Umweltbericht 2005/2006 Fakten zur Umwelt - Dresden.de

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Umweltbericht 2005/2006 Fakten zur Umwelt - Dresden.de
Umweltbericht 2005/2006
Fakten zur Umwelt
Umweltbericht 2005/2006 Fakten zur Umwelt - Dresden.de
Umweltbericht 2005/2006
Fakten zur Umwelt

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Umweltbericht 2005/2006 Fakten zur Umwelt - Dresden.de
Inhalt

1       Einführung                                                   4   5.5.6   Grundwasser                                              49
2       Umweltqualität und Ressourcennutzung                         5   5.5.7   Abwasseranlagen                                          52
3       Natur und Landschaft                                       12    5.5.8   Plan Hochwasservorsorge                                  54
3.1     Artenschutz                                                12    5.5.9   Literatur                                                56
3.1.1   Sicherung und Einrichtung von Fledermausquartieren in der 		     6       Luft und Lärm                                            58
        Dresdner Heide                                             12    6.1     Luftreinhaltung                                          58
3.1.2   Schutz gebäudebewohnender Tierarten                        13    6.1.1   Stadtweite lufthygienische Situation                     58
3.2     Biotopschutz                                               13    6.1.2   Luftreinhalteplanung                                     59
3.2.1   Schutzgebiete                                              13    6.2     Lärmbelastung und Lärmminderung                          60
3.2.2   Besonders geschützte Biotope                               13    6.2.1   Stadtweite Lärmbelastung                                 60
3.3     Landschaftspflege                                          13    6.2.2   Lärmbelastung durch den Kraftfahrzeugverkehr             61
3.4     Grün in der Stadt                                          14    6.2.3   Fluglärm                                                 61
3.4.1   Parkanlagen, Kleingärten, Kommunalwald                     15    6.3     Anlagenbezogener Immissionsschutz                        62
3.4.2   Straßenbäume und Stadtbegleitgrün                          16    6.3.1   Verwaltungsrechtliches Handeln als Genehmigungsbehörde   62
3.4.3   Spielplätze                                                17    6.3.2   Mitwirkung als Träger öffentlicher Belange               63
4       Bodenschutz                                                19    6.3.3   Bearbeitung von Beschwerden und Bürgereingaben zu
4.1     Bodenzustand                                               19            immissionsschutzrechtlichen Belangen                     64
4.2     Bodenerosion durch Wasser                                  19    7       Klima und CO2-Minderung                                  67
4.3     Schadstoffbelastung der Böden                              20    7.1     Regionale Klimatrends                                    67
4.4     Altlasten                                                  20    7.2     Stadtklima                                               68
4.4.1   Altlasten in Bearbeitung der Behörde                       20    7.3     CO2-Bilanz bis 2006                                      69
4.4.2   Altlastensanierung und Brachflächensanierung               24    7.3.1   Kommunale Treibhausgasbilanz                             69
5       Wasser                                                     25    7.3.2   Trend der Verkehrsemissionen                             71
5.1     Gewässer in Dresden                                        25    8       Abfall                                                   73
5.1.1   Gewässersystem                                             25    8.1     Organisation der öffentlichen Abfallentsorgung           73
5.1.2   Gewässerqualität                                           27    8.2     Abfallaufkommen und Entsorgungswege                      73
5.2     Grundwasser                                                28    8.2.1   Restabfälle                                              73
5.2.1   Entwicklung des Grundwasserstandes                         28    8.2.2   Verpackungsabfälle und Altpapier                         74
5.2.2   Entwicklung der Grundwasserqualität                        29    8.2.3   Bio- und Grünabfälle                                     75
5.2.3   Wasserrechtliche Erlaubnisse zum Grundwasser               30    8.2.4   Sperrmüll und Altholz                                    76
5.3     Öffentliche Wasserversorgung                               31    8.2.5   Elektro- und Elektronikaltgeräte                         76
5.3.1   Trinkwasserversorgung                                      31    8.2.6   Schadstoffe                                              77
5.3.2   Trinkwassergebührenentwicklung                             32    8.2.7   Straßenkehricht                                          77
5.3.3   Notwasserversorgung                                        32    8.2.8   Abfallentsorgung nach dem Frühjahrshochwasser 2006       77
5.3.4   Löschwasserversorgung                                      33    8.3     Anlagen und Einrichtungen der Abfallwirtschaft           77
5.4     Abwasserentsorgung                                         33    8.3.1   Biologisch-Mechanische Abfallaufbereitungsanlage (BMA)   77
5.4.1   Dezentrale Abwasserentsorgung                              33    8.3.2   Wertstoffhöfe                                            78
5.4.2   Öffentliche Abwasserentsorgung                             33    8.3.3   Wertstoffcontainerstandplätze                            78
5.5     Bericht der Projektgruppe Hochwasservorsorge               36    8.3.4   Gebrauchtwarenbörsen                                     78
5.5.1   Allgemeines                                                36    8.3.5   Deponie Radeburger Straße                                78
5.5.2   Gewässer II Ordnung                                        38    8.4     Abfallgebühren                                           79
5.5.3   Lockwitzbach/Niedersedlitzer Flutgraben                    41    8.5     Satzungsvollzug                                          79
5.5.4   Weißeritz                                                  43    8.6     Ordnung und Sauberkeit                                   80
5.5.5   Elbe                                                       45    8.6.1   Bürgerbeteiligung Stadtsauberkeit                        80

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Umweltbericht 2005/2006 Fakten zur Umwelt - Dresden.de
8.6.2 Illegale Ablagerungen auf öffentlichen Flächen           80
8.6.3 Illegale Ablagerungen auf privaten Grundstücken          80
8.7   Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit                 81
8.7.1 Beratung von privaten Haushalten                         81
8.7.2 Beratung von Großvermietern sowie Objekt- und Haus-
      verwaltungen                                             83
8.7.3 Beratung von Gewerbe und öffentlichen Einrichtungen      83
8.7.4 Vorbildrolle der Stadtverwaltung                         83
9     Umweltinformationen                                      85
9.1 Statistik Internet                                         85
9.2 Publikationsliste                                          86
9.3 Ansprechpartner                                            89

Anlagen:
Anlage 1: Informationsblätter Hochwasserschadensbeseitigung
      Gewässer II. Ordnung
Anlage 2: Informationsblätter Hochwasserschadensbeseitigung
      Gewässer I. Ordnung
Anlage 3: Informationsblätter Hochwasserschadensbeseitigung
      Elbe
Anlage 4: Informationsblätter Hochwasservorsorge und
      Gewässerentwicklung Gewässer II Ordnung
Anlage 5: Informationsblätter Hochwasservorsorge Elbe
Anlage 6: Informationsblätter Hochwasservorsorge Grundwasser
Anlage 7: Hochwasserereignisse 2006 an Gewässern II. Ordnung

                                                                    3
Umweltbericht 2005/2006 Fakten zur Umwelt - Dresden.de
1 Einführung

Liebe Dresdnerinnen und Dresdner,

Natur und Landschaft, Bodenschutz, Wasser, Luft und Lärm, Klima und
CO2 Minderung oder Abfall – der vorliegende Umweltbericht präsen-
tiert Ihnen zu allen Umweltthemen die Maßnahmen und Ergebnisse der
städtischen Aktivitäten für eine lebenswerte Umwelt. Damit setzen wir
die Berichterstattung fort, die Ihnen seit Anfang der 90er Jahre aller
zwei Jahre Einblick in die Arbeit des Umweltamtes und die Koopera-
tionen mit anderen städtischen Ämtern und Einrichtungen gibt. Sie
bekommen aber auch Hinweise und Informationen, wie sich jeder Ein-
zelne engagieren kann.
    Um zunächst einen Überblick über den Zustand der Dresdner Um-
welt zu bekommen, bietet Ihnen das Kapitel „Umweltqualität und Res-
sourcennutzung“ einen guten Einstieg. Das System „ecoTREND“ zeigt
Ihnen die Entwicklungen verschiedener Indikatoren wie zum Beispiel
die Flächenversiegelung, Grundwasserqualität oder die Lärmbelastung
an Hauptverkehrsstraßen über einen längeren Zeitraum. Mit diesem
System werden Wechselwirkungen und -zusammenhänge, die die Um-
weltqualität der Stadt bestimmen, eindrucksvoll veranschaulicht. Neu
aufgenommen wurden Indikatoren zur klimatischen Belastungssituati-
on und zu den Schadstoffemissionen an Straßen.
    Erstmalig ist der Bericht der Projektgruppe Hochwasservorsorge
in den Faktenbericht integriert. Die Aktivitäten zur Verbesserung des
Hochwasserschutzes werden Ihnen genau dargestellt. Ein besonderer
Service des diesjährigen Umweltberichts: Er beinhaltet Informations-
blätter zu den einzelnen Maßnahmen der Hochwasservorsorge.
    All dies finden Sie auch im Internet unter www.dresden.de. In Ver-
bindung mit den dort bereits zur Verfügung gestellten Online-Diensten
wie dem Themenstadtplan, der Lagerfeueranmeldung oder den Formu-
laren zur Bestellung der Sperrmüllabfuhr bieten wir Ihnen damit beste
Voraussetzungen, selber aktiv zu werden.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Dirk Hilbert
Beigeordneter für Wirtschaft

