WIR STÄRKEN SCHULEN - DIGITALE MEDIEN IN DER LEHRERFORTBILDUNG - LANDESAKADEMIE FÜR FORTBILDUNG UND PERSONALENTWICKLUNG AN SCHULEN RAÖR ...

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WIR STÄRKEN SCHULEN - DIGITALE MEDIEN IN DER LEHRERFORTBILDUNG - LANDESAKADEMIE FÜR FORTBILDUNG UND PERSONALENTWICKLUNG AN SCHULEN RAÖR ...
ESSLINGEN          Landesakademie für Fortbildung und
                   Personalentwicklung an Schulen rAöR

                      Digitale Medien
              in der Lehrerfortbildung

            WIR STÄRKEN SCHULEN
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DIGITALE MEDIEN

                  Inhaltsverzeichnis

                  Grußwort Dr. Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
                  Vorwort Elisabeth Moser, Direktorin Landesakademie Esslingen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

                  Digitale Medien: Unsere Fortbildungsangebote
                  Zahlreiche Projektgruppen erarbeiten an der Landesakademie Fortbildungs-
                  konzeptionen und Materialien / Ein Überblick über die verschiedenen Arbeitsbereiche  . . . . . . . . . . . . . . 6

                  Multimedia-Beratung, Moodle und Netzwerke
                  Lehrkräfte bekommen Unterstützung durch Fortbildungen und aktuelles Schulungsmaterial /
                  Drei Projektgruppen berichten aus ihrer Arbeit  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

                  Cisco, Linux, Oracle und Co.
                  Breites Fortbildungs- und Zertifizierungsangebot zu IT-Industrieanwendungen /
                  Langjährige Zusammenarbeit mit Cisco . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

                  Mobiles Lernen mit Tablets
                  Fachtagung mit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fand große Resonanz /
                  Zahlreiche Vorträge und Workshops . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

                  Tablets im Unterricht an Beruflichen Schulen – „tabletBS“
                  Mehrjähriger Schulversuch des Kultusministeriums / Über 5400 Schülerinnen
                  und Schüler lernen mit digitaler Unterstützung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

                  „Ich bin einfach motivierter beim Lernen.“
                  BSZ Waldkirch erprobt seit Oktober 2015 iPads im Beruflichen Gymnasium /
                  Ein erster Bericht aus der Praxis  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

                  Teamarbeit, keine Scheu und lockeres Ausprobieren
                  Jeannette Cott und Alexandra Rägle berichten, wie Tablet-Unterricht gelingen kann /
                  Intensiver Einsatz in den Fremdsprachen und im Wirtschaftsunterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Gäste der Veranstaltung,

die Digitalisierung verändert grundlegend die Art und Weise, wie wir produzieren und konsumieren, wie
wir arbeiten und leben. Für die grün-schwarze Landesregierung ist daher die Digitalisierung ein wich-
tiges Thema im Koalitionsvertrag. Mit der Umsetzung unserer umfassenden Digitalisierungsstrategie
digital@bw möchten wir für die Menschen und die Wirtschaft in Baden-Württemberg optimale Bedin-
gungen schaffen – insbesondere im Bildungsbereich. Wir setzen dabei auf die Chancen der Digitalisie-
rung, ohne die Risiken auszublenden.

Im globalen Wettbewerb ist der Handlungsdruck durch die Digitalisierung für unsere Unternehmen –
gleich welcher Branche – enorm. Der Titel der heutigen Veranstaltung „Berufsausbildung 2025 – total
digital !?“ bringt sehr gut zum Ausdruck, dass das Ausmaß des Transformationsprozesses heute noch
niemand genau abschätzen kann. Klar ist hingegen, dass wir unsere Schülerinnen und Schüler und ins-
besondere unsere Auszubildenden gut auf ein Leben und Berufsleben in der digitalen Welt vorbereiten
müssen.

Die beruflichen Schulen nutzen dazu bereits neue Möglichkeiten der Digitalisierung im Unterricht. Mit
Tablet-Projekten wird hier Pionierarbeit geleistet. Darüber hinaus können Auszubildende in den 15 Lern-
fabriken 4.0 hautnah kennenlernen, was vernetzte Produktion bedeutet.

Damit Lehrkräfte ihren Schülerinnen und Schülern digitale Kompetenzen vermitteln und sie für dieses
Zukunftsfeld begeistern können, sind gute Fortbildungsangebote erfolgsentscheidend. Es freut mich
daher sehr, dass der Beirat für Berufliche Bildung der Landesakademie Esslingen die Weiterentwick-
lung der Berufsausbildung – und speziell der Lehrerfortbildung – im Kontext der Digitalisierung in den
Mittelpunkt stellt. Herzlichen Dank dafür! Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wünsche ich eine
erkenntnisreiche Veranstaltung und gute Impulse für die Lehrerfortbildung.

Ihre

Dr. Susanne Eisenmann
Ministerin für Kultus, Jugend und Sport

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                  Sehr geehrte Damen und Herren,
                  liebe Leserinnen und Leser,

                  die Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schu-
                  len am Standort Esslingen stellt Ihnen in dieser Broschüre vor, wie das
                  Thema Digitale Medien derzeit in der Lehrerfortbildung in Baden-Würt-
                  temberg aufgenommen und umgesetzt wird.

                  Die wesentliche Aufgabe des Standortes Esslingen ist die zentrale Weiterbildung der ca. 22.000 Lehr-
                  kräfte an den rund 290 Beruflichen Schulen in Baden-Württemberg. Im Auftrag des Ministeriums für
                  Kultus, Jugend und Sport ist die Landesakademie am Standort Esslingen außerdem federführend für
                  alle Schularten (rund 4.000 Schulen) für Fortbildungsangebote im Zusammenhang mit digitalen Medien
                  verantwortlich.

                  Digitales Lernen in einem pädagogisch sinnvollen Unterricht umzusetzen bedeutet, dass Lernprozesse
                  unter Zuhilfenahme mobiler Endgeräte oder stationärer Computer stattfinden (Definition Bertelsmann
                  Stiftung, „Monitor Digitale Bildung“). Die Bandbreite des digitalen Lernens ist sehr groß. Sie reicht vom
                  Präsenzlernen durch digitale Videofilme bis hin zum selbst gesteuerten Lernen innerhalb einer virtuellen
                  Lernumgebung. Um einen didaktisch-methodisch guten Unterricht durchzuführen, bedeutet dies so-
                  wohl für die Lehrerinnen und Lehrer, als auch für die Schulen insgesamt, dass viele neue pädagogische
                  und fachliche Kompetenzen erworben werden müssen. Auch die technische Infrastruktur einer Schule
                  ist vor große Herausforderungen gestellt. So ist beispielsweise ein flächendeckendes funktionierendes
                  WLAN eine Grundvoraussetzung, die an vielen Schulen leider noch nicht gegeben ist.

                  In der Lehrerfortbildung entwickeln wir im Auftrag des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Kon-
                  zeptionen und vermitteln Lösungen für Fragen, die beim Einsatz digitaler Medien im Unterricht auf-
                  tauchen. Daraus gestalten wir Lehrerfortbildungsangebote, die sowohl an der Akademie, als auch über
                  Multiplikatoren-Systeme landesweit durchgeführt werden. Hier kann man vier wesentliche Bereiche
                  unterscheiden:
                  • Der erste Bereich befasst sich mit dem sinnvollen methodisch-didaktisch aufbereiteten Einsatz
                    digitaler Medien im Unterricht. Lehrkräfte benötigen neue pädagogische Konzeptionen und müssen
                    gleichzeitig mit Geräten und Programmen sicher umgehen können.
                  • Der zweite Bereich sind der Aufbau und die Begleitung von Unterstützungssystemen, damit in den
                    Schulen eine funktionierende technische und organisatorische Netzwerkinfrastruktur aufgebaut und
                    gepflegt werden kann. Ergänzend hierzu werden für den Austausch von Daten und die gemeinsame
                    Arbeit in Projekten unter anderem Lernmanagementsysteme, virtuelle Plattformen und Cloudlösun-
                    gen benötigt.
                  • Der dritte Bereich für den gelingenden Einsatz digitalen Lernens im Unterricht ist eine systematische
                    und ganzheitliche, von der ganzen Schule getragene Schul- und Organisationsentwicklung.
                  • Im vierten Bereich muss gewährleistet sein, dass im Interesse der Lernenden und der Lehrkräfte im
                    Umgang mit digitalen Medien ein konsequenter Datenschutz und die Beachtung des Urheberrechtes
                    gewährleistet sind.

