Sehen MITTENDRIN MAGAZIN DER KATHOLISCHEN - Katholische Kirche in Kerpen Süd-West

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Sehen MITTENDRIN MAGAZIN DER KATHOLISCHEN - Katholische Kirche in Kerpen Süd-West
Bild: www.pixabay.com                                                       1/2021

                                         MITTENDRIN

                                           Sehen
                        MAGAZIN DER KATHOLISCHEN   KIRCHE KERPEN SÜD-WEST
Sehen MITTENDRIN MAGAZIN DER KATHOLISCHEN - Katholische Kirche in Kerpen Süd-West
Sehen MITTENDRIN MAGAZIN DER KATHOLISCHEN - Katholische Kirche in Kerpen Süd-West
Franz-Josef Pitzen, Pfarrer

      Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

„Sehen“ lautet der Titel dieser Ausgabe und da kommen Ihnen wie mir sicherlich
zahlreiche Assoziationen in den Sinn wie etwa der Klassiker von Antoine de Saint-
Exupery: „Man sieht nur mit dem Herzen gut...“ oder Gedanken wie: mit anderen
Augen sehen, klarer (Durch-)Blick, Licht am Ende des Tunnels sehen, mit eigenen
Augen sehen und viele andere mehr. Die einzelnen Autoren haben sich aus ver-
schiedenen Perspektiven mit dem Thema beschäftigt und eine facettenreiche Aus-
wahl getroffen. Die Zusendung zum Thema von Kai Kruse hat uns nicht nur über-
rascht, sondern auch als Unterstützung unserer Arbeit gefreut.

Wussten Sie, dass die Stadt Düren den keineswegs zweideutig gemeinten Beina-
men oder sogar Ehrentitel „Stadt der Blinden“ führen kann? Der entsprechende
Artikel von Frau Beier erklärt es Ihnen. Wie ein erblindeter Mensch lebt und arbei-
tet, davon erzählt der Bericht von Frau Schwister.

Herr Lochner bespricht den außerordentlich sehenswerten Film „Die Sprache des
Herzens!“, er erzählt die Geschichte der taubblind geborenen Marie Heurtin, die
zu den ersten Betroffenen gehörte, die durch die Sprache aus ihrer Isolation her-
auskamen. Frau Jakobs Beitrag beschreibt, welche Bedeutung das Organ Auge in
Religionen und Kulturen hat. Mit dem launigen Artikel von Herrn Wirtz werden
wir eingeladen, mit den Augen der „Maria vom Stiftsplatz“ einmal in unsere Orts-
geschichte zu blicken. Die Bilder und Erklärungen zum Baufortschritt der Kapelle
und des Gemeindezentrums in Manheim-neu von Dr. Lambertz laden zum Blick
hinter den Bauzaun ein. Das geistliche Wort von Pfarrer Möers und die anschlie-
ßende Kinderseite runden den Themenkreis dieser Ausgabe ab.

Möge unser Magazin Ihnen in dieser weiterhin von der Pandemie gezeichneten
und beschwerlichen Zeit ein wenig Freude und Impulse bringen, die deutlich Licht
am Ende des Tunnels wahrnehmen und sehen lassen! In diesem Sinne wünsche
ich Ihnen und all Ihren Lieben auch im Namen des Redaktionsteams ein gesegne-
tes Osterfest und eine hoffnungsvolle Zeit. Bleiben Sie behütet!

Ihr

  3 | MITTENDRIN      SEHEN
Sehen MITTENDRIN MAGAZIN DER KATHOLISCHEN - Katholische Kirche in Kerpen Süd-West
Text und Bild: Susanne Schwister

                          „Bei mir spricht alles!“
                                              Leben ohne Augenlicht

77.000 Menschen in Deutschland            Und nach dem Abitur?
sind blind. Sie sehen selbst mit Kon‐     Ich kam zurück in die
taktlinsen oder Brille nicht mehr als     Heimat, da ich hier eine
zwei Prozent eines normal Sehen‐          Ausbildungsstelle be-
den. Sandra Weiß ist eine davon. Im       kommen hatte. Ich bin
Brutkasten verlor sie als Frühgeburt      Beamtin im mittleren
ihr Augenlicht. „Wahrscheinlich war       nicht technischen
die Sauerstoffzufuhr zu hoch“, er‐        Dienst. Mein Beruf gibt
klärt die Frau mit dem sportlichen        mir viel Sicherheit. (Sie
Kurzhaarschnitt gelassen. Nein, Wut       dreht den Kopf und
und Zorn darüber, dass sie nichts         nimmt Zorro näher zu
sieht, empfinde sie nicht. „Ich kenne     sich, aus der Ferne nä-
es ja nicht anders, ich bin zufrieden“,   hert sich ein Auto.)
sagt sie und streichelt den schwar‐       Zorro nehme ich mit
zen Labrador-Retriever-Mix, der ru‐       ins Büro. In der Mittags-
hig an ihrer Seite steht. Zorro war       pause gehen wir regel-
lange ihr Blindenhund. „Jetzt ist er in   mäßig spazieren. „Ich
Rente“, lacht die 41jährige. Mit 11       würde mich freuen,
Jahren möchte die Kerpenerin ihrem        gäbe es einen Men-
Begleiter die schwere Arbeit nicht        schen, der sich wäh-
mehr zumuten. „Die hohe Konzen‐           rend meiner Bürozeit
tration beim Führen ist sehr anstren‐     um ihn kümmern wür-
gend für ihn“, weiß die Hundehalte‐       de, damit er nicht den
rin und streichelt Zorro über das         ganzen Tag an meinem
kurze, glänzende Fell.                    Schreibtisch verbringen
                                          muss.“
                                                                                   auch gerne Hörbücher, darunter auch
Wie war Ihre Kindheit?                    Stimmt es, dass Ihre übrigen Sinne       sehr aktuelle Literatur. Bis Bücher in
Geboren bin ich in Solingen und kam       aufgrund der Blindheit ausgeprägter      Blindenschrift übersetzt werden, das
dann in eine Pflegefamilie nach Ker-      sind?                                    dauert Jahre. Es ist ja auch sehr auf-
pen. Hier bin ich aufgewachsen. In        Nein, ich denke, sie sind nur geschul-   wendig und geschieht deshalb nur,
Düren ging ich auf eine Blindenschule     ter. Durch das fehlende Augenlicht       wenn die Nachfrage groß genug ist.
und machte den Realschulabschluss.        muss ich mich zum Beispiel viel mehr     Am Wochenende gehe ich gerne mit
Ich wollte das Abitur machen, das ging    auf meine Ohren verlassen. Das gute      meinem Freund ins Kino. Er kann se-
aber nur in Marburg. Dort gab es das      Gehör hilft mir auch bei meinen Hob-     hen und ich kann mein Handy mit
einzige Gymnasium für Blinde, ein In-     bies: Ich spiele Gitarre und habe im     dem Film synchronisieren und höre
ternat. Die Abnabelung von meinen         Chor gesungen. Da ich die Noten          über Kopfhörer den Audiotext. Da
Eltern war ganz gut für mich, ich wur-    nicht sehe, höre ich mir das Stück ein   werden die Bilder auf der Leinwand
de selbständiger. Bis dahin war ich       paar Mal an und spiele oder singe es     zeitgleich beschrieben. Das funktio-
sehr behütet.                             dann nach. In meiner Freizeit höre ich   niert prima.