  4
Umweltbericht 2005/2006 Fakten zur Umwelt - Dresden.de
2 Umweltqualität und Ressourcennutzung

Die Umweltqualität in der Stadt lässt sich nicht   wichtig. Die Stadt Dresden nutzt dafür das                                          form stattfand. Die Stadtfläche vergrößerte
mit wenigen einfachen Worten oder Zahlen           System ecoBUDGET, das in den folgenden                                              sich um etwa 40 Prozent.
umschreiben. Es gibt eine Vielzahl von Wech-       Abbildungen dargestellt ist. Falls es zu einem                                         Die Pfeile zur Darstellung des ecoTRENDS
selwirkungen und gegenseitigen Abhängigkei-        Indikator beschlossene Ziele gibt, sind diese                                       zeigen, wie sich die Qualität oder der Ver-
ten. Die Beanspruchung der verschiedenen           als gelber Balken im Diagramm dargestellt.                                          brauch von Umweltressourcen entwickelt hat
Umweltgüter, die Nutzung von Ressourcen                So ist die interessierte Öffentlichkeit in der                                  und welche Aktivitäten für die Landeshaupt-
oder die Ausgestaltung der städtischen Funk-       Lage, sich selbst ein Bild vom Umweltzustand                                        stadt sich daraus ergeben:
tionen wie Wohnen, Arbeiten, Bewegen, Erho-        zu machen.
len sowie die Ver- und Entsorgung lassen sich          Dieses System dient auch dazu, die neu-                                         n Richtung: Rein zahlenmäßige Veränderung
deshalb am besten mit einem Indikatorensy-         en Anforderungen einer Umweltüberwachung                                              des Indikatorwertes in der Tendenz,
stem veranschaulichen. Wenn die Entwick-           umzusetzen, die sich aus EU-Richtlinien zur                                         n Farbe: Bewertung:
lungen der Indikatoren über längere Zeiträume      Umweltprüfung ergeben und inzwischen mit                                            n Grün – positive Entwicklung,
dargestellt werden, können Zusammenhänge           dem Baugesetzbuch und dem Gesetz zur                                                n Gelb – weitere Maßnahmen notwendig
oder Korrelationen sichtbar werden. Gerade         Umweltverträglichkeitsprüfung in nationales                                         n Rot – Entwicklung gegen die geplante Ziel-
für die Bewertung von Änderungen, die sich         Recht umgesetzt sind.                                                                 richtung
wie der Klimawandel über lange Zeiträume               Bei allen Angaben muss berücksichtigt
vollziehen, ist eine solche Betrachtungsweise      werden, dass 1999 eine Gemeindegebietsre-

Emissionen von CO2                                   18
Die Angaben resultieren aus Erhebungen der           16
DREWAG und ENSO sowie der TU Dresden                 14
(Verkehrsbereich). Das größte Minderungs-            12
                                                     10
potenzial liegt im dem Gebäudesektor. Das
                                                      8
Minderungsziel 2010 wird verfehlt. Eine Dis-          6
kussion zu mittel- und langfristigen Maßnah-          4
men sind im Hinblick auf weitergehende Ziele          2
notwendig                                             0
                                                          1987
                                                                 1992
                                                                        1994
                                                                               1995
                                                                                      1996
                                                                                             1997
                                                                                                    1998
                                                                                                           1999
                                                                                                                  2000
                                                                                                                         2001
                                                                                                                                2002
                                                                                                                                       2003
                                                                                                                                              2004
                                                                                                                                                     2005
                                                                                                                                                            2006

                                                                                                                                                                   Ziel

                                                     Tonnen pro Einwohner und Jahr

Flächenversiegelung,                                 50
Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche
Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche         40
nimmt langsam, aber kontinuierlich zu. Über-
                                                     30
durchschnittlich ist dabei die Zunahme der
Verkehrsfläche. Das im INSEK formulierte Ziel        20
ist zu erreichen.
                                                     10

                                                      0
                                                          1992 94 95 96 97 98 99 2000 01 02 03 04 05                                                               Ziel
                                                     Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche

                                                                                                                                                                               5
Umweltbericht 2005/2006 Fakten zur Umwelt - Dresden.de
Gesamt-Abfallaufkommen der Haushalte              600
Die Gesamtmenge der Abfälle aus Haushalten
                                                  500
hat sich weiter verringert. Die Prognosen des
aktuellen Abfallwirtschaftskonzepts wurde be-     400
reits unterschritten.                             300
                                                  200
                                                  100
                                                    0
                                                         1992 94 95 96 97 98 99 2000 01 02 03 04 05 06 Ziel
                                                   in Kilogramm pro Einwohner und Jahr

Chemischer Sauerstoffbedarf aus Misch-
kanalüberläufen                                   2000
2004 ging ein weiteres Regenüberlaufbecken
                                                  1600
auf dem Gelände der Kläranlage in Betrieb.
Seither stagniert die Entwicklung. Es sind wei-   1200
tere Maßnahmen notwendig, um das Ziel 2010
zu erreichen.                                     800

                                                  400

                                                     0
                                                         1996          1998      2000     2002           2004      2006     Ziel
                                                   in Tonnen pro Jahr

Modal Split Umweltverbund                         100%
Die nächste SrV-Umfrage wird 2008 durchge-         90%
führt. Sie wird zeigen, ob das INSEK-Ziel von      80%
                                                   70%
65 Prozent Umweltverbund für die Wegezahl          60%
erreicht werden kann.                              50%
                                                   40%
                                                   30%
                                                   20%
                                                   10%
                                                    0%
                                                          1987         1992     1995    1997      1999      2001     2003
                                                                Fuss      Rad     ÖPV     MIV         Ziel Umweltverbund
                                                   Prozent vom Personenverkehrsaufkommen (Wegezahl)

Spezifische Verkehrsarbeit (Binnenverkehr)
                                                    100%
Im Gegensatz zum Modal Split wird bei der
Verkehrsarbeit die tatsächliche Verkehrslei-         80%
stung im Personenverkehr abgebildet. Deut-
                                                     60%
lich mehr als die Hälfte erfolgt hier durch den
MIV. Die nächste Fortschreibung ist erst 2008        40%
möglich. Der Entwurf des Luftreinhalteplanes
                                                     20%
zeigt, dass in der Innenstadt eine Reduzierung
der MIV-Verkehrsleistung notwendig ist.                  0%
                                                                                               2003
                                                                              Zu Fuß    Fahrrad        ÖPNV        MIV

                                                   Prozent vom Personenverkehrsaufkommen (Wegezahl)

  6
Umweltbericht 2005/2006 Fakten zur Umwelt - Dresden.de
Grundwasserqualität, Beispiel LHKW
                                                 70
Durch Sicherungen und Sanierungen konnten
einige Kontaminationsherde beseitigt wer-        60
den. Die Belastung mit LHKW (leichtflüchtige     50
halogenierte Kohlenwasserstoffe, z. B. orga-     40
nische Lösemittel) ist aber noch zu hoch, so     30
dass in den nächsten Jahren weitere Sanie-       20
rungen notwendig werden. Diese Sanierungen
                                                 10
sind oftmals auch die Voraussetzung einer
                                                 0
Revitalisierung der Flächen für eine bauliche
                                                      1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Nutzung.
                                                                0 - 10 µg/l        10 - 50 µg/l
                                                 Anzahl der beprobten Messstellen

Strukturgüte der Gewässer II. Ordnung            50
An mehreren Stellen der Stadt wurden und         45
werden Renaturierungsmaßnahmen durchge-          40
führt. Sie dienen oftmals auch dem Hochwas-      35
serschutz und der Wohnumfeldverbesserung.        30
Ein Beispiel ist der Weidigtbach in Gorbitz.     25
Nach der Hochwasserschadensbeseitigung           20
wird eine Neubewertung erfolgen.                 15
                                                 10
                                                  5
                                                  0
                                                      1998    1999    2000     2001      2002     2003   2004      2005   2006

                                                               Güteklasse 1 - 3             Güteklasse 4 - 7
                                                 Anzahl der untersuchten Flusskilometer

Anteil klimatisch gering belasteter Flächen      80
Erstmals kam hier ein neuer Indikatoransatz
                                                 70
zum Tragen, der die klimatische Situation an
Hand der Strukturtypen ausweist. Der Anteil      60
der gering belasteten Flächen muss minde-        50
stens stabil bleiben. Die Aussagekraft des In-
                                                 40
dikators muss in den nächsten Jahren geprüft
werden.                                          30
                                                 20
                                                 10
                                                  0
                                                                                          2005

Immissionen von PM10
Die Jahresmittelwerte am Bahnhof Neustadt        40
liegen tendenziell höher als am Postplatz. Das
ist auf die starke Verkehrsbelastung zurückzu-   30
führen. Wegen der Bauarbeiten am Postplatz
                                                 20
wurde die Messstelle 2006 zum Herzogin Gar-
ten verlegt.                                     10

                                                  0
                                                       2001          2002         2003           2004       2005          2006
                                                                            Postplatz             Bhf. Neustadt

                                                 Jahresmittel in µg/m3

                                                                                                                                 7
Umweltbericht 2005/2006 Fakten zur Umwelt - Dresden.de
Immissionen von NO2
                                                 60
Die wesentliche Quelle für Stickoxide in der
Stadt ist der Straßenverkehr. Der EU-Grenz-      50
wert von 40 µg/m3 ab 2010 würde am Bahnhof       40
Neustadt deutlich überschritten. Eine Tendenz    30
ist derzeit nicht erkennbar.
                                                 20
                                                 10
                                                  0
                                                       1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
                                                                             Postplatz     Bhf. Neustadt

