Rückenschmerzen adé Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden - Gesunde Mitarbeiter - gesunder Betrieb

 
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Rückenschmerzen adé Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden - Gesunde Mitarbeiter - gesunder Betrieb
Gesunde Mitarbeiter – gesunder Betrieb

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Rückenschmerzen adé
Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden                          Modul

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                                         Praxishilfen von
Rückenschmerzen adé Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden - Gesunde Mitarbeiter - gesunder Betrieb
Modul

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            StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

                                                                   Bearbeitet von:
                                                                   Monika Liebich, Bernhard Kirchner und
                                                                   Matthias Bradatsch
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Rückenschmerzen adé Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden - Gesunde Mitarbeiter - gesunder Betrieb
Inhaltsverzeichnis

Themenauswahl
Was interessiert Sie besonders?                                       S. 4

Allgemeine Informationen
Die Wirbelsäule – Belastung und Beanspruchung                         S. 5
Aufbau der Wirbelsäule                                                S. 6
Die kranke Wirbelsäule                                                S. 10
Die Berufskrankheiten der Wirbelsäule                                 S. 11
Was können Sie tun?                                                   S. 12
Weitere Vorschläge für Bewegungs- und Entspannungsübungen             S. 14

Checklisten und Fragebögen
Checkliste: Muskel- und Skelettsystem / Ergonomie                     S. 16

                                                                                                                                         Inhaltsverzeichnis
Vordrucke/Handlungshilfen
Leitmerkmalmethode zur Beurteilung von Heben, Halten, Tragen          S. 19
Handlungsanleitung für die Beurteilung der Arbeitsbedingungen gemäß
Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und Lasthandhabungsverordnung
(LasthandhabV)                                                        S. 23

Unterweisungsmaterialien
Folie 1: Rückenschmerzen – die Gründe                                 S. 26
Folie 2: Die Muskulatur des Rumpfes                                   S. 27
                                                                                                                                         Modul
Folie 3: Die Abschnitte der Wirbelsäule                               S. 28
Folie 4: Aufbau eines Wirbels
Folie 5: Wirbelkörper und Bandscheibe
                                                                      S. 29
                                                                      S. 30
                                                                                                                                               4
Folie 6: Be- und Entlastung der Wirbelsäule                           S. 31
Folie 7: Die Bandscheibe                                              S. 32
Folie 8: Rückentraining                                               S. 33
Folie 9: Schwere Lasten – mit Hilfsmitteln bewegen                    S. 34
Folie 10: Schwere Lasten – zu zweit tragen                            S. 35
Folie 11: Drehbewegungen vermeiden                                    S. 36
Folie 12: Richtig Heben und Tragen I                                  S. 37
Folie 13: Richtig Heben und Tragen II                                 S. 38
Folie 14: Lasten gleichmäßig verteilen                                S. 39
                                                                              StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

Kontaktadressen/Seminarangebote
Ihre Ansprechpartner in der StBG/BBG                                  S. 40
Weitere Kontaktadressen zum Thema Wirbelsäule                         S. 41
Adressen von Selbsthilfegruppen und Patientenhilfen                   S. 42

                                                                                                                                     3
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Themenauswahl

                                                                             Was interessiert Sie besonders?

                                                                             Ich möchte mich genauer über das Thema „Wirbelsäulenerkrankungen“
                                                                             informieren.
                                                                             Ë Lesen Sie bitte das Kapitel „Allgemeine Informationen“.

                                                                             Ich möchte mir meinen Betrieb gern daraufhin anschauen, ob es dort
                                                                             Arbeitsbedingungen gibt, die zu Wirbelsäulenerkrankungen führen
                                                                             können.
                                                                             Ë Verwenden Sie bitte die „Leitmerkmalmethode zur Beurteilung von
                                                                                 Heben, Tragen, Halten“, die Sie unter dem Punkt „Vordrucke/Handlungs-
                                                                                 hilfen“ ab Seite 19 finden.

                                                                             Ich wüsste gern, was man tun kann, um Wirbelsäulenerkrankungen
                                                                             vorzubeugen oder entgegenzuwirken.
                                                                             Ë Auf den Seiten 12-15 finden Sie Tipps zum rückengerechten Heben und
                                                                                 Tragen sowie zu Bewegungs- und Entspannungsübungen.
  Themenauswahl

                                                                             Ich hätte gern Beratung zu einem konkreten Fall bei mir im Unternehmen.
                                                                             Ë Unter „Kontaktadressen“ finden Sie die Adressen und Telefonnummern
                                                                                 unserer Arbeitsmediziner und weiterer kompetenter Ansprechpartner, die
                                                                                 Sie gerne beraten.

                                                                             Ich möchte eine Informationsveranstaltung/Unterweisung zum Thema
                                                                             „Prävention von Wirbelsäulenerkrankungen“ in meinem Betrieb
                                                                             durchführen.
                                                                             Ë Wenden Sie sich bitte an Ihre Ansprechpartner der Bergbau- und
Modul
                                                                                 Steinbruchs-Berufsgenossenschaft (Adressen siehe unter „Kontaktad-

4                                                                                ressen und Seminarangebote“) oder verwenden Sie die beiliegenden
                                                                                 Folien auf der DVD.
                      StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

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Rückenschmerzen adé Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden - Gesunde Mitarbeiter - gesunder Betrieb
Allgemeine Informationen
   So nicht!                                                       Sondern so!    1

    Allgemeine Informationen

Die Wirbelsäule – Belastung und Beanspruchung
Nach übereinstimmenden Statistiken der Krankenkassen sind Muskel-
Skeletterkrankungen in den letzten Jahrzehnten stetig angestiegen. Zusam-
                                                                                                                                                 Modul
men mit Erkrankungen der Atemwege stehen sie an der Spitze der Arbeitsun-
fähigkeitsursachen. Ca. ein Drittel der Arbeitsausfallzeiten und 20 Prozent der
Frührenten sind durch Wirbelsäulenerkrankungen bedingt.
                                                                                                                                                         4
Im Allgemeinen liegt diesen chronischen Wirbelsäulenleiden ein Missverhält-
nis zwischen tatsächlicher Beanspruchung und Leistungsfähigkeit zugrunde.
Ursache geringerer Leistungsfähigkeit können angeborene, anlagebedingte
Fehlbildungen oder erworbene, sich allmählich entwickelnde Schädigungen
sein. Nicht zu vernachlässigen sind auch die Konstitution und der Trainingszu-
stand der Beschäftigten. So stellen objektive und messbare Arbeitsbelastun-
gen wie etwa das Heben und Tragen 1       mit einer Gewichtsbelastung
bestimmter Größe für jeden Menschen zunächst die gleiche Belastung dar.
Die gesundheitsrelevante (Über-) Beanspruchung entsteht erst im Zusam-
                                                                                      StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

menspiel der Person und ihrer individuellen Eigenschaften mit den Arbeitsbe-
dingungen. Gleiche Belastungen führen demnach zu unterschiedlichen
Beanspruchungen.

Das wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat in den Jahren 1994 – 1998
Befragungen von mehr als 20.000 Beschäftigten in 100 Betrieben durchge-
führt. Dabei wurden Rückenbeschwerden von 45 Prozent der Befragten
angegeben. An zweiter Stelle folgten mit 34 Prozent Verspannungen und
Verkrampfungen der Muskulatur, die eine häufige Ursache von Rückenbe-
schwerden darstellen. Das Ergebnis dieser Befragungen ist in Abbildung 1
                                                                                                                                             5
Rückenschmerzen adé Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden - Gesunde Mitarbeiter - gesunder Betrieb
Gesundheitliche Beschwerden im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz

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                                                                                        Rückenschmerzen              45,3                                                                                     77

                                                                                        Verspannungen/Verkrampfungen        34                                                                                79,9

                                                                                        Müdigkeit/Abgeschlagenheit          33,9                                                                   69,9

                                                                                        Gelenkschmerzen                      31,7                                                                   72,1

                                                                                        Nervosität/Unruhe                         27,8                                                              73,2

                                                                                        Kopfschmerzen                              26,3                                                    61,3

                                                                                        Schlafstörungen                             24,3                                                          68,2
  Allgemeine Informationen

                                                                                        Hautprobleme                                 22,7                                           53,3

                                                                                        Reizbarkeit                                  22,2                                                                76,1

                                                                                        Magenschmerzen/Sodbrennen                     20,8                                       48,1

                                                                                                               60            40              20       0        20         40         60                  80          100

                                                                                                                                   Abbildung 1: Ergebnisse der Befragung des wissenschaftlichen
                                                                                                                                   Institutes der AOK (WldO) zu gesundheitlichen Beschwerden am
                                                                                                                                   Arbeitsplatz (Wldo 2000)

                                                                                                                                   dargestellt (Quelle: WIdO 2000). Besonders für Rückenschmerzen, Verspan-
                                                                                                                                   nungen, Reizbarkeit, Nervosität, Unruhe, Augenreizungen und Gelenk-
Modul
                                                                                                                                   schmerzen wurde von der Mehrzahl der Beschäftigten ein Zusammenhang

4                                                                                                                                  mit dem Arbeitsplatz gesehen.