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Für die Beruflichen Schulen gilt es neben diesen beschriebenen Herausforderungen, eine innovative Ent-
wicklung hin zu einer digitalen Arbeitswelt flächendeckend in fast allen Berufen zu beachten. Berufs-
bilder ändern sich derzeit rasant. Ganz neue Prozesse und Abläufe müssen erlernt und in den beruflichen
Alltag integriert werden. Die Lehrkräfte müssen fachlich kompetent mit diesen Entwicklungen umgehen
können, um ihre Schülerinnen und Schüler auf eine digitalisierte Arbeitswelt vorzubereiten.

Zusätzlich stellen wir uns an der Landesakademie der Herausforderung, auch in der Fortbildung selbst
neue Wege zu beschreiten. Wir erproben in Lehrgängen den Einsatz digitaler Elemente und stellen unse-
ren Teilnehmenden eine Vielzahl an Geräten sowie eine optimale technische Ausstattung, beispielsweise
mit einem sehr guten WLAN, zur Verfügung. Außerdem wurde in Bad Wildbad, einem weiteren Standort
der Landesakademie, ein MOOC-Raum eingerichtet, in dem für alle Standorte Erklär-Videos oder auf-
wändige „Massive-Open-Online-Courses“ produziert werden können.

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine „lose“ Zusammenstellung unserer aktuellen Fortbildungen im
Kontext digitaler Medien. Es handelt sich teilweise um schulartübergreifende Angebote, wie beispiels-
weise im Bereich des Urheberrechts und der Multimediaberaterinnen und Multimediaberater, aber auch
um rein berufliche Angebote wie bei der Beschreibung der Tablet-Projekte.

Wir sagen sicher nicht ohne Stolz, dass wir in Baden-Württemberg bereits sehr gut aufgestellt sind.
Wir können auf eine gute Fortbildungsstruktur mit sehr guten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
aufbauen, was die Grundvoraussetzung für erfolgreiche Lehrerfortbildung ist. Trotzdem ist klar, dass für
eine flächendeckende digitale Kompetenz aller Lehrkräfte neue und umfassende Fortbildungsinitiativen
benötigt werden.

Wir freuen uns sehr darüber, dass der Beirat Berufliche Bildung der Landesakademie das für uns we-
sentliche Thema aufgegriffen hat und mit der Veranstaltung „Berufsausbildung 2025 – total digital!?“
die Bedeutung des Themas für die Beruflichen Schulen und damit auch für die Lehrerfortbildung ganz
besonders unterstützt.

Ihre

Elisabeth Moser
Direktorin und stv. Vorstandsvorsitzende

                                                                                                      5
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                  Digitale Medien: Unsere Fortbildungsangebote

                  Zahlreiche Projektgruppen erarbeiten an der                    • Tablets im Unterricht
                  Landesakademie Fortbildungskonzeptionen und                    • Lern- und Kommunikationsplattform Moodle
                  Materialien / Ein Überblick über die verschie-                 • Urheberrecht und Datenschutz
                  denen Arbeitsbereiche                                          Sämtliche Fortbildungsmaterialien werden auf dem Lehrer-
                                                                                 fortbildungsserver publiziert.
                  Nahezu alle Fortbildungskonzeptionen im Bereich der digita-
                  len Medien werden seitens der Landesakademie am Standort
                  Esslingen im Auftrag des Kultusministeriums entwickelt. In     Multimedia-Berater/innen als schulinterne
                  der Fläche umgesetzt werden die Konzeptionen dann durch        Multiplikator/innen
                  die Regierungspräsidien. Zur der am Esslinger Standort der
                  Landesakademie angesiedelten Aufgabe gehören die Beauf-        Multimedia-Beraterinnen und -Berater sind schulinterne Mul-
                  tragung von Projektgruppen in Absprache mit Kultusminis-       tiplikatorinnen und Multiplikatoren, die den Einsatz digitaler
                  terium und Regierungspräsidien, die Konzeptentwicklung, die    Medien im Unterricht ins Kollegium einbringen. Sie werden in
                  Erstellung von Fortbildungsmaterialien und die Multiplikato-   einer fünftägigen regionalen Fortbildung auf diese Tätigkeit
                  renschulung ebenso wie die Weiterentwicklung und Aktuali-      vorbereitet und über die Angebote von regionalen Arbeitskrei-
                  sierung der entsprechenden Inhalte.                            sen der Regierungspräsidien über aktuelle Weiterentwicklun-
                  Für folgende umfassende Themenbereiche beziehungsweise         gen informiert. Derzeit sind in Baden-Württemberg etwa 20
                  Zielgruppen wurden und werden an der Landesakademie Fort-      Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und mehr als 4500
                  bildungskonzeptionen entwickelt:                               Multimedia-Beraterinnen und -Berater ausgebildet und in
                  • Multimedia-Beraterinnen und -Berater als schulinterne        Schulen aktiv.
                     Multiplikatorinnen und Multiplikatoren                      Die bisherige Fortbildungskonzeption für alle weiterführenden
                  • Schulische Netze / Netzwerk-Beraterinnen und -Berater        und beruflichen Schulen wird von einer Konzeptgruppe aktuell
                  • Basiskurs Medienbildung                                      neu überarbeitet (siehe auch Bericht aus der Projektgruppe).

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Die Landesakademie ist die Homebase beim
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                                                                Professor Dr. Andreas Breiter, Institut für
                                                                Informationsmanagement, Universität Bremen

                                                                Vera Schäffer, Projektbeauftragte für
                                                                Digitale Medien am Landesakademie-
                                                                Standort Esslingen

Ein neuer Konzeptauftrag des Kultusministeriums sieht die       • Produktion und Präsentation
Einberufung einer Konzeptionsgruppe Multimedia-Beraterin-       • Kommunikation und Kooperation
nen und -Berater Grundschule und die entsprechende Kon-         • Mediengesellschaft
zeptentwicklung, Materialerstellung und Multiplikatorenschu-
lung vor.                                                       Alle Varianten der technischen und didaktischen Umsetzung
Diese Beraterinnen und Berater unterstützen Schulleitungen      - klassischer Computerraum, Klassenräume mit Medienecken,
und Kollegien an Grundschulen bei der Umsetzung der Me-         Laptop- oder Tableteinsatz – wurden hierbei berücksichtigt.
dienbildung entsprechend den Vorgaben des neuen Bildungs-       Das Fortbildungsangebot wurde von allen Regierungspräsidi-
plans. Da Grundschulen sehr unterschiedlich ausgestattet        en ausgeschrieben und stieß auf eine sehr große Resonanz.
sind, sollen Szenarien entwickelt werden, die sowohl den Ein-
satz des PCs als auch den von Tablets berücksichtigen.
                                                                Schulische Netze / Netzwerk-Beraterinnen
                                                                und -Berater
Basiskurs Medienbildung
                                                                Netzwerk-Beraterinnen und -Berater betreuen das pädagogi-
Die Projektgruppe „Basiskurs Medienbildung“ erarbeitete die     sche Netzwerk der Schule. Um diese Aufgabe zu erfüllen, müs-
Konzeption für die eintägige Fortbildung zur Umsetzung des      sen sie kontinuierlich fortgebildet werden. Alle diesbezügli-
„Basiskurses Medienbildung Klasse 5“ an allen weiterführen-     chen Fortbildungen werden von der Zentralen Konzeptgruppe
den allgemein bildenden Schulen und bildete an der Landes-      Netze an der Landesakademie entwickelt.
akademie über 30 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu      Für Neueinsteiger in die Netzwerkbetreuung an Schulen wer-
folgenden Inhalten aus:                                         den an der Landesakademie fünftägige Netzwerkbasiskurse zu
• Grundlagen digitaler Medienarbeit                             den drei pädagogischen Musterlösungen des Landes angebo-
• Information und Wissen                                        ten (paedML Novell, paedML Linux, paedML Windows).

