ZWIEBEL TURM - 1/ 2021 Gemeindemagazin der evangelischen Kirchengemeinde Hirschberg-Großsachsen - Evangelische ...

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ZWIEBEL
          TURM

                          1

            1/ 2021
            Gemeindemagazin
            der evangelischen
            Kirchengemeinde
            Hirschberg-
            Großsachsen
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Auf ein Wort
    Ostern 2021

    Ob wir wieder in vollen Kirchen     Das Osterfest eröffnet uns einen      Ich denke, dass die Kraft der Auf-
    feiern?                             Zugang zu dieser Wirklichkeit         erstehung vor allem in Krisen und
    Mit Alt und Jung, mit Friedens-     Gottes. Nicht irgendwelche un-        Anfechtung erfahrbar wird. Sie
    gruß und Abendmahl, mit Oster-      bekannten Menschen werden             widerfährt uns bereits im Leben,
    frühstück und befreiender Ge-       gerettet, sondern wir, Sie und ich.   sie verwandelt uns, sie bewegt
    meinschaft?                         Die größte Anfechtung unseres         uns.
    Was kommt nach diesem Winter,       menschlichen Lebens wird ent-
    nach der großen Unterbrechung       kräftet – der Tod. Auch eine Krise,   In Zeiten der Pandemie erfährt
    von Gemeinschaft, von Globali-      meine Orientierungslosigkeit, ver-    die Welt, wie verletzlich wir sind –
    sierung, von all dem Planbaren -    liert ihre unveränderliche Macht.     wie wenig wir manchmal tun kön-
    was erwarten wir und was ist uns                                          nen. Wie sehr wir einander brau-
    wichtig?                            Die Geschichte des Ostertages         chen. Da öffnet sich das Grab.
    Nach Krisen richten sich Gesell-    führt uns mit dem Anbruch des         Das Unveränderliche bleibt nicht
    schaften häufig am „zuvor“ aus,     Tages aus der Verzagtheit - auf       unveränderlich. Die unveränder-
    um Orientierung zu finden. Der      dem Weg zum Grab - in die Kraft       lich scheinende Todesmacht, die
    jüdische und christliche Glaube     des Osterglaubens.                    jedes Leben bestimmt, ist ge-
    relativieren eine solche Perspek-   Und die Menschen spielen in die-      brochen und ich werde zurück ins
2   tive.                               sem Moment keine aktive Rolle.        Leben geführt.
    Da die Bewegung Gottes diese        Entscheidend ist, was Gott für die
    Welt von Anfang an bestimmt –       Menschen tut.
    sie wird bewahrt und verändert,
    auch in der Krise. Die Welt kommt
    auf uns zu, nicht wir bestimmen
    die Welt.
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Editorial / Inhalt

Der Theologe Kurt Marti          Das Osterfest lädt uns ein zu         Liebe Leser,
formulierte:                     einem Wechsel von Furcht zu
                                 Vertrauen. Interessant zu be-         ab und zu zwingen notwendige Nach-
ihr fragt                        obachten ist, dass Jesus danach       denkprozesse zu Veränderungen. Anlässe
                                                                       für beides sind in unserer Gemeinde der
was ist die auferstehung der     nicht wieder in sein vorheriges
                                                                       „neue Pfarrer“, der neugewählte Kirchen-
toten?                           Leben zurückkehrt. Das Leben          gemeinderat und die uns seit einem Jahr
ich weiß es nicht                ging nicht einfach weiter, wie da-    ständig beschäftigende Pandemie. Auch
                                 vor. Vielleicht hoffen heute viele,   Ihre Zwiebelturm-Redaktion hat sich die
ihr fragt                        dass es nach der Pandemie wie-        Frage gestellt, ob und wie sie Ihr Gemeinde-
wann ist die auferstehung der    der so wird, wie davor. Aber wer      magazin weiterentwickeln kann. Wir haben
toten?                           durch die innere oder äußere An-      also einen Relaunch (das Wort stammt aus
                                                                       der Werbebranche) gestartet und sind seit
ich weiß es nicht                fechtung gegangen ist, verändert
                                                                       einem halben Jahr in permanenter Dis-
                                 sich.                                 kussion über „Optimierungen“. Diskutieren
ihr fragt                        Gott holt uns aus dem „zuvor“ in      Sie mit. Schreiben Sie uns.
gibt’s eine auferstehung der     ein mutiges hier und jetzt.
toten?                                                                 Wir wünschen Ihnen Spaß beim Lesen und
ich weiß es nicht                Ich wünsche Ihnen, die Kraft des      wünschen Ihnen ein gutes Frühjahr und
                                 Frühlings und das Vertrauen in        Frohe Ostern.                                  3
                                                                       Ihre Redaktion
ihr fragt                        einen Aufbruch mit in dieses Jahr
gibt’s keine auferstehung der    zu nehmen,
toten?                                                                 Auf ein Wort: Ostern 2021                 2
ich weiß es nicht                Ihr Pfarrer Friedel Goetz             Barmherzigkeit – die tätige Nächstenliebe 4

ich weiß                                                               Im Rückspiegel
nur                                                                    Jubelkonfirmation am 29.11.20 –
                                                                       1. Advent                              6
wonach ihr nicht fragt:
                                                                       Heiliger Abend –
die auferstehung derer die le-                                         Ochs und Esel waren bereits unterwegs 11
ben                                                                    Der 12. Sagenhafte Vorleseabend
                                                                       musste dem Virus weichen              12
ich weiß
nur                                                                    Lebendige Gemeinde
wozu Er uns ruft:                                                      Planung 2021 in unserer Gemeinde          13
                                                                       Herausforderung und Chance                14
zur auferstehung heute und
                                                                       Zeit haben                                15
jetzt.                                                                 Aktivitäten des Fördervereins             15
                                                                       Ein Internetanschluss für die Kirche      16
                                                                       Erfahrungen von Jubelkonfirmanden         17
                                                                       Gedanken und Zuschriften                  19
                                                                       Weltgebetstag 2021 – am 6. März           22
                                                                       Menschen in der Gemeinde -
                                                                       Christina Sander                          23
                                                                       Die Seite der Kirchenmusik –
                                                                       Michael Praetorius starb vor 400 Jahren   24
                                                                       Sammlung des Gustav-Adolf-Werkes          25
                                                                       Grüße nach Boitzenburg                    25
                                                                       EKD-Fastenaktion „7 Wochen ohne“          27

                                                                       Kirche und Kirchengeschichte
                                                                       Vor 500 Jahren – Martin Luther in Worms 32
                                                                       Vor 100 Jahren – Sophie Scholl geboren 35

                                                                       Ansprechpartner, Impressum                37
                                                                       Taufen – Trauungen – Beerdigungen         38
                                                                       Gottesdienste                             39
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(ARne Rosenau)                      Jesus über den „Barmherzigen         Germanistin und Philosophin)
     Mir fällt spontan Peter Munk aus    Samariter“ erzählt, dagegenstellt,   verstehen. Sie zwingt zur Tat. Die
     dem Märchen von Wilhelm Hauff       versteht die Worte „barmherzig“      Losung des neuen Jahres „Seid
    „Das Kalte Herz“ ein, verrückt,      und „Barmherzigkeit“, die in der     barmherzig, wie auch euer Vater
     nicht wahr? Ausgerechnet der        Bibel 37 mal vorkommen, auch         barmherzig ist!“ fordert von uns
     Prototyp der Unbarmherzigkeit,      ohne theologische Auslegung: sie     das Tun: Barmherzigkeit als Tu-
     der selbst seine elende, verarmte   haben etwas mit einem warmen,        gend ist untrennbar verbunden
     Mutter verachtet und seine Frau     mitfühlenden Herzen – misericor-     mit den „Sieben leiblichen Wer-
     bis zur Ohnmacht schlägt. Er,       dia – zu tun.                        ken der Barmherzigkeit“ (Hung-
     der dem Holländer Michel sein                                            rige speisen, Durstigen zu trinken
     Herz überlässt und mit dem ein-     Barmherzigkeit fordert               geben, Fremde beherbergen,
     getauschten Stein, dem „Kalten      das Tun!                             Nackte bekleiden, Kranke pfle-
     Herzen“, reich wird, superreich,    Wer dieses, von der Liebe zur        gen, Gefangene besuchen und
     aber immer hartherziger und         Schöpfung und dem Schöpfer           Tote bestatten). „Selig sind die
     rücksichtsloser. Wer Wilhelm        erfüllte Herz hat, wird „Barmher-    Barmherzigen, denn sie werden
     Hauffs Märchen als Gleichnis ver-   zigkeit als tätige Nächstenliebe“    Barmherzigkeit erlangen.“

