CORONAVIRUS SARS-COV-2 - ERGÄNZENDE EMPFEH-LUNGEN DER GESETZLICHEN UNFALLVERSICHERUNG FÜR DIE GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG IN SCHULEN - DGUV ...
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Stand: 10. September 2021
Coronavirus SARS-CoV-2 - Ergänzende Empfeh-
lungen der gesetzlichen Unfallversicherung für
die Gefährdungsbeurteilung in Schulen
Bei der Bekämpfung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 stellt die Gefährdungsbeurtei-
lung ein wichtiges Instrument dar, um notwendige Infektionsschutzmaßnahmen abzuleiten. Die
vorliegenden ergänzenden Empfehlungen für die Gefährdungsbeurteilung in Schulen beruhen auf
dem SARS-CoV-2 - Schutzstandard für Schulen, der den Arbeitsschutzstandard des Bundesministe-
riums für Arbeit und Soziales (BMAS) konkretisiert. Nach der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung
ist die Gefährdungsbeurteilung hinsichtlich zusätzlich erforderlicher Maßnahmen des betrieblichen
Infektionsschutzes zu überprüfen und zu aktualisieren. Bei der Festlegung und der Umsetzung der
Schutzmaßnahmen in der Schule kann der Impf- oder Genesungsstatus der am Schulleben beteilig-
ten Personen berücksichtigt werden. Die SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel der Arbeitsschutzaus-
schüsse beim BMAS konkretisiert für den Zeitraum der Epidemie in Deutschland die Anforderun-
gen an den Arbeitsschutz im Hinblick auf SARS-CoV-2. Die ergänzenden Empfehlungen für die
Gefährdungsbeurteilung in Schulen bilden zwei unterschiedliche Formen des Schulbetriebs ab.
Bei der Ableitung von Maßnahmen ist das regionale Infektionsgeschehen zu berücksichtigen.
• eingeschränkter Regelbetrieb: Wechsel von Präsenzphasen in der Schule und Lernphasen zu
Hause zur Sicherstellung des Mindestabstandes
• Regelbetrieb: vollumfänglicher Unterricht ohne Einhaltung des Mindestabstandes während des
Unterrichts
Ziel ist es auch weiterhin, das Risiko einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 für Schülerinnen und Schü-
ler, das Lehrpersonal, weitere Beschäftigte und ehrenamtlich Tätige in der Schule sowie Eltern
durch geeignete Maßnahmen soweit wie möglich zu minimieren.
Mit diesen Empfehlungen möchte die gesetzliche Unfallversicherung ein verantwortungsvolles
Vorgehen und die Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure unterstützen, damit die Sicherheit und
Gesundheit aller am Schulleben Beteiligten gewährleistet bleiben und Schulschließungen vermie-
den werden.
SARS-CoV-2-Schutzstandard Schule
www.dguv.de Webcode: d1182887
1/6Eingeschränkter
Regelbetrieb
Regelbetrieb
Maßnahmen Hinweise
Grundsätze www.dguv.de Webcode: d1182887
Tragen von Mund-Nase-Schutz, wenn der Mindestab-
stand von 1,5 m und die Regelungen zur Raumbele-
x x
gung (z. B. Mindestgrundflächen) nicht sicher einge-
halten werden können
Kein Aufenthalt von Personen mit Symptomen einer
SARS-CoV-2-Infektion auf dem Schulgelände und in x x
der Schule
Angebot für Beschäftigte zur Testung auf SARS-CoV-2 Nach § 4 Corona-ArbSchV ist das Angebot Beschäftig-
ten zu unterbreiten, soweit diese nicht ausschließlich
in der eigenen Wohnung arbeiten.
x x Für die Teilnahme am Präsenzunterricht sollten auch
Schülerinnen und Schüler zweimal wöchentlich mit-
tels eines anerkannten Tests auf eine Infektion mit
dem Coronavirus getestet werden.
