Jan-Mär 2019 1 - NS-Dokumentationszentrum München

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Jan-Mär 2019 1 - NS-Dokumentationszentrum München
Programm
Jan–Mär 2019   1
Jan-Mär 2019 1 - NS-Dokumentationszentrum München
Programmübersicht 01.01.–31.03.2019
Ausstellungen

Do 14 | 02 bis      Kunstinstallation Ronit Agassi. The Fifth Season Ebene 1
So 05 | 05 | 2019
Do 28 | 02 bis      Wechselausstellung    Nicht Schwarzweiß. Eine Intervention in Farbe   Ebene 1– 4
So 05 | 05 | 2019
				                Dauerausstellung      München und der Nationalsozialismus             Ebene 1– 4

Veranstaltungen

Jeden Sonntag Offener Rundgang München und der Nationalsozialismus                        Dauerausstellung
11.00
Every 1st Satur-    Guided tour in Munich and National Socialism                          Permanent
day of the month    English		                                                             exhibition
11.00 a.m.

So 06 | 01 | 2019 Vortrag zur Finissage   Die Kriegsdienstverweigerung der Zeugen Jehovas Auditorium
11.00 				                                in der NS-Zeit und ihre Bedeutung in der
					                                     Bundesrepublik Deutschland
					                                     Hans Hesse
Do 17 | 01 | 2019 Vortrag                    1918 | 2018 Was ist Demokratie?         Auditorium
19.00 			                                 Die Münchner Polizei und die Räterepublik
					                                     Joachim Schröder
Fr 18 | 01 | 2019 Gedenktag Zur Erinnerung an die Opfer der NS-„Euthanasie“-Morde         verschiedene
ganztägig 			                                                                             Orte
Fr 18 | 01 | 2019 Abendöffnung            Die Lange Nacht der Architektur                 Dauerausstellung
19.00–24.00		                             im NS-Dokumentationszentrum München             und Lernforum
So 20 | 01 | 2019 Thematischer Rundgang   1918 | 2018 Was ist Demokratie? Dauerausstellung
11.00		 		                              Rätezeit und Gegenrevolution
Do 21 | 02 | 2019
17.30
Do 21 | 03 | 2019
17.30
Mo 21 | 01 | 2019 Vortrag                 Volk, Volksgemeinschaft, AfD                    Auditorium
19.00 			                                 Michael Wildt
Jan-Mär 2019 1 - NS-Dokumentationszentrum München
Programmübersicht 01.01.–31.03.2019

Di 22 | 01 | 2019 Im Gespräch                NS-Doku & Literaturhaus Auditorium
19.00 				                                Die Gedächtnislosen
					                                     Géraldine Schwarz
Do 24 | 01 | 2019 Vortrag                    Suchers leidenschaftliche Welt                       Auditorium
19.00 			                                 Nelly Sachs
					                                     C. Bernd Sucher
Sa 26 | 01 | 2019 Konzert und Vortrag       NS-Doku & Bayerische Staatsoper                   Auditorium
19.00				                                 Gefährdet Migration wirklich unseren Zusammenhalt?
					                                     Und wenn ja, warum?
Di 29 | 01 | 2019 Im Gespräch             Die SS in der Bundesrepublik                            Auditorium
19.00 				                                Andreas Eichmüller, Johannes Hürter, Jan Erik Schulte
Do 31 | 01 | 2019 Vortrag und Gespräch    Von Zeit und Macht. Herrschaft und Geschichtsbild vom Auditorium
19.00		 		                                Großen Kurfürsten bis zu den Nationalsozialisten
					                                     Christopher Clark
Mo 04 | 02 | 2019 Kurzfilm und Gespräch      10. Jüdische Filmtage                     Auditorium
19.00 				                                116 Cameras
					                                     Michaela Melián (angefragt), Verena Nägel,
					                                     Armand Presser und Jörg Skriebeleit

Mi 13 | 02 | 2019   Eröffnung             Ronit Agassi. The Fifth Season                          Foyer
19.00
Do 14 | 02 | 2019 Künstlergespräch        Ronit Agassi. The Fifth Season                          Ebene 1
17.30				                                 Ronit Agassi und Sabine Brantl
Do 14 | 02 | 2019 Konzert und Gespräch      NS-Doku & BR-KLASSIK                                  Auditorium
20.00		 		                                BR Thema Musik Live: Musik & Exil
					                                     David Adorján, Avi Avital, Michael Haas, Armin Nassehi
Mo 18 | 02 | 2019 Vortrag                    NS-Doku & Amerikahaus                     Auditorium
19.00		 		                                Stamped from the Beginning: The Definitive
					                                     History of Racist Ideas in America
					                                     Ibram X. Kendi
Mi 27 | 02 | 2019   Eröffnung             Nicht Schwarzweiß. Eine Intervention in Farbe           Auditorium
19.00
Mi 13 | 03 | 2019 Gedenktag               Zur Erinnerung an die Deportation der Münchner          verschiedene
ganztägig			                              Sinti und Roma                                          Orte
Do 14 | 03 | 2019 Debatte                    Rassismus und Antisemitismus in der Popkultur     Auditorium
19.00 		                                  „Grenz-Lines” – Wie rassistisch ist der Gangsta-Rap?
					                                     Leila Akinyi, Axel Bohmann, Hannes Loh, Ben Salomo
Di 19 | 03 | 2019 Filmmatinee               Film um 10                    Auditorium
10.00		 		                                „Anna, ich hab Angst um dich”
					                                     Josef Pröll
Jan-Mär 2019 1 - NS-Dokumentationszentrum München
Programmübersicht 01.01.–31.03.2019

                                                       Do 21 | 03 | 2019 Filmgespräch             Suchers leidenschaftliche Welt         Auditorium
                                                       19.00 			                               To be or not to be – Sein oder Nichtsein
                                                       					                                   C. Bernd Sucher
                                                       Do 28 | 03 | 2019 Offener Rundgang Das ehemalige Zwangsarbeiterlager Neuaubing             Erinnerungsort
                                                       17.00 			                                                                                  Zwangsarbeiter-
                                                       						                                                                                     lager Neuaubing

                                                       Fortbildungen und Seminare

                                                       Do 31 | 01 | 2019 Lehrerfortbildung     Der Einsatz von Medien in der Bildungsarbeit       Raum 5.12
                                                       14.00 –17.00		                          des NS-Dokumentationszentrums München
                                                       Sa 16 | 02 | 2019  Seminar                1918 | 2018 Was ist Demokratie?                Raum 5.12
                                                       10.00 –15.00		                          Nie wieder. Schon wieder. Immer noch. Aufstieg
                                                       Sa 16 | 03 | 2019		                     des Nationalsozialismus und heutige Formen
                                                       10.00 –15.00		                          des Rechtsextremismus
                                                       Do 28 | 02 | 2019   Lehrerfortbildung   Die Wiege der Gewalt. München als Gründungs- und   Raum 5.12
                                                       14.00 –17.00                            Aufstiegsort der NSDAP – Orte und Akteure
Foto: Orla Connolly/NS-Dokumentationszentrum München
Jan-Mär 2019 1 - NS-Dokumentationszentrum München
Kunstinstallation                       Unter dem Titel „The Fifth Season“ präsentiert die israelische Künstlerin Ronit
                      14|02 bis 05|05|2019                    Agassi eine Kunstinstallation mit Arbeiten, die um die Jahreszeiten und um
                                                              Themen menschlicher Bedrohung kreisen.

                      Ronit Agassi.                           Ronit Agassi bevorzugt organische, fragile Materialien wie Laubblätter, Kiesel-
                                                              steine und Japanpapier, die sie mit feinen Stichen bestickt oder bemalt. So
                      The Fifth Season
                                                              nimmt die Künstlerin den Betrachter mit auf eine Reise in die fünfte Jahreszeit,
                                                              deren unheilvolle Geschichten sich erst allmählich hinter der zarten Oberflä-
                                                              che erschließen.

                                                              Ronit Agassi wurde 1948 im Kibbuz Merhavia im Norden Israels geboren.
                                                              Sie studierte am Oranim College in Tivon und an der Universität Haifa, wo sie
                                                              ihren Abschluss in Kunstpädagogik und Kunsttherapie machte. Bis 1987 arbei-
                                                              tete sie als Kunsttherapeutin im Ichilov Krankenhaus Tel Aviv. Ronit Agassis
                                                              Arbeiten werden international gezeigt, unter anderem in Israel, England und
                                                              Deutschland. Die Künstlerin erhielt mehrfach Preise und Stipendien, 2007
                                                              und 2014 war sie zu Gast in der Villa Waldberta.