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                  Für alle weiterführenden und darauf aufbauenden Themen          Die Ausarbeitung erfolgte unter Einbeziehung neuer daten-
                  werden Konzeptionen und Materialien für die entsprechen-        schutzrechtlicher Fragestellungen, die der Einsatz von Tablets
                  den regionalen Fortbildungen für alle drei Musterlösungen       in der Schule mit sich bringt.
                  gemeinsam mit insgesamt etwa 70 Multiplikatorinnen und          Im Sommer 2015 wurden an der Landesakademie Multiplika-
                  Multiplikatoren an der Landesakademie entwickelt. Diese be-     torinnen geschult (hälftig IOS/Android), die das stark nachge-
                  treuen im Auftrag der Regierungspräsidien landesweit regi-      fragte eintägige Angebot seit Beginn des Schuljahres in der
                  onale Arbeitskreise für Netzwerk-Beraterinnen und -Berater.,    regionalen Fortbildung umsetzen.
                  die sich regelmäßig treffen. In den Arbeitskreisen werden die   Im Schuljahr 2015/2016 wurde die Konzeptionsgruppe beauf-
                  Beraterinnen und Berater bei der Lösung aktueller Probleme      tragt, ein weiteres eintägiges Fortbildungsmodul zu erarbei-
                  unterstützt und über Neuheiten informiert (siehe auch Bericht   ten, das die unterrichtliche Nutzung vertieft. Nach der Mul-
                  der Projektgruppe).                                             tiplikatorenschulung im Sommer 2016 kann das Angebot von
                                                                                  den Regierungspräsidien ausgeschrieben werden.

                  Tablets im Unterricht                                           Um Tablets erfolgreich in der Schule einzusetzen, müssen
                                                                                  neben unterrichtlichen auch viele technische Fragen beant-
                  Im Schuljahr 2014/2015 begann die Konzeptionsgruppe „Ta-        wortet werden. Hierzu wurde eine Konzeptgruppe eingesetzt,
                  blets im Unterricht“ mit der Ausarbeitung einer Fortbildungs-   die in aufeinander aufbauenden Modulen Lösungen für die
                  konzeption und entsprechender Materialien für ein eintägiges    Administration von sowohl Android- als auch IOS-Tablets in
                  Fortbildungsmodul, welches Lehrkräfte in die Bedienung und      der Schule erarbeitet. Eine erste Multiplikatorenschulung hat
                  Nutzung der Geräte (IOS und Android) einführt. Dazu gehören     stattgefunden, sodass ein erster Fortbildungsbaustein mit fol-
                  folgende Themen:                                                genden Inhalten von den Regierungspräsidien ausgeschrieben
                  • Grundfunktionen                                               werden kann:
                  • Sicherheitseinstellungen                                      • Tablet und Zubehör
                  • Recherchieren                                                 • Infrastruktur an der Schule / Beameranbindung
                  • Dokumentieren                                                 • Verwaltung von Tablets (Accounts, Gerätekonfiguration,
                  • Dateimanagement                                                 Bezug von Apps, Verwaltungssoftware)
                  • Präsentieren und kreatives Arbeiten                           • Sicherheits- und Rechtsfragen
                                                                                  • Datenaustausch: Tablet - Schulnetz / Tablet - PC zuhause
                                                                                  • pädagogische Aufsätze.

                                                                                  Lern- und Kommunikationsplattform Moodle

                                                                                  Etwa 800 Schulen im Land haben eine Moodle-Installation
                                                                                  bei BelWü. In den letzten Jahren wurden mehrere tausend
                                                                                  Lehrkräfte im Umgang und Einsatz von Moodle regional und
                                                                                  schulintern bedarfsorientiert fortgebildet. Die Zentrale Pro-
                                                                                  jektgruppe Moodle erarbeitet an der Landesakademie Kon-
                                                                                  zepte, Inhalte und Materialien und schult seit 2005 etwa 40
                                                                                  regionale Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für unter-
                                                                                  schiedliche Angebote:
                                                                                  • Moodle-Basiskurs (schulintern und regional)
                                                                                  • Moodle in der Schulorganisation
                                                                                  • Feedback und Befragung mit Moodle
                                                                                  • Moodle für Moodle-Administratoren
                                                                                  • Kompetenzraster mit Moodle

                                                                                  Daneben stimmt die Gruppe alle Fragen der Moodle-Instal-
                                                                                  lation und von Moodle-Updates mit BelWü ab. Neben tech-
                                                                                  nischen Problemen, die fortlaufend gelöst werden, müssen
                                                                                  datenschutzrechtliche Fragestellungen beachtet und die
                                                                                  Moodle-Installationen entsprechend modifiziert werden. Die

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WIR STÄRKEN SCHULEN - DIGITALE MEDIEN IN DER LEHRERFORTBILDUNG - LANDESAKADEMIE FÜR FORTBILDUNG UND PERSONALENTWICKLUNG AN SCHULEN RAÖR ...
diesbezüglichen Anpassungen wurden von Personalvertre-           1. Datenschutz und Urheberrecht an der Schule
tungen gewünscht und finden auch ihren Niederschlag in der       Dieses Fortbildungsangebot richtet sich an Lehrkräfte, die di-
entsprechenden Rahmendienstvereinbarung mit den schuli-          gitale Medien in Unterricht und Unterrichtsvorbereitung ein-
schen Personalräten (siehe auch Bericht der Projektgruppe).      setzen, beispielsweise Multimedia-Beraterinnen und -Berater
                                                                 und Homepage-Betreuerinnen und -Betreuer an Schulen. Seit
                                                                 2006 wurden über 4000 Lehrkräfte in eintägigen regionalen
Datenschutz und Urheberrecht an Schulen                          Fortbildungen geschult.

Die Omnipräsenz digitaler Medien in der außerschulischen         2. Medienwelten unserer Schülerinnen und Schüler
Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern und auch der ver-       Unter diesem Titel werden seit 2005 Lehrkräfte in eintägigen
stärkte Medieneinsatz in der Schule erfordern vertiefte Kennt-   regionalen oder auch schulinternen Veranstaltungen, unter
nisse bei Lehrkräften in den Themenbereichen Urheberrecht        anderem zu folgenden Themen geschult:
und Datenschutz. Hier werden und wurden an der Landes-           • Soziale Netzwerke
akademie am Standort Esslingen in Abstimmung mit Juristin-       • Virtualität und Realität
nen und Juristen des Kultusministeriums und der Regierungs-      • Smartphone
präsidien Fortbildungsangebote für ganz unterschiedliche         • Cyber-Mobbing
Zielgruppen entwickelt und Multiplikatorinnen und Multipli-      • Wirtschaftliche und rechtliche Risiken
katoren in großem Umfang geschult. Die Materialien werden        • Gewalt und Sexualität im Web
regelmäßig aktualisiert und fortgeschrieben, die Multiplikato-   Die Fortbildungskonzeption und die entsprechenden Materia-
rinnen und Multiplikatoren ständig weiterqualifiziert.           lien werden ständig aktualisiert und weiterentwickelt.
Zudem werden alle rechtlichen Aussagen mit den jeweils
zuständigen Juristinnen und Juristen im Kultusministerium        3. PC & Internet – Sicherheitsstrategien und -lösungen
erarbeitet beziehungsweise abgestimmt. Zu insgesamt sechs        für mich!
Themenbereichen gibt es sowohl Fortbildungsangebote als          Die Arbeit am PC ist für die meisten Lehrkräfte heute selbst-
auch umfangreiche Informationen und Materialien auf dem          verständlich. Hierfür ist ein Grundwissen für ein sicheres Ar-
Lehrerfortbildungsserver.                                        beiten mit dem Betriebssystem und im Internet erforderlich.

