Nr. 75 Gemeindebrief - Bergkirche Worms-Hochheim

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Nr. 75 Gemeindebrief - Bergkirche Worms-Hochheim
E va n g e l i s c h e B e r g k i r c h e n - G e m e i n d e
                                                S t. P e t e r
                           z u Wo r m s - H o c h h e i m

 Brich dem Hungrigen dein Brot, und die
 im Elend ohne Obdach sind, führe ins
 Haus! Wenn du einen nackt siehst, so
 kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem
 Fleisch und Blut!                 Jesaja 58,7

                             Gemeindebrief

                                             Nr.    75
                                    Dezember 2020
Nr. 75 Gemeindebrief - Bergkirche Worms-Hochheim
Inhalt
Geistliche Beiträge                       Aus dem Kirchenvorstand

Geistliches Wort                  3       Aktuelles und Baumaßnahmen       21
Friedensgebet                     4       Kirchenvorstandswahl             23
Laotse über den Frieden          17

                                          Termine
Aus der Gemeinde
                                          Advents- und Weihnachtszeit      48
Taufen/Trauungen/Bestattungen     5       Poetische Adventsandachten       50
Die heilige Familie               6       Anmeldung Vorkonfirmanden        52
Weihnachten 1945 - Erinnerungen 8         Die Sternsinger kommen           53
Jürgen Wolffgramm - ein Portrait 18       Weltgebetstag                    54
75. Ausgabe des Gemeindebriefes 24        Ökumenischer Kirchentag          55
Einschulungsgottesdienst         26       Gottesdienste und Termine        56
Konfirmation                     28
Erntedankfest                    32
                                          Glossar
Einladung der Konfirmanden       36
Hochheimer Dorfflohmarkt         38       Gruppen und Ansprechpartner      58
                                          Impressum                        59

Aus den Gruppen                           WICHTIGER HINWEIS
Neues aus dem Frauenkreis        40       ALLE TERMINE UNTER VORBEHALT
Pfadfinder                       42
                                          Bitte entnehmen Sie unserer Home-
Kindertagesstätte                44
                                          page www.bergkirche-hochheim.de,
Posaunenchor                     47
                                          unseren Schaukästen und der aktu-
Kinderkirche Erntedank           34
                                          ellen Presse eventuelle Änderungen
                Adventsfenster   51
                                          oder fragen Sie bei uns im Büro an.
                Heiligabend      51

                Redaktionsschluss für den nächsten
               Gemeindebrief Nr. 76 ist der 21.01.2021

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Nr. 75 Gemeindebrief - Bergkirche Worms-Hochheim
Geistliches Wort
                                              kriege. Ob das uns nachdenklich wer-
                                              den lässt oder gar berührt?
                                              Die Titelseite zeigt uns die Krippenfi-
                                              guren, die vor 75 Jahren am Weih-
                                              nachtsfest in der Bergkirche standen.
                                              Sie weisen doch deutliche Ge-
                                              brauchsspuren auf, die Farben von
                                              Josef und Maria sind an den Rändern
                                              schon abgeblättert, das Jesuskind ist
Liebe Gemeinde ,                              unscheinbar. Und doch oder gerade
75 Jahre „Frieden“ in unserem Land,           deshalb spürt man beim Betrachten,
das ist ein langer Zeitraum in der eu-        dass von dieser Szene Ruhe ausgeht,
ropäischen Geschichte, ein Grund für          Konzentration. Anbetend die Hände
uns zu großer Dankbarkeit. Doch täg-          zusammengelegt schaut das „traute
lich erreichen uns von anderen Orten          hochheilige Paar“ demütig auf das
der Welt die zahlreichen Bilder von           armselige Kind in der Krippe. Ein
gewaltsamen Konflikten, Auseinan-             Wunder ist es. Wie es da liegt. Nicht
dersetzungen und Kriegen, von ra-             zu Hause, sondern unterwegs gebo-
santer Entwicklung der Waffentech-            ren, nicht in einem Bett liegend, son-
nologien, von Folter, Genozid und             dern in einer Futterkrippe, nicht in
von Flüchtlingsströmen. Sie rufen bei         Brokatstoffen und Decken gehüllt,
den älteren und alten Menschen un-            sondern im Stroh. Von Freude und
ter uns Erinnerungen an ihre eigene           Friede singen die Engel. Dabei wird
Lebens- und oft auch Leidensge-               klar, es kann kein menschengemach-
schichte wach. Für Menschen, die nie          ter Friede sein, sondern nur ein gott-
Krieg erlebt haben, ist es schwer, sich       geschenkter. Der Friede Gottes und
hineinzuversetzen in die Nöte, Ängs-          der Friede der Welt sind nicht iden-
te, Trauer damaliger Zeit und auch            tisch. Der Friede Gottes scheint
die heutiger Zeit. Zeitzeugen berich-         manchmal gerade in der friedlosen
ten von damals und heute. Auch un-            Welt besonders gesucht und gefun-
sere Kirche mit den Gedenkstätten             den zu werden. Er wird uns durch
im Eingangsbereich und dem Außen-             Gottes Geist gebracht.
altar erinnert an die Opfer der Welt-                           Foto: Fritz Rudolf Körper

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Nr. 75 Gemeindebrief - Bergkirche Worms-Hochheim
Geistliches Wort
So sehr wir uns auch als Christen ein-       ist, kann man eines mit Gewissheit
setzen für den Frieden, für Respekt          sagen, wo die Gegenwart Gottes ist,
und gerechte friedliche Lösungen so          da ist auch der Schalom, der Friede
zeigt uns die Wirklichkeit, dass dies        spürbar und erfahrbar vorhanden.
häufig nicht gelingt. Wir können Frie-
                                             In diesem Gemeindebrief finden Sie
den nicht herstellen weder durch
                                             eine Reihe von „Friedenstexten“, die
Gewaltverzicht, vor dem ich großen
                                             zum Nachdenken anregen können
Respekt habe, noch mit Einsatz von
                                             und sollen.
Waffen.
                                             So wünsche ich Ihnen ein gesegnetes
Und auch in uns tragen wir friedli-
                                             friedevolles Weihnachtsfest und ei-
ches und aggressives Handeln und
                                             nen guten Beginn des nächsten Jah-
Wesen. Wem geben wir Raum?
                                             res,
Kommt uns aus der unsichtbaren
Welt der Geist, Atem, Wind und               bleiben Sie behütet und im Frieden.
Hauch Gottes zu, der Geist der Liebe,        Ihre Pfarrerin
des Friedens und der Besonnenheit?
                                             Yvonne Siegel-Körper
Wenn man dem Frieden auf der Spur

Friedensgebet (Franz von Assisi zugeschrieben)
O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens
Dass ich Liebe übe, wo man sich hasst, dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
dass ich verbinde, wo Streit ist, dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum
herrscht, dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel drückt, dass ich Hoffnung
wecke, wo Kummer wohnt, dass ich ein Licht anzünde , wo Finsternis regiert,
dass ich Freude bringe, wo Verzweiflung quält.
Ach Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich
tröste, nicht dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe, nicht dass
ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer hingibt, der empfängt, wer
sich selbst vergisst, der findet , wer verzeiht, dem wird verziehen und wer da
stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen.

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Nr. 75 Gemeindebrief - Bergkirche Worms-Hochheim
Aus der Gemeinde

Taufe
In der Gemeinde wurden getauft:
August
Matteo Eppel * Psalm 40, 12
Jannis Eppel * Psalm 139, 5
Valentin Gette * 2. Timotheus 1, 7

September                                 Jesus Christus spricht:
Adam Schmidt * Matthäus 6, 21             Ich bin bei euch alle Tage bis
Sirin Kemmeter * Johannes 12, 46          zum Ende der Welt.
                                                          (Matthäus 28, 20)
Oktober
Fiona Schäfer * 1. Korinther 13, 13

Trauung
In der Gemeinde wurden getraut:
September
Klaus Fischer und Ulrike Kemper-Fischer geb. Kemper *Hebräer 10, 24

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe, aber die Liebe
ist die größte unter ihnen.                (1. Korinther 13, 13)

Abschied
In unserer Gemeinde wurden bestattet:
Oktober
Gudrun Busch geb. Misgeld, 84 Jahre * Johannes 8, 36
Helga Hasch geb. Conrath, 82 Jahre * Psalm 119, 105

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost was kommen mag. (Pfr. Dietrich Bonhoeffer)
Stand: Oktober 2020

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Nr. 75 Gemeindebrief - Bergkirche Worms-Hochheim
Aus der Gemeinde

                    Die heilige Familie
               „Was von gestern ist, kommt auf den Müll,
               was von vorgestern ist, kommt ins Museum“

Das pflegte der alte Wormser Stadt-        wurde, das kam auf den Speicher,
bibliothekar Detlef Johannes aus der       und wenn sich dort genügend Altes
Rietschelstraße zu sagen, unser hier       angesammelt hatte und wenn gar
und weit darüber hinaus höchst an-         noch der Hausbesitzer wechselte,
gesehener und liebenswerter Hoch-          wurde entrümpelt und der ganze
heimer Mitbürger. +Gott hab‘ ihn           Plunder kam auf die Kippe.
selig.+
                                           Das mag auch in der Kirchengemein-
Was ehedem nicht mehr gebraucht            de so sein. Doch es gibt auch Aus-

