Riedmüller auf dem Podest in Mannheim

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Riedmüller auf dem Podest in Mannheim
Riedmüller auf dem Podest in Mannheim
Vanessa Riedmüller schaffte es beim U23 European Circuit in
Mannheim, welches gleichzeitig als deutsches Ranglistenturnier
gewertet wird, bis ins Halbfinale und muss sich erst gegen die spätere
Gewinnerin Océane Tahé aus Frankreich mit 15:8 geschlagen geben.

Unter 123 Fechterinnen begann Riedmüller mit einer makellosen
Vorrunde und konnte als 6. gesetzt im 128er Tableau von einem Freilos
profitieren. Mit Siegen gegen die Schweizerin Kim Buech (15:12), Paria
Marokh aus Leverkusen (15:7) und Noemie Meszaros aus
Tauberbischofsheim (15:8) legte sie sich den Weg ins Finale frei. Im
Kampf um eine Medaille kam es zum Heidenheimer Duell gegen
Nadine Stahlberg. Stahlberg hatte es bis ins Finale etwas spannender
gemacht: Nach einem Sieg gegen die Kroatin Paula Jukic (15:11) im
64er Tableau schaffte sie es zweimal den letzten entscheidenden
Treffer zu setzen: Gegen die Schweizerin Manon Emmenegger im 32er
Tableau mit 15:14 und gegen die Amerikanerin Anna Van Brummen mit
14:13. Beim Heidenheimer Duell konnte Riedmüller nach einem
ausgeglichenem ersten Drittel mit 6:6, im zweiten mit 9:6 in Führung
gehen, welche sie sich dann auch bis zum Endstand von 15:10 nicht
mehr nehmen ließ.

                                                                            v.l.n.r. Nadine Stahlberg, Vanessa Heinz und Vanessa Riedmüller

„Ich bin mit meinem 3. Platz rundum zufrieden. Heute hat einfach alles gestimmt. Ich habe sehr locker und konzentriert
fechten können und dadurch meine Aktionen auch gut umgesetzt. Im Halbfinale hat mir dann etwas die Kraft und die nötige
Konzentration gefehlt, die man gegen eine solche Topfechterin braucht“ so eine glückliche Riedmüller, die es das erste Mal
in ihrer Karriere bei einem deutschen Aktiven QB es bis aufs Podest schaffte.

Als dritte Heidenheimerin schaffte es die erst 19-Jährige Vanessa Heinz noch bis ins Finale der Besten 8. Dabei startete sie
mit nur zwei Sieg verhalten ins Turnier, konnte aber ihre Leistung in der Direktausscheidung kontinuierlich steigern. Im
128er Tableau gewinnt sie gegen die Kroatin Lara Petkovic 15:11, im 64er K.O. gegen die Frankfurterin Eva Jonas 15:11,
setzte sich im 32er K.O. gegen die Spanierin Maria Mateos knapp mit 15:14 durch und gewann schließlich um den Einzug
ins Finale gegen Kim Treudt-Gösser aus Solingen wieder knapp mit 12:11. Im Kampf um die Medaille war aber auch hier
Océane Tahé ein zu großes Hindernis und Heinz musste eine deutliche 15:6 Niederlage hinnehmen. Tahé sicherte sich dann
auch den Turniersieg gegen Ricarda Mutlerer aus Leverkusen 15:14.

Weitere Heidenheimer Platzierungen:

18. Anna Hornischer                                               63. Anna Jonas

23. Lis Rottler-Fautsch                                           71. Pauline Loh

47. Franziska Mayr                                                90. Carolin Teuber

48. Sophia Weitbrecht
Riedmüller auf dem Podest in Mannheim
Stephan Rein 13. beim 53. „Weißen Bär“ in Berlin.
Eine konstante Saison bei den Weltcups zeigte das
Heidenheimer Degen-Ass Stephan Rein bis jetzt und auch
beim international stark besetzten deutschen Ranglisten
Turnier in Berlin mit 236 Teilnehmern konnte Rein sich
wieder in den vorderen Rängen platzieren. Mit 4 Siegen und
2 Niederlagen startete er als 55. gesetzt in die
Direktausscheidung und bezwang nach einem Freilos im
256er K.O. den Schweizer Severin De Sepibus 15:6. Auch der
Litauer Tomas Makarovas stellt keine Hürde für den 31-
Jährigen dar und er gewann 15:6. Im 32er Tableau wurde es
aber schon spannender: Gegen den Slowenen Jan Bidovec
hielt er mit 15:14 die Oberhand und stand somit unter den
Besten 16 und seinem Nationalmannschaftskameraden
Lukas Bellmann aus Leverkusen gegenüber.

