JOURNAL - NÖ Betreuungszentren

 
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                                                                  2|2016
AKTUELLES & WISSENSWERTES AUS NÖ PFLEGEHEIMEN | www.noelandesheime.at

       | 3 Theaterfest NÖ | 4 Deutscher Besuch | 5 Eröffnungen
       | 6 Serie „Heim der Zukunft“: Ehrenamt | 10 Ausstellung
       | 12 Pflege | 14 Bewegung | 17 Gartensaison | 18 Regionen
JOURNAL - NÖ Betreuungszentren
Inhalt

                                                                        3-4 News & Aktuelles
                                                                        NÖ Zukunftspreis 2016. Serie „Mittendrin im Leben“.
                                                                        Pflegenews. Deutscher Besuch in drei Landesheimen.

                                                                        5 Eröffnungen & Jubiläen
                                                                        In Wolkersdorf und Mauer wurden neue Häuser eröffnet.
                                                                        Sommer und Herbst bringen zahlreiche Heimjubiläen.

                                                                        6-9 Serie: Heim der Zukunft
                                                                        Die Perspektiven des neuen Managements Ehrenamt und
                                                                        Alltagsbegleitung stehen zum Abschluss der Zukunfts-SERIE
                                                                        „Leben entfalten – Zukunft gestalten“ in Landesheimen.

                                                                        10-11 Ausstellung in St. Pölten
                                                                        Die neu gestalteten Gänge der Abteilung GS7 präsentieren
                                                                        sich als moderne „Visitenkarte“ mit innovativem Inhalt.

                                                                12-13 Die vielen Aspekte der Pflege
                                                                        Zum Internationalen Tag der Pflege. Interkulturelle Pflege.
                                                                        Neuer Hitzewarn-Service NÖ. „SozialMarie“ und E-Qalin®.

                                                                        14-15 Bewegung im Alter
                                                                        Fußball-EM und schönes Wetter motivieren die Heime zu
                                                                        noch mehr Aktivitäten und Ausflügen für BewohnerInnen.

                                                                        16-18 Lebenswelt Heim
                                                                        Kunstgenuss für Jung & Alt. Jetzt ist Garten- und Erntezeit.
                                                                        Nachhaltigkeitstage. Buntgemischtes aus den Regionen.

                                                                19 Service, Sommerwünsche & Termine
                                                                 EUROphorie 2016 und Sportaktivitäten in Landesheimen.
                                                                 Wichtige Termine im 2. Halbjahr 2016. Schönen Sommer.

IMPRESSUM: Für den Inhalt verantwortlich: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Landeskrankenanstalten und Landesheime, Tel. 02742/9005-16378, post.gs7@noel.gv.at,
www.noelandesheime.at; Redaktion und Gestaltung: Team Stadler, helga@sta9.at; www.etopia.at; Coverfoto: Roman Jandl, LPH Scheiblingkirchen

2 JOURNAL 2|2016
JOURNAL - NÖ Betreuungszentren
Editorial

Ein Sommer voll
NÖ Theaterfeste
                                                       Das Theaterfest Nieder-
                                                       österreich präsentiert
                                                       sich heuer mit 27 Premi-                    Liebe Leserin,
                                                       eren an 22 Spielorten.                      lieber Leser!
                                                       Von Oper, Schauspiel,                         Niederösterreichs Pflegeheime
                                                       Musical bis zu Operette.                    sind offene Häuser. Offen für Im-
                                                                                                   pulse und neue Entwicklungen. Als
                                                          Das kulturelle Leben sei ein unver-      „soziale Zentren“ öffnen sie sich
                                                        zichtbarer Motor für das Land und den      für die örtliche Bevölkerung, allen
                                                        Tourismus, betonte Landeshauptmann         Generationen, Freiwilligen oder
                                                        Dr. Erwin Pröll. Jeder investierte Euro    Vereinen, um so die BewohnerIn-
                                                        in die Kultur verzinse sich vielfach.      nen in den Mittelpunkt gesell-
                                                        Kultur ist ein Trumpf in der Hand,         schaftlichen Lebens zu stellen.
                                                        Menschen würden dadurch aktiv wer-         „Mittendrin im Leben“ nennt sich
                                                        den. 90 Prozent der NÖ Bevölkerung         dementsprechend die aktuelle Ver-
                                                        sei der Ansicht, dass sich Niederöster-    anstaltungsreihe der ARGE NÖ
                                                        reich als ein Kulturland etabliert habe.
                                    © NLK / Pfeiffer

                                                                                                   Heime gemeinsam mit den NÖ Lan-
                                                        Pröll: „Investment in die Kultur bedeu-
                                                                                                   despflegeheimen. Sie zeigt einmal
                                                        tet Fortschritt in der Gesellschaft.“
                                                                                                   mehr, mit welcher Vielfalt an Aktio-
                                                         Durch Kultur werden Menschen              nen und Projekten die NÖ Heime zu

A
        lle 22 Spielorte waren bei                      sensibler und mutiger am Weg in die        beliebten Orten der Begegnung
        der großen Programmpräsen-                      Zukunft. Investiere man in die Kultur,     werden und dabei Mitglieder jeder
        tation Anfang Mai im Novo-                      tue man „gut daran im Interesse der        Generation gern miteinschließen.
matic Forum in Wien vertreten, von                      nächsten Generationen“, so LH Pröll.
A wie Altenburg bis W wie Weitra. Es                                                               Mittendrin im Leben
sei heuer wieder ein abwechslungs-
                                                        Festspielvielfalt in NÖ                     Die Tagung der Fachgruppe Pfle-
reiches Programm, so Werner Auer,
                                                                                                   ge beschäftigte sich zuletzt mit
Obmann des Theaterfestes Nieder-                          Insgesamt 22 Spielorte warten mit 27
österreich. 363 Vorstellungen mit 27                    Premieren auf. Das Theaterfest bietet      „Interkulturellen Aspekten in der
Premieren von Mitte Juni bis Mitte                      in der heurigen Saison dem kulturin-       Pflege“. In der Serie „Heim der
September in allen Genres sei eine                      teressierten Publikum Festspielvielfalt    Zukunft“ stellen wir diesmal den
Vielfalt, die kein anderes Bundesland                   von Oper über Operette und Musical         Bereich „Ehrenamt und Alltagsbe-
zu bieten hat. Und man zeigt neue                       bis hin zu Schauspiel und Komödie.         gleitung“ näher vor. Dem wichtigen
Stücke. 2016 gibt es auch zwei Urauf-                   Man erwartet wieder an die 200.000         Thema „Bewegung im Alter“ mit
führungen und zwei Österreichische                      BesucherInnen im ganzen Land.              einem Augenzwinkern in Richtung
Erstaufführungen beim Theaterfest.                      Infos: http://theaterfest-noe.at           Fußball-EM widmet sich eine Repor-
                                                                                                   tage aus unseren Häusern. Das und
                                                                                                   mehr finden Sie in dieser Ausgabe.
NÖ Zukunftspreis 2016                                                                              Sie eröffnet wieder interessante
ganz im Zeichen des Ehrenamtes                                                                     Einblicke in den facettenreichen
                                                                                                   Heimalltag bis hin zu „blau-gelbem“
                                                                                                   Know-how, das auch ausländische
B   eim mittlerweile 10. NÖ Zukunftspreis, ausgeschrieben von der NÖ Landes-
    akademie, stehen das Ehrenamt und die Freiwilligen im Zentrum. In drei Kate-
gorien, nämlich „Integration“, „Zivilcourage“ sowie „Vereine und Institutionen“,
                                                                                                   Delegationen überzeugt. Ich wün-
                                                                                                   sche Ihnen viel Freude beim Lesen
sollen Engagement, Mut und Zivilcourage der Bevölkerung vor den Vorhang ge-                        und einen schönen Sommer.
holt werden, ist LH Dr. Erwin Pröll wichtig. Der Preis ist mit insgesamt 30.000
Euro dotiert. Die Projekte können bis zum 31. August 2016 eingereicht werden.                      Mag.a Barbara Schwarz
Infos und Details zur Einreichung auf: www.zukunftspreis.noe-lak.at                                Landesrätin für Soziales, Bildung, Familie

