen ergeben. Dies ist Grundlage und Bedingung für eine hohe Le-
bensqualität in der Stadt Olten.

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Strategische Ziele des Mobilitätsplans Olten

Der Verkehr in der Stadt Olten ist nachhaltig stadtverträglich                         Die Verkehrsorganisation in der Stadt Olten orientiert sich an
zu organisieren. Damit soll die angestrebte Stadtentwicklung                           den bestehenden übergeordneten Planungsgrundsätzen und
ermöglicht und unterstützt werden.                                                     ist zukunftsweisend.
Stadtverträglicher Verkehr bedeutet, dass die steigenden Mobilitätsbedürfnisse er-     Die übergeordneten Planungen wie Richtplan geben die Grundätze der Angebotsori-
füllt werden und gleichzeitig der Verkehr so gestaltet wird, dass eine hohe Lebens-    entierung sowie der 3V-Strategie1 vor. Zudem strebt Olten als Energiestadt eine um-
qualität und hochwertiger Wohnraum ermöglicht wird. Die Menschen können sich im        weltverträgliche Mobilität sowie die Zielsetzungen der Energiestadt an. Die zukunfts-
öffentlichen Raum sicher und komfortabel fühlen und sich flexibel und frei bewegen.    weisenden Trends in der Mobilität wie Multimodalität, CarSharing, BikeSharing usw.
Der für die Wirtschaft notwendige Verkehr muss gewährleistet werden. Olten ist sich    werden aktiv gefördert.
der Bedeutung als Regionalzentrum bewusst und berücksichtigt die Interessen der
Region angemessen.

Das Verkehrssystem ist optimal zu bewirtschaften.                                      Die Herausforderungen werden durch Stadt und Kanton
Dies beinhaltet den optimalen Einsatz der Verkehrsmittel. Bei steigenden Mobilitäts-   partnerschaftlich und in Koordination mit der Region und dem
bedürfnissen und gleichbleibender Verkehrsfläche gewinnt die Flächeneffizienz im       Kanton Aargau bewältigt.
Verkehr (Flächenbedarf pro mobiler Person bzw. für Güter) zunehmend an Bedeu-          Damit wird das verbindliche, koordinierte Zusammenwirken über alle Verkehrsmittel,
tung. Zudem hat sich die Weiterentwicklung des Verkehrssystems an wirtschaftlichen     über das gesamte Strassennetz und im Rahmen der Verfahren sowie über die Stadt-
Gesichtspunkten zu orientieren (Investitions- und Betriebskosten).                     und Kantonsgrenze hinaus gewährleistet.

Der motorisierte Verkehr ist grundsätzlich                             auf    dem      Die Erreichbarkeit zwischen den Stadtteilen ist zu verbessern.
bestehenden Strassennetz zu organisieren.                                              Bestehende Zäsuren sind, namentlich für den Fuss- und Veloverkehr, zu mindern,
Zumindest für den Planungshorizont bis 2030 ist grundsätzlich vom bestehenden          indem bestehende Verbindungen attraktiviert und neue Verbindungen geschaffen
Strassennetz auszugehen. Zweckmässige betriebliche Optimierungen und lokale Mo-        werden.
difikationen sind möglich.

                                                                                       1 Die 3V-Strategie dient der integrierten Planung zum Zweck der Abstimmung von Siedlung und Verkehr. Sie steht für
                                                                                       Verkehr vermeiden (Dämpfung des Verkehrsaufkommens), Verkehr verlagern (Umlagerung auf den ÖV und den Fuss- und
Die strategischen Ziele des Mobilitätsplans Olten wurden am 10. August 2015 vom        Veloverkehr) sowie Verkehr verträglich gestalten (Berücksichtigung der Ansprüche an den öffentlichen Raum); (siehe Ka-
Stadtrat Olten beschlossen und für die Verwaltung Olten als verbindlich erklärt.       pitel Orientierungsrahmen für den Mobilitätsplan, Planungsprinzipien).

                                                                                                                                                                                             Seite 9 von 91
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Teil A
            AUSGANGSLAGE UND KONTEXT                                 Seite 13

            ORIENTIERUNGSRAHMEN FÜR DEN MOBILITÄTSPLAN               Seite 15

Analyse     mobilität und Verkehr in Olten                           Seite 21

            Öffentlicher Verkehr                                     Seite 31

            Fussverkehr                                              Seite 37

Teil b
            Veloverkehr                                              Seite 45

            Motorisierter Individualverkehr                          Seite 53

Strategie   PARKIERUNG                                               Seite 61

            VERKEHRSMANAGEMENT                                       Seite 73

            Mobilitätsmanagement                                     Seite 77

            Mobilitätskonzepte                                       Seite 81

Teil c
            Monitoring & Controlling                                 Seite 83

            INFORMATION, KOMMUNIKATOIN UND PARTIZIPATION             Seite 87

Umsetzung   UMSETZUNG UND ANWENDUNG DES MOBILITÄTSPLANS              Seite 89

            Leitprojekt Sälipark                                     Seite 91

                                                                   Seite 11 von 91
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AUSGANGSLAGE UND KONTEXT
Die Stadt Olten liegt in der Mitte zwi-         Einen deutlichen Einfluss hatte auch      Aus heutiger Sicht ist für die nächste   Abstimmung von Siedlung und Verkehr.
schen Bern, Basel und Zürich und ist            die Ortskernumfahrung Aarburg, wel-       Planungsperiode bis 2030 grundsätzlich   Die Festlegungen im Mobilitätsplan
ein sehr wichtiger ÖV-Knotenpunkt in            che im November 2007 eröffnet wurde.      vom heute gebauten Strassennetz aus-     entsprechen einer generellen Ebene.
der Schweiz. Sie ist Teil der Agglome-          Diese erhöhte den Verkehrsdruck auf       zugehen. Die übergeordneten Grund-       Er enthält für alle Verkehrsarten un-
ration Aareland. Als Kernstadt der Re-          die Aarburgerstrasse in Olten sowie die   sätze für die Siedlungs- und Verkehr-    tereinander abgestimmte Massnah-
gion zählt Olten aufgrund der hervorra-         anschliessenden Hauptachsen.              sentwicklung sowie knappe Finanzen,      menansätze und bildet so die Basis für
genden Lage, den kurzen Wegen in der                                                      lange Planungs- und Realisierungs-       eine weitergehende Konkretisierung im
Stadt, den hochwertigen Angeboten im            Die aktuellen Planungen und die weite-    zeiträume für Strassen-Ausbauprojek-     Rahmen weiterer Prozessschritte.
Bereich Bildung, Wirtschaft, Freizeit,          re angestrebte Stadtentwicklung sehen     te bestätigen diese Rahmenbedingung
Kultur und Gesundheit sowie der Nähe            ein bedeutendes Wachstum der Bevöl-       zusätzlich.                              Die Aufgabe, die Siedlungs- und die
zu Naherholungsgebieten zu den wach-            kerung und der Arbeitsplätze vor. Das                                              Verkehrsentwicklung aufeinander ab-
senden Städten in der Schweiz.                  damit einhergehende Mobilitätswachs-      Im Dezember 2013 wurde der Start des     zustimmen, stellt eine Daueraufgabe
                                                tum stellt die Stadt Olten und den Kan-   Projektes „Mobilitätsplan Olten“ be-     dar. Der MPO folgt deshalb einem dy-
Im April 2013 wurde die Entlastungs-            ton Solothurn in seiner Zuständigkeit     schlossen, als gemeinsamer Prozess       namischen Prozessansatz. Die Umset-
strasse in Olten eröffnet. Seither hat          für das Netz der Hauptachsen vor eine     der Stadt Olten und des Kantons Solo-    zungsplanung der Massnahmen basiert
der motorisierte Individualverkehr (MIV)        grosse Herausforderung.                   thurn.                                   auf einem periodischen Monitoring &
weiter zugenommen. Die Überlastun-                                                                                                 Controlling und richtet sich nach den
gen im Strassennetz treten weiterhin                                                      Der Mobilitätsplan Olten (MPO) ist ein   definierten Belastbarkeiten der Stras-
auf und akzentuieren sich zunehmend.                                                      Gesamtverkehrskonzept. Er dient der      senabschnitte. Die Massnahmen haben
                                                                                                                                   die Aufgabe, schrittweise Kapazitätsre-
                                                                                                                                   serven im Strassennetz zu schaffen, um
                                                                                                                                   die Nutzungsentwicklung in der Stadt
                                                                                                                                   und Region Olten weiterhin zu ermög-
                                                                                                                                   lichen.