                                                  Jahresmittel in    µg/m3

Wirkungsgrad der Kläranlage Kaditz               100
Der Zielwert wurde mit der Inbetriebnahme         90
der biologischen Behandlung im Juni 2005          80
erreicht.                                         70
                                                  60
                                                  50
                                                  40
                                                  30
                                                  20
                                                  10
                                                   0
                                                           1992 1994 1996 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
                                                  in Prozent, bezogen auf den chemischen Sauerstoffbedarf

Vermögensindikatoren
                                                 1600
Fläche der nach §26 SächsNatG geschützten
                                                 1400
Biotope
                                                 1200
Diese seltenen Biotope genießen einen beson-
                                                 1000
deren gesetzlichen Schutz. In den meisten Fäl-
                                                  800
len entfalten sie ihre Wirkung aber nur, wenn
                                                  600
sie in einen Biotopverbund eingebettet sind.
                                                  400
Die Fläche der Biotope hat aber nicht zuge-
                                                  200
nommen, sondern es sind mehr Biotope er-
                                                       0
fasst und kartiert worden.                                   1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
                                                  in Hektar

Nisthilfen für gebäudebewohnende Tierar-
                                                 12000
ten
Durch die Sanierung von Gebäuden gingen          10000
viele Nistplätze verloren. Da die Sanierungen    8000
aber unbestritten weitergeführt werden, müs-
                                                 6000
sen künstliche Nisthilfen Ersatz bieten. Ihre
Zahl reicht jedoch nicht aus, den Arten- bzw.    4000
Individuenrückgang aufzuhalten.                  2000

                                                       0
                                                             1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
                                                  Anzahl

  8
Umweltbericht 2005/2006 Fakten zur Umwelt - Dresden.de
Straßenbäume
                                                50000
Durch die vielen Verkehrsbauvorhaben rücken
Baumfällungen vermehrt in das Blickfeld der     40000
Öffentlichkeit. Die Gesamtzahl der Straßen-
                                                30000
bäume nimmt zwar leicht zu, die der älteren
Bäume nimmt aber ab. Die ökologische Wir-       20000
kung geht deshalb zurück. Die Anstrengungen
sollten dahin gehen, die unvermeidbaren Ver-    10000
luste möglichst vollständig auszugleichen.          0
                                                            2002          2003            2004            2005        2006
                                                                                 =15 Jahre
                                                 Anzahl

Lärmbelastung der Einwohner an Hauptver-
                                                80000
kehrsstraßen
Durch die Sanierung einiger der besonders
                                                60000
lauten Straßen konnte der Anteil der am stär-
ksten betroffenen Einwohner etwas verringert    40000
werden. Allerdings sind weiterhin Lärmsanie-
rungen in gleichem Maße erforderlich. Lärm-     20000
aktionspläne können hierfür eine gute Grund-
lage bilden.                                        0
                                                            1999       2000        2001          2002        2003       2004
                                                                    60 -65 dB(A)           > 65 dB(A)
                                                 Anzahl der Einwohner nach Belastungsklassen

                                                120000
                                                100000
Luftbelastung der Einwohner an Hauptver-
kehrsstraßen – NO2                               80000
Die Belastung der Einwohner mit Stickoxid-       60000
Konzentrationen über dem künftigen Grenz-        40000
wert an Hauptverkehrsstraßen ist deutlich
                                                 20000
gesunken. Der Wert wird noch bei etwa 10%
der Betroffenen überschritten.                          0
                                                            1999        2000       2001          2002        2003       2004
                                                                    40 ...60 µg/m3
                                                 Anzahl der Einwohner nach Belastungsklassen

Luftbelastung der Einwohner an Hauptver-
                                                90000
kehrsstraßen – PM10                             80000
Die Daten wurden mittels einer überschlägigen   70000
Modellrechnung gewonnen, sie sind nicht         60000
rechtsverbindlich. Neue und auch genauere       50000
                                                40000
Angaben werden durch die Arbeiten zur Luft-
                                                30000
reinhalteplanung erwartet.                      20000
                                                10000
                                                    0
                                                             2001                2002              2003              2004
                                                                   28 ...40 µg/m3
                                                 Anzahl der Einwohner nach Belastungsklassen

                                                                                                                               9
Belastung der Einwohner durch Überwär-           25
mung
Erstmals wird ein neuer Indikator auf Struk-     20
turtypenbasis verwendet. Er zeigt den Anteil
der Einwohner in der Stadt, die in gering bzw.   15
stark überwärmten Gebieten leben. Die Aussa-
gekraft des Indikators muss in den nächsten      10
Jahren geprüft werden.
                                                  5

                                                  0
                                                                                        2007
                                                                             Gering                   Stark

                                                 Anzahl der Einwohner in gering und stark überwärmten Gebieten

Einwohner im Einzugsbereich ÖPNV
                                                 95,0
Der Anteil des im Einzugsbereich des ÖPNV
                                                 90,0
lebenden Dresdner hat sich bis 2005 erstmals
                                                 85,0
leicht verringert. Die Ursache liegt im Wegzug   80,0
aus erschlossenen Gebieten begründet. Dieser     75,0
Trend muss umgekehrt werden.                     70,0
                                                 65,0
                                                 60,0
                                                 55,0
                                                 50,0
                                                          1999    2000      2001      2002     2003      2004    2005    2006

                                                 Anzahl der Einwohner in Prozent innerhalb des Einzugsbereiches
                                                 ÖPNV

Altablagerungen, Stand der Bearbeitung            500
Altablagerungen stellen neben der Gefährdung
von Boden und Grundwasser ein Hindernis für       400
die Flächenrevitalisierung dar, ihre Sicherung
                                                  300
oder Sanierung ist geboten. Durch gezielte
Setzung von Prioritäten müssen die knappen        200
Haushaltmittel wirtschaftlich eingesetzt wer-
den.                                              100

                                                      0
                                                          1999    2000      2001      2002     2003      2004    2005    2006
                                                           Gesamt           bereits saniert           weiterer Erkundungsbedarf
                                                 Anzahl

Altstandorte, Stand der Bearbeitung
                                                  4500
Altstandorte können oftmals im Zuge von
                                                  4000
Baumaßnahmen durch private Bauherren oder
                                                  3500
im Rahmen von sog. Freistellungsverfahren
                                                  3000
beseitigt werden.
                                                  2500
                                                  2000
                                                  1500
                                                  1000
                                                   500
                                                     0
                                                           1999      2000    2001     2002     2003      2004    2005    2006

                                                            Gesamt          bereits saniert           weiterer Erkundungsbedarf
                                                 Anzahl

 10
Ausnutzung der Bauflächen des Flächennut-
                                               80 %
zungsplanes (FNP)
Die Flächenreserven des derzeitigen FNP sind
                                               60 %
noch lange nicht ausgeschöpft. Die Ausnut-                                                                2000
zung der vorhandenen Flächenreserven soll
deshalb Vorrang vor der Neuausweisung ha-      40 %
ben (Integriertes Stadtentwicklungskonzept).
Die vorliegenden Daten betreffen den letzten   20 %
Berichtszeitraum, eine Aktualisierung folgt.
                                                0%
                                                       0,4 - 0,8    >0,8 - 1,2   >1,2 - 1,6     > 1,6
                                               Klassen in Prozent: Verhältnis von möglicher zu tatsächlicher
                                               Ausnutzung

Flächen in Überschwemmungsgebieten
                                               4000
Die baulich genutzten Flächen im Über-
schwemmungsgebiet (Wohnen, Gewerbe) zei-
                                               3000
gen das hohe Gefährdungspotenzial für diese
Nutzungen. In den nächsten Jahren müssen       2000
durch Verbau- und präventive Schutzmaßnah-
men die betroffenen Flächen verringert wer-    1000
den. Allerdings muss der Verlust an Retenti-
onsraum ausgeglichen werden.                     0
                                                           2002                   2005                 2007
                                                           Wohnen              Gewerbe              Sonstige