                                                                                                                                   Es wurden außerdem die Belastungen ausgewertet, die besonders oft mit
                                                                                                                                   Rückenschmerzen einhergehen (s. Abbildung 2). Dabei stehen biomecha-
  Allgemeine Informationen

                                                                                                                                   nische Belastungen, wie gebückte Arbeitshaltung, häufiges Bücken, körper-
                                                                                                                                   lich schwere Arbeiten, schwere Hebearbeiten und Tragen schwerer Lasten im
                                                                                                                                   Vordergrund. Aber auch Belastungen durch hohes Arbeitstempo und psycho-
                                                                                                                                   soziale Faktoren, wie schlechtes Betriebsklima, führen bei jeweils 59 Prozent
                                                                                                                                   der Befragten zu Rückenschmerzen. Neben dem Betriebsklima ist auch die
                                                                                                                                   Arbeitszufriedenheit ein wichtiger Faktor. Beschäftigte, die sehr unzufrieden
                                                                                                                                   mit der Arbeit sind, gaben zu 67 Prozent Rückenprobleme an. Je mehr Belas-
                                                                                                                                   tungsfaktoren auftreten, desto höher ist das Risiko für Rückenerkrankungen.
                                 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

                                                                                                                                   Aufbau der Wirbelsäule           2

                                                                                                                                   Die Wirbelsäule ist die tragende Stützkonstruktion unseres Körpers und
                                                                                                                                   besteht aus 24 beweglichen und 9 verschmolzenen ehemaligen Wirbeln. Zu
                                                                                                                                   den beweglichen Wirbeln gehören die 7 Halswirbel der Halswirbelsäule, die
                                                                                                                                   12 Brustwirbel der Brustwirbelsäule und die 5 Lendenwirbel der Lendenwir-
                                                                                                                                   belsäule. 5 Kreuzwirbel und 4 Steißwirbel sind zum Kreuz- und Steißbein
                                                                                                                                   verschmolzen.
                             6
Rückenschmerzen adé Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden - Gesunde Mitarbeiter - gesunder Betrieb
Arbeitsbedingungen, die häufig mit Rückenschmerzen verbunden sind
                                                 Unter Rückenschmerzen leiden häufig (in Prozent):

   gebückte Haltung, Bücken               67,7

   Arbeit gefällt gar nicht               66,5

   körperlich schwere Arbeit              66,5

   schwere Hebearbeiten                   66,1

   Tragen schwerer Gegenstände            65,5

   zur Seite gedrehter Oberkörper         65

   Schieben/Ziehen schwerer Gegenstände 64

   ununterbrochen gleiche Bewegungen      63,8

   Unvollständigkeit des Körperschutzes   60,9

   harte/kalte Lauf- und Standfläche      60

                                                                                                                                                                                         Allgemeine Informationen
   Leiden unter hohem Leistungsdruck      59,7

   Arbeitstempo                           59,1

   ständiges Stehen                       59,1

   Betriebsklima ist schlecht             58,9

   beengte Platzverhältnisse              58,5

                                                 52      54        56        58       60        62         64       66   68

Abbildung 2: Zusammenhang zwischen Arbeitsbedingungen und
Rückenschmerzen (WldO 2000)

Die Wirbelsäule ist physiologisch gekrümmt im Sinne einer lang gestreckten
Doppel-S-Form. Stabile knöcherne Bestandteile, die Wirbel, sind mit drucke-
                                                                                                                                                                                         Modul
lastischem Gewebe, den Bandscheiben, kombiniert und verbinden sich mit
dazugehörigen Muskeln, Bändern und Sehnen zu einer funktionellen Einheit.                                                                                                                        4
                                                                                                     Halswirbelsäule

                                                                                                     Brustwirbelsäule
                                                                                                                              StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

                                                                                                     Lendenwirbelsäule

                                                                                                     Wirbellöcher

                                                                                                     Kreuzbein

   2                                                                                                 Steißbein

                                                                                                                                                                                     7
Rückenschmerzen adé Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden - Gesunde Mitarbeiter - gesunder Betrieb
Die Doppel-S-Form der Wirbelsäule sorgt im Zusammenspiel mit der Mus-
                                                                                        kulatur für eine Art Federwirkung. Durch diesen doppelten Krümmungswech-
                                                                                        sel besitzt die Wirbelsäule erheblich mehr Widerstandskraft als wenn sie
                                                                                        gerade wäre. Die Bandscheiben im Bereich der sog. Umschlagsbereiche sind
                                                                                        jedoch durch die wechselnde Druckbelastung besonders beansprucht und
                                                                                        dadurch auch besonders gefährdet. Ein Wirbel 3      besteht aus Wirbelkörper,
                                                                                        Wirbelbogen, Querfortsätzen, Dornfortsatz und Gelenkfortsätzen.

                                                                                                                                                        Wirbelkörper

                                                                                                                                                        Querfortsatz
  Allgemeine Informationen

                                                                                                                                                        Wirbelbogen

                                                                                                                                                        Gelenkfortsatz

                                                                                                                                                        Wirbelkanal

                                                                                                                                                        Dornfortsatz

                                                                                           3

                                                                                        Durch die Aneinanderreihung der Wirbelkörper entsteht das Rückgrat mit dem
                                                                                        Wirbelkanal. Der Wirbelkanal umgibt und schützt das weiche, empfindliche
                                                                                        Rückenmark und die Rückenmarksnerven. Die Endflächen der Wirbelkörper
                                                                                        sind durch elastische Polster, die Bandscheiben, miteinander verbunden. Die
                                                                                        Bandscheibe besteht aus einem inneren Gallertkern und einem äußeren
Modul
                                                                                        Faserknorpelring. 4   Je zwei Wirbelkörper und eine Bandscheibe bilden eine

4                                                                                       Bewegungseinheit.

                                                                                        Die Funktion der Bandscheiben ist vergleichbar mit der von Puffern. Sie
                                                                                        verteilen den auf die Wirbelsäule wirkenden Druck gleichmäßig, ermöglichen
                                                                                        Bewegungen der Wirbelsäule in alle Richtungen und dämpfen in begrenztem
                                                                                        Umfang harte Stöße. Die Festigkeit der knöchernen Wirbelsäule wird zusätz-
                                                                                        lich gewährleistet durch Bänder, die sich längs über die Wirbelkörper und die
                                                                                        Bandscheiben hinweg ziehen - ein breites vorderes Band ist an den Wirbelkör-
                                                                                        pern verankert und ein schmaleres hinteres mit den Bandscheiben verbunden.

                                                                                           Bandscheibe
                                 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

                                                                                           Faserring

                                                                                           Gallertkern

                                                                                           Wirbelkörper

                                                                                           Bänder

                                                                                           4
                             8
Rückenschmerzen adé Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden - Gesunde Mitarbeiter - gesunder Betrieb
Außerdem ist sowohl für die notwendige Stabilität als auch für die erforder-
liche Flexibilität der Wirbelsäule eine gut ausgebildete Muskulatur verantwort-
lich, das sog. „Muskelkorsett“ 5 . Die Muskeln und Bänder stützen die
Wirbelsäule und gewährleisten eine richtige Einleitung der von außen
wirkenden Kräfte. Liegt ein Ungleichgewicht der einzelnen Bauelemente vor,
ist die gesamte Struktur bedroht. Durch die Höhe der Bandscheiben und die
Form der seitlichen Gelenkfortsätze werden die Zwischenwirbellöcher
gebildet, die normalerweise genügend Raum für den Austritt von Rücken-
marksnerven lassen. Diese verteilen sich bis in die feinsten Nervenstränge                              5
über den gesamten Körper. So ist das Rückenmark die Verbindung zwischen
den Organen, den verschiedenen Körperstrukturen und dem Gehirn.
Die Bandscheibe wird nicht über den Blutkreislauf ernährt, sondern durch
Diffusion im Sinne eines Pumpmechanismus. Belastungen der Bandscheibe

                                                                                                                                                                       Allgemeine Informationen
im Sinne von Druck, Drehung oder Kippung führen zu einem Flüssigkeitsaus-
tritt. Bei der Entlastung strömt ähnlich wie bei einem sich vollsaugenden
Schwamm Flüssigkeit ein. Statische Belastung beim Sitzen oder Stehen führt
also zum Stillstand des Stoffwechsels - bei Bewegung jedoch verbessert sich
die Ernährung der Bandscheibe. Bei verschiedenen Körperhaltungen
verändert sich der Druck auf die Bandscheibe (s. Abbildung 3).

                              Verschiedene Druckbelastungen der Wirbelsäule

                             500

                             450

                             400
Normiert auf Stehen - in %

                             350

                             300
                                                                                                                                                                       Modul

                             250

                             200
                                                                                                                                                                               4
                             150

                             100

                              50

                               0
                                                                                                  MPa
                                   0,1   0,12   0,5   1,1   0,46   0,83   0,3   2,3   1,7   1,1

Abbildung 3: Verschiedene Situationen der Bandscheibenbelas-
tung im Bereich der Lendenwirbelsäule (verändert nach Wilke)
                                                                                                            StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

Im Laufe des Lebens unterliegen die Bandscheiben einem normalen Alte-
rungsprozess und die Elastizität nimmt ab. Durch die damit verbundene
Höhenabnahme wird der Mensch kleiner.