                                                              Eröffnung der Kunstinstallation am Mittwoch, 13. Februar 2019, 19.00 Uhr

                      Ort NS-Dokumentationszentrum München,   Künstlergespräch mit Ronit Agassi und der Kuratorin Sabine Brantl am
                      Sonderausstellungsbereich Ebene 1       Donnerstag, 14. Februar 2019, 17.30 Uhr
Foto: Orla Connolly

                      Exponat aus der Kunstinstallation
                      „The Fifth Season” von Ronit Agassi
Jan-Mär 2019 1 - NS-Dokumentationszentrum München
Wechselausstellung                      Geschichte verstehen, Gegenwart gestalten und Zukunft verantworten:
                      28|02 bis 05|05|2019                    200 Schülerinnen und Schüler der Städtischen Berufsschule für Farbe und
                                                              Gestaltung aus sieben Berufszweigen setzen sich im Rahmen einer Intervention
                                                              in der Dauerausstellung mit der Geschichte des Nationalsozialismus und
                      Nicht Schwarzweiß.                      gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Fragen auseinander: Was bedroht uns,
                                                              was sichert unsere Zukunft? Welche Werte sind uns wichtig? Wie bauen wir
                      Eine Intervention in Farbe
                                                              Vorurteile und Feindbilder ab? „Nicht Schwarzweiß.“ steht im Kontext des lang-
                                                              jährigen Engagements der Schule für eine solidarische Gesellschaft gegen
                                                              Diskriminierung und Ausgrenzung.

                                                              Viele der Mitwirkenden haben Migrationshintergrund, einige sind aus Afghanis-
                                                              tan, Nigeria oder dem Irak geflüchtet. Die jungen Erwachsenen verarbeiten
                                                              ihre Gedanken mit Farbe, Form, Schrift und Licht zu künstlerischen Eingriffen
                                                              in den Ausstellungsräumen des NS-Dokumentationszentrums. Bei ihrer
                                                              gestalterisch-kreativen Arbeit verwenden sie die spezifischen Materialien
                                                              und Techniken ihres Ausbildungsberufs.

                                                              Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, 27. Februar 2019, 19.00 Uhr

                                                              Kostenlose Rundgänge: Jeden Dienstag (ausgenommen Feiertage), 17.30 Uhr
                                                              Anmeldung unter veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de
                      Ort NS-Dokumentationszentrum München,
                      Ebenen 1–4
Foto: Orla Connolly
Jan-Mär 2019 1 - NS-Dokumentationszentrum München
Dauerausstellung                               Als Gründungsort der NSDAP ist München wie keine andere Stadt mit
                                                                                                      dem Aufstieg des Nationalsozialismus verbunden. Die Dauerausstellung
                                                       München und der                                dokumentiert die besondere Rolle der Stadt im Terrorsystem der Diktatur
                                                                                                      und den schwierigen Umgang mit dieser Vergangenheit seit 1945. Gezeigt
                                                       Nationalsozialismus
                                                                                                      werden Fotografien, Dokumente und Texte auf Deutsch und Englisch sowie
                                                                                                      Filmprojektionen und Medienstationen.

                                                                                                      „München und der Nationalsozialismus“ widmet sich auf rund 1.000 qm der
                                                       Ebene 4                                        Geschichte des Nationalsozialismus in München vom Ersten Weltkrieg bis
                                                       Ursprung und Aufstieg der NS-Bewegung          in die Gegenwart. Im Fokus stehen die besondere Rolle Münchens und die
                                                       1918–1933                                      gesellschaftlichen und politischen Bedingungen, die den Aufstieg der Hitler-
                                                                                                      Bewegung möglich machten. Die Dauerausstellungthematisiert Herrschaft
                                                       Ebene 3                                        und Gesellschaft im nationalsozialistischen München. Sie beschreibt die
                                                       Herrschaft und Gesellschaft im National-       Anfänge der Diskriminierung und Ausgrenzung, die stetige Radikalisierung
                                                       sozialismus 1933–1939                          und schließlich den Weg in Krieg und Vernichtung. Das Haus dokumentiert die
                                                                                                      Verbrechen von Münchnern im Zweiten Weltkrieg ebenso wie die Auswir-
                                                       Ebene 2                                        kungen des Vernichtungskriegs. Der Maschinerie des Terrors werden Beispiele
                                                       München und der Krieg 1939–1945 | Nach 1945    des Widerstands und der Auflehnung gegenübergestellt. Schließlich führt
                                                                                                      die Dokumentation über den Zusammenbruch des Regimes im Jahr 1945
                                                       Ebene 1                                        hinaus und zeigt die Nachwirkungen und auch das Wiederaufleben national-
                                                       Auseinandersetzung mit der NS-Zeit nach 1945   sozialistischer Ideen bis in unsere Tage.
                                                       Sonderausstellung
Foto: Bayerische Staatsbibliothek München/Fotoarchiv
Jan-Mär 2019 1 - NS-Dokumentationszentrum München
Offener Rundgang                                  Der 90-minütige Rundgang bietet einen Überblick über die vier Hauptabschnitte
Jeden Sonntag, 11.00 Uhr                          der Dauerausstellung. Er beginnt mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und
                                                  dem Ausbruch der Novemberrevolution im Jahr 1918 und erläutert die Ent-
München                                           stehungs- und Aufstiegsphase der NSDAP. Darauf folgt eine kurze Darstellung
                                                  der Funktionsweisen des NS-Staats und der Lebensbedingungen während
und der Nationalsozialismus
                                                  des Regimes. Anschließend werden die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs
                                                  beschrieben. Schließlich nimmt der Rundgang die Auswirkungen und Folgen
                                                  des Nationalsozialismus bis in die Gegenwart in den Blick.

Ort NS-Dokumentationszentrum München,
Treffpunkt im Foyer
Kosten 6 € | 3 € ermäßigt
(inkl. Museumseintritt)
Karten können über München Ticket oder
an der Tageskasse erworben werden.
Die Teilnehmerzahl ist auf maximal
20 Personen begrenzt.
Veranstalter NS-Dokumentationszentrum
München

Public guided tour in English                     The permanent exhibition “Munich and National Socialism” examines the
Every 1st Saturday in the month, 11.00 a.m.       topics of the origins and rise of National Socialism in Munich, the special role
                                                  of the city in the terror system of the dictatorship and the difficult process of
Munich                                            ­coming to terms with the past since 1945. The guiding themes of the perma-
                                                   nent exhibition include “Why Munich?”, “Exclusion and Persecution” and
and National Socialism
                                                   “What has this got to do with me?”.

                                                  The 90-minute guided tour provides an overview of the four main sections
                                                  of the permanent exhibition. It starts with the end of World War I and the
                                                  outbreak of the November Revolution in 1918 and explains the emergence and
                                                  rise of the NSDAP. This is followed by a brief presentation on the functioning
                                                  of the Nazi state and living conditions during the regime. Subsequently,
                                                  the effects of World War II are described. Finally the guided tour examines the
                                                  effects and consequences of National Socialism to the present day.
Place NS-Dokumentationszentrum München,
Foyer
Cost 6 € | 3 € concessions
(incl. museum admission)
Tickets can be purchased via München Ticket
or at the cash desk. The number of participants
is limited to a maximum of 20.
Organiser NS-Dokumentationszentrum München
Jan-Mär 2019 1 - NS-Dokumentationszentrum München
Vortrag zur Finissage                   „Er lehnte aus Gewissensgründen den Kriegsdienst radikal ab. Bei der Kriegs-
                                 Sonntag 06|01|2019                      gerichtsverhandlung sagte ihm der Hauptmann: ‚Was würde denn, wenn es
                                 11.00 Uhr                               alle Menschen so machen wie Sie?‘, worauf er die Antwort gab: ‚Dann wäre der
                                                                         Krieg gleich zu Ende.‘“ Dieser Bericht stammt von dem Stuttgarter Stadtpfarrer
                                 Die Kriegsdienstverweigerung            Rudolf Daur. Er hatte Anfang 1942 mehrfach den Zeugen Jehovas Gustav
                                                                         Stange in der Haft besucht. Stange wurde am 20. Februar 1942 hingerichtet.
                                 der Zeugen Jehovas in der
                                 NS-Zeit und ihre Bedeutung in           Die Zeugen Jehovas wurden von der Militärjustiz gnadenlos verfolgt.
                                 der Bundesrepublik Deutschland          Sie stellten unter den in der NS-Zeit von der Wehrmachtsjustiz verurteilten
                                                                         Kriegsdienstverweigerern die meisten Opfer. Nach 1945 floss die Verfolgungs-
                                 Hans Hesse                              geschichte der Kriegsdienstverweigerer, insbesondere das Beispiel der
                                                                         Zeugen Jehovas, in der NS-Zeit in die Diskussion um das Grundgesetz ein.