                                               Fläche in Überschwemmungsgebieten in Hektar

                                                                                                                    11
3 Natur und Landschaft

n 3.1 Artenschutz                                                                                        Die Arbeiten an den oben aufgeführten Winter-
                                                                                                         quartieren wurden in den Jahren 2004/2005
3.1.1 Sicherung und Einrichtung von Fle-                                                                 umgesetzt. Generell werden die entspre-
dermauswinterquartieren in der Dresdner                                                                  chenden unterirdischen Bauwerke im Rahmen
Heide                                                                                                    der Herstellungsarbeiten mit Fledermaustüren
                                                                                                         versehen, die mit einem Spezialschließssy-
Die nach europäischen und deutschem Recht                                                                stem das Betreten durch Unbefugte verhin-
streng geschützten Fledermausarten benöti-                                                               dern, jedoch über querliegende Einflugschlitze
gen für ihren Winterschlaf geeignete Quartiere.                                                          oder Gitter das Einfliegen der Fledermäuse
Diese Bauwerke müssen luftfeucht und frost-                                                              ermöglichen. Herstellung und Einbau der Fle-
frei sein sowie geeignete Hang- und Versteck-                                                            dermaustüren erfolgten stets durch örtliche
möglichkeiten bieten. Grundsätzlich kommen        Abb. 3.1:                                              Metallbaubetriebe. Für die Herstellung ge-
damit Eis-, Kartoffel-, Rüben- und Weinkeller,    Umbau ehemaliger Bunker im Jägerpark zum Fledermaus-   eigneter Winterschlafhangplätze werden ver-
                                                  quartier
Bergbau und andere -stollen, Luftschutz-,                                                                schiedene Maßnahmen kombiniert. Neben der
Flak- und Munitionsbunker sowie Wasserbe-                                                                Anbringung von Hohlblocksteinen oder Win-
hälter als Winterquartiere in Frage. Generell     se zwei Bunker waren aufgrund ihrer Größe,             terschlafsteinen aus Holzbeton an der Decke
nimmt die Anzahl solcher Objekte durch Ver-       Erdüberdeckung, des Binnenklimas und der               werden Wandflächen mit Rauputz versehen
fall, Umnutzung oder Verschluss ab, während       teilweisen Nutzung durch Fledermäuse präde-            und Spaltenquartiere hinter Polystyrol- oder
neue Quartiere kaum hinzukommen.                  stiniert als Winterquartier. Die anderen unge-         Dämmstoffplatten angelegt. In drei Objekten
    Da im Dresdner Stadtgebiet nur relativ        eigneten Bunker einschließlich aller befestigten       wird über ein Öffnung in der Decke Wasser zur
wenig für eine Überwinterung geeignete Quar-      Flächen, wie Straßen und Stellplätze wurden            Erhöhung der Luftfeuchtigkeit eingeleitet. Die-
tiere bestehen, sollten mit einer Untersuchung    im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme ab-                 se Arbeiten wurden durch ABM oder mittels
ungenutzte Bunker und wasserwirtschaftliche       gerissen bzw. entsiegelt und in die Waldfläche         Arbeitsgelegenheiten nach SGB realisiert.
Anlagen in der Dresdner Heide auf ihre Eig-       der Dresdner Heide wieder eingegliedert.                  Bereits in den Vorjahren konnten zwei
nung als Fledermausquartier hin untersucht
und Vorschläge zur Optimierung der Bau-
lichkeiten erarbeitet werden. Mit der entspre-
chenden Untersuchung wurden in den Jahren
2004/2005 neun Objekte dementsprechend
durch einen Biologen überprüft.
    Neben einem Brunnenhaus, einer Wasser-
fassung in einem Sandsteingewölbe und vier
ehemaligen Wasserbehältern ist eine Bunker-
gruppe in dem ehemaligen Munitionslager in
der Dresdner Heide hervorzuheben, die vier
größere und zwölf kleinere Bunkerbauwerke
umfasste. Im Ergebnis der Untersuchung wur-
den von erstgenannten in der Dresdner Heide
verteilten Bauwerken alle mit Ausnahme des
sehr kleinen Brunnenhauses für den Umbau
zum Fledermauswinterquartier empfohlen.
Im Bereich des ehemaligen Munitionslagers         Abb. 3.2:                                              Abb. 3.3:
wurden von insgesamt 16 Baulichkeiten zwei        Braunes Langohr in einem an der Bunkerdecke ange-      „Räuberhöhle“ in der „Jungen Heide“ mit Fledermausein-
große Bunker für den Erhalt empfohlen. Die-       brachten Hohlblockstein                                flug

 12
Wasserbehälter, ein Flakbunker, ein kleiner           Problematisch für diese Tierarten ist, dass           3.2.2 Besonders geschützte Biotope
Stollen, ein Wasserstollen und ein ehemaliges         durch notwendige Sanierungen von Dächern
Pumpenhaus in der Dresdner Heide gesichert            und Gebäudefassaden oftmals Nistmöglich-              Über den naturschutzrechtlichen Gebiets-
bzw. für Fledermäuse zugänglich gemacht und           keiten verloren gehen. So wird beispielswei-          schutz hinaus beinhaltet das Sächsische
mit entsprechenden Maßnahmen als Winter-              se aktuell eingeschätzt, dass der Bestand des         Naturschutzgesetz einen Katalog von 28 ge-
quartier eingerichtet werden.                         Haussperlings durch Brutplatzverlust seit             fährdeten Biotoptypen, welche auch ohne eine
    Mit den gegenwärtig laufenden Arbeiten am         1990 in Ostdeutschland bereits um 50 Prozent          gesonderte Ausweisung einem besonderen
Steinbruch Mordgrund und den in den näch-             zurückgegangen ist. Besonders betroffen da-           Schutz unterliegen. Im Umweltamt wird ein
sten zwei Jahren vorgesehenen Maßnahmen               von sind auch Vogelarten, wie Turmfalke, Doh-         Verzeichnis dieser Biotope geführt.
an einem Wasserbehälter und einer Wasser-             le, Schleiereule, Mauersegler, Haussperling,             Die Tabelle 3.2 zeigt eine Übersicht der in
fassung ist für das Gebiet der Dresdner Heide         Hausrotschwanz, Rauch- und Mehlschwalbe               Dresden im Jahr 2005/2006 erfassten Biotope
ein klarer Abschluss der Arbeiten erkennbar.          sowie die äußerst versteckt lebenden Fleder-          und ihre Flächengröße. Sie umfassen mit einer
Insgesamt wurden bislang 14 Winterquartiere           mausarten.                                            Gesamtgröße von 1462 Hektar 4,4 Prozent der
für bedrohte Fledermausarten eingerichtet.                Alle genannten Tierarten einschließlich ihrer     Stadtfläche.
    Erfreulicherweise wurden bei Winterkon-           Lebensstätten sind nach den Bestimmungen
trollen in sieben Quartieren bereits zwei Jahre       des Bundesnaturschutzgesetzes besonders               Besonders geschützte Biotope Größe in Hektar
                                                      geschützt, d. h., ihre Brutplätze sind bei Sa-        Moore                                         0,1
                                                      nierungen zu erhalten bzw., wenn dieses nicht         Sümpfe                                       15,7
                                                      realisiert werden kann, ist Ersatz zu schaffen.       Röhrichte                                    14,5
                                                      Die Tabelle 3.1 zeigt den Stand der in Dresden        Seggen- und binsenreiche Nasswiesen          69,7
                                                      seit 1997 angebrachten künstlichen Nisthil-           Bruchwälder                                  16,8
                                                      fen.                                                  Sumpfwälder                                  20,6
                                                                                                            Auwälder                                     65,9
                                                                                                            Quellbereiche                                 1,1
                                                      Tierart                         Anzahl Nisthilfen     Naturnahe und unverbaute Bach- und
                                                      Haussperling/Mauersegler         6823                 Flussabschnitte                              40,3
                                                      Mehlschwalbe                      238                 Altarme fließender Gewässer                   2,3
                                                      Halbhöhlenbrüter                  251                 Naturnahe stehende Kleingewässer             18,6
                                                      Turmfalke                         128                 Verlandungsbereiche stehender Gewässer        0,6
                                                      Fledermäuse                      2432                 Trocken- und Halbtrockenrasen                82,2
                                                      gesamt                          10145                 Magere Frisch- und Bergwiesen               386,7
                                                                                                            Borstgrasrasen                                0,4
Abb. 3.4:                                             Tab. 3.1:                                             Wacholder-, Ginster- und Zwergstrauchheiden 1,3
als Fledermausquartier umgebauter Wasserspeicher am   Anzahl der in Dresden seit 1997 angebrachten künst-
„Gänsefuß“                                                                                                  Gebüsche und naturnahe Wälder trockenwarmer
                                                      lichen Nisthilfen
                                                                                                            Standorte einschließlich ihrer Staudensäume 156,6
                                                                                                            Höhlenreiche Altholzinseln und höhlenreiche
nach ihrer Einrichtung Fledermäuse angetrof-          n 3.2 Biotopschutz                                    Einzelbäume                                  64,1
fen. Neben Langohren, der Wasser- und Fran-                                                                 Schluchtwälder                              187,4
senfledermaus wurden so bedeutsame und                3.2.1 Schutzgebiete                                   Offene Felsbildungen                         10,0
durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie eu-                                                                Offene Binnendünen                            7,9
roparechtlich geschützte Arten wie die Mops-          Eine Möglichkeit zum Arten- und Biotopschutz          Streuobstwiesen                             296,9
fledermaus und die Kleine Hufeisennase in den         besteht in der Ausweisung von Schutzgebie-            Stollen früherer Bergwerke                    0,1
Quartieren angetroffen. Nach Erfahrungen aus          ten. Folgende Schutzgebiete nach SächsNat-            Steinrücken                                   1,5
anderen Regionen ist davon auszugehen, dass           SchG waren 2005/2006 in Dresden vorhanden:            Hohlwege                                      0,4
die Besiedelung langfristig zunehmen wird.                                                                  Trockenmauern                                 0,4
                                                      n drei Naturschutzgebiete mit einer Gesamt-
                                                        größe von 241 Hektar (0,7 Prozent der               Tab. 3.2:
                                                                                                            im Jahr 2006 erfasste besonders geschützt Biotope und
3.1.2 Schutz gebäudebewohnender Tierar-                 Stadtfläche),
                                                                                                            deren Größe
ten                                                   n zwölf Landschaftsschutzgebiete mit einer
                                                        Gesamtgröße von 11 522 Hektar (35 Pro-
Viele Tiere in einer Großstadt leben im Wohn-           zent der Stadtfläche),
umfeld des Menschen und sind auf Gebäude              n 110 Naturdenkmale mit einer Gesamtgröße             n 3.3 Landschaftspflege und Biotopgestal-
als Lebensstätten angewiesen. In Dresden                von 140 Hektar (0,4 Prozent der Stadtflä-           tung
prägen vor allem Fledermäuse, Haussperling,             che),
Mauersegler, Hausrotschwanz und Schwalben             n nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie             Im Rahmen der regelmäßigen Schutzgebiet-
das Stadtbild und ermöglichen Naturerlebnisse           (FFH) geschützte Gebiete mit einer Ge-              spflege wurden 2005 449,17 Hektar gepflegt
direkt vor der Haustür. Als natürliche Fels- und        samtgröße von 1883 Hektar (5,7 Prozent              und dafür Fördermittel eingeworben. 2006
Höhlenbrüter folgten Vögel und Fledermäuse              der Stadtfläche),                                   waren es 438,34 Hektar.
dem Menschen bereits seit dem Mittelalter an          n nach der Vogelschutzrichtlinie geschützte              Über die reguläre Pflege hinaus wurden
seine Bauten und viele von ihnen brüten heute           Gebiete (SPA) mit einer Gesamtgröße von             zusätzlich Landschaftspflegemaßnahmen mit
ausschließlich dort.                                    1612 Hektar (5 Prozent der Stadtfläche).            dem Schwerpunkt der Streuobstwiesenpfle-