                                                           Obmann Louis Haenschke mit den Fechtern Jakob Blum, Stephan Rein und Julian Seyd

Nach einem taktisch geprägten Gefecht und mit zusätzlicher Minute nach Zeitablauf riskierte Rein einen Angriff, den
Bellmann mit einer starken Parade Riposte konterte und somit den entscheidenden Treffer zum 12:11 Sieg setzte. „Mein
Ziel war es, mindestens die Besten 8 zu erreichen. Aber durch zwei leicht vergebene Siege in der Vorrunde musste ich schon
recht früh gegen besser gesetzte Fechter im K.O. fechten. Diese konnte ich bis zum 16er Tableau auch für mich entscheiden,
aber dann gegen Bellmann hat mir einfach das Glück gefehlt. “ analysierte Rein.

Niklas Multerer konnte seinerseits 5 Siege und eine Niederlage in der Vorrunde erringen, musste aber nach einem Freilos
im 256er K.O. eine 15:11 Niederlage gegen den Leverkusener Nationalmannschaftsfechter Marco Brinkmann hinnehmen,
der durch eine schlechte Vorrunde nur auf 102 gesetzt war, es aber schlussendlich noch auf Platz 2 des Turniers geschafft
hat. Multerer erreicht im Endklassement Platz 71. Sieger der 53. Auflage des Weißen Bärs ist der Holländer Tristan Tulen.
Viel Zeit zum Regenerieren bleibt nicht, denn am 7. März fliegen die Heidenheimer nach Budapest wo zusammen mit
Damendegen der zweite Grand Prix des Jahres stattfindet.

                                                                                      Weitere Heidenheimer Platzierungen:

                                                                                      106. Julian Seyd

                                                                                      177. Lucas Fendt

                                                                                      203. Jakob Blum

Stephan Rein (l) im Gefecht gegen Makarovas aus Litauen
Riedmüller auf dem Podest in Mannheim
Alexandra Zittel in den Top 32 bei Junioren-EM

Alexandra Zittel kann sich über eine gute Platzierung bei der EM freuen. Foto: Eva Pavia Bizzi Team FIE

Es ist ihre Saison: Nach den Weltcups in Dijon, Bratislava und Luxemburg kann Youngster Alexandra Zittel auf der
Europameisterschaft der Junioren wieder das Beste deutsche Resultat erringen. Nach drei Siegen und zwei knappen
Niederlagen mit 5:4 schaffte sie im 64er Direktausscheid einen deutlichen 15:7 Sieg gegen die Israelin Daria Kanevski,
Nummer 51 der Welt, einzufahren. Im 32er K.O. stand sie keiner Geringeren als der Nummer 1 der Welt, der Russin
Anastasia Soldatova gegenüber. Dies war für die noch bei der A-Jugend startberechtigte Fechterin doch eine zu große
Hürde und Zittel muss sich mit 15:11 geschlagen geben und belegte Platz 26. „Nachdem ich in Dijon Platz 13 belegt hatte,
hatte ich das nötige Selbstvertrauen. Umso schade, dass ich gegen Soldatova verloren habe… Trotzdem freue ich mich
darüber in den Top 32 gewesen zu sein.“, so Alexandra Zittel. Früh verloren haben die beiden Heidenheimerinnen
Viktoria Hilbrig und Lea Mayer. Nachdem Mayer gut ins Turnier gestartet war und 5 ihrer 6 Gefechte gewinnen konnte,
verlor sie im 64er K.O. gegen die Serbin Jana Grijak 15:13. Auch Hilbrig muss sich nach einer 2:4 Vorrunde knapp mit
15:14 gegen die Ungarin Lili Buki, die noch 4 Tage vorher Bronze bei den Kadetten gewonnen hatte, geschlagen geben. Im
Endklassement bedeutete das Platz 36 für Mayer und Platz 54 für Hilbrig unter 79 Starterinnen. Im Teamwettbewerb
konnte sie gemeinsam nur den 14. Platz unter 17 Nationen erreichen. Zuerst verloren sie ihr Auftaktgefecht im 16er
Tableau gegen Rumänien mit 32:45. Bei den Platzierungsgefechten musste man eine knappe 44:42 Niederlage gegen
Estland hinnehmen, konnte einen 45:33 Sieg gegen Serbien einfahren, musste sich aber noch gegen Israel mit 45:29
geschlagen geben.

