Zürich/Aargau: Erfolgreiche Finanzmetropole mit exzellenten Standortbedingungen
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Serie Zürich/Aargau: Erfolgreiche Finanzmetropole mit exzellenten Standortbedingungen Die pulsierende Metropolitanre- gion Zürich/Aargau ist der grösste wirtschaftliche Ballungsraum der Schweiz. Sie erwirtschaftet 29% des Schweizer Bruttoinlandpro- dukts (BIP) und bietet 26% der Schweizer Erwerbstätigen einen Arbeitsplatz. Dank ausgezeichne- ter Standortbedingungen und einem hochproduktiven Bran- chenmix ist die Region Anzie- hungspunkt für natürliche und juristische Personen aus dem In- und Ausland. Neben ihrer Rolle als Finanzzentrum und Industrie- standort verfügt die Region auch über ein hervorragendes For- Mit einem Wertschöpfungsanteil von 29% und einem Bevölkerungsanteil von 26% ist die Region Zürich/Aargau mit Abstand der grösste wirtschaftliche Ballungsraum der Schweiz. Die zwei wichtigsten Erklärungsfaktoren für die Wirt- schungs- und Bildungswesen so- schaftskraft der Region sind der Zustrom von Pendlern und die hohe Erwerbstätigenproduktivität. Bild: Keystone wie über einen gut ausgebauten Gesundheitssektor. Seine wirt- dern auch diejenige von ausserhalb. Gerade Hohe Wirtschaftskraft… schaftliche Potenz strahlt weit bis die vielen Zupendler spielen für Zürich/Aar- Ein gutes Mass für die wirtschaftliche gau eine entscheidende Rolle. Die letzten über die politischen Grenzen der Leistungsfähigkeit einer Region ist das BIP verfügbaren exakten Daten hierzu stammen beiden Kantone Zürich und pro Kopf. Es liegt in Zürich/Aargau deutlich aus der Volkszählung 2000. Damals pendel- über dem Schweizer Durchschnitt (vgl. Ta- ten rund 110 000 ausserhalb der Region Aargau hinaus. belle 1). Dieser Wert ist hauptsächlich auf wohnhafte Personen nach Zürich/Aargau zwei Ursachen zurückzuführen: Einerseits zur Arbeit, was etwa 10% aller Erwerbstäti- weist die Region im Verhältnis zur Bevölke- gen der Region entsprach. Seither haben die rung eine relativ hohe Anzahl Erwerbstätiger Pendlerströme weiter zugenommen. auf (d.h. die Erwerbstätigenquote ist hoch). Wie oben erwähnt, ist eine hohe Erwerbs- Anderseits arbeitet ein Grossteil dieser Per- tätigenproduktivität der zweite wichtige Er- sonen in sehr produktiven Branchen (d.h. klärungsfaktor neben dem Zustrom von die regionale Wirtschaft weist eine hohe Pro- Pendlern für die Wirtschaftskraft der Region duktivität auf). Zürich/Aargau. Die Erwerbstätigenproduk- tivität liegt in der Region gut 10% über dem Schweizer Durchschnitt. Dieser Wert kommt …dank Pendlern und hoher Produktivität durch die Konzentration auf hoch produkti- Eine hohe Erwerbstätigenquote kommt ve, spezialisierte Branchen zustande. Auf die zustande, indem ein möglichst grosser Anteil wichtigsten dieser Schlüsselbranchen wird der Bevölkerung in den Erwerbsprozess ein- im Folgenden kurz eingegangen. gebunden ist. Die Partizipationsrate der Männer ist in Zürich/Aargau relativ hoch. Finanzsektor prägt Stadt Zürich Diejenige der Frauen liegt hingegen tiefer und bietet noch Potenzial für die Rekrutie- Die eindeutig höchste Branchenkonzen- Thomas Dietzi rung von Arbeitskräften. tration besteht beim Finanzsektor, der über Economist, BAK Basel Doch nicht nur die lokale Bevölkerung einen Fünftel der Wertschöpfung der Region Economics trägt zur wirtschaftlichen Leistung bei, son- Zürich/Aargau ausmacht (vgl. Grafik 1). Er 35 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 5-2008