                                                                                                                                                                   9
Rückenschmerzen adé Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden - Gesunde Mitarbeiter - gesunder Betrieb
Die kranke Wirbelsäule

                                                                                             Rückenbeschwerden resultieren meistens aus schmerzhaften Verspannungen
                                                                                             der Muskulatur. Diese Form der Rückenschmerzen ist jedoch kein Drama – in
                                                                                             den meisten Fällen verschwinden sie von allein.

                                                                                             Eine wichtige Grundregel lautet dabei: Aktivität ist besser als Schonung!
                                                                                             Rückenbeschwerden sind ein Warnsignal, das körperliche, geistige und
                                                                                             seelische Wohlbefinden wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Versuchen Sie,
                                                                                         6   mit ärztlicher Unterstützung die Ursachen für ihre Beschwerden herauszufin-
                                                                                             den und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Nutzen Sie z.B. die wohltuende
                                                                                             Wirkung eines regelmäßigen Bewegungs- und Entspannungsprogramms und
  Allgemeine Informationen

                                                                                             nehmen Sie sich Zeit für Ihre Gesundheit!

                                                                                             Rückenerkrankungen sind häufig auf einen vorzeitigen und verstärkten
                                                                                             Verschleiß einzelner Bandscheiben zurückzuführen. Die degenerativen
                                                                                             Prozesse in einer Bewegungseinheit laufen folgendermaßen ab.

                                                                                             Ë Durch den Elastizitätsverlust des Bandscheibengewebes kommt es zu
                                                                                                 einer Höhenminderung des Bandscheibenkernes und nachfolgend zur
                                                                                                 Instabilität der kleinen Wirbelgelenke, zur Gefügelockerung. Um diese
                                                                                                 Instabilität auszugleichen, treten in solchen Bereichen schmerzhafte
                                                                                                 Muskelverspannungen auf. Ferner können Schmerzen durch eine
                                                                                                 Reizung der aus dem Rückenmark austretenden Nervenstränge
                                                                                                 auftreten.
                                                                                             Ë Bei Fortschreiten des Prozesses bilden sich in den Randleisten der
Modul                                                                                            Wirbelkörper knöcherne Randzacken, die wiederum durch Druck auf die

4                                                                                                Nervenstränge und die empfindlichen Gelenkkapseln Schmerzen
                                                                                                 auslösen. 6
                                                                                             Ë Treffen die Randzacken im Laufe des chronischen Prozesses aufeinan-
                                                                                                 der, verschmelzen die benachbarten Wirbelkörper durch Spangenbil-
                                                                                                 dungen fest miteinander. Dadurch wird die Beweglichkeit in den betref-
                                                                                                 fenden Bewegungseinheiten erheblich verschlechtert bis aufgehoben, die
                                                                                                 Beschwerden jedoch bessern sich letztlich.

                                                                                             Die krankhafte Bewertung der Verschleißerscheinungen einzelner Wirbelsäu-
                                                                                             lenabschnitte wird im Wesentlichen bestimmt durch das Auftreten chronischer
                                                                                             Schmerzen. Schmerz ist nicht allein ein körperliches, sondern zugleich ein
                                                                                             psychisches Phänomen. Man spricht nicht umsonst von der „Psychosomatik
                                  StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

                                                                                             des Rückenschmerzes“. Wir wissen heute, dass psychische Belastungen wie
                                                                                             lang andauernder innerer oder äußerer Druck, Konflikte mit Partner, Kollegen
                                                                                             und Kindern, finanzielle Sorgen und die Unzufriedenheit mit den eigenen
                                                                                             Lebensumständen bei immer mehr Menschen zu teilweise chronischen
                                                                                             Muskelverspannungen führen.

                                                                                             Schmerzen sind in der Regel Warnsignale, die darauf hinweisen, dass eine
                                                                                             Störung des Gleichgewichtes der Wirbelsäule eingetreten ist. Liegen die
                                                                                             Ursachen im Bereich der Lendenwirbelsäule, spricht man von einem Lumbal-
                                                                                             syndrom. Störungen im Gefüge der Hals- oder Brustwirbelsäule werden als

                             10
Faserring

Hals- oder Brustwirbelsäulensyndrom bezeichnet. Reizungen bestimmter            Gallertkern

Nervenwurzeln führen zum Krankheitsbild der Ischialgie (Lendenwirbelsäule)
                                                                                Nervenbahnen
oder zu Neuralgien (Halswirbelsäule). Treten die Schmerzen plötzlich und
lokalisiert auf und gehen mit einem erheblichen Verlust der Beweglichkeit
einher, wird im Volksmund von „Hexenschuss“ oder „steifem Hals“ gespro-
chen. Die Ausprägung der degenerativen Veränderungen muss dabei nicht
unbedingt mit der Stärke der Schmerzen in Bezug stehen.

Kommt es durch Alterung und/oder Überbeanspruchung zum Reißen des
Faserknorpelringes der Bandscheibe, kann deren weicher Gallertkern
herausgedrückt werden, es kommt zum Bandscheibenvorfall. 7

                                                                                                                                                                      Allgemeine Informationen
Durch Druck auf die Nervenwurzeln kommt es zu Schmerzen und Gefühls-
störungen im betroffenen Bereich bis hin zu Lähmungserscheinungen.              Bandscheibenvorfall
Am häufigsten tritt der Bandscheibenvorfall in den sog. „Umschlagsberei-
chen“ auf, d. h. in den Segmenten L4/L5, L5/S1 (4./5. Lendenwirbel bzw. 5.      Nervenbahnen
Lenden-/1. Steißbeinwirbel) und C6/C7 (6./7. Halswirbel).

Aber noch mal sei gesagt – die meisten Rückenbeschwerden haben nichts
damit zu tun, dass die Bandscheiben verletzt sind.

Die Berufskrankheiten der Wirbelsäule

Seit 01.01.1993 ist es möglich, Rückenerkrankungen unter bestimmten Voraus-
setzungen als Berufskrankheit Nr. 2108, 2109 und/oder 2110 anzuerkennen:

                                                                                                      7                                                               Modul
Nr.2108
Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjäh-                                                                                                        4
riges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder durch langjährige Tätigkeiten
in extremer Rumpfbeugehaltung ...

Nr.2109
Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule durch langjähriges
Tragen schwerer Lasten auf der Schulter ...

Nr. 2110
Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjähri-
ge, vorwiegend vertikale Einwirkung von Ganzkörperschwingungen im Sitzen ...
                                                                                                          StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

... die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die
Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der
Krankheit ursächlich waren oder sein können.

Alle Berufskrankheiten sind in der Berufskrankheitenverordnung (BKV)
aufgeführt, die zurzeit in der Fassung vom 5.9.2002 gilt. Die BKV enthält als
Anlage die Berufskrankheitenliste. Die Merkblätter der jeweiligen Berufs-
krankheiten erläutern u. a. die Voraussetzungen, die für die Anerkennung
einer Berufskrankheit erfüllt sein müssen.

                                                                                                                                                                 11
Wenn Sie Fragen haben oder annehmen, dass eine Berufskrankheit vorliegen
                                                                                             könnte, sprechen Sie bitte mit Ihrem Betriebsarzt.

                                                                                             Zur Beurteilung von Arbeitsbedingungen können Sie auf die nachfolgenden
                                                                                             Checklisten und die „Leitmerkmalmethode“ zurückgreifen.

                                                                                         8   Was können Sie tun?

                                                                                             Jeder dritte Fehltag im Betrieb geht auf das Konto von Muskel- und Rückener-
                                                                                             krankungen. Vor allem Wirbelsäulenschäden sind ein schleichendes Leiden,
                                                                                             das nicht von heute auf morgen auftritt. Über Jahrzehnte entstanden, lassen
                                                                                             sich die meisten Schäden nicht wieder gutmachen.
  Allgemeine Informationen

                                                                                             Neben der natürlich empfohlenen ausreichenden Bewegung gibt es unter-
                                                                                             schiedliche Möglichkeiten, so zum Beispiel die Rückenschulen, die auch von
                                                                                             den Krankenkassen unterstützt werden.

                                                                                             Das Ziel von Rückenschulen ist die Veränderung von ungünstigen, den
                                                                                             Rücken belastenden Verhaltensweisen. Es geht darum, Bewegungsabläufe
                                                                                             so zu erlernen, dass sie den Rücken möglichst wenig belasten und diese
                                                                                             erlernten Bewegungsabläufe auch im Alltag und Beruf anzuwenden.
                                                                                             Es existieren eine Reihe von verschiedenen Rückenschulen, die aber alle
                                                                                         9   gemeinsam haben, dass sie erklären, wie das menschliche Skelett aufgebaut
                                                                                             ist, warum und wie es zu Schäden kommen kann und wie man diese versucht
                                                                                             zu vermeiden. Weiterhin vermitteln sie Informationen über unterschiedliche
                                                                                             gymnastische Übungen. Entscheidend ist, sich viel zu bewegen und die für die
Modul
                                                                                             Stabilisierung der Wirbelsäule notwendige Muskulatur zu trainieren. Wie weiter

4                                                                                            oben schon erklärt, brauchen die Bandscheiben den ständigen Wechsel
                                                                                             zwischen Be- und Entlastung, um mit Nährstoffen versorgt zu werden.

