Weilbach Wanderungen im fränkischen Odenwald - Rainer Türk - Stadt Amorbach

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Weilbach Wanderungen im fränkischen Odenwald - Rainer Türk - Stadt Amorbach
Schutzgebühr: 1,– EUR

        Rainer Türk

      Wanderungen
im fränkischen Odenwald
     Weilbach
Weilbach Wanderungen im fränkischen Odenwald - Rainer Türk - Stadt Amorbach
Herausgeber:
Markt Weilbach
Hauptstraße 59
63937 Weilbach
Telefon (09373) 9719-0
Telefax (09373) 9719-10
www.weilbach.de

Texte: Rainer Türk
Layout: Hubert Brunnengräber
Fotos: Renate Giesen (Titel), Hansjörg Heimburger,
Rainer Türk, Hubert Brunnengräber

Weitere Informationen:

Odenwaldklub e.V.
Im Staatspark Fürstenlager
64625 Bensheim-Auerbach
Telefon 06251-855856, Fax 855858
www.odenwaldklub.de

Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald
Nibelungenstraße 41
64653 Lorsch
Telefon 06251-707990, Fax 7079915
www.geo-naturpark.de
Weilbach Wanderungen im fränkischen Odenwald - Rainer Türk - Stadt Amorbach
Vorwort

Erste Bodenfunde auf der Gemarkung von Weilbach sind Steinwerk-
zeuge aus der Jungsteinzeit um 3500-1800 v. Chr. Sie sind jedoch kein
Nachweis eines frühen Siedlungsbeginns, sondern stammen sicherlich
von Nomaden oder Händlern, die durch das Tal zogen.
     Hügelgräber aus der Hallstattzeit (850-550 v. Chr.) werden zwar in
der Region vermutet, konnten aber durch Ausgrabungen noch nicht
nachgewiesen werden. Nachweisbar wurde eine Besiedlung im Main-
gebiet erst durch die Anlage eines Ringwalles auf dem Grein-Berg
und auf dem Bürgstadter Berg. Der ovale Ringwall auf dem Grein-
Berg oberhalb von Miltenberg entstand wahrscheinlich in der späten
Bronzezeit zwischen 1200 und 700 v. Chr. und wurde in keltischer Zeit
weiter ausgebaut. Der Odenwald selbst aber galt in dieser Zeit noch
als „siedlungsleer“.

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Weilbach Wanderungen im fränkischen Odenwald - Rainer Türk - Stadt Amorbach
Nach der Zeitwende drangen die Römer über den Rhein nach Os-
ten vor und machten die Mainlinie zur Ostgrenze ihres Imperiums.
Kaiser Domitian veranlasste den Bau eines durch Wachtürme und
Kastelle abgesicherten Patrouillenweges von Wörth über die Höhen
des Odenwaldes bis nach Wimpfen am Neckar. Um 155 n. Chr. wurde
der Limes, wie die römische Grenzlinie genannt wurde, aus strate-
gischen Gründen wenige Kilometer weiter nach Osten an den Main
vorverlegt und führte von Miltenberg schnurgerade über Walldürn
nach Lorch bei Schwäbisch-Gemünd. Weilbach lag jetzt geschützt im
Hinterland, in dem Gutshöfe zur Versorgung der römischen Truppen
und der Hilfstruppen entstanden. Nachgewiesen wurde ein solcher
Gutshof in Breitendiel und in Kleinheubach sowie ein Werkplatz für
Holzarbeiten im Ohrnbachtal.
     259/60 überrannten die Alemannen den Limes und drängten die
Römer wieder über den Rhein zurück. Sie siedelten aber nicht in dem
unwirtlichen Odenwald, sondern in Tallagen entlang der Flüsse, vor-
zugsweise in Südwestdeutschland. Die Besiedlung des Odenwaldes
begann erst mit der Herrschaft der Franken. Die fränkischen Könige
übertrugen die Kolonisation und die Christianisierung des Landes
den Klöstern und Bistümern. Dazu überließen sie ihnen große Land-
striche. Im südlichen Odenwald entstand das Kloster Mosbach, im
Westen Lorsch, im Norden Seligenstadt und im östlichen Odenwald
Amorbach. Als Gründungsjahr des Benediktinerklosters Amorbach gilt
734. Schon bald nach seiner Gründung konnte das ursprünglich freie
Reichskloster dank reicher Schenkungen seinen Einfluss und seinen
Besitz mehren und erlangte eine überregionale Bedeutung. 993 aber
unterstellte Kaiser Otto III. das Kloster dem Bischof von Würzburg, der
zu seinem Schutz und zu seiner Verwaltung die Vogtei dem Grafen
von Henneberg übertrug, der seinerseits Untervögte damit beauf-
tragte, die auf dem Frankenberg oberhalb von Amorbach eine Burg
besaßen. Da sie jedoch für ihre Schutz- und Verwaltungstätigkeiten
vom Kloster überhöhte Abgaben verlangten, beschloss Kaiser Fried-
rich I. Barbarossa auf Bitten des Bischofs 1168 auf dem Reichstag in
Würzburg die Zerstörung der Burg Frankenberg und verfügte, dass di-
ese Bergkuppe niemals wieder befestigt werden dürfe. Nur die dem hl.
Godehard von Hildesheim geweihte Kapelle blieb erhalten und wurde
der Abtei Amorbach übereignet, die dort ein Nonnenkloster errichte-
te und den Berg fortan „Gotthard“ nannte. Des Weiteren übertrug der
Kaiser seinem treuen Gefolgsmann Ruprecht von Dürn die Vogtei über
das Kloster Amorbach.
     Über 100 Jahre waren die Herren von Dürn fest in das politische
und höfische Leben der Staufer-Kaiser eingebunden. In diese Zeit fällt

4
Weilbach Wanderungen im fränkischen Odenwald - Rainer Türk - Stadt Amorbach
auch die urkundliche Ersterwähnung von Weilbach als „Wilenbach“.
1201 unterschreibt ein „Cuntz de Wilenbach“ als Zeuge eine von Ul-
rich von Dürn ausgestellte Urkunde einer Grundstücksveräußerung.
Der Siedlungsbeginn von Weilbach muss also vor 1201 erfolgt sein.
Man kann davon ausgehen, dass dieser schon bald nach der Gründung
des Klosters Amorbach erfolgt ist. Um die Versorgung des Klosters zu
gewährleisten, wurden in der Umgebung der Abtei Fronhöfe angelegt,
die zunächst von den Mönchen in Eigenbewirtschaftung betrieben
wurden, wobei die Bauern der Umgebung zu Frondiensten verpflichtet
wurden. Später wurden diese Höfe an Pächter vergeben, was jedoch
für die Bauern bezüglich der Frondienste keinerlei Veränderungen zur
Folge hatte. Für Weilbach wird dieser Hof an der Mudbrücke vermu-
tet. Hier war auch der Sitz der Herren von Weilbach. Diese gehörten