                                                                                                                                   Die Erarbeitung des Mobilitätsplanes
                                                                                                                                   erfolgte in zwei Phasen und mit einer
                                                                                                                                   anschliessenden Synthese zu einem
                                                                                                                                   Gesamtkonzept. Zudem erfolgte bereits
                                                                                                                                   während der Erarbeitung eine Koordi-
                                                                                                                                   nation mit laufenden Grossprojekten,
                                                                                                                                   auf der Basis einer Übergangsregelung,
                                                                                                                                   welche am 10. August 2015 vom Stadt-
                                                                                                                                   rat Olten beschlossen wurde.
Abb.  1  | Prozessschema Mobilitätsplan Olten

                                                                                                                                                              Seite 13 von 91
MOBILITÄTSPLAN OLTEN

Regelung für die Übergangsphase1                         Im Bewusstsein, dass das Vorgehen         4. Für Planungsvorhaben gemäss An-
Angesichts des wachsenden Ver-                           und die Entscheidungsgrundlagen in        wendungsbereich gilt ein Minimie-
kehrsdrucks und laufender Vorhaben                       der Übergangsphase pragmatisch auf        rungsgebot für die Erstellung von Park-
wie etwa Sälipark 2020 beantragt die                     Grund der Erfahrungen entwickelt und      plätzen. Die Bemessung richtet sich
Steuerungsgruppe dem Stadtrat als                        konkretisiert werden müssen, gelten       nach der Wegleitung zum Mobilitäts-
Planungsbehörde, dass der in Erarbei-                    nachfolgende Regelungen. Diese bein-      konzept.
tung befindliche Mobilitätsplan bis zur                  halten u.a. den frühzeitigen Einbezug
formellen Inkraftsetzung eine Vorwir-                    des Kernteams Mobilitätsplan bei Pla-     5. Die Projektverfasser erstellen ein
kung entfaltet.                                          nungsvorhaben, ein Minimierungsgebot      Mobilitätskonzept gemäss Wegleitung.
                                                         für die Erstellung von Parkplätzen und    Dieses zeigt insbesondere auf, welche
Die Übergangsregelung gilt für alle                      die Erstellung von Mobilitätskonzepten.   Massnahmen zu ergreifen sind, um die
Teilzonen- und Gestaltungspläne bei                                                                Belastungen des Strassennetzes durch
Vorhaben mit über 50 Parkplätzen                         Anwendungsbereich                         die projektbedingte Fahrtenerzeugung
(Normbedarf ohne Reduktion). Projekte                    1. Nachfolgende Regelungen gelten für     des MIV möglichst gering zu halten.
im Baugesuchsverfahren sind von der                      sämtliche Projekte im Nutzungsplan-
Regelung nicht erfasst. Die Regelung                     verfahren, die den Schwellenwert von      6. Die Umsetzung der Massnahmen in
stützt sich auf § 147 Planungs- und                      50 Parkplätzen überschreiten (Norm-       der Zuständigkeit der Bauherrschaft,
Baugesetz, wonach die Gemeinde aus                       bedarf ohne Reduktion).                   der Stadt und des Kantons ist im Rah-
Gründen des Umweltschutzes und der                                                                 men des Planungsprozesses verbind-
Raumplanung durch Reglemente und                         2. Projekte im Baugesuchsverfahren        lich zu regeln.
Nutzungspläne oder insb. im Rahmen                       sind von dieser Übergangsregelung
der Umweltverträglichkeitsprüfung bei                    nicht erfasst.
publikumsintensiven Anlagen die Zahl
der Abstellplätze beschränken und zu-                    Vorgaben
sätzliche Massnahmen im Bereich Mo-                      3. Bei Planungsvorhaben gemäss An-
bilität/Verkehr verlangen kann.                          wendungsbereich ist die Projektor-
                                                         ganisation Mobilitätsplan frühzeitig
                                                         einzubeziehen. Diese informiert die
                                                         Bauherrschaft über die Übergangsre-
                                                         gelung bzw. über den aktuellen Stand
                                                         des Mobilitätsplans und prüft deren Be-
                                                         rücksichtigung.

1 Auszug aus dem Lauf-Protokoll des Stadtrates von Ol-
ten, 10. August 2015

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MOBILITÄTSPLAN OLTEN

ORIENTIERUNGSRAHMEN für den Mobilitätsplan
Grundlagen                                              Strategie Nachhaltige Entwicklung                      Verkehrspolitisches Leitbild Kanton                      Richtplan Kanton Solothurn
Der Mobilitätsplan Olten ist eingebettet                2016 - 2019 (SNE)                                      Solothurn                                                Der kantonale Richtplan stellt das zen-
in die bestehenden Grundlagen auf den                   Die nachhaltige Entwicklung ist grund-                 Das Verkehrspolitische Leitbild definiert                trale Instrument zur Steuerung der
Ebenen Bund, Kanton, Agglomeration                      sätzlich in der Bundesverfassung                       die Handlungsschwerpunkte der kanto-                     räumlichen Entwicklung dar. Er legt
und Stadt.                                              verankert. Die Strategie Nachhalti-                    nalen Verkehrspolitik anhand von Lö-                     die übergeordneten Zielsetzungen und
                                                        ge Entwicklung legt die politischen                    sungsansätzen mit den Zielen Abstim-                     dazugehörigen      Handlungsstrategien
Raumplanungsgesetz (RPG)                                Schwerpunkte und den Aktionsplan mit                   mung von Siedlung und Verkehr sowie                      fest, und koordiniert die verschiedenen
Das Bundesgesetz über die Raumpla-                      den Massnahmen fest, den der Bund in                   Erreichbarkeit. Die Handlungsschwer-                     raumwirksamen Tätigkeiten im Kan-
nung (Raumplanungsgesetz) dient u.a.                    der Legislaturperiode 2016-2019 um-                    punkte orientieren sich am Prinzip der                   ton. Der kantonale Richtplan wurde im
der haushälterischen Nutzung des Bo-                    setzen will. Insbesondere die effiziente,              Nachhaltigkeit in den drei Bereichen                     September 2017 vom Regierungsrat be-
dens und der erwünschten Entwicklung                    wirtschaftliche und ökologische Organi-                Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft.                     schlossen. Folgende Ziele werden beim
des Landes unter Berücksichtigung                       sation des Verkehrs sowie die Erhöhung                 Das Augenmerk liegt insbesondere auf                     Gesamtverkehr verfolgt4:
der natürlichen Gegebenheit sowie der                   des Anteils des Fuss- und des Velover-                 der verstärkten Koordination der Ver-
Bedürfnisse von Bevölkerung und Wirt-                   kehrs werden in der SNE betont.2                       kehrsträger, besonders dem Fuss- und                     __ Verkehr vermeiden und Mobilitätswachs-
schaft (siehe 1, Art. 1 Ziele). Das RPG                                                                        Veloverkehr sowie der Abstimmung der                        tum begrenzen mit einer angebotsorien-
gibt auch die Mindestinhalte der Richt-                                                                        Siedlungs- und Verkehrsentwicklung.3                        tierten Verkehrsplanung und nachfrage-
pläne der Kantone vor. Grundsätzlich                                                                                                                                       beeinflussenden Massnahmen.
gilt, dass Siedlung und Verkehr aufein-                                                                                                                                 __ Verkehr auf umwelt- und ressourcen-
ander abgestimmt werden sollen.1                                                                                                                                           schonende Verkehrsmittel verlagern: im
                                                                                                                                                                           urbanen und agglomerationsgeprägten
                                                                                                                                                                           Raum den öffentlichen Verkehr und den
                                                                                                                                                                           Fuss- und Veloverkehr gezielt fördern;
                                                                                                                                                                           beim Güterverkehr den Bahnanteil erhö-
                                                                                                                                                                           hen.
                                                                                                                                                                        __ Verkehr verträglich und sicher abwickeln.
                                                                                                                                                                        __ Bestehende Infrastruktur optimieren und
                                                                                                                                                                           bewirtschaften.
                                                                                                                                                                        __ Strassennetz nur zur Behebung von gra-
                                                                                                               Abb.  2  | Handlungsschwerpunkte          aus    dem        vierenden Umweltbelastungen oder Eng-
                                                                                                               Verkehrsleitbild Kanton Solothurn
                                                                                                                                                                           pässen erweitern.
                                                                                                                                                                        __ Grenzüberschreitende Projekte und Vor-
                                                                                                                                                                           haben werden mit den Nachbarkantonen
                                                                                                                                                                           koordiniert.
1 Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenos-
senschaft [Hrsg]. (2014). Bundesgesetz über die Raum-   2 Schweizerische Bundesrat [Hrsg]. (2016). Strategie   3 Kanton Solothurn [Hrsg]. (2004). Verkehrspolitisches   4 Kanton Solothurn [Hrsg]. (2017). Richtplantext -
planung (Raimplanungsgesetz, RPG). Bern.                nachhaltige Entwicklung 2016 - 2019. Bern.             Leitbild. Solothurn.                                     08/2017. Solothurn.

