Nahrungsmittel-industrie - M&A Report SWITZERLAND - cloudfront.net
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Geschätzte Leserinnen und Leser Als führender M&A-Berater in der Nahrungsmittelindustrie und auf wiederholte Anfrage aus der Industrie haben wir uns entschieden, erstmals einen M&A Report zur Schweizer Nahrungsmittelindustrie zu veröffentlichen. Ein erhöhtes Bewusstsein für eine ausgewogene Ernährung und der damit einhergehende Wunsch nach gesunden Lebensmitteln dominierten die Stossrichtung der Nahrungsmittelindustrie in den vergangenen Jahren und dürften dies auch weiterhin tun. Konsumenten möchten sich nicht nur gesünder, sondern auch nachhaltiger ernähren. Sowohl die Herkunft als auch die Produktionsweise von Lebensmitteln beeinflussen somit zunehmend die Kaufentscheidung. Mit dem Ausbruch von Covid-19 vor rund einem Jahr gewinnt die Nahrungsmittelindustrie unverhofft an Dynamik und sieht sich zusätzlichen und bisher unbekannten Chancen und Herausforderungen gegenübergestellt, welche sowohl bisherige Trends als auch das etablierte Kerngeschäft stark beeinflussen. Mit der temporären Schliessung und/oder dem stark eingeschränkten Platzangebot von Restaurants, Kaffeehäusern, Shoppingcentren, Freizeitparks und dem Verbot von kulturellen Veranstaltungen, bricht der Lebensmittelindustrie ein wichtiger Absatzkanal weg. Sowohl Hersteller als auch Händler von Lebensmitteln sind vorübergehend gezwungen, sich laufend an neue Gegebenheiten anzupassen und ein bisher beinahe unbekanntes Mass an Flexibilität und Anpassungsbereitschaft aufzuweisen. Aufgrund des aktuellen Umfelds gilt es, schneller denn je auf sich ändernde Kundenanforderungen zu reagieren und das Geschäftsmodell laufend anzupassen, um auch regulatorischen Bestimmungen gerecht werden zu können. Die grösste Unbekannte ist zurzeit, wie sich diese Absatzmärkte nach Covid-19 erholen werden. Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen aufzeigen, wie sich die Märkte für Lebensmittelhersteller in den vergangenen Jahren entwickelt haben und welche Chancen und Herausforderungen diese Industrien sowohl in kurz- als auch längerfristiger Zukunft prägen werden.
M&A-Aktivitäten sind eine Möglichkeit, auf solche Herausforderungen und Entwicklungen reagieren zu können. Kernmotive für Transaktionen können beispielsweise der rasche Zugang zu neuen Geschäftsaktivitäten, die Verbesserung der eigenen Marktposition und Infrastruktur oder generelle Konsolidierungsüberlegungen sein. Im Rahmen des diesjährigen Lebensmittelreports setzen wir ein Augenmerk auf die Back- und Süsswarenindustrie, welche sich aufgrund der Pandemie einem stark veränderten Konsumentenverhalten gegenüber fand. Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre und freuen uns auf einen persönlichen Austausch mit Ihnen. Ihr Oaklins Switzerland Team JENS RUTTEN ANDREA STÄRKLE Partner Associate Oaklins Switzerland Oaklins Switzerland j.rutten@ch.oaklins.com a.staerkle@ch.oaklins.com
Where's the beef? The market for alternative-protein products – The Economist V-Love: Migros lanciert vegane Marke – Handelszeitung Just for you: Megatrend personalisierte Ernährung – NZZ Lidl Schweiz führt neues Label gegen Food Waste ein – Nau.ch 531 Millionen Franken Gewinn: Coop steigert Umsatz dank Online-Handel und Bio-Produkten – Aargauer Zeitung
Einleitung 6 Der M&A-Markt in der Lebensmittelindustrie 12 Preise für Unternehmen in der Lebensmittelindustrie 20 Der Markt für Back- und Süsswaren 26 Über Oaklins Switzerland 44
SCHWEIZER LEBENSMITTELINDUSTRIE Rund 550’000 Beschäftigte1 96’400 Betriebe2 CHF 7’680 gab ein Haushalt in der Schweiz im vergangenen Jahr durchschnittlich für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke aus3 10.7% des Umsatzes für Lebensmittel und Getränke im schweizerischen Detailhandel wurden mit Bio-Produkten erwirtschaftet 1,2 Quelle: BFS – Unternehmensstatistik (STATENT) 3 Ohne Restaurants Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 7
Pro-Kopf-Lebensmittelkonsum in der Schweiz über die vergangenen fünf Jahre (in kg) 89 Getreide- & Backwaren 96 216 Sonstiges Früchte & Gemüse 1 Gewürze Total: 38 756.8 Zucker 74 Fisch/Fleisch/Geflügel & Eier 243 Milchprodukte Quelle: Schweizer Bauernverband, Agristat – Nahrungsmittelbilanz ENTWICKLUNGEN IN DER LEBENSMITTELINDUSTRIE Die Lebensmittelindustrie befindet sich in einem sehr dynamischen Umfeld. Nachhaltigkeitsgedanken und damit einhergehende Trends beeinflussen das Konsumentenverhalten und damit die Marschrichtung der Industrie.