Bei den Kadetten lief es gar nicht rund. hsblerin Guilia Albrecht konnte nur einen Sieg in der Vorrunde erzielen und
belegte Rang 83 unter 100 Teilnehmerinnen. Im Teamwettbewerb ging Albrecht gemeinsam mit Lina Zerrweck (Fechtclub
Tauberbischofsheim), Lara Goldmann (TSV Bayer 04 Leverkusen und Katrin Meissner (FC Kassel) für Deutschland an den
Start. Leider konnten die deutschen U17 Degendamen nicht mit der Konkurrenz aus 20 europäischen Ländern mithalten
und mussten sich bereits im Auftaktgefecht gegen Estland geschlagen geben. Im Endklassement bedeutet das nur einen
enttäuschenden 19. Platz.
Riedmüller auf dem Podest in Mannheim
Janik Ritz und Guilia Albrecht gewinnen Gold
Beim A-Jugend Ranglistenturnier der
Interessengemeinschaft Württemberg und
Baden Nord in Schwäbisch Hall konnten am
Wochenende die hsbler 4 Medaillen im Einzel
und 2 Medaillen in der Mannschaft holen.
Janik Ritz sicherte sich Gold im Herrendegen,
nachdem er im Viertelfinale gegen
Vereinskamerad Gernot Kummer 15:9
gewann, im Halbfinale den Mannheimer
Michael Trebis 15:10 bezwang und im Finale
den Reutlinger Alexander Katsamis mit 15:11
schlug, der seinerseits im Halbfinale den
Heidenheimer Vince Vogel 15:9 besiegt
hatte. In der Mannschaft musste sich das hsb-
Team um Jannik Ritz, Till Giese und Cedric
Reiser und Vince Vogel im Finale eine 45:29
Niederlage gegen Mannheim hinnehmen und
belegte den zweiten Rang. HSB 2 erfochte
sich den 4. Platz.                Gernot Kummer, Vince Vogel und Jannik Ritz
                                                                              Alla Zittel, Giulia Albrecht, Mariella Tomic und Carolina Alves de Lima

Im Damendegen schaffte es Giulia Albrecht bis ganz nach Oben auf das Podest. Die Kadettin, die gerade erst von einer
enttäuschenden Europameisterschaft zurückgekehrt ist, wollte bei diesem Turnier zeigen, dass sie es besser kann. So liess
sie sich die Goldmedaille nicht nehmen, und setzte sich im Finale gegen ihre Vereinskollegin Alla Zittel mit 15:14 durch.
Mit Carolina Alves de Lima und Mariella Tomic schafften es noch zwei weitere Heidenheimerinnen ins Finale der Besten 8.
In der Mannschaft wurde das Quartett ihrer Favoritenrolle gerecht und besiegten im Finale Ditzingen klar mit 45:29.

      Cedric Reiser, Till Giese, Vince Vogel und Janik Ritz holten den zweiten Platz.               Alla Zittel, Guilia Albrecht, Carolina Alves de Lima und Mariella Tomic
Riedmüller auf dem Podest in Mannheim
Anna Hornischer: Ein Leben zwischen Hörsaal und Weltcup
Havanna, Hörsaal, Training, Doha,
Hörsaal, Training und dann noch zum
Weltcup nach Barcelona. So sieht der
Alltag von Anna Hornischer aus. Die 23-
Jährige Heidenheimerin ficht seit ihrem
neunten Lebensjahr und das recht
erfolgreich: Junioreneuropameisterin
im Team 2015, Bronzemedaille im Team
bei der U23 Europameisterschaften in
Minsk 2017 und Bronzemedaille bei der
deutschen Meisterschaft 2018. Ihr
persönlicher Favorit waren die
Juniorenweltmeisterschaften           in
Tashkent.

                                                      Jede freie Minute wird zum Lernen genutzt. Anna Hornischer in der Wettkampfhalle in Doha.