                                                                         Hans Hesse studierte Neue Geschichte, Alte Geschichte und Publizistik an
                                                                         der Freien Universität Berlin und hat umfassend zur Verfolgung der Zeugen
                                                                         Jehovas im Nationalsozialismus und in der DDR geforscht.

                                 Ort NS-Dokumentationszentrum München,
                                 Auditorium
                                 Eintritt frei
                                 Veranstalter NS-Dokumentationszentrum
                                 München

                                                                                                                   Stolperstein für Gustav Stange. „Hier wohnte/
                                                                                                                 Gustav Stange/Jg. 1903/Kriegsdienst/verweigert/
                                                                                                                                 erschossen 20.2.1942 / Stuttgart”
Foto: TomRat/Wikimedia Commons
Jan-Mär 2019 1 - NS-Dokumentationszentrum München
Vortrag                                 Die alte Welt geriet durch die Revolution in Bayern gehörig aus den Fugen.
                                                                    1918 | 2018 Was ist Demokratie?      Auch die königliche Münchner Polizei musste sich neu orientieren und zähne-
                                                                 Donnerstag 17|01|2019                   knirschend die neuen Machtverhältnisse akzeptieren. So musste sie mit einer
                                                                 19.00 Uhr                               sozialdemokratischen Regierung und einem Arbeiter- und Soldatenrat zurecht-
                                                                                                         kommen. Die Ermordung Eisners löste dann politische Unruhen aus, die die
                                                                 Die Münchner Polizei und                Münchner Polizei nicht mehr zu kontrollieren vermochte.
                                                                 die Räterepublik
                                                                                                         In den turbulenten Wochen der Räterepublik wurden Revolutionäre zu Polizei-
                                                                 Joachim Schröder                        präsidenten ernannt, die „Löwengrube“ versank im Chaos. Am Tag der
                                                                                                         Niederschlagung der Räterepublik brannte es lichterloh im Innenhof des
                                                                                                         Präsidiums: Die Revolutionäre verbrannten einen gewaltigen Scheiterhaufen
                                                                                                         aus Tausenden von Akten. Sie wollten sich vor der nun bevorstehenden
                                                                                                         Repression schützen.

                                                                                                         Joachim Schröder schildert in seinem Vortrag die Ereignisse im April und
                                                                                                         Mai 1919 und die Folgen der Räterepublik für die weitere Entwicklung
                                                                                                         der Münchner Polizei unter dem neuen Präsidenten Ernst Pöhner, einem Weg-
                                                                 Ort NS-Dokumentationszentrum München,   bereiter der Nationalsozialisten.
                                                                 Auditorium
                                                                 Eintritt frei                           Joachim Schröder ist Historiker und Leiter des Erinnerungsortes Alter
                                                                 Veranstalter NS-Dokumentationszentrum   Schlachthof, Hochschule Düsseldorf.
                                                                 München
Foto: Heinrich Hoffmann/Bayerische Staatsbibliothek/Bildarchiv

                                                                                                                                                      Nach der Niederschlagung der Revolution:
                                                                                                                                                             Aufräumarbeiten im Innenhof des
                                                                                                                                                         Münchner Polizeipräsidiums, Mai 1919
Gedenktag                                   Zwischen 1939 und 1945 wurden im Rahmen der nationalsozialistischen
                    Freitag 18|01|2019                          „Euthanasie“-Aktionen etwa 300 000 Menschen mit psychischen Erkrankungen
                    ganztägig                                   und Behinderungen ermordet. Am 18. Januar 1940 erfolgte aus München
                                                                der erste Transport von Patienten aus der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar
                    Zur Erinnerung an die Opfer                 in die Tötungsanstalt Grafeneck. Anlässlich dieses Datums wird der Opfer der
                                                                NS-„Euthanasie“ in München durch verschiedene Veranstaltungen gedacht:
                    der NS-„Euthanasie“-Morde
                                                                Drei der Opfer erhalten an ihren einstigen Lebensmittelpunkten Erinnerungs-
                                                                zeichen: 10.30 Uhr: Theodolinde (Thea) Diem, Romanstr. 74 | 13.00 Uhr: Irmgard
                                                                Burger, Destouchesstr. 14 | 15.00 Uhr: Barbara Hartard, Unsöldstr. 13.
                                                                Die Übergabe der Stelen an die Öffentlichkeit wird von Reden begleitet.
                    Eintritt frei                               Die Lichtinstallation „Hinter den Namen“ des Münchner Künstlers Georg
                    Veranstalter NS-Dokumentationszentrum       Soanca-Pollak macht ab 17.00 Uhr die Namen der über 2 000 Münchner Opfer
                    München in Kooperation mit der Gedenk-      der „Euthanasie”-Morde am NS-Dokumentationszentrum München und
                    initiative für die „Euthanasie“-Opfer       am kbo-Isar-Amper-Klinikum sichtbar und erinnert an die betroffenen Männer,
                    (Angehörigengruppe), der Arbeitsgruppe      Frauen und Kinder.
                    „Psychiatrie und Fürsorge im National-
                                                                Ein Vortragsabend findet ab 18.00 Uhr im kbo-Isar-Amper-Klinikum statt sowie
                    sozialismus in München“, dem Institut für
                                                                eine Kranzniederlegung am Mahnmal für die deportierten und ermordeten
                    Geschichte und Ethik der Medizin der
                                                                Patientinnen und Patienten.
                    TU München, dem kbo-Isar-Amper-Klinikum
                    München-Ost, dem Stadtarchiv München        Das NS-Dokumentationszentrum ist an diesem Tag bis 24.00 Uhr geöffnet.
                    und Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.
Foto: Bethel Fath

                                                                                                                       Das „Euthanasie“-Mahnmal im
                                                                                                                  kbo-Isar-Amper-Klinikum, März 2017
Abendöffnung                            2015 erhielten die Architekten Bettina Georg, Tobias Scheel und Simon Wetzel
                      Freitag 18|01|2019                      für die Architektur des NS-Dokumentationszentrums München den „Bayeri-
                      19.00–24.00 Uhr                         schen Architekturpreis“ und den „Bayerischen Staatspreis für Architektur“. Der
                                                              Neubau am Standort des ehemaligen „Braunen Hauses“ setzt sich selbstbe-
                      Die Lange Nacht der Architektur         wusst von den historischen Bauten ab und dominiert den angrenzenden ehema-
                                                              ligen „Führerbau“. Neben der kubischen, kompakten Form wird die Architektur
                      im NS-Dokumentationszentrum
                                                              stark vom Material bestimmt: Der weiße Sichtbeton prägt die Fassade ebenso
                      München                                 wie die Innenräume. Die Fensterflächen ermöglichen Sichtbeziehungen zwischen
                                                              der Umgebung und der Ausstellung. An diesem Abend sind alle Bereiche des
                                                              Hauses bis 24.00 Uhr geöffnet, zudem finden zwei 30-minütige Rundgänge statt:

                                                              19.30 Uhr und 21.30 Uhr
                                                              Das NS-Dokumentationszentrum München: „Ein weißer Würfel“
                                                              In einem Rundgang durch das Haus wird die Konzeption, Dramaturgie und
                                                              Gestaltung des Erinnerungsortes, der auch architektonischer Ausdruck gegen
                                                              das Vergessen sein soll, vorgestellt.
                      Ort NS-Dokumentationszentrum München,
                      Ausstellungsbereich und Lernforum       20.30 Uhr und 22.30 Uhr
                      Eintritt frei                           Architektur und Macht – Hitlers Planungen für ein „neues München“
                      Anmeldung für die Rundgänge unter       Die heute noch erhaltenen NS-Bauten am Königsplatz sind nur ein geringer
                      veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de      Bruchteil von dem, was Adolf Hitler für die „Hauptstadt der Bewegung“ im Sinn
                      Veranstalter NS-Dokumentationszentrum   hatte. In diesem Rundgang werden Pläne, Hintergründe und Auswirkungen
                      München                                 der gigantischen städtebaulichen Visionen der Nationalsozialisten beleuchtet.
Foto: Orla Connolly
Thematischer Rundgang                   Im Mittelpunkt des Ausstellungsrundgangs steht die Zeit der Revolution und
                        1918 | 2018 Was ist Demokratie?       Gegenrevolution in München. Schwerpunkte bilden die Person und historische
                      Sonntag 20|01|2019, 11.00 Uhr           Rolle Kurt Eisners, die Besetzung von Schlüsselpositionen mit gegenrevolu-
                      Donnerstag 21|02|2019, 17.30 Uhr        tionären Akteuren und das völkisch-antisemitische Netzwerk der „Ordnungs-
                      Donnerstag 21|03|2019, 17.30 Uhr        zelle Bayern“, insbesondere die Thule-Gesellschaft. Personen wie Ernst Pöhner,
                                                              Wilhelm Frick, Julius F. Lehmann und nach dem Putschversuch auch das Ehe-
                      Rätezeit und Gegenrevolution            paar Bruckmann mit ihrem Salon spielen eine wichtige Rolle. Der Aufstieg
                                                              der DAP und der NSDAP werden vor diesem Hintergrund betrachtet und die
                                                              Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik diskutiert.

