Nachhaltigkeit-Fact-Sheet 2019 - Faber-Castell
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Die Kennzahlen, Daten und Verbräuche aus dem vorliegen- den Fact Sheet beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2017/18. Allgemeine Veränderungen, Projekte und Themen sind bis Dezember 2019 abgebildet. Ausführliche Informationen zum Unternehmen und weiteres zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie auf der Homepage: www.faber-castell.de/corporate/nachhaltigkeit Haben Sie Anregungen, Kritik, Verbesserungsvorschläge oder Fragen zu dem vorliegenden Fact Sheet oder zum Thema Nachhaltigkeit? Dann treten Sie gerne mit uns in Kontakt: sustainability@faber-castell.com 2
Liebe Leserinnen und Leser, Nachhaltigkeit spiegelt sich in vielen Facetten des unternehmerischen Handelns von Faber-Castell wider. Bei knapp 260 Jahren Firmengeschichte können wir auf eine Vielzahl vorausdenkender Firmen- lenker zurückblicken. Neben Lothar von Faber, der bereits Mitte des 19. Jahrhunderts ein ausgepräg- tes soziales Engagement hatte, führte auch Anton-Wolfgang Graf von Faber-Castell seine Firma weitsichtig in die Zukunft. Er handelte aus Überzeugung und stellte die richtigen Weichen für ein nachhaltiges Unternehmen, dass sich seiner sozialen und ökologischen Verantwortung bewusst ist. Gemeinsam mit der neunten Familiengeneration wurden nun unsere Corporate Essentials, die Unter- nehmensleitlinien, zukunftsfähig entwickelt. Sie beantworten, wofür wir stehen, was wir erreichen wollen und welche Werte unserem Handeln zugrunde liegen. Unsere Werte „qualitätsbewusst & nachhaltig“ kommen in diesem Factsheet ganz besonders zum Tragen. Nachhaltigkeit ist ein globales Thema und die daraus resultierenden Aufgaben und Herausforderungen sind nur gemeinsam zu bewältigen. Die von den Vereinten Nationen definierten weltweit gültigen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) für eine nachhaltige Weltgemeinschaft beinhalten Themen, die auch für Faber- Castell Grundlage des unternehmerischen Handelns sind (Seiten 26f und 30f). Wir legen besonderen Wert darauf, unseren wichtigsten Rohstoff – das Holz für unsere Stifte – aus nachhaltigen und sozial sowie ökologisch verträglichen Quellen zu beziehen. Als Vorreiter in der Branche hat Faber-Castell schon Anfang der 1980er Jahre ein Forstprojekt in Prata, im Südosten Brasiliens, ins Leben gerufen. Wir binden mit unseren unternehmenseigenen, FSC-zertifizierten Wäldern 900.000 Tonnen Kohlenstoffidoxid (CO2). So dienen diese nicht nur unserem größten Werk in Brasilien als Rohstoffquelle, sondern neutralisieren gleichzeitig den klimarelevanten CO2-Fuß abdruck unserer weltweiten Produktionsstätten. (Seite 14f) Außerdem forcieren wir die Nutzung von erneuerbaren Energien, die bereits jetzt gruppenweit einen Anteil von rund 80 Prozent ausmachen. Unsere Standorte Brasilien und Österreich beziehen ihren Strom bereits gänzlich aus diesen Quellen (Seite 22). Am Stammsitz in Stein produzieren wir dank unseres eigenen Wasserkraftwerks Strom, der unseren Fertigungsprozess antreibt (Seite 22) und beziehen ab 2020 den zugekauften Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Das Nachhaltigkeits-Fact-Sheet 2019 informiert über den aktuellen Entwicklungsstand unseres g lobalen Engagements, berichtet über erreichte Verbesserungen und thematisiert die Herausforde- rungen, mit denen wir uns konfrontiert sehen. Wir wünschen uns einen aktiven Austausch mit Ihnen und laden Sie ein, uns auf unserem Weg zu begleiten. Senden Sie uns gerne Ihr Feedback unter sustainability@faber-castell.com. Wir freuen uns auf den Dialog! Mit besten Grüßen Dr. Hans-Kurt von Werder Technikvorstand 3
Kurz & Knapp 8 Unternehmensdaten und Fakten 9 Corporate Essentials 10 Zertifizierungen und Managementsysteme 12 Emittierte Treibhausgase 14 der Faber-Castell Gruppe Input-Output-Bilanz der Produktionsstandorte 18 Umweltkennzahlen 24 Die Sustainable Development Goals 26 der Vereinten Nationen Soziale Kennzahlen 28 Ziele und Fortschritte 30 Projekte 32 Zertifikate und Gütesiegel 36 7
Kurz & Knapp 8.000 1761 Mitarbeiter weltweit 613 Mio. Gründung 1984 Gruppenumsatz 17/18 In Familienbesitz seit Start In 9 Generationen 10 Wiederaufforstungsprojekt in Prata, Brasilien 2,3 Mio. Blei- und Buntstifte Ländern 900.000 t CO2e – Absorption rund pro Jahr 2.700 ha 10.000 ha Waldfläche 665 naturbelassene Flächen Tierarten FSC®-FM Corporate Zertifizierung Essentials für umweltgerechte, sozial verträgliche und wirtschaftlich 20 m3 das Leitbild und Selbstverständnis von Holz wächst nachhaltige Waldbewirtschaftung pro Stunde nach Faber-Castell Faber-Castell Faber-Castell Charta der Verhaltenskodex Sozialcharta für faire Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen 8
Unternehmensdaten und Fakten Faber-Castell Aktiengesellschaft 90546 Stein, Deutschland Vorstand Daniel Rogger (Vorstandsvorsitzender) Gräfin Mary von Faber-Castell (Vorstand Cosmetics) André Wehrhahn (Finanzvorstand) Rolf Schifferens (Europa & Nordamerika bis 12/19) Dr. Hans-Kurt von Werder (Technikvorstand) Gegründet 1761 Vermarktungs- und Vertriebsregionen Europa & Nordamerika, Asien-Pazifik, Lateinamerika Produktionsstandorte In 10 Ländern Vertriebsgesellschaften In 22 Ländern Vertretungen In mehr als 120 Ländern Mitarbeiter insgesamt circa 8.000 weltweit Gruppenumsatz 17/18 613 Mio. Euro Certificates ISO 9001, ISO 14001 FSC®-FM, FSC®-CoC PEFCTM NATRUE IFS HPC (household and personal care products) Engagement Faber-Castell Sozialcharta Faber-Castell Projekte Nachhaltige Forstwirtschaft Brasilien UN Global Compact Bundesdeutscher Arbeitskreis für umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) Umweltpakt Bayern Verband für Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement (VNU) Stiftung Graf von Faber-Castell Kinderfonds Stiftung Weitere Informationen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Faber-Castell Unternehmensgruppe finden Sie auf den Presseseiten www.faber-castell.de und www.bundesanzeiger.de. 9
Corporate Essentials Das Faber-Castell Unternehmensleitbild Markt und Gesellschaft verändern sich: Die Handelslandschaft ist im Umbruch und die Digitalisierung schreitet voran. Für Faber-Castell ergeben sich daraus Chancen. Als Gegenbewegung entsteht eine Sehnsucht nach hapti- schen Erfahrungen und das Interesse an kreativen Fähigkeiten steigt. Faber-Castell etablierte im Jahr 2018 mit den „Corporate Essentials“ ein neues Unternehmensleitbild, das auf den bis dato gültigen Markenkernwerten basiert, aber den Kerngedanken der Kreativität sowie das Kundenerleben mehr in den Mittelpunkt rückt. Als „Lebens begleiter“ möchte Faber-Castell Kreativität von jung bis alt fördern und seine Kunden mit innovativen Produkten zu kreativen Erlebnissen inspirieren. 10