                                                                                             Folgende Inhalte der „präventiven Rückenschule“ wurden von der Konfödera-
                                                                                             tion der Deutschen Rückenschulverbände jüngst verabschiedet:

                                                                                              1   Körperwahrnehmung und Körpererfahrung
                                                                                              2   Haltungs- und Bewegungsschulung 8
                                                                                              3   Training der motorischen Grundeigenschaften
                                                                                              4   Entspannung und Stressmanagement
                                                                                              5   Kleine Spiele/ Spielformen und Parcours
                                                                                              6   Wissensvermittlung und Information
                                  StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

                                                                                              7   Strategien zur Schmerzbewältigung
                                                                                              8   Verhältnisprävention
                                                                                              9   Vorstellung von Life-time-Sportarten
                                                                                             10   Gespräche
                                                                                             11   Evaluation

                             12
So nicht!                               Sondern so!                   10

                                                                                                                                                 Allgemeine Informationen
   So nicht!                               Sondern so!                   11                                                                      Modul

                                                                                                                                                         4
Wichtig ist auch:
Ë Wenn Sie etwas tragen müssen, verteilen Sie die Lasten gleichmäßig. 9
Ë Gehen Sie, wenn Sie etwas anheben, in die Hocke, die Füße möglichst
    dicht an den zu tragenden Gegenstand.
Ë Vermeiden Sie das Anheben von Gegenständen mit gebeugtem                      12
    Rücken. 10
Ë Vermeiden Sie Drehbewegungen im Rücken. Drehen Sie lieber den
    ganzen Körper! 11
Ë Holen Sie sich möglichst Hilfe; zu zweit sind viele Arbeiten rücken-
                                                                                     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

    schonender ausführbar als allein 12
Ë Benutzen Sie Hebe- und Tragehilfen, wann immer möglich! 13

Dies waren nur einige Beispiele, wie Sie sich und Ihrer Wirbelsäule das Leben
erleichtern können. Informieren Sie sich bei Ihrem Betriebsarzt, Hausarzt
oder der Krankenkasse über die Möglichkeiten einer Rückenschule in Ihrer
Nähe.

                                                                                13

                                                                                                                                            13
Weitere Vorschläge für Bewegungs-
                                                                                         und Entspannungsübungen:

                                                                                         Drei Grundregeln sollten berücksichtigt werden:

                                                                                         1   Die körperlichen Aktivitäten sollten in den Alltag integriert werden.
                                                                                         2   Sie müssen sich am individuellen Wohlbefinden orientieren.
                                                                                         3   Gemeinschaftliches Sporttreiben sorgt in der Regel dafür, dass man
                                                                                             kontinuierlich „am Ball“ bleibt.

                                                                                         Dafür eignen sich zum Beispiel folgende Sportarten:
  Allgemeine Informationen

                                                                                         Ë Nordic Walking trainiert den ganzen Körper, fördert die Ausdauer und ist
                                                                                             für jedes Alter geeignet. Nordic Walking ist strammes Gehen mit kräf-
                                                                                             tigem Stockeinsatz, wobei über 600 Muskeln zum Einsatz kommen.
                                                                                         Ë Regelmäßiges Radfahren stärkt die Rückenmuskulatur und die gleich-
                                                                                             mäßigen Beinbewegungen kräftigen besonders die Region im Bereich
                                                                                             der Lendenwirbelsäule. Daneben hat es positiven Einfluss auf die
                                                                                             Herzfunktion, stärkt die Ausdauerleistungfähigkeit und regt den Stoff-
                                                                                             wechsel an. (Internetadresse: www.cyclingandhealth.com).
                                                                                         Ë Beim Schwimmen wird jedes Gelenk bewegt, der Körper ist durch die
                                                                                             Auftriebskraft des Wassers leicht, so dass der Kraftaufwand relativ
                                                                                             gering ist. Rückenschwimmen ist besonders vorteilhaft für die Wirbel-
                                                                                             säule.
                                                                                         Ë Tanzen ist auch ein Fitnesstraining. Dabei werden Beweglichkeit, Kraft,
                                                                                             Schnelligkeit, Ausdauer und Koordination trainiert.
Modul                                                                                    Ë Joggen verbessert die Funktionsfähigkeit der Gelenke und hilft so bei

4                                                                                            z.B. Rückenbeschwerden. Laufen schadet auf keinen Fall den Gelenken,
                                                                                             sogar Marathonläufer leiden seltener an Arthrosebeschwerden als
                                                                                             Nichtläufer im gleichen Alter. Menschen mit Übergewicht und vorgeschä-
                                                                                             digten Knochen oder Gelenken sollten jedoch als Alternative andere
                                                                                             Sportarten wählen.

                                                                                         Wenn die Psyche eines Menschen unter Druck oder Stress gerät, sodass
                                                                                         daraus körperliche Krankheiten entstehen, spricht man von psychosoma-
                                                                                         tischen Erkrankungen. So können auch muskuläre Beschwerden psychoso-
                                                                                         matisch bedingt sein. Hier können Entspannungsverfahren wie Autogenes
                                                                                         Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga, Tai Chi, Qui
                                                                                         Gong oder auch Saunabaden Beschwerden vorbeugen oder lindern.
                                  StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

                                                                                         Ë Autogenes Training ist eine Entspannungsmethode, die den ganzen
                                                                                             Menschen betrifft. Sie wirkt beruhigend, lösend und regenerierend auf
                                                                                             Körper, Seele und Geist. Durch regelmäßiges Üben gelingt es beispiels-
                                                                                             weise auf den Spannungszustand der Muskulatur einzuwirken und
                                                                                             Beschwerden vorzubeugen oder zu lindern.
                                                                                         Ë Die Progressive Muskelentspannung wurde von Edmund Jacobson
                                                                                             entwickelt. Durch systematisches Training von Anspannung und Ent-
                                                                                             spannung von Muskelgruppen wird eine verstärkte bewusste Körper-
                                                                                             wahrnehmung erzielt.

                             14
Ë Yogaübungen verfolgen grundsätzlich einen ganzheitlichen Ansatz, der
    Körper, Geist und Seele in Einklang bringen soll, wodurch der Körper
    geübt und gestärkt wird. Rückenproblemen und arbeitsbedingten
    Verspannungen wird entgegengewirkt.
Ë Tai Chi ist eine alte chinesische Bewegungskunst, die in den letzten
    25 Jahren in Deutschland einen großen Auftrieb erfahren hat. Die
    scheinbar in Zeitlupe ausgeführten Übungen dienen der inneren Ausge-
    glichenheit und Entspannung, der Vorbeugung von psychosomatischen
    (Muskel-) Störungen und der allgemeinen Vitalität.
Ë Qui Gong sind Atem-, Bewegungs-, Meditationsübungen, die die
    Selbstheilungskräfte des Körpers anregen sollen.
Ë Regelmäßige Saunabäder wirken sehr beruhigend und entspannend
    (nicht nur auf die Muskulatur) und sorgen auf Dauer für Ausgeglichenheit.

                                                                                                                                            Allgemeine Informationen
                                                                                                                                            Modul

                                                                                                                                                    4

    Weitere Informationen:

    Krankenkassen bieten eigene Kurse und Seminare im Bereich der
    Gesundheitsförderung an und fördern die Teilnahme oder Organisa-
    tion von Seminaren (wie z.B. zu Jogging, Nordic Walking, Rücken-
    schulen). Grundsätzlich prüfen die Krankenkassen die Qualifikatio-
                                                                                StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

    nen der Anbieter und die Inhalte der Maßnahmen der Primärprä-
    vention und betrieblichen Gesundheitsförderung. Die vermittelten
    Inhalte und angewandten Methoden sowie die Durchführungsbeding
    ungen müssen den Anforderungen entsprechen, die der Leitfaden zu
    den Handlungsfeldern der Spitzenverbände der Krankenkassen
    nennt. Daher fragen Sie bitte bereits vor einer Seminaranmeldung
    nach, welche Kurse von Ihrer Krankenkasse angeboten oder bezu-
    schusst werden. So können Sie sicher sein, dass die Seminarange-
    bote qualitativ hochwertig sind und ggf. sogar bares Geld sparen!