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Nr. 75 Gemeindebrief - Bergkirche Worms-Hochheim
Aus der Gemeinde
nahmen, wie z.B. Pfeifen der alten          bescheidenen, dörflichen Kirchenkul-
Orgel oder schadhafte Stühle der            tur. Sie hatten den einfachen, meis-
ersten Kirchenbestuhlung, die mit           tenteils nicht sehr kunstbeflissenen
den Binsengeflechten. Das alles fand        Hochheimer Gläubigen das Gesche-
bei manch einem Gemeindeglied               hen der Heiligen Nacht vor Augen
seinen Liebhaber. So war das auch           geführt, Jahr für Jahr, auch über eine
mit den ausgemusterten Figuren der          Zeit hinweg, wo unsere Kirchenge-
Heiligen Familie. Sie sind wohl auf         meinde materiell am Hungertuch
die 1920er Jahre zu datieren. Arg           nagte, im Glauben aber reich war,
ramponiert und staubbedeckt hatten          fest und wohlgewappnet gegen die
sie seit Jahrzehnten auf dem Kirchen-       Irrlehren ihrer Zeit.
speicher ihren Ruhestand gepflegt.
                                            Aktuell mögen die sichtbaren
Nun gelangten sie 1975 in den Besitz
                                            Schrammen an den Figuren aber
des Konfirmanden Janos*. Sie sollten
                                            auch vor Augen halten, wie das hohe
seinem bescheidenen Jugendzimmer
                                            christliche Fest der Ankunft unseres
ein wenig weihnachtliches Flair ver-
                                            Erlösers im Bewusstsein großer Ge-
mitteln. Zugegeben: es waren ja kei-
                                            sellschaftskreise Schaden gelitten
ne Kostbarkeiten, keine künstleri-
                                            hat, wie es geradezu zum Geschäfts-
schen Exponate, nein, das waren sie
                                            modell degradiert ist.
wirklich nicht, doch es war eben die
Heilige Familie, in Gips gegossen und       Die Figuren hatten zu ihrer Zeit ihren
bunt angestrichen.                          Dienst der Verkündigung des Wun-
                                            ders von Bethlehem auch in all ihrer
Irgendwann wollte sich auch der Ja-
                                            Dürftigkeit getan. Welch Parallelen !
nos von den Figuren trennen und
                                            --- Ob heute prunkvolle Krippenen-
schenkte sie seinem Freund Matthias
                                            sembles die Botschaft der Heiligen
und so war der Weg zu mir nicht weit
                                            Nacht besser vermitteln, das weiß ich
und nun zum Titelbild unseres weih-
                                            nicht ---.
nachtlichen Gemeindebriefs.
                                            Ich wünsche den Lesern eine geseg-
Nun sind die Figuren nach Detlef Jo-
                                            nete Advents- und Weihnachtszeit.
hannes‘ Worten "von vorgestern"
                                            *Name geändert
und erlangen zwar keinen musealen
Wert, doch sie sind Zeugnisse einer                          Ihr Tassilo Amesmaier
                                                                  Foto: H.J. Schneider

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Nr. 75 Gemeindebrief - Bergkirche Worms-Hochheim
Aus der Gemeinde . . .
     Wie habe ich Weihnachten 1945 erlebt?
                      Nach den geist-        hatte nämlich die Feier Christi Geburt
                      lichen Hunger-         zu mitternächtlicher Stunde einge-
                      jahren      des        führt. Diese Tradition wurde von
                      Dritten Reichs         dem neuen Pfarrer Jobst Bodensohn
                      waren     1945         wieder aufgegriffen.
                      viele Menschen
                                             Pfarrer Bodensohn, Mitglied der Mi-
                      wieder     „zur
                                             chaelsbruderschaft, hatte den liturgi-
                      Besinnung“ im
                                             schen Teil des Gottesdienstes über
                      wahrsten Sinn
                                             die bisherige Form hinaus gepflegt.
des Wortes gekommen. Die christli-
                                             Zur Christmette erstrahlte die Kirche
chen Kirchen erfreuten sich großer
                                             nicht nur im Glanz unzähliger Kerzen,
Zuwendung durch die Bevölkerung,
                                             sondern auch kirchenmusikalisch
insbesondere derer, deren Ehemän-
                                             konnte man sich in Hochheim in aller
ner, Väter oder Brüder noch in
                                             Bescheidenheit sehen lassen.
Kriegsgefangenschaft waren. Sie
suchten Hilfe in ihren Nöten im Glau-        Weil schon im Vorfeld der Hochhei-
ben. So galt auch in meiner Familie          mer Christmette mit einem Besuch
die Sorge meinem in sowjetische              zu rechnen war, der das Fassungsver-
Kriegsgefangenschaft geratenen Va-           mögen des noch kleinen Kirchleins in
ter. Diese Sorge warf ihren Schatten         Frage stellte, versuchte man, sich
auch auf die Freude am aufblühen-            frühzeitig dort einzufinden, so früh,
den kirchlichen Leben.                       als die Kirchenpforte noch verschlos-
                                             sen war. Es versammelte sich eine
Nun stand das erste Christfest in ge-
                                             große Menge Gläubiger auf dem Kir-
wonnener geistlicher Freiheit vor der
                                             chenhügel und erwartete die Öff-
Tür. Die Bergkirche hatte ja schon in
                                             nung. Der außergewöhnlich kalte
der 1930er Jahren weit über die örtli-
                                             Dezember 1945 hinderte niemanden,
che Gemeinde hinaus Menschen
                                             frierend vor der Kirche der Öffnung
nach Hochheim in die Christmette
                                             zu harren. Die Kirche war mangels
gezogen. Der fast legendäre Pfarrer
                                             Brennstoffen ungeheizt. Um sich in
Robert Oeckinghaus (1929-1941)
                                             dem fast zweistündigen Festgottes-

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Nr. 75 Gemeindebrief - Bergkirche Worms-Hochheim
. . . vor 75 Jahren
dienst nicht zu erkälten, hatte man          Die Christmette wurde mit dem hl.
sich mit kleinen Stuhlkisschen ver-          Abendmahl beschlossen. So kam es,
sorgt, deren mir nicht bekannter In-         daß die Feier erst weit nach ein Uhr
halt, leicht befeuchtet, Wärme ab-           ihr Ende fand.
gab. Da setzte man sich behaglich
                                             Die Weihnachtsfeiertage waren sei-
drauf, allerdings voll Unbehagens für
                                             nerzeit vom Äußeren her zwar recht
die Kirchenbänke -es gab ja noch kei-
                                             magerer Natur, doch der geistliche
ne Bestuhlung wie heute- . Die Wär-
                                             Gehalt war für viele Menschen dafür
mekisschen hinterließen nämlich hel-
                                             größer, als es heute in der Konsum-
le Farbflecken auf den grünlackierten
                                             gesellschaft zu befürchten ist. Nicht
Sitzflächen der Bänke. Diese Spuren
                                             von ungefähr pflegte Bodensohns
waren noch viele Jahre lang zu se-
                                             Nachfolger Karl Kraft seine Weih-
hen.
                                             nachtspredigten mit den Worten
Oben erwähnte Vorahnung war nicht            „süßer die Kassen nie klingeln…“ zu
unbegründet. Die Kirche einschließ-          verflechten.
lich Empore war nicht nur bis auf den
                                             Der Gottesdienst zu den beiden fol-
letzten Platz gefüllt, auch die Treppe
                                             genden Feiertagen zeigte sich etwas
zur Empore und der Turmraum boten
                                             gediegener, doch der Pfarrer konnte
Stehplätze und viele Leute mussten
                                             immer noch auf eine beachtliche Ge-
wohl oder übel wegen der Überfül-
                                             meinde blicken. Ob die honorigen,
lung des Gotteshauses wieder nach
                                             alten Herren vom Kirchenvorstand,
Haus gehen.
                                             der auf einer erhöhten Bank vor der
Das vorliegende Programm zeigt, wie          Gemeinde saß, allerdings nach der
vielgestaltig das Feiern war.                durchfeierten Christnacht wieder
                                             ganz bei der Sache waren, das weiß
Bis heute bewundere nicht nur ich,
                                             ich nicht, doch es war für die Herren
auch meine Freunde, das Timing
                                             eine Selbstverständlichkeit, vollzählig
Pfarrer Bodensohns, dass seitdem bis
                                             in den Gottesdiensten anwesend zu
zu seinem Ausscheiden Jahr für Jahr
                                             sein.
pünktlich bei Glockenschlag zwölf die
Worte des Weihnachtsevangeliums                                 Tassilo Amesmaier
verkündet wurden.

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Aus der Gemeinde . . .

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                      Fotos: Tassilo Amesmaier

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Aus der Gemeinde . . .