                                                                                                                  9
WIR STÄRKEN SCHULEN - DIGITALE MEDIEN IN DER LEHRERFORTBILDUNG - LANDESAKADEMIE FÜR FORTBILDUNG UND PERSONALENTWICKLUNG AN SCHULEN RAÖR ...
DIGITALE MEDIEN

                  Auch die Verschlüsselung personenbezogener Daten spielt          Kultusministeriums entwickelt wurde, erhalten neu ernannte
                  hier eine wichtige Rolle.                                        Schulleitungen einen Überblick, immer an Beispielen aus der
                  Eine Projektgruppe der Landesakademie erarbeitete hierzu         Schulpraxis.
                  eine Fortbildungskonzeption und entsprechende Schulungs-         Eine Juristin/ein Jurist sowie ein IT-Spezialist bilden das jewei-
                  materialien und schulte Multiplikatorinnen und Multiplikato-     lige Fortbildungsteam, das die aktuellen rechtlichen Entwick-
                  ren, die landesweit tätig sind.                                  lungen in ihrer Bedeutung für die Schule vorstellt. Folgende
                  Zielgruppe sind Lehrkräfte aller Schularten, die sich in Anbe-   Themen werden behandelt:
                  tracht der aktuellen Diskussion zur digitalen Datensicherheit    • Rechtliche Grundlagen des Urheberrechts und die Umset-
                  in der täglichen Arbeit mit dem PC Hilfen, Anregungen und           zung in der Schule
                  Lösungsmöglichkeiten holen wollen. Hierbei werden folgende       • IT-Infrastruktur und IT-Personal einer Schule
                  Inhalte behandelt:                                               • Rechtliche Grundlagen des Datenschutzes und Umsetzung
                  • Absicherung des lokalen Betriebssystems                           an Beispielen (VwV Datenschutz an öffentlichen Schulen,
                  • Passwortsicherheit und -verwaltung                                Verschlüsselung personenbezogener Daten mit VeraCrypt,
                  • Verschlüsselung von Dateien auf Datenträgern                      Verfahrensverzeichnis mit dem neuen Webverfahren des
                  • Aufzeigen der Gefahren im Netz                                    Kultusministeriums)
                  • Browsereinstellungen, – AddOns am Beispiel Firefox
                  • Verschlüsselte Mail-Kommunikation – je nach Vor-               5. Einführung in den Datenschutz an Schulen für Daten-
                     kenntnissen mittels verschlüsselter Dateianhänge oder         schutzbeauftragte
                     durch Einrichtung des Mailprogramms Thunderbird und           An vielen Schulen in Baden-Württemberg wurden in den letz-
                     verschlüsselte Kommunikation mit S/MIME-Zertifikaten.         ten Jahren Lehrkräfte als Datenschutzbeauftragte berufen. Zu
                                                                                   deren Aufgaben gehört es insbesondere, auf die Einhaltung
                  4. Datenschutz und Urheberrecht für die Schulleitung             der Datenschutzvorschriften bei der Planung, Einführung und
                  Die Schulleitung trägt die Verantwortung für die Einhaltung      Anwendung von Verfahren, mit denen personenbezogene
                  datenschutz- und urheberrechtlicher Regelungen an Schulen.       Daten automatisiert verarbeitet werden, hinzuwirken. Zudem
                  In einem eintägigen Fortbildungsangebot, das an der Lan-         sollen sie die bei der Verarbeitung personenbezogener Daten
                  desakademie gemeinsam mit Juristinnen und Juristen des           tätigen Personen durch geeignete Maßnahmen mit den Be-

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stimmungen dieses Gesetzes sowie den sonstigen Vorschrif-           Die Medienwerkstatt Multimediaberater/
ten über den Datenschutz und den besonderen Erfordernissen          innen auf dem Lehrerfortbildungsserver:
des Datenschutzes in ihrem Tätigkeitsbereich vertraut machen        http://lehrerfortbildung-bw.de/werkstatt/
                                                                    mo/index.html
und das Verfahrensverzeichnis führen.
Auf diese Aufgaben werden die Lehrkräfte in einer zweitägi-
gen Fortbildung vorbereitet. Auch hier bilden ein Jurist/eine       Informationen zum Basiskurs Medien-
Juristin sowie ein IT-Spezialist das jeweilige Fortbildungsteam,    bildung:
                                                                    http://lehrerfortbildung-bw.de/
das in einer zweitägigen regionalen Fortbildung die aktuel-         kompetenzen/medienbildung/
len datenschutzrechtlichen Regelungen in ihrer Bedeutung
für die Schule erläutert und in die Arbeit und Aufgaben des
                                                                    Schulische Netze / Netzwerk-Berater/
Datenschutzbeauftragten einführt.
                                                                    innen
Aktuell wird an der Landesakademie einer dritter Fortbildungs-      http://lehrerfortbildung-bw.de/netz/
tag konzipiert, an dem sich Datenschutzbeauftragte, die be-         muster/allgemein/
reits Erfahrungen (und Fragen) gesammelt haben, mit Juristen
und IT-Spezialisten austauschen können und mit den neues-
                                                                    Informationen zu Tablets im Unterricht:
ten rechtlichen Entwicklungen vertraut gemacht werden. Die          http://lehrerfortbildung-bw.de/werkstatt/
Multiplikatorenschulung wird im Sommer 2016 stattfinden,            mobiledevices/tablet/
sodass die Fortbildung ab dem Schuljahr 2016/2017 von den
Regierungspräsidien angeboten werden kann.
                                                                    Informationen zur Lern- und Kommuni-
6. Datenschutz und Urheberrecht für Fachberater/innen               kationsplattform Moodle:
                                                                    https://lehrerfortbildung-bw.de/moodle-
Fachberaterinnen und Fachberater haben vielfältige Aufga-
                                                                    info/
ben in Schulaufsicht, Schulverwaltung, Schulberatung, Unter-
richtsentwicklung und der Lehreraus- und fortbildung und
kommen dabei mit urheber- und datenschutzrechtlichen Fra-           Informationen zu den Themen Urheber-
                                                                    recht und Datenschutz an Schulen:
gestellungen in Berührung.
                                                                    http://lehrerfortbildung-bw.de/sueb/
Für diese Zielgruppe wurde an der Landesakademie ein maß-           recht/index.htm
geschneidertes Fortbildungsangebot mit der Zielsetzung ent-
wickelt, Rechtssicherheit in Fragen des Urheberrechts und des
                                                                    Der Themenbereich Medienwelten un-
Datenschutzes zu vermitteln. Die Multiplikatorinnen und Mul-        serer Schülerinnen und Schüler auf dem
tiplikatoren wurden an der Landesakademie geschult und sind         Lehrerfortbildungsserver:
auf der Ebene der Regierungspräsidien tätig.                        http://lehrerfortbildung-bw.de/
                                                                    kompetenzen/medien/medwelt/
                                                    Vera Schäffer

                                                                                                                11
DIGITALE MEDIEN

                       Multimedia-Beratung,
                       Moodle und Netzwerke

                       Lehrkräfte bekommen Unterstützung durch
                       Fortbildungen und aktuelles Schulungs-
                       material / Drei Projektgruppen berichten aus
                       ihrer Arbeit

                       Um mit der rasanten Entwicklung im Bereich der Digitalen
                       Medien Schritt halten zu können, arbeiten seit vielen Jahren
                       Lehrkräfte und Experten in verschiedensten Konzeptions- und
                       Projektgruppen intensiv zusammen. Koordiniert wird deren
                       Arbeit durch die Projektbeauftragte für Digitale Medien, Vera
                       Schäffer, am Esslinger Standort der Landesakademie.
                       Hier präsentieren sich exemplarisch drei Projekt- und Konzep-
                       tionsgruppen mit Berichten über ihre Arbeit im vergangenen
                       Jahr.

                  12
Neues für Multimediaberaterinnen und -berater:
               Die Mitglieder der Konzeptionsgruppe Johannes Bucka
                    (RP Tübingen, BS), Daniel Scheufler (RP Freiburg,
                  Gymnasien), Mario Schmid (RP Stuttgart, GHS) und
                 Martina von Zimmermann (RP Karlsruhe, WRS/GMS)
                        arbeiten an innovativen Fortbildungsinhalten.