Einleitung Vor allem folgende Megatrends dominieren aktuelle Entwicklungen: Plant Based Food – Pflanzenbasierte Proteinquellen und vegane Nahrungsmittel gewinnen immer mehr Platz in den Regalen Schweizerischer Detailhändler. Nachhaltige Nahrungsmittel – Der Einfluss der Fleischproduktion auf die Umwelt ist sicherlich ein wesentlicher Treiber des vorab beschriebenen Trends. Nachhaltige Ernährung betrifft aber auch Früchte und Gemüse – regionale und saisonale Produkte liegen im Trend. Verpackungen / Produktionsverfahren – Konsumenten fordern zunehmend neue Produktions- und Verpackungslösungen, die die produzierten Lebensmittel ausreichend schützen und gleichzeitig die Umwelt schonen. Ausgewogene Ernährung – Weniger Fleisch, mehr regionale und saisonale Lebensmittel, mehr Bio-Produkte und weniger Food-Waste – kurz, Schweizerinnen und Schweizer setzen sich immer mehr mit dem Thema Ernährung auseinander. Steigende Anforderungen an das QM / Zertifizierungen durch Kunden – Sowohl hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit und der Verpackung als auch hinsichtlich Bio- und weiteren Qualitätslabeln, steigen für Produzenten und Händler von Lebensmitteln die Anforderungen, welche es für entsprechende Zulassungen zu erfüllen gilt. Personalisierte Ernährung – Unterschiedliche genetische Ausprägungen führen dazu, dass Menschen Nährstoffe verschieden metabolisieren oder Lebensmittel geschmacklich anders wahrnehmen. Der Trend weg von «onesizefitsall» hin zu individualisierten Mahlzeiten nimmt weiter seinen Lauf. Marktgeschehen in der Schweiz – Mit dem Eintritt und der Expansion von ausländischen Marktteilnehmern wie Aldi und Lidl steigt der Preisdruck im schweizerischen Detailhandel weiter an. Dieser Druck wird von den Händlern vermehrt auch an die Lieferanten weitergegeben. Die beiden Genossenschaften Migros und Coop, welche gemeinsam zwischen 70–80% Marktanteil haben, treten zudem auch als Hersteller im Markt auf, welche einen Grossteil der vertriebenen Produkte somit auch selbst herstellen. Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 9
KONSOLIDIERUNGEN IN DER LEBENSMITTELINDUSTRIE Die vorab erwähnten Branchentrends prägen die Lebensmittelindustrie bereits seit einigen Jahren. Durch die globale Pandemie gewinnen einige Markttreiber, wie beispielsweise der Trend in Richtung einer zuckerarmen Ernährung, zusätzlich an Momentum. Generell liessen sich vor allem die folgenden Motive hinter Übernahmen erkennen: Geografische Expansion Der Eintritt in geografisch bisher unerschlossene Märkte ist für Unternehmen, insbesondere in der Lebensmittelindustrie, sehr herausfordernd. Da sich sowohl die Kundenbedürfnisse als auch die regulatorischen Rahmenbedingungen im Ausland oft von den lokalen Gegebenheiten unterscheiden, erfolgt eine Expansion in vielen Fällen durch die Übernahme eines etablierten Marktteilnehmers im Ausland. Erhöhung der Marktanteile Durch Akquisitionen können Lebensmittelhersteller ihren Marktanteil in einem bestimmten Segment oder in einer bestimmten Region innert kürzester Zeit erhöhen und dabei zusätzlich sowohl etablierte Vertriebskanäle als auch bestehendes Know-how übernehmen. Reaktion auf Markttrends Um dem wachsenden Bedürfnis nach pflanzlichen Proteinquellen gerecht zu werden oder um Produktionskapazitäten im Bereich zuckerarmer Süsswaren sichern zu können, erweitern Lebensmittelhersteller ihr Produktportfolio zunehmend durch Übernahmen etablierter Unternehmen, welche diese Trends frühzeitig erkannt und alternative Produkte lanciert haben.
Einleitung Veränderung des Produktportfolios Um dem Endkunden ein breiteres Produktsortiment anbieten und das operative Risiko reduzieren zu können, finden Übernahmen auch häufig vor dem Hintergrund von Diversifikationsgedanken statt. Durch solche Übernahmen können zudem nicht selten kostenseitig Synergien erzielt werden. Eine Veränderung des Produktportfolios kann aber auch eine Fokussierung auf einzelne wenige Geschäfts- bereiche und damit die Veräusserung von Randbereichen bedeuten. Attraktivität durch Stabilität Vor allem für Finanzinvestoren gewinnt die Nahrungsmittelindustrie zunehmend an Attraktivität. Dabei lassen sich vermehrt durch Finanzinvestoren getriebene Konsolidierungen in Nischenmärkten beobachten. Finanzielle Schwierigkeiten – auch infolge der Pandemie Einigen Unternehmen aus der Nahrungsmittelindustrie brachen durch Covid-19 wichtige Absatzkanäle weg, wodurch finanzielle Engpässe entstanden sind, welche die betroffenen Unternehmen nicht alleine stemmen können. Nachfolgeregelungen nach wie vor aktuell Firmeninhaber überdenken ihre Rolle als Eigentümer und sind bereit, ihre Nachfolge zu regeln. Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 11
Der M&A-Markt in der Lebens- mittelindustrie
DER M&A-MARKT IN DER LEBENSMITTELINDUSTRIE Die Transaktionsaktivität in der Lebensmittelindustrie hat im Zeitraum zwischen dem Jahr 2010 und dem Jahr 2019 um 37% zugenommen. Obwohl der im Jahr 2017 erzielte Höchstwert von 658 abgeschlossenen Transaktionen in den darauffolgenden Jahren nicht übertroffen werden konnte, wirkte sich die vorab erwähnte Dynamik bis zum Jahr 2020 positiv auf den M&A-Markt aus. Mit insgesamt 429 abgeschlossenen Transaktionen mit europäischer oder nord- amerikanischer Beteiligung im vergangenen Jahr ist das Transaktionsvolumen in der Lebensmittelindustrie gegenüber 2019 um rund 32% rückläufig. Einzig im Jahr 2009, ein Jahr nach der globalen Finanzkrise, wurden noch weniger Transaktionen abgeschlossen. Die zu Beginn des Jahres 2021 zugelassenen Impfstoffe und die bereits gestarteten Impfkampagnen lassen die Märkte auf der ganzen Welt aufatmen und stimmen für das laufende Jahr zuversichtlich. Die meisten europäischen Länder befinden sich jedoch nach wie vor in einer ausserordentlichen sowie unsicheren Lage und die zur Eindämmung der Pandemie getroffenen Massnahmen werden, wenn überhaupt, nur vorsichtig gelockert. Obwohl das Transaktionsvolumen gegenüber 2020 im laufenden Jahr wohl wieder ansteigen wird, dürfte es per Ende 2021 unter dem Wert der Jahre 2016–2019 liegen. Sektorzugehörigkeit bei Transaktionen innerhalb der Nahrungsmittelindustrie 279 279 296 297 227 228 Sonstige 217 88 193 228 202 68 Zucker & Süsswaren 173 70 64 70 65 101 Gefrorene & gekühlte Lebensmittel 64 106 57 57 106 100 106 109 200 Früchte & Gemüse 57 75 49 86 73 95 38 45 49 Lebensmittelzutaten 127 43 89 44 91 82 28 56 84 71 52 35 35 34 61 72 Fisch/Fleisch/Geflügel & Eier 25 37 57 59 58 60 63 115 Milchprodukte 55 57 105 148 144 34 34 101 121 134 118 107 102 85 60 Backwaren 39 80 86 58 59 69 66 69 80 77 Getreideerzeugnisse 71 55 61 75 60 83 96 89 99 81 103 44 84 80 79 76 97 58 72 69 60 78 77 92 84 97 107 91 95 86 77 54 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Quellen: Mergermarket, Oaklins Analysen. Mehrfacheinträge von Subkategorien möglich Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 13