                                                                  5
Weilbach Wanderungen im fränkischen Odenwald - Rainer Türk - Stadt Amorbach
zum niederen Adel, waren Ritter und standen, wie ihre Unterschrift
 in der oben erwähnten Urkunde belegt, in Diensten der Herren von
 Dürn. 1237 wurde für Konrad den Jüngeren von Wilinbach sein Lehen
 in Schneeberg in ein Erblehen umgewandelt. Konrad von Dürn, der
 diese Urkunde ausgestellt hatte, dürfte die Abwesenheit des Abtes für
 eine solche Veränderung genutzt haben. Auch bei der Verleihung der
 Stadtrechte an Amorbach durch Konrad von Dürn im Jahre 1253 wird
 Konrad der Jüngere von Wilinbach als Zeuge aufgeführt. Mit dem
 Niedergang der Herren von Dürn wurden auch die Herren von Weil-
 bach nicht mehr genannt. 1271 verkaufte Ulrich III. Burg Wildenberg
 und die Obere Zent und ein Jahr später, 1272, Stadt und Herrschaft
 Amorbach dem Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein. Damit un-
 terstand Weilbach weltlich der Herrschaft von Mainz, während die
 kirchliche Zuständigkeit beim Bistum Würzburg verblieb.
     Man kann davon ausgehen, dass schon im 13. Jahrhundert in
 Weilbach eine Kirche stand. 1235 wurde ein Wolframus de Wilinbach
 in einer Urkunde erstmals als Pfarrer von Weilbach erwähnt. Er war
 ein Verwandter der Herren von Wilinbach, gehörte dem niederen
 Adel an und war Pater des Klosters Amorbach. Spätere Urkunden
 nennen ihn als Dekan der Amorbacher Zenten. Weilbach war Filiale
 von Kirchzell, wurde aber von Amorbach aus betreut. Die Weilbacher
 Kirche war 10,5 m lang und 6,3 m breit. Der niedrige Kirchturm wurde
1592 neu gebaut. Im Innern standen 2 Altäre, der Hauptaltar und der
 Marienaltar. 1601 wurde eine Kanzel gefertigt und 1609 baute man
 zusätzlich eine steinerne Kanzel in den Kirchhof, da bei Prozessionen
 der Innenraum der Kirche zu klein war. Geweiht war die Kirche in
 Anlehnung an die Johanneskirche an der römischen Stadtmauer dem
„Johannes von der lateinischen Pforte“.
     Durch Johann Philipp von Schönborn, der gleichzeitig Mainzer
 und Würzburger Bischof war, wurden 1665 in beiden Diözesen eini-
 ge Pfarreien getauscht, um die kirchlichen Grenzen den politischen
 anzupassen. So wurde Weilbach auch kirchlich Mainz zugeordnet.
 Eine weitere Veränderung war die Erhebung von Weilbach zu einer
 eigenständigen Pfarrei. Das Kloster Amorbach aber widersetzte sich
 indirekt dieser Verfügung, indem man keinen Pfarrer für Weilbach
 abstellte, sondern die Kirchengemeinde weiterhin vom Kloster aus
 betreute. Daraus resultierten lang anhaltende Streitigkeiten bezüglich
 der Besetzung und der Finanzierung einer eigenen Pfarrstelle. Unmut
 ergab sich auch aufgrund der räumlichen Enge in der Kirche. Schon
1765 wurde ein erster Antrag zum Neubau der Kirche von Mainz aus
 finanziellen Gründen abgelehnt. Auch alle weiteren Anträge schei-
 terten an der Finanzierung. Der Durchbruch erfolgte 1789: die Pfarr-

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Weilbach Wanderungen im fränkischen Odenwald - Rainer Türk - Stadt Amorbach
stelle wurde besetzt und der Kirchenneubau begonnen. Für die Innen-
ausstattung erwarb Weilbach den Hochaltar der Abtei Seligenstadt.
1803 bestätigte das Fürstentum Leiningen bei der Machtübernahme
die Pfarrstelle in Weilbach. Die Herrschaft Leiningen dauerte jedoch
nicht lange. 1806 wurde Weilbach dem Großherzogtum Baden, 1810
dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt und 1816 schließlich dem
Königreich Bayern zugeordnet.
     Heute ist der Markt Weilbach mit seinen Ortsteilen Weckbach,
Gönz, Ohrnbach, Reuenthal, Wiesenthal und Sansenhof ein idyllisch
gelegener Ort im UNESCO Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald. In
der 150 bis 450 m hoch gelegenen Gemeinde wohnen insgesamt
rund 2400 Einwohner. Dank der waldreichen Umgebung und der ab-
geschiedenen Lage der Ortsteile ist Weilbach ein Eldorado für Urlau-
ber und Wanderer, die Ruhe und Entspannung suchen. Neben einer
abwechslungsreichen und reizvollen Landschaft geben zahlreiche Se-
henswürdigkeiten den Wanderungen Ziel und Inhalt. Ein dichtes und
gut markiertes Wanderwegenetz führt zu all diesen Erlebnispunkten.

         Die Darstellung dieser Wanderwege finden Sie in den topo-
         graphischen Wanderkarten des Geo-Naturparks Bergstraße-
         Odenwald und des Odenwaldklubs im Maßstab 1: 20 000
der Blätter TF 20-7 „Maintal-Odenwald“ und TF 20-11 „Fränkischer
Odenwald“.

                                                                  7
Wo Raubritter einst ihr Unwesen trieben

Der Gotthardsberg                   Wanderung zum Gotthardsberg

Zum Schutz und zur Verwal­
                                    Beste Wanderzeit: März – November
tung des Klosters Amorbach
setzte der Bischof von Würz­        Ausgangspunkt:    Weilbach, Kirche
burg Vögte ein, die auf dem         Markierung:       W4
Frankenberg oberhalb von
Amor­bach eine Burg hatten.
1138 wurde zu Ehren des hl.
Godehard von Hildesheim eine
Burgkapelle eingeweiht. 1168
bestätigte Kaiser Friedrich I.      Ort              km     Zeit   Höhe
Barbarossa auf dem Reichstag
in Würzburg die herzoglichen
                                    Weilbach          0,0   0:00   150
Rechte des Würzburger Bi­
schofs und beschloss die
Schleifung der Burg Franken­
berg, da von ihr eine Bedro­
hung des Klosters Amorbach
ausginge. Des Weiteren ver­
fügte er, dass diese Bergkuppe
niemals wieder befestigt wer­
den dürfe. Nur die dem hl. Go­
dehard geweihte Kapelle blieb
erhalten. Sie wurde der Abtei       Gotthardsbasilika 2,2   0:45   303
Amorbach übereignet, die dort
ein Nonnenkloster errichtete
und den Berg fortan „Gott­
hard“ nannte. Neuer Vogt des
Klosters Amorbach wurde Rup­
recht von Dürn, ein enger Ge­
folgsmann des Staufen-Kaisers.
Als sein Enkel, Konrad von Dürn,
1236 das Zisterzienserinnenklo­
ster Seligenthal gründen und
1244 die Nonnen vom Gott­           Reuenthal         2,3   0:40   203
hardsberg dorthin umsiedeln
ließ, um an alter Stelle erneut
eine Befestigungsanlage zu
errichten, geriet er in Konflikt
mit Kaiser und Papst und
musste die Benediktinerinnen
wieder auf den Gotthardsberg
zurückkehren lassen. Im 15.
Jahrhundert verlor das Kloster
immer mehr an Bedeutung
und wurde 1439 schließlich          Weilbach          2,2   0:35   150
aufgelöst. 956 wurde die Ruine
restauriert und erhielt ein Dach,   Gesamtstrecke     6,7   2:00
um den Bau vor weiterem Ver­
fall zu schützen.
8
Informationen

Weilbach blickt auf eine über 800 jährige Geschichte zurück. Die erste
urkundliche Erwähnung erfolgte 1201. Man muss jedoch davon aus-
gehen, dass der Siedlungsbeginn wesentlich früher erfolgte und in die
Gründungszeit des Klosters Amorbach zurückreicht. Ausgangspunkt
der Wanderung ist die katholische Pfarrkirche „St. Johannes“. Von
hier folgen wir dem örtlichen Rundweg W 4 die Fahrstraße entlang in
südlicher Richtung. Am Waldrand biegt der Wanderweg links ab und
führt hinauf zur Ruine der Gotthardsbasilika.