                      Christmette 1945
                    Wenige Monate            Menschen standen im Turm, auf der
                    nach Ende des            Treppe und der großen Empore, die
                    Zweiten Welt-            sich damals über die gesamte Nord-
                    krieges   wurde          seite der Kirche erstreckte. Zahlrei-
                    die seit Jahren          che Menschen kamen aus der Innen-
                    vakante Pfarr-           stadt, da dort die evangelischen Kir-
                    stelle    wieder         chen zerstört waren und selbst die
                    besetzt. Mit der         Lutherkirche Schäden aufwies.
                    Aufgabe wurde
                                             Während der Christmette wurden
                    der damals drei-
                                             neben anderen Liedern vom Kinder-
ßigjährige, gerade aus dem Krieg zu-
                                             chor der alte Quempas (Quem pas-
rückgekehrte Jobst Bodensohn be-
                                             tores laudavere) aus vier Bereichen
traut. Das erste Nachkriegsweih-
                                             der Kirche angestimmt.
nachtsfest war nicht mehr fern. Der
ebenfalls erst heimgekehrte, schwer          Trotz des Liedes „O du fröhliche“ war
kriegsbeschädigte Karl Eckhardt              es für die meisten Menschen kein
konnte für die musikalische Gestal-          fröhliches Weihnachtsfest, da sie
tung gewonnen werden. Er stellte             sehnsüchtig auf Lebenszeichen von
einen kleinen Kinderchor auf, der            ihren Angehörigen warteten, nicht
bereits zu Weihnachten zweistimmig           wissend, ob sie noch lebten oder in
den Choral „Herbei, o ihr Gläubigen“         Gefangenschaft geraten sind. Zum
sang.                                        Schluss der Christmette, die nach
                                             Mitternacht endete, wünschte man
Die Christmette begann mit dem Läu-
                                             sich gegenseitig nicht fröhliche Weih-
ten der einzigen verbliebenen Glocke
                                             nachten, sondern ein baldiges Le-
– der Marienglocke von 1463 – da die
                                             benszeichen vermisster Angehörigen.
drei anderen Glocken im Krieg abge-
holt und eingeschmolzen wurden.              Wolfgang Hasch
Die Kirche war schnell überfüllt, die                             Foto: Maria Hilberg

Erinnerung von Renate Kollmitz an            die aus Schlesien mit uns auf Flucht
Weihnachten 1945                             gegangen war) lebten ab März 1945
                                             in einem kleinen Dorf im Sudenten-
Es war kein Frieden, keine Freiheit,
                                             land in einer Sattlerwerkstatt, in die
lediglich der Krieg war zu Ende! Wir,
                                             man 1 Bett, 1 Kinderbett und eine
meine Mutter, meine Schwester und
                                             Luftschutzliege gestellt hatte. Wir
Rosemarie (unser Haushaltslehrling,

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                     Kinder waren in        und sogar ein paar Äpfel. Mit unse-
                     der Adventszeit        rem gebastelten Schmuck sah er si-
                     damit       be-        cher wunderschön aus. Meine
                     schäftigt, aus         Mutter musste als „Reichsgefangene“
                     kleinen Stroh-         bei den Tschechen (ab Kriegsende
                     stückchen und          war das Sudetenland Teil der späte-
                     bunt bemalten          ren Tschechoslowakei) Landarbeit
                     Papierschnip-          leisten. Am Tag vor Weihnachten
                     seln Ketten für        fand sie auf einem Feld eine
den Christbaum zu basteln. Lametta          „lebensmüde“ Krähe, die dann im
lieferten die sogenannten Kondens-          Suppentopf landete. Rosemarie hatte
streifen (zur Radarstörung von Flug-        uns aus Holz kleine Püppchen ge-
zeugen abgeworfen), vom Trägerpa-           schnitzt und sogar angezogen.
pier getrennt, konnte man die Alu-
                                            Es war trotz Armut ein schönes Weih-
Folie in schmale Streifen schneiden.
                                            nachten, denn wir hatten überlebt.
Mutti organisierte einen Christbaum

Lieselotte Weinheimer erinnert sich         mein Bruder für Mutter gebastelt,
an Weihnachten 1945                         darüber hat sie sich sehr gefreut.
Zusammen mit unserer Mutter ver-            Wir erschraken, als es früh am nächs-
                      brachten              ten Morgen an unserer Tür klingelte
                      mein Bruder           und ein für uns Kinder fremder Mann
                      und ich den           vor uns stand
                      Heiligen               Es war unser Vater. Zurückgekom-
                      Abend in der          men aus der Gefangenschaft. In
                      Not-                  Mainz verbrachte er die Nacht auf
                      Wohnung in            dem Bahnhof, da kein Zug mehr nach
                      der wir, nach         Worms ging, und wurde dort von der
                      dem wir aus-          Bahnhofmission betreut. Seine Rück-
                      gebombt wa-           kehr war für uns die größte Weih-
                      ren, Unter-           nachtsüberraschung.
kunft gefunden hatten. Unser Vater
war noch in französischer Gefangen-
schaft. Ein Schmuckkästchen hat
                                                                       Fotos: privat

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Aus der Gemeinde . . .

                     Weihnachten 1945
                       Fünf     Jahre         mich. Nicht dass ich wirklich einen
                       war ich da alt.        Grund dafür gehabt hätte. Der Niko-
                       Wir waren im           laus kam mit einer Rute, einem di-
                       August     aus         cken Buch und einem Sack. Die Rute
                       Untermossau,           benutzte er nie, aus dem Buch las er
                       einem damals           kleinere Verfehlungen vor mit der
                       winzigen Dorf          Ermahnung sich zu bessern und
                       im Odenwald            nachdem man ein Gedicht aufgesagt
                       zurückgekom-           oder ein Lied gesungen hatte, bekam
men, wo wir Schutz vor den Bomben             man etwas Leckeres aus dem großen
gefunden hatten. Die Rückkehr in die          Sack. Das war auch 1945 nicht an-
zerstörte Stadt war ein großer                ders. Trotzdem hätte ich mich am
Schock. Nichts war mehr so wie vor-           liebsten unter dem Tisch versteckt,
her: die Innenstadt komplett zer-             als ich die schweren Schritte des Ni-
stört, das Haus düster wegen der              kolaus auf der Treppe hörte und ich
fehlenden Fenster, kalt, als es auf           beneidete immer glühend meinen
den Winter zuging, da es nicht genug          älteren Bruder, der an diesem Tag
Kohlen gab und wir hatten nicht ge-           Geburtstag hat und nur freundliche
nug zu essen. Das alles hat mich sehr         Worte, nie einen Vorwurf zu hören
verängstigt. Ich wagte mich weder in          bekam und für den natürlich aus
dem düsteren Haus, in dem ich mich            dem Sack immer noch etwas Beson-
fürchtete, zu bewegen, noch das               deres herauskam.
Haus zu verlassen, nachdem ich mich
                                              Als an diesem 6. Dezember der Niko-
einmal in den Trümmern verirrt und
                                              laus wieder gegangen war, atmete
nicht mehr nach Hause gefunden
                                              ich erleichtert auf, nur um kurz da-
hatte.
                                              rauf den Atem anzuhalten, als ein
Weihnachten war noch weit weg.                zweiter Nikolaus polternd die Treppe
Vorher kam der Nikolaus. Auch der             heraufkam. Ich fing vor Schreck an zu
machte mir Angst. Der 6. Dezember             weinen. Ich klammerte mich an mei-
war immer ein Schreckenstag für               ne Mutter        Foto: Susanne Eckenbach

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und schaute vorsichtig in Richtung           stand es, uns mit spannenden Ge-
Türe. Dieser Nikolaus hatte weder            schichten abzulenken.
eine Rute noch ein dickes Buch in der
                                             Völlig ausgefroren kamen wir zu Hau-
Hand, sondern nur einen Sack über
                                             se an. Und dann kam der schönste
der Schulter. Er sagte, er habe ge-
                                             Moment: Wir mussten alle ganz stille
hört, dass es hier nur liebe Kinder
                                             sein um das Glöckchen zu hören, das
gäbe und schüttelte aus seinem Sack
                                             Zeichen, dass die Weihnachtstüre
einen großen Laib Brot. Niemand
                                             aufging. Wärme, ein im Kerzenlicht
kann sich heute mehr vorstellen, was
                                             strahlender Tannenbaum und ein
das für eine Kostbarkeit war!
                                             unnachahmlicher Duft empfing uns.
Was war denn aber nun mit Weih-              Mein Vater las die Weihnachtsge-
nachten 1945, werden Sie mich fra-           schichte vor, dann wurde gesungen
gen. Daran habe ich keine be-                und dann gingen die Eltern mit jedem
sondere Erinnerung. Weihnachten              einzelnen Kind – wir waren damals
war bei uns immer das schönste Fest          sieben, meine Mutter schwanger mit
des Jahres und das muss auch 1945            dem achten – an den für ihn vorgese-
so gewesen sein, obwohl ich im               hen Platz unter dem Baum, an dem
Nachhinein nicht erklären kann, wie          kleine Päckchen lagen und ein Teller
meine Eltern das geschafft haben.            mit Weihnachtsgebäck. Jeder musste
Nachmittags ging mein Vater immer            warten, bis er dran war. Die Eltern
mit uns auf den Friedhof, damit mei-         begannen mit dem jüngsten Kind und
ne Mutter Zeit und Ruhe hatte, das           jeder nahm Anteil an dem, der gera-
Weihnachtszimmer zu richten. Wir             de dran war und freuten sich mit ihm
besuchten das Grab der Mutter mei-           an den Geschenken.
nes Vaters, die an seinem 9. Geburts-
                                             Unbeschwert glücklich sein verbinde
tag gestorben war. Von der Sieg-
                                             ich mit dem Weihnachten meiner
friedstraße in eisiger Kälte über das
                                             Kindheit.
Feld bis zur Hochheimer Höhe, das
war auch für uns alle eine Herausfor-        Hedwig Haubold
derung. Aber mein Vater war ein
wunderbarer Erzähler und er ver-