                                                                                                                      JOURNAL 2|2016 3
JOURNAL - NÖ Betreuungszentren
Pflegenews

Film zu „Pflege in NÖ“                     Delegation aus
                                           Deutschland in NÖ
                    Ein sehr berüh-
                  rendes „Österreich
                  Bild am Sonntag“
                  zum Thema „Alten-
                  pflege in Niederös-
                  terreich“ zeigte der
                                           Gerne und immer wieder sind NÖ Landesheime
                  ORF am 10. April.        Gastgeber für ausländische Delegationen. Im
                  Gratulation an das
Team des ORF Landesstudios NÖ und
                                           April 2016 gab es nun Besuch aus Deutschland.
die beiden Landesheime Melk und

                                           W
Wiener Neustadt, die ihre engagierte                ie Pflege in Niederösterreich      aussehen, wie hier gepflegt wird, wie
Arbeit gekonnt ins Bild rückten! DVDs               funktioniert, haben sich vom       hoch der Anteil der öffentlichen Hand
des Films gingen allen Häusern zu.                  18. bis 24. April 15 Heim-         an diesen Einrichtungen ist und wel-
                                           und PflegeleiterInnen aus Deutsch-          che Konzepte für Pflege und Betreuung
                                           land u. a. in den Landespflegeheimen        es für die Zukunft gibt“, berichtet dazu
Mittendrin im Leben                        Baden, Mödling und Vösendorf an-            Abteilungsleiter Dr. Otto Huber.
                                           gesehen. Die Gäste aus diversen deut-
                                           schen Regionen, von Bad Reichenhall
                                                                                       Praktikum in Mödling
                                           bis Kiel oder Darmstadt bis Berlin,
                                           zeigten sich von der Angebotsvielfalt         „Die Gäste aus Deutschland waren
                                           und Qualität hierzulande überzeugt.         besonders von der politischen Steu-
                                           Auch das Innovationsprojekt in den          erung und der konkreten, wissen-
                                           Landespflegeheimen und das jährliche        schaftlichen Bedarfsplanung im Ver-
                                           Budgetvolumen von rund 275 Milli-           gleich zu Deutschland beeindruckt.
                                           onen Euro beeindruckten. Insgesamt          Sie haben mehrfach betont, dass sie
                                           wendet das Land NÖ rund 368 Milli-          das als großen Vorteil sehen im Hin-
                                           onen Euro pro Jahr für die stationäre       blick auf die Qualität der Versorgung.
  Die Veranstaltungsserie „Mittendrin      Pflege auf, während es in Deutschland       In Deutschland ist der Pflegebereich
im Leben“ der ARGE NÖ Heime – auf          ein Pflegeversicherungssystem gibt.         vollkommen den Kräften des Marktes
Initiative von Landesrätin Schwarz und                                                 freigegeben. Besonders deutlich zeigt
ARGE-Obmann Direktor Ing. Dietmar            Bei den für beide Seiten höchst in-       sich das am Beispiel der Hauskran-
Stockinger – gibt Einblicke in die bun-    teressanten Gesprächen zeigte sich          kenpflege. Während es in Niederöster-
te Welt der Pflege und lädt die örtliche   schnell, dass man mit ähnlichen Pro-        reich im Wesentlichen nur vier große
Bevölkerung in die NÖ Heime als „so-       blemen konfrontiert ist, u. a. mit der      Anbieter für das ganze Bundesland
ziale Zentren“ ein. Ob nun Vernissage,     Zunahme von hochbetagten Menschen           gibt, sind es in der Stadt Darmstadt
Lesung, Sommerfeste, Heurige oder          und Demenz. VertreterInnen des Lan-         mit 200.000 EinwohnerInnen zirka
Adventmarkt – die NÖ Nachrichten als       des präsentierten das „4-Sphären-Mo-        62 soziale Dienste“, fasst Direktor
Kooperationspartner begleiten durch das    dell“ in der Architektur und die neue       Gerhard Reisner zusammen.
Jahr. Mehr Infos: www.noeheime.at          Wohngruppe für Demenz. „Für die
                                           Mitglieder der Delegation war es wich-         Für das Mödlinger Heim als Organi-
                                           tig zu sehen, wie bei uns die Häuser          sator der Studienreise im Rahmen des
Altenpflege-Kongress                                                                                  EU-Erasmus-Programms
                                                                                                      hat sich auch ein Folge-
  Der 14. Österr. Kongress für Füh-                                                                   projekt ergeben: Noch im
rungskräfte in der Altenarbeit findet                                                                 Jahr 2016 werden fünf
dieser Tage, 16. und 17. Juni 2016, in                                                                Studierende der Alten-
Seefeld in Tirol statt. Rund 350 Teil-                                                                pflegefachschule Kiel ein
nehmende aus Österreich, Euregio,                                                                     Praktikum im Landespfle-
Südtirol-Trentino und dem süddeut-                                                                    geheim Mödling absolvie-
schen Raum beschäftigen sich mit dem                                                                  ren, eine Fortsetzung ist
Thema „Beruf|ung“ Altenpflege. Mit-                                                                   geplant. Immer wieder
veranstalter ist die Lebenswelt Heim,                                                                 und gerne sind NÖ Lan-
unter dem NÖ Direktor und Präsiden-                                                                   despflegeheime Gastgeber
ten Markus Mattersberger. Zielsetzung                                                                 für ausländische Delegati-
ist, neben internationalem Wissens-                                                                   onen oder Studienreisen.
transfer, die Wertschätzung für die so     Besuch in Mödling: Die Gäste aus Deutschland waren         Und im Juni kommt Be-
                                           vom Innovationsprojekt des Landes NÖ beeindruckt.
wichtige Altenpflege zu steigern.                                                                     such sogar aus China.

4 JOURNAL 2|2016
JOURNAL - NÖ Betreuungszentren
Lebensräume

                                                                                      © Büro LR Schwarz
Eröffnungen & Jubiläen
Nicht nur zwei Neueröffnungen, sondern auch                                                               übergabe von einer neuen Qualität
                                                                                                          des Wohnens und Lebens in einer
einige Heimjubiläen werden heuer hoch gefeiert.                                                           Pflegeeinrichtung und wünschte den
                                                                                                          BewohnerInnen und MitarbeiterIn-

