Text - Bild Relation - David Manikowski Jacques Sauvaget
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Inhalt • Arten von Abbildern • Kognitive Bildverarbeitung • Eindeutige alphanumerische Ergänzungen • Beziehungen zwischen Bild und Text
Abbilder (Definition) Abbilder (= repräsentationale Bilder) sind durch verschiedene Techniken gestaltete Oberflächen, die den Betrachtenden ähnliche visuelle Informationen anbieten wie ein entsprechender Realitätsausschnitt. Quelle: Ballstaedt, Wissensvermittlung: Kapitel 6, Abschnitt 1
Arten von Abbildern konkret • Realistische • Texturierte • Linienabbilder abstrakt • Schematische Bilder
Realistische Abbilder Realitätsgetreusten Abbilder Farbfotos, S/W-Fotos, Zeichnungen, Gemälde Perspektive des Autors Quellen: http://www.puzzlehouse.com http://nsd.dyndns.org http://de.wikipedia.org
Texturierte Abbilder • Realitätsnah • Keine Details / Hintergrund • Konzentration auf Flächen, Körper, räumliche Anordnungen
Linienabbilder (Strichzeichnungen) • Einfache Abbilder • Nur Anordnung von Oberflächen • Formen, Objekte, Szenen
Schematische Abbilder • Abstrakt • Visuelle Merkmale stark vereinfacht (Reduktion von Komplexität) • Betonung von Strukturen • Elektronische Schaltbilder, Chemische Formeln
Schematische Abbilder Schaltbild eines Mini-BHKW Schematisches Bild des Gitters von Eisenkarbid Quelle: http://www.minibhkw.de
Kognitive Bildverarbeitung Ebenen der Bildverarbeitung: • Voraufmerksame Bildverarbeitung • Aufmerksame Bildverarbeitung • Inferentielle Bildverarbeitung • Rekonstruktive Bildverarbeitung
Voraufmerksame Bildverarbeitung: Globale Wahrnehmung • Keine Detailauswertung • Elementare visuelle Merkmale • Figur-Grund-Einteilung • Gruppierung durch Gestaltfaktoren
Voraufmerksame Bildverarbeitung: Globale Wahrnehmung Rubinsche Vase Scheinkonturen Quelle: http://www.ki-smile.de
Aufmerksame Bildverarbeitung • Detailauswertung • Sequentielle Verarbeitung • Sakkadische Augenbewegungen • Verbalisierung
Sakkadische Augenbewegungen • Augen durchmustern Vorlage Stück für Stück • Automatische Steuerung 1. Auffällige Informationen zuerst (eye catcher) 2. Grobe Orientierung Detaillierte Exploration 3. Längere Betrachtung bei hohem Informationsgehalt 4. Kulturell bedingte Blickbewegung • Willentliche Steuerung 1. Individuelles Interesse / Vorwissen
Aufmerksame Bildverarbeitung Quelle: http://scientum.com
Inferentielle- / elaborative Bildinterpretation • Vertiefendes inhaltliches Verstehen • Muss gelernt und trainiert werden • Indikatorisches Verstehen • Durch Vorwissen (Schemata) beeinflusst
Inferentielle- / elaborative Bildinterpretation Explosionszeichnung: Modellhubschrauber http://www.wes-technik.de
Rekonstruktive Bildverarbeitung • Multiple Repräsentation – Visuelle Repräsentation – Räumliche Repräsentation – Konzeptuelle Repräsentation • Wieder erkennen • Wiedergabe
Eindeutige alphanumerische Ergänzungen
Bildtitel (=Überschrift) • Titel, Stichwort, Satz, Kurztext • thematisiert den Bezugsrahmen, in dem das Bild ausgewertet werden soll
Bildtitel Säulenkonstruktionen Quelle: Privataufnahme
Beschriftung (=Bildinschrift) • Bezugsziffern, sprachliche Labels • leitet eine Verbalisierung/Kategorisierung ein
Legende (=Bildunterschrift) • Bildbenennung, -beschreibung, -kommentar • Betrachtungs- und Auswertungshilfen • Erklärung von Symbolen und Darstellungskonventionen • Angabe von technischen Daten • Angabe des Bildproduzenten, bzw. der Quelle • bietet Hilfestellungen zur Auswertung und Interpretation