                                                                                                                                                            13
ge durchgeführt. Viele dieser alten Obstwie-             Ein weiterer Schwerpunkt war die Pflanzung               n 3.4 Grün in der Stadt
sen sind durch Nutzungsaufgabe dem Verfall               von Hecken und Feldgehölzen auf einer Fläche
preisgegeben, bzw. es wird nur die Wiesen-               von 2,4 Hektar mit etwa 3.830 Einzelpflan-
fläche landwirtschaftlich – meist durch Wei-             zen. Mit der Pflanzung von heimischen, au-
denutzung – gepflegt. Die Bäume sind jedoch              tochthonen Sträuchern, ergibt sich außer der
von der Nutzung ausgenommen und werden                   Strukturanreicherung in z. T. ausgeräumten
kaum noch regulär beerntet. Auch hier konn-              Agrarlandschaften ein weiterer Vorteil – die
te das Umweltamt nach Abstimmung mit den                 Gehölzinseln eigenen sich als Trittsteinbioto-
Eigentümern und Bewirtschaftern eine Teil der            pe, sind Bienenweide, Schutz- und Nahrung-
Obstbäume durch Fördermittel erhalten bzw.               sangebot für viele Vogelarten, Säugetiere und
neue Bäume nachpflanzen.                                 Insekten. So bieten diese Hecken über das
    Insgesamt wurden im Berichtszeitraum auf             ganze Jahr verteilt durch ihre Vielfalt von Ja-
ca. 26,7 ha Streuobstwiesen die Pflege an ca.            nuar bis Dezember durchgängig Blüten und
570 Altobstbäume durchgeführt.                           Früchte und damit Abwechslung für unsere                 Abb. 3.9:
                                                                                                                  Neupflanzung Ringpromenade
    In Einzellagen konnte unterstützt durch Po-          Augen und Nahrung für die Fauna.
mologen nach Feststellung der alten Obstsor-                 In Weißig und am Diebsteig (Dresdner Hel-
ten, die Nachpflanzung von hochstämmigen                 ler) wurden insgesamt 6,8 Hektar Wald ange-              Dresden gehört mit rund 62 Prozent Wald-
Obstbäumen gezielt mit standortverträglichen             legt.                                                    und Grünfläche zu den grünsten Städten Eu-
Sorten erfolgen. Damit konnte der weitere                    Weitere Maßnahmen im Rahmen der                      ropas. Neben der Elbe prägen die zahlreichen
Zerfall der Streuobstwiesen durch Verjüngung             Landschaftspflege/Biotopgestaltung war die               innerstädtischen Grünflächen und Erho-
aufgehalten werden und für die Altbäume er-              Renaturierung von Fließgewässerabschnitten               lungsanlagen, die ausgedehnten Natur- und
höhte sich die Lebenserwartung durch den                 (Ruhlandgraben, Prießnitz) auf 5 km Länge                Landschaftsschutzgebiete, eine Vielzahl von
erfolgten Entlastungsschnitt.                            durch Rückbau von Uferbefestigungen und                  Naturdenkmalen und die Alleen mit einem
    Insgesamt wurden auf den gepflegten                  Anlegen von Mäandern, die gezielte Bekämp-               abwechslungsreichen Straßengrün das Stadt-
Streuobstwiesen 895 neue, hochstämmige                   fung gebietsfremder Pflanzenarten, Teichent-             bild.
Obstbäume gepflanzt. Ziel ist es, eine Vitali-           schlammungen sowie Begleitpflanzungen an                     Die Dresdner Heide ist das größte geschlos-
täts- und Altersdurchmischung des Baumbe-                Wanderwegen.                                             sene Waldgebiet der Stadt und nimmt mit etwa
standes zu erreichen, die Bewirtschaftbarkeit                                                                     50 Quadratkilometern 20 Prozent der Stadt-
zu verbessern und langfristig auch eine Nut-                                                                      fläche ein. Zu den Schutzgebieten der Stadt
zung der Früchte zu sichern.                                                                                      zählen unter anderen 12 Landschaftsschutz-
                                                                                                                  gebiete (rund 11 400 ha), 4 Naturschutzge-
                                                                                                                  biete (332 ha), 10 Flora-Fauna-Habitat-Gebiete
                                                                                                                  (1 883 ha), 15 geschützte Landschaftsbestand-
                                                                                                                  teile (71 ha) und 8 Trinkwasserschutzgebiete
                                                                                                                  (2 093 ha).
                                                                                                                      Grünflächen und Erholungsanlagen neh-
                                                                                                                  men eine Fläche von 1 056 Hektar ein, davon
                                                                                                                  sind etwa 890 Hektar öffentliches Grün. Hierzu
                                                                                                                  gehören zahlreiche innerstädtische Parks und
                                                                                                                  Gärten:

                                                                                                                  n Großer Garten (147 ha), Botanischer Gar-
                                                                                                                    ten (3,3 ha) und Zoo (12 ha)
                                                                                                                  n Bürgerwiese (10 ha), Blüherpark (3,8 ha),
                                                                                                                    Rosengarten (3 ha), Waldpark Blasewitz
                                                                                                                    (19,5 ha) und Park Schloß Albrechtsberg
Abb. 3.5:                                                Abb. 3.7:                                                  (11 ha).
Pflanzung auf einer Streuobstwiese in Merbitz            Renaturierung des Ruhlandgrabens

                                                                                                                  Außerdem kommen 376 Kleingartenanlagen
                                                                                                                  (782 ha) hinzu. Von wesentlicher Bedeutung
                                                                                                                  für das Dresdner Stadtgrün sind auch die 53
                                                                                                                  Friedhöfe (195 ha). 950 öffentlich zugängliche
                                                                                                                  Spielplätze (davon rund 170 kommunal) und
                                                                                                                  etwa 300 Brunnen und Wasserspiele tragen
                                                                                                                  eindrucksvoll und unverwechselbar zum Bild
                                                                                                                  dieser Stadt und ihrer Lebensqualität bei.
                                                                                                                      Besonders erwähnenswert ist der Bestand
                                                                                                                  an Straßenbäumen im Stadtgebiet. Es gibt
Abb. 3.6:
                                                                                                                  derzeit etwa 48 244 Stück, davon sind rund
                                                         Abb. 3.8:
Pflanzung einer Baumreihe als Biotopverbund in Podemus   Ergänzung einer wegebegleitenden Obstbaumreihe in Mal-   26 707 Stück Jungbäume.
                                                         schendorf                                                    Die folgenden Übersichten geben Auskunft

  14
über kommunal verwaltetes öffentliches Grün.            d. h. dass Kleingärten i. S. des Bundesklein-         die Entnahme. Die Pflegearbeiten wie Jung-
Dazu gehören im wesentlichen die Park- und              gartengesetzes aufgrund veränderter Nutzung           wuchs- und Jungbestandspflege sowie Durch-
Grünanlagen (Tabelle 3.3), Kleingärten (Tabelle         den Status Erholungsgärten bekamen.                   forstung und Holzeinschlag, Jungwuchspflege,
3.4), der Kommunalwald (Tabellen 3.5 f.), Vor-             Durch Bevölkerungszuwachs und Verrin-              Jungbestandspflege und Durchforstung sind
rangflächen für den Natur- und Landschafts-             gerung der kleingärtnerisch genutzten Fläche          Pflegeleistungen im Altersklassenwald. Dieses
schutz (Tabelle 3.7), Friedhöfe (Tabelle 3.8),          verringerte sich der Versorgungsgrad je Ein-          System kennzeichnet, dass die verschiedenen
Alleen und begrünte Straßenzüge einschließ-             wohner in geringem Umfang. Ungeachtet die-            Altersstufen der Bäume schlagweise, d. h. flä-
lich des Straßenbaumbestandes (Tabelle 3.9),            ser aktuellen Entwicklung werden die Festle-          chenmäßig voneinander getrennt, angeordnet
die Vitalität (Tabelle 3.10) sowie die Artenver-        gungen des Kleingartenentwicklungskonzeptes           sind. Die Pflegearbeiten entsprechen in ihrem
teilung der Straßenbäume (Tabelle 3.11) und             der Landeshauptstadt Dresden auch zukünftig           Umfang der abgelaufenen Forsteinrichtungs-
die Spielplätze (Tabelle 3.12).                         umgesetzt.                                            planung des Zeitraumes 1997 – 2006. (Tabelle

