Virale Hepatitiden - was war wichtig/was war neu in 2020?

 
WEITER LESEN
Virale Hepatitiden - was war wichtig/was war neu in 2020?
NEWSLETTER JANUAR 2021

                                 vernetzt Sie mit Experten

Virale Hepatitiden – was war wichtig/was war
neu in 2020?

Prof. Dr. Jürgen K. Rockstroh

Das Jahr 2020 war ein ganz besonderes       HIV-infizierten Männern, die Sex mit         einem Absetzen der Therapie oder eine
Jahr für alle Hepatitis Interessierte, da   Männern haben, aber auch bei PrEP            Fortführung der bisherigen HBV Be-
der Nobelpreis für Medizin dieses Jahr      Usern unverändert eine große klinische       handlung randomisiert wurden. [8] Ohne
an Harvey J. Alter, Michael Houghton        Herausforderung darstellt. [4] Hier sind     Zweifel bleibt dies eine der spannenden
und Charles M. Rice für die Entdeckung      jetzt klare Behandlungsformulierungen        Fragen in der Hepatitis B Behandlung,
des Hepatitis C-Virus ging. Der entspre-    entwickelt worden, die vor allen Dingen      da der Zeitpunkt, wann entsprechend
chende Nachweis des Hepatitis C-Virus       darauf abzielen, möglichst früh mit          eine Nukleos(t)id-Therapie beendet
1989 erlaubte weltweit die Zuordnung        einer HCV Therapie zu beginnen, um die       werden kann, immer noch kontro-
der Ursache für viele Fälle von chro-       weitere Transmission von HCV in dieser       vers diskutiert wird. Damit bleibt die
nischer Hepatitis, die bislang meist        Schlüsselpopulation zu verhindern. [4]       Hepatitis-Forschung auch zu Zeiten der
als Non-A-non-B-Hepatitis geführt           Ebenfalls neu aufgelegt wurden die           Corona-Pandemie spannend und hat
wurden. Dies ermöglichte zudem die          EASL Leitlinien zur Hepatitis C, die eine    wichtige Implikationen für die klinische
Entwicklung einer HCV-spezifischen          entsprechende HCV Therapie bei allen         Versorgung von Hepatitis-Infizierten in
Diagnostik und langfristig die Entwick-     Menschen mit akuter und chronischer          2020 und darüber hinaus.
lung der neuen antiviralen HCV Medi-        Hepatitis C gegeben sieht, lediglich
kamente, die mittlerweile Millionen         bei eingeschränkter Lebenserwartung          HCV Microelimination 2020. Was
von Menschenleben gerettet haben.           bestünde keine Indikation zur Therapie.      wurde erreicht?
Die entsprechenden einfach einzuneh-        [5]
                                                Die wichtigsten Neuerungen der
menden, oralen, hocheffektiven HCV          Hepatitis C-EASL- Leitlinien werden in       Mit Einführung der direktwirkenden an-
Therapien haben auch die Möglichkeit        diesem Beitrag ebenfalls kurz vorge-         tiviralen Medikamente (DAAs) und den
der globalen HCV Elimination eröffnet.      stellt. Und schließlich soll natürlich auf   damit verbundenen hohen Heilungsra-
So gab es auch in 2020 erneut Berich-       die Prognose von Patienten mit einer         ten hat sich das Interesse an einer glo-
te über die Fortschritte hinsichtlich       Leberzirrhose als Folge einer Virushepa-     balen Eliminierung der HCV Erkrankung
der HCV-Elimination, insbesondere in        titis bei Covid-19-Erkrankung eingegan-      als eine Bedrohung der öffentlichen
gut zugänglichen Patientengruppen           gen werden. [6, 7]                           Gesundheit erheblich verstärkt. Von
wie z.B. MSM, aber auch erfolgreiche        Bei der Hepatitis B wurden bei der EASL      Seiten der WHO sind folgende Zielvor-
Behandlungsstudien in Gefängnissen          erstmals Daten aus der deutschen             gaben ausgegeben worden: Reduktion
und aktiven Drogengebrauchern. [1–3]        STOP-NUC-Studie vorgestellt, wobei           der Hepatitis-Infektionen bis 2030 um
Zu erwähnen ist auch die erneut statt-      Patienten, die über viele Jahre unter        80 % bei gleichzeitiger Reduktion der
gefundene NEAT Konsensus Konferenz          ihrer Hepatitis B-Therapie mit einem         Sterblichkeit um 65 %. Bei der dies-
zu Behandlung der kürzlich erworbe-         Nukleos(t)id Analoga erfolgreich viro-       jährigen EASL Konferenz wurden hierzu
nen Hepatitis C, die insbesondere bei       logisch supprimiert waren entweder zu        neue Auswertungen und Modelle vor-