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Aus der Gemeinde . . .
                 Meine Erinnerungen an
                 die letzten Kriegsmonate
                     Da in Berlin die           bald von Tieffliegern beschossen.
                     Luftangriffe der           Meine Mutter warf sich schützend
                     Alliierten Bom-            über mich. Wir hatten furchtbare
                     berverbände in             Angst, aber Glück im Unglück. Ande-
                     den         letzten        re Fuhrwerke wurden getroffen und
                     Kriegsmonaten              man hörte die Schreie der Verletzten.
                     immer heftiger             In den Gräben seitlich der Landstraße
wurden, sind die meisten Mütter mit             lagen tote Soldaten, Zivilisten, Pferde
ihren Kindern aus der Stadt evakuiert           und umgekippte Wagen. Es war
worden. So auch meine Mutter mit                schrecklich. Wir sind dann Gott sei
mir.    Ein     Mutter-Kind-Transport           Dank heil bis Frankfurt/Oder voran-
brachte uns mit vielen anderen mit              gekommen, wo wir in einer verlasse-
der Bahn in ein kleines Dorf bei Po-            nen Brauerei übernachteten und uns
sen. Dort wurden wir auf einem Bau-             frisch machen konnten. Meine
ernhof untergebracht, wo wir es sehr            Mutter war auf der ganzen Flucht
gut hatten. Das war aber nicht über-            sehr tapfer und resolut. Wir trennten
all so! Da die Russen immer näher               uns von der Bauernfamilie und dem
kamen, drehten sich die Gespräche               Treck, weil meine Mutter mit mir
bei Tisch fast nur noch um den Krieg            wieder nach Hause nach Berlin woll-
und dass wir wohl bald fliehen müs-             te. Glücklicherweise erwischten wir
sen. Man hörte, dass die eingenom-              einen Zug, der nach Berlin fuhr. Aber
menen Siedlungen und Dörfer ange-               auch in Berlin war in diesen Tagen
zündet und verwüstet wurden.                    die Hölle. Ständig heulten die Sirenen
Schließlich ließ der Bauer zwei Leiter-         und ließen uns in den Luftschutz-
wagen mit dem Nötigsten beladen,                Bunker eilen, wo wir zusammenkau-
vor allem wärmende Betten, Decken               erten und auf Entwarnung warteten.
und Lebensmittel. Es war an diesem              Nach Verlassen des Bunkers war die
Januartag 1945 bitterkalt. Wir schlos-          Luft stets rauchgeschwärzt und es
sen uns einem langen Treck an und               roch verbrannt. Teilweise loderten
wurden in der Morgendämmerung                   die Flammen aus den Ruinen und wir

                                           16
. . . vor 75 Jahren
waren immer froh, wenn unser Haus             nen in unserem Land können sich das
noch stand. Nun war Hunger unser              damals erlittene Leid sicher nicht vor-
ständiger Begleiter, denn es gab nur          stellen. In sehr vielen Familien sind
das allernötigste auf den Lebens-             die Väter oder älteren Brüder im
mittelkarten, und selbst das war oft          Krieg gefallen oder aus der Gefan-
nicht da. Meist musste man sich in            genschaft nicht mehr heimgekehrt.
lange Warteschlangen einreihen. Oft           Als mein Vater 1945 aus der Gefan-
gab es nur klitschiges Brot und grob-         genschaft nach Hause kam, war die
feuchten braunen Zucker. Wir nann-            Freude groß. Welch ein Segen, dass
ten es „Stalintorte“. Als die siegrei-        es uns heute, 75 Jahre nach Kriegsen-
chen Russen in die Häuser stürmten,           de, in unserem Land so gut geht.
versteckten sich die Frauen in den            Möge der Herrgott weiterhin schüt-
Kellern. Trotzdem konnten viele               zend seine Hände über uns halten!
Frauen ihrer Vergewaltigung nicht
                                              Inge Nickel, Jahrgang 1938, geborene
entgehen. Die jüngeren Generatio-
                                              Berlinerin         Foto: Marianne Pfeiffer

                                   Frieden
                    „Damit es Frieden in der Welt gibt,
                    müssen die Völker in Frieden leben.
               Damit es Frieden zwischen den Völkern gibt,
             dürfen sich Städte nicht gegeneinander erheben.
                   Damit es Frieden in den Städten gibt,
                   müssen sich die Nachbarn verstehen.
                 Damit es Frieden zwischen Nachbarn gibt,
                 muss im eigenen Haus Frieden herrschen.
                    Damit im Haus Frieden herrscht,
                 muss man ihn im eigenen Herzen finden“
                          (Laotse über den Frieden)

                                         17
Aus der Gemeinde

       Jürgen Wolffgramm – ein Portrait
Jürgen Wolffgramm hat sich in den              nerhandwerk zu versuchen. Wenigs-
vergangenen Jahrzehnten für die                tens für kurze Zeit. Das gefiel Jürgen
Bergkirche, besonders aber für den             Wolffgramm zuerst gar nicht, doch
Starenkasten engagiert. Hier sein              dann begann er „den Werkstoff Holz
Portrait:                                      zu begreifen und Spaß daran zu ha-
                                               ben“. So legte er 1976 die Meister-
Jürgen Wolffgramm stammt aus
                                                                  prüfung ab und
Pommern aus der
                                                                  konnte die Werk-
Stadt Stettin, die
                                                                  statt    weiterfüh-
heute polnisch ist
                                                                  ren.     „Diese Be-
und         Szeczecin
                                                                  rufswahl war die
heißt. 1945 ist die
                                                                  richtige Entschei-
Familie vor den
                                                                  dung“,          weiß
Russen      geflohen,
                                                                  Wolffgramm mit
kam zunächst bei
                                                                  leuchtenden Au-
Hamburg        unter,
                                                                  gen zu berichten.
zog   aber      1951
nach Worms, weil                                                  1978 wurde er in
der Vater hier Ar-                                                den      Kirchenvor-
beit fand. Jürgen                                                 stand     nachberu-
Wolffgramm hatte                                                  fen und gehörte
Autoschlosser ge-                                                 diesem 33 Jahre
lernt und den Ge-                                                 lang an. Als Mit-
sellenbrief in der Tasche. Die Liebe zu        glied des Vorstandes wollte er sich
der einzigen Tochter des Schreiner-            auch engagieren, sich nützlich ma-
meisters Georg Scherer in der Frau-            chen. Als Handwerker konnte er das
enstraße veränderte nicht nur sein             im Starenkasten. Dort gab es immer
privates, sondern auch sein berufli-           viel zu tun. Mähen, Bäume fällen, im
ches Leben. Der Schwiegervater bat             Frühjahr die Dächer abkehren und
ihn, es doch einmal mit dem Schrei-            die Fenster streichen. Zusammen mit

                                                                     Foto: Maria Hilberg
                                          18
Aus der Gemeinde

Günter Zeiser, Jürgen Wolffgramm, Ernst Bollenbach, Ernst Delp, Jürgen Schneider,
             Wolfgang Bengel, Rolf Streicher, Dr. Wilfried Jellinghaus

Rolf Streicher, Ernst Delp, Martin Frieß, Manfred Oppmann, Jürgen Schneider, Klaus
             Wolffgramm, Friedel Roth, Wolfgang Bengel, Günter Zeiser