A
        m 17. März lud man zum Pre-           Wenige Tage später, am 3. Juni 2016,                        nen viel Freude und ein gutes Mitein-
        Opening, am 25. Mai 2016 fand       lud man zur Eröffnung des neuen                               ander im jeweils neuen Zuhause.
        die offizielle Eröffnung des neu-   Hauses 42 ins Psychosoziale Betreu-
en Landespflegeheimes in Wolkersdorf        ungszentrum Mauer ein. In drei
                                                                                                          Einige Heimjubiläen
statt. In einer Bauzeit von zwei Jahren     Wohngruppen mit jeweils zehn Ein-
und mit einem Investment von 17,75          zelzimmern werden psychisch Kran-                               Aber auch in bestehenden Häusern
Millionen Euro ist ein neues Haus für       ke und geistig mehrfach behinderte                            gab und gibt es in den kommenden
126 BewohnerInnen errichtet worden.         Erwachsene betreut. Wunderschön                               Monaten viele Anlässe zum Feiern.
                                            geworden sind auch die Werkräume                              So feierte man am 14. April fünf Jahre
                                            für die Tagesbetreuung von 60 Per-                            „Rauchkuchl“ im Landespflegeheim
Zwei neue Häuser
                                            sonen. Rund 11 Millionen Euro hat                             Pottendorf mit einer Ausstellung der
  Der Neubau präsentiert sich als „Haus     das Land NÖ zuletzt investiert. Die                           beiden ehemaligen Heimdirektoren
im Haus“: Neun Wohngruppen für je           neuen Häuser 42 (31 Plätze) und 44                            Gerhard Priester und Josef Steinber-
14 Personen folgen wie „Reihenhäuser“       (60 Plätze, Fertigstellung 2010) ge-                          ger. Die „Rauchkuchl“ ist eine Wohn-
aufeinander, die vorgelagerten Vorgär-      hen mit den revitalisierten Jugendstil-                       gruppe für die Betreuung von Men-
ten bilden eine halboffene Zone mit         Pavillons, die einst von Kaiser Franz                         schen mit Demenz. Sie wurde vor fünf
Sitzplätzen. Charakteristisch sind die      Josef eröffnet wurden, eine gelungene                         Jahren im mittlerweile seit 20 Jahren
gemütlichen Aufenthaltszonen, die De-       architektonische Symbiose ein. Pla-                           bestehenden Heim eingerichtet. Ein
menzrundwege auch im Inneren und            nung: Architekten Maurer, Zieser &                            20-Jahr-Jubiläum gibt es ebenso im
das Atrium, das als „Kunst im öffentli-     Partner. In Mauer bei Amstetten gibt                          „Haus St. Michael“ in Orth/Donau,
chen Raum“-Projekt mit für die Region       es die größte Jugendstilanlage Nie-                           nämlich am 26. Juni. Am 6. Juli folgt
typischen Weinlaubblättern gestaltet ist.   derösterreichs, bekannt ist es auch                           das zehnjährige Jubiläum im Haus in
Im Bau des Architektenteams Mayer-          als Zentrum für seelische Gesund-                             Wallsee mit einem großen Gartenfest.
Rohsmann finden die MitarbeiterInnen        heit. Soziallandesrätin Mag.a Barbara
modernste Arbeitsbedingungen vor.           Schwarz sprach bei der Schlüssel-                              Nach der Sommerpause geht es
                                                                                                          weiter mit der 30-Jahr-Feier in Hain-
                                                                                                          feld am 7. Oktober, rechtzeitig bevor
                                                                                                          ab 2017 ein großer Um- und Zubau
                                                                                                          ansteht. Ebenfalls im Herbst begeht
                                                                                                          man zehn Jahre „Arche“ Stockerau.
                                                                                                          Das Landesheim wurde in den Jah-
                                                                                                          ren 2004 bis 2006 errichtet, bietet
                                                                                                          wie eine „Arche“ pflegebedürftigen
                                                                                                          Menschen Schutz und Geborgenheit
                                                                                                          und zählt als erstes dreigeschossiges
                                                                                                          Gebäude in Vollholzbauweise zu den
Die beiden neu errichteten, modernen Häuser 44 und 42 im PBZ Mauer bei Amstetten.
                                                                                                          vorbildlichen Bauten im Land.

                                                                                                                         JOURNAL 2|2016 5
JOURNAL - NÖ Betreuungszentren
Heim der Zukunft

    Ehrenamt und
    Alltagsbegleitung
    SERIENSCHLUSS: Als TEIL 5 und Abschluss der
    Innovationsserie in NÖ Landesheimen stellen
    wir das neue Management Ehrenamt und Alltags-
    begleitung und gewünschte Benefits für alle vor.

    E
          hrenamtliche sind aus dem All-      Veränderte Motivlage
          tag der NÖ Landespflegeheime
          nicht mehr wegzudenken und            Als Gastreferenten hatte man Peter
    unverzichtbar. Und sie sollen noch        Hölzer, Trainer im Bereich Konfl ikt-
    stärker in die Alltagsbegleitung der      und Qualitätsmanagement in der
    BewohnerInnen eingebunden wer-            Freiwilligenarbeit und Dozent an
    den, bei gleichzeitiger Aufwertung des    der Akademie für Ehrenamtlichkeit,
    Ehrenamts-Managements in den Häu-         aus der Stadt Ebersberg in Deutsch-
    sern. So lautete der Tenor der Infor-     land geladen. Hölzer lobte das mit 40      wurden am 25. April auch der neue
    mationsveranstaltung, auf Einladung       Prozent-Freiwilligentätigkeit bei den      Aufgabenkatalog, die sog. „Ehrenamts-
    des Landes NÖ, am 25. April 2016          Erwachsenen „sehr hohe“ Niveau in          Landkarte“, der neue Ausbildungska-
    im Landespflegeheim Tulln.                Österreich und ebenso jenes im Land        talog und der Ehrenamtsausweis.
                                              NÖ. Er sprach über die wichtigsten
      In seiner Einleitung blickte Grup-      Motive für Ehrenamtliche, nämlich            Ein herzliches Danke an dieser Stelle
    pen- und Abteilungsleiter Dr. Otto        „andere Menschen treffen“, „Spaß           den Mitgliedern: Direktor Walter Frein-
    Huber auf mittlerweile 30 Jahre Se-       haben“ und „Nützliches zum Ge-             berger, Petra Gruber-Kram, Andrea-
    niorenbetreuung und knapp 20 Jahre        meinwohl beitragen“. In der Haltung        Maria Ketzer (Leitung; Abteilung GS7),
    Ehrenamtskoordination zurück. 1997        gegenüber Freiwilligen unterschied er      Karin Kienbacher (Landesspreche-
    startete man in einzelnen Häusern         verschiedene Modelle, wobei das Mo-        rin und Managerin Ehrenamt und
    (z.B. Tulln, Melk, Mistelbach) mit den    dell „Familienmitglied“, „Mitarbeiter“     Alltagsbegleitung), Gudrun Kissler
    ersten Teams, im Jahr 2001 folgte die     und „Ressource“ am ehesten auf die         (Regionalsprecherin Weinviertel, Ma-
    Aktion „Zeit schenken“ mit rund 500       Ehrenamtlichen in den Landesheimen         nagerin Ehrenamt und Alltagsbeglei-
    Ehrenamtlichen. Heute erbringen die       zutreffe. Insgesamt betonte Hölzer         tung), Pflege- und Betreuungsleiterin
    rund 1.600 Freiwilligen beachtliche       die Bedeutung des (hauptamtlichen)         Christine Lindenthal und Ulrike Macho
    zirka 250.000 Einsatzstunden im Jahr.     Freiwilligen-Managements: „Die Rah-        (Regionalsprecherin Waldviertel, Mana-
    Ehrenamtliche Tätigkeit fi nde auf ei-    menbedingungen für ein Engagement          gerin Ehrenamt und Alltagsbegleitung).
    nem sehr hohen Niveau statt, wenn         müssen sich ändern, nicht die interes-
    auch mit leicht sinkender Tendenz.        sierten Engagierten.“ Im Blick auf die      Im neu aufgelegten Leitfaden für die
    Das neue Management Ehrenamt und          Zukunft meinte er: „Die veränderten        Praxis heißt es zu den Zielen: „Gut or-
    Alltagsbegleitung solle die Professio-    Motivlagen und Zeitmöglichkeiten           ganisierte Ehrenamtsteams schenken
    nalität daher weiter stärken, so Huber.   bzw. Zeitfenster müssen bei der Ge-        den BewohnerInnen eine Vielzahl von
                                              winnung um neue und junge Ehren-           zusätzlichen, wertvollen und schönen
                                              amtliche berücksichtigt werden.“ Und:      Stunden, die ihnen ein hohes Maß
                                              Koordination müsse sich in Richtung        an Lebensqualität ermöglichen. Dazu
                                              Ehrenamts-Management entwickeln.           braucht es ein Umfeld, welches den
                                                                                         BewohnerInnen, Angehörigen, Mitar-
                                                                                         beiterInnen und den Ehrenamtlichen
                                              Arbeitsgruppe & Ziele
                                                                                         ein partnerschaftliches und respekt-
                                                Von einer Arbeitsgruppe wurden           volles Miteinander bietet.“
                                              im vergangenen Jahr sämtliche Do-
                                              kumente und Arbeitsunterlagen zum
                                                                                         Ehrenamts-Management
                                              Ehrenamt in den Landesheimen evalu-
                                              iert und neu aufgelegt, z. B. Stellenbe-    Um eine funktionierende Zusammen-
                                              schreibungen, Stundenberechnungen,         arbeit zwischen den Beschäftigten und
    Die Arbeitsgruppe mit HR Huber.
                                              Formulare, der Leitfaden. Präsentiert      den Ehrenamtlichen zu gewährleisten,