Das Land Usbekistan bot eine interessante Kultur, die Menschen fechtbegeistert und die Bronzemedaille im Team war ein
nettes Mitbringsel. Ihr Jurastudium in Augsburg und das tägliche Training unter einen Hut zu bekommen, ist nicht immer
einfach: „Wenn ich in Augsburg bin, versuche ich die erste Trainingseinheit wie Laufen oder Krafttraining vor dem Frühstück
zu erledigen. Um 9 Uhr beginnen dann die Vorlesungen oder ich gehe in die Bibliothek zum Lernen.
Zwangsvollstreckungsrecht und internationales Privatrecht stehen derzeit auf dem Plan. Um 16 Uhr verlasse ich meistens
die Uni, setzte mich ins Auto und fahre die gute Stunde nach Heidenheim ins Training.“

                                                                                            Duale Karriere, Sport und Ausbildung
                                                                                            zu vereinbaren, bedeutet viel
                                                                                            Organisation und Verzichte. Aber auf
                                                                                            den Sport zu verzichten, kam für Anna
                                                                                            Hornischer nie in Frage. „Ich habe in
                                                                                            den letzten 14 Jahren das Fechten
                                                                                            lieben gelernt. Außerdem hat bei mir
                                                                                            immer alles nur funktioniert, wenn ich
                                                                                            ausgelastet war. Ich bin ein Arbeitstier
                                                                                            und brauche sowohl die sportliche als
                                                                                            auch die kognitive Beanspruchung.
                                                                                            Dass es mit dem Beginn des Jura
                                                                                            Studiums so stressig wird, hätte ich
                                                                                            nicht gedacht, aber man wächst ja mit
                                                                                            seinen Herausforderungen. Allerdings
                                                                                            muss ich kritisieren, dass es in
                                                                                            Deutschland wenig Unterstützung für
                                                                                            den Weg der dualen Karriere gibt.

Foto Augusto Bizzi FIE
Riedmüller auf dem Podest in Mannheim
Bei Sport und Uni ist kaum ein Miteinander möglich. Beispielweise verlangt der Bundestrainer Anwesenheitspflicht bei den
Lehrgängen, egal ob ich dadurch Vorlesungen oder Übungen verpasse. Auch die Uni gibt sich recht unflexibel bei Nachholen
von Klausuren, wenn ich mal auf einem Wettkampf bin. Ich würde mir da einen Kontakt zwischen Universität und
Fechterbund wünschen. Und nicht nur Druck von beiden Seiten, überall anwesend zu sein.“ In Frankreich gibt es zum
Beispiel ein extra Fördersystem für Kadersportler, die studieren. Dort können die Sportler mehr Fehlstunden in Anspruch
nehmen, extra Nachhilfe beantragen und Klausuren nachholen.

Auch die finanzielle Seite betrübt oft das Gemüt von Anna Hornischer. „Meine Passion für den Fechtsport ist groß, aber ich
kann schon verstehen, dass manche Nachwuchstalente des deutschen Sportes alles hinschmeißen. Ich werde zum Beispiel
derzeit nicht von der Deutschen Sporthilfe mit Geld gefördert. Ich wurde am Anfang dieser Saison nicht in den
Damendegen-Perspektivkader berufen. Aus Gründen, die mir bis heute nicht erläutert wurden, und das obwohl ich rein
rechnerisch genug Ranglistenpunkte letzte Saison gesammelt habe, um diesen Status zu erhalten. Einen Nebenjob neben
dem Studium und Sport ist zeittechnisch einfach nicht möglich “ so Hornischer. Ganz alleine gelassen wird sie aber nicht:
Das Fechtzentrum Heidenheim hat ein neues Patensystem lanciert, wo talentierte Fechter wie Anna Hornischer von einem
Paten finanziell unterstützt werden. Im Gegenzug hält der Fechter Kontakt zu seinem Paten, berichtet regelmäßig von
seinen Wettkämpfen.

Ziele im Fechten hat sich Hornischer genug vorgenommen: Medaillen bei der U23 Europameisterschaft, die dieses Jahr im
Juni in Plovdiv (Bulgarien) stattfindet, sowie bei der Universiade im Juli in Napoli (Italien) und der Traum vom Titel der
deutschen Meisterin. Langfristig will sie auch Mitglied der deutschen Nationalmannschaft im Aktiven Bereich werden und
nebenbei will sie bis 2022 noch ihr erstes Staatsexamen in Jura absolvieren.

Foto: Eva Pavia Bizzi Team FIE
Riedmüller auf dem Podest in Mannheim Riedmüller auf dem Podest in Mannheim Riedmüller auf dem Podest in Mannheim Riedmüller auf dem Podest in Mannheim
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