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Sehen MITTENDRIN MAGAZIN DER KATHOLISCHEN - Katholische Kirche in Kerpen Süd-West
ne Hilfsmittel – Zorro füttern, Kaffee     Jetzt kann ich besondere Dinge mit
         -------                                kochen, Wäsche waschen – das funkti-       meinem Freund machen, zum Beispiel
   „Für Blinde ist die                          oniert durch Training, in der Wohnung      auch größere Einkäufe. Früher habe ich
                                                kenne ich mich aus.                        im Laden eine Verkäuferin gebeten, mir
    Digitalisierung                             Auch draußen – Zorro ist ja im Ruhe‐
                                                                                           zu helfen, die entsprechenden Produk-
                                                                                           te zu finden. Das hat immer gut funktio-
   wirklich ein großer                          stand?                                     niert. Das Geld habe ich in meinem
                                                Die meisten Wege, die ich in Kerpen        Portemonnaie gut sortiert, so dass mir
       Gewinn.“                                 gehe, habe ich im Kopf: Zur Arbeit,        das Bezahlen nicht schwerfällt. Sollte ich
                                                Spaziergang mit Zorro, einkaufen. Da-      einen Schein oder eine Münze nicht er-
         -------                                für reicht mein weißer Stock, damit er-    kennen, habe ich einen Cash-Tester
                                                kenne ich die Hindernisse. Hilfreich ist   mit Größen- und Wertangaben.
                                                ein Blindenhund besonders auf großen
                                                Plätzen, weil man da schnell die Orien-    Wie prüfen Sie das Rückgeld?
Sicher auch im Beruf?                           tierung verliert. Oder auf Bahnsteigen,    Gar nicht. Das würde zu lange dauern.
Natürlich. Ich arbeite ja bei der Wohn-         damit man nicht zu nah ans Gleis tritt,    Ich vertraue auf die Ehrlichkeit der
geldstelle. Dort berechne, telefoniere,         weiß, wo der Einstieg ist und an Men-      Menschen.
berate ich. Da ist nichts in Blinden-           schenmengen besser vorbeikommt.
schrift. Mein Computer hat einen soge-          Auch in großen Einkaufsstraßen hat         Wenn Sie einen Wunsch frei hätten,
nannten Screenreader, der den                   mich Zorro früher unterstützt. Denken      was würden Sie gerne einmal sehen?
Bildschirminhalt vorlesen kann. So weiß         Sie nur an die vielen Tische und Stühle,   Einen Sonnenuntergang am Meer!
ich, was ich bearbeiten muss und kann           die im Sommer draußen stehen. Da ist
auch meine Fehler korrigieren. Zusätz-          man mit dem Stock sehr unsicher und
lich werde ich von einer Assistentin un-        langsam.
terstützt, mit der ich zum Beispiel
grafische Darstellungen bespreche. Vie-
les wird heute in Grafiken dargestellt,
die kann mir der Computer nicht vorle-
sen, dazu braucht es noch den Men-
schen.

Wie finden Sie sich zu Hause zurecht?
Da spricht auch alles, na ja, fast alles. Ich
                                                                                                                                        Bild: Horst Schaub / pfarrbriefservice.de

habe eine sprechende Mikrowelle und
eine sprechende Küchenwaage. Meine
Kleidung erkenne ich eigentlich durch
Fühlen – Knöpfe, Material, Form. Und
sollte ich einmal an der Farbe zweifeln,
gibt es den Color-Tester, den hält man
ans Kleidungsstück und der sagt sie
dann. Für viele Dinge benötige ich kei-

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Sehen MITTENDRIN MAGAZIN DER KATHOLISCHEN - Katholische Kirche in Kerpen Süd-West
Text und Bild: Claudia Jakobs

                                  Das Auge im Blick
                  Die Bedeutung des Auges in verschiedenen Religionen und Kulturen

Seit Menschengedenken spielt das Auge        Im Christentum gilt das „Auge Gottes“       das „Geistige Auge“ bekannt, welches
in Religionen und Kulturen als Symbol        als Symbol der behütenden Allgegen-         als eines der Hauptenergiezentren des
eine sehr wichtige Rolle und wird auf        wart Gottes, der Allwissenheit und der      menschlichen Körpers und als Symbol
vielfältigste Weise dargestellt und inter-   Wachsamkeit. Wird im Christentum            für Erleuchtung und Weisheit gilt.
pretiert. Es steht unter anderem für         das Auge in einem Dreieck dargestellt,
                                                                                         Bei den indigenen Völkern Amerikas ist
Schutz, Allwissenheit, Erleuchtung und       so versucht man damit die göttliche
                                                                                         das „Auge des Medizinmannes“ ein
Weisheit.                                    Dreifaltigkeit bildlich darzustellen, wo-
                                                                                         wichtiges Symbol. Es ist eng verbunden
                                             bei der Mittelpunkt das „Allsehende
In Ägypten spielt das "Udjat-Auge" eine                                                  mit dem Schamanen und gilt als Symbol
                                             Auge Gottes“ bildet, was alles sieht und
wichtige Rolle, welches dem Gott Ho-                                                     für spirituelle Weisheit, Gelehrtheit und
                                             wahrnimmt. Es wird oft von einem
rus zugeordnet wird. Laut einer Legen-                                                   Lebenserfahrung.
                                             Strahlenkranz umgeben, um die göttli-
de wurde Horus in einem Kampf ein
                                             che Aura zu unterstreichen.                 Auch bei den indigenen Völkern in Mit-
Auge durch Seth herausgerissen und
                                                                                         tel- und Südamerika spielt das „Auge
Thot, der Mondgott, heilte es wieder.        Bei den Freimaurern gibt es das Auge in
                                                                                         Gottes“ eine wichtige Rolle als Schutz-
Es handelte sich hier um das linke Auge      einem Dreieck als Symbol des „Auges
                                                                                         und Glückssymbol. Traditionell werden
von Horus bzw. um das Mondauge,              der Vorsehung“. Es symbolisiert Wahr-
                                                                                         z. B. Flechtarbeiten in Form einer Rau-
wohingegen das rechte Auge als Son-          heit, Weisheit und Gewissen sowie den
                                                                                         te vom Vater, Großvater oder Onkel
nenauge verehrt wurde. Das Auge ist          Sieg des Guten über das Böse.
                                                                                         zur Geburt eines Kindes angefertigt und
u.a. auf vielen Grabeingängen und Sar-
                                             Im Hinduismus sowie im Buddhismus           so kommt bei jedem weiteren Lebens-
kophagen sowie Scheintüren zu finden,
                                             ist ebenfalls das Auge als Symbol zu fin-   jahr bis zum 5. Lebensjahr ein neuer
da ihm eine Schutzfunktion nachgesagt
                                             den und wird dort als das „Dritte           Farbenkreis hinzu. Aber auch im alltägli-
wird und es Unheil abwehren soll.
                                             Auge“, das „Innere Auge“ oder auch als      chen Leben sind sie zu finden und die
Weiterhin ist es ein Symbol für Heilung
                                             das „Auge der Weisheit“ bezeichnet,         Götter schauen durch die Raute auf die
und Ordnung.
                                             das für mehr Bewusstsein und Wahr-          Menschen und schützen sie so vor Un-
Ergänzend dazu gab es in Ägypten noch        nehmung über das normale Maß hinaus         heil.
das „Auge des Re“, welches für die           steht. Es gilt oft auch
Sonne stand und das Horusauge spie-          als der Eingang zu Ebe-
gelverkehrt darstellte.                      nen höheren Bewusst-
                                             seins und Einkehr ins
In vielen Ländern der Erde fürchtet
                                             Innere. Weiterhin
man sich vor dem „Bösen Blick“. In
                                             steht es für vollkom-
Griechenland und in der Türkei sowie
                                             mene Weisheit und für
im Mittelmeerraum und im Nahen Os-
                                             unendliches Mitgefühl
ten hat man zur Abwehr des „Bösen
                                             mit allem Lebendigen.
Blicks“ und von Unheil ebenfalls das
Symbol des Auges gewählt, welches            Ebenso ist das Auge im
u.a. als „Nazar-Amulett“ oder „Mati-         Taoismus sowie im
Amulett“ in Form eines „Blauen Auges"        Caodaismus und in an-
zu finden ist. Geht es kaputt, hat es sei-   deren fernöstlichen
ne Arbeit getan und wird durch ein           Glaubensrichtungen als
neues Amulett ersetzt.                       „Drittes Auge“ bzw. als