Empfehlung, die Corona-Warn-App zu installieren Den Beschäftigten wird die Nutzung der App empfoh-
https://www.zusammengegencorona.de/infor- len, gleichzeitig sollte eine entsprechende Empfeh-
mieren/corona-warn-app/ lung an die Eltern gegeben werden. Die Nutzung der
App des Robert-Koch-Instituts ist freiwillig und dient
x x
dazu, Infektionsketten besser nachzuverfolgen und
die Ausbreitung des Virus zu begrenzen.
Generelle Maßnahmen www.dguv.de Webcode: d1182818
Durchführung bzw. Aktualisierung der Gefährdungs- Bei der Festlegung und der Umsetzung der Schutz-
beurteilung maßnahmen in der Schule kann der Impf- oder Gene-
sungsstatus der am Schulleben beteiligten Personen
berücksichtigt werden. Hierbei ist auch die besondere
x x
Situation in Bezug auf den Impfstatus der Schülerin-
nen und Schüler zu berücksichtigen, da für unter
12-Jährige derzeit in Deutschland kein Impfstoff
zugelassen ist.
Erstellung bzw. Anpassung der Hygienepläne x x
Einrichtung eines Krisenstabs zur Koordination und
x x
Kontrolle der Infektionsschutzmaßnahmen
Technische Maßnahmen www.dguv.de Webcode: d1182754
Gestaltung der Lern-, Lehr- und Arbeitsplätze
Einhaltung des Mindestabstandes sowie der Regelun- z. B. durch entsprechende Aufstellung von Tischen
gen zur Raumbelegung (z. B. Mindestgrundfläche) in und Stühlen, Entfernung von überzähligem Mobiliar;
x
den Unterrichtsräumen zwischen den Schülerinnen der Sitzplan der Schülerinnen und Schüler in der Klas-
und Schülern se sollte fest bestehen bleiben
Einhaltung des Mindestabstandes sowie der Regelun- z. B. durch entsprechende Aufstellung von Tischen
gen zur Raumbelegung (z. B. Mindestgrundfläche) in und Stühlen, Entfernung von überzähligem Mobiliar
x x
den Arbeitsbereichen zwischen den Beschäftigten
(z. B. Lehrerzimmer, Büros, Werkstatt)
2/6Eingeschränkter
Regelbetrieb
Regelbetrieb
Maßnahmen Hinweise
Einhaltung des Mindestabstandes sowie der Regelun- z. B. durch entsprechende Aufstellung des Lehrerti-
gen zur Raumbelegung (z. B. Mindestgrundfläche) x x sches sowie ein umsichtiges Verhalten aller am Unter-
zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern richt Beteiligten
Bereitstellung von Waschgelegenheiten mit Seife und
x x
Einmalhandtüchern (Textil oder Papier)
Kennzeichnung der Verkehrswege, ggf. Im Regelbetrieb soweit möglich (x), z. B. Definition der
Einbahnwegeregelungen treffen x (x) Ein- und Ausgänge, rutschfeste Bodenmarkierungen,
Hinweisschilder - ggf. durch Aufsicht unterstützen
Austattung der Sekretariatsarbeitsplätze mit transpa-
renten Abtrennungen und rutschfesten Bodenmarkie- x x
rungen
Sanitärräume, Mensa, Pausenbereiche
Austattung der Waschgelegenheiten mit Seife und
x x
Einmalhandtüchern (Textil oder Papier)
Festlegung, ggf. Erhöhung der Reinigungsintervalle
x x
der Sanitärräume
Festlegung der max. Anzahl der Personen, die gleich-
zeitig einen Sanitärraum nutzen; Anbringen von Hin- x x
weisschildern und rutschfesten Bodenmarkierungen
Einhaltung des Mindestabstandes in den z. B. durch entsprechende Aufstellung von Tischen
ensabereichen zwischen den Schülerinnen und
M x x und Stühlen
Schülern
Zeitversetzte Nutzung des Mensabereiches; Ausgabe
x x
von vorkonfektioniertem Essen und Besteck
Anbringen von transparenten Abtrennungen an der
x x
Essenausgabe
Zuweisung und Kennzeichnung von Pausenbereichen
für einzelne Klassen zur Vermeidung des Kontaktes x
zwischen einzelnen Klassen
Zuweisung und Kennzeichnung von Pausenbereichen
für einzelne Klassen zur Einhaltung des Mindestab- x
standes zwischen den Schülerinnen und Schülern
Einhaltung des Mindestabstandes zwischen den
x x
Beschäftigten in den Pausenbereichen
Lüftung
Regelmäßige Lüftung der Unterrichts- und Arbeitsräu- Empfehlung: CO2-Ampeln oder Messgeräte zur Be-
me (möglichst alle 20 Minuten) stimmung der CO2-Konzentration in der Luft in Klas-
senräumen einsetzen; die max. CO2-Konzentration
x x
darf 1.000 ppm nicht überschreiten; in der Zeit der
Epidemie soll dieser Wert soweit wie möglich unter-
schritten werden.