                                         Fotos aus 2018: Mathias Matheis, H.J. Schneider

                                       19
Aus der Gemeinde
Friedel Roth und Günther Zeiser war           gen Wolffgramm seine Freizeit im
er oft im Starenkasten unterwegs.             Starenkasten verbracht, sonst war er
Waren am Anfang die Toiletten noch            immer nur hier, um zu arbeiten. Ger-
außerhalb des Hauses, wurden sie              ne würde er mal wieder zum Staren-
nun nach innen verlegt. Duschen               kasten fahren, um zu sehen, was sich
wurden eingebaut. Dazu musste der             dort in der Zwischenzeit getan hat
Kanal neu gemacht werden. Durch               oder auch helfend zur Seite stehen.
seinen     Handwerksbetrieb      hatte
                                              Zum Schluss des Gesprächs äußert er
Wolffgramm auch Beziehungen zu
                                              noch einen Wunsch: „Der Starenkas-
anderen Gewerken, von wo er Unter-
                                              ten soll noch lange erhalten bleiben.
stützung erhielt. Immer wieder stan-
                                              Das Haus ist wichtig für die Jugendar-
den Reparaturen an. Vieles konnte
                                              beit. Es ist preiswerter als Jugendher-
ehrenamtlich geleistet werden. Seine
                                              bergen und auch gut für Familien
Frau Gisela bestärkte ihn in seinem
                                              geeignet.“
Tun.
                                                                 Maria Hilberg
Nur einmal in all den Jahren hat Jür-

www.starenkasten-lindenfels.de                                      Foto : Tim Lenhardt

                                         20
Aus dem Kirchenvorstand

      Aktuelles und Baumaßnahmen
                                              tig Menschen zu erreichen und Prä-
                                              senz gezeigt. Außerdem haben wir
                                              unsere Gottesdienste in anderer
                                              Form gehalten, viele Taufgottes-
                                              dienste feiern dürfen. Wir sind sehr
                                              dankbar dafür.
                                              Was uns darüber hinaus beschäftigt:

                                              Hofsanierung
                                              Schon lange beschäftigt uns unser
Liebe Gemeinde ,                              Hof vor dem Gemeindehaus. Hier
                                              besteht Unfallgefahr, besonders für
mit sehr viel Einsatz von unseren Mit-
                                              die Älteren unter uns. Gerade viele
arbeiterinnen und Mitarbeitern und
                                              Frauen unseres Frauenkreises, die
unserem Kirchenvorstand und vielen,
                                              mit Rollatoren und Stöcken ihren
die sich angeboten haben zu helfen,
                                              Weg suchen, haben Angst zu fallen,
ist es uns gelungen die schwierige
                                              aber auch gerade in der dunkleren
Zeit bisher gut zu meistern. Plötzlich
                                              Jahreszeit muss man manche Un-
waren zum Beispiel die Gemeinde-
                                              ebenheiten und wackeligen Platten
briefausträger besonders im Fokus,
                                              umschiffen. Der Bauausschuss war
dann auch der Gemeindebrief selbst
                                              deshalb fleißig tätig und nach vielen
und die Homepage unserer Bergkir-
                                              Treffen und Absprachen, glauben wir
chengemeinde. Viele fleißige Hände
                                              eine gute Lösung gefunden zu haben.
und Füße waren tätig. Vom Briefe
                                              Der Hof wird neu gepflastert, der
austragen bis zum Osterpäckchen
                                              Untergrund vorher geglättet, das
packen, Videoaufnahmen von den
                                              Wasser verrohrt. Sicher wird es am
Gottesdiensten drehen , zum Teil
                                              Ende sehr schön sein und man kann
auch im angrenzenden Weinberg,
                                              sich sicheren Fußes bewegen. Natür-
youtube für uns nutzen, bis hin zu
                                              lich ist das nicht billig, der Eigenanteil
Kindergottesdienstwanderungen ha-
                                              der Kosten, den unsere kleine
ben wir versucht flexibel und vielfäl-

                                         21
Aus dem . . .
 Gemeinde tragen muss, belaufen              Anteil übernehmen müssen, ist aber
sich auf 8500 bis 10.000 €. Wir haben        unbedingt erforderlich. Der Antrag
die Zusage, dass die Arbeiten in die-        an die Gesamtgemeinde wurde
sem Jahr noch begonnen und abge-             schon gestellt. Geschätzte Kosten für
schlossen werden. Das freut uns              diese Instandhaltung sind 30.000 E
sehr.                                        insgesamt. Die seit Jahren anstehen-
                                             de Innenrenovierung unserer Berg-
Begrünung der Flächen                        kirche müssen wir deshalb erst ein-
Immer wieder haben wir uns auch              mal vertagen. Ich bin sehr froh, dass
Gedanken gemacht wegen der Grün-             wir seit langen Jahren durch die Mit-
flächen um die Kirche, die ja Eigen-         glieder des Förderkreises der Berg-
tum der Stadt sind, aber auch die            kirche immer Unterstützung haben.
kleinen Flächen im Hof und auch ne-          Hier würden wir uns freuen, wenn
ben dem Weinberg. Gerne würden               wir den Kreis erweitern könnten.
wir hier mehr Blütenpracht sehen,            Wenn Sie helfen wollen, dann mel-
um den Wildbienen und anderen In-            den Sie sich einfach bei uns im Pfarr-
sekten, Nahrung bieten zu können.            büro, Tel. 7123.

Kirche                                       Ihre Pfarrerin Yvonne Siegel-Körper

In der Kirche gibt es Probleme mit
dem Dach. Durch die zunehmenden
starken Winde und Stürme haben wir
vermehrt Druck auf unserer Kirche,
besonders auf dem Dach. So kommt
es zu Statikproblemen, so dass sich
Risse von oben bis unten durchzie-
hen und selbst die Fenster nicht ver-
schonen. Diese Aufgabe steht uns im
nächsten Jahr ins Haus. Dazu muss
ein Statiker bestellt werden und Zim-
mermannsarbeiten werden anfallen.
Auch das wird erhebliche Kosten ver-
ursachen, von denen wir auch einen

                                                                   Foto: Irma Dengler
                                        22
. . . Kirchenvorstand
   Kirchenvorstandswahl am Sonntag, den 13.
                  Juni 2021
Liebe Gemeinde ,                              Bis 31. Oktober konnte sich auch je-
                                              der, der selbst Interesse am Amt hat
wie schnell doch die Zeit vergeht.
                                              oder Vorschläge machen wollte, im
Unsere von Ihnen gewählten Kir-
                                              Pfarrbüro oder bei Herrn Rauh mel-
chenvorsteher/innen sind jetzt schon
                                              den.
seit fünf Jahren tätig und wir blicken
deshalb schon auf die Wahl am 13.             Am Sonntag, den 24. Januar, wird es
Juni im nächsten Jahr.                        eine Gemeindeversammlung im An-
                                                      schluss an den Gottes-
                                                      dienst geben, Uhrzeit
                                                      11.30 Uhr (nach einer
                                                      Lüftungspause) mit der
                                                      vorläufigen     Vorstellung
                                                      derjenigen, die sich zur
                                                      Wahl stellen. Herzliche
                                                      Einladung dazu.
                                              Der neue Kirchenvorstand wird ab
Seit September tagt ein Benennungs-           1. September 2021 im Amt sein und
ausschuss, der sich wieder unter dem          im Gottesdienst am 5. September
kompetenten Vorsitz von Bernd Rauh            offiziell eingeführt werden.
Gedanken macht über mögliche neue
                                              Wir sind froh, dass sich immer wie-
Kandidaten und Kandidatinnen für
                                              der Menschen bereit erklären, mitzu-
das Kirchenvorsteheramt, diese auch
                                              wirken in Kirche und Gemeinde und
anspricht und besucht und Fragen
                                              mitzubauen an dem, was wir als Ar-
beantwortet.
                                              beit für Gott und die Menschen ver-
Dankbarerweise sind die meisten               stehen.
unserer Kirchenvorsteherinnen und
                                              Pfarrerin Yvonne Siegel-Körper
Kirchenvorsteher bereit, weiter zu
arbeiten und werden sich wieder zur
Wahl stellen.

                                         23
Aus der Gemeinde

 75.                Ausgabe des Gemeindebriefes
                                            Gemeindebrief zu erstellen, war ein
                                            Neuanfang, eine „Kontaktanzeige“
                                            d.h. eine Suche nach Kontakt mit der
                                            Hochheimer Kirchengemeinde. Dies
                                            geschah nach der Trennung von der
                                            Evangelischen Gemeinde Herrns-
                                            heim, die größenbedingt einen eige-
                                            nen Pfarrer und Kirchenvorstand be-
                                            kam.
                                            Vergessen wollen wir aber nicht,
                                            dass es vor dem „Gemeindebrief“
                                            schon ab April 1977 einen
In diesem Jahr gedenken wir nicht           „Gemeinderuf“ gab für den der da-
nur der Zeit vor 75 Jahren, als 1945        malige gemeinsame Kirchenvorstand
der schlimmste Krieg endlich zu Ende        von Hochheim und Herrnsheim zu-
war. Unser Gemeindebrief feiert             ständig war, da beide Gemeinden
ebenfalls ein Jubiläum. Dies ist die        noch zusammengehörten. Bei all die-
75. Ausgabe, also ein Grund dies zu         sen Ausgaben zeigte die Titelseite ein
erwähnen und danke zu sagen all             Motiv, das als Sandsteinrelief an der
den Menschen, die sich ehrenamtlich         Nordseite des Turmes der Bergkirche
dafür einsetzen und eingesetzt ha-          zu finden ist. Das Relief zeigt in abge-
ben.                                        wandelter Form das alte Hochheimer
Die erste Ausgabe „Gemeindebrief“           Gerichtssiegel.
erschien im Dezember 1990 unter             Es sind so viele Menschen, die in all
unserem Pfarrer Hannes- Dietrich            den Jahren bereit waren für den Ge-
Kastner, also genau vor 30 Jahren.          meindebrief zu arbeiten, so dass es
Mit ihm im ersten Redaktionskreis           mir sicherlich nicht gelingt sie einzeln
waren Christine Strunck, Rainer Gro-        aufzuzählen ohne jemanden zu ver-
nenberg und Marianne Pfeiffer. Nach         gessen. Alle brachten ihre eigenen
neunjähriger Pause wieder einen                               Foto: Fritz Rudolf Körper