                                       Barmherz
     steht und ihm das Gleichnis, das    (Käte Hamburger, 1896-1992,          (Matth. 5,7)

4

                                       die tätige Nächstenliebe

    Das Bild „Elisabeth speist die
    Armen“ ist von Elisabeth Singer
    und dem Buch „Elisabeth“ von
    Gertrud Fussenegger,
    Tyrolia-Verlag Innsbruck-Wien
    ISBN 3-7022-1798-3
    entnommen.
    Die Landgräfin Elisabeth
    von Thüringen, die „Heilige
    Elisabeth“ (1207-1232 ) gilt als
    Innbegriff der tätigen
    Nächstenliebe und
    der „Werke der Barmherzigkeit“.
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Schweitzers Ethik von der             Ethik von der „Ehrfurcht vor dem      Keineswegs ist
  „Ehrfurcht vor dem Leben“              Leben.“ Das „Genie der Mensch-       „Barmherzigkeit“
   verlangt Barmherzigkeit gegen         lichkeit“, wie ihn Winston Chur-      eine ausschließlich
   die ganze Schöpfung Gottes            chill, bezeichnete, erweiterte den    christliche Tugend.
   Albert Schweitzer meint in seinen     Begriff der Barmherzigkeit auf die    Das Judentum spricht
   Straßburger Predigten „Wie kalt       ganze Schöpfung und fordert:          von der Barmherzigkeit
   würde unser Herz, wenn es die        „In tiefer Ehrfurcht vor dem Leben     Gottes, u. a. in Psalm
   Barmherzigkeit nicht erwärm-          und in tiefem Empfinden für Weh      103,8 „Barmherzig und
   te.“ und „Barmherzigkeit ist eine     und Angst haben wir zu suchen-        gnädig ist der Herr, ge-
   Gabe, welcher der Schöpfer den        der Barmherzigkeit zu dienen und      duldig und von großer
   Menschen, seinen Geschöpfen,          Erlösung zu bringen.“ (Vorträge,      Güte“. Ebenso fordert
   als unverlierbare Gabe ins Herz       Vorlesungen, Aufsätze, S. 94)         der Islam, der Gott den
   gelegt hat; sie ist wie ein Funke,    und „Barmherzigkeit gegen Tiere      „Allbarmherzigen“ und
   der das Herz entzünden kann.“         ist Christensache. Es sind Gottes    „Allerbarmer“ nennt, die
   Da sind wir auch bei Schweitzers      Geschöpfe.“ (Predigten).              Gläubigen zur Barmher-
                                                                               zigkeit auf (die vierte der

igkeit
                                                                               fünf Säulen des Islam
                                                                               ist das Geben von Al-
                                                                               mosen, eine Äußerung
                                                                               der Barmherzigkeit) und
                                                                               sagt in Sure 39,53 „…
                                                                               Verzweifelt nicht an Got-     5
                                                                               tes Barmherzigkeit! Gott
                                                                               vergibt die Sünden alle-
                                                                               samt. Er ist der unüber-
                                                                               trefflich Vergebende, der
                                                                               Barmherzige.“

                                                                              Das liebende Herz
                                                                              des Menschen
                                                                              Ein barmherziger
                                                                              Mensch zeigt seine
                                                                              Liebe zu Mitmenschen
                                                                              und der Kreatur. Er hat
                                                                              ein „Herz für Kinder“,
                                                                              ein „Herz für den An-
                                                                              deren“, ein „Herz für
                                                                              Tiere“, er zeigt Herz, wie
                                                                              der Samariter in Jesu
                                                                              Gleichnis. Der zündende
                                                                              Funke für dieses lieben-
                                                                              de Herz ist die Barmher-
                                                                              zigkeit.
ZWIEBEL TURM - 1/ 2021 Gemeindemagazin der evangelischen Kirchengemeinde Hirschberg-Großsachsen - Evangelische ...
Im Rückspiegel

    Jubelkonfirmation am 1. Advent 2020, meine Gnadenkonfirmation
    (Irmgard Wolle)
    Eigentlich hätte mein 70jähri-                      Du meine Seele singe
    ges Konfirmationsjubiläum am                        Eigentlich hatte ich mir ge-
    29.03.2020 sein sollen. Alles war                   wünscht, dass der Kirchenchor
    geplant, für ein gemeinsames                        eines meiner Lieblingslieder
    Essen mit meinen Jahrgangs-                         singt: „Du meine Seele singe“.
    Mitkonfirmanden der Tisch im                        Das haben wir schon vor 70 Jah-
    Restaurant bestellt, aber dann                      ren im Konfirmationsgottesdienst
    kam Corona….und aus dem                             gesungen und es hat mich all die
    feierlichen Jubiläum wurde erst                     Jahre begleitet. Gesang war jetzt
    einmal nichts. Das war schon                        ja leider nicht möglich, aber wie
    eine Enttäuschung.                                  überrascht und ergriffen war ich,
                                                        als die Orgel dieses Lied an-
    Eine dreifache Gnade                                stimmte und Pfarrer Goetz dazu
    Dann, acht Monate später, sollte                    den Text sprach!
    es doch soweit sein – allerdings
    unter Corona-Bedingungen – und                      Trotz Corona ein
    bis kurz vorher blieb die Angst,                    unvergesslicher Tag
    dass es doch noch zu einer er-                       Nach einem kurzen aber wun-
6   neuten Verschiebung kommen                          derschönen und feierlichen
    könnte, da die Infektionszahlen                     Gottesdienst habe ich dann den
    im Kreis stiegen …                                  Tag im engsten Familienkreis ver-
    So hatte ich eine Gnadenkon-                        bracht und die eine oder andere
    firmation in mehrfacher Hin-                        Erinnerung an meine Jugend in
    sicht: sie überhaupt begehen zu                     der Kirchgasse und im Pfarrhaus
    können ist schon eine Gnade, sie                    Revue passieren lassen. Vielen
    unter diesen Umständen trotz-                       Dank, Herr Pfarrer Goetz und al-
    dem begehen zu können und                           len, die dazu beigetragen haben,
    auch, dass sie so schön war und                     für diesen denkwürdigen Tag.
    mein Mann und meine Tochter
    ebenfalls im Gottesdienst sein
    konnten.
                                        Irmgard Wolle

    Familie Wolle
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Im Rückspiegel

Heiliger Abend 2020
(enra)
Ochs und Esel waren bereits
unterwegs, doch dann stellte sich
ihnen „das Virus“ entgegen. Mit
einem tiefen Seufzer und hän-
genden Ohren kehrten sie zu Die-
ter Korsch zurück. Der will große,
kullernde Tränen in Eselchens
Auge gesehen haben. „Na, dann
kommt mal rein, im nächsten Jahr
wird auch wieder Weihnachten,
wie seit 2021 Jahren“, versucht er
zu trösten, „und bedenkt, wie vie-
le Kinder und Erwachsene sich
in den beiden Großsachsener
Gemeinden auf das ökumenische
Krippenspiel gefreut und wie
viel Arbeit sie in die Vorbereitung
des Gottesdienstes gesteckt
haben! Also, Kopf hoch! Und                                                     11
allen, die beim Krippenspiel mit-
machen wollten, ein herzliches
Dankeschön!“„Iiiiaaa“ meinte
das Eselchen – und der Ochs
brummte „Ja gut, aber schade
ist‘s trotzdem.“

 Rubrik 2 Lebendige Gemeinde
 2021 1 06.4 Ohne Überschrift

                 Geh oft zum Hause deines Freundes;
           denn Unkraut überwuchert den unbenutzten Pfad.
                                            Ralph Waldo Emerson
                                      US-amerik. Philosoph und Schriftsteller
                                            25.5.1803 – 27.4.1882
Im Rückspiegel

     Der 12. Sagenhafte Vorleseabend musste dem Virus weichen
     (ARne Rosenau)
     Es war alles vorbereitet. Das gut-
     gelaunte Vorleseteam stand „in
     den Startlöchern“, um die Gäste
     mit „Alpenländischen Sagen“ zu
     verwöhnen. Die Reise sollte von
     einem versunkenen Dorf im Lech-
     tal zu König Watzmann, zum sa-
     genumwobenen Untersberg und
     von dort zur unbarmherzigen Frau
     Hitt und dem Riesen Haymon bei
     Innsbruck gehen.
     28 Gäste wollten dabei sein. Da
     bereitete der verschärfte Lock-
     down dem Treiben der Wilden
     Männle, der Muetes, Schrägele
     und Zäunerle ein Ende. Schwa-
     nenritter, Zaubertrank, Wunder-
     baum und Glücksblume müssen
12   noch bis zum 27. Januar 2022
     ausharren. Ihr Vorleseteam Bar-
     zyk, Rosenau, Steger freut sich
     auf Sie. Bleiben Sie uns treu!