Zentrale Projektgruppe: Ausbildung zur Multi-
mediaberaterin/zum Multimediaberater

Bereits seit 1999 werden in Baden-Württemberg Lehrkräfte
als Multimediaberaterinnen und Multimediaberater (MMB)
ausgebildet. Diese arbeiten in der Fortbildung und Beratung zu
multimedialen Inhalten an ihrer Schule und unterstützen und
beraten die Schulleitung und das Kollegium bei der durch die
Bildungspläne vorgesehenen Integration der Medienbildung                Bei den Modulen werden alle möglichen technischen wie
in der Schule.                                                          didaktischen Szenarien und Settings an Schulen berücksich-
Mit den Bildungsplänen 2016 gewinnt die Medienbildung                   tigt. Dazu gehören fest verortete Computerräume mit klas-
weiter an Bedeutung, sie ist als Leitperspektive an allen all-          sischen PC-Arbeitsplätzen, Laptoplösungen, Computerinseln
gemein bildenden Schulen fest verankert und mit zahlreichen             in Klassenzimmern und auch der Einsatz mobiler Geräte wie
Fächern verknüpft. In der Klasse 5 gibt es zusätzlich einen für         Tablets oder Smartphones.
alle Schülerinnen und Schüler verbindlichen Basiskurs Medi-             Um die weiterentwickelte MMB-Ausbildung kennenzulernen
enbildung im Umfang von 35 Wochenstunden.                               und deren konkrete Durchführung abzustimmen, treffen sich
Vor diesem Hintergrund arbeitete die Konzeptionsgruppe im               vom 2. bis 4. Mai 2016 rund 20 Fortbildnerinnen und Fortbild-
Schuljahr 2015/16 an der Weiterentwicklung der MMB-Aus-                 ner aus ganz Baden-Württemberg zu einem Multiplikatoren-
bildung für Lehrkräfte an Schulen mit Sekundarstufe 1/2 und             treffen an der Landesakademie in Esslingen. Dort werden die
an beruflichen Schulen. Dabei werden aktuelle Entwicklungen             Module erprobt und optimiert, sodass im Schuljahr 2016/17
im Bereich der digitalen Medien aufgegriffen und in die MMB-            mit der neuen MMB-Ausbildung an den Start gegangen wer-
Ausbildung aufgenommen.                                                 den kann.
Die Konzeptionsgruppe setzt sich aus vier Lehrkräften ver-              Die auf der Konzeption aufbauenden Fortbildungen wer-
schiedener Schularten zusammen, die in langjähriger und                 den vom Schuljahr 2016/17 an landesweit durchgeführt.
vielfältiger Weise Medienbildung und Multimedia in ihrem                Ein Fortbildungsdurchgang wird jeweils von einem Fortbil-
eigenen Unterricht erprobt und diese Erfahrungen und Kon-               dungstandem umgesetzt und von den vier Regierungspräsidi-
zepte als Fortbildnerinnen und Fortbildner multipliziert haben.         en organisiert. Dazu gibt es landesweit standardisierte Fortbil-
Bei der Weiterentwicklung der MMB-Ausbildung arbeitete die              dungsräume mit modernster Ausstattung. Die Fortbildungen
Gruppe mit einer ganzen Palette an Werkzeugen. Neben meh-               werden auf der Plattform LFB-Online ausgeschrieben. Interes-
reren ganztägigen Arbeitstreffen am Landesakademiestandort              sierte Lehrkräfte melden sich über diese Plattform an.
Esslingen kamen auch kooperative digitale Plattformen zum               Alle Materialien und Informationen können auf dem Lehrer-
Einsatz, es wurden Videokonferenzen durchgeführt oder ganz              fortbildungsserver eingesehen werden.
klassisch telefoniert.                                                  					 Mario Schmid
Das Ergebnis dieser Arbeit ist eine aktualisierte und weiterent-
wickelte MMB-Ausbildung, bestehend aus sechs ganztägigen
Fortbildungstagen zu den Inhalten:
• Text
• Foto, Bild und Grafik
                                                                         Die Medienwerkstatt Multimediaberater/
• Audio                                                                  innen auf dem Lehrerfortbildungsserver:
• Video                                                                  http://lehrerfortbildung-bw.de/werkstatt/
• Mediengesellschaft                                                     mo/index.html
• E-Learning
• Urheberrecht und Datenschutz

                                                                                                                          13
Ein eingespieltes Team: Die Mitglieder der Zentralen
                                                                Projektgruppe Moodle erarbeiten seit rund zehn Jahren
                                                                Angebote rund um die Lern- und Kommunikations-
                                                                plattform.

                                                                zielt, wenn beim Arbeiten mit Moodle Schwierigkeiten auftau-
                                                                chen sollten. Die Anleitungen geben zusätzliche Anregungen,
                                                                wie eine Lernplattform in der Praxis genutzt werden kann. Als
                                                                weiteren Service wird das Moodle-Helpdesk angeboten. Über
                                                                diesen Kursraum sind verschiedene Foren rund um die Mood-
                                                                lenutzung bei BelWü zugänglich, die u. a. von Mitgliedern der
                                                                Projektgruppe moderiert werden.
                                                                Apropos „Unterstützung“: Da sich Baden-Württemberg schon
                                                                sehr früh für die einheitliche Lösung „Moodle“ entschieden
                                                                hat, war es möglich, rund um die Lernplattform ein umfang-
                                                                reiches Unterstützungssystem aufzubauen, das durch die Pro-
                                                                jektgruppe koordiniert wird. So wurden vor der Einführung
                                                                von Moodle bereits die Rahmenbedingungen (Anbieter, Daten-
Zentrale Projektgruppe Moodle                                   schutzeinstellungen, Update usw.) geklärt, um die technische
                                                                Verantwortung für die Schulen zu minimieren. Von Anfang an
Wie kann man die pädagogisch-didaktischen Konzepte im           wurde Moodle für die Schulen konkurrenzlos kostengünstig
Lande durch eine Lernplattform unterstützen? Seit über zehn     bei BelWü, dem Netz der wissenschaftlichen Einrichtungen in
Jahren beschäftigt sich die Zentrale Projektgruppe Moodle mit   Baden-Württemberg, angeboten. Diese BelWü-Moodle-Versi-
diesem Thema.                                                   on wurde vom Haupt-Personalrat genehmigt und entspricht
Während am Anfang noch die Dokumentation des Unterrichts        auch den Anforderungen des Datenschutzes (z. B. Verfahrens-
im Vordergrund stand, kann Moodle nun – seit sich der Fo-       verzeichnis).
kus immer stärker auf Lernbegleitung und individuelle Förde-    Die regelmäßigen Updates der Lernplattform werden in der
rung richtet – mit seinen zahlreichen interaktiven Modulen      Projektgruppe gepflegt und technisch von BelWü durchge-
punkten. Rechtzeitig zum Bildungsplan 2016 wurden in Zu-        führt, sodass den Schulen quasi ein Rundum-Sorglos-Paket
sammenarbeit mit dem Landesinstitut für Schulentwicklung        für Moodle zur Verfügung gestellt werden kann.
Zusatzmodule entwickelt, die die Nutzung digitaler Kompe-       Eine der zentralen Aufgaben der Gruppe ist die Entwicklung und
tenzraster ermöglichen und Schulen, die Kompetenzraster im      Betreuung von Fortbildungen rund um Moodle: Konzepte wer-
Unterricht einsetzen, bei dieser Arbeit unterstützen.           den entwickelt, Fortbildungsmaterialien erstellt, gemeinsam mit
Aber nicht nur im Unterricht kann Moodle gewinnbringend         den Fortbildnerinnen und Fortbildnern getestet und anschlie-
eingesetzt werden. Auch in der Schulorganisation und in der     ßend landesweit angeboten. Manche Fortbildungskonzepte sind
Qualitätssicherung (zum Beispiel bei der Evaluation) können     Dauerbrenner, so zum Beispiel die schulinternen Moodlefortbil-
Arbeitsprozesse über die Lernplattform digital abgebildet und   dungen, die immer wieder aktualisiert werden müssen. Andere
vereinfacht werden. Die entsprechenden Praxis-Beispiele hat     Fortbildungen, beispielsweise „Was ist neu in Moodle 2?“, werden
die Projektgruppe auf dem Lehrerfortbildungsserver veröf-       bedarfsorientiert zeitlich begrenzt angeboten.
fentlicht. Dort kann man sie sich nicht nur anschauen, son-     Vergleicht man die Entwicklung und den Einsatz einer Lern-
dern auch die fertigen Kursräume gleich herunterladen, um       plattform in Baden-Württemberg mit anderen Bundesländern
sie in die eigene Moodle-Plattform zu integrieren. Der große    und auch mit anderen Staaten, so steht das „Ländle“ sehr gut
Renner der letzten Jahre waren die WaDi (Wachhalten und         da. Und das nicht zuletzt dank vieler engagierter Lehrkräfte,
Diagnostizieren)-Kursräume, die ebenfalls zum Download an-      die die Angebote nicht nur nutzen, sondern durch ihre Eigen-
geboten werden und mit deren Hilfe die Schüler/innen testen     initiative und Rückmeldungen an die Projektgruppe aktiv mit-
können, ob sie beim Basiswissen Mathematik für die Klassen-     gestalten.
stufen 5 bis 10 noch Nachholbedarf haben. Geplant ist, diesen                                                           Eva Müller
Bereich mit ganz gezielten Angeboten noch zu erweitern und
                                                                 Informationen zur Lern- und Kommu-
enger mit den Anleitungen auf dem Lehrerfortbildungsserver
                                                                 nikationsplattform Moodle auf dem
zu verknüpfen. Eine Vollständigkeit kann selbstverständlich      Lehrerfortbildungsserver:
nicht angestrebt werden.                                         http://lehrerfortbildung-bw.de/moodle
Die Beschreibung der Moodle-Module ist auf den Anwen-            info/
dungsbereich Schule fokussiert und hilft Lehrkräften ganz ge-

          14
Die Mitglieder der Zentralen Konzeptionsgruppe Netze entwickeln und gestalten Multiplikatoren-Fortbildungen zu
den verschiedenen Musterlösungen. Zur Aufgabe des achtköpfigen Expertenteams gehört auch das Erstellen von
Fortbildungsunterlagen.