    6 JOURNAL 2|2016
JOURNAL - NÖ Betreuungszentren
log für ehrenamtliche MitarbeiterIn-
                                                                                       nen“ erarbeitet. Ehrenamtliche, die
                                                                                       in einem Hospizteam arbeiten, haben
                                                                                       zusätzlich den Grundkurs für Lebens-,
                                                                                       Sterbe- und Trauerbegleitung zu absol-
                                                                                       vieren. Angeboten wird dieser etwa
                                                                                       vom Landesverband Hospiz NÖ.

                                                                                       Begleitung im Alltag
                                                                                         Persönliche Begleitung von Men-
                                                                                       schen erfordert auch einen respektvol-
                                                                                       len Umgang, wertschätzende Kommu-
                                                                                       nikation, hilfreiche Nähe und wohltu-
                                                                                       ende Distanz und ein verlässliches und
                                                                                       regelmäßiges Zeitschenken. In Zukunft
                                                                                       wird es, angesichts der Zunahme von
                                                                                       Demenzerkrankten, immer mehr um
                                                                                       qualifi zierte Zuwendung gehen, die
                                                                                       wiederum ein „Sich einlassen“ und
                                                                                       auch eine längere Zeit des Kennenler-
Ehrenamtliche MitarbeiterInnen sind für die NÖ Landespflegeheime unverzichtbar.
                                                                                       nens zwischen Ehrenamtlichen und
Sie bereichern den Alltag der BewohnerInnen und schenken diesen wertvolle Zeit.        BewohnerInnen braucht. Für das neue
                                                                                       Wohngruppenmodell in den Landes-
                                                                                       heimen, das heißt die BewohnerInnen
ist in jedem Haus ein „Management            persönliche Ressourcen und Grenzen.       werden in kleinen, überschaubaren,
Ehrenamt und Alltagsbegleitung“ ein-         Zum ersten „Kennenlernen“ kann eine       vertraut-häuslichen Wohnbereichen
gesetzt. Dessen Hauptaufgabe liegt in        „Probephase“ von bis zu drei Mona-        bzw. Gruppen nach dem Prinzip der
der Organisation der ehrenamtlichen          ten vereinbart werden. Im Zuge der        Alltagsorientierung betreut, ist seitens
Tätigkeit und in der interdisziplinären
Zusammenarbeit mit allen Berufsgrup-
pen. Ebenso in der Rekrutierung, Be-
gleitung und Bindung der Freiwilligen           Dr. Otto Huber: „Mit dem neuen ‚Management
an das Haus. Neu ist, dass das Manage-          Ehrenamt und Alltagsbegleitung‘ werten wir das
ment Ehrenamt und Alltagsbegleitung
der Pflege- und Betreuungsleitung
                                                Ehrenamt in unseren Häusern weiter auf.“
zugeordnet ist, davor war es der Heim-
leitung unterstellt. Und: Innerhalb der
Organisationsstruktur eines Heimes
                                                Freiwilligen-Experte Peter Hölzer: „Wir müssen die
(neues „Organigramm“) wurde der
Bereich „Ehrenamt und Alltagsbe-                Akteure in den Fokus rücken und dem Thema Ehren-
gleitung“ insofern aufgewertet, als er          amt mit professionellen Mitteln begegnen, um Qualität
nunmehr dem Bereich „Wirtschaft                 und Zufriedenheit zu schaffen.“
und Support“ bzw. dem „Management
Pflege und Betreuung“ gleichgestellt
ist. Insgesamt fi ndet damit eine weite-
re Aufwertung des Ehrenamtes statt.          regelmäßigen Teamsitzungen werden         des Hauses ebenso eine ausreichende
                                             die neuen Ehrenamtlichen in das           Präsenz von Ehrenamtlichen auch in
                                             Haus bzw. das Team eingeführt. Eine       den Wohngruppen sicherzustellen.
Auswahl, Aufnahme und
                                             Grundausbildung, die kostenlos ist, ist
Ausbildung                                   dabei im Sinne von Qualitätssicherung       Die NÖ Landespflegeheime bieten
  Ehrenamtliche können sich im Sinne         unumgänglich. Im Rahmen einer Fort-       ihren Freiwilligen daher professionelle
ihrer Vorlieben, Fähigkeiten und Fer-        und Weiterbildung werden etwa die         Begleitung im Team, Aus- und Weiter-
tigkeiten einbringen. Sie müssen aber        Philosophie des Hauses, der Umgang        bildung, Fahrtkostenersatz, Versiche-
für die Aufnahme bestimmte Voraus-           mit dem Rollstuhl oder mit Menschen       rungsschutz, Gratis-Mittagessen am
setzungen erfüllen, die im Rahmen ei-        mit Demenz, Krankheitsbilder der          Einsatztag und Kaffeejause, Teilnahme
nes „Erstgespräches“ ermittelt werden,       Geriatrie oder Inhalte zu Validation      an Festen, Veranstaltungen etc. Weite-
zum Beispiel Teamfähigkeit, Offenheit        und Palliative Care vermittelt. Dafür     re Benefits: Kontakt mit Menschen und
gegenüber älteren Menschen oder              wurde ein eigener „Ausbildungskata-       Mitarbeit an konkreten Projekten. >>