TRANSAKTIONEN NACH SUBKATEGORIE Früchte & Gemüse Gefrorene & gekühlte Lebensmittel 34 58 # Transaktionen 2020 # Transaktionen 2020 -23% -47% (gegenüber 2019) (gegenüber 2019) Backwaren Zucker & Süsswaren 72 52 # Transaktionen 2020 # Transaktionen 2020 -26% -20% (gegenüber 2019) (ggü. 2019) Milchprodukte Fisch/Fleisch/Geflügel & Eier 44 77 # Transaktionen 2020 # Transaktionen 2020 2008 2009 2010 2008 2011 2009 an EV/ Median EV/ venue Revenue -45% -35% (gegenüber 2019) (gegenüber 2019) ultiple 35 multiple 34 2586 3763 Getreideerzeugnisse Lebensmittelzutaten 54 60 # Transaktionen 2020 # Transaktionen 2020 2008 2009 2010 2008 2011 2009 an EV/ Median EV/ venue Revenue -30% -17% (gegenüber 2019) (gegenüber 2019) ultiple 84 multiple 58 8057 7935 Quellen: Mergermarket, Oaklins Analysen. Mehrfacheinträge von Subkategorien möglich 2008 2009 2010 2008 2011 2009 an EV/ Median EV/
Der M&A-Markt in der Lebensmittelindustrie Lebensmittelzutaten besonders stabil Während das Transaktionsvolumen ausnahmslos in jeder Subkategorie rückläufig war, variierten die Schwankungen innerhalb der Lebensmittelindustrie relativ stark. Im Markt für Lebensmittelzutaten ging die Transaktionstätigkeit um lediglich 17% zurück, wobei dagegen der Markt für gefrorene und gekühlte Lebensmittel oder Milchprodukte um beinahe 50% eingebrochen ist. Diese unterschiedlich starken Einbrüche können zumindest teilweise durch die Folgen der Pandemie erklärt werden. Während der globalen Covid-19-Pandemie mit grossflächigen Restaurantschliessungen, Ausgangssperren und mehr oder weniger harten Lockdowns, kochten die Menschen ihre Mahlzeiten mehrheitlich selbst. Frische, gesunde und/oder länger haltbare Lebensmittel wurden daher umso mehr nachgefragt, wodurch Hersteller von solchen zu vergleichsweise attraktiven Übernahmekandidaten wurden. Demgegenüber erlebten Hersteller und Händler von Lebensmitteln, welche vor allem von der Gastronomie und der Hotellerie nachgefragt wurden, enorme Umsatzeinbussen. Besonders deutlich zeigt dies auch nachfolgende Grafik auf. Dabei kann über beinahe alle Lebensmittel hinweg ein starker Nachfragerückgang bei Grosshändlern, welche überwiegend Gastronomiebetriebe zu ihren Kunden zählen, festgestellt werden. Umsatzentwicklung 2019/2020, Detail- vs. Grosshandel 20.1% 13.7% 13.8% 12.4% 13.0% 11.3% 5.3% 6.2% 0.7% -7.6% -14.4% -14.6% -16.7% -21.0% Fleisch Eier Fisch Milch & Obst, Gemüse Backwaren Total Milchprodukte & Kartoffeln Lebensmittel Detailhandel Grosshandel Quelle: Sonderbericht zu ausgewählten Schweizer Agrar- und Lebensmittelmärkten Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 15
FINANZINVESTOREN GEWINNEN WEITER AN BEDEUTUNG Strategische Investoren waren im vergangenen Jahr für rund 56% der Transaktionen in der Lebensmittelindustrie verantwortlich. Über die vorherigen Jahre reduzierte sich dieser Anteil jedoch kontinuierlich und sank von 67% um rund zehn Prozent- punkte auf den heutigen Stand. Finanzinvestoren dagegen gewannen im selben Zeitraum deutlich an Bedeutung und sind im Jahr 2020 für rund jede dritte Transaktion verantwortlich. Im Jahr 2015 lag deren Anteil noch bei 20%. Branchenfremde Investoren machten im vergangenen Jahr 13% aller Transaktionen aus und verbleiben damit auf dem Wert der Vorjahre. Im vergangenen Jahr waren Unternehmen aus dem Bereich Backwaren bei strategisch motivierten Transaktionen die aktivsten Käufer innerhalb der Lebens- mittelindustrie und waren bei jeder fünften Transaktion käuferseitig vertreten. Zum ersten Mal seit über zehn Jahren traten Unternehmen aus dem Bereich Backwaren damit öfter als Käufer auf als Unternehmen aus dem Bereich der Fleisch- und Fischwaren, welche im vergangenen Jahr bei 15% aller strategisch motivierten Transaktionen käuferseitig vertreten waren. Käuferstruktur bei Lebensmitteltransaktionen 17% 13% 21% Getreideerzeugnisse (Cerealien, Mehl, Teigwaren etc.) Backwaren 5% Milchprodukte 3% Fisch/Fleisch/Geflügel & Eier 56% 2% 20% Lebensmittelzutaten 31% (Gewürze, Kräuter, Backpulver etc.) 6% Früchte & Gemüse 10% Gefrorene & gekühlte Lebensmittel 15% Hersteller von Lebensmitteln Zucker & Süsswaren Finanzinvestoren Sonstige Sonstige Quelle: Mergermarket
Der M&A-Markt in der Lebensmittelindustrie AKQUISITIONEN GESCHEHEN ÜBERWIEGEND INNERHALB DER JEWEILIGEN LANDESGRENZEN Bei zwei von drei Transaktionen im vergangenen Jahr wurden die jeweiligen Landesgrenzen nicht überschritten. Aufgrund grosser Reisebeschränkungen rund um die Corona-Pandemie ist es wenig überraschend, dass dieser Wert im Jahr 2020 höher ausgefallen ist als die Jahre zuvor. Die Schweiz und deren Nachbarländer waren in den vergangenen zwei Jahren an rund 28% aller Transaktionen mit europäischer oder nordamerikanischer Beteiligung beteiligt. Wurde ein Schweizer Unternehmen im Bereich Lebensmittel übernommen, so stammten die Käufer bei 64% der Transaktion ebenfalls aus der Schweiz. Transaktionen über die Kontinentalgrenzen hinaus bleiben die Ausnahme. Geografische Aufteilung der Transaktionen Herkunft Targets 2019/2020 Schweiz Nachbar- UK Sonst. USA Rest der länder Europa Welt Schweiz 7 5 1 5 2 8 Herkunft Käufer 2019/2020 Nachbarländer 1 165 5 26 14 12 UK 4 50 14 8 9 Sonst. Europa 2 25 15 223 9 21 USA 1 8 10 17 286 29 Rest der Welt 4 3 5 21 47 Quelle: Mergermarket Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 17
AUSGEWÄHLTE LEBENSMITTELTRANSAKTIONEN IN DER SCHWEIZ Die KOWEMA AG übernimmt die Stadtmühle Schenk AG Die Stadtmühle Schenk AG, eine der drei grössten Mühlen der Schweiz, wird im Rahmen einer Nachfolgeregelung von der KOWEMA AG übernommen. Das traditionsreiche Unternehmen besteht seit 1844 und produziert eine breite Palette an Qualitätsmehlen für Unternehmen der Backindustrie, des Detailhandels, gewerblicher Bäckereien und der Gastronomie. Die Verium AG beteiligt sich über die Tavola Holding AG an der Frische und Service GmbH Eine durch die Verium AG vertretene Investorengruppe übernimmt im Rahmen einer Nachfolgeregelung die Mehrheit an der in Deutschland ansässigen Frische und Service GmbH. Das Unternehmen wird Teil der Tavola Holding AG, zu welcher bereits die Ceposa AG gehört. Die Unternehmen werden trotz der operativen Nähe eigenständig und unabhängig weitergeführt. Die Blue Horizon Ventures beteiligt sich an der Livekindly Co. Die Blue Horizon Ventures, eine auf pflanzliche Proteine fokussierte Beteiligungs- gesellschaft, hat sich an der Livekindly mit Hauptsitz in New York beteiligt. The Livekindly Collective ist ein führendes und globales Multi-Brand-Unternehmen mit dem Ziel, die Lebensmittelindustrie mittels gesünderen, schmackhafteren und nachhaltigeren Fleischalternativen auf pflanzlicher Basis zu revolutionieren.