                                                   6 | MITTENDRIN      SEHEN
Sehen MITTENDRIN MAGAZIN DER KATHOLISCHEN - Katholische Kirche in Kerpen Süd-West
Georg Wirtz

                            Hinsehen!
       Was die Madonna am Stiftsplatz zu „erzählen“ hat.

„Ihr kennt mich doch, oder? Ich stehe         steh ich schon hier! Das kann man auf
eigentlich ja mitten in Kerpen, am            dem Sockel lesen auf dem ich stehe.
‘schönsten’ Platz, nicht ganz unschein-       Da steht: ‘Zu der Gottesgebärerin hat
bar in einer Nische direkt in der Be-         Propst Johann Gottfried Bequerer das
grenzungsmauer des Pfarrhauses von            Werk errichtet.’ Also, der, der mich
St. Martinus. Von hier aus habe ich alles     hier hat ersteinern lassen, war der
im Blick; den Stiftsplatz und vor allen       Propst, der Chef der frommen Männer
Dingen, den riesigen, hohen Kirchturm         (Stiftsherren), die damals rund um den
von St. Martinus. Und das sei schon           Stiftsplatz wohnten. Was war das für
mal verraten! Mich gibt’s zwei Mal: Ein-      eine Zeit?
mal steh ich drinnen in der Kirche, da
                                              Na ja, auf alle Fälle wars damals viel ru-
bin ich im Original, ganz echt. Hier                                                       ter, wenn sie schon nicht als Mönche in
                                              higer, denn diese Straße hier direkt vor
draußen ging es mir, als ich noch einzig-                                                  der Einsamkeit lebten, dann doch zu-
                                              mir, die gab’s noch lange nicht! Und
artig war, oft ziemlich dreckig, ich bin                                                   sammenleben sollten, so, wie Jesus das
                                              der Platz hier war noch richtig schön,
teilweise zertrümmert worden und das                                                       gewollt hatte. Jedenfalls waren die
                                              mit vielen Bäumen. Und dann liefen
Wetter wird ja auch nicht besser. Also,                                                    Stiftsherren wahrscheinlich froh, uns
                                              hier an mir immer die Stiftsherren vor-
wenn ihr mich in meiner ganzen, origi-                                                     zwei hier so inniglich zu sehen, wenn
                                              bei zur Kirche, jeden Tag! Zur Messe
nalen Pracht anschauen wollt: ich stehe                                                    sie, wieder mal ein schlechtes Gewis-
                                              und auch noch zu Gebetszeiten. From-
vorne links in einer Nische ganz in der                                                    sen hatten, weil das liebe Geld, ihre
                                              me Männer waren das, aber: die hatten
Nähe vom Altarbereich.                                                                     Pfründe (beispielsweise der Hof Hahn
                                              auch ganz schön, wie man heute sagen
                                                                                           in Sindorf), sie doch wieder allzu sehr
Und, gefall ich Euch? Schaut doch mal         würde, ‘Asche’. Jeder sein eigenes
                                                                                           beschäftigte.
genau hin und rennt nicht immer an            Haus! Und der ganze Stiftsbezirk war
mir vorbei! Ehrlich gesagt, es ist schon      nachts sogar noch abgeriegelt. Und,          Sei‘s drum, wenn ihr mal wieder vor-
ziemlich anstrengend diesen doch et-          unter uns, so ganz fromm waren die           beikommt, dann schaut mich doch ru-
was zu schweren Knaben dauernd auf            wohl nicht. Des Öfteren haben sie            hig mal richtig an und denkt doch viel-
dem Arm zu halten. Zum Glück bin ich          wohl geschwänzt, ich meine in die Kir-       leicht mal daran, was der kleine Jesus
aber doch ganz kräftig. Aber: eigentlich      che gehen und so…Und dann hat man            da auf meinem Arm euch gerade jetzt
mach ich das gern, lohnt sich ja diesen       sich einen Trick ausgedacht, der, na ja,     heute zu euch zu ‘sagen’ hat… Ihr
Knaben aufzuziehen, ist ja was ganz Be-       heute auch noch funktionieren könnte,        müsst nur gut zuhören!
sonderes. Und schaut doch mal, wie er         vielleicht: die bekamen, wenn sie schön
                                                                                           Ach ja, da fällt mir noch was ein: Ein-
mit mir das kleine Bällchen hält. Aber        pünktlich zum Beten kamen, Geld! So
                                                                                           mal, das ist schon über 200 Jahre her,
                                                                                                                                     Bild: Achim Raschka/wikimedia commons

halt: natürlich soll das die Erdkugel sein!   eine Art Messlohn, die „Kollegen“.
                                                                                           aber ich werd’s nicht vergessen, da
Schon als Kind hat er die ‘im Griff’. Je-
                                              Ja richtig‚ Kollegen hießen die auch,        habe ich die Orgel aus der Kirche so
denfalls bin ich froh, dass ich nicht ir-
                                              denn sie gehörten ja zum Kollegiatsstift     richtig fetzig laut gehört und nachher
gendeine Krone tragen muss oder –
                                              Kerpen. Die einen meinen, schon der          haben die Leute erzählt, dass das der
wie sonst so oft – irgendwie fast über
                                              ‘große’ Karl hätte das hier in Kerpen        junge Beethoven aus Bonn war. Der
den Wolken schwebe.
                                              gründen lassen, aber er war wahr-            war ja auch schon mal bei so einem
Ich mag eigentlich die Kerpener, die          scheinlich nur der Erfinder. Damals war      Stiftsherrn zu Besuch, irgendwie ent-
hier bis heute so vorbeilaufen. Und das       nicht alles so schön organisiert in der      fernte Verwandtschaft seiner Jugendlie-
tun sie schon ziemlich lange. Seit 1697       Kirche und Karl wollte, dass die Pries-      be. Ja, hier war schon was los…“

                                                 7| MITTENDRIN     SEHEN
Sehen MITTENDRIN MAGAZIN DER KATHOLISCHEN - Katholische Kirche in Kerpen Süd-West
Text und Bilder: Rosemarie Beier

                                       Düren - die Stadt der Blinden
                                 Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es zurzeit 36 Millionen blinde
                                            und 217 Millionen sehbehinderte Menschen weltweit.