      Als kleine Entschädigung für den
      ausgefallenen und zugleich als
      Appetithappen auf den neuen
      Sagenabend drucken wir die
      Sage von „Kaiser Maximilian I. als
     Jäger“ ab:
     „Eines Tages hatte sich der kühne
      Fürst1 auf der Gemsjagd so
      weit in die senkrecht abfallende
      Martinswand bei Zirl (Tirol) ver-      der Pfarrer von Zirl den Leib des       Max ließ zum ewigen Gedenken
      stiegen, dass er nicht mehr vor        Herrn in goldstrahlender Mons-          an seine Errettung seinen Stand-
      noch zurück konnte und nur auf         tranz nach Martinsbühel und             platz in der Martinswand zu einer
      einem schmalen Felsvorsprung           segnete damit den hoch oben in          Höhle erweitern und sie mit dem
      kümmerlichen Halt fand. Zwei           der Martinswand knienden Kaiser.        Kreuzbild des Erlösers, dem
     Tage und zwei Nächte hoffte der         Schon hatte sich Maximilian mit         Maria und Johannes zur Seite
      Kaiser vergebens auf Rettung; er       seinem Schicksal abgefunden,            stehen, schmücken. Heute kommt
      sah wohl im Tal bei Martinsbühel,      hörte er am dritten Tag plötzlich       man ohne Schwierigkeiten auf ge-
      wie sich seine Getreuen angstvoll      eine Stimme. Ein tollkühner Bau-        sichertem Steig hinauf in die Max-
      versammelten, aber keiner wagte        ernbursche war bis zum Kaiser           grotte. Im September 1936 wurde
      es, den Kaiser aus der unzugäng-       geklettert, befreite ihn mit sicherer   ein Standbild Kaiser Maximilians
      lichen Felswand zu befreien.Als        Hand aus der Todesgefahr und            vor dem Kruzifix kniend, ein Werk
      Max jede Hoffnung schwinden            führte ihn auf einem Jägersteig         des Bildhauers Johannes Obleit-
      sah, wollte er sich als guter Christ   ins Tal. Mit Jubel begrüßte die Be-     ner, vor der Grotte aufgestellt.
      wenigstens auf den Tod vorberei-       völkerung ihren geliebten Fürsten.
      ten und bat durch Zeichen, man         Der Retter aber verschwand spur-
                                                                                     1
                                                                                       Kaiser Maximilian I. von Habsburg 1459-1519
                                                                                     gilt als „der letzte Ritter“. Er war in erster Ehe
      möge ihm das Höchste Gut von           los im Gedränge des Volkes, das         mit Maria von Burgund verheiratet. Von ihr
      der Tiefe aus noch einmal zeigen.      in ihm einen Engel als Himmels-         erbte er Macht und Reichtum Burgunds. In
      In feierlicher Prozession brachte      boten vermutete.                        seine letzten Lebensjahre fällt die Reformation
                                                                                     in Deutschland. Ihm folgte sein erst 19jähriger
                                                                                     Enkel Karl V., der Widersacher Luthers, auf den
                                                                                     Thron des römisch-deutschen Kaisers.
Lebendige Gemeinde

Wir planen für dieses Jahr – voll Gottvertrauen
Liebe Gemeinde,

die Planung für dieses Jahr wird
von Vorläufigem begleitet. Das
wird Sie nach den vergangenen
Monaten sicherlich nicht mehr
überraschen. Ihr Kirchengemein-
derat und Pfarrer Goetz freuen
sich darauf, möglichst viele
dieser Termine mit Ihnen zu ver-
wirklichen.

Internet in der Kirche und
digitale Angebote
Eine neuer Planungsbereich ist
die digitale Kommunikation in
unserer Kirchengemeinde.
Durch das Engagement von KGR
Dr. Jens Otte wurde unsere Kir-
che mit dem Internet verbunden                                                                            13
(s. Artikel „Internetanschluss für
die Kirche“). Ein neues Element
für die lange Tradition der Ver-
kündigung dieses Ortes. Die
daraus resultierenden Angebote
werden wir Ihnen immer wieder
aktuell ankündigen. Wir laden Sie    Unsere weiteren Termine:
herzlich ein, an unseren online-     In der Karwoche und an Ostern werden wir hoffentlich in Präsenz
Angeboten teilzunehmen.              feiern dürfen und zugleich online- Angebote vorbereiten.

Zudem haben wir einen offiziel-      05. April            Ostermontag: Spaziergang mit österlichen
len Zoom-Account der Kirchen-                             Impulsen für die ganze Familie
gemeinde aktiviert, um unseren       04. Juli, 10 Uhr     Jubelkonfirmation
Gruppen und Kreisen die interne      18. Juli             Konfirmation
Kommunikation und dem Kinder-        25. Juli             Familiengottesdienst in der Villa Rustica
garten eine gute Kommunikation                            mit Abendmahlsfeier
zu ermöglichen. Diese strukturel-    29. Juli – 1. August Konfirmandenfahrt Jahrgang 20/21
len Neuanschaffungen werden in
                                                          „auf den Spuren Luthers“ (nachgeholt)
der kommenden Zeit sicherlich
                                     Sommerferien         Kinderwoche im und um das Gemeinde-
noch viele verschiedene Arten
                                                          haus (genauere Infos folgen)
der Anwendung finden. Falls
auch Sie neue Ideen für die Nut-
                                     Im Sept.             „Jägergottesdienst“ mit Herrn Pfefferle,
zung haben, kommen Sie bitte                              Pfr. Goetz und den Jägern Hirschbergs im Wald
auf uns zu.                          26. Sept.            Erntedank GD OpenAir mit Einführung
                                                          der Konfis vor dem Gemeindehaus.
Elternzeit Pfarrer Friedel Goetz                          Im Anschluss mit Suppe und Beisammensein
Vom 26. April bis 26. Juni befin-    31. September –
det sich Pfarrer Friedel Goetz in    3.Oktober            Konfirmandenfahrt Jahrgang 21/22
Elternzeit. Die Kasualvertretung                          „auf den Spuren Luthers“
und Rufbereitschaft in dieser Zeit   Oktober              Bibellesenacht für Kinder im Gemeindehaus
übernimmt Pfarrer Gerrit Hohage      11. Dezember         Adventstreffen vor und im Gemeindehaus:
aus Hemsbach.                                             Erlebnis mit Musik, Glühwein und Gemeinschaft
Telefon: 06201 72242.
Lebendige Gemeinde