Zentrale Konzeptionsgruppe Netze                                        Damit die Fortbildungen in den 15 auf das Land verteilten
                                                                        Schulungsräumen gesichert stattfinden können, hat die ZKN
Die zentrale Konzeptionsgruppe Netze (ZKN) besteht aus acht             für jede paedML eine virtuelle Schulungsumgebung erstellt,
IT-Spezialisten, die sich regelmäßig am Esslinger Landesaka-            die in den Schulungsräumen schnell und einfach bereitgestellt
demie-Standort zu Arbeitssitzungen treffen. Je drei Kollegen            werden kann. Die virtuellen Umgebungen werden ständig an
haben sich auf für die vom Landesmedienzentrum (LMZ) ent-               die Weiterentwicklungen der paedMLs angepasst, sodass die
wickelten Musterlösungen (paedMLs) auf Basis der Betriebs-              Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Netzwerk-Fortbildungen
systeme Novell und Linux, zwei Kollegen für die paedML Win-             immer mit aktuellen Versionen arbeiten können.
dows spezialisiert.                                                     Die regional stattfindenden Netzwerk-Fortbildungen und die
Eine Kernaufgabe der Gruppe ist die Entwicklung von Fort-               Sitzungen der Arbeitskreise werden evaluiert und von der
bildungskonzeptionen. Grundlegend für die Ausbildung der                ZKN zur Weiterentwicklung der Fortbildungen ausgewertet.
Netzwerkberaterinnen und -berater an den Schulen sind die               Des Weiteren begleitet die ZKN die Weiterentwicklung der
einwöchigen Netzwerk-Basiskurse, die zentral an der Landes-             paedMLs durch schriftliche Formulierung von pädagogischen
akademie durchgeführt werden, sowie Fortbildungsbausteine               und technischen Anforderungen. Sie schreibt Stellungnahmen
für die regionalen Netzwerk-Arbeitskreise, die in der Regel             zu den vom LMZ durchgeführten Weiterentwicklungen und
mittwochs an den 15 Lehrerfortbildungsstandorten in Baden-              begutachtet und bewertet deren Umsetzung.
Württemberg durchgeführt werden.                                        					 Stefan Lippke
Die Qualifizierung der regionalen Multiplikatorinnen und Mul-
tiplikatoren im Rahmen der zentralen Treffen an der Landes-
akademie ist eine weitere Aufgabe der ZKN. Die Aufgabe der
Multiplikatoren wiederum ist es, auf regionaler Ebene Fortbil-
dungen für die Netzwerkberaterinnen und Netzwerkberater
der beruflichen und allgemein bildenden Schulen zu organi-
sieren und durchzuführen.
Für die regionalen Netzwerkfortbildungen werden gemeinsam
                                                                          Informationen und Materialien zu den
mit den regionalen Multiplikatoren Fortbildungsbausteine                  pädagogischen Musterlösungen (paedML)
entwickelt und ständig fortgeschrieben. Die für die Bausteine             auf dem Lehrerfortbildungsserver:
erforderlichen Schulungsunterlagen erstellt die ZKN gemein-               http://lehrerfortbildung-bw.de/netz/
                                                                          muster/
sam mit den regionalen Multiplikatoren und stellt sie auf dem
Lehrerfortbildungsserver zum Download zur Verfügung.

                                                                                                                       15
DIGITALE MEDIEN

                  Cisco, Linux, Oracle und Co.

                  Breites Fortbildungs- und Zertifizierungsange-                  Mit Cisco, dem weltweiten Marktführer im Bereich Compu-
                  bot zu IT-Industrieanwendungen / Langjährige                    ternetze, arbeitet die Landesakademie Esslingen seit über 15
                  Zusammenarbeit mit Cisco                                        Jahren eng zusammen.
                                                                                  So ist der Standort bereits seit 2001 „Cisco Academy“ und ist
                  Für die Ausbildung in den anspruchsvollen IT-Berufen benö-      zusätzlich als Cisco Instructor Training Center (ITC) berechtigt,
                  tigen die Lehrkräfte an beruflichen Schulen in sehr kurzen      Fortbildungen durchzuführen und die Teilnehmerinnen und
                  Abständen professionelle Schulungen sowie aktualisiertes        Teilnehmer zu zertifizieren. Hierfür sind derzeit vier Personen
                  Material, da der technische Wandel sehr rasch voranschreitet.   als „Cisco Certified Instructor Trainer“ zertifiziert und tätig. Ziel
                  Der Landesakademie-Standort Esslingen hält für Lehrkräfte,      dieser Lehrgänge ist die anspruchsvolle Ausbildung zum Ins-
                  die in IT-affinen Ausbildungsberufen, im technischen Gymna-     tructor an einer Cisco Academy. Vorgesehen ist zudem, dass
                  sium oder an den Technikerschulen unterrichten ein breites      die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch das zugehörige In-
                  Angebot an Fortbildungen bereit, die alle gängigen Systeme      dustriezertifikat ablegen.
                  abdecken. Auch für Netzwerkbetreuer gibt es spezielle Ange-     Das Esslinger Cisco Academy Support Center (ASC) leistet die
                  bote auf hochprofessionellem Niveau. Zudem ist der Landes-      Betreuung der angeschlossenen Cisco Academies. Das sind
                  akademie-Standort Esslingen berechtigt, für eine Vielzahl von   derzeit knapp 70 Schulen in Baden-Württemberg.
                  Unternehmen die Zertifizierung der Teilnehmerinnen und Teil-
                  nehmer im eigenen Haus durchzuführen.
                                                                                  Die IT-Fortbildungen im Überblick
                  Fast alle Industrie-Zertifizierungen im Bereich der Informa-
                  tik / Informationstechnik werden weltweit in elektronischer     IT Essentials ist der Einstiegskurs des Networking Academy
                  Form über die Firma Pearson VUE® angeboten. Um den Teil-        Programms. Die zweiteilige Veranstaltung findet ein Mal pro
                  nehmerinnen und Teilnehmern der Fortbildungen direkt im         Jahr statt, beinhaltet eine Einführung in die Grundlagen der
                  Anschluss an die Fortbildung die Möglichkeit der zugehöri-      Computertechnik und schließt den praktischen Umgang mit
                  gen Zertifizierung zu bieten, erfüllt die Landesakademie seit   Hardware und Software ein. Die Teilnehmenden erwerben
                  2015 die strengen Auflagen und ist seitdem als Pearson VUE®     Grundlagenwissen und Kompetenzen, um ein kleines Netz-
                  Authorized Test Center zertifiziert.                            werk für den Heimsektor oder ein kleinere Unternehmen

                            16
„Die Kooperationen zwischen ausgewählten Industrieun-
                                                                  ternehmen und dem Land Baden-Württemberg, vertreten
                                                                  durch die Landesakademie, hat in den letzten 15 Jahren zu
                                                                  einer starken Professionalisierung der Lehrkräfte und zu
                                                                  einer moder-nen Lehr- / Lernkultur beigetragen.“
                                                                  Andreas Grupp, Fachberater für Informationstechnik
                                                                  Leiter des Cisco ASC/ITC an der Landesakademie Esslingen

aufzubauen und zu betreiben. Der Lehrgang schließt mit der        vertief vermittelt und die Teilnehmer/innen auf die CCNA R&S
CompTIA A+ Zertifizerung ab.                                      Zertifikatsprüfung vorbereitet.