11 Pinus caribaea hondurensis wächst in den unternehmenseigenen Wäldern in Brasilien.
Zertifizierungen und Managementsystem Mit Hilfe von Zertifizierungen und zertifizierten Managementsyste- men gewährleistet Faber-Castell die Einhaltung globaler Qualitäts-, Nachhaltigkeits- und Sozialstandards. Die Erstzertifizierung aller Werke nach ISO 9001 (Qualitätsmanage- ment) und ISO 14001 (Umweltmanagement) hat im Jahr 1997 begon- nen und wurde 2011 für alle Produktionsstandorte abgeschlossen. Sämtliche Standorte sind nach der überarbeiteten Norm aus dem Jahr 2015 auditiert und zertifiziert. Das im März 2019 neu eröffnete Werk der Cosmetic in Elgin, USA hat die ISO-Zertifizierungen im Mai 2019 erhalten. Wir wollen in allen Alle Produktionsstandorte, die holzgefasste Stifte produzieren, sind nach FSC® – oder PEFC™-Standards zertifiziert. Für nicht-holzver- Produktkategorien und arbeitende Standorte sind diese Zertifizierungen nicht relevant. Alle 22 Vertriebsgesellschaften sind gemäß des FSC® Chain-of-Custody- Dienstleistungen das Standards zertifiziert. Dies bedeutet, dass jedes Produkt vom Rohstoff über alle Fertigungsschritte bis hin zum fertigen Stift auf Lager nach- Bestmögliche leisten. verfolgbar sind. Darüber hinaus gilt die Faber-Castell Sozialcharta und damit einher- gehend die Einhaltung der Sozial- und Arbeitsstandards für alle Pro- duktions- und Vertriebsstandorte weltweit. Näheres zur Sozialcharta kann unter dem Punkt „Soziale Kennzahlen“ nachgelesen werden. Um die Einhaltung beziehungsweise Umsetzung aller Vorgaben welt- weit sicherzustellen, schult Faber-Castell kontinuierlich ausgewählte Mitarbeiter zu internen Auditoren, die regelmäßig die Geschäftspro- zesse nach den Normen auditieren. Das 1998 weltweit eingeführte integrierte Managementsystem FABIQUS (Faber-Castell integriertes Managementsystem für Qualität, 1 Computer-aided quality Umwelt und Soziales) wurde in Deutschland 2016 durch ein CAQ1- System modernisiert und optimiert, sodass standardisierte Dokumente und implementierte Prozesse optimal gelenkt werden. „FABIQUS 2.0“ wurde bereits in Deutschland, Österreich und der Schweiz implemen- tiert. Die Einbeziehung weiterer weltweiter Niederlassungen, begin- nend mit Peru und Malaysia, sind geplant. 12
Land, Werk ISO 9001 ISO 14001 FSC ® PEFC™ Sozialcharta Brasilien, São Carlos ja ja ja n.r. ja Brasilien, Prata (Plantage) ja ja ja n.r. ja Brasilien, Manaus ja ja n.r. n.r. ja China, Guangzhou ja ja ja n.r. ja Kolumbien, Bogotá ja ja ja n.r. ja Indien, Goa ja ja n.r. n.r. ja Indonesien, Bekasi (FCI) ja ja ja ja ja Indonesien, Bekasi (FCII) ja ja ja n.r. ja Indonesien, Bekasi (PLI) ja ja n.r. n.r. ja Malaysia, Selangor ja ja ja n.r. ja Peru, Lima ja ja ja n.r. ja Österreich, Engelhartszell ja ja n.r. n.r. ja Tschechien, Budweis2 ja ja ja ja ja Deutschland, Stein ja ja ja ja ja Deutschland, Geroldsgrün ja ja n.r. n.r. ja Deutschland, Frauenaurach3 ja ja ja ja ja USA, Elgin ja ja n.r. n.r. ja Herausforderungen: Als international agierendes Unternehmen steht Faber-Castell vor der Herausforderung, national unterschiedliche rechtliche Anforderungen zu erfüllen, verschiedene Standards einzuhalten, Geschäftsprozesse und -strategien aufei- nander abzustimmen Herausforderungen: Alsund trotz alledem international den unterschiedlichen agierendes Unternehmen stehtKunden- und Marktanforderungen Faber-Castell gerecht vor der Herausforderung, zuunter- national werden und die Wettbewerbsfähigkeit schiedliche zu erhalten. rechtliche Anforderungen Durch zu erfüllen, die weltweit verschiedene einheitlichen Standards Zertifizierungen einzuhalten, können und Geschäftsprozesse wir -strategien internationale Prozesse standardisieren aufeinander abzustimmen und und optimieren trotz alledem denundunterschiedlichen hierdurch Kompetenzen Kunden- undund Ressourcen besser Marktanforderungen nutzen. gerecht zu werden und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Durch die weltweit einheitlichen Zertifizierungen können wir internationale Prozesse standardisieren und optimieren und hierdurch Kompetenzen und Ressourcen besser nutzen. Anmerkung: „n.r.“ = nicht relevant, zum Beispiel im Fall von Zertifizierungen der Forst- und Holzwirtschaft an nicht-holzverarbeitenden Standorten. 2Das Werk in Budweis, Tschechien wird ab nächstem Geschäftsjahr in die Berichtsgrenzen für den Corporate Carbon Footprint und die Nachhaltigkeitsberichterstattung aufgenommen. 3 Distributionscenter 13
Emittierte Treibhausgase der Faber-Castell Gruppe Herausforderungen: Scope-1-Emissionen: Die Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist essen- unternehmensinterne Emissionen tiell zur Eindämmung des Klimawandels. Auch Faber- In Scope-1 werden all diejenigen Emissionen abgebildet, Castell möchte CO2-Emissionen kontinuierlich senken. die innerhalb des Unternehmens entstehen. Hierunter Damit unternehmerische Entscheidungen zu umweltbe- fallen zum Beispiel Emissionen aus Produktionsprozes- zogenem Handeln getroffen werden können, ist es rele- sen, Fahrzeugflotten (Gabelstapler) oder unternehmens- vant, eine vollständige Erfassung aller Treibhausgas- eigener Energiegewinnung. Nach einem Anstieg im Ge- emissionen vorzunehmen. Je weiter man jedoch die Sys- schäftsjahr 2016/17 sind die Scope 1 Emissionen leicht temgrenzen setzt, desto weniger verlässlich können die auf 6.050 t CO2e gesunken und machen somit lediglich Daten ermittelt und von Faber-Castell beeinflusst wer- ein Achtel der Gesamtemissionen aus. den. Faber-Castell hat sich daher entschieden, die Sys- temgrenzen eng zu fassen und neben aller direkten und indirekten Emissionen aus Scope 1 und 2, zusätzlich Scope-2-Emissionen: noch die Warentransporte innerhalb der Gruppe und die Emissionen aus Energiezukäufen Geschäftsreisen zu erfassen. Beim Warenverkehr ist zu von externen Dienstleistern beachten, dass die Wahl der Transportmittel (Luft- vs. Der Scope-2-Energieverbrauch, einschließlich der Landfracht) oft vom Kunden getroffen wird und Faber- Zukäufe von Energie und Heizwärme, ist um 13 Prozent Castell hier nicht immer Einfluss nehmen kann. gesunken, die Gesamtmenge an Kohlenstoffemissio- nen sogar um 17 Prozent. Ursache hierfür ist ein höherer Anteil erneuerbarer Energien am Gesamt- Faber-Castell ist Klimaschützer stromverbrauch (Anstieg von 61 Prozent 2016/17 auf Einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet 63 Prozent 2017/18). Nach Ö sterreich hat nun auch un- Faber-Castell durch die vor über drei Jahrzehnten an- ser größtes Werk in Brasilien den eingekauften Strom gelegten eigenen Wälder in Brasilien. Sie nehmen zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien bezogen. während ihres Wachstums CO2 aus der Atmosphäre Darüber hinaus hat sich Faber-Castell das Ziel gesetzt, auf und binden Kohlenstoff. Das so gebundene CO2 auch weiter den Anteil an erneuerbaren Energien zu gleicht die weltweiten Emissionen der Faber-Castell steigern. Produktionsstätten aus. Scope-3-Emissionen: unternehmensexterne Emissionen In Scope-3 werden Emissionen betrachtet, die dem Un- ternehmen nur indirekt zugerechnet werden können. Dabei wird unterschieden zwischen Geschäftsreisen und Güterverkehr. Letzteres bleibt der Hauptfaktor von Scope 3. Nachdem die unternehmensexternen Emissionen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind, konnten diese im Geschäftsjahr 2017/18 deutlich um 26 Prozent gesenkt werden. Vor allem der verringerte internationale Luftfrachtverkehr Brasiliens um 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist für diesen Rückgang der Emissionen ausschlaggebend. Scope Einheit 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 Scope 1 t CO 2e 5.354 6.020 6.770 6.050 Scope 2 t CO2e 32.027 36.337 34.286 27.742 Scope 3 t CO 2e 13.115 20.072 23.163 13.663 Gesamt t CO 2e 50.496 62.428 64.087 47.454 14