     Herausforderung und Chance
      (Silvia Mußotter, Vors. des            Zoom-Gottesdienste werden            begegnen, die Wertschätzung,
      Kirchengemeinderates)                  toll angenommen                      die zu spüren ist. Wir finden es
      Ein in vielerlei Hinsicht erstaunli-   Und nun unsere Zoom-Got-             sehr berührend, dass unsere
      ches Jahr liegt hinter uns und ein     tesdienste, an denen so viele        Versuche, unser Ausprobieren
      nicht weniger erstaunliches Jahr       Gemeindemitglieder jeder Ge-         alternativer Gottesdienstformen
      erleben wir gerade. Anfang 2020        neration teilnehmen! Es war ein      so wohlwollend angenommen
      hatte unser Kirchengemeinde-           Versuch, der so toll angenommen      werden und niemand von uns
      rat in neuer Zusammensetzung           wurde. Die vielseitigen Planun-      erwartet, dass alles perfekt
      gerade seine Arbeit aufgenom-          gen für das aktuelle Kirchenjahr     funktioniert. Das entlastet uns un-
      men, als plötzlich fast alles durch    hoffen wir gemeinsam umsetzen        gemein und gibt uns das Gefühl,
      Covid 19 anders war. Ich hätte         zu können. Unsere Kirche wur-        als Gemeinde unterwegs zu sein
      dem Gremium, besonders den             de mit W-LAN ausgestattet, um        und zusammen diese schwere
      neuen Mitgliedern, einen anderen       auch aus der Kirche bald mit         Zeit gut durchhalten zu können,
      Anfang gewünscht. Das „norma-          stabiler „Leitung“ Gottesdienste     vielleicht uns dadurch sogar nä-
      le“ Arbeiten haben sie bisher gar      übertragen zu können.                her zu kommen.
      nicht kennengelernt. Aber viel-        Für all‘ diese kleinen Lichtblicke
      leicht ist das sogar der bessere       und Versuche, Gemeinschaft           An den Erfahrungen wachsen
      Start. Nicht einfach etablierte,       möglich zu machen, war und           Sicher wird nach Ende der Coro-
      gewohnte Arbeiten und Planun-          ist viel Vorbereitung nötig, Geld    na-Pandemie nicht wieder alles
14    gen mitzugehen, sondern die            musste in die Hand genommen          so sein, wie vorher. Vor allem
      Herausforderung, dass „alte“ und       werden, wir alle mussten viel        aber wünschen wir uns, dass
     „neue“ KirchengemeinderätInnen          umdenken und uns auf Neues           wir an den guten Erfahrungen,
      gezwungen sind, damit umzu-            einlassen. Und wir sind uns einig:   die wir in dieser Zeit sammeln
      gehen, dass für fast alle Vorha-                                            konnten, als Gemeinde wachsen
      ben während des Kirchenjahres          Es hat sich gelohnt und es           können.
      Alternativen gefunden und neue         lohnt sich!
      Wege gegangen werden müssen.           Der Kirchengemeinderat mit           Herzlichst
      Deshalb möchte ich mich nicht          unserem Pfarrer versucht zusam-      Ihre Silvia Mußotter und
      damit aufhalten aufzuzählen, was       men mit der Gemeinde neue, al-       der ganze Kirchengemeinderat
      in den zurückliegenden Monaten         ternative Wege zu gehen, die die
      in unserer Gemeinde nicht wie          Situation erfordert, damit nicht
      gewohnt, verspätet oder gar nicht      alles zum Erliegen kommt. Und
      stattfinden konnte, was Sie ver-       dabei sind wir sehr dankbar für
      misst haben. Das wissen Sie alle       den Zuspruch, den wir erfahren,
      selbst nur zu gut.                     die Aufgeschlossenheit, der wir
„Ich habe keine Zeit“
(ARne Rosenau)
Natürlich weiß ich: Zeit lässt sich   allzu oft. Ich nehme die von Ter-              „Zeit haben“
in objektiv-messbarer Größe aus-      minen frei gewordene Zeit wahr
drücken, aber sie wird subjektiv      für vieles, was ich lange vernach-    Wenn du etwas Schönes siehst,
empfunden. Das, wofür ich Lust        lässigt habe.                         dann lass dir Zeit.
und Liebe habe, ist der Maßstab,      Häufiger als sonst führe ich          Wo Heilendes geschieht, da bleib
nicht die tickende Uhr. So müsste     Telefonate mit Menschen, die ich      lange stehen.
es statt „Ich habe keine Zeit“ viel   nicht mehr treffen darf. Öfter als    Ein Zeitverschwender ab wirst du
häufiger heißen „Ich habe dafür       sonst schreibe ich lange Briefe       sein müssen, wenn jemand deine
(für dich oder dies und das) keine    an Freunde und Bekannte, neh-         Liebe braucht,
Zeit“. Wofür ich Zeit habe oder       me mir Zeit für den gedanklichen      deine Hilfe oder deinen Trost.
mir Zeit nehme, wird von der          Dialog. E-Mails überbrücken           Wo dir Trauer begegnet oder
Liebe zu einem anderen Men-           große Entfernungen, schaffen          Leid, da ist es Zeit für viel Zeit.
schen oder Tier oder einer Sache      Nähe. Alles ist nicht etwa Zeit-      Denn die Zeit weitet sich, wo
bestimmt.                             vertreib, sondern Herzensangele-      Wichtiges geschieht.
                                      genheit. Dafür habe ich Zeit und      Am Ende wird kaum etwas Schö-
Die Kalenderseiten sind leer          stelle fest, dass viele Menschen      neres über dich gesagt werden
Seit einem Jahr habe ich immer        darüber sehr glücklich sind.          können als:
weniger Termine, der Kalender                                              „Er – oder sie – hat Zeit für mich
weist so viel freien Raum auf wie     Das macht mich glücklich.             gehabt!“ Und das will heißen:         15
nie zuvor. Objektiv habe ich viel     Ich habe Zeit.                        Er hat ein Stück von sich für mich
Zeit. Nicht unbegrenzt. Lebens-       Bei Jörg Zink fand ich diese          hingegeben.
zeit, Tages- und Nachtzeit setzen     Notiz1:
Grenzen. Doch das vergesse ich                                             1
                                                                             Jörg Zink, Die goldene Schnur –
                                                                           Anleitung zu einem inneren Weg.
                                                                           © Kreuz Verlag, Stuttgart 1999

Aktivitäten und Termine des Fördervereins
(Manfred Hahne/ARne Rosenau)

• Wir planen, die nächste Mitgliederversammlung.
  Sie soll am Montag, den 15. März 2021 – 19 Uhr im evangelischen
  Gemeindehaus stattfinden. Unsere Mitglieder sowie interessierte
  Gemeindeglieder sind herzlich willkommen. Wenn es wegen Corona
  Änderungen gibt, informieren wir Sie über die Tagespresse.

• Schon heute machen wir Sie auf die
  „Zweite Ausstellung Hirschberger Maler“ aufmerksam.
  Sie steht unter dem Motto „Hoffnung“ und findet vom 18. September
  bis 2. Oktober 2021 im katholischen Gemeindehaus „Christkönig“,
  Friedrich-Ebert-Straße, in Großsachsen statt.
  Die Veranstaltung wird von uns zusammen mit dem „Förderverein
  Christkönig Großsachsen e.V.“ durchgeführt.
Lebendige Gemeinde

     Ein Internetanschluss für die Kirche – wir sind digital
     (Dr. Jens Otte, KGR)
     Ein langersehntes Ereignis in den
     Tagen des Corona-Lockdown in
     diesem Winter: Der Bagger steht
     vor der Kirche, bereit den Graben
     für das Kabel auszuheben. Viele
     Wochen Vorlauf auf meiner Seite
     und die finanzielle Zusage des
     Fördervereins gingen diesem Er-
     eignis voran. Die Planung bei den
     dicken Mauern unseres Turms
     war gar nicht so einfach, aber
     schließlich fand sich doch noch
     ein „dünner“ Durchlass in die
     Sakristei. Der Bagger der Firma
     SKB aus Carlsberg konnte also
     loslegen. Der Bautrupp mit Vor-
     arbeiter Christian benötigte nur
     einen Tag. Auch Pfarrer Friedel
16   Goetz, KGR Philipp Flößer und
     unser Kirchendiener Steffen
     Walter halfen tatkräftig mit. So-
     bald die Leitung freigeschaltet ist,
     kann es mit digitalen Angeboten
     direkt aus unserer Kirche losge-
     hen. Wir sind auf kreative Ideen
                                            Bauleiter Christian findet es super, unsere Kirche an
     aus unserer Gemeinde gespannt!         das Telefonnetz anzuschließen.

     Ich danke allen Beteiligten herz-
     lich.