                                                                                                       JOURNAL 2|2016 7
JOURNAL - NÖ Betreuungszentren
Heim der Zukunft

    Neue Tätigkeitskataloge
      Bekannte Tätigkeitsfelder für Ehren-
    amtliche sind zum Beispiel sich um
    eine Person individuell kümmern,
    spazieren gehen, sich unterhalten,
    vorlesen, zu Arztbesuchen begleiten.
    Genauso kann in der Gruppe gear-
    beitet, musiziert und gebastelt oder
    bei Ausflügen unterstützt, bei Festen,
    Veranstaltungen etc. mitorganisiert
    und selbstverständlich mitge-
    feiert werden. Dies umfasst
    sowohl den zwischen-
    menschlichen als auch
    den kommunikativen
    Bereich. Die Aufgaben
    für     Ehrenamtliche
    wurden aktuell evalu-
    iert, neu strukturiert,
    in     unterschiedliche
    Einsatzfelder gegliedert
    und sind in den jeweiligen
                                                       Zeit schenken macht Freude: Hier das Ehrenamtsteam im LPH Tulln.
    „Landkarten“ bzw. Tätigkeits-
    katalogen der Häuser ersichtlich.
    Aus diesen „Ehrenamts-Landkarten“
    können Interessierte gleichsam wie         nimmt je 30 Minuten in Anspruch.         MitarbeiterInnen, Ehrenamtlichen
    einem Verzeichnis die für sie in Frage     Am Training nehmen 10 Personen           und den BewohnerInnen.“ Christine
    kommenden Tätigkeiten auswählen.           teil. Ehrenamtsstunden: 2                Lindenthal, Leiterin Pflege und Be-
                                             • Eine Gruppe von 5 Ehrenamtlichen         treuung aus Bad Vöslau, zeigte sich
                                               tritt als Chor im Haus auf. Dauer:       vom „Benefit für alle“ überzeugt. Als
    Dokumentation
                                               1 Stunde. Ehrenamtsstunden: 5            Abschluss der Veranstaltung in Tulln
     Größeres Augenmerk will man in            (1 Stunde pro Person)                    brachte sie ein Beispiel, das vieles
    Zukunft auf die Dokumentation der        • Schulklassen bzw. SchülerInnen, die      klar macht. Sie sagte sinngemäß:
    Einsatzstunden legen. Jegliche ehren-      ins Haus kommen, oder PraktikantIn-      „Kürzlich fragte mich bei meinem
    amtliche Tätigkeit im bzw. auch au-        nen sind keine Ehrenamtlichen.           Rundgang im Haus eine 102-jährige
    ßerhalb des Hauses wird, auch wegen                                                 Bewohnerin nach dem Ergebnis des
    des gebotenen Versicherungsschutzes,                                                gestrigen Fußballspiels. Leider muss-
                                             Ein Benefit für alle oder das
    dokumentiert (Stundennachweis).                                                     te ich passen, da ich mich kaum für
                                             Beispiel mit dem Fußballspiel …            Fußball interessiere. Ich bin aber froh
    Beispiele:                                Zu den Chancen der neuen Struk-           darüber, dass wir Ehrenamtliche im
    • Frau Maier (Ehrenamtliche) kommt       tur sagte Landessprecherin Karin           Haus haben, die da bestens Bescheid
      zum Gedächtnistraining. Das Trai-      Kienbacher: „Damit uns das gelingt,        wissen und mit unserer 102-Jährigen
      ning dauert 1 Stunde, das Holen        braucht es eine gute Symbiose und ge-      angeregt darüber plaudern können.“
      und Zurückbringen der SeniorInnen      genseitige Wertschätzung zwischen
                                                                                        Jüngere Freiwillige gesucht
                                                                                          Ganz gleich, welche Aufgaben Ehren-
      Ehrenamts-Sprecherin Karin Kienbacher: „Es                                        amtliche übernehmen, ihre Arbeit ist
                                                                                        wichtig und wertvoll. Da die Heraus-
      braucht eine gute Symbiose und die gegenseitige                                   forderungen in der Pflege groß bleiben,
      Wertschätzung zwischen allen Beteiligten.“                                        suchen die NÖ Landespflegeheime
                                                                                        weitere ehrenamtliche MitarbeiterIn-
                                                                                        nen, vor allem auch jüngere Personen.
                                                                                        Begleiten Sie unsere BewohnerIn-
      PBL Christine Lindenthal MBA: „Die Zuordnung                                      nen im Alltag. Nehmen Sie sich
      zur Pflege und Betreuung ist praxis- und bewohner-                                dafür ein wenig Zeit. Wir freuen
                                                                                        uns auf Ihre Unterstützung!
      orientiert. Ehrenamt bringt Normalität in den Alltag.“                            Informationen gibt es in jedem Heim
                                                                                        oder unter www.noelandesheime.at

    8 JOURNAL 2|2016
JOURNAL - NÖ Betreuungszentren
Neue Begriffe,
neues Selbstverständnis
Achtsamkeit | Alltagsbegleitung | Alter/n | Angehörige | Autonomie | Bedeutsame Bezie-
hungen | Berufe | BewohnerInnen | Bildungsmanagement | Biografiearbeit | Charta |
Daheimsein | Demenz | Dienstkleidung | Direktion | Ehrenamt | Empathie | Empfang |
Fortbildung | Frauen | Freizeitangebote | Fürsorglich | Ganzheitlich | Garten | Gäste | Ge-
nerationen | Geriatrie | Grundprinzipien | Health & Care | Heim | Homepage | Hospiz |
Individualität | Innovation | Jubiläum | Kernaufgaben | Klimaschutz | Land NÖ | Lebens-
qualität | Lebensräume | Leistung | Lob | Management | Menschenwürde | MitarbeiterIn-
nen | Miteinander | Motivieren | Normalitätsprinzip | Offenheit | Organigramm | Örtlich |
Palliative Care | Persönlich | Pflege/formen | Pflege- & Betreuungsoffice | Point of Inter-
est | Qualifikation | Rahmenkonzept | Rechte | Rehabilitation | Respekt | Rollstuhl | Ruf |
Selbstbestimmung | Service | Sicherheit | Spezielle Angebote | 4-Sphären-Modell | Spra-
che | Standorte | Sterben | Tabus | Tageshospiz | Teams | Therapien | Tod | Umgangsfor-
men | Umweltschutz | Urlaub | Unworte | Validation | Veranstaltungen | Vereine |
Vertraut-Häuslich | Vivendi | Wandel | Wertschätzung | Wirtschaft & Support | Wissen-
schaft | Wohlbefinden | Wohngruppen | Wörterbuch | Würdevoll | Zeitgemäss | Zimmer |
Zufriedenheit | Zuhause | Zusammenarbeiten

                                                              Wir verstehen uns.
                                                              Die verstehen uns.

                                                             M
                                                                      ehr Beispiele für zeitgemäße
                                                                      Begriffe und Bezeichnungen
                                                                      und wertschätzende Sprache
                                                              im „Wörterbuch der klugen Worte“.
                                                              Erhältlich unter post.gs7@noel.gv.at
JOURNAL - NÖ Betreuungszentren
© Fotos: Otto Kühnel, Petra Kremlicka

                                        Ganggestaltung in St. Pölten
                                        Zwei-Meter hohe Schautafeln in den Gängen der                                       Stelle vor allem an Thomas Kussin und
                                                                                                                            Michael Fürnsinn (www.buero8.com)
                                        Abteilung GS7 als neue „Visitenkarte“. Sie zeigen                                   und Alexander Horak. Die neue „Visi-
                                        nicht nur Teile des Innovationsprojektes, sondern                                   tenkarte“ der Abteilung GS7 ist als fi xe
                                                                                                                            Ausstellung gedacht, einzelne der 24
                                        ein modernes Bild von Pflege und Betreuung.                                         Module sind aber jederzeit tauschbar.
                                                                                                                            Die mobilen Elemente können auch für

                                        E
                                              in gemeinsamer Träger, zwei         nissen des Innovationsprojektes, am       Ausstellungen oder Veranstaltungen in
                                              Fachdisziplinen, 4-Sphären-Mo-      24. Mai 2016 erstmals in den Gängen       den Heimen eingesetzt werden, damit
                                              dell in der Architektur, sechs      der Abteilung GS7 im 6. Stock, im         die Kernbotschaften weitere Kreise in
                                        Grundprinzipien in der Pflege und         Haus 14, in St. Pölten „besichtigen“      NÖ ziehen. Bei Interesse bitte melden.
                                        Betreuung, dutzende Standorte lan-        konnten. 24 zwei-Meter hohe Schau-
                                        desweit, mehr als 5.700 Beschäftigte      tafeln an den Wänden, bunte überle-
                                                                                                                            Viele Glückwünsche
                                        und 1.600 Ehrenamtliche, rund 6.500       bensgroße „Menschen“-Bilder (von
                                        Pflege- und Betreuungsplätze und 310      Roman Jandl) an den Geländern, auf-         Gratuliert wurde an diesem Nach-
                                        Millionen Euro Budget 2015. Außer-        geklebte Piktogramme mit genannten        mittag aber nicht nur zur gelungenen
                                        dem ein Jahresverbrauch (2015) von        Zahlen am Boden und der „Mensch im        Ausstellungseröffnung, sondern auch
                                        1,189.711 Stück Semmeln, 774.213          Mittelpunkt“-Kreis – im Sinne der Ziel-   zum vorausgegangenen 60. Geburts-
                                        Litern Milch, 1,333.664 Stück Eiern,      setzung – gleich beim Eingang (Lift)      tag von Dr. Otto Huber. Dr. Huber ist
                                        202.705 Kilogramm Erdäpfeln oder          zur Abteilung. Zur Eröffnung dieser       seit 1995 Leiter der Abteilung Landes-
                                        1,7 Millionen Handtüchern und –           besonderen Ausstellung in St. Pölten      krankenanstalten und Landesheime
                                        kaum zu glauben – 15,361.385 Stück        hatte Gruppen- und Abteilungsleiter       (GS7), seit 1996 ist er auch Leiter der
                                        Einweghandschuhen – auch das sind         Dr. Otto Huber eingeladen. Ihm war        Gruppe Gesundheit und Soziales beim
                                        die 48 Landespflege- und neun Lan-        es schon lange ein großes Anliegen,       Amt der NÖ Landesregierung.
                                        desjugendheime, auf die sich diese ein-   die öffentlich zugänglichen Räume der
                                        drucksvollen Zahlen beziehen.             Abteilung neu zu gestalten.                Unter den rund 170 Gästen und
                                                                                                                            GratulantInnen befanden sich u. a.
                                                                                    Im Innovationsprojekt „Leben entfal-    Landesrätin Mag.a Barbara Schwarz,
                                        Neue Visitenkarte
                                                                                  ten – Zukunft gestalten“ fand man die     Landesrat Mag. Karl Wilfing, Landesrat
                                         Viele der geladenen Gäste staunten       Inhalte, meisterlich umgesetzt haben      Ing. Maurice Androsch, Klubobmann
                                        zu Recht, als sie all diese Fakten,       erfahrene KollegInnen aus dem NÖ          Mag. Klaus Schneeberger und Klubob-
                                        verbunden mit den wichtigsten Ergeb-      Kulturbereich. Ein Danke an dieser        mann-Stv. LAbg. Karl Moser. Ebenso die