Die dreischiffige Pfeilerbasilika ist ein schönes Beispiel einer Kloster-
kirche des 13. und 14. Jahrhunderts. Die beiden Arkadenreihen und
die mit Schachbrettmuster verzierten Kämpferfriese stammen noch
aus der Gründerzeit. Vom Turm der Basilika hat man einen unvergess-
lichen Rundblick , der zu den schönsten im Odenwald gerechnet wird.
Auf dem Weg von der Basilika zur Sattelhütte sehen wir am Wegrand
zahlreiche alte Grenzsteine. An der Hütte biegen wir links ab und ge-
hen einen aussichtsreichen Hangweg hinab nach Reuenthal.

1248 wurde „Ruwendal“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Wortbe-
deutung verweist auf eine einsame und öde Gegend. In der Tat liegen
die nur wenigen Häuser in einem abgeschiedenen Seitental der Mud.
Trotzdem war der Ort im Mittelalter zweigeteilt. Erst 1972 wurde
Reuenthal „vereinigt“ und Ortsteil von Weilbach.
In Reuenthal biegen wir links ab, gehen ein Stück die kaum befahrene
Straße abwärts und laufen dann rechts von der Straße auf einem
schönen Hangweg zurück nach Weilbach.

Schwierigkeit: leicht

                                                                      9
Wo Hämmer verhütteten

Der Eisenhammer                 Wanderung im Mudtal

1822 gründete Johann Mi-
                                Beste Wanderzeit:   Ganzjährig
chael Reubold (1793-1841) in
Weilbach einen Eisen­hammer.    Ausgangspunkt:      Weilbach,
Noch im gleichen Jahr konnte    		                  Dreiröhrenbrunnen
die Produktion im kleinen       Markierungen:          (gelb) – M 1 –
Umfang aufgenommen wer-         		                  V – W2
den. 2 Jahre später waren die
Bauarbeiten abgeschlossen.
Neben den Werkshallen hatte
man auch Wohnhäuser für         Ort                 km    Zeit   Höhe
die Arbeiter errichtet. 1826
wurde die Anlage durch eine
                                Weilbach            0,0   0:00   150
Eisenschmelze erweitert
und Alteisen zu Gusseisen-
produkten umgeschmolzen.
1830 baute man auf dem
Werksgelände ein eigenes
Wohnhaus, das Herrenhaus
und eine Schule für die dort
wohnenden Arbeiterkinder.
1894 wurde das Eisenwerk
verkauft. Produktion und
Technik wurden den jeweiligen
Bedürfnissen angepasst. Ab
1904 wurde dank eingebauter
Wasserturbinen eigener Strom
erzeugt. 1925 erfolgte ein
Gleisanschluss.. Nach dem 2.
Weltkrieg kam das Werk nach
einer Umstrukturierung an
die Linde AG und wird heute
als Linde Werk IV geführt.
Seit seiner Gründung war das
Eisenwerk für Weilbach eine     Mainblick           4,1   1:15   180
große Hilfe. 1927 z.B. betrug
der Anteil der Belegschaft
aus Weilbach 70%. Soziale
Einrichtungen wie Kinder-
garten, Armenkasse, Vereine     Bahnweg             1,3   0:20   135
etc. wurden vom Betrieb un-
terstützt. So wurde auch das    Weilbach            2,6   0:40   150
Eisenrad in das Weilbacher
Gemeindewappen aufgenom-
men, um die Bedeutung des       Gesamtstrecke       8,0   2:15
Eisenhammers für den Ort zu
dokumentieren.

10
Informationen

Ausgangspunkt der Wanderung ist der Dreiröhrenbrunnen mit seinem
barocken Relief in der Ortsmitte von Weilbach. Er war über lange Zeit
Hauptlieferant für das Weilbacher Wasser und schon seit dem Mittel-
alter dokumentiert. Bei der Planung einer Wasserleitung 1897 sollte
seine Quelle genutzt werden. Untersuchungen erbrachten im Gegen-
satz zu anderen Quellen eine sehr gute Wasserqualität. Der Brunnen
ist auch als Wahrzeichen des Marktes neben dem Mainzer Rad und
dem Eisenrad des Hammerbetriebes im Gemeindewappen vertreten.
Der Weilbacher Bartholomäusmarkt ist seit Ende des 18. Jahrhunderts
nachgewiesen. Er diente als Krämermarkt zur Versorgung der Bevöl-
kerung. Heute ist er ein Fest von überörtlicher Bedeutung. Vom Brun-
nen folgen wir der OWK-Markierung          (gelb) auf einem aussichts-
reichen Weg durch die Feld- und Waldflur das Mudtal abwärts. Nach
etwa 1 Stunde kommt am Waldrand von rechts oben der örtliche
Rundweg M 1 auf unseren Weg. Nach Abbiegen der OWK-Markie-
rung nach rechts gehen wir mit diesem örtlichen Rundweg geradeaus
leicht abwärts zum „Mainblick“.

An dieser Stelle, mit einem herrlichen Blick ins Maintal und auf das
Kloster Engelberg, biegen wir im spitzen Winkel links ab und folgen
dem Verbindungsweg „V“ am Waldrand zurück ins Mudtal.

Am Bahnweg unweit vom Breitendieler Sportplatz treffen wir auf den
örtlichen Rundweg W 2, dem wir nun parallel zur Bahn am Eisenham-
mer vorbei zurück nach Weilbach folgen.