Der M&A-Markt in der Lebensmittelindustrie Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 19
Bezahlte Preise für Unternehmen in der Lebens- mittelindustrie
UNTERNEHMENSWERTE IN DER LEBENSMITTELINDUSTRIE Um vergleichen zu können, wie sich die Zahlungsbereitschaft für Unternehmens- übernahmen über die vergangenen Jahre innerhalb der Lebensmittelindustrie verändert hat, werden nachfolgend Transaktionsmultiplikatoren für verschiedene Transaktionsgrössen abgebildet. Bei Transaktionsmultiplikatoren wird der Wert des Unternehmens (Enterprise Value) durch bestimmte Grössen, wie beispielsweise das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), dividiert. Der Enterprise Value ergibt sich aus der Summe des Werts des Eigenkapitals, dem verzinslichen Fremdkapital und den nicht betriebsnotwendigen liquiden Mitteln. Wird für ein Unternehmen mit einem EBITDA von beispielsweise CHF 5 Mio. ein Enterprise Value von CHF 35 Mio. bezahlt, so beträgt der daraus resultierende Multiplikator 7.0x. Werden die Multiplikatoren in den nachstehenden Diagrammen miteinander verglichen, fällt einerseits auf, dass für kleinere Unternehmen tendenziell ein tieferer Multiplikator bezahlt wird. Da kleinere Unternehmen typischerweise über ein weniger differenziertes Produkte- und Dienstleistungsportfolio verfügen und daher ein höheres Risiko aufweisen, berücksichtigen Käufer dies normalerweise mit einem entsprechenden Abschlag. Andererseits fällt bei genauerer Betrachtung der Diagramme auf, dass das Preisniveau der vergangenen Jahre über dem langfristigen Median liegt. Dies dürfte auf das aktuelle Tiefzinsniveau sowie auch auf die grosse Dynamik in der Lebensmittelindustrie zurückzuführen sein. Über die vergangenen fünf Jahre (2016–2020) wurden für Unternehmen der Kategorien Milchprodukte und Backwaren die höchsten Preise bezahlt. So betrug der mediane EBITDA-Multiplikator 9.6x für Transaktionen unter CHF 50 Mio. und 14.0x für Transaktionen über CHF 150 Mio. Vergleichsweise tiefe Multiplikatoren wurden im selben Zeitraum bei Unternehmen aus den Bereichen gefrorene und gekühlte Lebensmittel sowie Produzenten von Früchten und Gemüse erzielt. Für Unternehmen aus diesen Bereichen lag der mediane EBITDA-Multiplikator bei 7.0x für Transaktionen unter CHF 50 Mio. und 9.5x für Transaktionen über CHF 150 Mio. Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 21
EBITDA-MULTIPLIKATOR – LANGJÄHRIG UND 2016–2020 Zucker & Süsswaren 2008–2020 2016–2020 6.6x bis CHF 50 Mio. 7.2x 7.4x CHF 50–150 Mio. 10.6x 9.9x über CHF 150 Mio. 13.2x Gefrorene & gekühlte Lebensmittel 2008–2020 2016–2020 6.8x bis CHF 50 Mio. 7.0x 8.7x CHF 50–150 Mio. 9.5x 9.6x über CHF 150 Mio. 12.9x Früchte & Gemüse 2008–2020 2016–2020 6.4x bis CHF 50 Mio. 7.1x 7.2x CHF 50–150 Mio. 10.6x 10.1x über CHF 150 Mio. 9.5x Lebensmittelzutaten 2008–2020 2016–2020 8.0x bis CHF 50 Mio. 8.3x 9.5x CHF 50–150 Mio. 12.0x 11.7x über CHF 150 Mio. 12.7x Quelle: Mergermarket
Bezahlte Preise für Unternehmen in der Lebensmittelindustrie Fisch/Fleisch/Geflügel & Eier 2008–2020 2016–2020 6.6x bis CHF 50 Mio. 8.0x 7.9x CHF 50–150 Mio. 7.7x 9.3x über CHF 150 Mio. 10.6x Milchprodukte 2008–2020 2016–2020 6.2x bis CHF 50 Mio. 9.6x 8.7x CHF 50–150 Mio. 9.2x 11.1x über CHF 150 Mio. 13.2x Backwaren 2008–2020 2016–2020 6.6x bis CHF 50 Mio. 8.1x 9.0x CHF 50–150 Mio. 10.7x 10.0x über CHF 150 Mio. 14.0x Getreideerzeugnisse 2008–2020 2016–2020 7.9x bis CHF 50 Mio. 9.0x 7.9x CHF 50–150 Mio. 11.4x 12.3x über CHF 150 Mio. 12.6x Quelle: Mergermarket Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 23
BEZAHLTE PREISE – STRATEGEN VS. FINANZINVESTOREN Die Lebensmittelindustrie weist aufgrund demografischer Gegebenheiten positive, langfristig stabile Wachstumsraten auf. Immer mehr Menschen ernähren sich zudem glutenfrei, vegetarisch oder auch vegan und setzen sich somit intensiver denn je mit den zu konsumierenden Lebensmitteln auseinander. Hersteller und Händler von Lebensmitteln, welche sich am Puls des Marktes befinden und Bedürfnisse der Konsumenten vorzeitig erkennen, können daher von zusätzlichen Wachstumsopportunitäten und überdurchschnittlichen Margen aufgrund einer höheren Zahlungsbereitschaft profitieren. Ermöglicht das Zielunternehmen eine langfristige und nachhaltige Stärkung der eigenen Wettbewerbsposition, so ist eine Übernahme für einen Strategen interessant. Da Strategen im Normalfall von Synergien und Skaleneffekten profitieren können, sind sie häufig bereit, höhere Preise als Finanzinvestoren zu bezahlen. Die von uns durchgeführte Analyse widerspiegelt dies teilweise. Finanzinvestoren bezahlten bei Transaktionen unter CHF 50 Mio. Transaktionsvolumen über die vergangenen Jahre mehr als Strategen. Erklären lässt sich dies durch die von vielen Finanzinvestoren verfolgte Buy-and-Build-Strategie, bei welcher tendenziell kleinere Unternehmen übernommen und gezielt ausgebaut werden. Bei grösseren Transaktionen dagegen konnte durch einen Verkauf an einen Strategen historisch ein höherer Verkaufswert realisiert werden. Käufer bis CHF 50 Mio. CHF 50–150 Mio. über CHF 150 Mio. Strategen 6.8x 9.2x 10.9x Finanzinvestoren 8.2x 8.9x 9.5x Quelle: Mergermarket
Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 25
Der Markt für Back- und Süsswaren