InXFo – Interdisziplinäres Expertenforum HIV/Hepatitis
Registrieren Sie sich kostenfrei unter www.inxfo.de
Virale Hepatitiden - was war wichtig/was war neu in 2020?
gestellt, die nahe legen, dass insgesamt
11 Länder die entsprechenden Elimi-               Abbildung 1: Stop-C Studie: Halbjährliche HCV Inzidenz vor und nach DAA Scale-Up
nationsziele erreichen werden. Hierzu             (nach Mitte 2017)
gehören: Australien, Kanada, Frankreich,
Deutschland, Großbritannien, Island,

                                              HCV Inzidenz Per 100 PJ (95 % KI)
Italien, Japan, Spanien, Schweden und
die Schweiz. Eine viel größere Anzahl
von Ländern weist jedoch noch große
Hindernisse in ihrem Bemühen bei der
HCV Elimination auf und lassen eine
entsprechende Elimination auch erst
nach 2050 möglich erscheinen. Wichti-
ge Fortschritte in der Microelimination
bei einfach zu erreichenden Patienten-
populationen sind bereits in den letzten
Jahren vermehrt für verschiedene                                                  10/14    7/16   1/17    7/17   1/18    7/18    1/19     7/19
                                                                                    bis     bis    bis     bis    bis     bis     bis      bis
Patientengruppen, insbesondere Hämo-                                               6/16   12/16   6/17   12/17   6/18   12/18    6/19    12/19
philie, Dialysepatienten, aber auch
Männern, die Sex mit Männern haben,
berichtet worden. Neu waren dieses          NEAT Konsensus Konferenz zur                                     bei wem mit einer entsprechenden
Jahr erste Ergebnisse aus Studien in        kürzlich erworbenen Hepatitis C in                               spontanen Ausheilung zu rechnen ist.
Gefängnissen in Australien. Inner-          2020: Was hat sich geändert?                                     Der Terminus kürzlich erworbener aku-
halb dieser Studie konnten dort 3691                                                                         ter Hepatitis C könnte dann vor allen
Gefängnisinsassen eingeschlossen            In 2010 fand die erste Konsensus Kon-                            Dingen für eine entsprechend frühe
werden. Dabei wiesen mehr als die           ferenz zu Diagnostik, Prävention und                             Behandlung der Hepatitis C-Infek-
Hälfte der eingeschlossenen Patien-         Behandlung der akuten Hepatitis C                                tion entscheidend sein.
ten entweder, vor dem Gefängnisau-          statt. Die Einführung der direkt wirk-                           Somit kommt das Konsensus Panel
fenthalt (21 %), oder während des           samen antiviralen HCV Medikamente                                zu folgenden Empfehlungen: 1) Der
Gefängnisaufenthaltes (31 %) aktiven        einerseits und der Erfolg verschiedener                          Nachweis von Hepatitis C RNA ist per se
Drogengebrauch auf, 28 % waren auf          Behandlungsstudien bei Männern, die                              eine Indikation für die Berücksichtigung
einer Opioid-Agonist-Therapie, 91 %         Sex mit Männern haben, und kürzlich                              einer DAA-Therapie. 2) Bei MSM mit
gaben an Injektionsbestecke zu teilen.      erworbener Hepatitis C und nachfol-                              persistierendem Transmissions-Risiko
Ab Mitte 2017 wurden allen HCV positiv      gend dramatisch fallende neue Infek-                             wird eine sofortige HCV Behandlung
getesteten Insassen die Möglichkeit ei-     tionszahlen als „Test and Treat“ Ansatz                          empfohlen, um weitere Ansteckungen
ner hocheffektiven, pangenotypischen        andererseits hat die Neuauflage dieser                           zu verhindern. 3) Bei MSM ohne persis-
rein oralen DAA Behandlungsmöglich-         Konsensus Konferenz notwendig ge-                                tierendes Risikoverhalten, kann mit der
keit mit Sofosbuvir/Velpatasvir für 12      macht. [2] In den neu aufgelegten Emp-                           Therapie zunächst abgewartet werden,
Wochen angeboten. Mit verbessertem          fehlungen wird zunächst einmal eine                              hier empfiehlt sich jedoch eine erneute
Therapiezugang konnte ein signifikan-       neue Terminologie eingeführt, es wird                            HCV RNA-Bestimmung vier Wochen