Gesamtemissionen Faber-Castell nach Herkunft 22,0 % Indirekter Energieverbrauch Gütertransport Geschäftsreisen Direkte Prozessemissionen 6,0 % 58,0 % Direkter Energieverbrauch (nicht-erneuerbar) 4,0 % Direkter Energieverbrauch (erneuerbar) 7,0 % 1,0 % CO2e-Emissionen nach Länder in 1.000 Tonnen 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18 27,0 25,1 15,8 13,1 11,0 11,0 10,5 9,8 9,4 8,7 8,3 7,2 6,2 6,2 6,1 5,9 4,7 4,4 4,2 4,5 3,4 3,3 2,7 2,2 1,8 1,7 1,7 1,7 1,6 1,5 1,4 1,0 0,4 0,3 0,3 0,3 Deutschland Österreich Brasilien Peru Kolumbien Indonesien Indien Malaysia China Gesamtentwicklung Seit 2011 werden die Treibhausgasemissionen aller Faber-Castell Produktionsstandorte inklusive deren Transport- ströme systematisch in Anlehnung an das Greenhouse Gas Protocol (GHG-Protocol)4 erfasst. Der Ausstoß der Gesamtemissionen reduzierte sich im Geschäftsjahr 17/18 nach Jahren des Anstiegs signifikant um 26 Prozent. Ursachen hierfür sind ein leichter Produktionsrückgang, ein höherer Bedarf an Strom von regenerativen Quellen und ein geringerer Einsatz von Luftfrachten. Der höchste Anteil an CO2-Emissionen entfällt auf den größten Standort der Faber-Castell Gruppe: Brasilien (28 Prozent gegenüber 42 Prozent im Vorjahr), dicht gefolgt von Deutschland (22 Prozent vs. 17 Prozent im Geschäfts- jahr 2017/18). Dabei haben der indirekte Energieverbrauch, also die eingekaufte Energie, mit 58 Prozent und die Gü- tertransporte mit 22 Prozent den größten Einfluss auf die Gesamtemissionen. 4 Das Greenhouse Gas Protocol (GHG) ist ein Bilanzierungs- und Berichtsstandard zur Erfassung von Treibhausgasemissionen. 15
Brettchenbearbeitung in São Carlos
Input-Output-Bilanz der Produktionsstandorte Input GJ GJ GJ GJ Δ 2016 / 17 GRI Rohstoffe Einheit 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 2017 / 18 Holz (Brettchen) t 18.751 21.095 22.898 17.850 -22 % Kunststoffe (konventionell) t 7.272 6.878 8.016 9.932 24 % nicht nicht Kunststoffe (recycelt) t abgefragt abgefragt 3 3 0% Ton t 294 198 208 157 -24 % Graphit t 580 527 565 413 -27 % 301 Kaolin t 3.908 4.493 5.360 3.686 -31 % Wasserlack t 62 76 89 82 -8 % Lack mit organischen Lösemitteln t 1.083 1.057 1.125 872 -22 % Papierverpackung t 6.623 7.268 8.438 9.077 8% Plastikverpackung t 1.793 2.151 2.120 1.959 -8 % Verpackung gesamt t 8.416 9.419 10.557 11.036 5% GJ GJ GJ GJ Δ 2016 / 17 GRI Wasser Einheit 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 2017 / 18 303 Wasser gesamt m3 323.773 340.196 352.140 307.398 13 % GJ GJ GJ GJ Δ 2016 / 17 GRI Nicht-erneuerbare Energien Einheit 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 2017 / 18 Erdgas MWh 9.430 8.671 9.311 9.711 4% Flüssiggas MWh 950 1.311 1.863 1.048 -44 % Diesel MWh 1.574 1.470 1.629 1.650 1% 302 Benzin MWh 1.264 1.378 1.380 1.132 -18 % Heizöl MWh 848 1.316 357 132 -63 % Summe nicht-erneuerbare Energie MWh 14.066 14.146 14.541 13.673 -6 % GJ GJ GJ GJ Δ 2016 / 17 GRI Erneuerbare Energien Einheit 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 2017 / 18 Energie (aus Wasserkraft) MWh 1.780 1.983 1.587 1.444 -9 % Bioethanol MWh 54 57 33 40 20 % Biodiesel MWh 53 108 68 189 176 % 302 Biomasse MWh 130.527 171.531 183.595 126.844 -31 % Holzpellets MWh 2.593 2.656 2.635 3.018 15 % Summe erneuerbare Energien MWh 135.006 176.335 187.919 131.535 -30 % 18
Input GJ GJ GJ GJ Δ 2016 / 17 GRI Strom Einheit 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 2017 / 18 Erneuerbare Energien MWh 37.412 41.615 45.682 40.849 -11 % Nicht-erneuerbare Energien MWh 20.709 30.980 25.579 21.347 -17 % 302 Mix MWh 9.128 1.724 3.149 2.756 -12 % Strom gesamt MWh 67.249 74.318 74.410 64.952 -13 % Fernwärme MWh 431 437 499 542 9% Output GJ GJ GJ GJ Δ 2016 / 17 Produkte Einheit 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 2017 / 18 Holzgefasste Stifte Mio. St. 2.482 2.728 3.142 2.211 -30 % Tintenschreibgeräte, Marker, Radierer Mio. St. 1.438 1.304 1.055 1.083 3% und Schreibzubehör nicht Andere Produkte Mio. St. berichtet 1.383 359 356 -1 % Produzierte Tinte Liter / kg 988.460 L 1.284.473 L 794.956 kg 937.702 18 % Schreibgeräte gesamt Mio. St. 3.919 4.033 4.198 3.294 -15 % Alle Produkte (exklusive Tinte) Mio. St. 3.919 5.416 4.557 3.650 -14 % GJ GJ GJ GJ Δ 2016 / 17 GRI Abwasser Einheit 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 2017 / 18 306 Abwasser m3 204.298 222.681 225.107 179.011 -20 % GJ GJ GJ GJ Δ 2016 / 17 GRI Emissionen Einheit 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 2017 / 18 VOC Emissionen aus der Lackierung t 171 194 213 143 -33 % Grundstücksgrenzen – 305 Durchschnittlich am Tag dB(A) 62 63 65 78 20 % Grundstücksgrenzen – dB(A) 58 58 60 64 7% Durchschnittlich bei Nacht 19
Input-Output-Bilanz der Produktionsstandorte Output GJ GJ GJ GJ Δ 2016 / 17 GRI CO 2-Emissionen Einheit 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 2017 / 18 Scope 1 t CO 2e 5.354 6.020 6.770 6.050 -11 % Scope 2 t CO 2e 32.027 36.337 34.286 27.742 -19 % 305 Scope 3 t CO2e 13.115 20.072 23.163 13.663 -41 % Gesamte CO 2e t CO 2e 50.496 62.429 64.219 47.454 -26 % GJ GJ GJ GJ Δ 2016 / 17 GRI Abfall Einheit 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 2017 / 18 Sonderabfall t 650 688 726 630 -13 % 306 Hausabfall t 7.058 6.490 8.448 5.423 -36 % Abfall gesamt t 7.708 7.178 9.174 6.054 -34 % -28 % Scope 1 – Menge / Anteil an eigenproduzierter Energie 202.460 190.481 7% 7% 149.072 93 % 145.207 Nicht-erneuerbar 9% 9% 93 % 91 % 91 % Erneuerbar 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 Scope 2 – Menge / Anteil an zugekaufter Energie -13 % (ohne Fernwärme) 74.318 74.410 67.249 61 % 64.952 56 % 56 % 63 % Erneuerbar Nicht-erneuerbar 31 % 42 % 36 % 33 % Mix 14 % 2% 4% 4% 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 20