                                                                                                                                                                                                                Seite 15 von 91
MOBILITÄTSPLAN OLTEN

Aggloprogramm Aareland, 3. Genera-                       Leitbild der Stadt Olten (2008)                              Handlungsfeld Siedlung und Landschaft             Energiestadt Olten
tion                                                     Das Leitbild der Stadt Olten wurde in                        - Zielbild:                                       Als weitere Grundlage für den Mobi-
Das Aggloprogramm Aareland, 3. Ge-                       einem umfangreichen Mitwirkungspro-                                                                            litätsplan sind die Kriterien von Ener-
neration wurde im November 2016 zur                      zess „Olten 2020“ gemeinsam mit der                          Durchgrünte, mit Zufahrtsbeschränkun-             gieSchweiz1 zu nennen. Um das Label
Eingabe an den Bund verabschiedet. Als                   Oltner Bevölkerung definiert. Für das                        gen und Temporeduktionen familien-                Energiestadt zu erhalten, muss eine Ge-
eines der übergeordneten Ziele im Be-                    Thema Mobilität und Verkehr wurden                           freundlich beruhigte Wohnquartiere, ein           meinde eine Vielzahl von Massnahmen
reich Entwicklungsstrategien Verkehr /                   verschiedene Kernthemen, Massnah-                            lebendiges Stadtzentrum mit gemütli-              umsetzen. Mobilität ist einer von sechs
Mobilität wurde das Erhöhen des Anteils                  men sowie Handlungsmaximen formu-                            chen Verweilorten, naturnah gestalte-             Bereichen dieser Massnahmen. Olten
von ÖV sowie Fuss- und Veloverkehr de-                   liert (siehe Kasten und Abb.   3   |).6                      te Grünanlagen, der attraktive Aare-,             konnte sich 2016 erneut als Energiestadt
finiert. Die wichtigsten strategischen                                                                                Dünnern- und Schützenmattraum und                 Schweiz qualifizieren. Einige der in die-
Grundlagen sind das verkehrspolitische                   Handlungsfeld Zentralität und Infra-                         ein Rund von bewaldeten Hügeln prägen             sem Kontext angestrebten Zielsetzun-
Leitbild und die 3V-Strategie (Verkehr                   struktur (Kernthema Verkehrsprojekte):                       das Ortsbild der Stadt Olten. (…)                 gen sind gleichzeitig auch Massnahmen
vermeiden, verlagern und verträglich                                                                                                                                    des Mobilitätsplans Olten resp. Die Um-
gestalten). Durch das Agglomerati-                       __ Weiterer Ausbau und Verdichtung des                                                                         setzung des Mobilitätsplans wird selbst
onsprogramm können verschiedene                             öffentlichen Verkehrs                                                                                       als Massnahme angestrebt.2
Projekte durch den Bund mitfinanziert                    __ Attraktivierung des Bahnhofs Olten
werden; eine der Bedingungen für die                        und der Umgebung als Schnittstelle
finanzielle Beteiligung ist u.a. die Ziel-               __ Aufwertung des Bahnhofs Hammer
setzung von Abstimmung von Siedlung                      __ Umfahrungsstrasse Entlastung Regi-
und Verkehr durch das Projekt.5                             on Olten und flankierende Massnah-
                                                            men auf dem bisherigen Strassen-
                                                                                                                                                                        Abb.  4  | Logo Energiestadt Olten
                                                            netz
                                                         __ Parkhaus und Parkleitsystem
                                                         __ Verkehrsberuhigung Innenstadt
                                                         __ Attraktive Stadtverbindungen für den
                                                            Langsamverkehr mit durchgehend
                                                            konzipierten Beschriftungen
                                                         __ Sichere Schulwege

                                                                                                                                                                        1	EnergieSchweiz ist ein umfassendes ernergiepoliti-
5 Kanton Aargau / Kanton Solothurn [Hrsg]. (2016). Ag-                                                                                                                  sches Programm des Bundesamts für Energie BFE.
glomerationsprogramm AareLand, 3. Generation. Aarau /    6 Stadt Olten [Hrsg]. (2008). Leitbild der Stadt Olten.Ol-   Abb.  3  | Leitbild der Stadt Olten: Handlungs-   2	Energiestadt [Hrsg]. (2017). Energiestadt: Olten.
Solothurn.                                               ten.                                                         maximen für die Umsetzung                         www.energiestadt.ch/olten. Liestal.

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MOBILITÄTSPLAN OLTEN

Planungsprinzipien                        Von der Nachfrage- zur Angebotsori-       Verkehr zu ermöglichen und zum an-                        Umgang mit Verkehrsprognosen
Verkehr ist Mittel zum Zweck              entierung                                 deren die notwendigen Kapazitäten im                      Verkehrsprognosen stellen bis heute in
Verkehr ist – mit Ausnahme von Spa-       Das Bedürfnis nach Mobilität (=Nach-      Verkehrssystem für neue Siedlungsent-                     aller Regel Fortschreibungen der bis-
ziergängen oder Velofahrten als Frei-     frage) steigt infolge des Bevölkerungs-   wicklungen zu schaffen.                                   herigen Verkehrsentwicklung dar, also
zeitzweck o. ä. – kein Selbstzweck,       wachstums sowie der zunehmenden                                                                     nachfrageorientierte Trendprognosen.
sondern dient im Normalfall anderen       Mobilität pro Person seit Jahrzehnten     Die konsequente Umsetzung einer                           Die Ausrichtung der Infrastrukturpla-
sozialen und gesellschaftlichen Akti-     an. Bisher reagierte die Planung auf      angebotsorientierten      Verkehrspla-                    nung auf diese Grundlagen steht im
vitäten wie z. B. der Arbeit, Einkäufen   das Wachstum der Nachfrage mit einem      nung erfordert Geduld und Durchhal-                       Widerspruch zu den Zielen von Abstim-
oder Erledigungen. Die Herausforde-       Ausbau des Verkehrssystems. Im Zuge       tevermögen, um die (möglicherweise                        mung von Siedlung und Verkehr.
rung und Zielsetzung ist es, eine gute    dieser Entwicklung nahm der motori-       unangenehme) Übergangsphase zu
Verkehrsqualität und Funktionalität so-   sierte Verkehr auf Strasse und Schiene    überbrücken, bis die Wirkung der An-                      Die angebotsorientierte Verkehrspla-
wie das Ausüben der Mobilitätsbedürf-     ungebremst zu, da jeder Ausbau wie-       gebotsorientierung greift und auch im                     nung als Grundpfeiler der Abstimmung
nisse sicherzustellen, jedoch nicht auf   derum neue Nachfrage generierte, auf      Mobilitätsverhalten der Bevölkerung                       von Siedlung und Verkehr bedingt dies-
Kosten der Lebensqualität und Sied-       die dann wieder mit Ausbau reagiert       sichtbar wird.                                            bezüglich einen Paradigmenwechsel.
lungsentwicklung der Stadt.               wurde. Die Folgen sind zunehmende                                                                   Die Verkehrsprognostik muss auf die
                                          Nutzungskonflikte (Flächenverbrauch,      Die angebotsorientierte Verkehrspla-                      Entwicklungsziele des Verkehrs aus-
Verträgliche Verkehrsbelastung            Lärm, Luft, Trennwirkung der Strassen,    nung „legt das Infrastrukturangebot                       gerichtet werden. Beim für die Stadt-
Um diese Abstimmung zwischen den          …) und ökonomische Herausforderun-        unter Berücksichtigung der vorhande-                      verträglichkeit massgebenden MIV
Ansprüchen aus den Siedlungs- und         gen (Tragbarkeit der Investitions- und    nen Anlagen sowie der Belastbarkeits-                     stellen die definierten verträglichen Be-
den Verkehrsnutzungen zu erreichen,       Folgekosten). Mittlerweile stösst das     grenzen von Verkehr, Umfeld und Um-                       lastungen je Netzabschnitt den Hand-
müssen die Strassenabschnitte ein-        Verkehrssystem in Olten an seine Be-      welt fest.“7                                              lungsrahmen dar. Für den ÖV und den
zeln betrachtet werden und jeweils die    lastungsgrenze und die negativen Aus-                                                               Fuss- und Veloverkehr sind die Wachs-
Verträglichkeit festgelegt werden. Die    wirkungen des Verkehrs nehmen zu.                                                                   tumsziele massgebend. Insgesamt ist
Verträglichkeit definiert, wie viel mo-                                                                                                       die aufgrund der Nutzungsentwicklung
torisierter Individualverkehr jeweils     Inzwischen sind die kausalen Zusam-                                                                 stattfindende Zunahme der Mobilitäts-
maximal möglich ist, um sowohl als        menhänge zwischen dem Ausbau des                                                                    bedürfnisse abzudecken. Das Verkehrs-
Verkehrsachse als auch als städtischer    Verkehrssystems und der Zunahme der                                                                 modell wird damit zu einem Instrument
Siedlungsraum zu fungieren (vgl. Kapi-    Nachfrage in Fachkreisen unbestritten.                                                              zur Plausibilisierung der Entwicklungs-
tel „Motorisierter Individualverkehr“).   Damit steht die Notwendigkeit einer                                                                 aufgaben von MIV, ÖV und FVV und dient
                                          „Kehrtwende“ vom Reagieren auf die                                                                  der Planung und Überprüfung der ent-
                                          Nachfrage zur aktiven Steuerung durch                                                               sprechenden „Push und Pull“- Mass-
                                          ein – anhand der Verträglichkeitsgren-                                                              nahmen.
                                          zen – definiertes Angebot ausser Frage.
                                          Die angebotsorientierte Planung dient     7 VSS (Vereinigung Schweizerischer Strassenfachleute)
                                                                                    [Hrsg]. (1999). SN 640 210: Entwurf des Strassenraumes.
                                          zum einen dazu, stadtverträglichen        Zürich.