                                                                                                                                       15
4
                                                                                                Modul
                                                                                                                    Checklisten/Fragebögen

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     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

     Muskel-Skelettsystem / Ergonomie

      Nr.
      Faktoren für arbeitsbedingte                                                           Mögliche Maßnahmen zur Verbesserung                    Weitere Maßnahmen        Maßnahmen-
      Gesundheitsgefahren                        Gefährdungen/ Beanspruchungen               (gewählte Maßnahmen angeben)                           zur Verbesserung         kontrolle

      1.                                         Häufiges Heben und Tragen von Lasten           1       Transporthilfsmittel und Hubeinrichtungen   Maßnahmen                Verantwortlich:
      Beanspruchungen des                                                                               einsetzen                                   ausreichend:                         1

      Muskel-Skelettsystems                      Heben und Tragen von Lasten > 50 kg auf
      in der Produktion                          der Schulter                                   1       Verringerung der Lastgewichte                1   Ja       1   Nein
                                                                                                                                                                                                        Checklisten und Fragebögen

                                                                                                                                                                             Termin:
                                                 Vorhandene technische Hilfsmittel werden       1       Zusätzliche Personen zu Hilfe nehmen        Weitere Maßnahmen:                   1

                                                 nicht eingesetzt                                                                                             1

                                                                                                1       Rückenschule
                                                 Langes Stehen ohne Gelegenheit zum Sitzen                                                                                   Erledigung:
                                                                                                1       Unterweisung                                Weitergehende
                                                 Dauerndes Sitzen ohne Gelegenheit zum                                                              Information:              1   Ja         1   Nein
                                                 zeitweiligen Stehen und Gehen                  1       Wechsel der Körperhaltung ermöglichen
                                                                                                                                                    BGI 523
                                                 Stark gebeugt/gebückt/extreme Rumpfbeu-        1       Individuelle Anpassung der Arbeitshöhen
                                                 gehaltung

                                                 Über-Kopf-Arbeit

                                                 Zwangshaltung durch beengte
                                                 Raumverhältnisse

                                                 Schieben und Ziehen von schweren Lasten
Nr.
      Faktoren für arbeitsbedingte                                                              Mögliche Maßnahmen zur Verbesserung                      Weitere Maßnahmen         Maßnahmen-
      Gesundheitsgefahren                        Gefährdungen/ Beanspruchungen                  (gewählte Maßnahmen angeben)                             zur Verbesserung          kontrolle

      2.                                         Belastungen durch:                             1        Wechselnde Sitz- und Stehhaltung                Maßnahmen                 Verantwortlich:
      Beanspruchungen des                                                                                                                                ausreichend:                          1

      Muskel-Skelettsystems                      Langes statisches Sitzen/Stehen                1        Einsatz ergonomisch gestalteter Büromöbel
      im Büro                                                                                                                                             1   Ja        1   Nein
                                                 Unergonomische Bedienung von Büroma-           1        Einsatz geeigneter Aufstiege                                              Termin:
                                                 schinen und -einrichtungen                                                                              Weitere Maßnahmen:                    1

                                                                                                1        Ausgleichsübungen gegen Bewegungsarmut                     1

                                                 Fehlende bzw. ungeeignete Aufstiege für
                                                 höhere Regalfächer                             1        Einsatz blend-, reflexions- und flimmerfreier                             Erledigung:
                                                                                                         Bildschirme                                     Weitergehende
                                                 Büromöbel sind nicht ergonomisch                                                                        Information:               1   Ja         1   Nein
                                                                                                1        Anpassung des Kontrastes von Bildschirmen
                                                 Belastungen der Augen durch Mängel am                                                                   (BGV A4)
                                                 Bildschirm (Blendung und Reflexion, falscher   1        Einsatz von Handauflagen für Tastaturen         G 37
                                                 Kontrast, Flimmern sowie falscher Augenab-                                                              BGI 523
                                                 stand und Blickwinkel des Auges, Negativ-      1        Positivdarstellung der Bildschirmabbildung      BildschArbV
                                                 darstellung)

                                                 Statische Beanspruchung der Gelenke beim
                                                 Schreiben

     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

17
                                                                                                                    Checklisten/Fragebögen
                                                                                             4
                                                                                                 Modul
4
                                                                                               Modul
                                                                                                                   Checklisten/Fragebögen

18
     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

      Nr.
      Faktoren für arbeitsbedingte                                                            Mögliche Maßnahmen zur Verbesserung                    Weitere Maßnahmen        Maßnahmen-
      Gesundheitsgefahren                        Gefährdungen/ Beanspruchungen                (gewählte Maßnahmen angeben)                           zur Verbesserung         kontrolle

      3.                                         Statisches Sitzen/Stehen                     1        Wechselnde Sitz- bzw. Stehhaltung             Maßnahmen                Verantwortlich:
      Arbeiten an Maschinen mit                                                                                                                      ausreichend:                         1

      Werkzeugen                                 Statische Muskelbelastung
                                                                                              1        Ergonomische Anordnung von Anzeigegeräten
                                                  (z.B. Bohren über Kopf)                                                                             1   Ja       1   Nein
                                                                                                       und Stellteilen
                                                                                                                                                                              Termin:
                                                 Unergonomische Anordnung von Stellteilen
                                                                                                                                                     Weitere Maßnahmen:                   1
                                                                                              1        Ablage- und Lagermöglichkeiten in Greifnähe
                                                 und Anzeigegeräten
                                                                                                                                                               1

                                                 Fehlende Ablage- und Lagermöglichkeiten in   1        Schaffung geeigneter Aufstiege
                                                                                                                                                                              Erledigung:
                                                 unmittelbarer Nähe
                                                                                                                                                     Weitergehende
                                                 Unergonomische Sitz- und Stehplätze                                                                 Information:              1   Ja         1   Nein

                                                 Unergonomische Gestaltung von Maschinen                                                             BGI 523
                                                 und Werkzeugen

                                                 Zu hohe/niedrige Auf- und Abstiege zu
                                                 Maschinen

      4.                                         Fehlende oder ungeeignete Auf- und           1        Schaffung geeigneter Auf- und Abstiege        Maßnahmen                Verantwortlich:
      Arbeiten auf Fahrzeugen                    Abstiege                                                                                            ausreichend:                         1

      und Maschinen                                                                           1        Anbringen ergonomischer Haltegriffe
                                                 Fehlende oder unergonomische Haltegriffe                                                             1   Ja       1   Nein

                                                                                              1        Fahrzeuge mit schwingungsgedämpften Sitzen                             Termin:
                                                 Unergonomische Steh- und Sitzplätze
                                                                                                                                                     Weitere Maßnahmen:                   1
                                                                                                       einsetzen
                                                                                                                                                               1
                                                 Zu enge/kleine Fahrzeugkabinen
                                                                                              1        Bei der Beschaffung von Fahrzeugen und
                                                                                                       Maschinen ergonomische Aspekte berücksich-                             Erledigung:
                                                 Unergonomische Anordnung von Stellteilen
                                                 und Anzeigegeräten                                    tigen                                         Weitergehende
                                                                                                                                                     Information:              1   Ja         1   Nein

                                                                                              1        Ergonomische Anordnung von Stellteilen und
                                                                                                       Anzeigegeräten                                BGI 523
Vordrucke/Handlungshilfen

Leitmerkmalmethode zur Beurteilung von Heben,
Halten, Tragen

Zur praxisgerechten Analyse der objektiv vorhandenen Arbeitsbelastung wird
die Leitmerkmalmethode empfohlen.
Zuerst erfolgt die Erfassung und Dokumentation der vier Leitmerkmale
Ë Zeitdauer/Häufigkeit,
Ë Lastgewicht,
Ë Körperhaltung und
Ë Ausführungsbedingungen.

Anschließend wird aus den Einschätzungen dieser Leitmerkmale ein Risiko-

                                                                                                                                                                  Vordrucke/Handlungshilfen
wert errechnet, der Werte von 2 bis ca. 80 annehmen kann. Rein rechnerisch
sind höhere Punktwerte möglich, praktisch jedoch nicht erreichbar.
Dabei gelten Werte bis 25 als sicher, Werte oberhalb 50 als stark risikobehaf-
tet. Im Bereich von 25 bis 50 ist die Risikoabschätzung unter Berücksichtigung
der individuellen Belastbarkeit der Beschäftigten vorzunehmen.

                                             10             25                   50   Punkte
                              gering
 individuelle Belastbarkeit
                              hoch

                                                                                                                                                                  Modul
Ansicht und Ausdruck des Formblattes
Unbedingte Voraussetzung für die Anwendung ist eine gute Kenntnis der zu                                                                                                  4
beurteilenden Tätigkeit. Ergonomische oder sicherheitstechnische Zusatz-
kenntnisse sind nicht erforderlich. Bei Vorhandensein dieser Kenntnis dauert
die Beurteilung wenige Minuten.
Fehlt diese Kenntnis, muss eine Tätigkeitsanalyse durchgeführt werden.

Mögliche Ergebnisse – und was dann?
Grundsätzlich gilt:

                               < 25 Punkte    kein Handlungsbedarf
                                                                                                      StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

                               > 50 Punkte    Notwendigkeit einer technischen und/oder
                                              organisatorischen Umgestaltung

 25 bis 50 Punkte                             Notwendigkeit der Ermittlung der individuellen
                                              Belastungswahrnehmung der Beschäftigten durch
                                              Ë Fragen zur Arbeitsbeanspruchung und
                                              Ë Fragen zu den gesundheitlichen Beschwerden

                                                     Aufklärung von arbeitsbedingten Zusammenhängen
                                                     und Ableitung von Gestaltungsnotwendigkeiten
                                                                                                                                                             19
Beurteilung von Heben, Tragen, Halten anhand von                                                                              Version 2001
                                                                                          Leitmerkmalen
                                                                                          Die Gesamttätigkeit ist ggf. in Teiltätigkeiten zu gliedern. Jede Teiltätigkeit mit
                                                                                          erheblichen körperlichen Belastungen ist getrennt zu beurteilen.