DIE BACKWAREN- UND SÜSSWARENINDUSTRIE Mit über 30’0004 Arbeitsplätzen und einem Jahresumsatz von rund CHF 4.2 Mia. nehmen die Industrien für Back-, Zucker- und Süsswaren einen wichtigen Platz in der Schweizer Lebensmittelindustrie ein. Auf den folgenden Seiten möchten wir uns vertieft mit diesen Industrien auseinandersetzen und aufzeigen, welchen Herausforderungen und Chancen sich Unternehmen innerhalb dieser Industrien ausgesetzt sehen und welchen Einfluss dies auf das M&A-Verhalten hat. Arbeitsplätze Jahresumsatz 30’000 CHF 4.2 Mia. 4 Quellen: SBC, Biscosuisse Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 27
MEGATRENDS IN DER BACKWARENINDUSTRIE – COVID-19 VERÄNDERT DAS KONSUMENTENVERHALTEN STARK Eine ausgewogene Ernährung wird immer wichtiger Über die vergangenen Jahre wurde diese Entwicklung von vielen Produzenten erkannt und entsprechende Massnahmen eingeleitet. Sowohl grosse als auch kleinere Backstuben stellen vermehrt auf regionales Mehl aus pestizidfreiem Anbau um, reduzieren den Zuckergehalt in den angebotenen Waren oder erweitern das Produktportfolio um vegane Lebensmittel. Im vergangenen Jahr konnten einige Transaktionen beobachtet werden, bei welchen gezielt die Kapazitäten und das Know-how rund um diese Themenbereiche erweitert wurden. Verstärkung durch Covid-19: Durch die globale Pandemie wird der ohnehin angebrochene Trend in Richtung einer gesunden und ausgewogenen Ernährung weiter verstärkt. Kleinbrote liegen im Trend Obwohl die Nachfrage nach Frischbrot mengenmässig über die vergangenen Jahre tendenziell rückläufig war, wuchs der damit erzielte Umsatz. Dies ist vor allem durch die erhöhte Nachfrage nach teureren Kleinbroten und Gipfeli zu erklären, mithilfe derer unter anderem das Frühstück von Zuhause auf den Arbeitsweg verlagert wird. Temporäre Abschwächung durch Covid-19: Ein Grossteil der Bevölkerung arbeitete im Jahr 2020 mehrheitlich von Zuhause aus, wodurch sowohl das Frühstück unterwegs als auch die auswärtige Mittagsverpflegung weggefallen sind. Dadurch dürfte die Nachfrage nach Kleinbroten im vergangenen Jahr rückläufig gewesen sein und auch im laufenden Jahr unter dem Wert von 2019 liegen. Da die eigenen vier Wände weniger verlassen und Detailhändler weniger häufig aufgesucht wurden, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, veränderte sich zudem die Nachfrage der Konsumenten in Richtung länger haltbarer Backwaren.
Der Markt für Back- und Süsswaren Hochwertig, hausgemacht, regional und nachhaltig Hausgemachte Brote mit aus der Region stammenden Zutaten gewinnen bei Konsumenten immer mehr an Bedeutung. Die im vergangenen Jahr vom Bundesrat verabschiedete Deklarationspflicht beim Offenverkauf von Brot und Backwaren erfreut Schweizer Backstuben dementsprechend. Konkret sollen Detailhändler bei zugekauften Broten das Produktionsland an einem für Konsumenten gut sichtbaren Platz angeben. Auch ausserhalb der Schweiz wird dieser Trend von Unternehmen erkannt, wodurch Hersteller handgefertigter Premiumbackwaren vermehrt attraktive Übernahmeziele darstellen. Leichte Verstärkung durch Covid-19: Bäckereien durften während dem Lockdown beinahe durchgehend geöffnet bleiben. Es ist daher naheliegend, dass sich die Nachfrage nach hausgemachten und regionalen Backwaren während der Pandemie zusätzlich erhöht hat. Convenience Food auf dem Vormarsch Tiefkühlbackwaren und Aufbackbrote gewinnen europaweit an Beliebtheit und machen bereits 24% des europäischen Konsums an Backwaren aus. Aufgrund ihrer einfachen Zubereitung, der Ähnlichkeit mit hausgemachten Produkten und der damit verbundenen Zeit- und Geldersparnissen, gewinnen sie sowohl bei Privatkonsumenten als auch bei Restaurants und Kaffees zunehmend an Beliebtheit. Temporäre Abschwächung durch Covid-19: Durch Restaurant- schliessungen, Platzbeschränkungen und Veranstaltungsverbote fällt ein grosser Absatzkanal für Tiefkühlprodukte und Aufbackbrote weg. Die Nachfrage nach solchen Produkten dürfte sich im laufenden Jahr jedoch teilweise wieder erholen und den zuletzt eingeschlagenen Wachstumspfad mit einer gewissen Verzögerung weiter fortsetzen. Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 29
Durchgehende Verfügbarkeit von frischem Brot stellt Backstuben unter Druck Detailhändler und Tankstellen-Shops mit eigenen Öfen stellen Konsumenten beinahe ganztäglich warmes und als frisch wahrgenommenes Brot zur Verfügung. Viele Bäckereien sind ressourcenbedingt nicht in der Lage, ihren Kunden dieselbe «Frische» anbieten zu können. Effekt durch Covid-19: Durch Covid-19 kaum beeinflusst. Allergien und Unverträglichkeiten In der Schweiz leiden zwischen 2–8% der Bevölkerung unter einer nachweisbaren Lebensmittelallergie. Werden weitere Formen von Lebensmittelunverträglichkeiten berücksichtigt, so steigt dieser Anteil auf bis zu 20%. Veränderte Bedürfnisse der Konsumenten und die Tendenz zu einer glutenfreien, laktosefreien oder veganen Ernährung stellen sowohl den regionalen als auch den globalen Bäckereimarkt vor neue Herausforderungen. Auch international lässt sich ein ähnlicher Trend erkennen. Immer mehr Unternehmen im Bereich Backwaren versuchen ihr Angebot dieser wachsenden Kundengruppe anzupassen. Effekt durch Covid-19: Durch Covid-19 kaum beeinflusst.