                                       24
Aus der Gemeinde
Ideen mit ein. Erwähnen wollen wir            Als die EKHN 2015 für die Gestaltung
hier noch Frauke Stein, Christine Ri-         der Gemeindebriefe Preise vergab
pier-Kramer und Bruno Kruljac. Im             konnte sich Bruno Kruljac mit seinem
April 2000 erschien dann der vorerst          Team       über     das      Prädikat
letzte Gemeindebrief.                         „Ausgezeichneter Gemeindebrief der
Rainer Gronenberg und Beate Wolf              EKHN“ freuen.
ist es zu verdanken, dass es ab April         Pfarrerin Yvonne Siegel-Körper und
2003 kurz nach dem Ruhestand von              wir von der Gemeinde blieben in al-
Pfarrer H.-D. Kastner und vor der Kir-        len Bereichen weiterhin aktiv auch
chenvorstandswahl wieder eine Aus-            für den Gemeindebrief. Seit Beate
gabe des Gemeindebriefes (Heft 22)            Wolf 2003 die Redaktion übernahm
gab. Im September 2003 kam dann               hat der „Gemeindebrief“ immer wie-
unsere Pfarrerin Yvonne Siegel zu             der einmal ein neues „Gesicht“ be-
uns.                                          kommen. Für das Layout in Farbe mit
Immer wieder waren Menschen be-               Hochglanz setzt sich Hans-Jürgen
reit zusammenzuarbeiten, so dass es           Schneider mit viel Begeisterung und
nun kontinuierlich und zuverlässig bis        all seinem Wissen ein und das ganze
heute jährlich 3-4 Gemeindebriefe             Team ist immer wieder gerne dabei
gibt. Unser besonderer Dank gilt:             mit Beiträgen und Fotos von den Ver-
Ulrich Granseyer, Hedi und Len Kil-           anstaltungen unserer Gemeinde zu
lick, Bruno Kruljac, Anouk Häfner,            berichten.
Matthias Matheis, Angela Carle und            Wir hoffen, dass sich auch in Zukunft
Hans Jürgen Schneider. Nur durch              immer wieder Menschen finden die
ihre Hilfe beim Layout war dies mög-          bereit sind sich dafür einzusetzen,
lich. Ein herzliches Dankeschön an            dass unsere Gemeindeglieder erfah-
alle Austräger, ehemaligen und aktu-          ren welch abwechslungsreiche Grup-
ellen Redaktionsmitglieder, Autorin-          pen unser Gemeindeleben prägen
nen und Autoren, Fotografen und               und herzlich eingeladen sind sich den
Fotografinnen und an das Pfarrbüro…           Gruppen, die für sie in Frage kom-
einfach an alle Menschen, die mit-            men, anzuschließen.
denken und mitarbeiten. Ohne sie              Marianne Pfeiffer
gäbe es keinen Gemeindebrief.                 (Redaktionsmitglied 1977 und 2020)

                                         25
Aus der Gemeinde
     Einschulungsgottesdienst und Segen
              einmal anders
In dieser Zeit gilt es Wege zu finden.          Siegel-Körper und einer draußen im
Die Anfrage und Idee von Christina              Freien an der Nordseite der Bergkir-
Weyrich, Kindergartenmutter des                 che in Hochheim bei bestem Wetter
evangelischen Kindergartens in der              mit Kirsten Zeiser, Theaterpädagogin
Schreinergasse, gab den Ausschlag               und Lisa Glaser, Pädagogin, beide im
vor Schulbeginn einen Segensgottes-             Kirchenvorstand. Dank der techni-
dienst anzubieten, damit die Erstkläs-          schen Unterstützung von Stefan und
ser auch dieses wichtige Erlebnis ha-           Florian Schaaf konnte in großer Freu-
ben dürfen. Es kamen Eltern und Kin-            de miteinander gefeiert werden. Der
der mit ihren Schultüten aus Hoch-              Segen, das war ein bewegender Mo-
heim und der Westendgrundschule                 ment wurde von vorn gesprochen,
zusammen.                                       die Eltern durften dabei ihren Kin-
                                                dern selbst die Hände auf oder über
So fanden unter dem Thema „Mit
                                                den Kopf legen und verbanden sich
einem Engel unterwegs“ zwei Gottes-
                                                so mit dem Wunsch um Begleitung
dienste gleichzeitig statt, einer in der
                                                und Schutz.
Kirche unter Leitung von Pfarrerin

                                           26
Aus der Gemeinde

                   Fotos: Beate Wolf

       27
Aus der Gemeinde

                 Konfirmation 2020
„Nehmt einander an, wie Christus        tar feiern zu können. So konnten
euch angenommen hat zu Gottes           wir die Corona-Abstandsregeln
Ehre.“                                  gut einhalten. Am Samstag, dem
Römer 15,7                              Vorabend der Konfirmation und
                                        am Sonntag, bei drei nacheinan-
Dieses Losungswort haben wir bei
                                        der folgenden Konfirmationen
der diesjährigen Konfirmation am
                                        haben alle mitgeholfen, die Kon-
20. September 2020 gelesen und
                                        firmanden, die Pfadfinder, der
es war sehr passend.
                                        Kirchenvorstand, die Eltern, die
Wir hatten das Glück bei schönem        Paten, die Geschwister, Omas und
Wetter die Gottesdienste unter          Opas, Freunde und Bekannte und
den großen Bäumen am Außenal-           viele mehr.

                                   28
Aus der Gemeinde

Mir blieb in Erinnerung ein Bild:          mich ganz herzlich bei euch allen
wie ein kleiner Knirps mithalf ei-         bedanken für die Hilfe, das Mitan-
nen Stuhl zu tragen, obwohl der            packen, die guten Worte und die
Stuhl viel größer war als dieser           guten Taten, dass die Konfirmati-
Junge. Mit so viel Kraft und Willen        on und unser Miteinander so gut
wollte er helfen. Der Vater half           gelungen war.
ihm, aber er war nicht zu brem-            Ich wünsche euch allen Gesund-
sen. Mit viel Geduld und einem             heit und viel Freude miteinander
Lächeln auf dem Gesicht ging es            und eine gesegnete Advents- und
immer weiter. Vielleicht hat je-           Weihnachtszeit.
mand aus der Gemeinde ein Foto
gemacht, dann hätte ich es gerne.          Eure Irma Dengler

Auf diesem Wege möchte ich
                                                   Fotos: Angela Carle, Tim Lenhardtt

                                      29
Aus der Gemeinde

    Konfirmation in

       30
Aus der Gemeinde

besonderen Zeiten

                 Fotos: Fritz Rudolf Körper, Irma Dengler, Tim Lenhardt

                 31
Aus der Gemeinde

                                                       Erntedankfest
Die Vorbereitungen des Erntedankgottes-
dienstes 2020 waren insbesondere auch
davon geprägt, wie „coronagerecht“ der
Erntedankgottesdienst gestaltetet werden
                                                               in
kann.                                                         besond
Alles war regelkonform zur Zufriedenheit
aller Gottesdienstbesucher organisiert. Dafür
ergeht auch auf diesem Wege an alle Beteiligten
ein herzliches Dankeschön, die diesen stim-
mungsvollen Gottesdienst ermöglichten. Das
Thema des Ernetedankgottesdienstes war WAS-
SER DES LEBENS. Gerade auch diese Corona-
Zeiten sollten uns zu einer noch bewussteren
Dankbarkeit führen, dass wir täglich ausreichend
trinkbares Wasser zur Verfügung haben, so Pfar-
rerin Siegel-Körper in ihrer kurzen Predigt mit
Gedanken zum Thema: Kein Wasser – kein Le-
ben. Die letzten Jahre zeigen auch in unseren
Breitengraden, dass Wasser knapp werden kann
und ein kostbares Gut für uns Menschen ist. Wir
sind in der Gefahr einen allzu sorglosen Umgang
mit Wasser zu pflegen. Die letzten drei Jahre wa-
ren in vielen Regionen Deutschland von einer
außergewöhnlichen, bisher nicht gekannten Dür-
re geprägt. Die Trockenschäden in unseren
Wäldern sind immens.
Brot für die Welt hat sich am Beispiel Kenias
der Wassermangel-Thematik angenommen.
Ohne Wasser ist kein menschliches Leben
möglich. Wasser hat existenzielle Bedeutung
für uns Menschen. Ziel der Aktion von Brot

Fotos: Fritz Rudolf Körper, Beate Wolf, Irma Dengler

                                               32
Aus der Gemeinde
               für die Welt in Kenia ist, dass zukünftig Menschen 15
               Liter Wasser pro Tag zur Verfügung haben.
                Corona-Zeiten sollten uns stärker den Blick öffnen,

deren Zeiten
               wie es um uns herum auf der Welt so zugeht. Viel-
               leicht erfahren wir auch so ein Stück Dankbarkeit
                                           mehr, wie wir leben
                                           dürfen und können. Aus
                                           dieser       Dankbarkeit
                                           schöpfen wir Kraft und
                                           Mut mit offenem Blick
                                           und offenem Herzen im
                                           Glauben an Jesus Chris-
                                           tus solidarisch zu sein.