ter Rückgang der HCV-Inzidenz in den        hier vorgeschlagen, die akute Hepatitis                          nach der Diagnosestellung. Ergibt sich
nachfolgenden Monaten beobachtet            C in kürzlich erworbene Hepatitis C-                             hier kein zwei-Logstufen Abnahme
werden. Die halbjährliche HCV-Inzidenz      Infektion umzubenennen. Dies wird                                der HCV RNA nach vier Wochen, liegen
pro 100 Personenjahre ist entsprechend      vor allen Dingen damit begründet, dass                           die Kriterien für eine frühe chronische
in der Abb. 1 dargestellt. Gerade unter     die bisherige Einteilung in akute und                            Infektion vor und es wird eine HCV
Berücksichtigung des hohen Anteils der      chronische Hepatitis ein sechsmonati-                            Behandlung entsprechend empfohlen.
Insassen, die ihr Spritzenbesteck teilen,   ges Abwarten mit sich bringt, bis von                            4) Bei MSM, die im Spontanverlauf
erscheinen Maßnahmen zur Elimina-           einer chronischen Infektion gesprochen                           eine nicht nachweisbare HCV RNA
tion von HCV im Gefängnis besonders         werden kann. Dies ist vor allen Dingen                           entwickeln, sollte die spontane HCV
sinnvoll und unterstützenswert. Unter       für die Einleitung der HCV Therapie                              Elimination vier Wochen nach dem
Berücksichtigung der fehlenden Re-          entscheidend, da die Substanzen im                               ersten negativen Testergebnis bestätigt
gelungen zur Behandlung der Hepati-         Wesentlichen nur für die Behandlung                              werden und dann noch mal zu Monat 6
tis C in deutschen Gefängnissen wäre        der chronischen Hepatitis C zugelassen                           und 12 kontrolliert werden. Die ent-
es hier wünschenswert, analog der           sind. Es zeigt sich jedoch, dass die Wahr-                       sprechenden Empfehlungen sind auch
berichteten Studienergebnisse über          scheinlichkeit einer spontanen Aushei-                           in den neu aufgelegten EACS-Leitlinie
entsprechende Behandlungsprogram-           lung insbesondere bei gleichzeitiger                             entsprechend berücksichtigt und in der
me nachzudenken.                            HIV Koinfektion nur sehr gering ist und                          Abb. 2 festgehalten.
                                            nicht höher als 15 % liegt. Mit Hilfe neu-                       Hinsichtlich der Auswahl an HCV Medi-
                                            er Behandlungsalgorithmen kann jetzt                             kamenten wird in dem Konsensus Panel
                                            aber zuverlässig vorhergesagt werden,                            lediglich eine rein orale DAA Kombi-
nationstherapie empfohlen, wobei bei                 EASL HCV Leitlinien 2020: Was ist           Lebererkrankungen und COVID-19
sofortigem Therapiebeginn oder nicht                 neu?                                        Infektionen: Was gibt es zu
verfügbarer HCV Genotyp-Bestimmung                                                               beachten?
ein pangenotypisches DAA Regime prä-                 In den neuen Auflagen der EASL Leitli-
feriert wird. Hierbei ist die Dosierung              nie wird eine HCV Behandlung für alle       Mittlerweile liegen erste Auswertungen
und Dauer der entsprechenden DAA                     Menschen mit akuter und chronischer         von Kohorten aus den USA zum Verlauf
Behandlung für die kürzlich erworbene                Hepatitis C empfohlen, wobei analog zu      der Covid-19-Erkrankung bei Patienten
HCV-Infektion gemäß den Leitlinien                   der NEAT-Konsensus Empfehlung eine          mit zu Grunde liegender chronischer
für die frühe chronische HCV-Infek-                  dringliche Behandlung unter anderen         Lebererkrankung vor. [6, 7] Es zeigte sich
tion durchzuführen. Eine sofortige                   bei hohem HCV Transmissionsrisiko,          in einer ersten Untersuchung an 867
Behandlung der HCV Reinfektion mit                   wie bei i.V. Drogengebrauchern und          Individuen mit alkoholischer Leberer-
DAAs wird ebenfalls empfohlen. Eine                  MSM bei risikoreichen Sexpraktiken,         krankung eine dreifach erhöhte Morta-