Serie Tabelle 1 auch ein erhebliches Klumpenrisiko dar. Zürich/Aargau – Kennzahlen 2007 Wenn nämlich dieser Wachstumsmotor – wie nach der Börsenschwäche 2001/2002 – ins Zürich/Aargau Schweiz Stottern gerät, so bekommt das die gesamte BIP pro Kopf (nominal) in CHF 77 224 66 703 regionale Wirtschaft zu spüren. Zahlreiche Arbeitsproduktivität (nominal) in CHF 126 762 114 505 Branchen sind direkt oder indirekt vom Fi- Volkseinkommen pro Kopf (2005) in CHF 63 433 54 336 nanzsektor abhängig. Direkt abhängig sind Exportvolumen (Waren) in Mio. CHF 26 589 193 166 die Zulieferbranchen des Finanzsektors wie Arbeitslosenquote in % 2.5 2.8 Unternehmens- oder IT-Dienstleistungen. Quelle: BAK, SECO, BFS, OZD / Die Volkswirtschaft Diese Branchen bilden zusammen mit dem Finanzsektor eine Art Finanzcluster. Grafik 1 Prosperierende Industrie im Aargau Branchenstruktur der Region Zürich/Aargau, 2007 Anteil der nominalen Bruttowertschöpfung an der Gesamtwirtschaft in % und Differenz zur Schweiz Während in der Stadt Zürich und der nä- in Prozentpunkten heren Umgebung die Kosten für rauminten- sive Branchen häufig zu hoch sind, bieten das Wertschöpfungsanteil Differenz zur Schweiz weitere Umland von Zürich und weite Teile von Aargau ideale Standortbedingungen. So In % 25 hat in der Vergangenheit ein Strukturwandel stattgefunden. Die aus den Zentren ver- 20 drängten Industriebranchen konnten sich – zum Teil sehr erfolgreich – in den Agglome- 15 rationsgegenden oder in peripheren Lagen ansiedeln. Der Erfolg dieser Unternehmen reflek- 10 tiert sich in einer erfreulichen Aussenhan- delsdynamik. So ist der gesamte Wert der ex- 5 portierten Güter seit 1990 um die Hälfte gestiegen. Die Struktur der einzelnen Export- 0 kategorien blieb in diesem Zeitraum relativ stabil. Einzig der Anteil der Fahrzeugex- –5 porte ging deutlich zurück. Eindeutig am wichtigsten sind die Maschinenexporte, die –10 nach wie vor rund die Hälfte ausmachen. Sehr dynamisch hat sich ausserdem die hoch or r g or n en el n rie en be be ie ft to un io ge ha nd tr kt kt innovative chemisch-pharmazeutische In- er er ng es st ek at un us rg Se se sc Ha ew ew nw du u ik rS so nd t st rt nz er ug is g un in e he r wi i st eI na ili tle tle e är dustrie entwickelt. Der Strukturwandel hat er Ba m rv lic Ga nd ob nd ch Fi üt ns ns m se nt La m tis ku Ko sg ie ie as fe Im eD on .D se eu demnach weniger zu einer Verdrängung ein- r/ W Öf eh iti ez az er u. rig rk st sb rm rig e- Üb ve Ve zelner Industriebranchen geführt. Vielmehr en gi ha Üb In er m -p En eh ch hat er in den meisten Branchen zu einer Fo- rn is te em Un Ch kussierung auf hoch produktive, wissens- Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft basierte Bereiche geführt. Die Industrie- unternehmen haben sich stark gewandelt: Sie sind von reinen Produktionsstätten zu Forschungs- und Entwicklungsstätten ge- ist im Wesentlichen auf die Stadt Zürich und worden. nahe liegende Gemeinden konzentriert. In der Stadt Zürich macht der Finanzsektor so- Öffentlicher Sektor, Transport und gar rund 40% der Wertschöpfung aus. Ent- Grosshandel: ein Viertel der Wirtschaft sprechend gross ist auch der Platzbedarf. Die hohe Nachfrage des Finanzsektors nach Die zunehmende Spezialisierung und Bürofläche ist mit ein Grund für hohe Im- Konzentration auf hoch produktive, wissen- mobilienpreise, was wiederum eine Verdrän- sintensive Branchen – wie im