Erklärungen zur Input-Output-Bilanz (Seite 18–20) Eingekaufte Rohstoffe und produzierte Produkte Insgesamt ist der Verbrauch von eigenproduzierten, Der nachlassende Malbuchtrend im Geschäftsjahr 2017/18 erneuerbaren Energien infolge des geringeren Einsatzes führte zu einer gesunkenen Nachfrage nach Buntstiften von Biomasse in Brasilien um 30 Prozent gesunken. (30 Prozent vs. Vorjahr). Folglich fiel der Rohstoffver- Mittlerweile nutzen die Faber-Castell Werke gruppenweit brauch für die Herstellung holzgefasster Blei- und Bunt- zu über 82 Prozent thermische und elektrische Energie stifte, wie zum Beispiel Holz, Ton, Graphit, Kaolin oder aus regenerativen Quellen. Am größten Produktionss- Lacke, entsprechend niedriger aus. tandort in Brasilien sowie in unserem Werk in Österreich Die Produktion von Tintenschreibgeräten, Markern und wird der zugekaufte Energiebedarf sogar zu 100 Prozent sonstige Stiften mit Kunststoffschaft ist um knapp drei aus regenerativen Ressourcen gedeckt. Deutschland hat Prozent gestiegen. Da die Faber-Castell Gruppe eine kon- für 2020 einen Ökostrom-Vertrag geschlossen und bezieht tinuierliche Reduktion des Einsatzes von Plastik anstrebt, seinen Strom zukünftig zu 100 Prozent aus Wasserkraft. forscht das Unternehmen an Kunststoff-Alternativen für Verpackungs- sowie Produktmaterial. Schon jetzt beste- hen einige Faber-Castell Textliner sowie der Ecco-Pigment überwiegend aus recyceltem Plastik, die Leuchtmarkierer sind zudem nachfüllbar, was zur Abfallreduktion beiträgt. Für die in der Forschung befindlichen Kunststoff-Alterna- tiven gelten hohe Qualitätsanforderungen: Sie müssen die Stifte ebenso gut vor dem Austrockenen schützen und beispielsweise auch in heißen, tropischen Klimazonen ihre Funktion und Stabilität beibehalten. Nicht-erneuerbare Energien Die Gesamtmenge eigenproduzierter, nicht-erneuerbarer Energie ist nach leichten Anstiegen in der Vergangenheit im Geschäftsjahr 2017/18 um sechs Prozent gesunken. Dies resultiert zum einen aus einem geringeren Bedarf an Flüssiggas (-44 Prozent), das hauptsächlich für die Gabel- stapler in dem brasilianischen Sägewerk benötigt wird. Zum anderen konnte auch Heizöl nach vorheriger Reduk- tion im Geschäftsjahr 2016/17 von 73 Prozent nochmals um 63 Prozent auf 132 MWh gesenkt werden. Ausschlag- gebend ist hierbei der enorme Rückgang des Heizölbe- darfs in Deutschland um 83 Prozent. Zum einen wurde ein Teil des Heizöls durch Erdgas ersetzt, was sich auch positiv auf die CO2-Bilanz auswirkt, zum anderen gab es 2016/17 einen sehr milden Winter in Deutschland mit weniger Heizbedarf. Erneuerbare Energien 91 Prozent der benötigten Energie erzeugte Faber-Castell im Geschäftsjahr 2017/18 mit Hilfe von erneuerbaren Energieträgern. Die Energie kommt hierbei aus der ener- getischen Verwertung industrieller Resthölzer aus der Brettchen- und Bleistiftproduktion in den holzverarbeiten- den Werken. Zusätzlich wird am Standort Stein Wasser- kraft aus dem benachbarten Fluss zur Stromerzeugung genutzt. Der Anstieg von Biodiesel um 176 Prozent ist auf eine detailliertere Datenerfassung in Indonesien zurück- zuführen. 21
Erklärungen zur Input-Output-Bilanz (Seite 18–20) Wasser und Abwasser Das an den Produktionsstandorten bezogene Wasser ist im Vergleich zum Geschäftsjahr 2016/17 um 13 Prozent gesunken. Im Zuge dessen konnte auch das Abwasser reduziert werden (-20 Prozent). Jeder Standort verfügt über eine eigene Abwasserbehandlung, die alle natio- nalen beziehungsweise regionalen Vorschriften erfüllt. Emissionen Die Lärmemissionen bewegen sich stets innerhalb der gesetzlichen Vorgaben und werden durch regelmäßige Messungen überprüft. Bei Überschreitung gewisser Grenzwerte, die im jeweiligen nationalen Recht veran- Außenansicht der Minenfabrik in Stein, Wasserkraftwerk kert sind, werden entsprechende Verbesserungsmaßnah- im Fluss Rednitz men angestoßen. Entsorgung Wasserkraft am Standort Stein Die Gesamtabfallmenge sank im Jahr 2017/18 im Ver- Bereits seit 1956 erzeugt eine eigene Kaplanturbine gleich zum Vorjahr um 34 Prozent. Im Geschäftsjahr Strom aus Wasserkraft am Standort Stein. 2014 wurde 16/17 hatte der Bau von Zisternen im Stammwerk Stein die Turbine grundsaniert und ein neuer Generator so- für eine Erdbodenabtragung gesorgt und den nicht-ge- wie ein neues Getriebe eingebaut. Die verstellbaren fährlichen Abfall entsprechend um 28 Prozent anstei- Leit- und Laufschaufeln der Turbine passen sich dank gen lassen. eines elektrischen Sensors automatisch an die Was- serstandshöhe der Rednitz an. Durch die Turbine Herausforderungen laufen jede Sekunde bis zu 12.000 Liter Wasser. Der Das größte Potential für Verbesserungen in der Input- Leistungsbereich liegt je nach Wasserstand bei circa Output-Bilanz des Unternehmens bergen eingesetzte 50 bis 280 kW. So können bis zu zwei Millionen Materialien sowie zugekaufte Energie. Der selbstaufer- kWh Strom pro Jahr erzeugt werden. Im Geschäfts- legte Standard, nur zertifiziertes Holz mit Schwer- jahr 2017/18 wurde etwa 15 Prozent des gesamten punkt FSC® für die Produktion von holzgefassten Stromverbrauchs der Stadt Stein durch die Wasser- Stiften zu verwenden, garantiert die Holzherkunft aus kraftturbine gedeckt. nachhaltigen Quellen sowie die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben wie der EU-Holzverordnung. „Die Entscheidung vor über 60 Jahren, Wasserkraft Wie bereits erläutert wird die Ressource Kunststoff als zur Erzeugung nachhaltiger Energie zu nutzen, hat Produktbestandteil sowie als Verpackungsmaterial sich wegweisend auf unser heutiges Umweltengage- hinterfragt und Faber-Castell erarbeitet derzeit einen ment am Standort ausgewirkt“ sagt Oskar Helm- Prozess für den Einsatz alternativer Materialien. So brecht, Leiter des technischen Engineerings. „Beste- sollen vermehrt faserbasierte (Papier-)Verpackungen hende Anlagen zu modernisieren und auch hinsicht- zum Einsatz kommen. Für die in der Forschung be- lich einer Reduzierung von Umweltauswirkungen zu findlichen Kunststoff-Alternativen gelten hohe Quali- optimieren, verfolgen wir weiterhin mit hoher Priori- tätsanforderungen: Sie müssen unsere Stifte ebenso tät.“ gut vor dem Austrocknen schützen und beispielsweise auch in heißen, tropischen Klimazonen ihre Funktion Zugekaufte Energie und Stabilität beibehalten. Der eingekaufte Strom soll, Faber-Castell kaufte im Geschäftsjahr 2017/18 13 Pro- wo möglich und verfügbar, trotz der Mehrkosten aus zent weniger Strom zu als noch im Vorjahr. Insgesamt erneuerbaren Quellen stammen. Die Stromverträge mit kommen davon 63 Prozent aus erneuerbaren Quellen. teils langen Laufzeiten ermöglichen lediglich sukzessive Österreich und Brasilien haben ihren Strombezug zu Umstellung. 100 Prozent auf Ökostrom umgestellt. Langfristig soll Ein weiteres Thema, dass Faber-Castell in den nächsten der Anteil an Strom aus erneuerbaren Quellen noch Jahren beschäftigen wird, ist die Integration von E-Mo- gesteigert werden. Insgesamt deckte das Unternehmen bilität in den bestehenden Fuhrpark. 31 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs durch zugekaufte Energie. 22