weitere wichtige Empfehlung inner-                   ausgesprochen wird. [5] Lediglich bei       lität bei Covid-19-Erkrankung. In einer
                                                                                                 weitergehenden Analyse zu Prädiktoren
                                                                                                 für eine erhöhte Mortalität bei chroni-
  Abbildung 2: Algorithmus für die Behandlung der vor kurzem erworbenen HCV Infektion
                                                                                                 scher Lebererkrankung zeigte sich, dass
  bei HIV-Infizierten (EACS Leitlinie Version 10.1 aus Oktober 2020)
                                                                                                 insbesondere Patienten mit dekompen-
                                                                                                 sierter Leberzirrhose, Patienten mit al-
                                                                                                 koholischer Leberkrankung gegenüber
                                                                                                 anderen Lebererkrankungsursachen
                                                                                                 und Patienten mit hepatozellulären
                                                                                                 Karzinomen ein deutlich erhöhtes Mor-
                                                                                                 talitätsrisiko aufwiesen. Eine entspre-
                                                                                                 chende Alkoholreduktion wird von den
                                                                                                 Untersuchern daher als sinnvoll wäh-
                                                                                                 rend der Pandemie erachtet. Gleichzei-
                                                                                                 tig wird hervorgehoben, dass Patienten
                                                                                                 mit chronischer Lebererkrankung, bei
                                                                                                 Verfügbar-werden von entsprechen-
                                                                                                 den Covid-19 Vakzinen entsprechend
                                                                                                 präferentiell geimpft werden sollten
                                                                                                 auf Grund des ungünstigen Verlaufs der
                                                                                                 Covid-19 Erkrankung innerhalb dieser
                                                                                                 Patientengruppe. Weitere Daten kom-
                                                                                                 men von der EASL Konferenz im August
                                                                                                 dieses Jahres. Hier wurden Daten aus
                                                                                                 den laufenden Covid-Hep und SECURE-
                                                                                                 Zirrhose-Registern vorgestellt. [8] Zum
                                                                                                 Zeitpunkt dieser ersten Auswertung
                                                                                                 waren 1097 Patienten mit chronischer
  Wo verfügbar sollte eine DAA-basierte Therapie so schnell wie möglich bei Personen mit hohem
  Transmissionsrisko für andere initiiert werden.                                                Lebererkrankung erfasst, davon 424
  HCV-RNA < 2*log10 Reduktion zu Woche 4 wird als frühe chronische HCV Infektion definiert       ohne Zirrhose, 506 mit Zirrhose und 167