                                                      Text : F.R. Körper

                          33
Aus den Gruppen

                       Kinderkirche
Erntedank-Spaziergang                   Besuche: bei den Glocken und
Endlich mal wieder eine Kinder-         zum Pilgern. Dieses Mal erlebten
gottesdienst-Aktion!                    wir die Geschichte vom Sämann
                                        bei der Andacht in der Kirche,
Am Freitag, dem 9. Oktober tra-
                                        zum Einstieg knabbern wir selbst

                                        (Sonnenblumen-) Körner. Wir wa-
fen sich im großen Halbkreís vor        ren den Vögeln nah, sahen tolle
dem Altar in der Bergkirche Kin-        Bilder zur Geschichte und fanden
der und Mitarbeiterinnen der KI-        die Bedeutung im Glauben, im
GO-Gruppen aus Leiselheim und           Leben, ja sogar im Klavier oder
Hochheim. ln den letzten Jahren         Fußball spielen im gemeinsamen
gab es immer mal gegenseitige           Erzählen.

                                   34
Aus den Gruppen
                                                      im letzten Krieg. Wei-
                                                      ter oben an der Weg-
                                                      gabelung, sehen wir
                                                      die Verbindung nach
                                                      Leiselheim         und
                                                      schwärmen aus zum
                                                      Pflanzen und Früchte
                                                      suchen und erraten.
                                                      Schließlich stehen wir
                                                      auf einem Acker, füh-
                                                      len und riechen die
                                                      gute Erde, erleben die
                                                      Weite und treffen uns
                                                      im Kreis unter einem
                                                      Nußbaum zum Segen.
                                                      Wir finden immer wei-
                                                      tere Früchte, die Ernte
                                                      ist reif, aber die
                                                      schönste Ernte, der
Dann ging es raus, entlang der al-         schönste Lohn, war unser Zusam-
ten Binger Straße Richtung Feld.           men-Sein nach so langer Zeit.
Hier erlebten wir die Stationen
der Erzählung nochmal nach: die
Vögel in den Bäumen erlauschen
wir, die Keller im Berg entdecken
wir und überlegen: was war da
wohl drin, wenn der Bauer
„Krummbeere und Gelleriewe”
geerntet hatte und erfuhren so-
gar, dass die Keller Zuflucht boten
                                                        Text u. Fotos: Kirsten Zeiser

                                      35
Aus der Gemeinde

          Einladung der Konfirmanden
Die Konfirmation des vorherigen              Dieses Mal allerdings war alles etwas
Jahrgangs liegt gerade erst hinter           anders, die Einladung fand nicht in
uns, ein wunderschöner Herbsttag             Gruppen zu Hause bei den Gastge-
und festlicher Gottesdienst im Freien        bern statt, sondern auf dem Gelände

unter den Bäumen bleibt in Erinne-           der Bergkirche.
rung.
                                             Am 6.10. nachmittags 16.00 Uhr tra-
19 neue „Konfis" sind in unserer Ge-         fen sich 12 Jungs und Mädchen an
meinde - einige kommen auch aus              der Bergkirche, 5 andere waren in
Leiselheim und Pfiffligheim - die wir        Leiselheim bei Herrn Bauer, 2 waren
Kichenvorsteherinnen, so wie auch in         an diesem Tag verhindert.
den vergangenen Jahren, an einem
                                             In einem Turnus konnten die Konfir-
Nachmittag eingeladen haben.
                                             mandinnen und Konfirmanden in drei

                                        36
Aus der Gemeinde
Teams verschiedene Statio-
nen durchlaufen.
Im Gemeindesaal gab es bei
einer Stärkung mit Tee, Ge-
bäck, Obst und Bananen-
spießen ausgiebig Gelegen-
heit zum Austausch unterei-
nander und mit den Kir-
chenvorsteherinnen Beate
Wolf, Renate Kollmitz und
Felicitas Steifensand.
In einer windgeschützten Mauerecke             ven Spielen zusammengekommen,
lud Lisa Glaser am Feuer zu Stockbrot          die mit Themen, wie Vertrauen und
ein, mit tatkräftiger Mitwirkung von           Achtsamkeit zu tun hatten.
                                                                 An diesen drei
                                                                 „Stationen“ konn-
                                                                 te jeder im Wech-
                                                                 sel teilnehmen, es
                                                                 war ein kurzweili-
                                                                 ges und fröhli-
                                                                 ches Geschehen.
                                                                 Diese etwas an-
                                                                 dere Form, den
                                                                 Nachmittag      zu
                                                                 gestalten     wird
                                                                 uns allen in schö-
                                                                 ner     Erinnerung
                                                                 bleiben.
Jannis Sudergat.

Währenddessen war eine Gruppe der
Konfirmanden im Inneren der Berg-                             Felicitas Steifensand
kirche mit Kirsten Zeiser zu interakti-
                                                           Fotos: Yvonne Siegel-Körper

                                          37
Aus der Gemeinde
              Hochheimer Dorfflohmarkt -
                   ein voller Erfolg !
Am 17. August 2020 war es wieder            freute uns mit fantastischem Sonnen-
soweit. Viele Hochheimer beteiligten        schein, so dass wir froh waren, über
sich und entrümpelten Speicher und          unseren großen Sonnenschirm! Ge-

Keller. Ich denke, teilweise wurden         schirr, Bücher und Schmuck lockten
viele "Schätzchen" entdeckt, die in         viele Interessenten und Kunden an.
Vergessenheit geraten waren.
Auch wir, 5 Nachbarinnen aus
Bachweg und Konventstraße ,
eröffneten einen Stand mit vie-
len, wunderbaren Angeboten.
Die ersten Neugierigen kamen
schon, als wir noch beim
Aufbauen und Auspacken wa-
ren.
Das Wetter spielte mit und er-

                                       38
Aus der Gemeinde
Die Kasse füllte sich langsam, aber          Der Spaß kam auch nicht zu kurz und
stetig. Wir waren total begeistert.          wir waren zufrieden mit unseren Ein-
Wir führten viele nette Gespräche            nahmen. Wir haben uns entschie-
und erfuhren, dass sogar ein Käufer          den, das Geld dem Starenkasten zu
aus Bonn bei uns etwas fand. Er lobte        spenden.
übrigens sehr die Idee des Dorffloh-
                                             Auf ein Neues im nächsten Jahr!
marktes!
                                                       Heidi Saur

                                                                   Fotos: Heidi Saur

                                        39
Aus den Gruppen
            Neues aus dem Frauenkreis
In der Vorweihnachtszeit werden          Wir treffen uns donnerstags um
wir uns wenn möglich am 3. und           14.30 Uhr im Gemeindehaus. Es
17. Dezember (Weihnachtsfeier)           wäre schön, wenn weiterhin im-
zu einem gemütlichen Beisam-             mer wieder Frauen den Weg in
mensein treffen.                         den Kreis finden.
Mit Abstand und unter Einhaltung
der Corona-Vorschriften sind fol-
gende Termine (unter Vorbehalt)
im neuen Jahr vorgesehen:                Eine besinnliche Advents- und
                                         Weihnachtszeit wünschen die
14. und 28. Januar 2021,                 Frauen vom Frauenkreis.
11.und 25. Februar 2021,
11. und 25. März 2021
8. April 2020

                                    40
Aus den Gruppen

                  Text u. Fotos: Marianne Pfeiffer

      41
Aus den Gruppen . . .
             Stamm Nibelungen erzählt
Was für ein Jahr.                            viel und gleichzeitig so wenig geän-
      Und was für ein Jubiläum:              dert. Trotz Corona hatten wir die
      75. Gemeindebrief.                     Möglichkeit Sippenstunden durchzu-
                                                           führen.       Natürlich
Sie hören es wahrscheinlich nicht
                                                           nicht so wie früher,
zum ersten Mal aber durch die
                                                           nämlich draußen mit
Corona Krise hat sich viel verändert.
                                                           Abstand und unter
Es mussten neue Pläne erdacht, Rei-
                                                           den       vorgegebenen
sen gestrichen und unsere Sicht auf
                                                           Hygieneregeln. Aber
das Leben vollkommen umgekrem-
                                                           das wollten wir uns
pelt werden. All dies war für jeden
                                             nicht nehmen lassen. Außerdem wa-
anders. Was jedoch sicher ist, ist,
                                             ren wir zusammen im Kletterpark,
dass sich für jeden von uns etwas
                                             auf einer Radtour und einer Wande-
verändert hat.
                                             rung.
Auch für uns Pfadfinder hat sich so

                                        42
. . . Pfadfinder
Leider sind auch viele Aktionen aus-          Wir blicken freudig und hoffnungsvoll
gefallen, unter anderem war eine              auf das nächste Jahr in dem große
Gaugroßfahrt nach Dänemark ge-                Aktionen wie der Ökumenische Kir-
plant, wir konnten nicht auf das jähr-        chentag in Frankfurt und unser Bun-
liche Pfingstlager und unser Stam-            deslager mit 100 Jährigem Jubiläum
meslager, das an Ostern gewesen               der CPD geplant sind. Wir wollen
                                              wieder gemeinsam singen und Men-
                                              schen kennenlernen.