3/6Eingeschränkter
Regelbetrieb
Regelbetrieb
Maßnahmen Hinweise
Lernen und Arbeiten am häuslichen Lern- und Arbeitsplatz
Beachtung der Empfehlungen zur Nutzung des Ho-
x x
meoffice
Konferenzen und Dienstbesprechungen
Einhaltung des Mindestabstandes sowie der Regelun-
gen zur Raumbelegung (z. B. Mindestgrundfläche) bei
x x
Konferenzen und Dienstbesprechungen zwischen den
Beschäftigten; Austausch über digitale Medien
Organisatorische Maßnahmen www.dguv.de Webcode: d1182803
Organisation des Schulbetriebes
Einhaltung des Mindestabstandes sowie der Regelun- z. B. durch Reduzierung der Gruppengröße / Halbie-
gen zur Raumbelegung (z. B. Mindestgrundfläche) x rung der Klassen, Anpassung der methodisch-didakti-
zwischen Schülerinnen und Schülern schen Konzepte, Verzicht auf Gruppenarbeit
Beibehaltung der Gruppen, keine Durchmischung mit Während des gesamten Schulbetriebs (während des
anderen Gruppen, Dokumentation der Gruppenzu- x x Unterrichts und der Pausen sowie im Rahmen von
sammensetzung (inkl. Sitzplan) Ganztagsangeboten)
Einhaltung des Mindestabstandes sowie der Regelun-
gen zur Raumbelegung (z. B. Mindestgrundfläche)
x x
zwischen den Beschäftigten sowie zwischen Beschäf-
tigten und Schülerinnen bzw. Schülern
Planung des Personaleinsatzes unter Berücksichti-
gung länderspezifischer Vorgaben und Definition von x x
Risikogruppen
Sicherstellung der Grundversorgung in Bezug auf
x x
Ersthelferinnen und Ersthelfer
Festlegung, ggf. Erhöhung der Reinigungsintervalle z. B. bei wechselnder Raumbelegung
x x
von Räumen und hochfrequentierten Kontaktflächen
Organisation der regelmäßigen Händehygiene x x
Bei Bedarf Bereitstellung geeigneter Hautpflege x x
Verzicht auf gegenseitige Berührungen x x
Lehr- und Lernmittel
Personenbezogene Nutzung von Lehr- und Lernmit- Bei Bedarf Reinigung vor der Übergabe an andere
x x
teln Personen
Unterrichts- und Pausengestaltung
Festlegung zeitversetzter Unterrichts- und In Abhängigkeit von den konkreten örtlichen Gege-
x x
Pausenzeiten, ggf. auch räumliche Entzerrung benheiten
Festlegung der maximalen Anzahl der Personen, die Zur Einhaltung des Mindestabstandes
x
gleichzeitig einzelne Bereiche nutzen
4/6Eingeschränkter
Regelbetrieb
Regelbetrieb
Maßnahmen Hinweise
Schulfremde Personen
Beschränkung des Aufenthaltes von Externen in der
x x
Schule
Organisation des Schulwegs
Abstimmung zwischen den Schulsachkostenträgern Ggf. Erhöhung der Beförderungskapazitäten (z. B. bei
und Befördungsunternehmen zur Sicherstellung der zeitlich gestaffeltem Unterrichtsbeginn); länderspezi-
x x
Schülerbeförderung fische Regelungen sowie Vorgaben durch das Infek-
tionsschutzgesetz beachten
Einhaltung des Mindestabstandes zwischen den Bei der Unterweisung der Schülerinnnen und Schüler
Schülerinnen und Schülern im Wartebereich für die x x zu berücksichtigen
Schülerbeförderung
Handlungsanweisungen für Verdachtsfälle