  (eg: 2*log10 Reduktion = Reduktion von 100 000 zu 1000 IU/mL)                                  waren Empfänger einer Lebertransplan-
                                                                                                 tation. Dabei zeigte sich ein deutliches
halb der Konsensus Empfehlungen                      eingeschränkter Lebenserwartung sieht       Mortalitätsrisiko mit zunehmender
wird hinsichtlich des HCV Monitorings                die EASL weiterhin keine Indikation zur     Schwere der Lebererkrankung. Von den
ausgesprochen. So werden für MSM, die                HCV Therapie. Vor der Einleitung der        hospitalisierten Patienten mit chroni-
Sexual-Praktiken mit erhöhtem Risiko                 DAA Therapie ist die Abklärung schwe-       scher Lebererkrankung ohne Zirrhose
einer HCV Transmission aufweisen,                    rer Lebererkrankungen obligat. Bei Aus-     verstarben 8 %, bei Child-Pugh-Score
HCV-Testungen alle 3 bis 6 Monate                    wahl eines pangenotypischen Regimes         A 22 %, B 39 % und C 54 % der hospitali-
empfohlen. Für diejenigen, bei denen                 ist eine vorherige HCV-Genotyp-Bestim-      sierten Patienten. In der multivariablen
eine kürzlich erworbene HCV-Infek-                   mung nicht mehr obligat, wird aber          Analyse konnten erneut alkoholische
tion neu festgestellt worden ist und                 weiterhin als sinnvoll erachtet, insbe-     Lebererkrankung, Alter und Stadium
noch keine HIV-Infektion bekannt ist,                sondere bei Migranten aus Ländern, in       der Lebererkrankung (Child-Pugh), als
empfiehlt sich ein entsprechender                    denen seltene Genotypen wie 1l, 4r, 3b,     ungünstige Faktoren für das Versterben
HIV-Test, aber auch eine Untersuchung                3g, 6u und 6v prävalent sind, die häufig    identifiziert werden. [8]
hinsichtlich anderer sexuell übertrag-               mit dem Auftreten einer NS5A-Resis-
barer Erkrankungen und HCV Test für                  tenz verbunden sind.
den Partner.
Wann kann eine Hepatitis B-                                    tive Faktoren für den HBsAg-Verlust                             entsprechenden Studienergebnisse die
Therapie mit Nukleos(t)idanaloga                               konnte ein Abfall des HBsAg-Spiegels                            Leitlinien beeinflussen werden.
abgesetzt werden: Ergebnisse einer                             < 1000 IU/ml herausgefunden werden.
deutschen Studie                                               Insgesamt zeigen sich keine relevan-                            Ein Meilenstein in der Hepatitis D-The-
                                                               ten Nebenwirkungen nach Absetzten,                              rapie war die Zulassung von Bulevirtid
In der randomisierten deutschen Studie                         auch wenn es vereinzelt zu vermehrten                           (Hepcludex®) im Juli 2020. Bulevirtid
Stop-NUC wurde bei Patienten, die                              Leberwert-Anstiegen gekommen ist                                wird angewendet zur Behandlung einer
über 4 Jahre unter Nukleos(t)idanaloga                         (35 %). Zwei Jahre nach Absetzen der                            chronischen Hepatitis-Delta-Virus (HD-
virologisch supprimiert waren, die The-                        Therapie wiesen 68 % der Patienten                              V)-Infektion bei erwachsenen Patienten
rapie abgesetzt oder weitergegeben. [9]                        weiterhin keine Indikation zur Wieder-                          mit kompensierter Lebererkrankung,
Nach 2 Jahren kam es bei 6/79 (8 %) der                        aufnahme der Hepatitis B-Therapie                               die im Plasma (oder Serum) positiv auf
Patienten nach Absetzen der Therapie                           auf. Damit scheint eine Absetzten der                           HDV-RNA getestet wurden (s.a. InXFo-
zum HBsAg-Verlust bzw. Serokonversi-                           Hepatitis B-Therapie zumindest nach                             Newsletter zu Hepatitis B und D von
on, aber bei keinem der Patienten der                          langer Virussuppression durchaus mög-                           M. Cornberg, Oktober 2020).
weiterbehandelt wurde. Als prädik-                             lich. Man darf gespannt sein, wie die