                                                                                                                                                                          Seite 17 von 91
MOBILITÄTSPLAN OLTEN

3V-Strategie                                           Verkehr verlagern:                                        Verkehr verträglich gestalten:
Verkehr vermeiden:                                     Der Transport einer Person erfordert                      Strassen und Plätze bilden im Wesent-
Das aus den neuen Nutzungen gene-                      mit dem Auto einen wesentlich höhe-                       lichen die städtischen Freiräume, den
rierte Verkehrsaufkommen muss nach                     ren Flächenverbrauch als beispiels-                       öffentlichen Raum. An den öffentlichen
Möglichkeit gedämpft werden, z. B.                     weise mit dem Velo oder dem Bus                           Raum wird nebst der funktionalen Ver-
durch kurze Wege, also guter Nutzungs-                 (siehe Abb.  5  | und Abb.  6  |).                        kehrsansprüche eine Vielzahl weiterer
durchmischung und Ansiedlung von                       Diese markanten Unterschiede in der                       Nutzungsansprüche gestellt: Aufenthalt
Einrichtungen der Nahversorgung. Da-                   Flächeneffizienz sowie die analog dazu                    / Begegnung, Gestaltung / Begrünung,
mit kann die Verkehrsleistung (=zurück-                deutlichen Unterschiede bezüglich                         Kultur im öffentlichen Raum, gewerbli-
gelegte Kilometer pro Tag und Person)                  Energiebedarf und Immissionen illust-                     che Nutzung etc. Der Verkehr muss hin-
reduziert resp. „vermieden“ werden.                    rieren eindrücklich die Notwendigkeit,                    sichtlich der negativen Auswirkungen
Dazu sind nebst den raumplanerischen                   den stadtverträglichen Verkehr auf den                    wie Verkehrsmengen, Verkehrssicher-
Voraussetzungen (lokale Handlungsan-                   Hauptpfeilern öffentlicher Verkehr so-                    heit, Trennwirkung der Strasse, Lärm-
sätze) deutliche Anreize zur Verhaltens-               wie Fuss- und Veloverkehr abzustützen.                    und Schadstoffemissionen etc. so ge-
steuerung notwendig.                                                                                             steuert – verträglich gestaltet – werden,
                                                       Daher muss das Verkehrsaufkommen                          dass die gewünschte hohe Lebens- und
                                      57m²             mehrheitlich vom ÖV sowie dem FVV
                                                       bewältigt werden. Um dies zu erreichen,
                                                                                                                 Aufenthaltsqualität im Stadtraum si-
                                                                                                                 chergestellt werden kann.
                                                       sind sogenannte „Push und Pull“-Mass-
                                                       nahmen notwendig.

            9m²

1.5m²
Abb.  5  | Raumanspruch pro Person, fahren-
de Fahrzeuge, max 30 km/h (inkl. Bremsweg)1            Abb.  6  | 150 Menschen in einem
                                                       Bus oder auf 103 Autos verteilt2

1 Berechnungen (Bremsweg, Reaktionsweg): http://
www.zukunft-mobilitaet.net/78246/analyse/flaechenbe-   Bild: Dominik Golob/RVBW, http://www.beobachter.ch/
darf-pkw-fahrrad-bus-strassenbahn-stadtbahn-fuss-      natur/natuerlich-leben/mobilitaet/artikel/carpools_mit-
gaenger-metro-bremsverzoegerung-vergleich/)            fahren-statt-rumstehen/

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Prinzip von „Push und Pull“              Verkehrs in Hauptverkehrszeiten etc.        Verkehr ist ein zusammenhängendes
Um eine Verlagerung bei der Verkehrs-    „Pull“-Massnahmen dagegen sind An-          Gesamtsystem
mittelwahl weg vom MIV hin zu einem      reize wie beispielsweise ein attraktives    Eine wirkungsvolle Steuerung der Ver-
grösseren Anteil des ÖV sowie des        Angebot im ÖV oder der Ausbau des           kehrsentwicklung bedingt zwingend
Fuss- und Veloverkehrs zu erreichen,     Fussverkehrs- und Velonetz.                 einen integralen, umfassenden Ansatz.
ist eine Kombination von „Push und                                                   Alle Verkehrsmittel müssen einbezogen
Pull“-Massnahmen am wirkungsvolls-       Der Ansatz lautet hierbei nicht „entwe-     werden. Zudem müssen alle Einfluss-
ten. „Push“-Massnahmen stellen Res-      der / oder‘‘, sondern „sowohl als auch‘‘.   möglichkeiten vereint genutzt werden.
triktionen dar wie z. B. Beschränkung/                                               Restriktionen und Anreize müssen ge-
Bewirtschaftung der Parkierung, Ver-                                                 zielt und wirkungsvoll eingesetzt wer-
kehrsmanagement zur Dosierung des                                                    den. Alle Massnahmen müssen inein-
                                                                                     ander greifen.

Abb.  7  | „Push und Pull“-Massnahmen                                                Abb.  8  | Verkehr als zusammenwirkendes Gesamtsystem

                                                                                                                                                     Seite 19 von 91
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Mobilität und Verkehr in Olten
Motorisierter Individualverkehr:          Kritisch ist die Situation besonders
Ist-Zustand                               an neuralgischen Knoten mit Auswir-
Das Strassennetz von Olten gelangt        kungen auf die wichtigen umliegenden
heute während den Hauptverkehrszei-       Strassenabschnitte.     Hervorzuheben
ten an seine verkehrstechnische Be-       sind hier die Knoten Sälikreisel, Post-
lastungsgrenze. Aufgrund der bisher       platz und Bahnhofplatz. Die Auswirkun-
ungebremsten Zunahme des motori-          gen der starken Belastung sind beson-
sierten Individualverkehrs (MIV) sind     ders auf Abschnitten der Gösgerstrasse
sowohl die Zufahrtsachsen als auch das    und der Aarburgerstrasse zu spüren,
Stadtnetz regelmässig überlastet. An      mit regelmässigen Rückstaubildungen.
wichtigen Knotenpunkten kommt es zu
Stausituationen. Dies führt vor allem     Zusammenfassend lässt sich zur Ent-
auch beim ÖV zu Behinderungen und         wicklung des MIV sagen:
tendenziell auch zu Verkehrsdruck auf      __ Ungebremste Zunahme des MIV auch
anliegende Quartierteile. Entlang der         in den letzten Jahren
Kantonsstrassen sind die Qualität des      __ Zunehmende Überlastungen im
Stadtraumes und die Situation für den         Strassennetz auch nach Eröffnung
Fuss- und Veloverkehr vielerorts man-         der Umfahrung Aarburg und der ERO
gelhaft. Die Trennwirkung der Stras-       __ Weiteres Potenzial vorhanden, die
sen ist ausgeprägt und die Lärm- und          Innenstadtachse zusätzlich zu ent-
Schadstoffemissionen stören die Auf-          lasten
enthaltsqualität im öffentlichen Raum.     __ Das heutige Netz der Hauptachsen
                                              wird an seiner Leistungsgrenze be-
Die neue Entlastungsstrasse (ERO) hat         trieben
die Innenstadtachse seit der Eröffnung
2013 immer mehr entlastet und es soll
auch in den kommenden Jahren weiter-
hin Verkehr dorthin umgelagert werden.
Die südliche Innenstadtanbindung über
den Anschluss Rötzmatt ist derzeit noch                                                                                                      Ist-Zustand
in der Leistungsfähigkeit beschränkt                                                                                                         5‘000   MFZ pro Tag
und stellt daher bisher keinen attrak-                                                                                                               (LSA-Zählstellen 2015; DWV*/Tag; Mo-Fr)
tiven Anschlss dar. Hier besteht noch
                                                                                                                                             * Durchschnittlicher Werktagsverkehr
Potenzial, weitere Fahrten auf die ERO
umzulagern.                                                     Abb.  9  | MIV-Belastung heutiger Zustand auf den Hauptachsen, MFZ pro Tag