3.4.1 Parkanlagen, Kleingärten, Kommunal-               		          gesamt		                          davon auf kommunalen Flächen            Versorgungsgrad
wald                                                    		          Anzahl  Fläche in ha              Anzahl		           Fläche in ha             in m²/EW

Auch im Berichtszeitraum der Jahre 2005 und             2000        394         792,7		               272		               389		                   16,78
2006 sind weitere Flächen von kommunal ver-             2002        392         790,5		               271		               413		                   16,73
walteten Park- und Grünanlagen hinzugekom-              2003        382         786,4		               263		               410		                   16,26
men. Neben vielen kleinen Teilflächen gab es            2004        380         786,0		               262		               411		                   16,22
größere Flächenzugänge u. a. durch die Ver-             2005        376         782,0		               263		               416		                   15,79
waltungsübertragung eines Teilstückes (Gärt-            2006        376         782,0		               262		               416		                   15,33
nerei) des Bienertparkes.
                                                        Tab. 3.4:
Jahr		                 Anzahl      Fläche in ha         Kleingartenanlagen in Dresden
2000		                 511         265,2
2001		                 562         283,7
2002		                 576         290,0                Kommunalwald                                          3.6). Derzeit steht die Forsteinrichtung für den
2003		                 570         303,6                                                                      Zeitraum 2007-2016 an. Dafür wurden u. a.
2004		                 584         304,4                Kommunalwald ist der Anteil an Waldflächen            Waldzustandsdaten erhoben, zu denen auch
2005		                 575         302,1                des Stadtgebietes von Dresden, der durch die          Erhebungen zu Standortverhältnissen und
2006		                 586         310,4                Kommune verwaltet wird. Neben anderen zählt           Baumartenstruktur gehören.
                                                        hierzu das Waldgebiet „Dresdner Heide“ mit
Tab. 3.3:                                               einer Größe von rund 50 Quadratkilometern.                               2001 2002 2004 2005 2006
Anzahl der kommunal verwalteten Park- und Grünanlagen      Die Größe des Kommunalwaldes ist auch              Jungwuchspflege
                                                        im letzten Berichtszeitraum durch die Über-           in ha              2,9      -      -        -     6,6
Im Berichtszeitraum konnten zahlreiche Bau-             tragung weiterer Waldflächen an die Landes-           Jungbestands-
vorhaben realisiert werden. U. a. gehörten              hauptstadt angewachsen (Tabelle 3.5).                 pflege in ha       1,3    7,9      0,3      9,7   7,4
Maßnahmen zur Wiederherstellung der Ver-                                                                      Durchforstung
kehrssicherheit in den Parkanlagen, Rekon-              Jahr Fläche in ha               davon innerhalb der   in ha              8,25 17,8 17,85 28,2 13,5
struktionen sowie auch Erweiterungen von                				                            Stadtgrenze in ha     Eingeschlagene
Parkflächen dazu. Beispiele:                            2000 508,6                                            Holzmenge in Fm    871    883     576    1275 1230
                                                        2001 543,6
n Rekonstruktion der Wege im Waldpark Bla-              2002 548,6                      249,75                Tab. 3.6:
  sewitz, Hechtpark und am Hohen Stein                  2003 553,8                      284,8                 Unterhaltungsergebnisse Kommunalwald

n Parkerweiterung Bienertpark (Fläche der               2004 553,5                      287,3
  ehemaligen Gärtnerei)                                 2005 571,1                      313,5
n Rekonstruktion der Grünanlage Wolfszug                2006 570,9                      314,4
                                                                                                              Kommunale Vorrangflächen für Naturschutz
n verschiedene Maßnahmen im Park Schloß
  Albrechtsberg                                         Tab. 3.5:
                                                                                                              Unter Vorrangflächen für Naturschutz sind alle
                                                        Kommunalwald
n Volkspark Briesnitz                                                                                         Flächen zu zählen, die einen naturschutzrecht-
                                                                                                              lichen Schutz-Status haben.
                                                        In der nachhaltigen Sicherung der drei Wald-              Die Pflege der kommunalen Vorrangflä-
Kleingärten                                             funktionen, der Schaffung und Erhaltung ar-           chen erfolgt nach den Vorgaben teilweise
                                                        ten- und strukturreicher Mischbestände, einer         vorhandener Pflege- und Entwicklungspläne
Die Anzahl der Kleingärten und somit die klein-         bevorzugten natürlichen Verjüngung und dem            und nach den Richtlinien aktueller Förderpro-
gärtnerisch genutzte Fläche ging im Berichts-           Verzicht auf Kahlschläge, sowie dem Schutz            gramme im Einvernehmen mit der Unteren
zeitraum in Dresden geringfügig zurück (Tab.            seltener und bedrohter Pflanzen- und Tierar-          und Höheren Naturschutzbehörde.
3.4). Gründe hierfür sind Änderungen des Ver-           ten bestehen die Hauptziele der Kommunal-                 Der Flächenrückgang im Amt für Stadtgrün
tragsverhältnisses zwischen den Gartennut-              waldentwicklung. Die Bewirtschaftung erfolgt          und Abfallwirtschaft begründet sich haupt-
zern und den Privateigentümern der Flächen,             nachhaltig, d. h. der Holzzuwachs ist höher als       sächlich in der Rückübertragung der Elbwie-

                                                                                                                                                                15
senanteile in der Gemarkung Stetzsch an das       Jahr      gesamt           davon kommunal         Schad-     Jahr
städtische Liegenschaftsamt (Tabelle 3.7). Die         Anzahl Fläche in ha   Anzahl Fläche in ha    stufe      2003     2004             2005    2006
Rückübertragung der Flächen erfolgte aus          1999   52       195,3        4      64,6          ohne erkennbare Schäden
pachtrechtlichen Gründen im Zusammenhang          2004   52       195,3        4      64,5          1		        22735    24973            26346   27533
mit der Gewährung von Fördermitteln für die       2006   58       195,9        4      64,6          leichte Schäden
Pflege der Flächen. Diese Flächen verbleiben                                                        2		        13343    13435            13590   13785
dennoch im Eigentum der Landeshauptstadt          Tab. 3.8:                                         mittlere Schäden
Dresden. Ihr Status als Kommunale Vorrang-        Friedhöfe
                                                                                                    3		         5927     5510             5396    5354
fläche für den Naturschutz bleibt unverändert                                                       starke Schäden
bestehen.                                                                                           4		         1494     1206              971     964
                                                  3.4.2 Straßenbäume und Straßenbegleitgrün         abgestorben
Jahr		                 Fläche in ha                                                                 5		           157     160              252     207
2000		                 264,7                      Die Anzahl der durch das Amt für Stadtgrün        nicht angegeben
2001		                 280,4                      und Abfallwirtschaft betreuten Straßenbäume       			                   563              476     401
2002		                 277                        nahm auch in den Jahren 2005 und 2006 wei-        Gesamtbestand Straßenbäume
2003		                 272                        ter zu. Erfreulich entwickelte sich der Bestand   		         43656    45847            47031   48244
2004		                 287,3                      der Jungbäume. (Tabelle 3.9)
2005		                 288,6                          In Anpassung an die bundeseinheitliche        Tabelle 3.10:
2006		                 258                        Baumkontroll-Richtlinie wurde das Alter der       Vitalität des Straßenbaumbestandes
                                                  Jungbäume im Jahr 2004 per Definition von
Tab. 3.7:                                         10 auf 15 Jahre angehoben
Kommunale Vorrangflächen                                                                            Baumarten
                                                  Jahr            Anzahl  davon Jungbäume
                                                  2000            39469		 15589                     Dresdens Straßenbäume verfügen über ein
Friedhöfe
                                                  2001            42365		 17147                     breites Artenspektrum. Etwa 80 Arten trifft
                                                  2002            43993		 18872                     man auf Dresdens Straßen an. Neben den
                                                  2003            44558		 18515                     stark vertretenen typischen Straßenbaumarten
                                                  2004            45847 		 26461                    wie Linde, Ahorn und Kastanie gibt es auch
                                                  2005            47031		 26411                     Ginkgo, Magnolie oder den Lederhülsenbaum
                                                  2006            48244		 26707                     (Abb. 3.11).