                                            Herr Walter in Aktion beim Verlegen des Kabels in der Sakristei
Erfahrungen von Konfirmationsjubilaren
(Dr. Klaus Schmidt)                    putzausrüstung abgenommen              Fahrer einer christlichen Gemeinde
Jedes Jahr wird die Jubelkonfirma-     und somit könnte er kein dringend      angehörte. Die nächste Fahrt mit
tion gefeiert. Gemeindemitglieder,     benötigtes Geld für den Unterhalt      ihm war völlig anders. Völliges
die vor 50, 60, 70 oder mehr Jahren    seiner Familie verdienen. Man          Vertrauen, ja Zuneigung wegen der
konfirmiert wurden, treffen sich zu    kennt diese Geschichten, die an        Gemeinsamkeit im Glauben, fast
einem feierlichen Gottesdienst, in     Ausländer herangetragen werden.        ein schlechtes Gewissen wegen
dem ihnen noch einmal ihr Konfir-      Lange habe ich mit dem Knaben          des Misstrauens diesem Mann
mationsspruch segnend zugespro-        gesprochen, über ihn selber, seine     gegenüber, bestimmten die nächste
chen wird. Ein aktueller Konfirmand    Geschwister und Eltern. Es ging um     Fahrt.
nimmt oftmals auch teil, um den        15 US$ und meinen Stolz. Ich wollte
Bogen zwischen den Generationen        keiner so durchsichtigen Geschich-     Kann man als Christ
zu schlagen. Anschließend trifft       te aufgesessen sein. Ich gab ihm       in der Industrie arbeiten?
man sich zu einem internen Zu-         die 15 US$ und sah wie er glücklich    Besonders in den siebziger Jahren
sammensein und freut sich über         davonzog, zu seinen gleichaltrigen     des vergangenen Jahrhunderts
das Wiedersehen nach so vielen         Freunden ging, um ihnen freudig zu     wurden von Mitarbeitern in öffent-
Jahren. Es wird dann über die Ver-     sagen, dass er wieder als Schuh-       lichen Berufen und von Studen-
gangenheit und was zwischenzeit-       putzer arbeiten kann oder war er       ten kritische Fragen an mich als
lich alles passiert ist gesprochen.    stolz, einen Gringo reingelegt zu      Tätigem in der Industrie gestellt.
Da wäre ich gerne dabei und würde      haben? Ich weiß es bis heute nicht.    Menschen, denen das Arbeitsleben
den Erzählungen über viele Jahre       Noch immer bewegt mich diese           in der Industrie völlig fremd war,     17
christlicher Lebenserfahrung zu-       Frage. Der Stolz des Menschen          konnten sich nicht vorstellen, dass
hören. Im Jubiläumsgottesdienst        hindert ihn, gute Taten zu tun, die    es dort auch christlich zugehen
kommen diese Lebenserfahrungen         er gerne ausführen möchte, wenn        könne im Sinne von „Alles, was ihr
leider nicht zur Sprache.              die unmittelbare Wirksamkeit sicher    von anderen erwartet, das tut auch
                                       wäre.                                  ihnen“ (Math. 7,12) Schon Paulus
Ein Bürgermeister antwortet                                                   klagt im Brief an die Korinther (2.
Im ev. Männerkreis in Lützel-          Menschliche Beziehungen                Kor. 6,8) „Wir werden für Verführer
sachsen hat Manuel Just, unser         können kippen                          gehalten und sind doch wahrhaftig.“
ehemaliger Bürgermeister, zu           Auf sogenannten Geschäftsreisen
der Frage wie sich sein Christen-      im chinesischen Sprachraum sitzt       Zusammenfassung
tum in seinem täglichen Handeln        man häufig alleine in einem Auto       Diese Beispiele zeigen, dass wir im
ausdrückt, unter anderem etwa          und hofft, dass der Fahrer einen zu    Rückblick auf christliche Aspekte
Folgendes gesagt: „Da gab es eine      dem vereinbarten Ziel bringt. Ich      unseres Lebens auf Ereignisse
Person, die ich nach den geltenden     war noch geprägt von einer Er-         stoßen im Spannungsfeld zwi-
Bestimmungen hätte abweisen            fahrung auf Jamaica. Dort hatte ich    schen Gesetzen und persönlichem
müssen, aber irgendwie wollte          ein Sammeltaxi am Bahnhof mit          Einsatz, der guten Tat und dem
ich es nicht und habe ihr trotzdem     anderen einheimischen Reisenden        persönlichen Stolz. Es geht um
geholfen. Im Nachhinein hat sich       bestiegen. Nach einer Fahrt durch      Lebenserfahrungen und Einschät-
die Entscheidung jedoch als richtig    abgelegene Bereiche von Kings-         zungen von Menschen und per-
erwiesen“ und fügt hinzu: „Wohl als    ton, in denen die Mitfahrer einzeln    sönliches Verhalten im privaten Be-
Botschaft für mein Gewissen.“ Die-     abgesetzt wurden, erreichten wir       reich im Vergleich zum beruflichen
se Vorgehensweise hatte in seinem      das Zentrum der Stadt mit meinem       Umfeld. Viele derartige Momente
Gedächtnis einen fest verankerten      Hotel, an dem der Taxifahrer jedoch    waren für mich ganz wesentlich und
Platz.                                 vorbeifuhr. Erst eine sehr deutliche   sind in meinem Gedächtnis präsent.
                                       Reaktion meinerseits führte zum        Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt,
Die gute Tat und                       Anhalten des Taxis. Gerne bin ich      der um viele Erlebnisse erweitert
der menschliche Stolz                  dann die Strecke zu meinem Hotel       werden könnte.
Mir steht noch klar vor Augen,         zu Fuß gegangen. Mit dieser Er-        Er ist gedacht als ein Beitrag aus
wie mich im Jahr 1968, auf dem         fahrung im Kopf fuhr ich in Taiwan     dem reichen Lebensschatz von Ju-
Friedhof von Cali in Columbien/        mit einem Fahrer zu meinem Ziel        bilaren. Überhaupt nicht angespro-
Südamerika ein kleiner Junge an-       in einer für mich völlig fremden       chen wurde die Frage, was man als
sprach mit der Bitte um Geld. Ältere   Gegend. Auf eine spätere Rück-         Konfirmand geglaubt hat zu glau-
Jungs hätten ihm seine Schuh-          frage hin, erfuhr ich, dass mein       ben und wie sich dieser Glaube in
                                                                              50 oder 60 Jahren entwickelt hat.
Lebendige Gemeinde