Schwierigkeit: leicht

                                                                   11
Hoch droben auf dem Berg

Der Weinbau im Mudtal              Wanderung nach Mainbullau

In Weilbach wird seit über 500
                                   Beste Wanderzeit:   März – November
Jahren Wein angebaut. Die
Römer brachten vor etwa 2000       Ausgangspunkt:      Weilbach,
Jahren die Reben in das Rhein-     		                  Dreiröhrenbrunnen
Main-Gebiet. Nach ihrem Ab-        Markierung:         W6
zug wurden in den besiedel­ten
Tallagen wie z.B. in der Rheine-
bene, an der Bergstraße und
am Main der Weinbau weiter
gepflegt. Es waren vor allem       Ort                 km    Zeit   Höhe
die Mönche, die sich dieser
Tradition annahmen. Für Weil-
                                   Weilbach            0,0   0:00   150
bach ist der Weinbau erstmals
1499 dokumentiert. Anlass war
eine Verordnung zur Wein-
steuer. Das bedeutet, dass zu
diesem Zeitpunkt schon Wein
hergestellt wurde. Bei einer
Erhebung von 1678 wurden
auf der Gemarkung Weilbach
84¼ Morgen Rebfläche regis-
triert. Der Weinbau gehörte zu
den wichtigsten Einnahmen          Mainbullau          4,1   1:30   433
der Bauern. Im 18. Jahrhundert
nahm der Weinbau weiter zu.
Die Anbaufläche war von 84
auf 132 Morgen gewachsen.
Wein gehörte zu den wich-
tigsten Getränken. Der Ein-
bruch erfolgte Anfang des 19.
Jahrhunderts durch Missernten
und kam dann Ende des Jahr-
hunderts völlig zum Erliegen.
Ursachen waren Kälte und
Schädlinge. Die vorhandenen
Weinterrassen wurden nun
                                   Wochenend-          1,0   0:15   441
zum Anbau von Getreide, Kar-
toffeln und Obst genutzt. Die      siedlung
steile Hanglage der Terrassen
aber ließ nur Handarbeit zu,
sodass trotz guter Erträge auch
dieser Anbau rückläufig war.
Viele verwilderte Terrassen mit
alten, ungepflegten Obstbäu-
men zeigen dies deutlich. Erst     Weilbach            4,3   1:15   150
nach dem 2. Weltkrieg wurde
wieder erfolgreich Wein im         Gesamtstrecke       9,4   3:00
begrenzten Umfang angebaut.

12
Informationen

Vom Dreiröhrenbrunnen in der Ortsmitte folgen wir dem Rund-
weg W 6 über die Mudbrücke ins Ohrnbachtal. Am unteren Hang
des Weilbachkopfes befinden sich Weinbergterrassen, wo seit 1975
wieder erfolgreich Wein angebaut wird. Im Ohrnbachtal biegen wir
von der Straße rechts ab und gehen einen Hangweg aufwärts. Etwa
15 Minuten nach Waldeintritt gabelt sich am Weichtalgraben unser
Rundweg und wir folgen ihm geradeaus steil aufwärts am Graben
entlang auf die Hochebene nach Mainbullau.

Mainbullau wurde um 1200 von den Rüdten von Rüdenau gegründet.
Von seiner Anlage her ist es ein Haufendorf inmitten einer kreisrun-
den Rodungsinsel auf einem Hochplateau am Rande des Odenwaldes
mit einem einzigartigen Rundblick auf die Höhen vom Spessart und
vom Odenwald. Das Dorf gehörte zum Kloster Amorbach und später
zu Mainz. 1803 wurden die Fürsten von Leiningen Territorialherren,
1806 wurde es badisch, 1810 hessisch und 1816 kam es schließlich
zum Königreich Bayern. Sehenswert ist die St. Katharinenkirche, de-
ren 1. Bauphase ins 13. Jahrhundert zurückgeht und in der gotische
Wandmalereien zu sehen sind.

Auf unserem Rückweg kommen wir in der Nähe einer Wochenend­
siedlung vorbei. Im Laufe der Jahre hat sich diese Anlage ganz all-
mählich in eine Wohnsiedlung umgewandelt, die heute von vie-
len Bewohnern als Hauptwohnsitz genutzt wird. Die Zahl der dort
leben­den Personen ist mit 150 genauso groß wie die des Dorfes.
Nach Wald­eintritt führt unser Wanderweg steiler bergab und trifft
im Weichtalgraben wieder auf die alte Strecke, die wir zurück nach
Weilbach laufen.

Schwierigkeit: steiler Anstieg

                                                                13
Wo einst die Kelten lebten

Wanderung zur Kelten-Schanze

Beste Wanderzeit: März – Oktober
Ausgangspunkt:    Reuenthal
Markierungen:       (blau) – M 1 –
		                W3–W2–V–

                           Ort               km    Zeit   Höhe

                           Reuenthal         0,0   0:00   203

                           Monbrunn          3,0   1:15   398

                           Kelten-Schanze    1,6   0:35   452

                           Kohlplatte        3,7   1:15   480

                           Pestkreuz         3,4   1:00   259

                           Reuenthal         1,4   0:25   203

                           Gesamtstrecke    13,1   4:30

14
Informationen

Reuenthal wurde 1248 erstmals als „Ruwental“ urkundlich erwähnt.
Aus diesem Ort stammt der Minnesänger „Nithard“ oder „Neidhard“
von Reuenthal. Von Reuenthal folgen wir der OWK-Markierung
(blau) nach links durch den Wald bergauf nach Monbrunn.

Monbrunn ist eine weit gestreute Bauernsiedlung mit prächtigen
Hofreiten. Wir folgen der Markierung durch den Ort. Am Waldrand
kommt von links der Rundweg M 1 auf unseren Weg, dem wir gera-
deaus zur Kelten-Schanze folgen.

Der Rundweg M 1 führt uns zunächst mitten durch die Schanze und
anschließend über den östlichen Wall wieder zurück. Nach Verlassen
der Schanze folgen wir weiterhin diesem Rundweg. Beim Zusammen-
treffen mit dem Rundweg W 3 verlassen wir M 1 und gehen mit der
neuen Markierung geradeaus weiter.

Beim Sendeturm am Waldrand biegen wir rechts ab, gehen mit W 2
hinab zur Straße, biegen dort rechts ab und folgen der Markierung
nach links den Wenschdorfer Bach abwärts. Beim Abbiegen von W 2
nach rechts gehen wir mit dem Verbindungsweg „V“ dieses nun
schluchtartige Tal weiter abwärts zum Pestkreuz.

 Auf dem Schaft des Bildstockes finden wir die Jahreszahl 1613. Der-
 artige Bildstöcke wurden an den Ortseingängen aufgestellt, um den
„Scharzen Tod“ vom Dorf fernzuhalten. Hier mündet der Verbindungs-
 weg in den Rundweg      des Naturparks, dem wir nach links zurück
 nach Reuenthal folgen.

Schwierigkeit: mittel

                                                                15
Die Kelten-Schanze auf dem Grein-Berg

Der sich rund um die Bergkuppe ziehende doppelte Ringwall auf dem
Grein-Berg wird auf ein Alter von etwa 3000 Jahre geschätzt. Die
maximale Ausdehnung des ovalen Ringwalls beträgt ca. 600 x 400
m. Diese Verteidigungsanlage entstand wahrscheinlich in der späten
Bronzezeit zwischen 1200 und 700 v. Chr. und wurde in keltischer
Zeit ab 700 v. Chr. weiter ausgebaut. Dies erklärt warum der äuße-
re Wall wesentlich besser erhalten ist als der innere und überall die
natürlichen Abbruchkanten im Gelände nutzt. Im Südosten, wo kein
natürlicher Geländeabfall vorhanden ist und die Bergkuppe mit der
Hochfläche verschmilzt, ist der Ringwall am stärksten ausgebildet. Die
äußere Höhe beträgt heute noch 4,20 m, von innen beträgt sie 2,40
m. Das alte Tor befand sich im Westen, im Bereich der größten Breite
des äußeren Walles. Die heutigen Zugänge im Südosten und im Nord-
westen gehören nicht in die Entstehungszeit und sind neuzeitliche
Durchbrüche.
    In der Nähe des Ringwalles fand Wilhelm Conrady 1878 den ge-
heimnisvollen Toutonenstein, dessen Inschriften bis heute noch nicht
entziffert werden konnten. Auf dem 4,75 m hohen, nadelförmigen
Stein sind neben kleineren Zeichen sechszeilig konzipierte Buchsta-
ben eingehauen, von denen nur die beiden ersten Zeilen ausgeführt
sind. Der Fund ist in die Zeit von 150-260 n. Chr. zu datieren.