                        Im Mittelalter bis in die frühe Neuzeit   Immer wieder braucht es Menschen,              Blinde und Sehbehinderte zu unterstüt-
                        gehörten Blinde zu den Ärmsten der        die sich für eine gute Sache und Idee          zen. Ein Teil der Einrichtungen und An-
                        Gesellschaft. Sie hatten kein Anrecht     stark machen.                                  gebote steht auch nicht blinden oder
                        auf Bildung und lebten in Abhängigkeit                                                   sehbehinderten Menschen zur Verfü-
                        von Angehörigen, Kirchen oder Ar‐         So wurde in Düren die erste Einrich-           gung. Zur Fürsorge und Förderung in
                        menkassen. Betteln war ihr häufiges       tung für Blinde dadurch möglich, dass          beruflicher, wirtschaftlicher, pflegeri-
                        Los.                                      das Ehepaar Rudolf und Catharina               scher und kultureller Hinsicht unterhält
                                                                  Schenkel ein geeignetes Gebäude zur            der RBV aktuell folgende eigenständige
                        Der Auftritt der blinden Pianistin Ma‐    Verfügung stellte. Am 13. November             Einrichtungen mit verschiedenen Ange-
                        ria Theresia von Paradis in Paris be‐     1845 konnte mit Hilfe einer Spendenak-         boten“ (aus der Satzung des RBV):
                        geisterte 1784 den Diplomaten Valen‐      tion die Elisabeth-Stiftung für Blindenun-
                        tin Haüy derart, dass er kurz darauf in   terricht eröffnet werden, und 1886             Das Anna-Schoeller-Haus, befindet sich
                        Paris eine Blindenanstalt gründete,       gründete sich der Rheinische Blinden-          nahe dem Stadtzentrum und liegt auf ei-
                        eine Sensation, denn in der Bevölke‐      Fürsorge-Verein (RBV), der bis heute           nem parkähnlich gestalteten Grundstück
                        rung war man zu der Zeit der Über‐        besteht. Seine Hauptaufgaben sieht er          mit zahlreichen Sitzgelegenheiten und
                        zeugung, dass Blinde zu nichts nütze      u.a. darin, für Blinde geeignete Beschäf-      Ruhezonen. Es handelt sich um ein
                        sind. Die Auffassung, dass auch Blinde    tigungsanstalten zu errichten und zu un-       dreigeschossiges Gebäude mit drei Flü-
                        eine Chance im Arbeitsleben bekom‐        terhalten und noch nicht ausgebildeten         geln und gliedert sich in drei übereinan-
                        men sollten, entwickelte sich erst im     Blinden der 'Rheinprovinz, Ausbildung          derliegende Wohnbereiche. Jeder
                        19. Jahrhundert. Unter König Fried‐       und Beschäftigung zu ermöglichen.              Wohnbereich verfügt über Platz für 24
                        rich Wilhelm III. wurde durch Prof.       Durch die Schenkung des Ehepaares              Bewohner. In der Mitte jedes Wohnbe-
                        Zeune 1806 in Berlin die 1. Blindenan‐    Schoeller konnte1899 ein Blindenasyl,          reichs liegt zentral der Gemeinschafts-
                        stalt eröffnet. (vgl. WDR 11.08.2006)     das „Annaheim“, erbaut werden, und             raum mit der Wohnbereichsküche als
                                                                  1904 folgte eine Blindenwerkstätte mit         gesellschaftlicher Mittelpunkt. Gemütli-
                                                                  Wohnheim. Wegen der vielen Einrich-            che Sitzecken laden im ganzen Haus
                                                                  tungen wird Düren bis heute noch die           zum Verweilen ein.
                                                                  Stadt der Blinden genannt. (aus der
                                                                  Chronik zur Feier des 125-jährigen Be-         Das angrenzende Rheinische Blinden-
                                                                  stehens des RBV)                               heim sichert und fördert durch die blin-
                                                                                                                 den- und behindertengerechte Bauwei-
                                                                  Der Rheinische Blindenfürsorgeverein           se und Ausstattung der Innenräume das
                                                                  1886 Düren ist weltanschaulich und po-         Wohlbefinden und die Lebensqualität
                                                                  litisch neutral. Diese wirtschaftlich orien-   der Bewohner. Breite Gänge, Aufzug,
                                                                  tierte Organisation, die durch zahlreiche      Handläufe und blindengerechte Markie-
                                                                  ehrenamtliche Helfer und Spenden un-           rungen erlauben eine freie Bewegung
                                                                  terstützt wird, sieht sich bis heute in        im Haus. Der große barrierefreie Park
                                                                  „der langen Tradition verpflichtet, vor-       mit vielen Ruhezonen, lädt zur Entspan-
Bild: Rosemarie Beier

                                                                  wiegend blinde und wesentlich sehbe-           nung und Beschaulichkeit ein. Eine Bus-
                                                                  hinderte, von Blindheit und wesentli-          haltestelle direkt vor den beiden Einrich-
                                                                  cher Sehbehinderung bedrohte                   tungen sorgt für eine gute Anbindung an
                                                                  Personen sowie mehrfach behinderte             den Öffentlichen Personennahverkehr.

                                                                       8 | MITTENDRIN      SEHEN
Sehen MITTENDRIN MAGAZIN DER KATHOLISCHEN - Katholische Kirche in Kerpen Süd-West
Das Internat des RBV bietet in Düren         ner 1995 einziehen. Der Abteilungslei-     Die Bewohner leben hier wie in einer
ein Wohnangebot für bis zu 56 schul-         ter André Hering ergänzt die Einrich-      großen Familie. Sie wohnen in acht fa-
pflichtige Schüler der Louis-Braille-Schu-   tungsbeschreibungen des RBV 1886 mit       milienähnlichen Gruppen mit je acht
le (Rheinische Förderschule, Förder-         eigenen Hinweisen. Das Mindestalter        Einzelzimmern, die einerseits persönli-
schwerpunkt Sehen) zur Sicherstellung        der Bewohner ist 18 Jahre. Die Verweil-    chen Freiraum und Bewegungsmöglich-
des Schulbesuchs und um der Schul-           dauer dauert in der Regel ein Leben        keit für den einzelnen sowie anderer-
pflicht nachzukommen. Die Einrichtung        lang. Von den ersten 24 Bewohnern,         seits Raum für gemeinsame Unter-
betreut Kinder und Jugendliche mit Seh-      berichtet Herr Hering, leben derzeit       nehmungen bieten. Mit Kreativität und
behinderung sowie Schüler mit komple-        noch 13 in der Einrichtung.                Geschick schafft sich jede Wohngruppe
xer Behinderung. 20 Plätze stehen für                                                   ihre eigene Atmosphäre. Die Wohn-
ganzjährig durchgehende Betreuung zur        Diese besteht aus zwei Gebäuden mit je     gruppe ist der feste Anlaufpunkt für je-
Verfügung. Das Internat mit seinen ver-      vier Wohngruppen. Die Ausstattung bei-     den Bewohner, die Mitarbeiter sind Be-
schiedenen Gebäudeteilen ist durch           der Häuser ist blinden- und behinder-      zugsperson und Ansprechpartner.
blindengerechte Zugangswege direkt           tengerecht und umgeben von einer
mit der Louis-Braille-Schule verbunden.      großzügig und barrierefrei angelegten      Pädagogisch wie auch pflegerisch ausge-
Die Kinder können von ihren Familien         Parkanlage mit Spielgeräten und einem      bildetes Fachpersonal kümmert sich, er-
besucht werden, seltener sind dagegen        Pavillon. Die WFS liegt mitten in einem    gänzt durch Zusatzdienste, in drei
Besuche bei ihren Familien zu Hause;         über Jahrzehnte gewachsenem Wohn-          Schichten um die Belange der Bewoh-
dazu sind die familiären Wohnsituatio-       gebiet im Süden Dürens und wird von        ner. Manche Bewohner arbeiten tags-
nen in der Regel nicht geeignet.             der Bevölkerung sehr gut angenommen.       über in Behindertenwerkstätten. Für sie
                                                                                        ist ein spezieller Fahrdienst eingesetzt. In
Das Ambulant Betreute Wohnen ist ein         Herr Hering weist darauf hin, dass die     den Wohngruppen gibt es Kreativ-Ange-
Wohnangebot des RBV 1886 Düren,              Bewohner neben ihrer Sehbehinderung        bote, deren Ergebnisse die Wohnberei-
ergänzend zu seinen stationären Wohn-        und zusätzlichen geistigen Behinderung     che und das Treppenhaus verschönern.
möglichkeiten. Die Betreuung findet          in vielen Fällen auch schwer körperbe-     Friseur und Therapeuten kommen zu
punktuell und gezielt in der eigenen         hindert sind, sodass Pflege und Versor-    einzelnen Bewohnern ins Haus. Not-
Wohnform statt. Es gibt die Möglichkeit      gung auch eine erhebliche Rolle spielen.   wendige Arztbegleitungen übernimmt in
des Wohnens in einer eigenen Woh-            Die Ursachen für die Behinderungen         der Regel das Personal; Angehörige sind
nung, einer Paarwohnung, einer Wohn-         sieht er u.a. in Schädigungen durch Be-    dazu selten in der Lage. Selbst am Le-
oder einer Hausgemeinschaft.                 handlungsfehler, Impfungen, Frühgebo-      bensende können die Bewohner mit
                                             renen-Behandlungen, Lennox-Gastaut-        Unterstützung eines ambulanten Hospi-
In die Wohn- und Förderstätte WFS            Syndrom u.a.m. In jeder Wohngruppe         zes bis zum Tod in der Einrichtung be-
konnten die ersten blinden und               wurden moderne Pflege- und Thera-          gleitet werden.
schwerst mehrfach behinderten Bewoh-         pieräume eingerichtet.