                      Ort NS-Dokumentationszentrum München,
                      Dauerausstellung
                      Eintritt frei
                      Anmeldung veranstaltungen.nsdoku@
                      muenchen.de
                      Veranstalter NS-Dokumentationszentrum
                      München
Foto: Orla Connolly
Vortrag                                 Wer ist das Volk? Die wahlberechtigten Staatsbürgerinnen und Staatsbürger?
                                                                 Montag 21|01|2019                       Die Demonstranten gegen die SED-Diktatur in Leipzig im Oktober 1989? Die
                                                                 19.00 Uhr                               Anhänger und Befürworter rechtspopulistischer Gruppierungen wie Pegida?
                                                                                                         In der langen Geschichte des „Volkes” wurde stets darum gestritten, wer zu ihm
                                                                 Volk, Volksgemeinschaft, AfD            gehörte und wer nicht. Frauen zum Beispiel erhielten in den meisten Staaten
                                                                                                         erst im 20. Jahrhundert das Wahlrecht. Und was geschieht, wenn das Volk die
                                                                 Michael Wildt                           Demokratie nicht mehr will?

                                                                                                         Michael Wildt hinterfragt in seinem Vortrag die populistischen Äußerungen der
                                                                                                         AfD, die sich lauthals auf das Volk beruft. Auch hier geht es um verschiedene
                                                                                                         Volkskonzepte. Die kulturell definierte Ausgrenzung von Minderheiten durch die
                                                                                                         AfD birgt die Gefahr radikaler Exklusion aus dem „Volk“. Doch auch das Behar-
                                                                                                         ren darauf, dass Volk demos und nicht ethnos sei, gelangt über die tückische
                                                                                                         Imagination eines einheitlichen Volkes nicht hinaus.

                                                                                                         Michael Wildt ist Professor für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit
                                                                                                         Schwerpunkt Nationalsozialismus an der Humboldt-Universität zu Berlin.
                                                                 Ort NS-Dokumentationszentrum München,
                                                                 Auditorium
                                                                 Eintritt frei
                                                                 Veranstalter NS-Dokumentationszentrum
                                                                 München

                                                                                                                                                      Demonstration der AfD unter dem Motto –
Foto: snapshot-photography/ Seeliger/Süddeutsche Zeitung Photo

                                                                                                                                                            „Asyl braucht Grenzen“ – in Berlin
Im Gespräch                                    In ihrem Buch „Die Gedächtnislosen“ stellt Géraldine Schwarz die These auf,
                          NS-Doku & Literaturhaus                     die aktuellen rechtpopulistischen Strömungen in Europa seien damit zu er-
                       Dienstag 22|01|2019                            klären, wie sich die europäischen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg mit
                       19.00 Uhr                                      ihrer Geschichte auseinandergesetzt haben. Zur Veranschaulichung verknüpft
                                                                      die in Frankreich aufgewachsene Autorin ihre Familiengeschichte mit den
                       Die Gedächtnislosen                            großen Entwicklungen.

                       Géraldine Schwarz                              Überdeutlich sind für sie die Unterschiede beim Umgang mit der nationalen
                                                                      Geschichte: Während in Deutschland auch Mitläufertum und Mittäterschaft
                                                                      thematisiert wurden, blendete man diese in Frankreich weitgehend aus. In der
                                                                      Bundesrepublik entstand ein differenziertes Verständnis individueller Verant-
                                                                      wortung in der Demokratie und ein kollektives Bewusstsein für die Gefahren
                                                                      rechtspopulistischen Denkens. Die sogenannte Willkommenskultur sieht
                                                                      Schwarz als Ausdruck eines an der Geschichte geschulten europäischen Huma-
                                                                      nismus. Der Umkehrschluss aus dieser These heißt: Wo eine Auseinander-
                                                                      setzung mit der Kollaboration spät oder kaum stattgefunden hat, erstarken
                       Ort NS-Dokumentationszentrum München,          die Parolen des Rechtspopulismus umso unkontrollierter.
                       Auditorium
                       Eintritt frei                                  Die deutsch-französische Journalistin, Autorin und Dokumentarfilmerin Géraldine
                       Veranstalter NS-Dokumentationszentrum          Schwarz spricht mit Mirjam Zadoff (NS-Dokumentationszentrum) über ihre
                       München in Kooperation mit dem Literaturhaus   Deutungen und ihren sehr persönlichen Beitrag zur Erinnerungskultur.
                       München
Foto: Mathias Bothor
Vortrag                                 Kein Dichter, keine Dichterin hat das Leiden des jüdischen Volkes, seine
                             Suchers leidenschaftliche Welt       Verfolgung und die versuchte Auslöschung durch die Nationalsozialisten in
                          Donnerstag 24|01|2019                   ähnlichem Maße zum Zentrum der eigenen Werke gemacht wie Nelly Sachs.
                          19.00 Uhr                               Ihr Name mag vielen noch geläufig sein, ihre Werke indes sind kaum bekannt;
                                                                  auch Kenntnisse über das Leben der 1891 in Berlin geborenen Autorin haben
                          Suchers Leidenschaften:                 die wenigsten.
                          Nelly Sachs
                                                                  C. Bernd Sucher möchte Nelly Sachs, die vergessene und verdrängte „Dich-
                          C. Bernd Sucher                         terin des jüdischen Schicksals und Glaubens“, ins kulturelle Gedächtnis
                                                                  zurückholen und widmet ihr einen Abend in seiner „Leidenschaften“-Reihe.
                                                                  Das Publikum wird bekannt gemacht mit ihren Gedichten und Theaterstücken
                                                                  – besser: szenischen Dichtungen sowie mit den vielen Schmerzensbriefen,
                                                                  die sie im Laufe ihres Lebens geschrieben hat. Auch über die Freundschaften
                                                                  dieser imponierenden Künstlerin wird C. Bernd Sucher berichten.

                          Ort NS-Dokumentationszentrum München,   Seit vielen Jahren tritt der Theaterkenner, Kritiker und Autor C. Bernd Sucher
                          Auditorium                              mit seinen Programmen „Suchers Leidenschaften“ und „Suchers Welt“
                          Eintritt 12 € | 6 € ermäßigt            erfolgreich auf internationalen Bühnen und im Bayerischen Fernsehen auf.
                          Karten sind über München Ticket und     Im NS-Dokumentationszentrum München wird er am 21. März und am
                          an der Abendkasse erhältlich.           16. Mai mit zwei Film-Abenden erneut zu Gast sein.
                          Veranstalter NS-Dokumentationszentrum
                          München

                                                                                                                                    Nelly Sachs, 1966
Foto: Wikimedia Commons
Konzert und Vortrag                             Seit nunmehr zehn Jahren richtet die Bayerische Staatsoper gemeinsam mit
                                               NS-Doku & Bayerische Staatsoper              der Max-Planck-Gesellschaft die Reihe „Themenkonzerte“ aus: Fünf Abende,
                                            Samstag 26|01|2019                              in denen Vorträge aus der Grundlagenforschung und mal korrespondierende,
                                            19.00 Uhr                                       mal kontrastierende Musik zusammenkommen. Inhaltlich sind sie am Thema
                                                                                            der jeweiligen Spielzeit orientiert. In der Saison 2018/19 heißt das Motto „Alles
                                            Gefährdet Migration wirklich                    was recht ist“: Seit sich Menschen in einem Staat oder einer Gemeinschaft
                                                                                            organisieren, verhandeln sie untereinander Regeln, wie das Zusammenleben
                                            unseren Zusammenhalt?
                                                                                            funktionieren soll. Doch egal, in was für einem Staat wir leben, es wird stets
                                            Und wenn ja, warum?                             um das Zustandekommen gerungen, um Akzeptanz gekämpft und neu ausge-
                                                                                            lotet, was Recht beziehungsweise recht ist.