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Umweltkennzahlen KPIs basieren auf Mio. Stück Schreibgeräte GJ GJ GJ GJ Δ 2016 / 17 Kategorie Einheit 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 2017 / 18 Abwasser m3 / Mio. St. 52,13 41,12 49,40 49,04 -1 % CO2-Emission t CO 2e / Mio. St. 12,88 11,53 14,09 13,00 -8 % Abfall t / Mio. St. 1,97 1,33 2,01 1,66 -18 % Scope 1 und Scope 2 MWh / Mio. St. 55,30 48,97 60,87 57,72 -5 % eingesetzte Energie Kunststoffverpackung t / Mio. St. 0,46 0,40 0,47 0,54 15 % Die hier abgebildeten KPIs haben sich im Vergleich zum Factsheet 2018 auf Grund einer geänderten Datenbasis verändert. Um Material- und Energieverbräuche unabhängig von Herausforderungen Produktions- und Nachfrageänderungen auf ihre Um- Aufgrund der dezentralen Organisationsstruktur der weltauswirkungen bewerten zu können, werden sie auf Faber-Castell Gruppe und regionalen Sortimenten eine funktionale Einheit (Produktion von einer Million reicht die Produktvielfalt von holzgefassten Blei- und Schreibgeräten) bezogen. Buntstiften, Kunststoffstiften und -marker, Radier- gummis, Kneten, Wachsmalkreiden bis hin zu Kosme- Im Jahr 2017/18 ist die Abwasserintensität um ein Pro- tikstifte und -applikationen. Durch einen regelmäßi- zent und die CO2-Emissionen um acht Prozent gesun- gen Austausch der Länder in einem gemeinsamen ken. Die Abfallmenge pro einer Million Schreibgeräte Nachhaltigkeitscluster wird an einer länderübergrei- ist mit 18 Prozent deutlich gefallen. Grund für den vor- fenden Umsetzung der Ziele und Projekte gearbeitet. herigen Anstieg war der bereits erwähnte Bau einer Dies erfordert eine Analyse der einzelnen Märkte, der Zisterne am Standort Stein (Deutschland), deren Er- Verfügbarkeit von Ressourcen und der Beachtung spe- daushub zu einer gesteigerten Abfallmenge führte. Be- zifischer Restriktionen, um die übergeordneten Ziele trachtet man die eingesetzten direkten Energieträger mit individuellen Maßnahmen erreichen zu können. aus nicht-erneuerbaren und erneuerbaren Quellen zu- sammen mit der eingekauften Energie, nimmt die In- tensität um fünf Prozent ab. Der Grund ist, dass weni- ger direkte Energie aus erneuerbaren Energieträgern produziert wurde. Dem leichten Anstieg von Kunst- stoffverpackungen will Faber-Castell langfristig mit dem weltweiten Umstieg auf faserbasierten (Papier-) Verpackungen begegnen. 24
Umweltkennzahlen Abwasser CO 2-Emissionen (m3 /Mio. Stück Schreibgeräte) (Tonnen/Mio. Stück Schreibgeräte) -1 % -8 % 52,13 m3 49,40 m3 49,04 m3 14,09 t 12,88 t 13,00 t 41,12 m3 11,53 t 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 Abfall Scope 1 + Scope 2 eingesetzte Energie (Tonnen/Mio. Stück Schreibgeräte) (MWh/Mio. Stück Schreibgeräte) -18 % -5 % 1,97 t 2,01 t 60,87 MWh 57,72 MWh 1,66 t 55,30 MWh 48,97 MWh 1,33 t 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 Kunststoffverpackung (Tonne/Mio. Stück Schreibgeräte) +15 % 0,54 t 0,46 t 0,47 t 0,40 t 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 25
Die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen 2015 wurden die Sustainable Development Goals (SDGs) Die Ziele Nr. 1 (Keine Armut), Nr. 2 (Kein Hunger), von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ver- Nr. 3 (Gesundheit & Wohlergehen), Nr. 4 (Hochwertige abschiedet. Definiert wurden fünf Kernbotschaften5 , die Bildung) Nr. 5 (Geschlechtergleichstellung) und den 17 Nachhaltigkeitszielen (mit 169 Unterzielen) als Nr. 10 (Weniger Ungleichheiten) sind für Faber-Castell Verhaltenskodex vorangehen. Die Nachhaltigkeitsziele der integraler Bestandteil des Ziels des menschenwürdigen UN bilden die wichtigsten Faktoren ab, wie bis 2030 eine A rbeits- und Wirtschaftswachstums. Durch die Einhal- Weltgemeinschaft entstehen kann, die aus ökonomischer, tung der Sozialcharta können die Ziele unterstützt sozialer und ökologischer Sicht nachhaltig ist. Wegweisend werden, da Faber-Castell Mitarbeiter beispielsweise ist hierbei, dass sich alle zugehörigen Staaten der Verein- sichere Arbeitsbedingungen haben, regelmäßige faire ten Nationen den konkreten Zielen verpflichtet haben und Bezahlungen erhalten und auch Zugang zu sauberem eine breite Zivilgesellschaft bei der Entwicklung der Ziele Trinkwasser erhalten. mitgewirkt hat. Damit die ambitionierten Ziele erreicht Die bereits gesetzten Ziele von Faber-Castell wurden werden können, sind alle zentralen Akteure, von Bevölke- mit den SDGs abgeglichen und verknüpft (Seite 30f). rung, Wissenschaft, Länder, Kommunen über die Privat- In den nächsten Jahren soll die Analyse und Arbeit an wirtschaft aufgerufen, sich bei der Agenda 2030 und dem den Zielen der Vereinten Nationen in die Stakeholder- Veränderungsprozess zu beteiligen. Auch Faber-Castell umfrage für 2020 integriert und auf Basis der Ergeb- möchte einen Beitrag leisten und die relevanten SDGs in nisse weitere konkrete Ziele und Indikatoren festgelegt seine Strategie einbinden. werden. Die Umsetzung der SDGs bei Faber-Castell Faber-Castell hat als ersten Schritt eine Umfeldanalyse erstellt, um die 17 Ziele in Hinblick auf die Relevanz für das Unternehmen zu priorisieren und Handlungsfel- der festzulegen. Faber-Castell sieht insbesondere in den Zielen maßgeblichen Handlungsspielraum für einen po- sitiven Beitrag. › Nr. 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, › Nr. 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur, › Nr. 12: Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster, › Nr. 13: Maßnahmen zum Klimaschutz und 5 Die 5 Kernbotschaften (5 Ps): › Nr. 15 Leben an Land People – Armut und Hunger müssen beendet werden, damit Menschen würdevoll Leben und ihre Potenziale ausschöpfen können. Planet – natürliche Lebensgrundlagen müssen bewahrt und Maßnahmen zum Klimawandel ergriffen werden, damit die jetzigen und zukünftigen Generationen in einer intakten Um- welt leben können. Prosperity – Der Wohlstand für alle muss gefördert werden und alle Menschen sollen am wirtschaftlichen, sozialen und technischen Fortschritt teilhaben. Peace – Ein Leben in Frieden muss gefördert werden, mit einer Gesellschaft ohne Angst und Gewalt. Partnerships – Es müssen globale Partnerschaften auf gebaut werden, damit durch eine internationale Zusammen arbeit gemeinsam die Ziele erreicht werden können. 26
Die 17 Nachhaltigkeits-Ziele der Vereinten Nationen 27