                                                                                           Arbeitsplatz/Teiltätigkeit:

                                                                                          1. Schritt: Bestimmung der Zeitwichtung
                                                                                          (Nur eine zutreffende Spalte ist auswählbar!)

                                                                                             Hebe- oder Umsetzvorgänge                                         Halten                                          Tragen
                                                                                                               (< 5s)                                          (> 5s)                                          (> 5m)
  Vordrucke/Handlungshilfen

                                                                                                      Anzahl                    Zeit-               Gesamtdauer                     Zeit-            Gesamtweg                Zeit-
                                                                                                  am Arbeitstag               wichtung              am Arbeitstag               wichtung            am Arbeitstag           Wichtung

                                                                                                        < 10                      1                      < 5 min                     1                 < 300 m                 1

                                                                                                    10 bis < 40                   2                  5 bis 15 min                    2            300 m bis < 1 km             2

                                                                                                   40 bis < 200                   4             15 min bis 1 Stunde                  4             1 km bis < 4 km             4

                                                                                                    200 bis 500                   6          1 Stunde bis < 2 Stunden                6               4 bis < 8 km              6

                                                                                                  500 bis < 1000                  8         2 Stunden bis < 4 Stunden                8              8 bis < 16 km              8

                                                                                                        1000                     10                  ≥ 4 Stunden                     10                    16 km               10

                                                                                           Beispiele:                                       Beispiele:                                        Beispiele:
                                                                                           • Setzen von Mauersteinen                        • Halten und Führen eines Gussrohlings            • Möbeltransport,
Modul                                                                                      • Einlegen von Werkstücken in eine                bei der Bearbeitung an einem                     • Tragen von Gerüstteilen vom Lkw

4                                                                                            Maschine
                                                                                           • Pakete aus einem Container
                                                                                                                                             Schleifblock
                                                                                                                                            • Halten einer Handschleifmaschine
                                                                                                                                                                                               zum Aufstellort

                                                                                             entnehmen und auf ein Band legen               • Führen einer Motorsense

                                                                                          2. Schritt: Bestimmung der Wichtungen von Last, Haltung
                                                                                          und Ausführungsbedingungen

                                                                                                Wirksame Last 1)                                                         Wirksame Last 1)
                                                                                                                                        Lastwichtung                                                           Lastwichtung
                                                                                                  für Männer                                                                für Frauen

                                                                                                        < 10 kg                                 1                                   < 5 kg                              1
                                   StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

                                                                                                    10 bis < 20 kg                              2                             5 bis < 10 kg                             2

                                                                                                   20 bis < 30 kg                               4                            10 bis < 15 kg                             4

                                                                                                   30 bis < 40 kg                               7                            15 bis < 25 kg                             7

                                                                                                         40 kg                                 25                                   25 kg                            25

                                                                                          1) Mit der „wirksamen Last“ ist die Gewichtskraft bzw. Zug-/Druckkraft gemeint, die der
                                                                                             Beschäftigte tatsächlich bei der Lastenhandhabung ausgleichen muss. Sie entspricht
                                                                                             nicht immer der Lastmasse. Beim Kippen eines Körpers wirken nur etwa 50 %, bei der
                                                                                             Verwendung einer Schubkarre oder Sackkarre nur 10 % der Lastmasse.

                              20
Charakteristische Körper-                                                                                            Haltungs-
                                                                Körperhaltung, Position der Last
  haltungen und Lastposition2)                                                                                          wichtung

                                                  • Oberkörper aufrecht, nicht verdreht
                                                  • Last am Körper                                                            1

                                                  • geringes Vorneigen oder Verdrehen des Oberkörpers
                                                  • Last am Körper oder körpernah                                             2

                                                  • tiefes Beugen oder weites Vorneigen
                                                  • geringe Vorneigung mit gleichzeitiger Verdrehung des Oberkörpers          4

                                                                                                                                                                                                Vordrucke/Handlungshilfen
                                                  • Last körperfern oder über Schulterhöhe

                                                  • weites Vorneigen mit gleichzeitigem Verdrehen des Oberkörpers
                                                  • Last körperfern
                                                                                                                              8
                                                  • eingeschränkte Haltungsstabilität beim Stehen
                                                  • Hocken oder Knien

2) Für die Bestimmung der Haltungswichtung ist die bei der Lasthandhabung eingenommene
    charakteristische Körperhaltung einzusetzen; z.B. bei unterschiedlichen Körperhaltungen
    mit der Last sind mittlere Werte zu bilden – keine gelegentlichen Extremwerte verwenden!

                                                                                                                        Ausf.-
 Ausführungsbedingungen
                                                                                                                       wichtung

 Gute ergonomische Bedingungen, z. B. ausreichend Platz, keine Hindernisse im Arbeitsbereich,
 ebener rutschfester Boden, ausreichend beleuchtet,                                                                       0
 gute Griffbedingungen                                                                                                                                                                          Modul

 Einschränkung der Bewegungsfreiheit und ungünstige ergonomische Bedingungen
                                                                                                     2
                                                                                                                                                                                                        4
 (z. B. 1.: Bewegungsraum durch zu geringe Höhe oder durch eine Arbeitsfläche unter 1,5 m                                 1
 eingeschränkt oder 2.: Standsicherheit durch unebenen, weichen Boden eingeschränkt)

 Stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit und/oder Instabilität des Lastschwerpunktes                                       2

3. Schritt: Bewertung
Die für diese Tätigkeit zutreffenden Wichtungen sind in das Schema einzu-
tragen und auszurechnen.
                                                                                                                                    StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

        Lastwichtung

        Haltungswichtung
+
        Ausführungsbedin-
+       gungswichtung
        Summe                                             Zeitwichtung                              Punktwert
=                                               x                                              =

Anhand des errechneten Punktwertes und der folgenden Tabelle kann eine
grobe Bewertung vorgenommen werden.
3) Unabhängig davon gelten die Bestimmungen des Mutterschutzgesetzes.

                                                                                                                                                                                           21
Risikobereich                Punktwert            Beschreibung

                                                                                                                                             Geringe Belastung, Gesundheitsgefährdung durch körperliche
                                                                                                    1                         < 10
                                                                                                                                             Überbeanspruchung ist unwahrscheinlich.

                                                                                                                                             Erhöhte Belastung, eine körperliche Überbeanspruchung ist bei vermindert
                                                                                                                                                                       4)
                                                                                                    2                     10 bis < 25        belastbaren Personen möglich. Für diesen Personenkreis sind Gestaltungs-
                                                                                                                                             maßnahmen sinnvoll.

                                                                                                                                             Wesentlich erhöhte Belastung, körperliche Überbeanspruchung ist auch für
                                                                                                    3                     25 bis < 50        normale belastbare Personen möglich.
                                                                                                                                                                                            5)
                                                                                                                                             Gestaltungsmaßnahmen sind angezeigt.
  Vordrucke/Handlungshilfen

                                                                                                                                             Hohe Belastung, körperliche Überbeanspruchung ist wahrscheinlich.
                                                                                                    4                         ≥ 50                                                               5)
                                                                                                                                             Gestaltungsmaßnahmen sind erforderlich.

                                                                                          3) Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass mit steigenden Punktwerten die Belastung des Muskel-Skelett-Systems zunimmt. Die Grenzen
                                                                                               zwischen den Risikobereichen sind aufgrund der individuellen Arbeitstechniken und Leistungsvoraussetzungen fließend. Damit darf die
                                                                                               Entscheidung nur als Orientierungshilfe verstanden werden.
                                                                                          4) Vermindert belastbare Personen sind in diesem Zusammenhang Beschäftigte, die älter als 40 oder jünger als 21 Jahre alt, „Neulinge“ im Beruf
                                                                                               oder durch Erkrankungen leistungsgemindert sind.
                                                                                          5) Gestaltungserfordernisse lassen sich anhand der Punktwerte der Tabellen ermitteln. Durch Gewichtsverminderung, Verbesserung der Ausfüh-
                                                                                               rungsbedingungen oder Verringerung der Belastungszeiten können Belastungen vermieden werden.

                                                                                           1    Überprüfung des Arbeitsplatzes aus sonstigen Gründen erforderlich:

Modul                                                                                     Begründung:        ………………………………………………………………………………………………………………………………

4                                                                                         …………………………………………………………………………………………………………………………………………………

                                                                                          …………………………………………………………………………………………………………………………………………………

                                                                                          …………………………………………………………………………………………………………………………………………………

                                                                                          …………………………………………………………………………………………………………………………………………………

                                                                                          Datum der Beurteilung: …………………………………………… Beurteilt von: ……………………………………………………
                                   StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

                                                                                          Hrsg.: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik 2001

                              22
Handlungsanleitung für die Beurteilung der
Arbeitsbedingungen gemäß Arbeitsschutzgesetz
(ArbSchG) und Lasthandhabungsverordnung
(LasthandhabV) mit der Leitmerkmalmethode
Heben, Halten, Tragen, Ziehen und Schieben

     Achtung!