Finanz- oder gung raumintensiverer und weniger produk- Hightechbereich – bringt auch deutlich hö- tiver Branchen aus dem Zentrum zur Folge here Qualifikationsanforderungen an das hat. Personal mit sich. Die lokalen Bildungsein- Die Finanzdienstleister erreichten seit richtungen sind gefordert, genügend Leute 1990 ein kräftiges durchschnittliches jährli- auszubilden. Starke, international renom- ches Wertschöpfungswachstum von 5% (vgl. mierte Institutionen – wie die ETH Zürich, Grafik 2). Sie sind damit der Wachstumsmo- die Universität Zürich und die Fachhoch- tor der Stadtzürcher Wirtschaft, stellen aber schulen der Region – tragen sowohl durch 36 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 5-2008
Serie Grafik 2 ihre Forschungstätigkeit als auch durch die Branchenwachstum der Region Zürich/Aargau, 1990–2007 Ausbildung von Fachpersonal entscheidend Durchschnittliches jährliches Wachstum der realen Bruttowertschöpfung in % zum Erfolg der Region bei. Die Nähe zur Forschung ist auch für den gut ausgebauten In % Gesundheitssektor von hoher Bedeutung. 7 Das Universitätsspital Zürich nimmt eine 6 wichtige Zentrumsfunktion wahr: Es stellt 5 modernste Spitzenmedizin für die ganze Re- gion und die umliegenden Kantone bereit. 4 Eine entscheidende Rolle für das Wachs- tum der Region kommt auch den Gross- 3 handels- und Verkehrsunternehmen zu. Als 2 Bindeglied zwischen Produzenten, Händ- lern und Konsumenten sowie im Personen- 1 transport üben sie eine wichtige Funktion 0 in der Gesamtwirtschaft aus. Dank der aus- gezeichneten verkehrstechnischen Anbin- –1 dung an den Flugverkehr und an das Stras- –2 sen-/Schienennetz bildet die Region eine der wichtigsten Verkehrsdrehscheiben der –3 Schweiz. or r g or n en t - en en rie el ft be be to us ma un io ha nd kt kt er er ng es ng in rie st ek at rg nd ar Se se sc Ha ew ew nw du tu tu ik rS so e I ph rt nz er ug tg is s un in lie he er wi i ch - a tle tle är as BIP-Wachstum auch er is sch Ba m i rv lic nd ob nd üt G ns ns m F se nt ut i La m ze hem ku Ko sg ie ie as fe Im eD on .D se r/ in peripheren Regionen W Öf C eh iti ez er u. rig rk st sb rig e- Üb ve Ve en gi Üb In er m En eh Die facettenreiche Entwicklung der ein- rn te Un zelnen Branchen ergibt in ihrer Gesamtheit Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft das Wirtschaftswachstum der Region Zürich/ Aargau. Entscheidend ist dabei nicht nur die Entwicklung bestehender, sondern auch die Gewinnung neuer Unternehmen. Mit einer Grafik 3 mässigen Steuerbelastung für Unternehmen und einer allgemein vorteilhaften Standort- Entwicklung des realen Bruttoinlandprodukts und der Erwerbstätigen der Region Zürich/Aargau, 1990–2007 qualität ist die Region im internationalen Standortwettbewerb gut positioniert. Die hohe Standortattraktivität für Unternehmen BIP Zürich/Aargau BIP Schweiz bestätigt sich durch die erfolgreiche Neuan- Erwerbstätige Zürich/Aargau Erwerbstätige Schweiz siedlung namhafter internationaler Unter- Index 1990 = 100 nehmen in der Region. 