Soziale Kennzahlen GJ GJ GJ GJ Δ 2016 / 17 Mitarbeiter Einheit 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 2017 / 18 Anzahl Mitarbeiter weltweit Anzahl 8.076 8.285 8.581 8.063 -6,04 % Anzahl 3.543 3.752 3.805 3.478 -8,60 % Anteil Frauen % 44 45 44 43 Anteil Mitarbeiter mit Anzahl 132 143 139 128 -7,94 % 405 einer Behinderung % 2 2 2 2 Anzahl 2.288 2.275 2.317 2.276 -1,77 % Anteil Mitarbeiter in der Verwaltung % 28 27 27 28 Anzahl 5.788 6.010 6.264 5787 -7,62 % Anteil Mitarbeiter in der Produktion % 72 73 73 72 GJ GJ GJ GJ Sozialcharta Einheit 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 Beteiligung der Produktions- Anzahl 38 38 38 38 und Vertriebsstandorte % 100 100 100 100 407 Produktionsstandorte Nicht % 87 87 87 mit Tarifverträgen abgefragt Krankheiten, Verletzungen, GJ GJ GJ GJ Δ 2016 / 17 Einheit Todesfälle 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 2017 / 18 Anzahl 580 623 784 775 -1,15 % Ersthelfern mit Ausbildung % 7 8 9 10 – 403 Meldepflichtigen Unfälle Anzahl 121 114 82 85 3,66 % (inklusive Wegeunfälle) Tödlichen Arbeitsunfälle Anzahl 0 0 0 0 0% GJ GJ GJ GJ Menschenrechte Einheit 2014 / 15 2015 / 16 2016 / 17 2017 / 18 Gemeldeter Korruptions- und 406 Anzahl 0 0 0 0 Diskriminierungsvorfälle Mitarbeiter sich Faber-Castell freiwillig, in allen Gesellschaften › 72 Prozent der Mitarbeiter sind in der (erweiterten) der Unternehmensgruppe die von der Internationalen Produktion tätig, 28 Prozent in der Verwaltung und Arbeitsorganisation (ILO) empfohlenen Beschäfti- im Management. Der Frauenanteil ist mit 44 Prozent gungs- und Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. konstant geblieben. Der globale Anteil an Mitarbei- ter mit Behinderung ist bei absoluter Betrachtung Die Faber-Castell Sozialcharta beinhaltet unter ande- zwar etwas gesunken, jedoch ist dieser mit zwei Pro- rem das Verbot von Kinderarbeit, die Chancengleich- zent über die Jahre hinweg konstant geblieben. heit und die Gleichbehandlung ungeachtet der Rasse, der Religion, des Geschlechts, der Nationalität Faber-Castell Sozialcharta sowie die Gewährleistung sicherer und hygienischer › Im März 2000 unterzeichneten Faber-Castell und A rbeitsbedingungen. Ein unabhängiger Ausschuss die IG-Metall die Faber-Castell Sozialcharta. Diese überwacht in regelmäßigen Abständen die Umset- international gültige Vereinbarung gehört in ihrem zung der Vereinbarung. Hierzu werden jedes Jahr Umfang zu den ersten ihrer Art. Mit ihr verpflichtet zwei Standorte vor Ort auditiert. Im Jahr 2017 waren 28
dies Deutschland und Österreich, 2018 die drei Wer- Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter ke in Brasilien und Anfang 2019 wurden Peru und › Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Schulungen Kolumbien zertifiziert. Für 2020 sind europäische wie zur Arbeitssicherheit, werden Sprach-, IT-Kurse Fabriken sowie Indien und Indonesien geplant. sowie interkulturelle Workshops angeboten. Die Fa- ber-Castell Vision „Wir setzen kreative Fähigkeiten Krankheiten, Verletzungen, Todesfälle frei“ wird auch durch Kreativangebote und -work- › Die Zahl der gemeldeten Arbeitsunfälle – inklusive shops für Mitarbeiter gefördert. der Unfälle auf dem Weg zur Arbeit – ist im Ver- Der Schulungsbedarf jedes Mitarbeiters wird in einem gleich zu 2016/17 von 82 auf 85 Unfälle leicht gestie- jährlichen Gespräch mit seinem Vorgesetzten im Rah- gen. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2014/15 men des „Mitarbeiter-Entwicklungs-Programmes konnten die meldepflichtigen Unfälle jedoch um fast (MEP)“ ermittelt und nach Möglichkeit für das Folge- 30 Prozent reduziert werden. jahr berücksichtigt. So handeln wir fair und richtig: Menschenrechte Die neue Faber-Castell Charta › Im Rahmen des Datenerhebungsprozesses für den Der Unternehmenserfolg FIS-Bericht6 können Fälle von Diskriminierung und von Faber-Castell basiert Korruption gemeldet und verfolgt werden. Die Einhal- auf einem vertrauensvollen tung der Menschenrechte wird zusätzlich regelmäßig und fairen Umgang mit durch die Sozialaudits überprüft. Und auch über das Mitarbeitern, Geschäfts- implementierte Compliance Management System partnern, Kunden und Lie- können Verstöße gegen geltendes Gesetz, Menschen- feranten. Diese Werte wer- rechte und Arbeitsbedingungen gemeldet werden. den nicht nur seit vielen Generationen im Hause gelebt, sie sind auch die Herausforderungen Prinzipien des „Ehrbaren Kaufmanns“, ein bis ins Soziale Verantwortung wurde bei Faber-Castell bereits Mittelalter zurückreichendes Leitbild, das über die früh wahrgenommen. Bereits 1844 wurde eine der ers- Jahrhunderte nicht an Aktualität verloren hat. Der ten Betriebskrankenkassen in Deutschland gegründet, ehrbare Kaufmann verpflichtet sich zum Einhalten 1851 der erste Kindergarten in Stein eröffnet und 1865 von Werten und Regeln, schafft aber auch die Bedin- Wohnungen für Arbeiter zur Verfügung gestellt. Mit der gungen für ehrbares Handeln und übernimmt Verant- Unterzeichnung der Sozialcharta im Jahr 2000 wurde wortung für sein Tun. Als Teil des Compliance Ma- ein weiterer wichtiger Schritt für die Arbeits- und Be- nagement Systems („CMS“) entstand in der Zusam- schäftigungsbedingungen erreicht. Eine stringente und an menarbeit zwischen der Familie F aber-Castell, dem die Bedingungen der einzelnen Länder angepasste Zu- Aufsichtsrat, dem Vorstand und dem Compliance sammenarbeit mit den Gesellschaften vor Ort und unab- Committee nun ein Verhaltenskodex: die Faber-Cas- hängigen Partnern wie die Gewerkschaften ist für die tell Charta. Diese gibt uns 15 Punkte an die Hand, Umsetzung der Sozialcharta in der Praxis unabdingbar. die jeden Mitarbeiter dabei unterstützen, fair und Um als Unternehmen langfristig erfolgreich zu sein, be- transparent zu handeln – ganz im Sinne unserer Un- darf es motivierter und zufriedener Mitarbeiter, die eine ternehmenswerte. „Der verbindliche Verhaltensko- Firma durch Kreativität, Innovationen, Begeisterungs dex soll den Mitarbeitern im gesamten Unternehmen fähigkeit und Neugierde in die Zukunft tragen. Schnell Orientierung und Sicherheit geben“, sagt Compli- verändernde Marktgegebenheiten, der zügige technolo- ance-Chef Thomas Wagner. Auch ein unabhängiger gischen Fortschritt, Vereinbarkeit von Familie und Be- Rechtsanwalt unterstützt als Ombudsmann. An die- ruf und Work Life Balance sind Rahmenbedingungen, sen können sich die Mitarbeiter auch anonym wen- für die es flexible Arbeitsbedingungen erfordert. Indivi- den. duelle Fort- und Weiterbildungsprogramme, attraktive Beschäftigungsbedingungen und die Wahrung sozialer Der Verhaltenskodex verschriftlicht, was schon seit Verantwortung von Seiten eines Familienunternehmens Jahrhunderten Teil unserer Philosophie ist: Fairness, sind für Faber-Castell unabdingbar. Transparenz und R espekt. Nur so wahren wir das hohe Markenvertrauen unserer Kunden und sichern 6 Der FIS-Bericht basiert auf dem FABIQUS-Informationssystem. ein profitables Wachstum des Unternehmens – ganz Die Abkürzung steht dabei für „Faber-Castell integriertes Man- im Sinne des ehrbaren Kaufmanns. agementsystem für Qualität, Umwelt und Soziales“. Im jährli- chen FIS-Bericht werden all diese nicht-finanziellen Informa- tionen von allen Faber-Castell Produktionsstandorten zusam- mengefasst und analysiert. 29