16
Der älteste archäologische Park Deutschlands

Der Eulbacher Wildpark gilt als der älteste archäologische Park
Deutschlands. Dem Geschmack der Zeit entsprechend ließ Graf Franz
I. von Erbach-Erbach (1754-1823) umfangreiche Grabungen am
Odenwald-Limes vornehmen und die Fundstücke in seinem Park auf-
stellen bzw. dort neu aufbauen. So entstand ein liebenswertes Zeug-
nis romantischer Bemühungen zur Wiedererweckung vergangener
Epochen. Nach heutiger Sicht aber wurden diese Rekonstruktionen
nicht immer sachgerecht durchgeführt.
     Aus den Steinen des Kastells Würzberg ließ Graf Franz einen 8
m hohen Obelisken bauen, eine verkleinerte Nachbildung des 45 m
hohen Obelisken des Sonnentempels in Heliopolis, der heute in Rom
steht. Eine nicht beschriftete Tafel aus dem gleichen Kastell wurde
mit folgender Inschrift versehen: „Ex ruderibus castelli Romani ad
Würzberg extructus“ (Aus Trümmern des römischen Kastells zu Würz-
berg errichtet). Aus Steinen des 1806 jenseits der Straße ergrabenen
Kastells Eulbach ließ der Graf ein Kastelltor aufbauen und ein zweites,
größeres Kastelltor, entstand aus den restlichen Steinen des Würzber-
ger Kastells. Die Rekonstruktion beider Kastelltore entspricht jedoch
nach heutiger Kenntnis nicht dem ursprünglichen Zustand. Auch die
künstliche Ruine eines Wachturmes wurde im Park aufgebaut. Die
hierzu verwendeten Steine stammen von dem Wachturm WP 10/22
südlich des Parks. Am Turm sind 2 Inschrifttafeln eingelassen. In der
Mitte die zerbrochene Bauinschrift des Steinturmes WP 10/22, wo-
nach dieser von britischen Söldnern im Jahre, in dem Kaiser Antoni-
nus Pius zum vierten Mal Konsul war (= 145 n. Chr.),errichtet worden
war, und rechts daneben ist die Inschrift der CohorsISequanorum et
Rauracorum vom WP 10/34 eingemauert.

                                                                   17
Im hessisch-bayerischen Grenzgebiet

Wanderung durch stille Täler und tiefe Wälder

Beste Wanderzeit: April – Oktober
Ausgangspunkt:    Gönz
Markierungen:     G3–      (gelb) – G 3

                             Ort             km     Zeit   Höhe

                             Gönz             0,0   0:00   260

                             Sansenhofer      4,0   1:20   465
                             Mahd

                             Eulbacher        0,8   0:15   513
                             Wildpark

                             Boxbrunn         3,8   1:00   490

                             Gönz             2,0   0:35   260

                             Gesamtstrecke   10,6   3:10

18
Informationen

Gönz ist ein kleines, abgelegenes Dörfchen. Bis 1952 klapperte in die-
sem stillen Tal eine Mühle. Dann wurde sie abgerissen und an ihrer
Stelle die heutige Gastwirtschaft „Zum Stillen Tal“ errichtet. Neben
der Mühle hatten sich die Gönzer 1787 ein kleines Kirchlein gebaut,
um einen eigenen Gebetsraum zu haben. An seiner Außenwand be-
findet sich das Pestkreuz. Von Gönz folgen wir dem Rundweg G 3
dieses abgelegene Tal aufwärts.

Im Bereich „Sansenhofer Mahd“ stoßen wir auf den Limes-Wander-
weg „L“, dem wir zusammen mit G 3 nach links folgen. An der hes-
sisch-bayerischen Grenze kommen wir an einem seltenen Lagerstein
vorbei, der als Grenzmarkierung das Mainzer Rad zeigt. Beim Abzweig
unseres Rundweges G 3 nach links folgen wir der OWK-Markierung
    (gelb) in die entgegengesetzte Richtung zum Eulbacher Wildpark.

Bereits 1795-98 hatte Graf Franz I. einen riesigen Wildpark von ca.
3000 ha anlegen lassen. Dieser wurde bereits 1848 erheblich ver-
kleinert und besteht seit 1912 nur noch auf einer Restfläche von ca.
400 ha, auf der Hirsche, Wildschweine und Wisente gehegt werden.
Vom Eulbacher Wildpark laufen wir wieder zurück zum Rundweg G 3
und folgen diesem nun geradeaus nach Boxbrunn.

1310 wurde Boxbrunn als Rodungssiedlung des Klosters Amorbach
erstmals erwähnt. Das auffälligste Gebäude im Dorf ist der Wasser-
turm, der auf der Hochebene zur Trinkwasserversorgung der Bevöl-
kerung gebaut werden musste. Am Ortsrand von Boxbrunn biegen
wir mit dem Rundweg G3 links ab und folgen ihm auf schönen Wald-
pfaden hinab nach Gönz.

Schwierigkeit: mittel

                                                                  19
Stein gewordene Wüste

Der Buntsandstein                   Wanderung zu den Hallsteinen

Neben dem Granit ist der
                                    Beste Wanderzeit: Ganzjährig
leuch­tendrote Buntsandstein
das zweite typische Gestein         Ausgangspunkt:      Hallenwald,
des Odenwaldes. Er wurde            		                Weilbach-Weckbach
vor ca. 245 Millionen Jahren        Markierung:
als Sedimentgestein auf der
Erdoberfläche abgelagert. Zu
dieser Zeit waren alle Konti-
nente zu einem Superkontinent,
Pangäa, vereint. Der größte Teil    Ort              km    Zeit    Höhe
Deutschlands wurde damals
von einer riesigen Ebene, dem
                                      Hallenwald     0,0   0:00    183
sogenannten germanischen
Becken, eingenommen, das im
Osten, Süden und Westen von
Hochgebirgen umgeben war.           Vordere Hall     0,8   0:15    246
Es waren Reste des 330 Milli-
onen Jahre alten variscischen
Gebirges, aufgebaut aus Schie-
fern, Gneisen und Graniten.
Im Innern dieses Kontinents         Hallsteine       2,7   1:00    423
herrschte ein warm-trockenes,
wüstenartiges Klima. Wasser
floss nur gelegentlich, aber
häufig genug, um den Verwit-
terungsschutt des varis­cischen
Gebirges über lange Strecken
zu transportieren und zu
einem mehreren hundert Meter
mächtigen Schichtpaket auf-
zutürmen. Diese Ablagerungen
verfestigten sich im Laufe
der Jahrmillionen. Als ange-
schwemmtes und abgelagertes
Sedimentgestein ist auch die
Zusammensetzung unter-
schiedlich und damit auch die
Härte des Buntsandsteins. So
geschieht es, dass das weichere
Gestein schneller verwittert
und das härtere als Stumpf          Vordere Hall     2,5   0:45    246
erhalten bleibt. Die Hallsteine
                                      Hallenwald     0,8   0:10    183
sind hierfür beispielhaft. Liegen
härtere Buntsandsteinplatten
auf weicheren Gesteinsformati-      Gesamtstrecke    6,8   2:10
onen auf, so brechen sie in sich
zusammen, wenn die weicheren
Schichten verwittert sind, und
bilden so die Felsenmeere.
20
Informationen

Vom Parkplatz „Hallenwald“ folgen wir dem Rundweg      aufwärts zur
Weggabel an der „Vorderen Hall“.