Festlegung schulspezifischer Regelungen u.a. Betretungsverbot für symptomatische Personen,
Umgang mit Verdachtsfällen und positiven Ergebnis-
x x
sen von Antigen-Schnelltests, Abstimmung mit Ge-
sundheitsbehörden
Festlegung des Vorgehens beim Auftreten von Infek-
tionsfällen gemeinsam mit den zuständigen Gesund- x x
heitsbehörden
Psychische Belastung durch Corona minimieren
Ableitung geeigneter Maßnahmen im Rahmen der
x x
Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen
Personenbezogene Maßnahmen www.dguv.de Webcode: d1182854
Mund-Nase-Schutz (MNS) und Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
Tragen von MNS durch Beschäftigte, Schülerinnen Einhaltung des Mindestabstand hat Priorität, Tragezeit-
und Schüler, wenn der Mindestabstand und die Rege- begrenzungen beachten
x x
lungen zur Raumbelegung nicht eingehalten werden
können
Personenbezogene Benutzung und Bereitstellung von
x x
PSA
Unterweisung und aktive Kommunikation
Unterweisung zu Maßnahmen der Prävention und des zum Thema Impfung und Immunisierung können u. a.
Infektionsschutzes die Lehrmaterialien aus dem Portal Lernen und Ge-
x x
sundheit der DGUV verwendet werden
( https://www.dguv-lug.de Webcode: lug1003386)
Information über bestehende Hygieneregeln x x
Unterweisung der Ersthelferinnen und Ersthelfer zum
x x
Verhalten im Notfall in der aktuellen Situation
5/6Eingeschränkter
Regelbetrieb
Regelbetrieb
Maßnahmen Hinweise
Arbeitsmedizinische Vorsorge und Umgang mit besonders schutzbedürftigen Personen
Angebot zur arbeitsmedizinischen Vorsorge für die
Beschäftigten (inkl. Beratung zu besonderen Gefähr- x x
dungen)
Festlegung spezieller präventiver Maßnahmen für
besonders schutzbedürftige Personengruppen unter
x x
Hinzuziehung der Betriebsärztin bzw. des Betriebs-
arztes
Damit ein sicherer und gesunder Unterricht gewährleistet werden kann, müssen alle Beteiligten
informiert (unterwiesen) sein. Insbesondere Schülerinnen und Schüler sollten altersgerecht
regelmäßig an die Hygienemaßnahmen erinnert werden. Die gesetzliche Unfallversicherung
stellt hierzu Materialien auf
www.dguv.de/publikationen;
www.kommmitmensch.de;
https://www.dguv-lug.de/ zur Verfügung.
Weitere Materialien sind im SARS-CoV-2 - Schutzstandard für Schulen verlinkt, der ebenfalls auf
www.dguv.de/Webcode/d1182887 zu finden ist.
Herausgegeben von Aktualisierungen 10. September 2021
Deutsche Gesetzliche » redaktionelle Änderungen
Unfallversicherung e.V. (DGUV) » Anpassung aufgrund der ersten Verordnung zur
Änderung der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung
Glinkastraße 40 (Corona-ArbSchV) vom 06.09.2021
10117 Berlin » Streichung der Notbetreuung als Form des Schulbetriebs
Telefon: 030 13001-0 (Zentrale)
Fax: 030 13001-9876
E-Mail: info@dguv.de
Internet: www.dguv.de
Download unter:
www.dguv.de/publikationen Webcode: p021517
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