Ziele und Fortschritte Status Ziele und Umsetzungsstatus Kontinuierlich Erweiterte Nutzung lokaler Holzressourcen und Einsatz zertifizierter Hölzer Alle von Faber-Castell produzierten holzgefassten Stifte werden aus zertifiziertem Holz gefertigt. Diese Richtlinie soll nicht nur beibehalten werden, sondern Faber- Castell möchte im nächsten Schritt noch stärker lokale Ressourcen nutzen, um die Transportwege zu minimieren. Derzeit wird das Holz hinsichtlich Fertigungstaug- lichkeit und Qualitätsstandards geprüft. In Bearbeitung Kunststoffe: Strategie für alternative Kunststoffressourcen Die Faber-Castell Gruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren eine bessere Umweltbilanz durch einen höheren Anteil von recyceltem Kunststoff oder anderen Quellen zu erreichen. Dies gilt sowohl für Verpackungen als auch für die Produkte. Hierzu prüft das Unternehmen derzeit intensiv alternative Materialien. Zwei wichtige Produkte werden bereits heute aus recycelten Kunststoffen gefertigt: Sowohl der Ecco Pigment-Fineliner als auch der Textilmarker bestehen überwie- gend aus Rezyklat. In Bearbeitung Verpackung: Reduzierung von Kunststoffverpackungen Der Kunststoffanteil bei Verpackungen soll jährlich um fünf Prozent reduziert wer- den. In den kommenden Jahren sollen sukzessive die bisherigen Kunststoffverpa- ckungen durch abbaubare Stoffe wie Papierfasern oder recycelter Kunststoff substi- tuiert werden. Derzeit werden Pilotprojekte und Maßnahmen initiiert. Die Ergeb- nisse und Erfahrungen fließen in eine gruppenweite Strategie ein. In Bearbeitung Überwachung der Kohlenstoffemissionen Mithilfe einer jährlichen Analyse der CO2-Emissionen aller Produktionsstandorte las- sen sich „Hotspots“ identifizieren und Strategien zur Emissionsreduktion erarbeiten. Nach aktuellen Analysen weisen insbesondere der Güterverkehr als auch die Menge an zugekaufter Energie erhebliche Einsparpotenziale auch für das kommende Jahr auf. 30
In Bearbeitung Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien durch Zukäufe Aktuell werden weltweit 31 Prozent der benötigten Energie zugekauft, 63 Prozent davon kommen aus erneuerbaren Quellen. Brasilien und Österreich konnten bereits komplett auf Ökostrom umstellen, weitere Länder sollen folgen. Unter anderem soll für Deutschland ab 2020 der zugekaufte Strom zu 100% aus erneuerbaren Quellen stammen. In Bearbeitung Lebenszyklusanalyse Nachdem bereits 2017 eine Ökobilanz für in Brasilien gefertigten holzgefassten Stifte erstellt wurde, sollen weitere quantitative Bewertungen anderer Produktgruppen zur Erfassung der produktspezifischen Umweltauswirkungen folgen. Als nächster Schritt ist geplant, die in Österreich und Brasilien produzierten Textmarker zu analysieren. In Bearbeitung Aktualisierung der Stakeholderanlayse Die derzeitige Stakeholderbefragung soll für das Jahr 2020 aktualisiert werden und an bestehende Standards und Ziele wie die Sustainable Development Goals (SDGs) oder Global Reporting Initiative (GRI) weiter angepasst werden. Ziel ist es, durch die Stakeholderbefragung die relevanten Themen zu definieren und zu priorisieren. In Bearbeitung Modernisierung des Pelletierofens Stein Durch die Modernisierung des bestehenden Ofens kann die Verbrennung der Holz- reste zukünftig 72 Stunden lang aufrechterhalten werden. Durch diese Kapazitäts- ausweitung entstehen weniger Abfälle und die zur Heizung benötigten Öl- und Gasressourcen werden maßgeblich reduziert. Abgeschlossen Customer Care Center (CCC): Optimierung der Prozessabläufe im Beschwerde- management durch eine neue Software mit SAP-Anbindung inklusive Rech- nungsstellung und Bestandsführung, sowie durch die Einführung einer Garantierichtlinie Die Garantierichtlinie wurde weltweit eingeführt. Beim Waren-Rückversand konnte das CCC in Stein den Verpackungsmüll um 60 Prozent und den Plastikmüll um 92 Prozent verringern. Die CCC-Software wird in die weltweiten Customer Care Center integriert und die weltweiten Prozesse werden stetig weiter analysiert und optimiert 31
Projekte Projekt 1: Terra Cycle Faber-Castell Brasilien, größte Fertigungsniederlassung innerhalb der Faber-Castell Gruppe, kooperiert mit dem nationalen Recycling-Unternehmen Terracycle, das die Wiederverwendung von Kunststoff aus Stiftabfällen organisiert. Nicht nachfüllbare Schreibgeräte und Accessoires aus Kunststoff wie Kugelschreiber, Marker, Radierer oder Spitzer werden zentral gesammelt und zu neuen Rohstoffen aufbereitet. Dadurch reduziert Faber-Castell nicht nur seine Abfallmenge, sondern optimiert auch den Ressourceneinsatz. Das von TerraCycle gezahlte Geld spendet das Unternehmen an Schulen und gemeinnützige Organisationen. Juni 2018 Juni 2019 Teilnehmer 3.736 4.383 17 % mehr Teilnehmer Gesammelte Stückzahl 1.389.145 1.773.093 + 28 % Gesammelter Betrag 33.480 $R 42.216 $R +26 % Projekt 2: Ehrenämter und Förderung der lokale Gemeinden Seit vielen Jahren arbeitet Faber-Castell eng mit den lokalen Gemeinden zusammen, um insbesondere in Schwellenländern die Bevölkerung am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens durch die Bereitstellung von Förderungs- und Bildungsmaßnah- men teilhaben zu lassen. Faber-Castell Brasilien sensibilisiert seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darüber hinaus, ihre Verantwortung für die Gesellschaft wahrzuneh- men. Für jeden von Mitarbeitern gespendeten Real investiert das Unternehmen nochmals dieselbe Summe, um den Spendentopf entsprechend aufzustocken und die Gemeinden gezielt dort zu fördern, wo der größte Bedarf besteht. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im hohem Maße auch ehrenamtlich in den Gemeinden engagiert. Einige Beispiele: Krippe Dalela Tannús, Prata Finanzielle Förderung eines Ganztagskindergartens in Prata, der für rund 160 Kinder bis sechs Jahren ausgelegt ist. Diese werden zurzeit von 17 Betreuern beaufsichtigt. Madre Cabrini, São Carlos Tageshort in São Carlos mit rund 120 Kindern im Alter von sechs bis 14 Jahren. Die Kinder, die diese Einrichtung besuchen, stammen aus armen, häufig prekären familiären Verhältnissen und sind teilweise häuslicher Gewalt oder anderen Formen von Missbrauch ausgesetzt. Neun festangestellte sowie 20 freiwillige Mitarbeiter sorgen für ihre Betreuung. In den Abendstunden werden darüber hinaus Weiterbil- dungsmaßnahmen für junge Erwachsene angeboten. Comunidade do Juião, Manaus Diese Gemeinde befindet sich am Ufer des Rio Negro, dreißig Bootsminuten von Manaus entfernt. Hier leben rund 60 Familien, die hauptsächlich auf Unterstützung durch das staatliche Sozialprogramm „bolsa família“ angewiesen sind. Rund 40 Kindern aus diesen Familien im Alter von drei bis zwölf Jahren gehen auf die städtische Schule. Die meisten von ihnen beenden ihre Ausbildung bereits mit der fünften Klasse. Mit finanzieller Hilfe von Faber-Castell konnten ein Multi- sportplatz mit Toiletten und einem Essbereich gebaut werden. 32