CCENT (Cisco Certified Entry Networking Technician) ist ein       Network Security ist ein durch die Landesakademie entwi-
vierteiliger Kurs, der ein Mal pro Jahr angeboten wird.           ckelter Einstiegs-Lehrgang mit Inhalten aus dem Bereich Netz-
Vermittelt werden anwendungsbezogene Kenntnisse in der            werk-Sicherheit und findet jährlich ein Mal statt. Die Teilneh-
Netzwerktechnik. Ein praxisorientiertes pädagogisches Kon-        menden lernen typische Angriffsvektoren auf Rechnersysteme
zept führt die Lernenden von Fragestellungen, die im Bereich      und -Netze kennen, nutzen ausgewählte Vektoren zu Lernzwe-
von Heimnetzwerken auftreten, zu Themen mit Bezug zu              cken in einer Testumgebung aus und erhalten Kenntnisse zur
komplexeren Unternehmensnetzwerken. Es werden Basis-              Absicherung und zur Überwachung solcher Schwachstellen.
kompetenzen im Bereich Routing, Switching sowie Advanced
Technologies vermittelt und es findet eine Vorbereitung auf       CCNA Security besteht aus zwei Teilen, baut auf den CCENTs
die Zertifikatsprüfungen CCENT vorbereitet, die eine solide       auf, führt in Sicherheitskonzepte ein und vermittelt Fertig-
Basis für den beruflichen Einstieg im Netzwerkbereich dar-        keiten, die für die Installation, Fehlerbeseitigung, und Über-
stellen.                                                          wachung von Netzwerkkomponenten erforderlich sind, um die
                                                                  Integrität, Vertraulichkeit, und Verfügbarkeit von Daten und
CCNA R&S (Cisco Certified Network Associate für den Bereich       Geräten aufrechtzuerhalten. Die Teilnehmenden werden auf
Routing und Switching) findet alle vier Jahre statt und besteht   die Cisco-Zertifizierung „Implementing Cisco Network Secu-
aus je vier Teilen.                                               rity (IINS)“ vorbereitet.
Der CCNA R&S Lehrgang vermittelt, auf dem Vorwissen des
CCENTs aufbauend, Netzwerkkompetenz mit einem stärker             NDG Linux Essentials bereitet die Lehrkräfte auf die Vermitt-
technikorientierten Ansatz und zielt auf Lernende mit einem       lung der Inhalte des LPI Linux Essentials Zertifikats im Unter-
bereits vorgeprägten technischen Verständnis. Übertragungs-       richt vor. Dabei handelt es sich um eine Basisqualifikation im
protokolle und theoretische Grundlagen der Netzwerktechnik        Bereich des Betriebssystems Linux. Inhalte sind beispielsweise
werden in größerer Tiefe behandelt, Basiskompetenzen im Be-       • Grundlagen des Open Source Konzepts
reich Routing, Switching und Advanced Technologies werden         • Kennenlernen wichtiger Open Source Programme

                                                                                                                        17
DIGITALE MEDIEN

                  • Einführung in die grundlegende Arbeit mit Kommandos            aus dem Bereich der Virtualisierung unter Windows (Hyper V)
                  • Basis-Administration von Rechner auf Linux-Basis               und Linux (Kernel Virtual Machine KVM) ergänzt und abge-
                  • Anwendung der erworbenen Kenntnisse in einem zur               rundet. Die Teilnehmenden erhalten so einen guten Überblick
                    Verfügung gestellten virtuellen Computer                       über die aktuellen Virtualisierungs-Technologien und können
                                                                                   dies direkt im Unterricht umsetzen. Über das VMAP besteht
                  LPIAAP, LPIC-1, LPIC-2: Im Rahmen der Linux-Fortbildungen        zudem die Möglichkeit kostenfrei auf die Produktpalette der
                  zum Linux Professio-nal Institute Certificate 1 (LPIC-1) und     Firma VMware zurück zu greifen.
                  Linux Professional Institute Certificate 2 (LPIC-2) wurde                                                Andreas Grupp / Brigitte Gaß
                  die Landesakademie auch LPI Approved Academic Partner
                  (LPIAAP). Die-se Fortbildungen und die damit verbundene,
                  kostenvergünstigte Industrie-Zertifizierung haben in den letz-
                  ten Jahren ebenfalls viele baden-württembergische Lehrkräf-
                  te mit großem Erfolg absolviert. Die an der Landesakademie
                  entwickelten Fortbildungsmaterialien für die LPIC-1-Zerti-
                                                                                    Das Fachportal „Informations- und
                  fizierung stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz über         Kommunikationstechnik, Multimedia“
                  Moodle allen deutschsprachigen Schulen auf der ganzen Welt        auf dem Lehrerfortbildungsserver:
                  zur Verfügung.                                                    https://lehrerfortbildung-bw.de/bs/
                                                                                    information/

                  Java-Kurse: Seit über zehn Jahren bietet der Esslinger Lan-
                  desakademie-Standort auch Kurse zur objektorientierten            Informationen zum „Cisco Networking
                  Programmierung auf Basis der Programmiersprache Java an.          Academy Program“ auf dem Lehrerfort-
                                                                                    bildungsserver:
                  Im Rahmen der Übernahme von Java durch die Firma Orac-
                                                                                    https://lehrerfortbildung-bw.de/
                  le wurde die Landesakademie Oracle Academy und führt das          elearning/cisco/
                  erfolgreiche Lehrgangskonzept fort. Optionaler Abschluss der
                  zweiteiligen Lehrgangsreihe ist eine Zertifizierung zum Java      Informationen zur „Linux Zertifizierung
                  Associate oder zum Java Programmer.                               (LPI)“ auf dem Lehrerfortbildungsserver:
                                                                                    https://lehrerfortbildung-bw.de/netz/lpi/

                  VMware IT Academy (vITA) & VMware Academic Program
                  (VMAP) ist eine einteilige Virtualisierungs-Fortbildung, die
                  einmal jährlich angeboten wird. Auf Basis ihrer Mitgliedschaf-    Informationen zum Thema „Virtualisie-
                                                                                    rung“ auf dem Lehrerfortbildungsserver:
                  ten in VMware-Programmen hat die Landesakademie einen
                                                                                    https://lehrerfortbildung-bw.de/netz/
                  eigenen Virtualisierungs-Lehrgang entwickelt. Er führt derzeit    virtual/
                  nicht bis zum VMware Certified Professional (VCP), enthält je-
                  doch einige Inhalte daraus. Der Lehrgang wird durch Inhalte

                            18
Mobiles Lernen mit Tablets

Fachtagung mit über 100 Teilnehmerinnen und                       eines Projekts ist das pädagogische Konzept“, so Frank Thissen
Teilnehmern findet große Resonanz / Zahl-                         weiter. Er ging in seinem Vortrag auch auf mögliche Probleme
reiche Vorträge und Workshops                                     ein, die der Einsatz von Tablets im Unterricht mit sich bringen
                                                                  könnte, ebenso auf die sich verändernde Rolle der Lehrkräfte
Mit der Fachtagung „Mobiles Lernen mit Tablets“ hat die Lan-      hin zu Begleitern des Lernens und der Lernenden.
desakademie im Oktober 2015 eines der großen aktuellen Bil-       Professor Andreas Breiter vom Institut für Informationsma-
dungsthemen aufgegriffen. Rund 100 Teilnehmerinnen und            nagement, welches zur Universität Bremen gehört, bot einen
Teilnehmer, darunter viele Lehrkräfte, aber auch Vertreterin-     pointierten und praxisorientierten Vortrag. Er ging dabei unter
nen und Vertreter der Hochschulen und der Schulverwaltung,        anderem auf die Erfolgsfaktoren ein, die für ein gelingendes
beschäftigten sich am Standort Esslingen zwei Tage lang mit       Tablet-Projekt an Schulen gegeben sein müssen. „Ich würde
verschiedensten Aspekten rund ums Lernen mit Tablets. An-         das Thema als magisches Dreieck der Tablet-Implementierung
geboten wurden sowohl Impulsvorträge als auch insgesamt           zusammenfassen. Es braucht gute pädagogische Konzepte,
sieben Workshops, in welchen die Teilnehmerinnen und Teil-        eine perfekte Organisation und ganz wichtig ist auch die stets
nehmer praktisch in die Thematik eintauchen konnten.              funktionierende Technik“, so Professor Breiter. Dabei sei kein
                                                                  Bereich zu priorisieren, alle drei seien von gleich großer Be-
Den ersten Vormittag prägten zwei Impulsreferate. Professor       deutung.
Frank Thissen von der Hochschule der Medien in Stuttgart bot      „Bislang gibt es keine belastbaren Forschungsergebnisse zum
einen spannenden Abriss zum Thema „Lernen im digitalen            Erfolg des digitalen Lernens im Unterricht“, so Breiter zur Fra-
Zeitalter“. Thissen ging insbesondere auf die große Bedeutung     ge, was man denn über den Lernzuwachs, beispielsweise bei
der intrinsischen Motivation ein, zu der es drei Faktoren brau-   Tablet-Projekten wisse. „Zu dieser Frage kann das Kultusminis-
che, nämlich Kompetenz, Autonomie und soziale Eingebun-           terium Baden-Württemberg mit dem groß angelegten Projekt
denheit. Hierzu lieferte er jeweils konkrete Beispiele aus dem    ,tabletBS‘, das wissenschaftlich begleitet wird, Entscheidendes
Bereich des digitalen Lernens. „Entscheidend für den Erfolg       beitragen”, so Andreas Breiter.