                                                                                            Migration aus anderen Staaten und Kontinenten ist in aller Munde, und die
                                                                                            Sozialwissenschaften bemühen sich um Antworten: Geht mit Migration eine
                                            Ort NS-Dokumentationszentrum München,           Zersplitterung der Gesellschaft einher, die negative Auswirkungen auf den
                                            Auditorium                                      gesellschaftlichen Zusammenhalt hat? Diese Frage soll im Vortrag des Soziolo-
                                            Eintritt 24 € | 10 € ermäßigt                   gen Fabian Winter (Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschafts-
                                            Karten sind an der Tageskasse der Bayerischen   gütern) anhand von soziologischen Experimenten einer kritischen Betrachtung
                                            Staatsoper oder über tickets@staatsoper.de      unterzogen werden.
                                            und www.staatsorchester.de erhältlich.
                                            Veranstalter Bayerische Staatsoper in Koope-    Eingerahmt wird der Vortrag mit Musik von Ernst Krenek, ergänzt durch Werke
                                            ration mit dem NS-Dokumentationszentrum         von Zeitgenossen und Weggefährten wie Paul Hindemith, John Cage und
                                            München und der Max-Planck-Gesellschaft         Bohuslav Martinů.

                                                                                                                                          Themenkonzert der Bayerischen Staatsoper
                                                                                                                                                      im BMW AG Windkanal, 2016
Foto: Bayerische Staatsoper/Wilfried Hösl
Im Gespräch                               Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebten über eine halbe Millionen ehe-
                                                          Dienstag 29|01|2019                       malige SS-Angehörige in Westdeutschland. Obwohl die SS für die schwersten
                                                          19.00 Uhr                                 NS-Verbrechen verantwortlich war und 1946 als verbrecherische Organisation
                                                                                                    verboten wurde, konnten sich die allermeisten ihrer Mitglieder weitgehend
                                                          Die SS in der Bundesrepublik              lautlos in die bundesrepublikanische Gesellschaft integrieren. Dieser Wider-
                                                                                                    spruch führte in der Öffentlichkeit immer wieder zu Skandalen um die SS-Ver-
                                                                                                    gangenheit einzelner Personen sowie zu Diskussionen über die Grenzen
                                                                                                    der Integration von NS-Tätern und den Umgang mit ihnen.

                                                                                                    Zu diesem Thema liegen nun zwei neue Studien vor: Der Historiker Andreas
                                                                                                    Eichmüller (NS-Dokumentationszentrum) untersucht in seinem Buch „Die SS
                                                                                                    in der Bundesrepublik“ die Debatten um die SS bis in die 1980er Jahre und
                                                                                                    betrachtet insbesondere das sich verändernde Bild der SS in der Öffentlichkeit.
                                                                                                    Der von Jan Erik Schulte (Leiter der Gedenkstätte Hadamar) mit herausgege-
                                                                                                    bene Sammelband „Die SS nach 1945“ analysiert die Strafverfolgung der SS
                                                                                                    nach 1945, die personellen Seilschaften und politischen Kontinuitäten.
                                                          Ort NS-Dokumentationszentrum München,
                                                          Auditorium                                Andreas Eichmüller und Jan Erik Schulte stellen ihre beiden neu erschienenen
                                                          Eintritt frei                             Bücher vor und diskutieren über das Thema. Durch die Veranstaltung führt
                                                          Veranstalter NS-Dokumentationszentrum     Johannes Hürter (Institut für Zeitgeschichte München-Berlin).
                                                          München und Institut für Zeitgeschichte
                                                          München-Berlin
Foto: ap/dpa/picture alliance/Süddeutsche Zeitung Photo

                                                                                                                                                  Öffentlicher Protest gegen die Verbände
                                                                                                                                                    ehemaliger SS-Angehöriger auf einer
                                                                                                                                                    internationalen Demonstration gegen
                                                                                                                                                                       Rechts in Köln 1978
Vortrag und Gespräch                    Wie entsteht Macht? Wie wird sie begründet und erhalten? Und in welchem
                       Donnerstag 31|01|2019                   Verhältnis stehen Macht und Zeit? Dies sind die großen Fragen, denen sich
                       19.00 Uhr                               Christopher Clark in seinem neuen Buch widmet. Wer Macht hat, verortet sich
                                                               in der Zeit. Er begreift sich als Teil der Geschichte und erschafft damit das Ge-
                       Von Zeit und Macht.                     schichtsbild seiner Epoche.
                       Herrschaft und Geschichtsbild
                                                               In „Von Zeit und Macht“ arbeitet Christopher Clark die Geschichtsbilder von
                       vom Großen Kurfürsten                   vier Herrschern beziehungsweise Herrschaftssystemen heraus: des Großen
                       bis zu den Nationalsozialisten          Kurfürsten von Brandenburg, Friedrichs II. von Preußen, Bismarcks und der
                                                               Nationalsozialisten. Sein 2018 erschienenes Buch ist vor dem Hintergrund
                       Christopher Clark                       des Brexits, Trumps Präsidentschaft und Putins vierter Amtszeit entstanden.
                                                               Clark ist ein großes Geschichtswerk gelungen, das uns zugleich die eigene
                                                               Epoche und die aktuell vorherrschenden Strukturen von Selbstlegitimation,
                                                               Machtverständnis und Machterhalt verstehen hilft.

                                                               Im Anschluss an seinen Vortrag spricht Christopher Clark mit Mirjam Zadoff (NS-
                                                               Dokumentationszentrum) über sein Buch und dessen Bezüge zur aktuellen Politik.
                       Ort NS-Dokumentationszentrum München,
                       Auditorium                              Christopher Clark gilt als einer der einflussreichsten Historiker der Gegenwart.
                       Eintritt frei                           Wie ihm gelingt es nur wenigen Historikern, Geschichte zum Sprechen zu
                       Veranstalter NS-Dokumentationszentrum   bringen. Seine Bücher finden in der Fachwelt wie auch beim breiten Publikum
                       München                                 große Resonanz.
Foto: Alexander Hein
Kurzfilm und Gespräch                           Wer erzählt die Geschichte von NS-Verfolgung und Holocaust, wenn keine
                                10. Jüdische Filmtage                        Zeitzeuginnen und Zeitzeugen mehr da sind? Ausgehend von dieser Frage hat
                             Montag 04|02|2019                               die USC Shoah Foundation ein ehrgeiziges neues Projekt in Angriff genom-
                             19.00 Uhr                                       men, um Überlebende als digitale 3D-Projektionen darzustellen, die mit
                                                                             zukünftigen Generationen interagieren werden.
                             116 Cameras
                                                                             Der Kurzfilm „116 Cameras“ folgt der Auschwitz-Überlebenden Eva Schloss,
                                                                             während sie an diesem einzigartigen Prozess teilnimmt und reflektiert, wie
                                                                             sich ihre Rolle als Zeitzeugin des Holocaust im Laufe der Zeit verändert hat.