                                                  Tab. 3.9:
                                                  Anzahl der Straßenbäume

                                                  Bedeutende Pflanzungen erfolgten u. a. auf fol-
                                                  genden Straßen: Schlüterstraße, Eibenstocker
                                                  Straße, Hertzstraße, Zellescher Weg, Eisenstu-
                                                  ckstraße, Ortsverbindungsstraße Langebrück-
                                                  Schönborn, Nordstraße, Müller-Berset-Straße
                                                  und Ockerwitzer Allee.
                                                      Neben der Zahl der Straßenbäume ist in
                                                  den letzten Jahren eine weitere kontinuierliche
                                                  Flächenzunahme bei in kommunaler Pflege be-
                                                  findlichen Alleen und begrünten Straßenzügen
                                                  zu verzeichnen. Dies begründet sich u. a. im
                                                  Ausbau und der Rekonstruktion kompletter
Abb. 3.10:
Heidefriedhof, moderne Urnengemeinschaftsanlage
                                                  Straßenzüge. Ein Beispiel ist die Stübelallee.
                                                      Bei den jährlich durchgeführten Baumkon-
                                                  trollen konnte eine positive Entwicklung der
Dresden hat 58 Friedhöfe, 9 davon sind stillge-   Vitalität des Dresdner Straßenbaumbestandes
legt. 4 Friedhöfe sind kommunal, 2 katholisch,    festgestellt werden, die nicht zuletzt auf den
2 jüdisch und 40 evangelisch. Hinzu kommt 1       hohen Anteil an Jungbäumen zurückzuführen
staatlicher Friedhof (sowjetischer Ehrenfried-    ist. Durchschnittlich mehr als 1500 Straßen-
hof). Die geringfügige Erhöhung der Friedhofs-    bäume wurden im Berichtszeitraum pro Jahr
gesamtfläche gegenüber den Vorjahren ergibt       gepflanzt. Damit konnte der seit Jahren anhal-
sich aus der erstmals durchgeführten Einbe-       tende Trend weiter fortgesetzt werden (Tabelle
ziehung der Fläche der teilweise schon lange      3.10). In den 30er Jahren gab es im Stadtge-
stillgelegten Friedhöfe. Diese sind jedoch flä-   biet Dresdens bereits rund 60000 Straßenbäu-
chenmäßig unbedeutend, denn es handelt sich       me. Die Anzahl der Straßenbäume wieder auf
um kleine Friedhöfe direkt an der jeweiligen      diese Größe zu erhöhen, ist das langfristige
Kirche.                                           Ziel der Stadt.

  16
Abb. 3.11:
                                                                                                                                Artenverteilung bei Straßen-
                                                      1%        1%
                                                                     1%                                                         bäumen
                                                 1%                                                          Linde
                                           2%              1%             1%    1%
                                                                                                             Ahorn
                                    3%
                                                                                                             Eiche
                           3%                                                        4%
                                                                                                             Rosskastanie
                      3%                                                                                     Birne
                                                                                                             Platane
                 4%                                                                                          Kirsche
                                                                                                             Esche
            4%                                                                             29%               Weißdorn
                                                                                                             Mehlbeere
                                                                                                             Schnurbaum
              4%
                                                                                                             Pappel
                                                                                                             Baumhasel
                                                                                                             Birke
                                                                                                             Robinie
                 7%
                                                                                                             Ulme
                                                                                                             Gingko
                           8%                                                                                Apfel

                                                                          21%                                Sonstiges

3.4.3 Spielplätze                                      sen hatte, rückte das Defizit an Spielflächen      konnte der Ballspielplatz an der Malterstraße
                                                       stärker in das Blickfeld der Öffentlichkeit. Da-   einen Kunststoffbelag und neue Tore erhalten.
                                                       raufhin wurden in den Haushalt des Amtes für       Im Johannstädter Garten ermöglichten Spon-
                                                       Stadtgrün- und Abfallwirtschaft in den letzten     soren (WG Johannstadt e. G.) den Bau eines
                                                       beiden Jahren verstärkt Gelder eingestellt. Da-    Beachvolleyballfeldes.
                                                       von konnten neue Spielplätze in Gebieten mit           In den Defizitgebieten mit höchster Priorität
                                                       hohem Defizit errichtet werden, wie z.B. in Alt-   wie Friedrichstadt, Pieschen und Hechtviertel
                                                       dobritz, an der Linzer/Leubener Straße und am      konnten durch städtebauliche Förderpro-
                                                       Kiefernweg in Klotzsche. An der Mühlenstraße       gramme die Spielangebote erweitert werden.
                                                       in Niedersedlitz konnte eine bisher verschlos-     Hier sind z. B. an der Hechtstraße, der Alto-
                                                       sene Ausstellungsfläche mit Spielgeräten öf-       naer/Behringstraße, in Altpieschen und an der
                                                       fentlich zugänglich gemacht werden.                Leipziger Straße neue Plätze entstanden.
                                                           Einige bereits vorhandene Spielplätze wur-         Bei allen neuen Spielplätzen und bei den
                                                       den neu ausgestattet bzw. erweitert, wie z. B.     meisten mit neuer Ausstattung fand eine Be-
Abb. 3.12:                                             die Spielplätze an der Neuländer Straße, der       teiligung von Kindern und Jugendlichen oder
Spielplatz Hebbelstraße
                                                       Trachenberger/Döbelner Straße, Wilhelm-            Eltern und Anwohnern statt. Besonders gut ist
Die Anzahl und Flächen der in kommunaler               Raabe-Straße, Draesekestraße, Hebbelstraße,        die Einbeziehung der Nutzer an der Skateanla-
Regie befindlichen Spielbereiche erhöht sich           Osterbergstraße und Mittelteichweg in Weix-        ge Lingnerallee gelungen (u. a. bei Aufgaben-
seit Jahren kontinuierlich (Tab. 3.11).                dorf.                                              stellung und Entscheidungsfindung der Jury).
                                                           Es gab zahlreiche Bemühungen, besonders            Auch in den vergangenen beiden Jahren
Jahr            Anzahl            Fläche in ha         Spiel- und Sportmöglichkeiten für Jugendli-        gab es wieder viele Anfragen von Eltern, El-
2000            116               23,3                 che zu verbessern und den Stadtratsbeschluss       terngruppen, Initiativen, Vereinen und Par-
2001            131               24,3                 zur Verbesserung des Angebotes für Skater          teien, ob in bestimmten Gebieten Spielplätze
2002            136               24,3                 umzusetzen. In erster Linie ist in diesem Zu-      geschaffen werden können. So wurde zum
2003            139               25,8                 sammenhang der Skatepark Lingnerallee zu           Beispiel der Luga e. V. auch selbst tätig und
2004            151               28,3                 nennen, der zu einem erheblichen Teil von          leistete zahlreiche Arbeitsstunden auf dem
2005            158               30,6                 Stiftungen der Ostsächsischen Sparkasse zum        Spielplatz an der Lugaer Straße.
2006            168               32,4                 800-jährigen Stadtjubiläum gesponsert wur-             Demgegenüber stand eine deutliche Zu-
                                                       de. Aber auch die vorhandenen Skateanlagen         nahme der Beschwerden über Kinderlärm,
Tab. 3.11:                                             im Rothermundtpark und an der Siemensstra-         wobei in einigen Fällen auch die Nutzung von
Spielbereiche in kommunaler Verwaltung                 ße erhielten neue Ausstattungen. Ebenfalls mit     Spielplätzen tagsüber durch Kindergarten- und
                                                       Hilfe von Sponsoren (Wrangler-Initiative „Ret-     Hortgruppen als extrem störend empfunden
Nachdem am 18.03.2004 der Stadtrat die                 tet die Bolzplätze!“) und nach einem beeindru-     wurde. In diesen Fällen müssen Anwohner ihre
Spielplatzentwicklungskonzeption beschlos-             ckenden Internetvotum der Dresdner Jugend          Interessen zurückstellen, in den Abend- und

                                                                                                                                                          17
Nachtstunden jedoch kann vor allem die miss-
bräuchliche Nutzung von Spielplätzen zu ver-
ständlichen Problemen führen. Deshalb wurde
auf einigen besonders betroffenen Plätzen,
deren Größe und Lage auch entsprechende
Möglichkeiten bietet, Ende 2006 ein Schließ-
dienst eingerichtet. Dadurch konnte in einigen
Gebieten die Akzeptanz der Plätze erhöht und
der Pflegeaufwand reduziert werden.

 18
4 Bodenschutz

Die Böden gehören zu unseren bedeutsamsten        näher ein Boden ist, desto geringer ist seine
Naturgütern. Bedingt durch ihre vielfältigen      Vorbelastung. Als naturnah sind Böden zu be-
Funktionen und die intensive Nutzung durch        zeichnen, die durch Nutzung wenig oder gar
den Menschen kam und kommt es zu gravie-          nicht verändert werden. Die Abbildung 4.1
renden Eingriffen in die natürliche Bodenstruk-   enthält die prozentuale Verteilung von Böden
tur. Durch Flächenverbrauch für Siedlungen,       mit hoher, mittlerer und geringer Naturnähe
Gewerbe und Verkehrsbauten, verbunden mit         bzw. Vorbelastung der Böden in Dresden.
Versiegelung der Böden, durch Rohstoffabbau
sowie durch Bodenerosion und -verdichtung
                                                                38%                   35%
bei landwirtschaftlicher Nutzung sind die na-
türlichen Bodenfunktionen an zahlreichen
Standorten im Stadtgebiet von Dresden stark
beeinträchtigt oder gefährdet.
    Bodenschutz bedeutet, den Boden vor Ver-
                                                                             27%
siegelung zu schützen sowie chemische und
physikalische Einwirkungen auf den unversie-
gelten Boden zu vermeiden.                                   gering         mittel        hoch
    Daraus ergeben sich für den Schutz und
                                                  Abb. 4.1:
die Entwicklung des Bodenpotenzials in Dres-
                                                  Übersicht der prozentualen Verteilung von Böden unter-
den folgende Schwerpunkte:                                                                                 Abb. 4.3:
                                                  schiedlicher Naturnähe in Dresden nach /1/, /2/
                                                                                                           Erosion nach Schneeschmelze und Starkregen im Februar
n Bodenzerstörung durch Begrenzung der                                                                     2006 in Kaitz