                                                                                                                   19
DIGITALE MEDIEN

                     Udo Kempers vom
                    Schulamt der Stadt
                  Düsseldorf stellte das
                  Projekt „eSchool“ vor.

                                                                                                Igor Krstoski
                                                                                            (Lassbergschule,
                                                                                         Stiftung Körperbe-
                                                                                        hinderten-Zentrum
                                                                                       Oberschwaben KBZO
                                                                                        in Sigmaringen) bei
                                                                                             seinem Vortrag

                        Professor Frank
                       Thissen von der                                                 Gerda Windey,
                        Hochschule der                                                 damalige Ministe-
                   Medien in Stuttgart                                                 rialrätin und heute
                             bei seinem                                                Ministerialdirektorin
                    Einführungsreferat                                                 im Ministerium für
                   zum Thema „Lernen                                                   Kultus, Jugend und
                           im digitalen                                                Sport Baden-Würt-
                              Zeitalter“.                                              temberg, eröffnete
                                                                                       die Fachtagung.

                                            Fesselnde Präsentation

                         Andreas Grupp      Wie breit und verschieden die Einsatzmöglichkeiten von Ta-
                       informierte über     blets im Unterricht sind, konnten die Teilnehmerinnen und
                      wichtige Aspekte
                    im Hinblick auf die     Teilnehmer in den verschiedenen Workshops erfahren. Die
                  Datensicherheit beim      angebotenen Themen reichten von der Vorstellung der Ta-
                   Einsatz von mobilen
                  Endgeräten in Schule      bletprojekte an Esslinger Gemeinschaftsschulen und dem
                        und Unterricht.     Marta-Schanzenbach-Gymnasium Gengenbach über den
                                            Einsatz von Tablets im individualisierten und differenzierten
                                            Unterricht bis hin zum Arbeiten mit Tablets der verschiede-
                                            nen Hersteller. Besonders begeistert waren die Teilnehmerin-
                                            nen und Teilnehmer des Workshops „Von 0 auf VoiceOver in
                                            90 Minuten“, den Erich Rüger und Sebastian Müller von der
                    Professor Andreas       Staatlichen Schule für Blinde und Sehbehinderte in Ilvesheim
                   Breiter vom Institut     anboten. Die Referenten ermöglichten den Teilnehmerinnen
                     für Informations-
                         management,        und Teilnehmern konkret zu erfahren, welche Möglichkeiten
                   Universität Bremen,      iPads Blinden ermöglichen. Ebenso fesselnd war die Präsen-
                   stellte Erfahrungen
                   anderer Länder mit       tation von Igor Krstoski (Lassbergschule, Stiftung Körperbe-
                  Tablet-Projekten vor.     hinderten-Zentrum Oberschwaben (KBZO) in Sigmaringen),
                                            der zeigte, welche neuen Möglichkeiten sich mit Tablets im
                                            individualisierten und differenzierten Unterricht von Schüle-
                                            rinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf
                                            auftun.

                               20
Sebastian Müller
(links) und Erich Rüger
        von der Schloss-
   Schule Ilvesheim für
      Blinde und Sehbe-
    hinderten zeigten in
    ihrem Workshop die
  Einsatzmöglichkeiten
    von iPads im Unter-
  richt mit Blinden und
    Sehbehinderten auf.

                                                                                                        „tabletBS ist ein sehr dynami-
                                                                                                        sches und spannendes Projekt.
                                                                                                        Es eröffnet vielen Schülerinnen
 Der zweite Tagungstag startete mit einem technischen The-
                                                                                                        und Schülern und deren Lehr-
 ma. Andreas Grupp, Fachberater IT beim RP Tübingen und
                                                                                                        kräften ganz neue Perspektiven
 Administrator des Lehrerfortbildungsservers, ging in seinem
                                                                                                        im Unterricht.“
 Vortrag „Mobile Devices und die 2-Faktor-Authentifizierung“
                                                                                                        Thomas Hindermann, Referent im
 auf wichtige Aspekte der Sicherheit beim Einsatz von Tablets                                           Referat Berufliche Gymnasien am
 in Schule und Unterricht ein. Danach stellte Udo Kempers vom                                           Ministerium für Kultus, Jugend und
                                                                                                        Sport Baden-Württemberg
 Schulamt der Stadt Düsseldorf das Projekt „e-School“ vor und
 ging auf die Herausforderungen ein, welche der Einsatz mobi-
 ler Endgeräte an Schulen für den Schulträger mit sich bringt.       gionalen Angeboten. „Ganz wichtig ist die wissenschaftliche
 Michael Stütz vom Pädagogischen Fachseminar in Schwäbisch           Begleitung, die den Fokus auch auf die Frage legt, inwieweit
 Gmünd ging in seinem Vortrag darauf ein, was Schulträger            Tablets bei der Gestaltung von Lernprozessen im Sinne der
 bei der Beschaffung von Tablets für den Einsatz im Unterricht       individuellen Förderung in den einzelnen Fächern eingesetzt
 beachten müssen. Ebenso stellte er technische Szenarien vor,        werden können“, erläuterte Thomas Hindermann. Die positi-
 wie Schulen beim Tablet-Management seitens des Schulträ-            ven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu
 gers unterstützt werden sollen.                                     der zweitägigen Fachtagung zeigten, dass die Organisatorin
 Mit der Vorstellung von „Tablets im Unterricht“ und „tab-           der Tagung, Vera Schäffer, die als Projektbeauftragte den am
 letBS“ bekamen die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer           Esslinger Standort angesiedelten Arbeitsbereich „Digitale Me-
 Einblicke in die aktuellen Tablet-Projekte des Ministeriums         dien“ verantwortet, den optimalen Mix aus Information und
 für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. „Solche             Praxis zusammengestellt hatte und hervorragende Referen-
 Projekte brauchen Zeit, gute Rahmenbedingungen und gute             tinnen und Referenten zum Thema „Mobiles Lernen mit Tab-
 Fortbildungsangebote für die Kolleginnen und Kollegen an den        lets“ gewinnen konnte.
 Schulen“, so Maurice Florêncio Bonnet, Referent im Kultus-          					                                                    Brigitte Gaß
 ministerium, in seinem Fazit zu dem 2011 gestarteten Projekt
 „Tablets im Unterricht“, das an allgemein bildenden Schulen
                                                                       Das IFIB – Institut für Informations-
 umgesetzt wird. Thomas Hindermann, ebenfalls Referent im              management, Universität Bremen im
 Kultusministerium, stellte den großen Schulversuch „Tablets           Internet: http://www.ifib.de/
 im Unterricht an beruflichen Schulen“, kurz „tabletBS“, vor.
 „Das Projekt ist auf sieben Jahre angelegt, beteiligt sind 40 be-
 rufliche Schulen mit insgesamt bis zu 5400 Schülerinnen und
                                                                       Homepage der Hochschule der Medien
 Schülern und über 1200 Lehrkräfte“, so Thomas Hindermann.
                                                                       Stuttgart
 Hinzu komme ein umfangreiches Unterstützungsangebot in                https://www.hdm-stuttgart.de
 Form von technischer Unterstützung (beispielsweise Geräte-
 und Dateimanagement, Datenschutz) sowie ein differenzier-
 tes Fortbildungs-Konzept mit passgenauen zentralen und re-

                                                                                                                         21
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