                                               9| MITTENDRIN     SEHEN
Sehen MITTENDRIN MAGAZIN DER KATHOLISCHEN - Katholische Kirche in Kerpen Süd-West
„Warum schließen wir unsere Augen,
        wenn wir beten, weinen, küssen oder
        träumen? Weil die wundervollsten
        Dinge im Leben nicht gesehen, sondern
        mit dem Herzen gefühlt werden.“
                                                Denzel Washington

„Man sieht oft etwas hundert Mal,
tausend Mal, ehe man es zum
allerersten Mal wirklich sieht.“
                       Christian Morgenstern

                             „Man sieht nur mit dem Herzen
                             gut. Das Wesentliche ist für die
                             Augen unsichtbar.“
                                                          Antoine de Saint-Exupéry

   Die Sehenden sind es nicht,
   die sich für sehend halten,
   immer nur die Blinden.
                 Marie von Ebner-Eschenbach

                      10 | MITTENDRIN   SEHEN
Ein Blinder ist nicht blind,
         er sieht nur anders.
                                   Marion Gitzel

„Wer vor der Vergangenheit
die Augen verschließt, wird
blind für die Gegenwart.“
                Richard von Weizäcker

                       11 | MITTENDRIN   SEHEN
Matthias Lochner

                      Die Sprache des Herzens
       Der bewegende Spielfilm basiert auf der wahren Geschichte von Marie Heurtin.

Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts:     doch hoch, beruhigt Marie und holt sie       sprache, das Fingeralphabet und
Ein Mann fährt mit seinem Karren auf      heil herunter. Die Begegnung lässt           schließlich die Blindenschrift Braille.
einem Hof vor. Neben ihm sitzt ein        Marguerite nicht mehr los: „Heute bin
                                                                                       Der Film beschönigt nichts und ist mit-
Mädchen, das wild und verwahrlost         ich einer Seele begegnet ....“, schreibt
                                                                                       unter hart. Die Hauptdarstellerinnen
aussieht: barfüßig, ungekämmte und        sie am Abend in ihr Tagebuch.
                                                                                       Ariana Rivoire (Marie), die selbst taub
verfilzte Haare, nur ein schmutziges
                                          Die Mutter Oberin lehnt eine Aufnah-         ist, und Isabelle Carré (Marguerite)
Hemd am Körper. Es ist festgebun-
                                          me des Mädchens in das Kloster aller-        überzeugen auf ganzer Linie. Man fühlt
den, aber offensichtlich glücklich.
                                          dings ab: Aufgrund ihrer doppelten           mit beiden Protagonisten. Der Film
Die Episode steht am Beginn des Films     Behinderung und fehlenden sozialen           schafft es, eine Ahnung davon zu ge-
„Die Sprache des Herzens“. Der fran-      Kompetenz komme dies nicht in Fra-           ben, wie Taubblinde sich fühlen müs-
zösische Regisseur Jean-Pierre Améris     ge. Monsieur Martin muss sie wieder          sen, wenn sie keine Sprache
erzählt darin die Geschichte der taub-    mit nach Hause nehmen. Schwester             beherrschen: gefangen im eigenen
blinden Französin Marie Heurtin           Marguerite jedoch bestürmt die Obe-          Körper; aber auch, welche Befreiung
(1885-1921), die in Vertou als Toch-      rin geradezu, ihr zu erlauben, Marie zu      es bedeutet, aus der Sprachlosigkeit zu
ter eines Fassbinders zur Welt kommt.     betreuen und zu unterrichten. Schließ-       entkommen. Im Film explodiert Ma-
Bereits von Geburt an ist sie taub und    lich gibt die Oberin nach und Margue-        ries Spracherwerb geradezu, nachdem
blind. Dennoch gehört Marie zu den        rite holt Marie ins Kloster.                 sie ihre erste Gebärde gelernt hat. Zu
ersten Taubblinden, die die Sprache                                                    den berührendsten Szenen zählt dieje-
                                          Sie entdeckt, dass Marie sehr positiv
entdecken und aus ihrer Isolation be-                                                  nige, in der Maries Eltern sie nach eini-
                                          auf Berührungsreize reagiert. Die
freit werden.                                                                          ger Zeit im Kloster besuchen und die
                                          Hände sind ihr Tor zu Welt. „Die
                                                                                       Tochter zum ersten Mal mit ihnen
Bis dahin ist es ein weiter Weg. Maries   Hände sind die Augen, die Ohren und
                                                                                       „spricht“. Der im Jahr 2014 auf Fran-
Eltern verzweifeln. Sie finden keinen     die Stimme des taubblinden Men-
                                                                                       zösisch und 2015 auf Deutsch erschie-
Zugang zu ihrer Tochter. Im Alter von     schen“, heißt es auf der Webseite des
                                                                                       nene, mehrfach ausgezeichnete
10 Jahren bringt ihr Vater sie ins Lar-   Deutschen Taubblindenwerkes. So ist
                                                                                       Spielfilm ist tief beeindruckend und ab-
nay Institut bei Poitiers – das ist die   es auch bei Marie Heurtin: Über Be-
                                                                                       solut sehenswert.
eingangs beschriebene Szene. Hier         rührungen, wie das behutsame Abtas-
kümmern sich Nonnen um taube              ten der Gesichter, schätzt sie andere        Die Sprache des Herzens
                                                                                       (Originaltitel: Marie Heurtin). Frankreich 2014,
Mädchen. Maries Vater wendet sich         Menschen ein. Und sie lässt damit er-        94 Minuten, FSK 6, in allen namhaften Streaming-
an die Mutter Oberin: Seine Tochter       kennen, dass es einen „Schlüssel“ gibt,      Diensten verfügbar und auf DVD ab 5,99 Euro im
                                                                                       Handel erhältlich.
bedürfe dringend einer Betreuung. Er      Zugang zu ihr zu finden.
möchte sie nicht in eine Irrenanstalt
                                          Doch bis es soweit ist, vergehen qual-
geben.
                                          volle Monate. Schwester Marguerite
Marie, die in Angst gerät, flüchtet auf   zweifelt oft an sich. Es ist ihrer Hartnä-
einen Baum. Hier nimmt eine beson-        ckigkeit und ihrem tiefen Gottvertrau-
dere Beziehung ihren Lauf: Unter den      en zu verdanken, dass sie nicht aufgibt.
Nonnen ist auch die lungenkranke          Als sie nahe daran ist, zu verzweifeln,
Schwester Marguerite. Sie soll Marie      macht Marie ihre erste verwertbare
vom Baum herunter holen. Margueri-        Gebärde: Messer. Mit Marguerites Hil-
te lehnt erst ab, klettert dann aber      fe lernt sie in der Folge die Gebärden-