Der Markt für Back- und Süsswaren TRENDS UND ENTWICKLUNGEN IN DER ZUCKER- UND SÜSSWARENINDUSTRIE Pro-Kopf-Lebensmittelkonsum in der Schweiz über die vergangenen fünf Jahre (in kg) 9.9 Schokolade (-4.8%)*² Total: 34.4 16.1 (+4.7%) sonstige Süsswaren *¹ 3.1 Zuckerwaren (+2.6%)*² 5.1 Biscuits (+1.6%)*² *¹ Glacen, Desserts, Konfitüren, Gelees, Honig, Aufstriche mit Schokolade/Nüssen, Guss/Glasuren etc. *² Veränderung zum Vorjahr in % Quellen: Chocosuisse, Biscosuisse Stabilisierte Nachfrage nach Zuckerwaren (exkl. Schokolade) in der Schweiz Die Nachfrage nach zuckerhaltigen Lebensmitteln hat sich über die vergangenen Jahre wieder ein wenig stabilisiert. Mit einem Konsum von 34.4 kg ist die Nachfrage gegenüber dem Vorjahr um beinahe 5% gestiegen, liegt jedoch deutlich unter dem Mittelwert der letzten Jahre. Generell lässt sich in Europa ein ähnlicher Trend beobachten. Effekt durch Covid-19: Durch Covid-19 kaum beeinflusst. Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 31
Zuckerfreie Süsswaren weiterhin auf dem Vormarsch Der Trend in Richtung einer ausgewogenen und gesünderen Ernährung betrifft die Industrie für Süsswaren in besonderem Ausmass und stellt Produzenten vor grosse Herausforderungen. Zuckerfreie, vegane, kalorienarme und proteinreiche Riegel und Süsswaren gewinnen zunehmend an Popularität. Dementsprechend konnte im vergangenen Jahr eine Vielzahl von Transaktionen beobachtet werden, mittels welcher gezielt Unternehmen mit etablierten Produkten und Kapazitäten in diesen Bereichen übernommen wurden. Effekt durch Covid-19: Durch Covid-19 kaum beeinflusst. Rückläufiger Schokoladenkonsum in der Schweiz Mit einem Konsum von 9.9 kg pro Kopf war der Schokoladenkonsum in der Schweiz im vergangenen Jahr so tief wie seit 40 Jahren nicht mehr. Verglichen mit dem europäischen Durchschnitt von rund 5 kg pro Jahr belegen Schweizerinnnen und Schweizer nach wie vor einen Spitzenplatz. Dunkle (Premium-) Schokolade erfreut sich auf europäischer Ebene aufgrund ihrer Fülle an Antioxidantien und deren Einfluss auf die Gesundheit einer wachsenden Nachfrage. Ein detaillierter Blick auf die im vergangenen Jahr getätigten Transaktionen bestätigt diesen Trend. Verstärkung durch Covid-19: Durch das Ausbleiben von Touristen, der diversen Reisebeschränkungen und der nicht stattgefundenen/ ausgesetzten Veranstaltungen haben Exporte von Schweizer Schokolade im vergangenen Jahr um rund 12% abgenommen. Quellen: Branchenspiegel SBC 2019, Bundesamt für Landwirtschaft, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, Reportlinker
Der Markt für Back- und Süsswaren HEALTHY-FOOD-BEWEGUNG WEITER AUF DEM VORMARSCH Hersteller und Händler von Back- und Süsswaren befinden sich in einem dynamischen und anspruchsvollen Umfeld. Megatrends in Richtung gesunder und zuckerarmer Ernährung und ein zunehmendes Interesse an Qualität dominieren die Stossrichtung der gesamten Lebensmittelindustrie. Innovative Unternehmen, welche die Bedürfnisse der Konsumenten erkennen, können von diesem Umfeld profitieren und die eigene Marktposition ausbauen. Viele Backwaren-Unternehmen konnten die Covid-Krise bisher verhältnismässig gut meistern, da sowohl Grosshändler als auch Bäckereien, wenn auch mit limitiertem Platzangebot, geöffnet bleiben durften. Dennoch erleidet rund jeder dritte Bäckerei-Confiserie-Betrieb in der Schweiz aufgrund von Covid-19 einen starken Umsatzeinbruch, da die betriebseigenen Kaffeehäuser und Bistros über mehrere Monate geschlossen bleiben mussten und/oder über ein stark eingeschränktes Platzangebot verfügten. Europaweit wird bis 2026 von einem Wachstum der Backwarenindustrie von 3.1%5 jährlich ausgegangen. In der Schweiz wuchs der Markt über die vergangenen 4 Jahre mit 2.8% ein wenig schwächer. Hersteller von Süsswaren blicken dagegen auf ein sehr schwieriges Jahr zurück. Durch schwächere Oster- und Weihnachtsgeschäfte, den Mindestgrenzschutz für Zucker und das Ausbleiben von Grossveranstaltungen, bremsten sowohl die globale Pandemie als auch die Rahmenbedingungen des Standortes Schweiz das Marktwachstum. Innerhalb der europäischen Süsswarenindustrie wird von einem jährlichen Wachstum von 3.2%6 bis 2026 ausgegangen. Ob der Markt in der Schweiz in einem ähnlichen Ausmass mitwachsen wird, bleibt jedoch abzuwarten. 5,6 Quellen: Mordor Intelligence Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 33
DER BEZAHLTE PREIS HÄNGT VON DER UNTERNEHMENSGRÖSSE AB Je grösser das Unternehmen, desto grösser der erzielte Multiplikator. Der auf den Seiten 22/23 beschriebene Effekt findet auch in der Backwarenindustrie statt. Wo für Unternehmen mit einem Transaktionsvolumen bis CHF 25 Mio. ein EBITDA-Multiplikator von 5.7x bezahlt wird, ist er bei Unternehmen mit einem Transaktionsvolumen von über CHF 200 Mio. bereits mehr als doppelt so hoch. Häufig weisen kleinere Betriebe sowohl hinsichtlich der Produkte als auch hinsichtlich der Standortabhängigkeit ein weniger diversifiziertes Geschäftsmodell auf als dies bei grösseren Marktteilnehmern der Fall ist. Das damit einhergehende höhere Risiko berücksichtigen Käufer häufig in einem niedrigeren Kaufpreis. Grosse Backstuben verfügen zudem häufiger über zentrale- oder stadtnahe Hochfrequenzstandorte. Sowohl eher kleine Transaktionen als auch sehr grosse Transaktionen traten über die vergangenen Jahre in etwa gleich häufig auf. Im Bereich Süsswaren zeigt sich ein beinahe identisches Bild. Der Diversifikationseffekt spielt auch dabei eine wichtige Rolle. Da grössere Hersteller von Süsswaren häufig mehrere Produkte anbieten und/oder diese in mehrere geografische Märkte vertreiben, ist das operative Risiko dieser Betriebe deutlich kleiner.