     Dieses Verfahren dient der orientierenden Beurteilung der Arbeitsbe-
     dingungen beim Heben und Tragen von Lasten. Trotzdem ist bei der
     Bestimmung der Zeitwichtung, der Lastwichtung, der Haltungswich-
     tung und Ausführungsbedingungswichtung eine gute Kenntnis der zu

                                                                                                                                             Vordrucke/Handlungshilfen
     beurteilenden Teiltätigkeit unbedingte Voraussetzung. Ist diese nicht
     vorhanden, darf keine Beurteilung vorgenommen werden. Grobe
     Schätzungen oder Vermutungen führen zu falschen Ergebnissen

Die Beurteilung erfolgt grundsätzlich für Teiltätigkeiten und ist auf
einen Arbeitstag zu beziehen. Wechseln innerhalb einer Teiltätigkeit
Lastgewichte und/oder Körperhaltungen, so sind Mittelwerte zu bilden.
Treten innerhalb einer Gesamttätigkeit mehrere Teiltätigkeiten mit deutlich
unterschiedlichen Lastenhandhabungen auf, sind diese getrennt einzu-
schätzen und zu dokumentieren.

Zur Beurteilung sind 3 Schritte erforderlich:
 1   Bestimmung der Zeitwichtung                                                                                                             Modul
 2
 3
     Bestimmung der Wichtung der Leitmerkmale
     Bewertung                                                                                                                                       4
Bei der Bestimmung der Wichtungen ist grundsätzlich die Bildung von
Zwischenstufen (Interpolation) erlaubt. Eine Häufigkeit von 40 ergibt z.B. die
Zeitwichtung 3. Einzige Ausnahme ist die wirksame Last von ≥ 40 kg für den
Mann und ≥ 25 kg für die Frau. Diese Lasten ergeben kompromisslos eine
Lastwichtung von 25.

1. Schritt: Bestimmung der Zeitwichtung
                                                                                 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

Die Bestimmung der Zeitwichtung erfolgt anhand der Tabelle getrennt für drei
mögliche Formen der Lastenhandhabung:

Ë Für Teiltätigkeiten, die durch regelmäßiges Wiederholen kurzer Hebe-,
     Absenk- oder Umsetzvorgänge gekennzeichnet sind, ist die Anzahl der
     Vorgänge bestimmend für die Zeitwichtung.
Ë Für Teiltätigkeiten, die durch Halten einer Last gekennzeichnet sind, wird
     die Gesamtdauer des Haltens zugrunde gelegt.

                                                                                                                                        23
Gesamtdauer = Anzahl der Haltevorgänge x Dauer für einen einzelnen
                                                                                          Haltevorgang
                                                                                          Ë Für Teiltätigkeiten, die durch Tragen einer Last gekennzeichnet sind, wird
                                                                                              der Gesamtweg, der mit Last gegangen wird, zurunde gelegt. Dabei wird
                                                                                              eine mittlere Geschwindigkeit beim Laufen von 4 km/h 1m/s angenom-
                                                                                              men.

                                                                                          2. Schritt: Bestimmung der Wichtung von Last, Haltung und
                                                                                          Ausführungsbedingungen

                                                                                          2.1 Lastgewicht
  Vordrucke/Handlungshilfen

                                                                                          Ë Die Bestimmung der Lastwichtung erfolgt anhand der Tabelle getrennt für
                                                                                              Männer und Frauen.
                                                                                          Ë Werden im Verlauf der zu beurteilenden Teiltätigkeit unterschiedliche Las-
                                                                                              ten gehandhabt, so kann ein Mittelwert gebildet werden, sofern die größte
                                                                                              Einzellast bei Männern 40 kg und bei Frauen 25 kg nicht überschreitet.
                                                                                              Zum Vergleich können auch Spitzenlastwerte verwendet werden. Dann
                                                                                              muss jedoch die verringerte Häufigkeit dieser Spitzen zugrunde gelegt
                                                                                              werden, auf keinen Fall die Gesamthäufigkeit.
                                                                                          Ë Bei Hebe-/Halte-/Trage-/Absetztätigkeiten ist die wirksame Last
                                                                                              zugrunde zu legen. Mit der wirksamen Last ist die Gewichtskraft gemeint,
                                                                                              die der Beschäftigte tatsächlich ausgleichen muss. Die Last ist somit
                                                                                              nicht immer gleich dem Gewicht des Gegenstandes. Beim Kippen eines
                                                                                              Kartons wirken nur etwa 50 % des Kartongewichtes.
                                                                                          Ë Beim Ziehen und Schieben von Lasten ist eine gesonderte Beurteilung
                                                                                              erforderlich.
Modul

4                                                                                         2.2 Körperhaltung
                                                                                          Die Bestimmung der Körperhaltungswichtung erfolgt anhand der Pikto-
                                                                                          gramme in der Tabelle. Es sind die für die Teiltätigkeit charakteristischen
                                                                                          Körperhaltungen beim Handhaben der Lasten zu verwenden. Werden als
                                                                                          Folge des Arbeitsfortschritts unterschiedliche Körperhaltungen eingenom-
                                                                                          men, so kann ein Mittelwert aus den Haltungswichtungen für die zu beurtei-
                                                                                          lende Teiltätigkeit gebildet werden.

                                                                                          2.3 Ausführungsbedingungen
                                                                                          Zur Bestimmung der Ausführungsbedingungswichtung sind die zeitlich
                                                                                          überwiegenden Ausführungsbedingungen zu verwenden. Gelegentlicher
                                                                                          Diskomfort ohne sicherheitstechnische Bedeutung ist nicht zu berücksichti-
                                   StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

                                                                                          gen. Sicherheitsrelevante Merkmale sind im Textfeld „Überprüfung des
                                                                                          Arbeitsplatzes aus sonstigen Gründen“ zu dokumentieren.

                              24
3. Schritt: Die Bewertung

Die Bewertung jeder Teiltätigkeit erfolgt anhand eines teiltätigkeitsbezogenen
Punktwertes (Berechnung durch Addition der Wichtungen der Leitmerkmale und
Multiplikatoren mit Zeitwichtung).

Ë Bewertungsgrundlage sind biomechanische Wirkungsmechanismen in
    Verbindung mit Dosismodellen. Hierbei wird berücksichtigt, dass die interne
    Belastung der Lendenwirbelsäule entscheidend von der Oberkörpervornei-
    gung und dem Lastgewicht abhängt sowie mit steigender Belastungsdauer
    und/oder -häufigkeit, Seitneigung und/oder Verdrehung zunimmt.

                                                                                                                                                Vordrucke/Handlungshilfen
Ë Zusammenfassende Bewertungen bei mehreren Teiltätigkeiten sind
    problematisch, da sie über die Aussagefähigkeit dieser orientierenden
    Analyse hinausgehen. Sie erfordern in der Regel weitergehende arbeitsana-
    lytische Verfahren zur Gefährdungsbeurteilung.

Ë Ableitbare Gestaltungsnotwendigkeiten
    Aus dieser Gefährdungsabschätzung sind sofort Gestaltungsnotwendigkeiten
    und -ansätze erkennbar. Grundsätzlich sind die Ursachen hoher Wichtungen
    zu beseitigen. Im Einzelnen sind das bei hoher Zeitwichtung organisatorische
    Regelungen, bei hoher Lastwichtung die Reduzierung des Lastgewichtes
    oder der Einsatz von Hebehilfen und bei hoher Haltungswichtung die
    Verbesserung der Arbeitsplatzgestaltung.

Ë Sonderfall Ziehen und Schieben
    Hier ist die Hilfestellung durch den Betriebsarzt notwendig, da eine einfache
                                                                                                                                                Modul
    Abschätzung durch einen Punktwert noch nicht Bestandteil der Leitmerkmal-
    methode ist.
                                                                                    StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007
                                                                                                                                                        4

                                                                                                                                           25
Folie       Modul
                                                                                        Unterweisungsmaterialien
                                                                 1            4

26
     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

     Rückenschmerzen – die Gründe

           Angaben in %

           Verspannungen                                                                         Überbelastung
                                                            43              28
           Knochenverschleiß                                                           Einseitige Belastung
                                                 28                               21
           Schweres Heben/Tragen                                         Ungünstige/falsche Körperhaltung
                                       20                                              18
           Bandscheibenvorwölbung                                                      Bandscheibenvorfall
                                14                                                          14
           Wirbelsäulenverkrümmung                                                      Bewegungsmangel
                               13                                                           13
           Ungünstige Sitzhaltung                                                                 Übergewicht
                              12                                                             12
           Stress                                                                                       Zugluft
                              12                                                             12
           Kälte                                                                                  Zuviel Sitzen
                 1                                                                                       1
           Zuviel Stehen                                                                                 Unfall
                         8                                                                              2
           Abnutzung, Verschleiß
                 1
Die Muskulatur des Rumpfes