                                             12 | MITTENDRIN      SEHEN
Gastbeitrag und Bild: Kai Kruse

  Nicht sehen - nicht glauben (können)?
                              Persönliche Gedanken eines jungen Erwachsenen

                                            Acht Tage später erscheint Jesus wie-      Wie sollen wir denn das Undenkbare
                                            der den Jüngern, dieses Mal ist auch       glauben, ohne es zu sehen, wenn
                                            Thomas dabei. Christus zeigt Thomas        nicht einmal der Jünger Thomas das
                                            seine erlittenen Wunden und fordert        schafft?
                                            ihn auf, zu sehen und zu glauben. Der
                                                                                       Jesus ist sich dessen bewußt und sagt
                                            Aufforderung Christi folgt Thomas und
                                                                                       uns:
                                            bekundet seinen Glauben.

                                            In der Wirkungsgeschichte dieser Bi-
                                                                                                    ------
                                            belstelle ist aus Thomas oft der „un-                „Selig sind,
                                            gläubige Thomas“ geworden. In einer                die nicht sehen
                                            ersten Intuition würden wir wahr-                und doch glauben“
                                            scheinlich auch sagen: „Wie konnte                  (Joh 20, 29)
                                            Thomas es wagen, den Jüngern nicht
                                            zu vertrauen, ihrem Bericht keinen
                                                                                                    ------
                                            Glauben zu schenken?“
                                                                                       Es geht also darum, trotz aller Zweifel,
                                            Aber sind wir nicht auch in unserem        trotz der Abwesenheit von Beweisen
Eine der wohl bekanntesten Bibelstel-       Leben oft der „ungläubige“ Thomas?         zu glauben, Christus den Sieger zu be-
len vom Sehen und auch Nichtsehen           Ist unser Leben nicht auch bestimmt        kennen. Zweifel und Ratlosigkeit sind
ist Joh 20,19-31. Jesus Christus offen-     von der Maxime: sehen steht über er-       nämlich kein Zeichen von Glaubens-
bart sich zum ersten Mal seinen Jün-        zählt bekommen?                            schwäche, wie die Wirkungsgeschichte
gern nach seinem glorreichen Sieg                                                      suggeriert, sondern von Glaubensstär-
über den Tod, nach seiner Auferste-         Sagen wir nicht selber oft genug: „Das
                                                                                       ke. Wer zweifelt und sich dennoch
hung. Er zeigt ihnen seine Wunden,          glaube ich erst wenn ich es mit eige-
                                                                                       immer wieder auf das Wagnis des
die er am Kreuze erlitten hat, und          nen Augen gesehen habe?“ Wollen
                                                                                       Glaubens an Christus einlassen kann,
spricht seinen Sendungsauftrag. Offen-      wir Unerklärliches nicht selbst erst an-
                                                                                       wie Thomas, der ist nicht ungläubig,
bart sich Jesus allen Jüngern? Eigentlich   erkennen wenn wir es selbst beob-
                                                                                       sondern ein wahrer Jünger und Zeuge
nicht. Thomas war nicht gegenwärtig,        achtet haben?
                                                                                       Christi. Wer zweifelt und sich immer
als sich Christus seinen Jüngern offen-     Für Thomas lösen sich all diese Fra-       wieder für den Glauben entscheidet,
barte.                                      gen. Er darf die Wunden Jesu noch          der überdenkt, überlegt und prüft den
                                            sehen und berühren. Er kann das Un-        Glauben und wird somit auch die
Die Jünger erzählten Thomas nach
                                            glaubliche, das Undenkbare, sehen,         Frage Pauli verneinen können:
dessen Rückkehr von der Begegnung
mit Christus. Thomas glaubt dem Be-         nämlich, dass der Tod in letzter Kon-
richt der anderen Jünger nicht und          sequenz besiegt ist.
sagt:
                                                                                                 ------
                                            Aber was ist mit uns? Wir sind doch
         ------                             auch oft der Jünger Thomas und zwei-
                                                                                          „Oder habt ihr den
„Wenn ich nicht sehe […],                   feln. Aber trotzdem bekommen wir              Glauben vielleicht
   glaube ich nicht.“                       die Wunden Jesu nicht zu sehen. Wir        unüberlegt angenommen?“
      (Joh 20,25)                           befinden uns unser ganzes Leben in               (1 Kor 15,2)
                                            der Ausgangssituation des Thomas.                    ------
         ------

                                              13 | MITTENDRIN       SEHEN
Gastbeitrag und Bilder: Dr. Johannes Lambertz

                        Blick über den Bauzaun
          Vieles ist seit Januar 2019 auf der Baustelle in Manheim-neu geschehen:
       Der Rohbau von Kapelle, Glockenturm und Gemeindezentrum ist fertiggestellt.

Ein Band umschließt den Kapellenbau,                                                     Die technisch komplexe, filigrane
das dreimal mit dem Namenszug der                                                        Stahlkonstruktion des Kapellenda-
Schutzpatrone beschriftet ist. Die                                                       ches wurde eingebracht und die
Wände wurden aus energetischen                                                           Dachfenster eingebaut. Im Innern
Gründen mit Dämmbeton gegossen.                                                          der Kapelle befinden sich noch die
Dabei werden statt Kies “LIAPOR“ Kü-                                                     Gerüste, die für die Zimmererar-
gelchen verwendet, aufgeblähte Ton-                                                      beiten an der „Wolke“ erforderlich
kügelchen, die im Innern schwarz sind.                                                   sind. Die Decke besteht an den Au-
Durch meißeln mit pyramidal geform-                                                      ßenseiten aus einer umlaufenden,
ten Schlagkopfspitzen (stocken) der                                                      quasi frei schwebenden Fenster-
Oberfläche öffnen sich die Kügelchen,    Der Blick vom Foyer aus ins Innere              front.
und es entsteht die schwarze Fläche.     des Gemeindezentrums zeigt links den
                                         Mehrzweckraum mit großem Fenster
                                         Richtung Marktplatz, in dem u.a. die
                                         Bücherei untergebracht wird. Im hin-
                                         teren Bereich mit den vier Dachfens-
                                         tern befindet sich der Pfarrsaal.

                                                                                         Der Wetterhahn, Kreuz und Kugel
                                                                                         wurden am 2. August 2019 von der
                                                                                         ehemaligen Kirche im alten Ort de-
                                                                                         montiert, aufbereitet und neu ver-
                                                                                         goldet. In 25,50 Meter Höhe leuch-
                                                                                         tet seit dem 25. Januar 2021 der
                                                                                         Wetterhahn auf dem Glockenturm
                                                                                         der neuen Kapelle.