                                                                                                                                                                               Seite 21 von 91
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Öffentlicher Verkehr: Ist-Zustand          Fuss- und Veloverkehr: Ist-Zustand                      Olten wächst
Auch für den öffentlichen Verkehr (ÖV)     In den Jahren 2009/2010 wurde eine                      Aktuell hat Olten 18‘863 Einwohner
führt die Überlastung des Netzes zu        umfassende Analyse der Schwachstel-                     und Einwohnerinnen2. Im Jahr 2013
Attraktivitätsverlusten: Es kommt zu       len für den Fuss- und Veloverkehr (FVV)                 verzeichnete Olten ein Wachstum von
Behinderungen und Verzögerungen im         durchgeführt und als Problemstellen-                    0.95% und gemäss den Analysen verfügt
Busverkehr und zu längeren Warte-          kataster zur Verfügung gestellt [1]. Die                Olten auch in Zukunft über ein starkes
zeiten.                                    damalige Ist-Situation wurde dabei                      Entwicklungspotenzial von 1.5% jähr-
                                           kritisch beurteilt: In Olten ist die Situ-              lich. Bis 2030 wird von einem Wachstum
Der heutige Busbetrieb leidet vor allem    ation für den Fussverkehr grösstenteils                 von etwa 5‘700 EinwohnerInnen und ca.
in den Spitzenzeiten in starkem Masse      befriedigend, ohne dass aber eine gros-                 3‘000 Arbeitsplätzen ausgegangen. Die-
an der Verkehrssituation im Bereich        se Attraktivität für das Zu-Fuss-Gehen                  ser Wert basiert auf der Betrachtung der
des Bahnhofs Olten und den zentralen       bestünde. Das Regime Tempo-30 in fast                   Angebotsstruktur, der Realisierungs-
Einfallsachsen im Kernbereich. Regel-      allen Wohnquartieren schafft gute Vo-                   prozesse und der Standortbedingun-
mässige Verspätungen infolge MIV-Be-       raussetzungen für eine befriedigende                    gen. Die Auswertung der bestehenden
hinderungen führen zu einem instabilen     Verkehrssicherheit, aber im Bereich der                 Wohnzonen zeigt eine fast vollständi-
Betrieb verbunden mit Anschlussbrü-        Verkehrsorganisation (Trottoirs entlang                 ge Ausnützung im Bestand. Ziel und
chen in den Transportketten und beein-     siedlungsorientierter Strassen) und                     Herausforderung ist es, das Potenzial
trächtigen das Image des ÖV generell.      kleiner baulicher Verbesserungen so-                    für die Verdichtung nach innen auszu-
                                           wie bei der Reduktion der Trennwirkung                  schöpfen. Dennoch ist davon auszuge-
Das mögliche Bahnangebot wird durch        von verkehrsorientierten Strassen sind                  hen, dass das Bevölkerungswachstum
die verfügbaren Trassee-Kapazitäten        die Bedürfnisse des Fussverkehrs noch                   hauptsächlich durch die Erschliessung
bestimmt. Diese sind im Raum Olten         nicht sehr weitgehend berücksichtigt1.                  der neuen Entwicklungsgebiete statt-
insbesondere für den Regionalverkehr                                                               findet, die sich über das Stadtgebiet
praktisch voll ausgeschöpft.                                                                       verteilen. Aus den zusätzlichen Wohn-
                                                                                                   und Arbeitsplätzen generieren sich zu-
Die geringere Attraktivität des ÖV führt                                                           sätzliche Mobilitätsbedürfnisse.
wiederum zu noch mehr Autoverkehr –
ein Teufelskreis, der zu einer weiteren
Verschlechterung der Situation auf der
Strasse führt.

                                           1 GrobPlanung / Pestalozzi & Stäheli Ingenieurbüro      2 Stadt Olten [Hrsg]. (2016). Zahlen zur Bevölkerung:
                                           Umwelt und Verkehr [Hrsg]. (2009). Fuss- und Velover-   http://www.olten.ch/de/portrait/ueberolten/kennzahlen/
                                           kehrskonzept Olten: Beschreibender Bericht. Basel.      bevoelkerungszahlen/. Stichtag 31.12.2016. Olten.

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Entwicklungsgebiete                               Potenzial bis 2030
                                                   EW*        AP**
1    Bornfeld                                            400       11
2    Bornfeld (Reservezone)                               --       --                                              Entwicklungsgebiete                  Potenzial b
3    Kleinholz                                           893        0                                                                                    EW*
4    Altmatt                                             108       75
                                                                                                                   1    Bornfeld                              400
5    Hasenweid (W2 / 0.6GP)                               66        0
                                                                                                                   2    Bornfeld (Reservezone)                 --
6    Im Grund (W2 / 0.4)                                  58        0                                              3    Kleinholz                             893
7    Olten SW                                          2‘851      857                                              4    Altmatt                               108
8    Olten SW (2. Etappe)                                 --       --                                              5    Hasenweid (W2 / 0.6GP)                 66
9    Schützenmatte                                        48      105                                              6    Im Grund (W2 / 0.4)                    58
10   Stationsstrasse                                      --       --                                              7    Olten SW                            2‘851
11   Areal Bhf Nord                                      232      646                                              8    Olten SW (2. Etappe)                   --
12   Areal Bhf Nord-Ost                                   --       --                                              9    Schützenmatte                          48
13   IW Nord                                              --       --                                              10   Stationsstrasse                        --
14   Nussbaum Areal                                      208       21                                              11   Areal Bhf Nord                        232
15   Aarepark                                             92       32                                              12   Areal Bhf Nord-Ost                     --
16   FHNW (1. Etappe)                                      0      400                                              13   IW Nord                                --
17   FHNW (2. Etappe)                                      0      341                                              14   Nussbaum Areal                        208
18   Energy                                                0      351                                              15   Aarepark                               92
19   Giroud Olma                                         355      141                                              16   FHNW (1. Etappe)                        0
                                                                                                                   17   FHNW (2. Etappe)                        0
20   Wilerfeld (W2 / 0.5)                                 52        0
                                                                                                                   18   Energy                                  0
21   Wilerfeld (W2 / 0.4)                                180        0
                                                                                                                   19   Giroud Olma                           355
     Total                                             5‘543    2‘980                                              20   Wilerfeld (W2 / 0.5)                   52
                                                                                                                   21   Wilerfeld (W2 / 0.4)                  180
* Einwohner und Einwohnerinnen                                                                                          Total                               5‘543
** Arbeitsplätze
                                                                                                                   * Einwohner und Einwohnerinnen
Realisation (Annahme)                                                                                              ** Arbeitsplätze
       bis 2030
3 Stadt nach    2030 (2016). Zahlen zur Bevölkerung:
         Olten [Hrsg].                                                                                             Realisation (Annahme)
http://www.olten.ch/de/portrait/ueberolten/kennzahlen/
bevoelkerungszahlen/. Olten.                                                                                             bis 2030
                                                                                                                         nach 2030
4 Stadtplanung Olten [Hrsg]. (2014). Perspektive Nut-
zungsentwicklung Olten 2030, Mobilitätsplan Olten, Mo-
dul Stadtentwicklung, Schlussbericht. Olten. / Potenzial-
analyse 2013 - 2030                                                     Abb.  10  | Entwicklungsgebiete in Olten

                                                                                                                                                 Seite 23 von 91
MOBILITÄTSPLAN OLTEN

      Reduktion und Umlagerung des Neuverkehrs MIV

                     TREND MIV TREND MIV                                             TREND MIV TREND MIV                                                          TREND MIV TREND MIV                                                                             TREND MIV TREND MIV
                            ca. +21‘000 Fahrten/Tag
               ca. +21‘000 Fahrten/Tag                                                      ca. +21‘000 Fahrten/Tag
                                                                               ca. +21‘000 Fahrten/Tag                                                      ca. +21‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                         ca. +21‘000 Fahrten/Tag                                                            ca. +21‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                                                                                         ca. +21‘000 Fahrten/Tag
                                                                                              Auf dem bestehenden Strassennetz                                                                           ca. 11‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                                      ca. 11‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                        reduzierter Neuverkehr
                                                                                                                                                                                                                     reduzierter Neuverkehr             Dennoch würden ca. 11‘000      Fahrten
                                                                                                                                                                                                                                                                               ca. 11‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                                                                                              reduzierter               des
                                                                                                                                                                                                                                                                                            ca. 11‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Neuverkehr
                                                                                                                                                                                                                                                                                           reduzierter Neuverkehr

                                                                                              der Stadt Olten gibt es heute ca. 95‘000                                                                            MIV          MIV
                                                                                                                                                                                                                                                        MIV entstehen, die wirtschaftlich MIV
                                                                                                                                                                                                                                                                                        MIV
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      not-
                                                                                              Fahrten des MIVca.Neuverkehr
                                                                                                                pro    Tag  MIV (Bestand).
                                                                                                                10‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                         ca. 10‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                            Neuverkehr  MIV     Mit                                                     ca. 10‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                                     ca. 10‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                           Neuverkehr Neuverkehr
                                                                                                                                                                                                                        MIV         MIV                 wendigen Verkehr umfassen,Neuverkehrder
                                                                                                                                                                                                                                                                               ca. 10‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       sich
                                                                                                                                                                                                                                                                                            ca. 10‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Neuverkehr
                                                                                                                                                                                                                                                                                               MIV         MIV

                                                                                              dieser Menge an MIV ist das Strassen-
                                                                                                                   umlagern umlagern                                                                           umlagern umlagern
                                                                                                                                                                                                                                                        nicht umlagern lässt.         umlagern umlagern

                                                                                              netz der Stadt Olten heute schon voll.
                                                                                                                                                                                                                                                        Auch diese Menge an zusätzlichen
                                                                                              Bei der Entwicklung der Stadt unter den                                                                                                                   MIV-Fahrten übersteigtca. 11‘000        die Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kapazität
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        ca. 11‘000 Fahrten/Tag

                                                                                              heutigen Voraussetzungen würden bis                                                                                                                       des Strassennetzes.
                                                                                                                                                                                                                                                                 Substitution Substitution
                                                                                                                                                                                                                                                                                           bestehenderbestehender
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Verkehr MIV Verkehr MIV
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  umlagern     umlagern

                                                                                              2030 zusätzlich 21‘000 Fahrten pro Tag
                                                                                              („Trend“) entstehen.