                                        10 JOURNAL 2|2016
Innovation

Neue Ganggestaltung in der Abteilung GS7 als moderne Visitenkarte in Wort und Bild.
Bei der Eröffnung am 24. Mai stellten sich zahlreiche Gäste und alle Heime ein.
                                                                                        5 Jahre gemeinsamer
                                                                                        Web-Auftritt
Direktorin des NÖ Landesrechnungs-
hofs, Dr.in Edith Goldeband, Univ.-Prof.in
                                              zwar Eindrücke aus den Häusern in
                                              Baden, Hainburg, Hainfeld, Holla brunn
                                                                                        Z   um fünfjährigen Homepage-
                                                                                            Jubiläum hier ein paar Zahlen
                                                                                        und Fakten: Gesamtzahl Unique
Dr.In Hanna Mayer und Lebenswelt              (Jugendheim), Mauer, Perchtolds-          UserInnen von Juni 2011 bis Mitte
Heim-Präsident Markus Mattersberger           dorf (Jugendheim), Scheiblingkirchen,     Mai 2016: 791.000 Personen. Sei-
MMSc, MBA sowie alle wichtigen Ko-            Stockerau, Türnitz und Wolkers-           tenaufrufe seit damals: 6,308.159.
operationspartnerInnen der Landes-            dorf. Die Grundprinzipien, nämlich        Die Portalseite wurde insgesamt
heime und die Heim- und Pflegeleitun-         bedeutsame Beziehungen, vertraut-         56.000 Mal besucht. Waren es zu
gen fast aller Häuser. Allesamt zeigten       häusliche Umgebung, Identität und         Beginn rund 8.000 BesucherIn-
sich sowohl von der Grundidee als             Selbstwert, frei sein in Entscheidun-     nen pro Monat, sind es seit zwei
auch der gelungenen Umsetzung der             gen, bedeutungsvoller Alltag und am       Jahren immer kontinuierlich rund
Ausstellung äußerst begeistert.               Zeitgeschehen teilhaben, erklären         20.000 pro Monat, Spitzenmonat
                                              sich in Wort und Bild. Die Vielfalt der   war der Februar 2016 mit 22.754
  So meinte etwa Soziallandesrätin            Lebensräume, die eine Pflege- und Be-     BesucherInnen. 56 Prozent sind
Schwarz: „Es war schon Zeit, dass in          treuungseinrichtung Menschen bieten       wiederkehrende NutzerInnen und
die nüchternen Gänge des Landhau-             kann, ist sowohl visualisiert als auch    44 Prozent jeweils neue Interes-
ses das bunte Leben im Heim Einzug            anhand praktischer Beispiele darge-       sierte. Spitzenreiter sind das LPH
hält. Gratulation und ein herzliches          stellt. Ergänzt um Module zum neuen       Tulln mit ca. 30.100 BesucherIn-
Dankeschön an alle. Ich bin auch stolz        Selbstverständnis und den humorigen       nen und das LJH Hinterbrühl mit
und sehr froh darüber, dass es uns in         „Graphic recording“-Zeichnungen von       ca. 29.900 BesucherInnen.
einem breiten Diskussionsprozess und          Alexander Czernin und Paul Tontur.
auch im sozialpartnerschaftlichen Di-                                                   Ranking der meistbesuchten Sei-
alog gelungen ist, ein so hohes Maß
                                              Modernes Bild der Pflege                  ten: Aktuelles mit Bildergalerien,
an Bereitschaft für Innovation, neue                                                    Heim, Angebote und Stellenange-
Wege und Veränderungen bei allen Be-           Ziel des Innovationsprozesses in den     bote. Bewährt hat sich unser
teiligten zu fi nden, auch das bringt die     Landesheimen war es nicht nur Ver-        Grundansatz „Das Leben herzei-
Ausstellung sehr gut auf den Punkt.“          änderungen nach Innen auszulösen,         gen“ – das spiegelt sich auch in
                                              sondern auch und für die Zukunft ein      den Zahlen wider, die Bildergaleri-
                                              zeitgemäßes und modernes Bild von
Best Practice zum Anschauen                                                             en werden am meisten geklickt.
                                              Pflege und Betreuung nach Außen zu        Top und Dank an alle UserInnen
  Übrigens: Zehn der Schautafeln zei-         präsentieren. Die Ausstellung in den      und Internet-KoordinatorInnen!
gen aktuelle und weniger lang zurück-         Gängen der Abteilung GS7 soll ein         www.noelandesheime.at
liegende Neu- bzw. Umbauten, und              wichtiger Beitrag dazu sein.

                                                                                                     JOURNAL 2|2016 11
Pflege

 Individualität & Selbstbestimmung
  Am Internationalen Tag der Pflege, 12. Mai, wies Landesrätin Schwarz auf
  das breit gefächerte wie professionelle Pflegeangebot und seine Ziele hin.

                                                            P
                                                                   flege sei Beruf und Berufung mit großen Zukunftsper-
                                                                   spektiven, betonte Soziallandesrätin Mag.a Barbara
                                                                   Schwarz aus Anlass des Internationalen Tages der
                                                             Pflege, der am 12. Mai begangen wird. „Die in der Pflege
                                                             und Betreuung in Niederösterreich Tätigen sind bestens
                                                             ausgebildet und hoch motiviert. Dies führt in der täglichen
                                                             Arbeit zu einer professionellen Begleitung und Betreuung
                                                             pflegebedürftiger und chronisch kranker Menschen und
                                                             deren Angehörigen. Ganz besonders wichtig ist es daher,
                                                             für alle Beteiligten ideale Rahmenbedingungen herzustel-
                                                             len, um den Pflegeberuf bestmöglich ausüben und auf die
                                                             Personen individuell eingehen zu können“, so Schwarz.

   Der Pflegeberuf ist zumeist auch Berufung, der viel an Einsatz erfordere, aber noch mehr zurückgäbe. Und Pflege und Be-
 treuung sei eine hoffnungsvolle Zukunftsbranche. Sie biete schon allein angesichts des steigenden Pflegebedarfs vielfältige
 Entwicklungsmöglichkeiten von der klassischen Pflege bis hin zu modernsten Managementaufgaben. Bis zum Jahr 2026
 wird in NÖ bei den PflegegeldbezieherInnen ein Anstieg um bis zu 35 Prozent, auf dann 115.000 Personen, erwartet.