                                                                             Im Anschluss sprechen die Münchner Künstlerin Michaela Melián (Audiokunst-
                                                                             projekt „Memory Loops“ – angefragt), Verena Nägel (Projekt „Visual History
                                                                             Archive an der Freien Universität Berlin“), Armand Presser (Sprecher & Berater
                                                                             für das BR-Projekt „Die Quellen sprechen“) und Jörg Skriebeleit (Leiter der
                                                                             KZ-Gedenkstätte Flossenbürg) über das Thema der „digitalen Zeitzeugen” und
                             Ort NS-Dokumentationszentrum München,           darüber wie sich das Erinnern verändern wird, wenn es die Stimmen lebender
                             Auditorium                                      Zeitzeuginnen und Zeitzeugen nicht mehr gibt. Moderation: Mirjam Zadoff
                             Eintritt frei                                   (NS-Dokumentationszentrum)
                             Veranstalter NS-Dokumentationszentrum
                             München in Kooperation mit dem Kulturzentrum
                             der Israelitischen Kultusgemeinde München und
                             Oberbayern

                             Filmstill aus dem Kurzfilm
                             „116 Cameras”, 2017
Foto: USC Shoah Foundation
Konzert und Gespräch                         Die Erfahrungen des Exils sind aus dem europäischen Bewusstsein nicht weg-
                               NS-Doku & BR-KLASSIK                      zudenken. Fast ganz Europa war im 20. Jahrhundert mit der bitteren Lektion
                            Donnerstag 14|02|2019                        des Exils konfrontiert – die Betroffenen mit harten persönlichen und beruflichen
                            20.00 Uhr                                    Erfahrungen, die Länder selbst mit dem Verlust von Teilen ihrer Gesellschaft
                                                                         und kulturellen Elite.
                            Musik & Exil
                                                                         Musik wird gerne als „universelle Sprache“ zitiert, die man überall auf der Welt
                                                                         versteht. Ist das wirklich so? Welche Erfahrungen machen Musiker, die ihre
                                                                         Heimat verlassen müssen und ins Exil gehen? Wie wirkt sich das Exil auf die
                                                                         künstlerische Produktion aus? Gab und gibt es eine bewusste Auseinan-
                                                                         dersetzung mit dem Thema in den Werken? Gibt es eine Exilmusik?

                                                                         Darüber diskutieren der Soziologe Armin Nassehi, der Musikwissenschaftler
                                                                         und Produzent Michael Haas und die Direktorin des NS-Dokumentationszent-
                                                                         rums München Mirjam Zadoff, moderiert von Meret Forster.
                                                                         Avi Avital (Mandoline) und David Adorján (Cello) spielen Musik von Erwin
                                                                         Schulhoff, Johann Sebastian Bach, Reinhold Glière, Jörg Widmann und
                            Ort NS-Dokumentationszentrum München,        Zoltáu Kodály. Die Veranstaltung wird live auf BR-KLASSIK übertragen. Die
                            Auditorium                                   Sende- und Veranstaltungsreihe „Thema Musik Live“ des Bayerischen Rund-
                            Eintritt frei                                funks spürt seit 1993 dem Phänomen Gesellschaft und Musik in all seinen
                            Veranstalter BR-KLASSIK in Kooperation mit   Facetten nach und beobachtet, was mit Musik und um sie herum passiert.
                            dem NS-Dokumentationszentrum München

                            David Adorján und Avi Avital
Foto: BR Thema Musik Live
Vortrag                                      Die Behauptung, Amerika sei ein post-rassistisches Land, schließlich habe es
   NS-Doku & Amerikahaus                     bereits einen afroamerikanischen Präsidenten gewählt, ist falsch: Der Rassis-
Montag 18|02|2019                            mus ist tief in der Gesellschaft und Geschichte der USA verwurzelt. Das zornige
19.00 Uhr                                    Buch „Stamped from the Beginning: The Definitive History of Racist Ideas in
                                             America“ von Ibram X. Kendi legt die Geschichte dieser nationalen Schande
Stamped from the Beginning:                  offen – so intensiv, dass es weh tut.
The Definitive History of Racist
                                             In einer rasanten Tour de Force erzählt der junge amerikanische Historiker
Ideas in America                             die wahre Geschichte des Rassismus in Amerika – von den Puritanern bis zu
                                             Black Lives Matter. Er zeigt, dass der Rassismus nicht nur aus den trüben
Ibram X. Kendi                               Quellen von Ignoranz und Hass aufsteigt, sondern immer auch dazu dient,
                                             Diskriminierung zu rechtfertigen und plausibel zu machen. Sein Buch führt uns
                                             durch eine erschreckende Geschichte voller Gewalt, Dummheit und Arroganz.
                                             Die Vorstellung, dass Schwarze minderwertig und an ihrer schlechten Lage
                                             selbst schuld seien, hat sich tief in die kulturelle DNA der Vereinigten Staaten
Ort NS-Dokumentationszentrum München,        eingeschrieben. Der Rassismus ist bis heute allgegenwärtig – so die bittere
Auditorium                                   Bilanz dieses brillanten und preisgekrönten Buches.
Eintritt frei
Veranstalter NS-Dokumentationszentrum        Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.
München in Kooperation mit dem Amerikahaus
München, der Bayerischen Amerika-Akademie
und dem C.H. Beck Verlag

Der junge amerikanische
Historiker Ibram X. Kendi
Gedenktag                                      Am 13. März jährt sich der Tag, an dem die Münchner Polizei 130 Münchner
                                                    Mittwoch 13|03|2019                            Sinti und Roma in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportieren
                                                    ganztägig                                      ließ, zum 76. Mal. Etwa 500.000 Angehörige der Minderheit wurden bis Kriegs-
                                                                                                   ende ermordet. Seit 2018 erinnert die Landeshauptstadt München mit einem
                                                    Zur Erinnerung an die Deportation              Gedenktag diesen Opfern des nationalsozialistischen Völkermords.
                                                    der Münchner Sinti und Roma
                                                                                                   In diesem Jahr findet ab 15.00 Uhr am Platz der Opfer des Nationalsozialismus
                                                                                                   eine öffentliche Namenslesung und Kranzniederlegung zum Gedenken an die
                                                                                                   aus München deportierten Sinti und Roma statt.

                                                                                                   Im Rahmen der zentralen Gedenkveranstaltung ab 19.00 Uhr im NS-Dokumen-
                                                                                                   tationszentrum hält Frank Reuter (Fachstelle Antiziganismus Heidelberg)
                                                                                                   nach Grußworten von Mirjam Zadoff (NS-Dokumentationszentrum) und Erich
                                                    Ort Platz der Opfer des Nationalsozialismus    Schneeberger (Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern
                                                    und NS-Dokumentationszentrum München           e.V.) einen Vortrag zum Thema „'... was kann geschehen, um unsere Glaubens-
                                                    Eintritt frei                                  brüder zu schützen'. Die Kirchen und der Genozid an den Sinti und Roma“.
                                                    Veranstalter NS-Dokumentationszentrum          Den Abend umrahmt die Tanzperformance „Inside our Space“ der Sinti Mäd-
                                                    München in Kooperation mit dem Kulturreferat   chengruppe „Tscheia“ unter der Leitung der Tanzpädagogin Jeany Seitz.
                                                    der Landeshauptstadt München, Madhouse
                                                    gemeinnützige GmbH, dem Verband Deutscher
                                                    Sinti und Roma, Landesverband Bayern e.V.
                                                    und dem Stadtarchiv München

                                                    Josef Maria Schneck
                                                    (1930–1944), vermutlich um 1934
Foto: Privatbesitz Elisabeth Schneck-Guttenberger
Debatte                                 Spätestens seit dem Skandal um Farid Bang und Kollegah bei der Echover-
                                             Rassismus und Antisemitismus         leihung 2018 ist die Gefahr für einen mainstreamfähigen Antisemitismus ins
                                          in der Popkultur                        Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt und hat eine Diskussion über die
                                          Donnerstag 14|03|2019                   antisemititischen Tendenzen im deutschen Gangsta-Rap entfacht. Aber auch
                                          19.00 Uhr                               international halten antisemtitische und rassistische Stereotype immer wieder
                                                                                  Einzug in Pop-, Rap- und HipHop-Texte.
                                          „Grenz-Lines” – Wie rassistisch
                                                                                  Die beiden Rapper Leila Akinyi und Ben Salomo, der Linguist Axel Bohmann
                                          ist der Gangsta-Rap?
                                                                                  (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) und der Autor und Lehrer Hannes Loh
                                                                                  sprechen darüber, ob und in welcher Form Rassismus und Antisemitismus
                                          Im Rahmen der Internationalen Wochen    Bestandteile dieser Musikrichtungen sind und wo die Grenzen zwischen künst-
                                          gegen Rassismus                         lerischer Freiheit und Alltagsrassismen liegen. Auch aktuelle Gegenbewe-
                                                                                  gungen sind Thema der Diskussion.