135 Betrachtet man die Entwicklung des regi- onalen BIP seit 1990 (vgl. Grafik 3), so fällt 130 die relativ grosse Ähnlichkeit mit der gesamt- schweizerischen Entwicklung auf. Weil die 125 Region Zürich/Aargau (wie oben beschrie- 120 ben) fast einen Drittel des gesamtschweizeri- schen BIP ausmacht, liegt es auf der Hand, 115 dass dadurch auch die Entwicklung der Schweiz als Ganzes wesentlich geprägt wird. 110 Die wichtigsten Charakterzüge der Dynamik stimmen deshalb überein: die Wachstums- 105 schwäche Anfang der Neunzigerjahre und die markante wirtschaftliche Beschleunigung 100 seit 2003. Eine merkliche Abweichung besteht den- 95 noch: In Zürich/Aargau bewirkte die grosse 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Abhängigkeit der Wirtschaft vom Finanz- Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft sektor in der zweiten Hälfte der Neunzi- gerjahre im Zuge des Börsenbooms eine deutlich überdurchschnittliche Entwicklung. Zwischen 2000 und 2003 folgte aufgrund der Börsenflaute eine deutlich unterdurch- schnittliche Entwicklung. 37 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 5-2008
Serie Grafik 4 Insgesamt ist die Region Zürich/Aargau Reales BIP-Wachstum der Region Zürich/Aargau nach Gemeinden, 1990–2007 zwischen 1990 und 2007 durchschnittlich Durchschnittliche, jährliche Veränderung in % um 1,4% pro Jahr gewachsen. Diese positive wirtschaftliche Entwicklung verlief aber < 1.2% < 1.6% < 2.0% > = 2.0% nicht in allen Gemeinden gleich dynamisch. Wie zwischen den Branchen, so traten auch zwischen den Gemeinden beträchtliche Un- N terschiede in ihrer wirtschaftlichen Entwick- 15 km lung auf. Interessanterweise sind besonders dynamische und weniger dynamische Ge- meinden breit über die ganze Region ver- streut. Es lassen sich einige besonders wachs- tumsstarke Gemeindegruppen identifizieren, wie zum Beispiel das Fricktal oder die Ge- meinden um Dübendorf. Die Zentren Zü- rich, Winterthur und Aarau liegen bezüglich ihres Wirtschaftswachstums im Durchschnitt (vgl. Grafik 4). Zürich Zuzüger stützen Wirtschaftswachstum Ein solides Wirtschaftswachstum, wie es die Region Zürich/Aargau vor allem in der jüngeren Vergangenheit gesehen hat, benö- tigt auch zusätzliche Arbeitskräfte. Die Nach- frage nach Spezialisten kann jedoch schon längst nicht mehr ausschliesslich durch in- ländische Fachkräfte gedeckt werden. Gerade Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft die Verfügbarkeit von hoch qualifizierten Mitarbeitenden ist zentral für das Wachstum der immer wissensintensiveren Wirtschaft. Grafik 5 Es ist deshalb wichtig, auch Arbeitskräfte aus Entwicklung der Bevölkerung und des Volkseinkommens der Region Zürich/Aargau, 1990–2007 dem Ausland anzuziehen. Und genau da hat die Region Zürich/Aargau einen entschei- Bevölkerung Zürich/Aargau Bevölkerung Schweiz denden Trumpf im Ärmel. Dank ausgezeich- Volkseinkommen Zürich/Aargau Volkseinkommen Schweiz neten Rahmenbedingungen – wie einer sehr Index 1990 = 100 hohen Lebensqualität, einer moderaten Steu- 155 erbelastung und einem relativ hohen Lohn- 150 niveau – ist die Region für hoch qualifizierte 145 Arbeitskräfte äusserst attraktiv. Die Öffnung des Arbeitsmarktes gegenüber der EU hat 140 zudem die Rekrutierung ausländischer Ar- 135 beitskräfte deutlich erleichtert und gefördert. 130 Die hohe Attraktivität der Region Zürich/ Aargau als Wohnstandort wird deutlich, 125 wenn man dessen Bevölkerungsentwicklung 120 betrachtet. Lag die Region während den 115 Neunzigerjahren noch unter der gesamt- 110 schweizerischen Dynamik, so wendete sich das Blatt zu Beginn des neuen Jahrzehnts; die 105 Region wuchs seither deutlich schneller (vgl. 100 Grafik 5). In den einzelnen Gemeinden ver- 95 lief das Bevölkerungswachstum sehr unter- 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 schiedlich (vgl. Grafik 6). Unterdurchschnitt- Quelle: BFS / Die Volkswirtschaft lich war das Wachstum in der Stadt Zürich sowie den nahegelegenen Gemeinden um den Zürichsee. In diesen Gemeinden sind die Baulandreserven begrenzt, und ein Wachs- tum ist nur durch verdichtetes Bauen mög- lich. Ein überdurchschnittliches Wachstum war in der Peripherie nördlich und westlich der Stadt Zürich zu beobachten. Die ver- 38 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 5-2008