Der Blick in den Pfarrgarten zeigt die Glasfassade des Gemeindezentrums, die
Kommunionbank aus der alten Kirche und den im November 2020 gepflanzten
Baum, ein Ostrya carpinifolia (gemeine Hopfenbuche). Links befindet sich die
Glasfront der Kapelle mit Schiebeelementen, die sich zum Pfarrgarten hin öffnen
lassen. Rund um den Pfarrgarten ist ein Weg mit „Manheim Pflaster“ hergestellt
worden, den an der Kapellen Seite und der Seite des Gemeindezentrum eine
Überdachung schützt.

                                               14 | MITTENDRIN S E H E N
Ludger Möers, Pfarrer

                           Hinsehen und Staunen
                           „… so etwas haben wir noch nie gesehen...“ (Mk 2,12)

Ein Jahr leben wir nun in einer beson-     sein Leben bestimmen. Den gelähm-          Ich stimme allen zu, die es so oder
deren Zeit, einer Pandemiezeit, der        ten Menschen wahrnehmen – die vier         ähnlich sagen: Wir brauchen kein neu-
Zeit von Corona. Was haben wir nicht       Freunde wussten, dass sie mit diesem       es Gesetz, das Ärzten erlaubt, Men-
alles gesehen – im Fernsehen, im           Anliegen bei Jesus genau richtig waren.    schen einen Todescocktail hinzustel-
Streamingdienst, an Überraschungen         Der sieht den Mann vor sich. Er sieht,     len. Was wir brauchen, ist eine
bei den vielen Spaziergängen. Hinse-       wie Licht durch das offene Dach fällt      menschliche Gesellschaft, in der Men-
hen und Staunen, weil wir dafür Zeit       und durch das Loch vier Gesichter          schen sich umeinander kümmern wie
hatten, ist auch eine „Corona-Erfah-       nach unten schauen. Jesus sieht ihren      die vier Freunde um den Gelähmten.
rung“. Hinsehen, Not sehen und hel-        Glauben. Es ist ein tatkräftiger Glaube.   Wir brauchen Gesetze, die dafür sor-
fen war in dieser Zeit auch eine oft er-   Die Vier packen kräftig zu, sie geben      gen, dass genügend gut ausgebildete
lebte Erfahrung mit Krankheit und          ihrem Glauben Hände und Füße. Sie          und ordentlich bezahlte Pflegekräfte
Tod, die mir viel Mut gemacht hat.         glauben an das Menschliche: Nie-           für gebrechliche, coronakranke und
                                           mand, der sich selbst nicht mehr hel-      sterbende Menschen da sind. Wir
Diese „positive“ Erfahrung im Umgang
                                           fen kann, darf sich selbst überlassen      brauchen eine Übereinkunft in unserer
mit Krankheit und Tod steht im Kon-
                                           sein. Wer allein nicht mehr kann, dem      Gesellschaft, die allen Menschen die
trast zu der immer wieder geführten
                                           muss geholfen werden, der braucht          Gewissheit gibt: Wenn ich nicht mehr
Diskussion um aktive Sterbehilfe. An-
                                           Beistand, Betreuung, der braucht die       kann, dann werde ich getragen.
geblich sind drei Viertel der Deutschen
                                           Liebe und die Hoffnung anderer Men-
dafür. Ich erlebe, auch in dieser Coro-                                               Ich wünsche Ihnen eine gute Fasten-
                                           schen.
na-Zeit, viele Menschen, die bewusst                                                  und Osterzeit, mit vielen netten Be-
Menschen aus den Krankenhäusern            Alle sehen, wie Jesus sich dem ge-         gegnungen der Nachbarn und anderer
holen, nachhause und in ein Hospiz,        brechlichen Mann zuwendet und wel-         Menschen auf Straßen und Plätzen –
um eine gute Zeit des Abschiedes und       che Kraft diese Zuwendung in dem           Hauptsache draußen – und dass Sie
des Sterbens zu gestalten. Im Rück-        Gelähmten wachruft. Wir sehen das          mit anderen viel Neues sehen, trotz
blick benennen viele dies als wertvolle    auch aus der Entfernung. Daraus erge-      Corona und Co. Denn an Ostern fei-
Zeit. Warum wollen Menschen immer          ben sich Konsequenzen für uns. Nicht       ern wir AUFERSTEHUNG. Also das
alles selbst bestimmen und entschei-       die Beihilfe zum Selbstmord ist das        Leben genießen: voller Freude und
den? Dieses Leben darf beginnen, die-      Gebot der Stunde, sondern die For-         Hoffnung.
ses Leben muss/soll beendet werden?        derung nach guter Betreuung.               Ihr Ludger Möers , Pfr.
Sind wir wirklich Herren und Damen
über Leben und Tod?

Selbstbestimmung heißt der Wert, der
dabei ganz hoch gehandelt wird. Ein
selbstbestimmtes Leben wird zum
Maßstab dafür, was lebenswert ist und
was nicht mehr. Zur Selbstbestim-
mung gehört dann auch, selbst zu ent-
scheiden, wann Schluss ist. Der Ge-
lähmte in unserem Bibelzitat konnte
schon lange nicht mehr selbst über

                                           15| MITTENDRIN    GEISTLICHES WORT
REGELMÄSSIGE MESSEN                                                                                                                                                                                                                                                                              WEITERE GOTTESDIENSTE UND TERMINE

                                                         .....................................................................................................................................................................................................................................
Samstag                                                                                                                                                                                                                                                                                          Aufgrund der anhaltenden Pandemie können auch in dieser Ausgabe kei-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 ne verbindlichen Angaben zu besonderen Gottesdiensten wie zum Bei-
 18.00 St. Quirinus, Mödrath
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 spiel Aschermittwoch und insbesondere auch für die Feiern der Kar- und
 18.30 St. Rochus, Türnich/Balkhausen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Osterwoche gemacht werden. Auch unsere Vereine und kirchlichen
Sonntag                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gruppen können weiterhin keine Veranstaltungen planen und veröffentli-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 chen. Beachten Sie deshalb auch bis auf Weiteres die Veröffentlichungen
  9.30      St. Kunibert, Blatzheim                                                                                                                                                                                                                                                              im Mitteilungsblatt „Aktuell“ und auf der Homepage unseres Seelsorge-
  9.30      St. Rochus, Türnich/Balkhausen                                                                                                                                                                                                                                                       bereiches Kerpen-Süd-West. Dort finden Sie dann die aktuellen Angaben
 10.00      St. Martinus, Kerpen                                                                                                                                                                                                                                                                 zu Messfeiern, Kreuzwegandachten, Frühschichten, Maiandachten und
 11.00      St. Joseph, Brüggen                                                                                                                                                                                                                                                                  gegebenenfalls von Veranstaltungsterminen.
 11.00      St. Michael, Buir
 11.15      St. Quirinus, Mödrath                                                                                                                                                                                                                                                                Es sei auch darauf hingewiesen, dass selbstverständlich alle aktuell gülti-
 18.30      St. Martinus, Kerpen                                                                                                                                                                                                                                                                 gen Schutz- und Hygienregeln des Landes NRW und des Erzbistums
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Köln gelten und zu beachten sind. Seit dem 25. Januar 2021 sind auch im
Dienstag                                                                                                                                                                                                                                                                                         Gottesdienst ausschließlich medizinische oder FFP2-Schutzmasken zu
  9.00 St. Michael, Buir                                                                                                                                                                                                                                                                         tragen (ausgenommen die liturgischen Dienste an ihrem jeweiligen Platz).
  9.00 St. Quirinus, Mödrath
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Wir hoffen auf Ihr Verständnis und bitten um Ihre Solidarität im Umgang
 10.00 St. Rochus, Türnich/Balkhausen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 mit dieser langwierigen und alle belastenden Situation, ganz im Sinne un-
       entfällt bei Seniorenmesse
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 seres Glaubens:
Mittwoch                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Miteinander, füreinander
                                                                                                                                                                                                                                                                                                             unterwegs in guten wie in schlechten Zeiten
  9.00 St. Martinus, Kerpen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              getragen vom Geist dessen, der uns zusagt:
       entfällt bei Seniorenmesse
 10.00 St. Joseph, Brüggen                                                                                                                                                                                                                                                                                                  „Ich bin da!“
Donnerstag
  9.00 St. Martinus,
       Trauerhalle Manheim-neu
 17.30 St. Rochus, Türnich/Balkhausen
 19.00 St. Martinus, Kerpen