Autor dieser Ausgabe

             Prof. Dr. Jürgen K. Rockstroh
             Infektiologie

             Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Bonn, Campus-Venusberg 1, Gebäude 26, 53127 Bonn
             juergen.rockstroh@ukbonn.de

1. Dore G, Hajarizadeh B, Grebely1 J et al. Declining HCV incidence following rapid HCV treatment scale-up in a prison network in Australia:Evidence of treatment as prevention from
   the SToP-C study. Journal of Hepatology 2020; 73:S127:LBP07
2. Braun DL, Hampel B, Ledergerber B, et al. A treatment as prevention trial to eliminate hepatitis C among men who have sex with men living with HIV in the Swiss HIV Cohort Study.
   Clin Infect Dis. 2020 Aug 6:ciaa1124. doi: 10.1093/cid/ciaa1124. Epub ahead of print. PMID: 32761122.
3. Rosenthal ES, Silk R, Mathur P, et al. Concurrent Initiation of Hepatitis C and Opioid Use Disorder Treatment in People Who Inject Drugs. Clin Infect Dis. 2020;71(7):1715-1722.
4. European Treatment Network for HIV, Hepatitis and Global Infectious Diseases (NEAT-ID) Consensus Panel. Recently acquired and early chronic hepatitis C in MSM:
   Recommendations from the European treatment network for HIV, hepatitis and global infectious diseases consensus panel. AIDS. 2020 Oct 1;34(12):1699-1711.
5. European Association for the Study of the Liver. Clinical Practice Guidelines Panel: EASL recommendations on treatment of hepatitis C: Final update of the series. J Hepatol.
   2020;73:1170-1218.
6. Adeniji N, Kim D, Latt NL, et al. Predictors of outcomes of COVID-19 in patients with chronic liver disease: US multi-center study. AASLD The Liver Meeting Digital Experience,
   November 13-16, 2020. Abstract 9.
7. Kim D, Adeniji N, Latt NL, et al. Predictors of outcomes of COVID-19 in patients with chronic liver disease: US multi-center study. Clin Gastroenterol Hepatol. September 2020. DOI:
   https://doi.org/10.1016/j.cgh.2020.09.027
8. Marjot T et al. SARS-CoV-2 infection in patients with chronic liver disease: data from the COVID-Hep and SECURE-cirrhosis registries. EASL 2020 Aug 27-29 virtual
9. Van Bömmel F, Stein K, Heyne R et al. Response to discontinuation of long-term nucleos(t)ide analogue treatment in HBeAg negative patients: Results of the Stop-NUC trial. Journal
   of Hepatology 2020; 73:S118:LB006

Unsere Experten
Chemsex-Beratung: Dr. med. Martin Viehweger Datenmanagement: Dr. med. Stefan Preis Dermatologie: Dr. med. Robert Jablonka
Diabetologie/Endokrinologie: Dr. med. Sebastian Noe Genetik: Dr. rer. nat. Dipl. Biol. Eckart Schnakenberg Gynäkologie: PD Dr. med. Andrea
Gingelmaier Hepatologie: Prof. Dr. med. Markus Cornberg, Dr. med. Patrick Ingiliz, PD Dr. med. Johannes Vermehren, PD Dr. med. Christian Wasmuth
Immunologie: Dr. med. Hans Heiken Infektiologie: Dr. med. Silke Heldwein, Dr. med. Tim Kümmerle, Dr. med. Anja Meurer, Prof. Dr. med. Jürgen
Rockstroh, PD Dr. med. Christoph Wyen, PD Dr. med. Christoph D. Spinner Kardiologie: Dr. med. Jost Stalke Klinische Forschung: Dr. Eva Wolf, MPH
Lipidologie: Prof. Dr. med. Werner Richter Nephrologie: Dr. med. Ansgar Rieke Neurologie: Prof. Dr. med. Gabriele Arendt
Onkologie: PD Dr. med. Christian Hoffmann, Dr. med. Jan Siehl Pädiatrie: Dr. med. Cornelia Feiterna-Sperling Pharmazie: Nikola Hanhoff – Pharm.,
Leonie Meemken – Pharm. Pneumologie: Dr. med. Meike Probst Psychiatrie: Dr. med. Christian Perro Suchtmedizin: Dr. med. Uwe Naumann,
Dr. med. Nazifa Qurishi Virologie: Patrick Braun - Dipl.biol., PD Dr. med. Jens Verheyen Arzt- und Medizinrecht: Christoph Klein – Rechtsanwalt

Mit freundlicher Unterstützung von

Die Auswahl der Themengebiete lag in der alleinigen Verantwortung des Autors. Die Firmen, die InXFo unterstützen, haben hierauf keinen Einfluss
genommen und übernehmen für die Inhalte keine Verantwortung. Die Therapieleitlinien der entsprechenden Fachgesellschaften zu den
jeweiligen Erkrankungen und die Fachinformationen sind bei der Auswahl von Arzneimitteln auf jeden Fall zu beachten.

Herausgeber: InXFo GmbH, Lutterothstraße 73, 20255 Hamburg
Logistik-Team: Patrick Braun, Leonie Meemken, Eva Wolf
Technischer Support: Stefan Preis, Clinovate
Foto: Ursula Karner
Sie können auch lesen