Der Markt für Back- und Süsswaren EBITDA-Multiplikatoren nach Transaktionsgrösse in der Backwarenindustrie 12.6x 10.4x 8.4x 6.8x 5.7x 27% 28% 18% 14% 13% bis CHF 25 Mio. CHF 25–50 Mio. CHF 50–100 Mio. CHF 100–200 Mio. über CHF 200 Mio. Median EBITDA-Multiplikator Häufigkeit der Transaktionsgrösse Quelle: Mergermarket EBITDA-Multiplikatoren nach Transaktionsgrösse in der Zucker- und Süsswarenindustrie 9.9x 10.1x 7.9x 7.0x 6.1x 28% 29% bis CHF 25 CHF 25–50 CHF 50–100 CHF 100–200 Mio. 14% Mio. 15% 15% Mio. Mio. C 27.21 17.67 14.49 13.07 bis CHF 25 Mio. CHF 25–50 Mio. CHF 50–100 Mio. CHF 100–200 Mio. über 5.69 6.84 8.4 CHF 200 Mio. 10.35 Median EBITDA-Multiplikator Häufigkeit der Transaktionsgrösse Quelle: Mergermarket Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 35
BEI DREI VON VIER TRANSAKTIONEN STAMMEN DIE KÄUFER AUS DEM INLAND Vor allem im Bereich Backwaren spielen grenzüberschreitende oder gar inter- kontinentale Transaktionen eine untergeordnete Rolle. Sowohl die von Land zu Land unterschiedlichen Lebensmittelverordnungen als auch unterschiedliche Kundenbedürfnisse erschweren länderübergreifende Expansionen. Lediglich bei einer von vier Transaktionen mit europäischer oder nordamerikanischer Beteiligung im Jahr 2020 wurde die Landesgrenze überschritten (2019: 31%). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist zu einem überwiegenden Teil durch die pandemiebedingten Reisebeschränkungen zu erklären. Transaktionen mit Beteiligten aus der Schweiz oder dem benachbarten Ausland machten in den vergangenen zwei Jahren 32% der Übernahmen mit europäischer oder nordamerikanischer Beteiligung aus. Transaktionen im Bereich Backwaren – Geografische Aufteilung Herkunft Targets 2019/2020 Schweiz Nachbar- UK Sonst. USA Übrige länder Europa Welt Schweiz 1 1 1 Herkunft Käufer 2019/2020 Nachbarländer 33 7 2 UK 2 9 3 1 Sonst. Europa 3 3 26 2 1 USA 2 3 59 4 Übrige Welt 2 4 Quelle: Mergermarket
Der Markt für Back- und Süsswaren Bei Unternehmen aus dem Bereich Süsswaren zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Im vergangenen Jahr stammten Käufer und Verkäufer bei rund 63% der beobachteten Transaktionen aus demselben Land (2019: 62%). Die Landesgrenze wurde demnach bei lediglich 37% aller Transaktionen überschritten. Unternehmen aus der Schweiz oder dem benachbarten Ausland waren im vergangenen Jahr für 31% der Transaktionen verantwortlich. Transaktionen im Bereich Süsswaren – Geografische Aufteilung Herkunft Targets 2019/2020 Schweiz Nachbar- UK Sonst. USA Übrige länder Europa Welt Schweiz 1 1 Herkunft Käufer 2019/2020 Nachbarländer 21 1 3 1 1 UK 1 9 1 2 Sonst. Europa 3 3 16 USA 1 2 2 2 33 3 Übrige Welt 1 1 2 6 Quelle: Mergermarket Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 37
FINANZINVESTOREN INVESTIEREN VERMEHRT IM BACKWARENBEREICH Innerhalb der Backwarenindustrie stellen strategische Konsolidierungen nach wie vor die Mehrheit der Transaktionen dar. Wurde im vergangenen Jahr ein Unternehmen aus dem Bereich Backwaren verkauft, war der Käufer bei rund 40% der Transaktionen ebenfalls ein Unternehmen aus dem Bereich Backwaren. Bei mehr als jeder zweiten Transaktion war der Käufer bereits im Lebensmittelmarkt tätig. Gegenüber den Vorjahren hat der Anteil strategischer Käufer jedoch stark abgenommen. Es ist denkbar, dass dieser Einbruch zu einem gewissen Teil der Corona-Pandemie geschuldet ist, da sich Strategen dadurch vermehrt um ihr eigenes Kerngeschäft kümmerten und Übernahmen eine untergeordnete Rolle spielten. Branchenfremde Käufer sind im Bereich Backwaren für 8% der beobachteten Transaktionen verantwortlich. Käuferstruktur in der Backwarenindustrie 68% 63% 63% 59% 60% 54% 38% 34% 25% 24% 26% 25% 15% 12% 11% 8% 7% 8% 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Strategen Finanzinvestoren Branchenfremde Investoren Quelle: Mergermarket
Der Markt für Back- und Süsswaren FINANZINVESTOREN AUCH IM BEREICH ZUCKER- UND SÜSSWAREN AUF DEM VORMARSCH Im Markt für Zucker- und Süsswaren zeigt sich weitgehend ein ähnliches Bild. Über die vergangenen Jahre hat der Anteil strategischer Käufer zugunsten von Finanz- investoren abgenommen. Branchenfremde Käufer stellen im Markt für Zucker- und Süsswaren ebenfalls die Ausnahme dar. Der grösste Unterschied gegenüber dem Subsektor Backwaren zeigt sich bei der genaueren Betrachtung der Käufergruppe der Strategen. Wurde im vergangenen Jahr für ein Unternehmen aus dem Bereich Backwaren ein Nachfolger gesucht, so war dieser in rund 40% der beobachteten Transaktionen ebenfalls in diesem Segment tätig. Im Bereich Zucker- und Süsswaren waren Käufer und Zielunternehmen lediglich bei 26% der beobachteten Transaktionen im selben Markt tätig. Käuferstruktur in der Zucker- und Süsswarenindustrie 68% 58% 59% 55% 50% 52% 37% 30% 30% 32% 28% 19% 22% 13% 13% 11% 12% 12% 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Strategen Finanzinvestoren Branchenfremde Investoren Quelle: Mergermarket Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 39
BÖRSEN-MULTIPLIKATOREN Zusätzlich zu den bezahlten Preisen bei Transaktionen haben wir pro Subsektor je eine Peer Group, bestehend aus 13 börsennotierten Unternehmen aus der Backwarenindustrie resp. 12 börsennotierten Unternehmen aus der Süsswarenindustrie, erstellt. Grundsätzlich weisen Transaktionsmultiplikatoren höhere Werte auf, da bei einer Transaktion meist eine Mehrheit des Unternehmens erworben und dementsprechend ein Kontroll-Premium bezahlt wird. Die nachfolgend dargestellten Börsen-Multiplikatoren zeigen diesen Effekt ebenfalls. Werden diese mit den Multiplikatoren auf Seite 24 verglichen, so ergibt sich bei der grössten Transaktionsgrösse, welche Deal Values von über CHF 200 Mio. beinhaltet, ein ähnliches Bild. Generell haben die Börsenmultiplikatoren für Unternehmen aus den Bereichen Back- und Süsswaren über die vergangenen Jahre abgenommen. Während sich der Multiplikator für Backwaren in 2020 wieder stabilisiert hat, scheint die Tendenz für Unternehmen aus dem Bereich Süsswaren weiterhin sinkend. EBITDA-Multiplikatoren – Oaklins Peer Group 15.0% 15.4% 14.8% 13.1% 13.5% 14.9% 13.2% 10.9% 10.6% 11.9% 12.3% 12.1% 10.3% 10.0% 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Süsswaren Backwaren Quelle: Infrontanalytics