                                                                                  Mit dieser Veranstaltungsreihe untersucht das NS-Dokumentationszentrum
                                                                                  München verschiedene Genres der aktuellen Popkultur auf antisemitische und
                                                                                  rassistische Elemente. Die Reihe wird mit Veranstaltungen über Comics,
                                          Ort NS-Dokumentationszentrum München,   Computerspiele, Kunst und Sport fortgesetzt.
                                          Auditorium
                                          Eintritt frei
                                          Veranstalter NS-Dokumentationszentrum
                                          München

                                                                                                                      Farid Bang und Kollegah bei der Echo-Preisverleihung
                                                                                                                             2018. Die Verleihung des Echos in der Kategorie
                                                                                                                        „HipHop/Urban National” entfachte eine Diskussion
                                                                                                                                       über Antisemitismus im Gangsta-Rap.
Foto: F. Kern/Süddeutsche Zeitung Photo
Filmmatinee                             Der Dokumentarfilm „Anna, ich hab Angst um dich“ zeigt das Leben der Augs-
                       Film um 10                           burger Familie Pröll vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte des
                    Dienstag 19|03|2019                     20. Jahrhunderts. Mit seinem Familienporträt ist dem Filmemacher Josef Pröll
                    10.00 Uhr                               eine packende Erzählung über Widerstand, Mut, Liebe, Leid, Solidarität und
                                                            Freundschaft gelungen. Der Film umspannt die Jahre 1914 bis 2000 und erzählt
                    „Anna, ich hab Angst um dich”           von einer Zeit, in der Zivilcourage das Leben kosten konnte.

                                                            Die Geschichte beginnt 1914, als der Vater begeistert in den Krieg zieht, dann
                                                            aber vollkommen verändert zurückkehrt. 1916 kommt die Tochter Anna zur
                                                            Welt. Sie wächst in einer Familie auf, in der die Themen Krieg und Frieden eine
                                                            immer größere Rolle spielen und sie wird früh gegen die Nationalsozialisten
                                                            politisiert. In der NS-Zeit leistet sie aktiven Widerstand. Mit 17 wird sie verhaf-
                                                            tet und wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verurteilt. Über vier Jahre
                                                            verbringt sie in Haft, erst im Frauengefängnis, dann im Konzentrationslager.

                    Ort NS-Dokumentationszentrum München,   Die Hauptprotagonistin Anna Pröll geb. Nolan, die Mutter des Filmemachers,
                    Auditorium                              ist 2006 in Augsburg verstorben. Im Anschluss an die Matinee findet ein
                    Eintritt frei                           Publikumsgespräch mit dem Regisseur Josef Pröll statt.
                    Anmeldung für Schulklassen unter
                    veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de      Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Film um 10”.
                    Veranstalter NS-Dokumentationszentrum
                    München
Foto: Josef Pröll

                                                                                                                           Anna Pröll im Jahr 2000
Filmgespräch                            Warschau 1939: Das Theaterensemble um Joseph Tura und seine Frau Maria
                                             Suchers leidenschaftliche Welt       muss zuerst auf Druck der Regierung die Proben an einem Anti-Nazi-Drama ab-
                                          Donnerstag 21|03|2019                   setzen und dann ausgerechnet Hamlet spielen. Es folgt der Überfall auf Polen
                                          19.00 Uhr                               und der Film wandelt sich von der klassischen Bühnenfarce zum Kriegsdrama.
                                                                                  Ein junger Fliegerleutnant und Verehrer Maria Turas schließt sich der britischen
                                          Suchers Welt:                           Luftwaffe an und entdeckt in London, dass ein Doppelagent auf dem Weg nach
                                                                                  Warschau ist, um den polnischen Widerstand an die deutschen Besatzer zu
                                          To be or not to be –
                                                                                  verraten. Um den Verrat zu verhindern kehrt er nach nach Polen zurück und
                                          Sein oder Nichtsein                     schmiedet gemeinsam mit dem Theaterensemble einen Plan, der ihr ganzes
                                                                                  schauspielerisches Talent erfordert.
                                          C. Bernd Sucher
                                                                                  Als der Film im Frühjahr 1942 in die amerikanischen Kinos kam, wurde er u.a.
                                                                                  für seine laxe Darstellung der Nationalsozialisten scharf kritisiert. Im Rückblick
                                                                                  zeigt „Sein oder Nichtsein“ aber auf faszinierende Weise das Maskenhafte,
                                                                                  Theatralische im Innersten der NS-Diktatur.
                                          Ort NS-Dokumentationszentrum München,
                                          Auditorium                              Der Theaterkenner, Kritiker und Autor C. Bernd Sucher spricht mit Mirjam
                                          Eintritt 12 € | 6 € ermäßigt            Zadoff (NS-Dokumentationszentrum) über Ernst Lubitschs Meisterwerk und
                                          Karten sind über München Ticket und     dessen Bedeutung für die Gegenwart. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe
                                          an der Abendkasse erhältlich.           „Suchers leidenschaftliche Welt" im NS-Dokumentationszentrum München.
                                          Veranstalter NS-Dokumentationszentrum
                                          München
Foto: Deutsches Filminstitut, Frankfurt

                                                                                                                                        Filmstill aus „Sein oder Nichtsein”
                                                                                                                                                   von Ernst Lubitsch, 1942
Offener Rundgang                            13 Millionen Menschen mussten während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeit
                      Donnerstag 28|03|2019                       für das NS-Regime leisten. Allein in München gab es über 150 000 ausländi-
                      17.00 Uhr                                   sche Arbeitskräfte, die größtenteils in einem von mehr als 550 Sammelunter-
                                                                  künften im Stadtgebiet untergebracht waren.
                      Das ehemalige Zwangsarbeiter-
                                                                  Ein ehemaliges NS-Zwangsarbeiterlager ist noch fast vollständig erhalten.
                      lager Neuaubing
                                                                  Es wurde 1942 von der Reichsbahn am Rand des Stadtteils Neuaubing errich-
                                                                  tet. Als bauliche Zeugen der massenhaften Ausbeutung stehen die acht erhalte-
                                                                  nen Baracken unter Denkmalschutz. Es ist der einzige erhaltene Lagerkomplex
                                                                  dieser Art in Süddeutschland. Während des Zweiten Weltkriegs lebten hier etwa
                                                                  1 000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, Polen,
                                                                  Italien, den Niederlanden, Frankreich und Tschechien, darunter auch zahlreiche
                                                                  Kinder und Jugendliche. Sie verrichteten schwere körperliche und „kriegswich-
                                                                  tige“ Arbeit im nahe gelegenen Ausbesserungswerk der Reichsbahn.

                      Ort Erinnerungsort Zwangsarbeiterlager      Das NS-Dokumentationszentrum München wird in Neuaubing einen Erinne-
                      Neuaubing, Ehrenbürgstr. 9, 81249 München   rungsort einrichten. Angela Hermann und Paul-Moritz Rabe (NS-Dokumen-
                      Eintritt frei                               tationszentrum) zeigen bei einem Rundgang über das Gelände die Spuren der
                      Anmeldung veranstaltungen.nsdoku@           Vergangenheit, erzählen die Geschichte des Ortes und der dort untergebrach-
                      muenchen.de                                 ten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.
                      Veranstalter NS-Dokumentationszentrum
                      München
Foto: Orla Connolly

                                                                                                              Innenansicht der Baracke 5 im ehemaligen
                                                                                                           Zwangsarbeiterlager Neuaubing, Oktober 2017
Lehrerfortbildung                       Für die Vermittlung der Geschichte des Nationalsozialismus verfügt das
Donnerstag 31|01|2019                   NS-Dokumentationszentrum mit seinem Lernforum im ersten Untergeschoss
14.00–17.00 Uhr                         über ein besonderes Angebot. An interaktiven Medientischen und Compu-
                                        terstationen können Gruppen zu selbst gewählten Schwerpunkten arbeiten.
Der Einsatz von Medien in               Die selbstständige Auseinandersetzung erlaubt es, in individuellem Lern-
                                        tempo eigene Fragen zu entwickeln und zu diskutieren.
der Bildungsarbeit des
NS-Dokumentationszentrums               In der Fortbildung lernen die Teilnehmenden die vielfältigen didaktischen
München                                 Möglichkeiten des Lernforums kennen und erfahren, welche zielgruppen-
                                        spezifischen Angebote zur Verfügung stehen.