                                                                                              Für eine solche zusätzliche Verkehrs-
                                                                                              menge hat die Stadt Olten jedoch keine

                     BESTAND MIV  BESTAND MIV
                ca. 95‘000 Fahrten/Tag
                             ca. 95‘000 Fahrten/Tag
                                                                                              Kapazität mehr.
                                                                                        BESTAND MIV  BESTAND MIV
                                                                                   ca. 95‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                ca. 95‘000 Fahrten/Tag                           1                   BESTAND MIV  BESTAND MIV
                                                                                                                                                                             ca. 95‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                ca. 95‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                                                                                     BESTAND MIV  BESTAND MIV
                                                                                                                                                                                                                                                                ca. 95‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                                                                                             ca. 95‘000 Fahrten/Tag               3
      TREND MIV       TREND MIV                                                                        TREND MIV       TREND MIV                                                 TREND MIV       TREND MIV
ca. +21‘000 Fahrten/Tag
                ca. +21‘000 Fahrten/Tag                                                          ca. +21‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                 ca. +21‘000 Fahrten/Tag                                   ca. +21‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                           ca. +21‘000 Fahrten/Tag
                                                                                              Mit entsprechenden Anpassungen
                                                                                                                      ca. 11‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                     reduzierter Neuverkehr
                                                                                                                                                der
                                                                                                                                       ca. 11‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                      reduzierter Neuverkehr
                                                                                                                                                                                                                      ca. 11‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                                                                       Um diese zusätzlichen 11‘000 MIV-Fahr-
                                                                                                                                                                                                                                       ca. 11‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                                     reduzierter Neuverkehr
                                                                                                                                                                                                                                      reduzierter Neuverkehr
                                                                                              Planungsgrundlagen und wirksamen MIV              MIV                                                                            MIV              MIV
                                                                                                                                                                                                                                                       ten zu ermöglichen, müsste daher die
                                          ca. 10‘000 Fahrten/Tag
                                                          ca. 10‘000 Fahrten/Tag
                                             Neuverkehr MIV Neuverkehr MIV
                                                                                              Massnahmen kann die Umlagerung
                                                                                                                      ca. 10‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                von
                                                                                                                                       ca. 10‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                         Neuverkehr MIV Neuverkehr MIV
                                                                                                                                                                                                                     ca. 10‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                                                                       Menge an 11‘000 MIV-Fahrten aus dem
                                                                                                                                                                                                                                     ca. 10‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                                        Neuverkehr MIV Neuverkehr MIV
                                                 umlagern        umlagern
                                                                                              etwa 10‘000 dieser zusätzlichen Fahrten
                                                                                                                             umlagern         umlagern                                                                      umlagern        umlagern
                                                                                                                                                                                                                                                       bestehenden Verkehrsaufkommen auf
                                                                                              auf den ÖV und den Fuss- und Velover-                                                                                                                    den ÖV und den Fuss- und Veloverkehr
                                                                                              kehr erreicht werden - Fahrten, die also                                                                                                                 umgelagert werden.
                                                                                              gar nicht mit dem Auto gemacht wer-                                                                                    ca. 11‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                                                                                     ca. 11‘000 Fahrten/Tag
                                                                                              den.                                                                                       Substitution
                                                                                                                                                                                                                   bestehender Verkehr
                                                                                                                                                                                                        Substitution        umlagern
                                                                                                                                                                                                                                    bestehender
                                                                                                                                                                                                                                         MIV
                                                                                                                                                                                                                                                        Mit der Umlagerung dieser bestehen-
                                                                                                                                                                                                                                                 Verkehr MIV
                                                                                                                                                                                                                                            umlagern

                                                                                                                                                                                                                                                        den MIV-Fahrten kann somit „Platz“ im
                                                                                                                                                                                                                                                        Verkehrsnetz für die zukünftige Ent-
                                                                                                                                                                                                                                                        wicklung der Stadt Olten geschaffen
                                                                                                                                                                                                                                                        werden.

     BESTAND MIV BESTAND MIV
ca. 95‘000 Fahrten/Tag
                ca. 95‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                       BESTAND MIV BESTAND MIV
                                                                                                                  ca. 95‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                  ca. 95‘000 Fahrten/Tag                         2                              BESTAND MIV BESTAND MIV
                                                                                                                                                                                           ca. 95‘000 Fahrten/Tag
                                                                                                                                                                           ca. 95‘000 Fahrten/Tag                                                                                                                 4
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Entwicklungsaufgaben Verkehr                Fuss- und Veloverkehr gefördert und at-     Pull“-Massnahmen (siehe Planungs-         Von einer Selbstregulierung des Ver-
Die bedeutenden Entwicklungsabsich-         traktiviert werden. Auch der öffentliche    prinzipien). Die Grafik in Abb.  12  |    kehrs ohne ordnende / lenkende Ein-
ten führen zu wachsender Mobilitäts-        Verkehr wird gefördert, damit möglichst     veranschaulicht und quantifiziert den     griffe kann nicht ausgegangen werden.
nachfrage. Dieser Nachfrageentwick-         viele Wege möglichst effizient umge-        Zusammenhang zwischen der Stad-           Dies zeigt die übereinstimmende Erfah-
lung steht die individuelle Wahl der        setzt werden können. Der MIV wird so        tentwicklung und den Erfordernissen       rung in den Städten weltweit. Diese zei-
Verkehrsmittel gegenüber, mit welchen       optimiert und organisiert, dass Kapa-       der aktiven Steuerung der Verkehrsent-    gen auch, dass nur eine integrale, also
diese Mobilitätsbedürfnisse abgewi-         zitäten im Strassennetz für aus neuen       wicklung mit dem Ziel der Stadtverträg-   alle Verkehrsmittel und auch die ent-
ckelt werden können. Dieser individu-       Siedlungsentwicklungen entstehenden         lichkeit und den Entwicklungsaufgaben     sprechend abgestimmte Infrastruktur
elle Entscheidungsvorgang stellt den        MIV sichergestellt und die Fahrten des      an die verschiedenen Verkehrsmittel.      umfassende, koordinierte Entwicklung
Kernpunkt des Mobilitätsplanes dar!         wirtschaftlich notwendigen Verkehrs                                                   zielführend ist.
Mittels „Push und Pull“-Massnahmen          gewährleistet werden.                       Im Sinne eines Gesamtbildes ist es
wird die Verkehrsmittelwahl aktiv be-                                                   wichtig, mögliche Handlungsalterna-
einflusst. Damit soll der Entwicklung       Das Mengengerüst für die Umlagerung         tiven im Blickfeld zu haben. Deshalb
der Mobilitätsnachfrage entsprochen         des Verkehrs leitet sich aus der Analyse    zeigt die Grafik schematisch das Alter-
und gleichzeitig die Stadtverträglichkeit   des Ist-Zustandes sowie der definier-       nativszenario „Trendentwicklung“ mit
des Verkehrs zukunftsgerichtet sicher-      ten Verträglichkeit des Verkehrsnetzes      den bereits heute auftretenden und sich
gestellt werden.                            (siehe Kapitel MIV) ab. Die Verlagerung     künftig verstärkenden Tendenzen zur
                                            erfolgt nach dem Prinzip der Angebots-      gegenseitigen Beeinträchtigung der
Aus der Analyse lässt sich die Heraus-      orientierung mit Hilfe von „Push und        Verkehrsmittel und den Konflikten mit
forderung erkennen, wie die angestreb-                                                  den übrigen Nutzungsansprüchen.
te Stadtentwicklung unter gleichzeitiger
Förderung der Attraktivität von Olten
umgesetzt werden kann. Gestützt auf
die übergeordneten Planungsprinzipien
und Grundlagen ergibt sich eindeutig
die Notwendigkeit, den weiteren Mobi-
litätsanstieg durch markante Umlage-
rung auf die deutlich raumeffizienteren
und stadtverträglicheren Verkehrsmit-
tel wie ÖV und FVV zu bewältigen.

Dazu ist eine Veränderung des Modal
Splits notwendig, d.h. der Verteilung
der Verkehrsleistung auf die verschie-
denen Verkehrsmittel. Dabei muss der        Abb.  11  | Entwicklungsaufgaben in Olten

                                                                                                                                                              Seite 25 von 91
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Kurze Wege                                        kurze Wege zu fördern. Dies kann nicht     Die Massnahmen im städtischen Kon-
Nebst der Verkehrsmittelwahl ist die              alleine mit den Mitteln der Verkehrsbe-    text, wie sie im Mobilitätsplan vorgese-
Länge der Wege, also die beanspruch-              einflussung erreicht werden. Oft ist       hen werden, unterstützen hingegen die
te Verkehrsleistung entscheidend. Seit            der Ausbau des Verkehrssystems gar         Zielsetzung von kurzen Wegen.
Jahren liegt eine zentrale Aufgaben-              kontraproduktiv und fördert die Entmi-
stellung an die Raumplanung darin,                schung der Tätigkeiten und damit län-
die Tätigkeiten wie Wohnen, Arbeiten,             gere Transportdistanzen (z.B. Ausbau
Einkaufen, Freizeit, usw. auf möglichst           des S-Bahnnetzes und Nationalstras-
kleinem Raum zu organisieren und so               sennetzes).