An dieser Weggabel halten wir uns links und gehen den Forstweg wei-
ter bergauf. Nach 3 Wegkehren erreichen wir unterhalb der Hallhöhe
die Hallsteine.

Die Hallsteine sind ein bedeutendes Naturdenkmal im fränkischen
Odenwald. Ein kleiner Trampelpfad führt zu der oberhalb des Weges
gelegenen Felsgruppe. Über Jahrhunderte wurde im Odenwald Bunt-
sandstein abgebaut. Er war das bevorzugte Baumaterial. Burgen, Kir-
chen, Amtshäuser und Gutshöfe des Adels wurden aus diesem Stein
gebaut. Auch für Bildstöcke, Grenzsteine, Brunnenstöcke und Brun-
nentröge, Treppen, Tür- und Fensterumrandungen wurde er genutzt
und hat dieser Landschaft sein besonderes Gepräge gegeben. Den
Abbau übernahmen meist Familienbetriebe. Die Steine wurden an
Ort und Stelle grob zugehauen und auf Pferdefuhrwerken oder Och-
senkarren bis in die Städte oder zu Anlegestellen von Lastkähnen an
den Flüssen gefahren. Paradoxer Weise bewirkte der größte Bauboom
der deutschen Geschichte, der Wiederaufbau der Städte nach dem 2.
Weltkrieg, das Ende des Natursteins, denn Kunststeine konnten billi-
ger und schneller hergestellt werden.

Hier treffen wir wieder auf die Weggabel, an der der Wanderweg sich
trennte und gehen nach links bergab zurück zum Parkplatz.

Schwierigkeit: mittel

                                                                21
Im schönsten Wiesengrunde

St. Wolfgang Kirche                 Wanderung zwischen Ohrnbach-
                                    und Gönzbachtal
Eine Gedenktafel an der Weck­-
bacher Kirche nennt das
Baujahr 1486 und die Brüder         Beste Wanderzeit:    Ganzjährig
Ditther und Ditherich von           Ausgangspunkt:       Weckbach, Sportplatz
Erlbach, die Burgherren von         Markierungen:        W5– – –
Weckbach, als Bauherren.            		                   o. Mark. – V – G 4
Kirchenpatron wurde der hl.
Wolfgang, ein im 15. Jahrhun-
dert viel verehrter Heiliger. Die
spätgotische Wolfgangfigur          Ort                  km    Zeit   Höhe
im Innern der Kirche zeigt den
Heiligen im Bischofsgewand,
                                    Weckbach             0,0   0:00   180
den Bischofsstab in der rechten
und das Kirchenmodell in der
linken Hand. Hier sieht man
die Weckbacher Kirche in ihrer
ursprünglichen Form. Auffal-
lend ist, dass die Kirche keinen
                                    Wiesenthal           3,6   1:15   205
Turm trägt, dass ein solcher
vielmehr als mit Zinnen verse-
hener Wehrturm angebaut ist.
Den Haupteingang bildete das
spitzbogig gestaltete und seit
1978 zugemauerte Portal. Um
1700 erfolgte eine erste unbe-
deutende Kirchenerweiterung.
Hierbei bekam die Kirche einen
eigenen Kirchturm, da der ehe-
malige Wehrturm niedergelegt
worden war. Bei einer Kirchen-
                                    Gönzer Sattel        2,0   0:45   377
erweiterung 1895 wurden aus
Kostengründen auch Bauteile
der abgerissenen Ohrnbacher
Kirche genutzt. Aber schon we-      Gönz                 0,9   0:15   257
nige Jahre später machten sich
große Schäden am Gebälk und
am Verputz bemerkbar, die eine
grundlegende Sanierung 1978
unumgänglich machten.
Sehenswert ist besonders die
wertvolle Innenausstattung der
Kirche, vor allem der Hochaltar,
die Kanzel, der Seitenaltar, das
um 1510 geschaffene Wand-
kreuz sowie drei spätgotische       Weckbach             7,4   2:30   180
Plastiken aus der Gründerzeit
u.a. die Plastik des hl. Wolf-      Gesamtstrecke       13,9   4:45
gang.

22
Informationen

Von der Straße am Sportplatz folgen wir dem örtlichen Rundweg W 5
gegen den Uhrzeigersinn um den Ort herum das Ohrnbachtal auf-
wärts nach Wiesenthal. Dabei wechseln wir unterwegs von W 5 auf
den Rundweg des Naturparks.

Seit dem Mittelalter war Wiesenthal ein eigenständiges Dorf von
zuletzt 100 Einwohnern. Völlig überraschend verkauften die Bauern
zwischen 1838 und 1840 ihre Höfe an den Fürsten von Leiningen.
Nach Auflösung des Ortes wurden fast alle Häuser abgebrochen,
Wiesen und Äcker aufgeforstet und die kleine Kapelle, auf Abbruch
versteigert. Von Wiesenthal folgen wir nun dem Rundweg das Sei-
tental aufwärts zum Gönzer Loch.
Unterhalb vom Gönzer Sattel verlassen wir den Rundweg und ge-
hen ohne Markierung geradeaus bergauf.

Im Gönzer Sattel stoßen wir auf den Verbindungsweg „V“ und folgen
ihm über die Kreuzung hinab nach Gönz.

Die wenigen Dorfbewohner von Gönz waren früher der Pfarrei Amor-
bach zugeordnet und mussten auch dort ihre Toten beerdigen. Erst
1878 wurde Gönz nach Weilbach umgepfarrt. Das kleine Kirchlein in
der Ortsmitte mit der Hausnummer 1 hatten sich die Gönzer 1787
selbst gebaut, um einen eigenen Gebetsraum zu haben und waren
auch für den Unterhalt ihrer Kirche verantwortlich. Zweimal im Jahr
wird in der Kapelle Gottesdienst gefeiert: am Gründonnerstag und
am Tag des Kirchenpatrons St. Vitus. Von der Kirche folgen wir dann
dem örtlichen Rundweg G4 auf der rechten Talseite zurück nach
Weckbach.