                                        Die Fortbildung richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer von Mittel-, Real- und
                                        Berufsschulen sowie Gymnasien.
Ort NS-Dokumentationszentrum München,
Raum 5.12
Eintritt frei
Anmeldung Pädagogisches Institut
www.pi-muenchen.de,
Veranstaltungsnummer 75-NA1.02
Veranstalter NS-Dokumentationszentrum
München in Kooperation mit dem
Pädagogischen Institut

Seminar                                 Die Morde der rechtsextremistischen Terrorzelle „Nationalsozialistischer Unter-
  1918 | 2018 Was ist Demokratie?       grund“ und die Anschläge auf Asylunterkünfte und Geflüchtete in den letzten
Samstag 16|02|2019, 10.00–15.00 Uhr     Jahren haben die Themen Rechtsextremismus und rechtsextreme Gewalt
Samstag 16|03|2019, 10.00–15.00 Uhr     verstärkt in das öffentliche Bewusstsein gebracht. Rechtspopulistische Parteien
                                        schüren Europaskepsis und Fremdenfeindlichkeit. Vermeintliche deutsche
Nie wieder. Schon wieder. Immer         „Patrioten“ treten zur „Rettung des Abendlandes“ an und tragen zur Verrohung
                                        von Sprache und Denken bei.
noch. Aufstieg des National-
sozialismus und heutige Formen          Welche Parallelen und welche Unterschiede bestehen zwischen dem radikalen
des Rechtsextremismus                   Deutschnationalismus der Weimarer Republik und dem heutigen Rechtsext-
                                        remismus? Um dieser Frage nachzugehen, werden im Seminar die zentralen
                                        Bausteine vorgestellt, aus denen sich die nationalsozialistische Weltanschauung
                                        zusammensetzte. In einem zweiten Schritt wird nach den Verbindungen zu
                                        heutigen Formen des antidemokratischen und menschenfeindlichen Denkens
                                        der extremen Rechten gefragt. Außerdem wird diskutiert, inwieweit einzelne
Ort NS-Dokumentationszentrum München,   dieser Elemente auch für die gesellschaftliche Mitte anschlussfähig sind.
Raum 5.12
Eintritt frei
Anmeldung veranstaltungen.nsdoku@
muenchen.de
Veranstalter NS-Dokumentationszentrum
München
Lehrerfortbildung                       Ausgehend von der besonderen Situation in München nach dem Ersten Welt-
Donnerstag 28|02|2019                   krieg zeigt die Fortbildung auf, wie die Stadt zum Sammelbecken rechtsex-
14.00–17.00 Uhr                         tremer Kreise wurde. Besonderes Augenmerk liegt auf den Anfangsjahren
                                        der NSDAP, dem Aufstieg der Partei in München sowie auf dem Scheitern des
Die Wiege der Gewalt. München als       „Hitlerputsches” im Jahr 1923 und den damit einhergehenden Folgen. Es
                                        wird ein inhaltlicher Bogen geschlagen von der Gründung der Partei im Jahre
Gründungs- und Aufstiegsort der
                                        1919 bis zur Inszenierung der Stadt als „Hauptstadt der Bewegung“ während
NSDAP – Orte und Akteure                der Regime-Phase.

                                        Die Teilnehmenden lernen ausgewählte Quellen kennen und erhalten
                                        Informationen zu Orten, Strukturen und Akteuren.

                                        Die Fortbildung richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer von Mittel-, Real- und
Ort NS-Dokumentationszentrum München,   Berufsschulen sowie Gymnasien.
Raum 5.12
Eintritt frei
Anmeldung Pädagogisches Institut
www.pi-muenchen.de,
Veranstaltungsnummer 75-EX0.03
Veranstalter NS-Dokumentationszentrum
München in Kooperation mit dem
Pädagogischen Institut

                                                                                                Fortbildung im Lernforum des
                                                                                                 NS-Dokumentationszentrums
Foto: Orla Connolly

                      Weitere Angebote

                      Lernforum                                                   Katalog
                      Anhand von interaktiven Medientischen, Recherchestationen   zur Dauerausstellung in Deutsch und Englisch
                      sowie einer Präsenzbibliothek können Einzelbesucher und
                      Gruppen alle Inhalte der Dauerausstellung sowie weitere     Kurzführer
                      Themen vertiefen.                                           zur Dauerausstellung in Arabisch, Deutsch,
                                                                                  Englisch, Französisch, Griechisch, Hebräisch,
                      Mediaguides                                                 Italienisch, Polnisch, Russisch, Spanisch, Türkisch;
                      – Basisrundgang durch die Dauerausstellung in Arabisch,     Begleitheft in „Leichter Sprache“
                        Deutsch, Englisch, Französisch, Hebräisch, Italienisch,
                        Polnisch, Russisch, Spanisch, Türkisch, Gebärdensprache   Cafeteria
                        und in „Leichter Sprache“                                 Dienstag bis Freitag | 12.30 bis 17.00 Uhr
                      – Basisrundgang für Kinder und Jugendliche                  Sonntag | 10.30 bis 17.00 Uhr
                      – Thematische Rundgänge (z. B. Antisemitismus,
                        Geschlechterrollen)                                       Buchladen
                                                                                  Dienstag bis Sonntag | 11.00 bis 18.00 Uhr
                      App „Orte Erinnern“ (iOS und Android)                       Telefon +49 89 2800135 | info@literaturhandlung.de
                      Rundgänge im Umfeld des Königsplatzes und im Stadtgebiet
                      auf Deutsch und Englisch
Foto: Orla Connolly

                      Angebote für Gruppen

                      Bitte melden Sie Ihre Gruppe vorab an, unabhängig     Ausstellungsrundgänge mit Guide
                      davon, ob Sie einen Guide buchen möchten.             – auf Deutsch und Englisch,
                                                                              weitere Sprachen auf Anfrage
                      Anmeldung von Gruppen, Buchung von Guides,            – 90 € pro Rundgang inkl. Eintritt
                      Anfragen sowie Informationen zum Rundgangs- und
                      Seminarangebot:                                       Seminare und Fortbildungen
                      buchung.nsdoku@muenchen.de                            – auf Deutsch
                      Telefon +49 89 233-67007                              – 120 € pro Halbtagesseminar inkl. Eintritt
                                                                              180 € pro Ganztagesseminar inkl. Eintritt
                      Alle Angebote sind für Jugendliche unter 18 Jahren
                      sowie Schülerinnen und Schüler, Studierende und
                      Multiplikatoren in der Gruppe kostenfrei.
                      Max. 15 Teilnehmer pro Rundgang und Seminar.
                      Schulklassen und größere Gruppen werden aufgeteilt.
Anfahrt mit dem MVV
U2/U8 oder Bus 100 Haltestelle Königsplatz
Tram 27/28 Haltestelle Karolinenplatz
Keine Besucherparkplätze

Besucherservice | Allgemeine Anfragen
nsdoku@muenchen.de
Telefon +49 89 233-67000

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                       U8 U2 Königsplatz                                                                                                                                            Tram 27 28 Karolinenplatz

                                                                                                            Ma
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Bei Fragen zum Programm und für die
                                                                           ora

Berichterstattung wenden Sie sich bitte an die Pressestelle
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des NS-Doku­mentationszentrums:                                                                                                                                                                                      enn
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Telefon +49 89 233-67013 oder -67014 | Fax +49 89 233-67005                                                                                                                                                                         tra
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                                                                     ina

presse.nsdoku@muenchen.de
                                                                    har

veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de
                                                                   Kat

Wir weisen darauf hin, dass bei unseren Veranstaltungen
gefilmt und fotografiert wird.

Einlassvorbehalt: Personen, die rechtsextremen Parteien
oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene
zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch
                                                                                      Kar
rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige                                lstr
                                                                                                   aße
menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten
                                                                                                                                                                                                                                    z
sind, können von Veranstaltungen im NS-Dokumentations­-                                                                                                                                                                       lat
zentrum München ausgeschlossen werden.                                                                                                                                                                            lia   nsp
                                                                                                                                                                                                          xi   mi
                                                                                                                                                                                                     Ma
Alle Angaben vorbehaltlich Änderung
Öffnungszeiten                                                                                                                          NS-Dokumentationszentrum München
Dienstag–Sonntag 10–19 Uhr                                                                                                                        Max-Mannheimer-Platz 1
(erweiterte Öffnungszeiten für                                                                                                                             80333 München
Schulklassen, Gruppen und                                                                                                                www.ns-dokuzentrum-muenchen.de
Seminarteilnehmer nach Vereinbarung).
                                                                                                                                                  Telefon +49 89 233-67000
Eintrittspreise                                                                                                                                     nsdoku@muenchen.de
Bis 18 Jahre: Eintritt frei
Erwachsene: 5 € | 2,50 € ermäßigt                                                                                                                     | @nsdoku – #nsdoku
Jahreskarte: 20 € | 10 € ermäßigt
                                                                                                                                   Abonnieren Sie unseren Newsletter
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Gestaltung: www.wangler-abele.de | Gedruckt auf Papier aus zertifiziertem Holz, aus kontrollierten Quellen und aus Recyclingmaterial.                    Landeshauptstadt München
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