Diagramm Die ionische Säule (Diagramm) 1 Legende: 5m 1. Kapitell 2. Schaft 3. Basis 2 3
Bild und Text in Printmedien
Räumliche Anordnung Text und Bild müssen in unmittelbarer Nachbarschaft zu finden sein; man unterscheidet drei verschiedene Anordnungsmöglichkeiten: • Horizontalverteilung • Vertikalverteilung • Streuverteilung
Horizontalverteilung • Text und Bild liegen nebeneinander; der Blick muss horizontal von links nach rechts (oder umgekehrt) schweifen Quelle: Bedienungsanleitung PHOCUS 42“ Plasmafernseher
Vertikalverteilung • Text und Bild liegen untereinander; der Blick muss vertikal von oben nach unten (oder umgekehrt) schweifen
Streuverteilung • Text und Bild werden je nach Bedarf willkürlich platziert, um die Fläche optimal zu nutzen. Quelle: NEW YORK, Sean Sheehan, Sun Tree Publishing Limited, London 1994
Inhaltliche Beziehungen zwischen Bild und Text • Kongruente Beziehungen • Komplementäre Beziehungen • Elaborative Beziehungen
Kongruente Beziehungen • Das Bild zeigt, was der Text beschreibt, erklärt oder anleitet (oder umgekehrt). • >> Wiederholung der Informationen
Kongruente Beziehungen Kapitell Die Säule besteht aus Basis, Schaft Schaft und Kapitell. Basis
Komplementäre Beziehungen • Die Integration beider Darstellungsformen (Bild & Text) ist zum Gesamtverständnis erforderlich.
Komplementäre Beziehungen Die Säule hat für eine ionische Säule typische Eigenschaften.
Elaborative Beziehungen • Das Bild zeigt etwas, was über das im Text Gesagte hinausgeht (oder umgekehrt). • setzt Vorwissen des Adressaten voraus
Elaborative Beziehungen Der Schaft einer Säule kann monolithisch aus einem Teil gearbeitet sein, ist bei größeren Säulen aber meist aus mehreren so genannten Säulentrommeln zusammengesetzt.
Sprachliche Beeinflussung des Gesehenen Die Auswertung eines Bildes kann durch folgende sprachliche Mittel beeinflusst werden: Wortwahl Kommentare Verweise Aufgaben
Wortwahl • Je spezifischer ein Objekt benannt wird, desto mehr visuelle Details bleiben im Gedächtnis. Quelle: http://de.wikipedia.org
Kommentare • Ein interpretierender Kommentar kann die Einstellung, mit der eine Person ein Bild betrachtet, massiv beeinflussen; sprachliche Informationen können eine Wahrnehmungseinstellung erzeugen, die die Auswertung anleitet.
Kommentare „… die Verarbeitung des Mainboards lässt zu wünschen übrig…“ Quelle: http://www.gigabyte.tw.com
Verweise • Über direkte sprachliche Anweisungen oder Leitfragen werden die Augen auf bestimmte Bildausschnitte gelenkt oder bestimmte Blickpfade nahe gelegt.
Verweise „…achten Sie besonders auf den nebeligen Hintergrund. Hier wurde die von Leonardo Da Vinci perfektionierte Sfumato- Technik Angewandt…“* *Quelle: http://www.wikipedia.de
Aufgaben • Durch visuelle Aufgaben (Suchen, Vergleichen, Einschätzen) wird die Auswertung des Bildes durch die Augenbewegungen angeleitet.
Aufgaben Höchstgeschw. 305 km/h Leistung 420 PS Höchstgeschw. 325 km/h Leistung 379 PS „… Vergleichen Sie bitte selbst die Leistungen dieser beiden Sportwagen…“ Quelle: http://granturismoworld.com
Literatur Steffan-Peter Ballstaedt (1997) Wissensvermittlung. Psychologie Verlags Union, Weinheim.
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