                                              Auch wollen wir uns hier mal bei der
                                              tollen Redaktion des Gemeindebriefs
                                              bedanken, die unsere Texte immer
                                              richtig schön von einer langweiligen
                                              A4 Seite in einen anschaulichen Arti-
wäre wurde auf das Wochenende
                                              kel verwandelt und uns die Möglich-
vom      Martinsmarkt   verlegt,   der
                                              keit gibt, hier unsere Geschichten zu
Corona bedingt nicht stattfinden
                                              erzählen.
kann.
                                              Der Stamm Nibelungen wünscht
Selbst wenn wir uns an viele neue
                                              Ihnen eine schöne Advents- und
Regeln gewöhnen mussten blicken
                                              Weihnachtszeit.
wir auf ein ereignisreiches Jahr zu-
rück, wobei unsere Zukunft wiede-             Gut Pfad

rum noch vollkommen im Dunkeln
liegt.

Wir freuen uns auf unsere jährliche
Waldweihnacht und laden Sie jetzt
schon ganz herzlich zu unserer Pfad-
finderandacht an Heiligabend, um
16.30 Uhr neben der Bergkirche, ein
(TERMIN UNTER VORBEHALT).

                                              Text und Fotos: Anna-Maria Piel, Tim Lenhardt

                                         43
Aus den Gruppen - . . .

    Wir bauen eine Rakete
               Was du mir sagst, das vergesse ich.
           Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich.
             Was du mich tun lässt, das verstehe ich.

Liebe Gemeinde ,
Heute möchten wir Ihnen über unse-
re abgeschlossenen Projekte in der
Spatzengruppe erzählen.
Seit längerer Zeit beschäftigen sich
unsere Kinder mit dem Thema Rake-
te und Astronauten. Sie malten Rake-
ten, bastelten diese aus leeren Kar-
tons. Durch intensive Recherchen,           Grundgerüst aus Plastik Stäbchen
die wir gemeinsam mit den Kindern           (siehe Bild), das wir dann mit Kleister
machten, fragten sie uns, ob wir            und Zeitungen umklebten und im
nicht eine Rakete bauen können. Im          Anschluss mit selbstgemachtem
Erzählkreis besprachen wir mit den          Pappmaché bekleben. Gerne möch-
Kindern wie wir eine große Rakete           ten wir Ihnen einmal aufzeigen, wel-
entstehen lassen könnten. Gemein-           che Schritte die Kinder zur Herstel-
sam entschieden wir uns für ein             lung von Pappmaché gehen mussten.
                                            Als erstes schredderten die Kinder
                                            mehrere Eimer Zeitung. Wir haben
                                            einmal gezählt, es waren pro Ladung
                                            etwa 25 Eimer Papier. Danach haben
                                            die Erzieher etwa 20 Liter heißes
                                            Wasser darüber gegossen und das
                                            ganze musste dann 24 Stunden ru-

                                       44
. . . Kindertagesstätte

hen. Danach wird das Wasser mit der          Flügel mit einer Rettungsdecke und
Hand aus dem Papier gepresst. In die         befestigten diese an der Rakete. Als
ausgepresste Masse wurde dann et-            Spitze wurde eine goldene Kugel be-
wa 4 Liter Kleister eingerührt und zu        festigt. Jetzt fehlt nur noch eine Lich-
einer glatten Masse verarbeitet. Die-        terkette für das Innere der Rakete
se Masse ließen wir dann noch mal            und dann können wir starten.
24 Stunden ruhen. Wie Sie sehen,
                                             Aus diesem Projekt entwickelten sich
erfordert es einige Schritte um Papp-
                                             Nebenprojekte. Die Kinder fingen an
maché herzustellen.
                                             sich aus Kisten und Schachteln eigene
Nachdem die Masse getrocknet war,            Gegenstände mit Pappmaché zu bas-
wurde ein Dach aus Draht hergestellt         teln. So entstanden Schmetterlinge,
und mit Kleistertechnik beklebt und          Schiffe, Einhörner, Traktoren ………..
angemalt. Nach dem Trocknen wurde            jeder wollte ein eigenes „Projekt“
eine Tür und ein Fenster herausge-           haben. Es wurde mit jedem Kind indi-
sägt. Zum Schluss beklebten wir die          viduell gearbeitet.

                                        45
Aus den Gruppen - Kindertagesstätte
Material
1.     4 Kisten mit Zeitungen
2.     8 Päckchen Kleister
3.     2 Rollen Draht
4.     1 Rolle Drahtgitter
5.     Farbe
6.     Dekosteine
7.     Styropor
Gerne würden wir Sie einladen, um
unsere Rakete zu bestaunen. Doch
leider ist dies durch Corona nicht
möglich. Aber wir freuen uns, wenn
wir all das hinter uns lassen dürfen.
In diesem Sinne bleiben Sie gesund.
Text: Corinna Bernecker
Fotos: Corinna Bernecker, Karyna Leis

Hallo liebe Eltern ,
mein Name ist Manuela Schädler. Ich
bin 33 Jahre alt und werde die nächs-
ten zwei Jahre hier im Haus mein
Anerkennungspraktikum zur Erziehe-
rin absolvieren. Ich selbst bin Mama
von zwei Kindern. Mein Großer ist
zehn und meine Kleine ist ein Jahr
alt. Ich finde es faszinierend, wie Kin-
der sich entwickeln. Das war auch
der Grund, warum ich die Laufbahn               freue mich, auch Ihren Kindern dabei
des Erziehers eingeschlagen habe.               zuzusehen und ihnen ein bisschen
Ich möchte möglichst viele Kinder ein           von meiner Zeit zu schenken.
Stück auf ihrem Weg begleiten und
                                                                           Foto: Privat

                                           46
Aus den Gruppen
Posaunenchor unter erschwerten Bedingungen
Ein auch aus Sicht des Posaunencho-          bevorstehende Advents- und Weih-
res besonderes Jahr neigt sich dem           nachtszeit sind insbesondere von den
Ende entgegen. In den vergangenen            dann geltenden Corona-Regeln ab-
Monaten waren die Probenarbeit               hängig und können zum jetzigen Zeit-
und unsere Auftritte nur unter er-           punkt noch nicht abschließend fest-
schwerten Bedingungen möglich. In            gelegt werden.
den ersten Monaten der Pandemie              Unser traditionelles Kurrendeblasen
war an ein gemeinsames Musizieren            ist derzeit für
überhaupt nicht zu denken. Erst nach
                                             Montag, 21. Dezember 2020
und nach, mit den ersten Lockerun-
                                             Start um 19:00 Uhr an der
gen waren auch die ersten gemeinsa-
                                             Bergkirche in Hochheim
men Proben wieder möglich.
                                             Dienstag, 22. Dezember 2020 um
Trotz aller Widrigkeiten haben wir es
                                             19:00 Uhr in Herrnsheim
geschafft ein Sommerkonzert auf der
Wiese neben der Bergkirche aufzu-            geplant. In welcher Form wir dies in
führen. Auch nach den Sommerferien           diesem Jahr durchführen können und
konnte die Probenarbeit glücklicher-         dürfen, ist im Moment noch nicht
weise fortgesetzt werden und auch            abzusehen.
verschiedene Auftritte kamen hinzu.          Leider mussten wir in diesem Jahr
So konnten wir in einigen Gottes-            zwei langjährige Mitbläser verab-
diensten wieder die Gemeinde musi-           schieden. Theo Schäfer und Philipp
kalisch begleiten und auch bei den           Peters haben ihren Lebensmittel-
Konfirmationen in Hochheim und bei           punkt außerhalb der Stadtgrenzen
unserem Bläserfreund Rainer in               von Worms verlegt und können auf-
Crumstadt waren wir im Einsatz.              grund der entstandenen Entfernung
Ebenso war der Posaunenchor bei              nicht mehr mit uns musizieren. Herz-
den Erntedankgottesdiensten in               lichen Dank für den Einsatz in den
Hochheim und Herrnsheim dabei.               letzten Jahren und die gemeinsame
Unsere weiteren Planungen für die            Zeit.         Torsten Eckenbach

                                                                   Foto aus Dez. 2019:
                                                                   Fritz Rudolf Körper

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