Freitag
  9.00 St. Kunibert, Blatzheim
 10.00 St. Martinus, Kerpen
 18.00 St. Joseph, Brüggen

Bekanntmachung Widerspruchsrecht:
Wir veröffentlichen gemäß den Ausführungsrichtlinien
zur Anordnung über den kirchlichen Datenschutz –
KDO – für den pfarramtlichen Bereich vom 22. Mai                                                                                                                                                                                                                                                 Der PGR von Kerpen-Süd-West wollte den Menschen in Kerpen am
2013 (Amtsblatt des Erzbistums Köln 2013, Nr. 134)
kirchliche Amtshandlungsdaten (z. B. Taufen, Erst-                                                                                                                                                                                                                                               Anfang des Jahres in diesen schwierigen Zeiten der Pandemie ein wenig
kommunion, Firmung, Trauung, Weihen und Exequi-                                                                                                                                                                                                                                                  Zuversicht und Gottvertrauen schenken. Darum wurden im Stadtgebiet
en) und sogenannte besondere Ereignisse. Besondere
Ereignisse (Alters- und Ehejubiläen, Geburten, Sterbe-                                                                                                                                                                                                                                           sechs verschiedene Plakate aufgehangen.
fälle, Ordens- und Priesterjubiläen) werden mit
Name, Vorname und Datum in kirchlichen Publikati-                                                                                                                                                                                                                                                Wir hoffen, dass Gott auch im neuen Jahr an Ihrer Seite ist und er mit Ih-
onsorganen (z. B. Aushang, Pfarrnachrichten und
Pfarrmagazin Mittendrin) veröffentlicht, wenn der Be-                                                                                                                                                                                                                                            nen geht, was das neue Jahr auch bringen mag. Denn wir sind überzeugt
troffene der Veröffentlichung nicht rechtzeitig schriftlich                                                                                                                                                                                                                                      davon, dass er zu uns hält und da ist!
oder in sonstiger geeigneter Form bei der jeweiligen
Wohnortpfarrei widersprochen hat. Auf das vorge-
nannte Widerspruchsrecht des Betroffenen wird hier-                                                                                                                                                                                                                                              Vielleicht hat der ein oder andere ja auch schon unsere sechs Impulse in
mit hingewiesen. Eine Veröffentlichung im Internet (z.                                                                                                                                                                                                                                           den Orten unseres Seelsorgebereiches geSEHEN.
B. auf den Internetseiten der Kirchengemeinde) er-
folgt nicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Ihr PGR-Team

                                           18 | MITTENDRIN                                                                                                                                                                                                                                           REGELMÄßIGE MESSEN & NACHRICHTEN
PFARRER                                         St. Martinus, Kerpen
LUDGER MÖERS                                    Stiftsstraße 6               Telefon: 02237-2316
                                                50171 Kerpen                 Telefax: 02237-55640
Tel: 02237-3282                                                              st.martinus@kerpen-sued-west.de
pastor-moeers@gmx.de                            Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag 9.00 – 11.00 Uhr
                                                Donnerstag16.00 – 18.00 Uhr
                                                Pfarrbüro-Team: Renate Eilers, Ulrike Carlier,
PFARRVIKAR                                      Monika Welter, Ute Wolff
THOMAS OSTER

Tel: 02237-921947                               St. Quirinus, Mödrath
pastor-oster@gmx.de                             Kirchplatz 3          Telefon: 02237-922616
                                                50171 Kerpen-Mödrath  Telefax: 02237-922617
                                                                      st.quirinus@kerpen-sued-west.de
PFARRVIKAR                                      Dienstag und Donnerstag 9.30 – 11.00 Uhr
FRANZ-JOSEF PITZEN                              Mittwoch16.00 – 18.00 Uhr
                                                Pfarrbüro-Team: Anke Grabowitz und Anne Lips-Keppeler
Tel: 02275-9183943
fj.pitzen@web.de                                St. Kunibert, Blatzheim
                                                Dürener Straße 278     Telefon: 02275-246
                                                50171 Kerpen-Blatzheim Telefax: 02275-911062
DIAKON                                                                 st.kunibert@kerpen-sued-west.de
HARALD SIEBELIST                                Montag, Dienstag und Freitag 10.00 – 11.30 Uhr
                                                Dienstag 16.00 – 18.00 Uhr
Tel: 02275-913404                               Pfarrsekretärin: Birgit Davepon
harald@siebelist.de
                                                St. Michael, Buir
                                                Eichemstraße 4               Telefon: 02275-360
GEMEINDEREFERENTIN                              50170 Kerpen-Buir            Telefax: 02275-5769
CLAUDIA OVERBERG                                                             st.michael@kerpen-sued-west.de

Tel: 02237-9799560                              Montag, Dienstag, Mittwoch 9.00 – 11.00 Uhr
claudia.overberg@googlemail.com                 Donnerstag17.00 – 19.00 Uhr
                                                Pfarrsekretärin: Hilde Pohl

                                                St. Joseph, Brüggen
GEMEINDEREFERENTIN
                                                Hubertusstraße 6             Telefon: 02237-7475
DAGMAR BILSTEIN                                 50169 Kerpen-Brüggen         Telefax: 02237-975617
                                                                             st.joseph@kerpen-sued-west.de
Tel: 02237-9299039
dagmar.bilstein@googlemail.com                  Dienstag und Freitag 9.00 – 13.00 Uhr
                                                Mittwoch16.00 – 18.00 Uhr
                                                Pfarrsekretärin: Gabi Frohn
PFARRER I.R.
GEORG NEUHÖFER                                  St. Rochus, Balkhausen/Türnich
                                                Heerstraße160         Telefon: 02237-7335
Tel: 02275-9199923                              50169 Kerpen-Türnich  Telefax: 02237-9799700
                                                                      st.rochus@kerpen-sued-west.de
                                                Dienstag und Freitag 9.30 – 12.00 Uhr
                                                Donnerstag16.00 – 18.00 Uhr
PFARRER I.R.                                    Pfarrsekretärin: Anne Lips-Keppeler
ENGELBERT ZOBEL
                                                Weitere Informationen unter www.kerpen-sued-west.de
Tel: 02237-55752
                                                Priesternotrufim Dekanat Kerpen: Tel: 01520-2922884
                                                Telefonseelsorge: 0800-1110111 (Anruf kostenfrei)

                                  19 | MITTENDRIN   KONTAKT
„… so etwas haben wir
                              noch nie gesehen ...“ (Mk 2,12)
Bild: Dr. Johannes Lambertz
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