Schwierigkeit: mittel

                                                               23
Rund um den Gönzstein

Das Wasserschloss                  Wanderung von Weckbach nach Gönz
im Ohrnbachtal
                                   Beste Wanderzeit: Ganzjährig
Zwischen 1168 und 1272
bauten die Herren von Dürn         Ausgangspunkt:    Weckbach, Kirche
als Schutzvögte des Klosters       Markierungen:       (gelb) – V – G 4 –
Amorbach zur Sicherung ihres       		                  (gelb)
Gebietes kleine Schutzburgen,
die sie als Lehen vergaben. So
entstanden in Rippberg, Lim-
bach und in Weckbach Sperr-
burgen, um den Taldurchgang        Ort               km     Zeit   Höhe
zu kontrollieren. Über das Aus-
sehen der Burg in Weckbach
                                   Weckbach          0,0   0:00    180
ist wenig bekannt. In einem
Mainzer Schreiben findet man
die Bezeichnung „das feste
Haus Weckbach“. Es handelte
sich daher sicherlich um ein be-
festigtes steinernes Haus, das
aus strategischen Gründen auf
einem kleinen Hügel stand und
als Annäherungshindernis von
einem Wassergraben umgeben
war. Bewohnt war das Haus          Gönzstein         3,1   1:10    385
von Rittern niederen Adels und
von Soldaten. Ihr Standort war
zwischen der heutigen Straße
nach Weilbach und nach Gönz.
Zur Burg gehörten ein Hofgut
zur Versorgung der Burgbe-
wohner und eine Schäferei. In
Mainzer Zeit entwickelte sich
das Gebäude mehr und mehr
zum Wohnsitz des in Weckbach
ansässigen Ortsadels. Von den
Adelsfamilien, die hier wohnten,   Gönz              1,1   0:20    257
sind vor allem zu nennen die
Herren von Erlbach, nach ihrem
Aussterben 1507 Angehörige
der Familie von Gemmingen
sowie der Rüdt von Collenberg.
Nach dem Dreißigjährigen
Krieg wurde das Hofgut neu
verpachtet, das Schloss aber
als „altes Schloss“ bezeichnet,    Weckbach          3,6   1:15    180
ein Hinweis, dass es nicht mehr
bewohnt war. Vermutlich wur-       Gesamtstrecke     7,8   2:45
de das Gemäuer des Schlosses
abgetragen und zum Kirchen-
bau verwendet.
24
Informationen

Der Ursprung von Weckbach liegt im Dunkeln. Aber ähnlich wie bei
den umliegenden Dörfern dürfte die Keimzelle ein Fronhof des Klo-
sters Amorbach gewesen sein. Urkundlich wurde Weckbach erstmals
1266 erwähnt, als Ulrich III. von Dürn dem Kloster Güter in Weckbach
zurückgab. Durch den Verkauf von Amorbach kam auch Weckbach
bis 1803 unter die Herrschaft des Mainzer Erzbischofs. Von der Kirche
folgen wir der OWK-Markierung         (gelb) durch den Wald aufwärts
zum Gönzstein etwa 200 m vor dem Gönzer Sattel.

Dieser einzigartige Grenzstein steht neben einem Dreimärker, der die
früheren Gemarkungsgrenzen von Weckbach, Gönz und Wiesenthal
kennzeichnet. Die auf ihm abgebildete Gans bezieht sich auf das
Wappentier der Adelsfamilie von Erlbach. Der Sage nach aber soll
ein Jäger an dieser Stelle eine Wildgans geschossen haben, die ein
merkwürdiges Zeichen trug. Daraufhin habe er gelobt, der Gans einen
Stein zu setzen. Vom Gönzstein gehen wir leicht bergab zum Gönzer
Sattel. Hier stoßen wir auf den Verbindungsweg „V“, dem wir nach
links hinab nach Gönz folgen.

Der Name des Gasthauses „Zum Stillen Tal“ ist Ausdruck für die Ruhe
und Abgeschiedenheit des kleinen Ortes. Keine Durchgangsstraße
stört die ländliche Idylle. Seit dem Mittelalter klapperte bis 1952 das
Mühlrad. Dann wurde die Mühle vom Großvater des heutigen Wirtes
abgerissen und an ihrer Stelle ein Wirtshaus gebaut. In Gönz tref-
fen wir auf den Rundweg G4, dem wir ein kleines Stück die Straße
abwärts und dann auf der linken Talseite zurück nach Weckbach
folgen.

Schwierigkeit: leicht

                                                                   25
Wenn ich durch Wälder streife

Auf stillen Wegen rund um das Ohrnbachtal

Beste Wanderzeit:   Ganzjährig
Ausgangspunkt:      Gasthof Ohrnbachtal
Markierungen:       O 1 – o. Mark. –
		                  V – (gelb) –

                             Ort             km     Zeit   Höhe

                             Gasthof          0,0   0:00   250
                             Ohrnbachtal

                             Wiesenthal       4,6   1:30   205

                             Kreuzeiche       3,4   1:15   400

                             Rotes Bild       0,4   0:10   430

                             Lauseiche        1,8   0:35   400

                             Ohrnbach         2,3   0:40   250

                             Gesamtstrecke   12,5   4:10

26
Informationen

Vom Parkplatz folgen wir dem örtlichen Rundweg O 1 talwärts und
biegen hinter dem Gasthof rechts in ein Seitental ein. Nach gut 10
Minuten macht der Weg einen Linksbogen und führt als Hangweg das
Ohrnbachtal abwärts nach Wiesenthal.

In Wiesenthal überqueren wir die Fahrstraße und folgen dem Rund-
weg den Hang aufwärts. Auf halber Höhe biegen wir links in einen
leicht ansteigenden Hangweg ein, der zur Kreuzeiche führt.

An der Kreuzeiche verlassen wir den Rundweg O1 und folgen ohne
Markierung dem ausgebauten und leicht ansteigenden Forstweg
nach rechts. An der nachfolgenden Weggabel halten wir uns aber-
mals rechts und kommen zum „Roten Bild“.

Das „Rote Bild“ ist ein hölzerner, rot gestrichener Bildstock mit einem
geschnitzten Madonnenkopf in der Nische. Hier stoßen wir auf den
Verbindungsweg „V“, dem wir nach links zur Römerschanze folgen.
Von der Schanze gehen wir auf dem Hauptweg weiter bergab zur
Lauseiche.

Der Name bezieht sich wahrscheinlich auf Pilger, die auf ihrer Wall-
fahrt zum Kloster Engelberg nach dem steilen Aufstieg aus dem Ohrn-
bachtal „Te deum laudamus“ gesungen haben, wobei sich „laudamus“
zu „laus“ verkürzt hat. Von der Lauseiche folgen wir der OWK-Markie-
rung (gelb) am Geißberg vorbei abwärts. Im Rechtsbogen verlassen
wir die OWK-Markierung und gehen mit dem Rundweg            links ab-
biegend das Futtertal hinab zurück nach Ohrnbach.