     Gedanken von drei Konfirmations-Jubilaren
     (Dr. Klaus Schmidt)                  leben, aber das erlebe ich nicht.     einem Neubau in einem unbe-
     Ich bat vier Jubelkonfirmanden,      Die Kirche kommt nicht in meiner      obachteten Moment von dem
     ihre Gedanken zu Glauben             Gegenwart an. Sie berührt mich        Balkon des Obergeschosses, an
     und Kirche aufgrund ihrer Le-        nicht, aber ihr soziales Verhalten    dem das Außengitter fehlte und
     benserfahrungen, aus heutiger        ist von mir hochgeschätzt.            landete auf einem Sandhaufen.
     Sicht, Jahrzehnte nach ihrer                                               Auf schneeglatter Autobahn
     Konfirmation zu schildern. Einer     3 Ich bin christlich erzogen wor-     schleuderten wir gegen die Leit-
     wollte noch über eine Antwort        den, dabei hat besonders meine        planke und landeten im gegen-
     nachdenken, zwei antworteten         Großmutter eine wichtige Rolle        überliegenden Graben. Unser
     spontan am Telefon, ein Vierter      gespielt. Ich schlief in ihrem Zim-   Haus brannte am Heiligen Abend
     wollte sich in einem persönlichen    mer und habe ihr jeden Abend          aus. Jeweils ein Schrecken, aber
     Gespräch austauschen. Hier ist       aus einem Gebetbuch vorge-            keiner kam zu Schaden. So lebe
     die Zusammenfassung aller Ge-        lesen. So entstand mein Grund-        ich in großer Dankbarkeit für die
     spräche:                             vertrauen in Gott und die Welt. In    Bewahrung meiner Familie in
                                          diesem Geiste habe ich auch mit       der Vergangenheit und vertraue
     1 Der Dank überwiegt in meinem       meinem Ehemann unsere drei            darauf, dass Gott uns auch in der
     Leben. Aber die Tage waren äu-       Kinder erzogen und selbst die Er-     Zukunft begleiten wird.
     ßerst arbeitsreich von sehr früh     eignisse in dieser Welt gesehen.
     morgens bis abends spät. Wir         Mit 12 Jahren habe ich meinem         Klaus Schmidt: Diese Gespräche
18   waren immer bemüht anderen           Onkel bei der Heuernte geholfen.      erinnerten mich an ein irisches
     zu helfen und ihnen entgegen-        Er schickte mich alleine mit dem      Sprichwort: “Count your bles-
     zukommen, trotz unserer vielen       leeren Heuwagen, gezogen von          sings instead of your sheep“ =
     Arbeit. Aber Dank haben wir für      zwei Kühen, zu einer Wiese an         Zähle deine Glücksmomente,
     unsere Arbeit als Bauern nicht       der Hauptstraße nach Schries-         deine Segnungen, statt deine
     geerntet. Gott wird entscheiden,     heim. Er selber kam auf einem         Schafe.
     was gerecht ist. Aber mir ist es     kürzeren Fußweg nach. Vor lauter
     gut gegangen, es geht mir auch       Angst betete ich auf der ganzen
     heute gut. Ich brauche nur an die    Strecke und kam gesund an.
     vielen Feuerstellen zu denken,
     die es früher zu bedienen galt.      Ich habe schwere Krankhei-
     Seit 60 Jahren bin ich verheira-     ten in der Familie erlebt, bei
     tet, habe Kinder und Enkelkinder     denen es um Leben und Tod
     und bin an jedem Abend dankbar,      ging. Meine Mutter überlebte
     wenn ich zu Bett gehe und ge-        eine sehr schwere Gelbsucht,
     nauso am Morgen freue ich mich       meine Tochter bei Hilfsdiensten
     auf jeden neuen Tag.                 im Jemen Typhus und Mala-
                                          ria, wie ein Wunder kam uns
      2 Mein Bezug zur Kirche ist mit     das vor. Meinem Mann wurden
      wenigen Worten zu beschrei-         noch Jahre geschenkt bei seiner
      ben. Ich schätze ihr soziales       Krebskrankheit, aber auch dann
      Engagement sehr hoch ein und        durfte er zuhause in seinem Bett
      unterstütze die Kirche darin in     sterben. Diese Zeiten erlebten wir
      voller Überzeugung. Der Rest ist    in der Gewissheit der Gegenwart
     „schweigend“. Sie ist altmodisch     Gottes oder seiner Schutzengel.
      im Sprechen über und im Behan-
      deln von biblischen Geschichten.    Der liebe Gott hat uns auch
      Sie kommt nicht in der Gegen-       beigestanden in erheblichen
      wart an. Ich würde gerne Trost      Gefahrensituationen: Fast wäre
      und Hoffnung im Gottesdienst        eine meiner Töchter im Wellen-
      erfahren zur Stärkung im Alltags-   bad ertrunken, dann fiel sie in
Gedanken und Zuschriften
Konrad Gieringer
schreibt am 13.12.20: „Ein großes Dankeschön für den ‚Zwiebelturm‘. Doris und ich haben ihn begeistert
gelesen, wie immer sehr gut aufgemacht mit schönen und informativen Artikeln.“

Ingeborg Gustorff,
Gütersloh, schreibt am 24.11.: „Den bewundernswerten ‚Zwiebelturm‘ bewahre ich griffbereit, um immer
wieder sehr interessiert hineinzuschauen.

Karlheinz Deppe
meint: „Der neue ‚Zwiebelturm‘ ist wieder Spitze. Besonders gut gefällt mir der Matt-Druck.“

Holger Kaltofen,
Berlin, schreibt am 24.11. „Den neuen Themenschwerpunkt finde ich gut und bin gespannt, welche Themen
da zur Sprache kommen werden. (Der Artikel über die 3 Heiligen Könige gefiel mir auch.) Das Titelbild (mit
weniger Schrift) finde ich viel schöner und klarer, den Titel würde ich aber nicht zeilenversetzt lassen. Ein
Inhaltsverzeichnis finde ich immer gut.“

Gundi + Siegward Kühnert,
Freinsheim, schreiben am 25.11. „Herzlich danke für den neuen ‚Zwiebelturm‘. Im ersten Moment dachte ich,
oh, er sieht ganz anders aus. Wie immer, haben wir ihn sehr interessiert gelesen. …Das von Ihnen zitierte        19
Lied „Wann fängt es eigentlich an? Die Antwort darauf ist richtig gut und wir hoffen, dass auch wir ein winzi-
ges Licht sein können.
Und, Hunger nach Zusammentreffen, nicht nach Essen und Trinken, sondern nach Kontakt und Kommu-
nikation, nach Diskussion und Unterhaltung mit unseren Freunden, ja, das haben wir und so viele. Danke
auch für die immer sehr interessanten Berichte zur Kirchengeschichte, manches würden wir sonst nicht
erfahren.
Sie wollen unsere Meinung zum neuen Zwiebelturm wissen. Ja, er ist gelungen, sehr sogar, eine gute
Arbeit. Spontan fiel mir ein, der große Turm im Herbst auf dem Deckblatt - vielleicht Frühling, Sommer, Win-
ter im Hintergrund? 1 – 4 in der entsprechenden Jahreszeit? Was halten Sie davon?

 Margarete Simon
 schreibt an 04.01.21 zum Artikel „Barmherzigkeit“ auf Seite 4/5, von dem sie ein Vorabmanuskript erhielt:
„Ihre Gedanken und Zitate zur Jahreslosung im Zwiebelturm beeindrucken mich und sie sind sicher für die
 LeserInnen des Zwiebelturms berührend und informativ.
 Ich habe noch nicht viel Zeit gehabt, über die Jahreslosung nachzudenken. Barmherzigkeit, Erbarmen! Die
 Flüchtlingsnot schreit die Aufforderung, barmherzig zu sein, geradezu gen Himmel. Die Aufforderung gilt
 allen, aber ich vermisse das vorbildliche, umfassende Handeln der Kirchen. Bonhoeffer kritisierte an der
 Bekennenden Kirche, dass sie nicht laut und mutig Vorbild war. Wie können wir nur so viele Menschen ein-
 fach ertrinken lassen z. B. oder die Not der Kinder zulassen!
 Ich weiß, es gibt hier keine einfachen Lösungen. Aber z. B. die Klimaproblematik wurde durch die kleine
 Greta weltweit hautnah für viele Menschen spürbar.“

Hans-Beat Motel, Pfr. i. R.,
Herrnhuter Brüdergemeine schreibt am 06.01.21: Vielen Dank für ihre Zeilen mit dem guten Beitrag zur Jah-
reslosung! Die Zitate sind wichtig und aufschlussreich zu diesem Thema - für mich übrigens ein zentrales
Wort des ganzen Evangeliums. Vor Jahren habe ich hier (in Königsfeld) darüber gepredigt; am Schluss bat
ich darum, dass wir auch uns selbst gegenüber barmherzig sein sollen - das vergessen wir gelegentlich.
Zeilfel                                 der
                  ...der Service macht’s
20

 Plattenservice und
   Geschenkkörbe                      Fleisch                    Regionales
      auch am Wochenende          und Wurstwaren              Obst- und Gemüse

                                                              Feinkostabteilung,
                                                                frische Salate,
Täglich frische Brote                                           Fertiggerichte,
  und Backwaren                       Frischfisch                Convenience

                                                               Weine aus aller
       Stehtisch-                   Zustellservice           Herren Länder, auch
                                       Sie kaufen ein,
     und Grillverleih                wir bringen‘s Heim        regionale Weine
     Hirschberg-Großsachsen • Im Sterzwinkel 1 • Tel.: 06201 602210
     Öffnungszeiten: Von Montag bis Samstag 7.00–21.00 Uhr
empathisch • leidenschaftlich • richtungsweisend

                                          So viele Gründe,
                                           sich für uns zu
                                            entscheiden

                                                                                                                                      21
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                                                                 W W W. D A S - Z A H N K O N Z E P T. D E
Lebendige Gemeinde

     Weltgebetstag 2021 - Vanuatu - Worauf bauen wir?