     Funktionen
     Ë Streckung
     Ë Seitneigung
     Ë Drehung der Wirbelsäule

     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

27
                                                            Folie   Modul
                                                                            Unterweisungsmaterialien
                                                            2       4
Folie   Modul
                                                                             Unterweisungsmaterialien
                                                            3       4

28
     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

     Die Abschnitte der Wirbelsäule

                                                                            Halswirbelsäule

                                                                            Brustwirbelsäule

                                                                            Lendenwirbelsäule

                                                                            Wirbellöcher

                                                                            Kreuzbein

                                                                            Steißbein
Aufbau eines Wirbels

                                                                            Wirbelkörper

                                                                            Querfortsatz

                                                                            Wirbelbogen

                                                                            Gelenkfortsatz

                                                                            Wirbelkanal

                                                                            Dornfortsatz

     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

29
                                                            Folie   Modul
                                                                              Unterweisungsmaterialien
                                                            4       4
Folie   Modul
                                                                            Unterweisungsmaterialien
                                                            5       4

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     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

     Wirbelkörper und Bandscheibe

             Bandscheibe

             Faserring

             Gallertkern

             Wirbelkörper

             Bänder
Be- und Entlastung der Wirbelsäule

                                    500

                                    450

                                    400

                                    350

                                    300

                                    250

                                    200

                                    150

                                    100

       Normiert auf stehen - in %
                                     50

                                      0
                                                                                                                                    MPa
                                           0,1         0,12   0,3     0,5        1,1     0,46       0,83       2,3      1,7   1,1

                                          Nährstoff- und            Eingeschränkte
                                          Flüssigkeitsauf-          Nährstoffaufnahme,
                                          nahme möglich             Flüssigkeitsabgabe

     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

31
                                                                                                Folie      Modul
                                                                                                                     Unterweisungsmaterialien
                                                                                                6          4
Folie    Modul
                                                                                   Unterweisungsmaterialien
                                                                7         4

32
     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

     Die Bandscheibe

     Ë Normale Bandscheibe                                  Ë Bandscheibenvorfall

          Faserring                                          Bandscheibenvorfall

          Gallertkern
                                                             Nervenbahnen

          Nervenbahnen
Rückentraining

     Ë Bandscheiben brauchen den ständi-
       gen Wechsel zwischen Belastung
       und Entlastung, um funktionsfähig zu
       bleiben

     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

33
                                                            Folie   Modul
                                                                            Unterweisungsmaterialien
                                                            8       4
Folie   Modul
                                                                            Unterweisungsmaterialien
                                                            9       4

34
     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

     Schwere Lasten – mit Hilfsmitteln bewegen

     Ë Wenn möglich, immer Hebe- und
       Tragehilfen benutzen
Schwere Lasten – zu zweit tragen

     Ë Beim Heben und Tragen – Hilfe holen
     Ë zu zweit sind viele Arbeiten rücken-
       schonender

     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

35
                                                            Folie   Modul
                                                                            Unterweisungsmaterialien
                                                            10 4
Folie   Modul
                                                                            Unterweisungsmaterialien
                                                            11 4

36
     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

     Drehbewegungen vermeiden

     Ë Beim Tragen von Lasten Oberkörper
       gerade halten, nicht verdrehen

                                                                               So nicht!               Sondern so!
Richtig Heben und Tragen I

     Ë Lasten körpernah mit gestrecktem
       Rücken heben, dabei in die Hocke
       gehen...

                                                                               So nicht!               Sondern so!

     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

37
                                                            Folie   Modul
                                                                            Unterweisungsmaterialien
                                                            12 4
Folie   Modul
                                                                            Unterweisungsmaterialien
                                                            13 4

38
     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

     Richtig Heben und Tragen II

     Ë ... und die Füße möglichst dicht an den
       zu tragenden Gegenstand platzieren.

                                                                               So nicht!               Sondern so!
Lasten gleichmäßig verteilen

     Ë Lasten körpernah tragen und dabei
       möglichst gleichmäßig verteilen

     StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

39
                                                            Folie   Modul
                                                                            Unterweisungsmaterialien
                                                            14 4
Kontaktadressen/Seminarangebote

                                                                                                Ihre Ansprechpartner

                                                                                                Bitte wenden Sie sich an den Betriebsarzt des für Sie zuständigen Präventionsbereichs bzw. unsere Arbeitspsychologin:

                                                                                                Steinbruchs-Berufsgenossenschaft                                                      Tel.: 09 11 – 9 29 85 14
                                                                                                Präventionsbereich Nürnberg                                                           Fax: 09 11 – 9 29 85 46
                                                                                                Am Plärrer 33                                 Klemens Wüstefeld-Silbersdorff          Mobil: 01 60 – 4 74 93 63
                                                                                                90443 Nürnberg                                Facharzt für Allgemeinmedizin           E-Mail: wuestefeld@stbg.de
  Kontaktadressen/Seminarangebote

                                                                                                                                              Dr. med. Veit Stoßberg                  Mobil: 01 71 – 3 36 90 51
                                                                                                                                              Facharzt für Arbeitsmedizin             E-Mail: stossberg@stbg.de
                                                                                                                                              Facharzt für innere Medizin

                                                                                                Steinbruchs-Berufsgenossenschaft              PD Dr. med. Dipl. Biol.                 Tel.: 07 21 – 9 12 46 43
                                                                                                Präventionsbereich Karlsruhe                  Manfred Korn                            Fax: 0 71 27 – 58 08 73
                                                                                                Kriegsstr. 154                                Facharzt für Arbeitsmedizin             Mobil: 01 71 – 3 36 90 00
                                                                                                76133 Karlsruhe                               Allergologie, Umweltmedizin             E-Mail: korn@stbg.de

                                                                                                Steinbruchs-Berufsgenossenschaft              Matthias Bradatsch                      Tel.: 02 28 – 9 17 26 30
                                                                                                Präventionsbereich Bonn                       Facharzt für Arbeitsmedizin             Fax: 0 26 42 – 90 11 08
                                                                                                Peter-Hensen-Str. 1                                                                   Mobil: 01 75 – 2 92 49 47
                                                                                                53175 Bonn                                                                            E-Mail: bradatsch@stbg.de

                                                                                                Steinbruchs-Berufsgenossenschaft              Dr. med. Bernhard Kirchner              Tel.: 05 11 – 72 57 809
                                                                                                Präventionsbereich Langenhagen                Facharzt für Arbeitsmedizin             Fax: 0 52 32 – 97 12 59
                                                                                                Theodor-Heuss-Str. 160                                                                Mobil: 01 71 – 3 36 90 11
                                                                                                30853 Langenhagen                                                                     E-Mail: kirchner@stbg.de

Modul                                                                                           Steinbruchs-Berufsgenossenschaft              Dipl.-Med. Simone Freiberger            Tel.: 0 30 – 5 46 00 333

4                                                                                               Präventionsbereich Berlin
                                                                                                Rhinstr. 48
                                                                                                                                              Fachärztin für Arbeitsmedizin           Fax: 0 30 – 20 68 74 24
                                                                                                                                                                                      Mobil: 01 71 – 3 36 90 44
                                                                                                12681 Berlin-Marzahn                                                                  E-Mail: freiberger@stbg.de

                                                                                                Steinbruchs-Berufsgenossenschaft              Andrea Maria Kronen                     Tel.: 03 51 – 2 54 72 24
                                                                                                Präventionsbereich Bonn/Dresden               Fachärztin für Allgemeinmedizin         Fax: 0 62 42 – 50 38 69
                                                                                                Ludwig-Hartmann-Str. 40                                                               Mobil: 01 71 – 3 36 90 01
                                                                                                01277 Dresden                                                                         E-Mail: kronen@stbg.de

                                                                                                Steinbruchs-Berufsgenossenschaft              Dipl.-Psych. Nicole Jansen              Tel.: 05 11 – 72 57 752
                                                                                                Hauptverwaltung                               Arbeitspsychologin                      Fax: 05 11 – 72 57 790
                                                                                                Theodor-Heuss-Str. 160                                                                Mobil: 01 60 – 97 84 39 45
                                         StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007

                                                                                                30853 Langenhagen                                                                     E-Mail: jansen@stbg.de

                                                                                                Steinbruchs-Berufsgenossenschaft              Klaus Schlingplässer                    Tel.: 05 11 – 72 57 702
                                                                                                Hauptverwaltung                               Leitender Arbeitsmediziner              Fax: 05 11 – 72 57 790
                                                                                                Theodor-Heuss-Str. 160                                                                Mobil: 01 70 – 7 80 50 72
                                                                                                30853 Langenhagen                                                                     E-Mail: schlingplaesser@stbg.de

                                                                                                Bergbau-Berufsgenossenschaft                  Dipl.-Med. Monika Liebich               Tel.: 02 34 – 3 16 355
                                                                                                Geschäftsbereich Prävention                   Fachärztin für Arbeitsmedizin           Fax: 02 34 – 3 16 160 355
                                                                                                Hunscheidtstraße 18                                                                   E-Mail: m.liebich@bergbau-bg.de
                                                                                                44789 Bochum
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