                                                                                 OLTEN WÄCHST

                                               bis 2030:
                                      + ca. 5‘700 Einwohnende
                                                                                                                                                        bis 2030:
                                      + ca. 3‘000 Arbeitsplätze
                                                                                                                                           + ca. 21‘000 MIV-Fahrten pro Tag
                                                                                                                                         zu den heutigen 96‘500 MIV-Fahrten.
               bis 2030:                                                       Mobilitätsbedürfnisse                                    Das Netz ist jedoch schon ausgelastet,
      + ca. 11‘000 MIV-Fahrten
                                                                                      wachsen                                                wichtige Knoten sind an ihrer
                                                                                         =                                                          Leistungsgrenze
                pro Tag                                                         zusätzliche Wege

                                    Stadtverträglicher                                                                        Entwicklung wie
                                         Verkehr                                                                              bisheriger Trend

          FVV                              MIV                            ÖV                           FVV                         MIV                            ÖV
 • fördern                      • Neuverkehr:                 • fördern                        • Konflikte mit Fuss-       • Massive Netzüberlastung      • Behinderungen im ÖV
                                  Zuwachs verringern                                             und Veloverkehr          • Verkehrsdruck Quartiere
                                • Bestehender Verkehr:
                                  auf ÖV/FV/VV umlagern

                     ABSTIMMUNG SIEDLUNG UND VERKEHR                                                                  ATTRAKTIVITÄTSVERLUST
                  -> KAPAZITÄT FÜR ZUKÜNFTIGE NUTZUNGEN                                                          -> PROBLEME BEI ERSCHLIESSUNG
Abb.  12  | Verkehrsentwicklung in Olten

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Aktuelle Trends in der Mobilität              Missbrauch und unerwünschte Effekte                   positiven Aspekte wirklich zum Tragen      Weitere Trends
Neue technologische, gesellschaftliche        zu verhindern.                                        kommen, oder ob sie mehr Fragen auf-       Viele weitere Entwicklungen beschäf-
oder auch ökologische Entwicklungen                                                                 werfen und zu einem verstärkten Ver-       tigen die Verkehrsplanung ebenfalls:
bergen oftmals grosse Chancen, gleich-        Digitalisierung                                       kehrswachstum und den damit verbun-        z. B. der demographische Wandel zu
zeitig jedoch auch zahlreiche Heraus-         Das zuvor beschriebene Sharing wird                   denen bekannten negativen Effekten         einer insgesamt älteren Gesellschaft;
forderungen, die es zu meistern gilt.         insbesondere durch Apps5 und den Ein-                 führen, ist noch völlig offen.             Veränderungen in der Arbeitswelt (Ho-
Derzeit können verschiedene Entwick-          satz des Smartphones ermöglicht. Die                                                             meOffice) und im Einkaufsverhalten
lungen in der Schweiz und global be-          Digitalisierung bietet für die Nutzenden              Individuelle E-Mobilität                   (Online-Shopping, Lieferdienste); die
obachtet werden, die in der Politik und       zahlreiche neue Dienstleistungen wie                  Der Einsatz von elektrisch betriebenen     (Re-)Urbanisierung; der Klimawandel;
bei vielen Planungsfachleuten grosse          z. B. die Vernetzung der verschiedenen                Fahrzeugen oder Hybrid-Fahrzeuge im        Diskussion über Mobility-Pricing und
Hoffnungen bezüglich der Verkehrsent-         Verkehrsträger. So wird den Kunden die                MIV wirkt sich positiv auf die Menge der   zahlreiche andere Trends.
wicklung wecken. Je nach Umgang und           schnellste Verbindung gezeigt oder das                CO2-Emissionen und die Lärmbelastung
Steuerung können sie sich sowohl posi-        nach individuell festgelegten Kriterien               aus. Die grösste technische Heraus-        Welche der Trends eher vorübergehen-
tiv als auch negativ auf die Mobilität in     beste Angebot zusammengestellt. Zu                    forderung ist derzeit die Effizienz und    de Moden sind oder die Gesellschaft
der Schweiz und auf die Verkehrsmenge         klärende Fragen auf Kundenseite be-                   Reichweite der Batterien der Fahrzeu-      langfristig prägen, oder in welchem
in den Städten auswirken.                     treffen insbesondere den Datenschutz.                 ge. Bei Problemfeldern wie dem Platz-      Zeitraum und Tempo sie sich auswir-
                                              Auf Anbieterseite kommt es zu grundle-                verbrauch, der Verkehrssicherheit oder     ken, lässt sich nicht vorhersehen. Auch
Teilen statt besitzen                         genden Veränderungen der Geschäfts-                   Effizienz der Nutzung der Infrastruktur    sind sie weder „Allheilmittel“ und lö-
In vielen Bereichen wird immer mehr           modelle und neuen Konkurrenten: Ne-                   bringen elektrisch betriebene Fahrzeu-     sen Probleme von alleine, noch sollten
auf die Nutzung und weniger auf das           ben der Dienstleistung des Transportes                ge keine Veränderungen. Im Velover-        sie verteufelt werden. Die Aufgabe der
Besitzen gesetzt. Der Trend zum sog.          werden Transportunternehmen immer                     kehr vergrössern E-Bikes sowohl den        Stadt ist es, schon heute aktiv die not-
Sharing umfasst auch das Mobilitätsan-        mehr zu Mobilitätsdienstleistern, die                 Anteil von Velofahrenden als auch das      wendigen Weichen zu stellen und die
gebot in der Schweiz: Mobility1 (CarSha-      die Informationen für den Weg von Tür                 Einsatzgebiet: Bei Pendlern spricht        Planung entsprechend aufwärts kom-
ring), PubliBike2 (VeloSharing), ParkU3       zu Tür anbieten.                                      man von einer möglichen Entfernung         patibel mit den möglichen Entwicklun-
(Sharing von Parkfeldern) oder auch                                                                 bis zu 20 km, die pro Weg mit den E-Bi-    gen zu gestalten.
Uber4 (Sharing der Fahrten) verzeichnen       Autonomes Fahren                                      ke zurückgelegt werden. Das Thema
derzeit ein starkes Wachstum. Durch           Von der Technologie der selbstfahren-                 E-Bikes – besonders E-Bikes mit einer
die Sharing Economy werden Ressour-           den Autos werden grosse Vorteile hin-                 Geschwindigkeit bis zu 45 km/h – wirft
cen geteilt, was sich positiv auf die Effi-   sichtlich der Verkehrssicherheit, der                 neue Fragen der Verkehrssicherheit
zienz und die Umwelt auswirkt. Gleich-        effizienten Nutzung der Verkehrsinfra-                und der notwendigen Verkehrsinfra-
zeitig müssen neue rechtliche Fragen          struktur, der Organisation des öffent-                struktur auf. Bei allen Fahrzeugen muss
beantwortet werden, um beispielsweise         lichen Verkehrs, der Parkierung und                   bei den CO2-Emissionen ausserdem die
1   www.mobility.ch                           weiteren Aspekten erwartet. Ob diese                  Herkunft des Stromes beachtet werden.
2   www.publibike.ch                          5 Applikationen: Programme, die auf mobilen Geräten
3   www.parku.ch                              wie dem Smartphone oder einem Tablet benutzt werden                                              Abb.  13  | Stichworte zu Trends in der Mobilität
4   www.uber.com/de-ch/                       können                                                                                           und im Verkehr

                                                                                                                                                                                 Seite 27 von 91
MOBILITÄTSPLAN OLTEN

Teil A
            AUSGANGSLAGE UND KONTEXT                                 Seite 13

            ORIENTIERUNGSRAHMEN FÜR DEN MOBILITÄTSPLAN               Seite 15

Analyse     mobilität und Verkehr in Olten                           Seite 21

            Öffentlicher Verkehr                                     Seite 31

            Fussverkehr                                              Seite 37

Teil b
            Veloverkehr                                              Seite 45

            Motorisierter Individualverkehr                          Seite 53

Strategie   PARKIERUNG                                               Seite 61

            VERKEHRSMANAGEMENT                                       Seite 73

            Mobilitätsmanagement                                     Seite 77

            Mobilitätskonzepte                                       Seite 81

Teil c
            Monitoring & Controlling                                 Seite 83

            INFORMATION, KOMMUNIKATOIN UND PARTIZIPATION             Seite 87

Umsetzung   UMSETZUNG UND ANWENDUNG DES MOBILITÄTSPLANS              Seite 89

            Leitprojekt Sälipark                                     Seite 91

                                                                   Seite 29 von 91
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Öffentlicher Verkehr
                         Entwicklungsaufgaben                                                 Lösungswege