Serie Grafik 6 besserte verkehrstechnische Erreichbarkeit Bevölkerungswachstum der Region Zürich/Aargau, 1990–2006 dürfte dazu beigetragen haben. Ausserdem Durchschnittliche, jährliche Veränderung in % erfreut sich das Fricktal eines soliden Bevöl- kerungszuwachses. < 0.4% 0.4–1.2% 1.2–2.0% > = 2.0% Zürich/Aargau schwächer N als Vergleichs-Finanzmetropolen 15 km Im Wettbewerb um hoch qualifiziertes Personal muss sich die Region Zürich/Aar- gau auch wirtschaftlich in einem interna- tionalen Kontext messen. Als erfolgreicher Finanz- und Hightechstandort ist es sinnvoll, l die Region mit andern bedeutenden Finanz- und Industriestandorten zu vergleichen. Grafik 7 zeigt eine Gegenüberstellung von neun Standorten in Bezug auf Wirtschafts- kraft (gemessen am BIP/Kopf) und Wirt- schaftswachstum. Um die internationale Ver- Zürich gleichbarkeit zu gewährleisten, sind die Werte zu Kaufkraftparitäten (PPP) umgerechnet. Bei den gewählten Vergleichsregionen han- delt es sich allesamt um starke Regionen, deren Wirtschaftskraft mindestens im west- europäischen Durchschnitt liegt. Zürich/Aargau schneidet in diesem Ver- gleich nicht besonders gut ab. Die Finanz- zentren London, New York, Luxemburg und Quelle: BFS / Die Volkswirtschaft Frankfurt weisen eine deutlich höhere Wirt- schaftskraft auf und stehen – mit Ausnahme Grafik 7 von Frankfurt – auch in Bezug auf das Wirt- Zürich/Aargau im Vergleich mit anderen Regionen schaftswachstum besser da als Zürich/Aar- BIP pro Kopf der Bevölkerung 2006 und BIP-Wachstum 1990-2006 gau. Die stark technologielastigen Regionen Tampere und Vorarlberg haben zwar eine Reales BIP-Wachstum p.a. in %, 1990–2006 tiefere Wirtschaftskraft als Zürich/Aargau, 5.0 holen aber in Anbetracht ihres deutlich kräf- tigeren Wachstums auf. 4.5 Luxemburg Das schwache Resultat im internationalen Vergleich ist von der betrachteten Zeitperio- 4.0 de abhängig. In die Zeit zwischen 1990 und 2006 fällt in der Schweiz eine ausgedehnte 3.5 Phase der Wachstumsschwäche. Die Region Tampere Greater London Zürich/Aargau, die ja rund ein Drittel der Schweizer Wirtschaft ausmacht, konnte sich 3.0 dem nicht entziehen. Dank wichtigen wirt- Vorarlberg schaftspolitischen Reformen auf Bundes- 2.5 New York ebene konnte die Wachstumsschwäche in jüngster Vergangenheit überwunden werden. 2.0 Westeuropa (17) Damit haben sich auch die Zukunftsaus- sichten der Region deutlich verbessert. Mit- telfristig wird die Wirtschaft der Region 1.5 Region Karlsruhe Frankfurt a.M./Offenbach Zürich/Aargau Zürich/Aargau wieder jährliche Wachstums- Schweiz raten von deutlich über 2% erreichen. 1.0 Bassin Lémanique Milano 0.5 0.0 30 40 50 60 70 80 90 Nominales BIP pro Kopf 2006 (PPP) Anmerkung: BIP pro Kopf in 1000 USD zu aktuellen Preisen und PPP 1997; Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft Wachstumsraten basierend auf USD zu Preisen von 2000 und PPP 1997. 39 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 5-2008
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