Der Markt für Back- und Süsswaren Die für das Jahr 2020 dargestellten Börsenmultiplikatoren sind zudem mit einer gewissen Vorsicht zu interpretieren, da zum Zeitpunkt der Analyse noch nicht sämtliche Unternehmen der Peer Group die entsprechenden Jahresergebnisse veröffentlicht haben und die dargestellten Multiplikatoren daher nicht auf den aktuellsten Zahlen basieren. Es wird spannend zu beobachten, wie sich die Preise über die nächsten Jahre entwickeln werden, sobald sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wieder normalisiert haben. AUSGEWÄHLTE TRANSAKTIONEN IN DER BACK- UND SÜSSWAREN- INDUSTRIE Die Walter Buchmann AG übernimmt die Bäckereien Gnädinger und Berner Die in Zürich ansässige Walter Buchmann AG beschäftigt rund 110 Mitarbeitende an 12 Standorten. Im vergangenen Jahr hat die Walter Buchmann AG mit der Bäckerei Gnädinger und der Konditorei Berner zwei Traditionsbetriebe aus Zürich übernommen. Mit den beiden Übernahmen sichert sich die Bäckereikette Verkaufsstellen an sehr zentralen Standorten, mit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Spezialitäten. Die Bindi S.p.A. wird von der BC Partners übernommen Mit der Akquisition der Bindi S.p.A. kann die BC Partners seine Präsenz im italienischen Markt für tiefgekühlte Back- und Süsswaren mit einer starken und international bekannten Marke stärken. Bereits im Jahr 2018 wurde mit der Forno d’Asolo S.p.A. eine Bäckereikette mit über 400 Mitarbeitenden übernommen, welche ihre Produkte an über 40’000 Kunden in 40 Ländern vertreibt. Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 41
ERFOLGREICHE NACHFOLGEREGELUNG BEI DER FIRMA OLO MARZIPAN O. LOHNER AG Die Familie Lohner hat nach vielen Jahren erfolgreicher Geschäftstätigkeit die Nachfolge des Familienunternehmens olo marzipan O. Lohner AG geregelt und das Unternehmen an zwei von der Soleal Unternehmerkapital AG beratene private Investoren verkauft. olo marzipan bleibt ein eigenständiges Schweizer KMU und die bisherige, sehr erfolgreiche und langfristige Strategie wird weitergeführt. olo marzipan wurde 1933 gegründet. Das Traditionsunternehmen beliefert den Schweizer Detailhandel mit Marzipanprodukten und Figuren, hergestellt aus erlesenen Rezepturen und mit kunstvoller Handarbeit. lm Bereich Halbfertigfabrikate werden aus hochwertigen Rohstoffen Marzipanmassen, Backmassen und verarbeitete Mandeln und Nüsse produziert. Nebst einer breiten Palette von Standardprodukten ist es eine grosse Stärke von olo marzipan, massgeschneiderte Lösungen für Kunden aufgrund ihrer individuellen Bedürfnisse umzusetzen. Die Herstellung von Nougatprodukten sowie die Produktion des einzigartigen Berner Haselnusslebkuchens runden das qualitativ hochstehende Angebot der Firma ab. Soleal Unternehmerkapital investiert ausschliesslich mit dem Kapital ihrer beiden Gründer, Dr. Karl Spielberger und Fabrice Nava, in Mehrheitsbeteiligungen an KMUs in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Oaklins Switzerland führte im Auftrag der Verkäufer exklusiv den gesamten Verkaufsprozess durch. Dazu gehörten neben der Vorbereitung der Verkaufsunterlagen, der Identifikation und Ansprache möglicher Käufer und der Betreuung der käuferseitigen Due Diligence auch Verhandlungen mit mehreren Parteien und die Begleitung der Transaktion bis zum Abschluss.
Der Markt für Back- und Süsswaren Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 43
Über Oaklins Switzerland Seit 1995 unterstützen unsere Berater Unternehmen und Unternehmer bei M&A-Themen und Corporate Finance Projekten. Als Teil von Oaklins vereinen wir Erfolgsfaktoren einer lokal verankerten M&A-Boutique wie erfahrungsbasierte und unternehmerische Beratung nahe beim Kunden mit den Möglichkeiten einer globalen Organisation. Oaklins verfügt über ausgewiesene Experten in 15 der wichtigsten Branchen weltweit. Dies ermöglicht es uns, globale Branchenspezialisten beizuziehen und einen echten Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen.
OAKLINS – UNSERE STANDORTE RUND UM DIE WELT Das professionelle Expertenteam von Oaklins Switzerland bietet eine integrierte Beratung bei Transaktionen. Unsere Kunden profitieren von einem breiten Leistungsangebot, das auf der Mehrfachausbildung unserer Experten und ihrer professionellen Arbeitsweise aufbaut. In allem, was wir tun, orientieren wir uns an den Anliegen und spezifischen Bedürfnissen unserer Kunden. Eine Liste unserer Referenzen ist unter www.oaklins.com/ch/de/deals.html verfügbar. Wir unterstützen Sie in allen Bereichen einer Transaktion. Oaklins – Nahrungsmittelindustrie M&A Report 2021 45
UNSERE ERFAHRUNG IN IHRER INDUSTRIE
SWITZERLAND INDUSTRY GROUP – LEBENSMITTEL- UND GETRÄNKEINDUSTRIE Kompetente Wegbegleitung Gerne unterstützen wir Sie bei der Ausarbeitung und Umsetzung Ihrer M&A-Strategie mit dem Ziel, den Wert Ihres Unternehmens zu steigern. Dafür bringen wir Transaktionserfahrung in Ihrer Branche und die Kontakte zu den wichtigen Marktteilnehmern ein.
SWITZERLAND Oaklins Binder AG info@ch.oaklins.com www.oaklins.com Oaklins – Zürich, Bern, Basel und 70 weitere Standorte weltweit. Zürich Bern Basel Lintheschergasse 15 Spitalgasse 32 Sternengasse 6 8001 Zürich Postfach 4051 Basel 3001 Bern T +41 44 268 45 35 T +41 31 326 18 18 T +41 61 271 88 44 © 2021 Oaklins. All rights reserved. Oaklins is the collective trade name of independent member firms affiliated with Oaklins International Inc. For details of the nature of affiliation, please refer to www.oaklins.com/legal.
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