22

     (Roswitha Boehrnsen)                Als Titel des Weltgebetstags          Seit über 100 Jahren engagieren
     Für uns in Hirschberg liegt         2021 haben uns die Frauen eine        sich Frauen für den Weltgebets-
     Vanuatu am „Ende der Welt“! Im      Frage zum Nachdenken ge-              tag und machen sich stark für die
     Pazifik gelegen, bilden die 83      schickt „Worauf bauen wir?“ Der       Rechte von Frauen und Mäd-
     Inseln ein wahres Südseepara-       entsprechende Bibeltext steht am      chen in Kirche und Gesellschaft.
     dies mit üppigen Traumstränden      Ende der Bergpredigt Mt.7,14-28.      Besonders in diesen schweren
     und reich an Flora und Fauna.       In den Zeiten der Corona-Pande-       Zeiten brauchen Frauen weltweit
     Aber dieses Land steht an erster    mie hätte der Titel nicht aktueller   unsere Solidarität und wollen mit
     Stelle der bedrohten Länder der     sein können; denn weltweit fra-       uns Gottesdienst feiern.
     Erde durch den Klimawandel,         gen wir uns: Was zählt? Was ist
     der vor allem durch die Erwär-      uns wichtig? Was hält uns? Was        Das ökumenische Vorbereitungs-
     mung der Meere massive Ver-         trägt unser Leben, wenn alles ins     team lädt auch in diesem Jahr
     änderungen hervorruft. Im Jahr      Wanken gerät? Woraus besteht          am
     2015 machte ein Zyklon viele        mein Fundament, mit dem ich           Freitag, 05.März um 19.00 Uhr
     Menschen obdachlos und zer-         alle Stürme des Lebens über-          in die kath. Christkönigskirche
     störte 95 % der Ernte. Auf dieses   stehen kann? In den Zeiten der        ein,
     Ereignis weist uns die Malerin      Isolation und Distanz des letzten     selbstverständlich unter Be-
     des Titelbildes hin, auf dem eine   Jahres hatten wir viel Zeit, über     achtung der geltenden Hygiene-
     Mutter ihr Kind vor dem Wirbel-     diese fundamentalen Fragen            schutzbestimmungen.
     sturm beschützt.                    nachzudenken.
Erfolgreiche Geschäftsfrau mit Herz – Christina Sander
 (ARne Rosenau)                         unsere Grundschule und nach
 Es hat sich so eingespielt, dass       der Trennung der Eltern die
 ich jede neue Ausgabe des              Hauptschule in Leutershausen.
„Zwiebelturms“ unseren Anzei-           Monika und Günter Fath, den ich
 genkunden mit einem Dankes-            in seiner Glanzzeit als „Weih-
 schreiben persönlich bringe - so       eimer Blütensänger“ und ersten
 auch dem Friseursalon Fath im          Bass des MGV Großsachsen
 Siebenbürgerhof, der von Anfang        bewunderte, ziehen zusammen
 an, seit wir Werbung aufgenom-         und geben Christina und Markus
 men haben, dabei ist. Wenn mög-        ein neues Zuhause. 1986 kommt
 lich, kommt Christina Sander, seit     ihre Schwester Verena dazu. Sie
 2002 Inhaberin des Traditions-         ist heute Religionslehrerin und
 unternehmens, das im nächsten          unserer Kirchengemeinde nach
Jahr Hundert wird, nach vorne           wie vor verbunden.
– stets fröhlich und freundlich.
 Auch ihr Mann Daniel, der bis          Jung gefreit … auf Christina
 zum 30. Lebensjahr Maurermeis-         und Daniel trifft das zu
 ter war, dann eine Friseurlehre        Christina hat gerade ihre Lehre
 bei seiner Frau Christina machte       begonnen, die Augustabende
 und lange schon Friseurmeister         1990 sind angenehm warm und                                                23
 ist, trägt mit seiner Freundlichkeit   auf dem „Gassefest“ der Groß-        zweimal wöchentlichem Training
 zu der Atmosphäre des Geschäf-         sachsener Vereine geht es hoch       in Weinheim, leider jetzt ebenfalls
 tes bei. Von den vier Angestellten     her. Da lernt sie Daniel kennen.     nicht möglich, und alles, was mit
 kenne ich nur Mia Greth, die           Seitdem sind sie unzertrennlich,     Natur, Wald, Harmonie zu tun
 auch unsere Kirchendienerin ist.       leben und arbeiten eng zusam-        hat. Dazu gehören Reisen und
                                        men. Strahlend erzählt sie: „Es      das Meer. Und gutes Essen. Das
Überraschung zu Beginn unse-            war der 8. Sept. 2001, da wurden     muss nicht im Restaurant sein;
res Gespräches                          wir von Pfarrerin Britsch getraut.   denn wir kochen beide leiden-
Der Friseursalon ist coronabe-          Es war ihre erste Trauung in         schaftlich. Wenigstens das bleibt
dingt geschlossen. Zwangspause.         Großsachsen.“                        uns trotz der Pandemie erhalten.
So hat meine Gesprächspart-
nerin etwas Zeit für unser Ge-          Natürlich ist die tüchtige Ge-       Hoch erfreut ist Christina Sander
spräch. Von der Luisenstraße,           schäftsfrau stolz auf die bei        darüber, als Stellvertreterin unse-
in der das Ehepaar Sander mit           Friseurmeisterschaften errunge-      rer Kirchengemeinderätin Bärbel
Lea (bald 16) und Rafael (12) seit      nen Preise und Auszeichnungen;       Rudolph in die Bezirkssynode
zwei Jahren in einem schönen,           zunächst als baden-württember-       unseres Kirchenbezirks gewählt
älteren Haus wohnt, stapft sie          gische Landesmeisterin, dann         worden zu sein. Bis jetzt ist sie
an diesem Morgen durch den              als Deutsche Meisterin. Sie ist      bei mehreren Synoden gewesen.
nasskalten Schnee zum Zwiebel-          gut platziert bei der Europameis-    Ihr liegt das Wohl und Weh unse-
turminterview. Obwohl wir weit          terschaft in Athen sowie ande-       rer Kirche sehr am Herzen; des-
voneinander am langen Tisch             ren Wettkämpfen in Österreich,       halb unterstützt sie auch unsere
sitzen, ohne Kaffee und Gebäck,         Italien, Belgien, Holland, Canada    Kirchengemeinde auf vielfältige
kommt sogleich eine fröhlich-lus-       und der Schweiz – und dann der       Weise. Und da sind wir wieder
tige Stimmung auf. Frau Sander          Traum von der Weltmeisterschaft      beim „Zwiebelturm“, den sie sehr
lässt mich von ihrem Vater, Bernd       in Seoul/Korea, bei der sie mit      schön und interessant findet.
Daum, den ich als hohen Tenor           der deutschen Nationalmann-
im MGV Sängerbund 1883 e.V.             schaft den vierten Platz belegt.     Wir könnten noch lang miteinan-
Großsachsen kenne, grüßen.                                                   der plaudern, aber es ist Mittags-
Bei ihm und ihrer Mutter Monika         Nein, nicht nur Arbeit – ich         zeit. Noch rasch ein Foto vor dem
wachsen die am 25.12.1975 ge-           habe auch Hobbys                     Modell unserer Zwiebelturm-
borene Christina und ihr Bruder         Dazu gehört seit 2 Jahren „olym-     Kirche und ... danke für Ihre Zeit,
Markus auf. Christina besucht           pisches Gewichtsheben“ mit           liebe Frau Sander.
Lebendige Gemeinde