 Niederösterreich ist Innovationstreiber
  Das Land Niederösterreich selbst ist mit 48 Standorten, rund 5.770 Pflege- und Betreuungsplätzen und 5.100 Mit-
 arbeiterInnen, unterstützt von 1.600 Ehrenamtlichen, der größte Pflegeheimbetreiber in Niederösterreich. Jährlich
 wendet man rund 275 Millionen Euro dafür auf. Mit der Entwicklung innovativer und zielgruppenorientierter Wohn-
 und Lebensräume und einem neuen wissenschaftlich basierten und begleiteten Pflegekonzept geht man neue Wege.
 Und verfolgt dabei zwei zentrale Ziele: Von der Betreuung in der Institution hin zum Leben in Gemeinschaft und
 Privatheit und die verstärkte Orientierung an den individuellen Bedürfnissen der betreuten Menschen. Das heißt:
 Individualität und Selbstbestimmtheit der BewohnerInnen in den Landespflegeheimen als Leitprinzip.

 Kulturen-Mix im Heim
  Die Tagung der FG Pflege widmete sich heuer interkulturellen Fragen.

 I
  n Zukunft werden auch in den NÖ Pflegeheimen unterschiedliche Kulturen aufeinander treffen. Auf Seiten der
  Beschäftigten und der BewohnerInnen. Mehr über andere Kulturen zu erfahren, hilft und fördert das gegensei-
  tige Verständnis für- und untereinander.. Schon jetzt arbeiten in den NÖ Landespflegeheimen 438 Personen mit
 Migrationshintergrund, das sind rund 10 Prozent des Pflegepersonals.

 Die Fachgruppe Pflege der ARGE NÖ Heime widmete sich bei ihrer heurigen Tagung am 11. Mai in St. Pölten dieser
 aktuellen Thematik mit dem Programm: „Andere Länder – Andere Sitten“. Nach der Begrüßung und Eröffnung durch
 Obmann Direktor Ing. Dietmar Stockinger, Fachgruppen-Obfrau Claudia Türk, Hofrat Dr. Otto Huber und Landesrat
 Mag. Karl Wilfi ng als Vertreter des Landes NÖ, zeigte die Veranstaltung auf, dass es für alle Beteiligten wichtig sei,
 kulturelle Unterschiede wahrzunehmen und zu verstehen, um diese in den Pflegealltag integrieren zu können. Der
 Soziologe Prof. Dr. Christoph Reinprecht brachte interessante Zahlen zu soziografi schen Entwicklungen in Bezug
 auf Migration und Langzeitpflege. Pflegedienstleiter Claudiu Suditu sprach über seine Erfahrungen mit interkultu-
 rellen Teams, einen Bericht „Round the World – Transkultureller Spiegel in der Pflege“ gab Mag.a Jaroslava Jelinkova
 von der Krankenpflegeschule Znaim. Und Pflegedienstleiterin Ulrike Lenthe referierte über religiös bestimmte
 Lebensgewohn heiten von KlientInnen und deren Bedeutung für die Pflege. Mehr M      Infos: www.noeheime.at

12 JOURNAL 2|2016
Pflege

Hitzewarn-Service                                                                  Neue Qualitätshäuser
                                                                                     Nun ist es amtlich: Seit 16. März darf
                                                                                   sich nun auch das LPH Gänserndorf
                                         Achtung Hitze!                            für die nächsten drei Jahre „E-Qalin®
                                         Wenn die Quecksilber-                     Qualitätshaus“ nennen. Im Rahmen
                                                                                   des Jubiläumskonzertes von „Kunst
                                         säule auf über 30 Grad                    auf Rädern“ am 4. Mai wurde auch
                                         klettert, ist das Grund                   dem LPH Baden die Auszeichnung
                                                                                   „E-Qalin® Qualitätshaus“ überreicht.
                                         zur Freude, aber auch                     E-Qalin® ist ein Qualitätsmanagement-
                                         zur Vorsicht. Recht-                      Modell, das sich an den Bedürfnissen
                                                                                   und der Zufriedenheit der Mitarbeite-
                                         zeitig gewarnt sein hilft.                rInnen, BewohnerInnen und deren An-
                                         Zum Beispiel mit dem                      gehörigen orientiert. Inzwischen sind
                                                                                   bereits knapp 30 Landespflegeheime
                                         neuen „Hitzewarntool“                     solche E-Qalin® Qualitätshäuser.
                                         von Land NÖ und ZAMG.

                                         Den Folder „Gesund trotz Hitze“ des       Preis „SozialMarie“
                                         Umweltbundesamts gibt es auch
                                         kostenlos unter: post.gs7@noel.gv.at        Die „SozialMarie“ holt jährlich sozia-
                                                                                   le Innovationen vor den Vorhang. Un-
                                                                                   ter den PreisträgerInnen 2016 befi ndet

W
         ärme und Sonne sind gut fürs    Kriter ien (Warnstufe „orange“ für        sich auch der Generationengarten im
         Gemüt. Die Hitze im Sommer      zwei oder mehr Tage) erfüllt sind, er-    Landespflegeheim Retz. Aus fast 280
         kann aber auch brutal sein.     folgt via Mail eine „Hitzewarnung“        eingereichten Projekten aus Öster-
Hitzeperioden waren in Österreich        der ZAMG an defi nierte „Schlüs-          reich, Ungarn, Tschechien, Slowakei,
bislang eher die Ausnahme. Unter-        selinstitutionen“. Solche „Schlüs-        Slowenien, Deutschland und Kroatien
suchungen gehen jedoch davon aus,        selinstitutionen“ sind auch die NÖ        hat eine Jury heuer 32 Projekte nomi-
dass bereits im „Katastrophensommer      Landesjugend- und Pflegeheime. Die        niert. Die 15 Preisträgerprojekte – so
2003“ in Europa (v. a. in Frankreich)    Warnung erfolgt für einzelne betrof-      auch die Gartenanlage im LPH Retz –
bis zu 70.000 Menschen an der Hitze      fene Bezirke und wird laufend aktu-       wurden am 1. Mai ausgezeichnet.
verstorben sind und dass zukünftig       alisiert. Auch die Entwarnung erfolgt     Würdigung und Begründung der Jury:
mit einer klimabedingten Zunahme         durch die ZAMG bezirksweise an die        „Ein Pflegeheim als Treffpunkt für alle.
der Durchschnittstemperaturen auch       defi nierten E-Mail-EmpfängerInnen.       Einfach innovativ und wunderbar.“
im Alpenraum zu rechnen ist. Beson-                                                Dem können wir uns nur anschließen!
ders betroffen sind ältere Menschen,
                                         Einen kühlen Kopf bewahren
Säuglinge und Kleinkinder sowie
Menschen mit chronischen oder aku-         Die Saison, in der dieser Service der
ten Erkrankungen. Wir erinnern uns       ZAMG für NÖ betrieben wird, er-
noch an den Rekordsommer 2015.           streckt sich von Anfang Mai bis Ende
                                         September eines Jahres. Gestartet
                                         wurde eben im Mai 2016. Broschüren
ZAMG-Warndienst per E-Mail
                                         zum Thema mit Tipps, wie man trotz
  In Zusammenarbeit und Abstim-          Hitze gesund und mit „kühlem Kopf“
mung des Landes NÖ mit der Zen-          durch einen heißen Sommer kommt,
tralanstalt für Meteorologie und         gibt es u. a. vom Umweltbundesamt
Geodynamik (ZAMG) wurde nun ein          und Gesundheitsministerium. Zum
„Hitzewarntool“ bzw. ein Warnsys-        Beispiel Stirn und Nacken mit feuch-      Shiatsu für Mitarbeiter
tem erarbeitet, das bereits im Vorfeld   ten Tüchern kühlen, regelmäßig und
eine andauernde übermäßige Hitze-        viel Wasser trinken, Hände und Füße        Der neue BGF-Schwerpunkt im LPH
belastung („Hitzeperiode“) ankün-        unter kaltes Wasser halten, im Schat-     Hollabrunn liegt im Angebot von
digt. Grundlage ist eine Prognose der    ten bleiben, wasserreiches Obst oder      wöchentlichen Shiatsu-Kurzinterventi-
ZAMG, die nicht nur die maximale         Gemüse essen, Räume verdunkeln,           onen. Diese asiatische Ganzkörperan-
gefühlte Temperatur, sondern auch        nur morgens lüften etc. Die aktuellen     wendung, die energetisch stärken oder
die mittleren Temperaturverhältnisse     Wetterkarten und Prognosen fi nden        aber Blockaden lösen soll, steht sowohl
an einem Tag berücksichtigt. Wenn        sich auf der Homepage der ZAMG.           BewohnerInnen als auch – jetzt neu –
die übereinstimmend definierten          Mehr Infos: www.zamg.ac.at                MitarbeiterInnen zur Verfügung.