Mit der geplanten Stadtentwicklung        Stärkung des Bahnangebotes (kurz-         Enge Zusammenarbeit und Koordinati-
erfordert die stadtverträgliche Mobili-   fristig: 30-Minuten-Takt / langfristig:    on zwischen Stadt, Kanton und Region
tätsbewältigung bis zu einer Verdoppe-    15-Minuten-Takt zwischen Olten und
lung der Fahrgastkapazitäten auf dem      Aarau) sowie Ausbau und Verdichtung       Angebotsausbau des ÖV auf Strasse und
               Busnetz.                              des Busangebotes               Schiene in Koordination mit den weite-
                                                                                          ren Massnahmen des MPO
Hohe Attraktivität durch Sicherstellen    Optimale, attraktive Anschluss- und
des fahrplangerechten ÖV-Betriebs mit     Umsteigeverhältnisse an den Knoten-       Verbesserte Koordination zwischen
möglichst kurzen Reisezeiten und ei-      punkten, insbesondere am Bahnhof                 Bahn- und Busverkehr
ner hohen Zuverlässigkeit, auch in den                    Olten
           Spitzenstunden

Erhöhung des Anteils des ÖV am
Gesamtverkehr: Grossteil des Ver-
kehrswachstums soll auf den ÖV verla-
            gert werden

                                                                                                              Seite 31 von 91
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In der Phase 1 wurde für das Teilkon-      Das Buskonzept Olten-Gösgen-Gäu           Die Massnahmen des Buskonzepts Ol-
zept öffentlicher Verkehr ein generelles   (Optimierung Busnetz in den Bezirken      ten-Gösgen-Gäu sind zwar erste Schrit-
Angebotskonzept mit den Zielvorstel-       Olten, Gösgen und Gäu, 2017) wird ab      te im Hinblick auf eine spätere Verwirk-
lungen für den Zeithorizont ca. 2030       den Fahrplan 2018 bis zum Fahrplan        lichung des Mobilitätsplans Olten. Um
erarbeitet (Stand: September 2014).        2021 in mehreren Stufen umgesetzt.        dem öffentlichen Verkehr in der Region
Dieses Zielkonzept hat in seinen Grund-    Das Buskonzept geht von weiterhin         Olten denjenigen Stellenwert zu geben,
zügen nach wie vor Gültigkeit.             beschränkten Mitteln der öffentlichen     welcher den Zielvorstellungen des Mo-
                                           Hand für den öffentlichen Verkehr aus     bilitätsplans Olten entspricht, sind we-
Seit der Erarbeitung dieses Zielkon-       und fokussiert sich daher – abgesehen     sentliche weitere, vor allem kapazitäts-
zepts haben sich jedoch verschiedene       von wenigen Ausnahmen – auf Opti-         erweiternde Massnahmen notwendig.
Rahmenbedingungen geändert und sind        mierungen im Angebot, welche in die-      Dies erfordert eine weitere Verdichtung
im Rahmen der Planungen zur Entwick-       sem Rahmen realisierbar sind. Mit dem     des Angebots auf den Hauptachsen zum
lung der S-Bahn Aargau–Solothurn und       Buskonzept Olten-Gösgen-Gäu werden        7.5 Minuten-Takt in den Hauptverkehrs-
zum Buskonzept Olten-Gösgen-Gäu die        bis 2021 insbesondere folgende Ziele      zeiten. Dies ist in den Zielvorstellungen
nächsten Schritte der Angebotsent-         umgesetzt:                                zum Mobilitätsplan Olten für den Hori-
wicklung für Bahn und Bus konkretisiert                                              zont 2030 abgebildet.
worden. Die Planungen zum Ausbau-          __ Angebotsverdichtung auf einzelnen,
schritt 2030/2035 der Bahninfrastruktur       stark belasteten Achsen und zugleich   Die 2014 erarbeiteten Zielvorstellun-
(STEP AS 2030) sind mit dem Stand Mai         Abbau von Angebot in schlecht aus-     gen zum Busangebot im Mobilitätsplan
2017 zwar noch nicht abgeschlossen,           gelasteten Korridoren                  Olten wurden im Mai 2017 an die in-
aber der derzeitige Planungsstand lässt    __ Systematisierung des Angebots          zwischen vorliegenden Ergebnisse der
dennoch bereits Entwicklungen erken-       __ Verbesserung Verknüpfung von Bahn      Planungen angepasst. Hieraus ergeben
nen, welche auch in die Angebotsent-          und Bus                                sich die in der folgenden Abb.  14  |
wicklung des Busnetzes ausstrahlen.        __ Viertelstundentakt in den Hauptkor-    dargestellten Zielvorstellungen.
Auch die Planungen zu den ÖV-Dreh-            ridoren
scheiben Egerkingen und Schönenwerd                                                  In den Abb.  15  | und Abb.  16  | ist
sind fortgeschritten, so dass sich auch                                              die im Rahmen des Buskonzepts Ol-
hieraus Anpassungen am Zielkonzept                                                   ten-Gösgen-Gäu vorgesehene Entwick-
aus dem Jahr 2014 ergeben.                                                           lung des Angebots von 2019 bis 2021
                                                                                     aufgezeigt.

                                                                                     Die Abbildungen zeigen jeweils das
                                                                                     Busangebot in den werktäglichen
                                                                                     Hauptverkehrszeiten.

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Abb.  14  | Zielkonzept bis ca. 2030

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Abb.  15  | Konzept 2019 (Stand: Umsetzung Buskonzept Olten-Gösgen-Gäu 2017)

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Abb.  16  | Konzept 2021 (Stand: Mitwirkung Buskonzept Olten-Gösgen-Gäu 2017)

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Fussverkehr
                           Entwicklungsaufgaben                                                   Lösungswege

Zufussgehen in Olten ist direkt, sicher      Fussverkehr hat einen hohen Stellen-       Der Stadtraum wird je nach Nutzung,
              und komfortabel                     wert in der städtischen Mobilität     Fussverkehrsgruppen und -bedürfnis-
 __ Eine flächige Durchlässigkeit für         __ Die Verkehrsorganisation ist überall   sen in entsprechenden Teilräumen dif-
    Fussgänger und Fussgängerinnen               fussverkehrsfreundlich.                         ferenziert betrachtet.
    ermöglicht direkte Verbindungen und       __ Bei Planung und Projektierung von
    Wege (umwegfrei).                            Verkehrsanlagen werden die Bedürf-     Für die einzelnen Teilräume wird ein an-
 __ Objektive Sicherheit - im Verkehr und        nisse und Anforderungen des Fuss-      zustrebender Standard für Infrastruk-
    vor Übergriffen - ist überall gewähr-        verkehrs spezifisch und gleichwertig   tur, Umfeld, Betrieb und alltäglichen
    leistet und sichtbar vorhanden.              berücksichtigt.                        Umgang mit dem Fussverkehr definiert.
 __ Subjektive Sicherheit ist gegeben:        __ Betrieb und Unterhalt berücksichti-
    Fussgänger und Fussgängerinnen               gen die spezifischen Bedürfnisse des   Für die einzelnen Teiräume werden spe-
    fühlen sich sicher im Strassenraum.          Fussverkehrs.                          zifische Handlungsansätze aufgezeigt
 __ Fussverkehrsanlagen sind hindernis-       __ Konfliktpunkte zwischen rollendem                   und vermittelt.
    frei, insbesondere für Menschen mit          Verkehr, insbesondere auch Velover-
    Mobilitätseinschränkungen.                   kehr, und Fussverkehr werden wo
 __ Raumqualität und auf die jeweiligen          immer möglich vermieden, jedoch
    Nutzergruppen ausgerichtete, be-             nicht zulasten der Bedürfnisse des
    gleitende Infrastruktur weisen einen         Fussverkehrs.
    hohen Standard auf.
                                             Optimierung der Schnittstellen zu an-
Fussverkehr wird im Stadtraum diffe-                 deren Mobilitätsformen
    renziert betrachtet und gefördert        __ Umsteige- / Einsteige- / Vernet-
 __ Bedürfnisse und Anforderungen               zungspunkte mit anderen Mobilitäts-
    werden je nach Ort und Nutzung auf          arten sind optimal fussverkehrsge-
    die jeweiligen Fussverkehrsgruppen          recht erschlossen.
    ausgerichtet.                            __ Information und Auffindbarkeit sind
 __ Die Teilräume bieten den für die je-        auf den Fussverkehr ausgerichtet.
    weilige Nutzung besten Standard an.
 __ Der alltägliche Betrieb, Unterhalt und   Der durchgehend hohe Standard von
    Umfeldnutzungen tragen je Teilraum       Infrastruktur, Unterhalt und Betrieb
    zum optimalen Fussverkehrsklima          führt zu einer Erhöhung des Anteils des
    bei.                                        Fussverkehrs am Gesamtverkehr.
                                                                                                                    Seite 37 von 91
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