Projekt 3: Arboris und Animalis Ziel dieser langfristigen Biodiversitäts-Initiative in den firmeneigenen Forsten in Prata (Minas Gerais, Brasilien) ist der Erhalt und die Ansiedlung der heimischen Flora und Fauna. Die Vielzahl der Tier- und Pflanzenspezies wird regelmäßig wissenschaftlich bestimmt und deren Verbreitung und Ansiedlung dokumentiert. Seit B eginn des Programms konnte ein konstanter Anstieg der Biodiversität in dem 10.000 Hektar umfassenden Waldgebiet verzeichnet werden. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen folgende Ergebnisse: Spezies Anzahl Vögel 262 Säugetiere 76 Reptilien 29 Amphibien 37 Ameisen 261 Es wurden zudem 423 native Baumarten gezählt, die wiederum zu 29 unterschied lichen Baumfamilien gehören. Durch die Unterstützung von Faber-Castell konnten 40.000 einheimische Bäume in Gebieten gepflanzt werden, die als Reservat ausge- wiesen sind. Projekt 4: Aqua Die Wasserqualität und -menge in den Faber-Castell Wäldern dauerhaft zu überwa- chen ist entscheidend, um frühzeitig mögliche Verunreinigungen durch benachbarte Anbaugebiete oder Dürreperioden zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Ergebnisse: › Größere Ausbreitung fließender Gewässer in den firmeneigenen Forsten im V ergleich zu anderen landwirtschaftlich genutzten Flächen vor Ort › wissenschaftliche Unterstützung durch Regierungsorganisationen › Sensibilisierung und Solidarisierung der benachbarten Bauern durch das Wasserprojekt 33
Projekte Projekt 5: Graf von Faber-Castell Kinderfondstiftung Die Stiftung wurde im Jahr 2001 von Faber-Castell gegründet mit dem Ziel, durch nationale und internationale Hilfsprojekte benachteiligte Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern. Unter anderem wurden neben zahlreichen Produktspenden an gemeinnüt- zige Organisationen folgende Projekte unterstützt: Little Flower Das Projekt „Little Flower“ widmet sich der Betreuung und Förderung von jungen und erwachsenen Patienten in einem Lepradorf im Norden Indiens. Dank der Spen- den der Graf von Faber-Castell Kinderfonds Stiftung konnten Stockbetten gebaut, Matratzen gekauft und das Mobiliar aufgebessert werden. Auch Unterrichtsmaterial wurde angeschafft. Missionshospital Vanga Das Hospital wurde vor mehr als hundert Jahren von Missionsärzten als Gesundheits- station im Buschland, etwa 400 km östlich von Kinshasa im Kongo gegründet. Dank deutscher Entwicklungshilfe konnte ein großes Referenzhospital erbaut werden. Vor Ort tragen europäische und amerikanische Missionsärzte und Fachleute Mitverant- wortung. 34
Projekt 6: Tabaluga Tabaluga ist ein kleiner grüner Drache, der von seinem Vater auf eine abenteuerliche Reise geschickt wird. Auf dieser macht er Erfahrungen, die Kinder kennen: Er fürch- tet sich, er begegnet dem Hass, er sucht die Liebe, findet Freundschaft und entdeckt Lebensfreude. Tabaluga steht für eine Welt, in der Toleranz, soziale Kompetenz und Gewaltfreiheit die Hauptrolle spielen. Der kleine Drache ist die Leitfigur der Peter Maffay Stiftung für traumatisierte Kin- der. Pro Jahr nehmen etwa 500 Kinder die therapeutischen Angebote der Stiftung wahr. Ein besonderes Anliegen der Stiftung ist es, kindliche Fantasie und Kreativität zu fördern. Mit ihren Angeboten macht die Stiftung Kinder stark: Sie hilft ihnen, negative Erfahrungen zu überwinden und neue Kraft zu sammeln. Ein Teil des Erlö- ses der Tabaluga-Produkte von Eberhard Faber geht direkt an die Peter-Maffay-Stif- tung und unterstützt so deren Arbeit. Projekt 7: Children of the world Wir glauben, dass Kinder, die die Möglichkeit haben, ihre Hautfarbe zeichnerisch gut wiederzugeben, in ihrem Selbstverständnis und in ihrer Identität gestärkt werden. Das Farbspektrum vieler Buntstiftsets, gerade für Kinder, ist jedoch limitiert. Die unterschiedliche Pigmentierung der Haut ließen sich bisher nicht kompromisslos darstellen. Die mithilfe von Make-up Experten entwickelten 6 Hautfarben-Buntstifte lassen sich miteinander vermischen, so dass jede Farbnuance erzeugt werden kann. Sie sind Teil eines Standard-Buntstiftsets, so dass kein separates Hautfarbenset gekauft werden muss. Die Stifte zur Darstellung der Hauttöne sind also ein wertvol- les, kreatives Werkzeug in der wichtigen Phase des Heranwachsens und der Selbst findung. Damit unterstützt Faber-Castell Eltern und Lehrer bei ihrer pädagogischen Arbeit. Erlöse des Verkaufs gehen in die Red Pencil Organisation, die Kinder in Krisengebie- ten mit Maltherapien unterstützen. 35
Zertifikate und Gütesiegel FSC® www.fsc.org Mehr als 90 % des Holzbedarfs für die weltweite Stifteproduktion der Marke Faber-Castell stammen aus FSC-zertifizierten Wäldern und damit aus nachhaltiger Forstwirtschaft. The mark of responsible forestry PEFCTM Neben FSC verwendet Faber-Castell auch PEFC-zertifiziertes Holz. Beide Systeme zusammen genommen stellen den vollständigen Bezug nachhaltiger Holzprodukte sicher. Eco Pencil Holz aus zertifizierter nachhaltiger Forstwirtschaft (beispielsweise FSC, PEFC, SFI). Wiederverwertbarer Karton Verpackungen bestehen aus wiederverwertbarem Karton. Recycelter Kunststoff / Recycelter Karton Die Produkte oder Verpackungen bestehen aus recyceltem Kunststoff oder Karton. NATRUE Das produktspezifische NATURE-Label garantiert, dass die Kosmetikprodukte natürliche und biologische Inhaltsstoffe enthalten (betrifft nur Faber-Castell Cosmetics). PVC-frei Als weltweit führender Hersteller von Radiergummis vermeidet Faber-Castell den Einsatz von schädlichen Weichmachern. Die Radierer mit diesem Siegel sind durch strenge Qualitäts- kontrollen PVC-frei gefertigt. Wasserlack Als erster Hersteller hat Faber-Castell die umweltfreundliche Wasserlacktechnologie eingeführt, die für fast alle im Stammwerk Stein hergestellten Schreibgeräte eingesetzt wird. Schreibgeräte wie Füller und Kugelschreiber werden nicht beschichtet. Klimaneutral Durch jährliche Kontrollen der CO2-Bilanz aller Produktionsstandorte und den daraus resultieren- den Maßnahmen leistet Faber-Castell einen Beitrag zum Klimaschutz. Darüber hinaus werden die Emissionen durch die Bindung von Kohlenstoff in den vor über drei Jahrzehnten angelegten Wald- flächen in Brasilien neutralisiert. ISO 9001 / ISO 14001 Sämtliche Produktionsstandorte der Faber-Castell-Gruppe sind nach den international einheitli- chen Normen zur Standardisierung und Absicherung von Qualität und Umweltschutz zertifiziert IFS household and personal care products (Version 2. April 2016) Als Lieferunternehmen für die großen Handelsketten entsprechen die Produkte der Faber-Castell Cosmetics den Vorschriften des International Featured Standard für Hersteller von Lebensmitteln und Lebensmittelverpackungen. 36
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