  Neuversiegelung verringern                      n 4.2 Bodenerosion durch Wasser
n Boden entsprechend der Bodeneigen-
  schaften vernünftig nutzen
n Bodenabtrag infolge Erosion minimieren
n Schädliche Bodenveränderungen beseiti-
  gen und verhüten
n Mutterboden bewahren

n 4.1 Bodenzustand

Zur Bewertung der Leistungsfähigkeit der
Böden muss neben der Bewertung der Bo-
denfunktionen geprüft werden, ob Hinweise
auf anthropogene stoffliche und strukturelle
Veränderungen (Vorbelastungen) vorliegen,
die nach Ausmaß geeignet sind, Böden und
deren Funktionen erheblich oder nachhaltig
zu beeinträchtigen. Dieses kann über eine
Einschätzung des Grades der Naturnähe der
Böden erfolgen /1/.                               Abb. 4.2:
   Es wird davon ausgegangen, dass je natur-      Erosion nach Starkregen im September 2005 in Mobschatz

                                                                                                                                                           19
Fast zwei Drittel der landwirtschaftlich ge-          Vorsorge und Gefahrenabwehr zu suchen und        stung der Böden wurden im Berichtszeitraum
nutzten Flächen sind aufgrund ihrer Hangla-           den Handlungsbedarf für erosionsmindernde        keine flächendeckenden speziellen Messpro-
ge, schluffigen Bodenart und ackerbaulichen           Bodenbearbeitungsverfahren zu erörtern.          gramme durchgeführt. Standortbezogene Bo-
Bewirtschaftungsweise mittel bis hoch durch               Maßnahmen zum Schutz des Bodens vor          denuntersuchungen erfolgten im Rahmen der
Bodenerosion gefährdet. Im Berichtszeitraum           Erosion wurden in Sachsen generell insbe-        Altlastenbehandlung.
waren einige Niederschlagsereignisse mit              sondere durch das Programm „Umweltge-
Erosionsfolgen zu verzeichnen. Besonders die          rechte Landwirtschaft (UL)“ eingeleitet. Zu
Niederschläge im September 2005, im Febru-            diesen Maßnahmen gehören unter anderem           n 4.4 Altlasten
ar 2006 (Schneeschmelze) und im Juni 2006             die konservierende Bodenbearbeitung, bei der
führten zu erheblichen Bodenabträgen und              die Ackerkrume lediglich aufgelockert wird,      4.4.1 Altlasten in Bearbeitung der Behörde
-verfrachtungen (Abb. 4.2 und 4.3).                   ohne sie zu wenden, sowie die Verwendung
    Informationen zur potenziellen Erosions-          von Mulchsaaten und Zwischenfruchtanbau.         Durch die Erfolge bei der Altlastensanierung
gefährdung (Standortrisiko) liegen für alle           Damit soll die Bodenerosion durch eine mög-      konnten in erheblichem Umfang Böden wie-
Ackerflächen Dresdens vor. Die potenziellen           lichst ganzjährige Bodenbedeckung verringert     der einer gewerblichen oder anderweitigen
Erosionsgefährdung wird vor allem bestimmt            sowie eine stabile Bodenstruktur aufgebaut       Nutzung zugeführt und damit die Inanspruch-
von Relief, Bodenart, langfristiger Nutzung           und erhalten werden.                             nahme wertvoller Kulturböden vermieden
und gilt für längere Zeiträume. /3/                       Im Berichtszeitraum betrug die landwirt-     werden.
    Die tatsächliche Bodenabtragsgefährdung           schaftliche Nutzfläche von Dresden 5 106 Hek-        Dresdens Siedlungs- und Industriege-
(Nutzungsrisiko) wird beeinflusst von der je-         tar, davon sind 4 391 Hektar Ackerland, das      schichte, Zerstörungen im 2. Weltkrieg und
weiligen Bodennutzung und -bewirtschaftung,           entspricht 86 Prozent an der Gesamtfläche        spätere Trümmerbeseitigung sowie die Still-
die sich verändern kann. Als geeigneter Indi-         und 14 Prozent, rund 715 Hektar sind Dauer-      legungen und Nutzungsänderungen von in-
kator dient die Bedeckung der Bodenoberflä-           grünland.                                        dustriell, gewerblich und militärisch genutzten
chen mit Pflanzen oder Pflanzenrückständen.               Im Rahmen des Förderprogramms „Um-           Grundstücken haben im Boden und Grund-
    Die kombinierte Bewertung von Standort            weltgerechte Landwirtschaft“ wurden im Jahr      wasser ihre Spuren hinterlassen. Kies- und
und Bodennutzung als Grad der tatsächlichen           2006 im Mulchsaatverfahren 1 628,24 Hek-         Lehmgruben wurden mit Abfällen vielfältiger
Gefährdung ermöglicht die Entscheidung, ob            tar bestellt. Das entspricht 31,9 Prozent des    Art wie Bodenaushub, Ziegelschutt, Asche,
Bodennutzung und -bewirtschaftung dem je-             Ackerlandes. Der Anbau von Zwischenfrüch-        Hausmüll und zum Teil auch mit gewerblichen
weiligen Risiko angepasst sind und damit die          ten wurde auf 56,52 Hektar gefördert. Das        und industriellen Abfällen verfüllt. Daraus re-
Vorsorge gegen Bodenerosion gewährleistet             entspricht 1,3 Prozent des Ackerlandes. /4/      sultiert eine Vielzahl von Flächen, deren Böden
ist. Ist ein zu hohes Risiko erkennbar, muss              Es ist davon auszugehen, dass ein hö-        in unterschiedlichem Maße mit umweltgefähr-
die Bodenbewirtschaftung verändert werden.            herer Anteil der Ackerfläche konservierend       denden Stoffen belastet sind. Zur Abwehr von
    Durch das Erfassen von sichtbaren Boden-          bearbeitet wird, da nicht alle Betriebe am UL-   Gefahren durch belastete Böden für gegenwär-
erosionsformen wird die tatsächliche Erosi-           Förderprogramm teilnehmen. Eine dauerhafte       tige Nutzungen und zur Vorsorge für künftige
onsgefährdung als aktuelle Gefährdung genau           konservierende Bodenbearbeitung mit Mulch-       Nutzungen sind Detailkenntnisse zu diesen
angegeben. Die Anhaltspunkte ergaben sich             saat im gesamten Fruchtfolgeverlauf wird ge-     Flächen erforderlich. Verfüllungen sind heute
insbesondere aus Bereichen wie Gewässern              genwärtig in Sachsen in bestimmten Betrieben     häufig ohne genaue Recherchen nicht mehr
(aber auch Siedlungsbereiche), die erheblich          mit gutem Erfolg auf zum Teil großen Flächen-    erkennbar.
durch abgeschwemmtes Bodenmaterial be-                umfängen praktiziert. /5/                            1991 wurde für das damalige Stadtgebiet
frachtet wurden.                                          Für den Standort Mobschatz/Stetzsch          Dresdens mit der Erfassung altlastenverdäch-
    Die an 20 Standorten ermittelten Gefähr-          wurde eine orientierende Untersuchung für        tiger Flächen begonnen. Diese Datenbasis
dungsabschätzungen wurden im März 2005 in             das Starkregenereignis im September 2005         wurde in den Folgejahren weiter ergänzt, prä-
einer Veranstaltung in Großenhain dem Staat-          durchgeführt /6/. Die Schlussfolgerungen für     zisiert und den aktuellen Anforderungen ange-
lichen Amt für Landwirtschaft und Gartenbau           die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen     passt.
Großenhain, dem Staatlichen Amt für Land-             Nutzfläche wurden durch verschiedene Ero-            Die weiteren Arbeiten der Altlastenbear-
wirtschaft Pirna, dem Umweltamt Dresden und           sionsszenarien mittels EROSION 3D simu-          beitung richten sich auf Untersuchungen zur
den Landwirten vorgestellt, um gemeinsam              liert. Die Landschaftsszenarien zeigen die       Gefahrenbeurteilung und Maßnahmen zur Ge-
mit den zuständigen Landwirtschaftsbehörden           Wirkung von aktiven (Bewirtschaftungsform)       fahrenabwehr insbesondere für Objekte, in de-
und den Bewirtschaftern nach Lösungen zur             und passiven Erosionsschutzmaßnahmen /7/.        nen mit großen Mengen umweltgefährdender
                                                      Im Ergebnis wurde die pfluglose Bodenbear-       Stoffe umgegangen wurde wie beispielsweise
                                                      beitung und die Begrünung einer Hangrinne        Deponien, chemische Reinigungen, Galva-
                                                      vorgeschlagen, wodurch der Bodenabtrag um        niken und Lackfabriken.
                                                      etwa 94 Prozent verringert werden kann. Der          Einen Überblick über die Anzahl von Altla-
                                                      Oberflächenabfluss bei Starkregenereignissen     sten und altlastenverdächtigen Flächen im Be-
                                                      kann bei keiner Maßnahme vollständig verhin-     richtszeitraum gegliedert nach Branchen und
                                                      dert werden. Die Maßnahme zur Begrünung          dem Anteil von Sanierungen zeigen die Abbil-
                                                      der Hangrinne erfolgte im September 2006.        dungen 4.5 und 4.6.

                                                      n 4.3 Schadstoffbelastung der Böden
Abb. 4.4:
Konservierende Bodenbearbeitung durch Mulchsaat /8/   Zur weiteren Ermittlung der Schadstoffbela-

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