Schwierigkeit: mittel

                                                                    27
Geschichte eines abgelegenen Tales

In dem engen und idyllischen Ohrnbachtal gab es früher zwei Ort-
schaften: Ohrnbach und Wiesenthal.
     Ohrnbach war zweigeteilt. Es gab einen bayerischen und einen
hessischen Teil, die vor 1803 Mainz bzw. Breuberg zugeordnet waren.
1012 schenkte Kaiser Heinrich II. den Forstbann „Aranbach“ dem Klo-
ster Lorsch. Es ist jedoch nicht nachgewiesen, ob damit das heutige
Ohrnbach gemeint war. 1266 gab Ulrich III. von Dürn Güter in „Arn-
bach“ (Ohrnbach) und Weckbach zur Wiedergutmachung dem Kloster
Amorbach zurück, die dann in den Besitz des Mainzer Erzbischofs ge-
langten und von ihm als Lehen an Adelsfamilien weitergegeben wur-
den. 1468 besaßen die Grafen von Wertheim als Teilhaber der Herr-
schaft Breuberg Fischereirechte im Ohrnbachtal. Im Dreißigjährigen
Krieg galt Ohrnbach als ausgestorben. Zur Wiederansiedlung nach
den Kriegswirren kamen vor allem Wallonen in das abgelegene Tal.
     Auch das Nachbardorf Wiesenthal ist seit dem Mittelalter mehr-
fach erwähnt und galt zu keinem Zeitpunkt als verarmt. Um so über-
raschender kam seine plötzliche Auflösung. Zwischen 1838 und 1840
verkauften fast alle Wiesenthaler ihre Höfe dem Fürsten zu Leiningen,
der auch das gesamte Gemeindevermögen aufkaufte. Die Ohrnbacher
stimmten dieser Auflösung unter der Bedingung zu, dass sie zu kei-
nen Frondiensten auf der ehemals Wiesenthaler Gemarkung heran-
gezogen würden und ihnen die Armen aus Wiesenthal nicht zur Last
fallen dürften.
     Nach der Auflösung von Wiesenthal wurden fast alle Häuser ab-
gebrochen und Wiesen und Äcker aufgeforstet. Nur 3 Häuser blieben
für den Forstbetrieb und als Schneidemühle erhalten. Die kleine Kapel-
le, die vor allem zum privaten Gebet genutzt worden war, wurde der
Pfarrei Weilbach zugesprochen, die diese samt Inventar versteigerte.
     Was sich bei Wiesenthal plötzlich und schnell vollzog, verlief für
Ohrnbach langsam und qualvoll. Die Bevölkerung verarmte zuse-
hends und die Gemeindeschulden wuchsen, zumal zur Schuldentil-
gung immer mehr Besitz veräußert wurde. 1881 übernahm der Fürst
zu Leiningen alle Verbindlichkeiten und unterzeichnete den Auflö-
sungsvertrag. Auch hier wurden bis auf 3 alle Häuser abgerissen und
die Fluren aufgeforstet. 1895 wurde schließlich auch die kleine Kapel-
le abgerissen nachdem das Inventar der Pfarrei Weilbach übereignet
worden war. 1997 errichtete man an ihrem einstigen Standort einen
Gedenkstein.

28
Der Sansenhof

1330 wurde der Sansenhof als „Santzenbuch“ erstmals urkundlich er-
wähnt. Der Hof gehörte zum Hochstift Würzburg und war ein völlig
isolierter Vorposten. Während seiner gesamten Geschichte war ein
ständiger Wechsel des Lehens zu erkennen, wobei der Hof zeitwei-
lig auch als geteiltes Lehen vergeben wurde, so erstmals 1398. Nach
dem Dreißigjährigen Krieg war der gesamte Hof verwüstet und unbe-
wohnt. 1684 kam er infolge der Anpassung der territorialen Grenzen
an die kirchlichen Grenzen zwischen dem Erzbistum Mainz und dem
Bistum Würzburg in den Besitz des Mainzer Erzbischofs und wurde
der Verwaltung des Klosters Amorbach unterstellt. Amorbach setzte
neue Pächter ein und ließ die zerfallenen Gebäude wieder aufbauen.
Auch als der Fürst von Leiningen Eigentümer des Klostergutes gewor-
den war, ließ er den Hof durch Pächter bewirtschaften. Heute ist der
Sansenhof im Privatbesitz. Er wird auch nicht mehr landwirtschaft-
lich genutzt, sondern ist in einen Golfplatz umgewandelt worden.

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Im Wandel der Zeit

Wanderung zum Sansenhof

Beste Wanderzeit:   Ganzjährig
Ausgangspunkt:      Gasthof Ohrnbach
Markierungen:         – Vi 3 – Vi 5 -
                      (gelb) – V

                            Ort             km     Zeit   Höhe

                            Ohrnbach         0,0   0:00   250

                            Heumatten        3,0   1:10   440

                            Lichtplatte      0,9   0:20   483

                            Sansenhof        2,2   0:40   477

                            Gönzer Sattel    2,3   0:40   377

                            Ohrnbach         4,2   1:25   250

                            Gesamtstrecke   12,6   4:15

30
Informationen

Vom Gasthof Ohrnbach folgen wir zunächst dem Rundweg           des
Naturparks nach rechts das romantische Walberntal aufwärts. Im Tal-
grund verlassen wir den Rundweg      und gehen mit der örtlichen
Markierung Vi 3 geradeaus weiter bergauf zur Flur „Heumatten“
oberhalb von Vielbrunn.

Im Kreuzungsbereich am Waldrand wechseln wir auf den Rundweg
Vi 5, gehen noch wenige Meter auf dem mäßig ansteigenden Weg
weiter bergauf und biegen dann mit der Markierung links ab. An der
nachfolgenden Weggabel halten wir uns rechts und kommen zur
Waldflur „Lichtplatte“.

An der Straße biegen wir links ab und gehen auf der asphaltierten Zu-
fahrt zum Golfplatz zur Sansenhöhe und zum Sansenhof. Die gesamte
Hochfläche, die früher landwirtschaftlich genutzt wurde, ist zu einem
Golfplatz hergerichtet worden. Von der Sansenhöhe hat man einen
schönen Rundblick über die Anlage und die Höhenzüge des Odenwaldes.

Das ehemals bäuerliche Anwesen ist heute ein feudales Hotel-Restau-
rant für Golfspieler. Von hier folgen wir nun der OWK-Markierung
(gelb) am Sansenhof vorbei und über die Weilbachhöhe hinab in den
Gönzer Sattel.

Von hier lohnt sich ein kleiner Abstecher von ca. 200 m auf der OWK-
Markierung zum Gönzstein, einem sehenswerten Grenzstein (siehe
Seite 21). Ohne diesen Abstecher biegen wir im Kreuzungsbereich mit
dem Verbindungsweg „V“ links ab und folgen ihm zurück an unseren
Ausgangspunkt.

Schwierigkeit: mittel

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So kommen Sie nach Weilbach

 KASSEL
 GIESSEN

                    FRANKFURT
                             Hanau
                                               STOCKSTADT
                                                  Aschaffenburg
                DARM-
                STADT           Dieburg                            A3

                                                          Obernburg
                               Höchst                                 Main                                 WÜRZBURG
                                                                                                Kist
                                                                       Wertheim
                                                                                  Gerchsheim
Rhein

         A 67   A5             Michel-     B469  MILTENBERG                                                        NÜRNBERG
                               stadt            Weilbach                                                           MÜNCHEN
                                     AMORBACH    B 47     B 27
                                      B45                                                  TAUBERBISCHOFSHEIM
                                                                        Walldürn
                                               Mudau
 MANN-
                                                                                    A 81
 HEIM                                                              Buchen
                     HEIDEL-                 EBERBACH
                     BERG                                                          Osterburken
                                       B37                  B 27
                                B37
                                 Obrigheim
                      Neckar-                             MOSBACH
                      gemünd                                                                    0      5   10   15 20 km
                                        Aglaster-     Neckarelz
                                        hausen
                                                          Ne

                                                    B27
                                                            cka

                      SINSHEIM                                                                 NÜRNBERG
                                                             r

                                        A6
                                                                             A6
                                             HEILBRONN
        KARLSRUHE
        BASEL
                                             STUTTGART

         Geo-Naturpark
                                              Odenwaldklub

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