     Es ist ein Ros entsprungen
     (ARne Rosenau/Andreas Well)
     Kirchen- und Posaunenchöre lie-
     ben den Choralsatz von Michael
     Praetorius, der in der Weih-
     nachtszeit oft und oft gesungen                                           der kirchlichen Chöre gehören.
     wird. Der Komponist der Renais-                                           Sie sind nach wie vor im regen
     sance und des Frühbarocks ist                                             Gebrauch. Das liegt sicherlich an
     am 15. Febr. 1571 in Creuzburg                                            seiner klaren musikalischen Aus-
     an der Werra (Wartburgkreis)                                              drucksweise, die dennoch kunst-
     geboren. Das wusste ich noch                                              voll die Worte in Musik überträgt.
     nicht, als meine Frau und ich den                                        - Es ist ja ein enormes Zeichen,
     Ort 2007 besuchten. Wir waren                                             dass wir noch heute mehrere
     auf der Suche nach Material über                                          Werke von Praetorius in unserem
     die Landgräfin Elisabeth von                                              Gesangbuch - nicht nur am Ran-
     Thüringen, die „Heilige Elisabeth“                                        de - benutzen, z. B. EG 29 „Den
     (1207-1231) für einen Gedenk-                                             die Hirten lobeten sehre (Quem
     gottesdienst in unserer Kirche.      Die Namen anderer Komponisten        pastores laudavere), EG 69 „Der
     Elisabeth wohnte häufig in der       seiner Zeit, denen er auf seinen     Morgenstern ist aufgedrungen“,
     Burg Creuzburg, ja sie verbrach-     Reisen begegnete oder mit ihnen      EG 121 „Wir danken dir, Herr
24   te hier sogar mehr Zeit als auf      zusammenarbeitete, lesen sich        Jesu Christ“, EG 181,7 Canon
     der Wartburg. Wir besichtigten       wie ein Almanach evangelischer      „Jubilate Deo“ und natürlich EG
     die kleine Stadt mit der impo-       Kirchenmusik: Hans Leo Haßler,       30 „Es ist ein Ros entsprungen“.
     santen, achthundert Jahre alten      Samuel Scheidt, Heinrich Schütz
     Werra-Brücke.                        und Johann Hermann Schein.          Vor 400 Jahren starb Michael
                                                                              Praetorius am 15. Februar 1621,
     An der St.-Nikolai-Kirche ent-       Unser Organist Andreas Well         an seinem 50. Geburtstag, in
     deckten wir die Gedenktafel für      schreibt: „Allerdings kann ich zu   Wolfenbüttel. Dort ist er in der
     den bedeutenden Kirchenmu-           Praetorius nicht viel mehr sagen,   Marienkirche begraben.
     siker der Renaissance und des        als dass seine Motetten nach
     Frühbarock – Michael Praetori-       wie vor zum festen Repertoire
     us (1571-1621). Als Komponist,
     Organist, Musikwissenschaftler
     und Hofkapellmeister zweier Her-
     zöge von Braunschweig-Wolfen-
     büttel war er sehr erfolgreich.

                                          Die Burg Creuzburg
Kirchen in der Diaspora bitten um Ihre Hilfe
(Pfr. Andrea Schweizer,
GAW Baden)
Das GAW Gustav-Adolf-Werk ist
das Diasporawerk der Ev. Landes-
kirche in Baden. Schon seit 1843                                                Falls Sie noch mehr wissen wollen
unterstützt es evangelische Min-                                                über unsere Arbeit und unsere Part-
derheitenkirchen und -gemeinden                                                 nerkirchen, melden Sie sich bei uns:
in Osteuropa, Südeuropa, Latein-                                                GAW-Geschäftsstelle, Blumenstr. 1,
amerika und seit einigen Jahren                                                 76133 Karlsruhe, Tel. 0721/9175-335,
auch im Nahen Osten. Zusammen                                                   gaw-baden@ekiba.de
mit anderen GAWs der EKD
Hilft das GAW 40 Kirchen mit                                                    Wohin spenden?
inzwischen 2 Millionen Euro.                                                    Evang. Kirchengemeinde Großsach-
Aus Baden beteiligen wir uns mit                                                sen, Konto: Volksbank
120.000 Euro. Helfen Sie uns                                                    Kurpfalz eG, IBAN:
dabei?                                                                          DE07 6709 2300 0033 4102 71
                                                                                Vermerk „GAW 2021“
Schwerpunkte 2021 sind                  … und Spanien, Kirgisistan und
Argentinien, Brasilien,                 Österreich
Uruguay …                               In Europa brauchen beispielsweise
In Lateinamerika sind es in Argen-      in Spanien oder auch Kirgisistan
tinien und Brasilien im Besonderen      sozialdiakonische Projekte unsere                                                  25
die indigenen Völker, die unter den     Hilfe, die sich der Ärmsten der
Folgen der Coronakrise beson-           Armen, d.h. der Obdachlosen an-
ders leiden. In Uruguay wollen wir      nehmen. Und selbst in Österreich
behinderten Menschen, denen es          braucht „s’Häferl“, eine Anlaufstelle
jetzt an Unterstützung fehlt, helfen.   für Haftentlassene, Armutsbetrof-
                                        fene und Obdachlose, finanzielle
                                        Hilfe.                                  s‘Häferl in Wien

Grüße an die Partnergemeinde Boitzenburg

Liebe Boitzenburger, nun stehen wir schon wieder tief im neuen Jahr. Vor genau einem Jahr begann die Pandemie. Jetzt
hoffen wir, dass sie absehbar ein Ende findet und wir zu einem normalen Gemeindeleben mit Gottesdiensten, Chor- und
Posaunenchorarbeit, Konzerten und der Arbeit unserer Gruppen und Kreise zurückfinden. Das wünschen wir auch Ihnen
sehr herzlich. Erst jetzt können wir Ihnen, unserer Partnergemeinde, unsere Anteilnahme zum Ableben von
                                           Sieghart Dietlof Graf von Arnim a. d. H.
                           * 16.09.1928 in Arnimsheim (Buchenhain), † 23.10.2020 in Hannover
aussprechen. Aus Ihrem „Kirchenboten“ übernahmen wir die folgenden Zeilen, um unsere Gemeinde über Graf Arnim zu
informieren. Er floh mit seiner Familie nach 1945 in den Westen Deutschlands und arbeitete sich im Laufe der Jahre bis
an die Spitze des Darmstädter Chemie- und Pharmaunternehmens E. Merck hoch. Nach seiner Pensionierung schrieb er
mehrere Bücher, u. a. über seine Familie in Boitzenburg. Er blieb sein Leben lang mit seiner alten Heimat verbunden. Die
Boitzenburger Kirchengemeinde verdankt ihm ein großes Engagement bei der Sanierung der Kirche „St. Marien auf dem
Berge“ und viele Besuche und Gespräche mit ihm und seiner Frau. Er hat auch maßgeblich die Fäden geknüpft, die in
den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts zur Partnerschaft zwischen unseren Gemeinden führte.
Die Großsachsener, die ihn kannten, werden seine offene, menschenfreundliche Art und Initiative für das Partnerschafts-
verhältnis nicht vergessen.
(Hermann Volk/ARne Rosenau)
26                                                         Seniorenzentrum am Turm

                                                  Dauer- und Kurzzeitpflege
                                                  Betreutes Seniorenwohnen
                                                            Ingo Pregartner und sein Team
Sicherheit und Geborgenheit                                 Riedweg 2, 69493 Hirschberg
           im Alter                                         Tel.: 06201 25938-0
                                                            seniorenzentrum-am-turm@ev-heimstiftung.de
                                                            www.ev-heimstiftung.de

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                                                   Unsere Energiepreise stehen Kopf!
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                                                                                                                     Unser CO2- Bonus entspricht somit den
                                                                                                  im Wert von        Kosten für den CO2-Preis von 10.000 kWh.
                                                                                            45,50 € (netto)

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Kirche und Kirchengeschichte

7 Wochen Ohne
 (EKD)
 Millionen Menschen lassen sich
 jährlich mit „7 Wochen Ohne“, der
 Fastenaktion der evangelischen
 Kirche, aus dem Trott bringen.
 Sie verzichten nicht nur z. B. auf
 Schokolade oder Nikotin, son-
 dern folgen der Einladung zum
 Fasten im Kopf: sieben Wochen
 lang die Routine des Alltags hin-
 terfragen, eine neue Perspektive
 einnehmen, entdecken, worauf
 es ankommt im Leben. Seit
 mehr als 30 Jahren lädt
„7 Wochen Ohne“ dazu ein, die
 Zeit zwischen Aschermittwoch
 und Ostern bewusst zu erleben
 und zu gestalten.

Der ZDF-Fernsehgottesdienst           27
zur Eröffnung der diesjährigen
Fastenaktion „Spielraum! Sieben
Wochen ohne Blockade” fand
am Sonntag, dem 21. Februar
2021 in der Johannesgemeinde
in Eltville-Erbach statt. Mit dabei
waren Regionalbischöfin i.R.
Susanne Breit-Keßler, 7 Wochen
Ohne-Geschäftsführer Arnd
Brummer und Pfarrerin Bianca
Schamp. Haben Sie ihn gese-
hen?

 Sie können den Fastenkalender
„7 Wochen Ohne“ bestellen, mit
 Denkanstößen in Text und Bild –
 47 Tage lang. Wöchentliche
 Impulse zu den Wochenthemen
 können Sie als Fastenmail abon-
 nieren.

(www.7wochenohne.evangelisch.de)
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