                                                                                                  JOURNAL 2|2016 13
Lebenswelt Heim

   Auch im Alter in
   Bewegung bleiben
    Die derzeit laufende Fußball-EM und das schöne
    Wetter haben auch die Landesheime dazu motiviert,
    noch mehr Aktivität und Bewegung in den Alltag
    ihrer BewohnerInnen zu bringen. Spaß garantiert!

   W
             er auch bis ins hohe Alter kör-   hauswirtschaftliche Tätigkeiten (Ko-
             perlich aktiv ist und in Bewe-    chen, Backen, Kehren, Bügeln, Blumen-
             gung bleibt, kann damit seine     gießen uvm.) sollen die Beweglichkeit
    Lebensqualität deutlich verbessern.        erhalten. In Eggenburg und Schrems
    Das ist hinlänglich bekannt und durch      zum Beispiel beginnt jeder Tag mit einer
    zahlreiche großangelegte Studien be-       15-minütigen Morgenrunde vor dem
    legt. Das Interessante dabei: Nicht nur    Frühstück mit anschließendem Geh-

                                                                                                                               © Roman Jandl
    intensivere Anstrengungen (wie Gym-        bzw. Stufentraining. Und in Gloggnitz
    nastik, Ausübung diverser Sportarten,      geht es beim Männerstammtisch so
    schwerere Gartenarbeit) zeigen posi-       richtig zur Sache: Tischlern, Maler- und
    tive Effekte. Auch körperlich weniger      Anstreicharbeiten stehen da auf dem
    fordernde Tätigkeiten, etwa regelmäßi-     Programm. Auch dem Fördern und Er-         „Garteln“ in den Hochbeeten, das Be-
    ges Gehen, tun gut. Soweit die Theo-       halten der Feinmotorik und der Finger-     treuen der Gemüsepyramiden, leichte
    rie. Aber wie sieht das nun in der Pra-    fertigkeit wird mit Hilfe von handwerk-    Gartenarbeit, Einsammeln von Bee-
    xis bei den Damen und Herren in den        lichem Tun viel Raum gegeben.              ren, Obstpflücken – es gibt viele Mög-
    Landesheimen aus? Unterschiedlichste                                                  lichkeiten an der frischen Luft, die au-
    Angebote sollen die BewohnerInnen           Wenn zudem Kinder und tierische           tomatisch Lust auf Mehr machen. Und
    möglichst lange vital und beweglich        Freunde zu Besuch kommen, wird             für Demenzkranke bieten gerade die
    halten. Hier ein kurzer Überblick.         auch hier auf spielerische Art und Wei-    in Demenzgärten speziell angelegten
                                               se versucht, zu körperlicher Aktivität     Schleifenwege eine sichere und unein-
                                               zu motivieren. Was bei so netten Trai-     geschränkte Form des Umhergehens.
    Beweglichkeit erhalten
                                               ningspartnern noch leichter fällt …        Tägliche (geführte und begleitete)
      „Wer rastet, der rostet“, sagt schon                                                Spaziergänge sind selbstverständlich.
    der Volksmund. Deshalb versuchen die
                                               Garten als „Sportplatz“
    Heime möglichst viel (moderate) Bewe-                                                  Auch die aktive Beteiligung an der
    gung in den Alltag und in den norma-         Besonders jetzt in der warmen Jah-       Versorgung der Kleintiere in den
    len Tagesablauf der BewohnerInnen zu       reszeit werden auch die Gärten zum         Tiergehegen ist Teil des Aktivitäten-
    bringen und ressourcenfördernde bzw.       beliebten Spiel- und Sportplatz und        programms, z. B. müssen in Himberg
    aktivierende Pflege und Betreuung an-      die regelmäßigen Bewegungseinhei-          und Raabs/Thaya der Hühner- bzw.
    zubieten. Gehen, Treppensteigen, auch      ten werden ins Freie verlegt. Auch das     Hasenstall     (mit-)betreut   werden.
                                                                                          Mobile Kegelplätze im Garten, wie
                                                                                          etwa in Gänserndorf, Mautern und
                                                                                          Ybbs/Donau, oder Dosenschießen ver-
                                                                                          binden Spiel, Spaß und Bewegung. Und
                                                                                          der Besuch auf einem der schönen Ge-
                                                                                          nerationenspielplätze wartet schon …

                                                                                          Regelmäßig aktiv sein
                                                                                           Regelmäßige Bewegungseinheiten,
                                                                                          ob täglich oder wöchentlich, gehören
                                                                                          zum Fixprogramm in jedem Landes-
                                                                                          heim. Sitz-Tanz mit Musik, begleitete
                                                                                          Bewegungsrunden, Würfel- und Ball-
                                                                                          spiele, oft auch in Kombination mit

    14 JOURNAL 2|2016
den Wiedererwerb und die Weiter-
                                                                                    entwicklung der körperlichen, geistig-
                                                                                    emotionalen und sozialen Kompetenzen
                                                                                    von älteren Menschen zu fördern. Zum
                                                                                    Einsatz kommen dabei Spiele, Darstel-
                                                                                    lendes Spiel, Gymnastik, Improvisation,
                                                                                    Ausdruckstanz, Entspannung uvm.

                                                                                    Sportliche Aktivitäten
                                                                                      Sport ist Mord!? Aber keineswegs!
                                                                                    Auch für die „sportlich-fitten“ Bewoh-
                                                                                    nerInnen gibt es jede Menge an Aktivi-
                                                                                    täten zum Ausprobieren: Fußball, Feder-
                                                                                    ball, Tischtennis, Tischfußball (ein sog.
                                                                                    „Wuzzler“), Darts, Wii-u-Sportspiele,
                                                                                    Kegeln, Indoor-Minigolf, Therapiefahr-
                                                                                    räder oder kleinere Wanderungen. In
                                                                                    Bad Vöslau, Berndorf und Guten-
                                                                                    stein geht es jetzt im Sommer ab zum
                                                                                    Schwimmen ins Freibad. In Gloggnitz,
                                                                                    Laa/Thaya und Pottendorf zum
                                                                                    Wandern mit Walkingstöcken und zum
                                                                                    Boxtraining in Scheiblingkirchen.
                                                                                    Und auch das (elektrische) Seniorentan-
                                                                                    demfahrrad wird von den Bewohne-
Gedächtnistraining, fi nden in der        Ringe, namens „Smovey“, erzeugen          rInnen in Retz gerne für Ausfahrten
Gruppe statt und machen Spaß, for-        durch Bewegung Vibrationen, die           genützt. Für KlientInnen in der psycho-
dern, aber überfordern nicht. Und sie     dann in weiterer Folge u. a. Rücken,      sozialen Betreuung wird naturgemäß
eignen sich auch für RollstuhlfahrerIn-   Schulter und Gehirn gleichermaßen         eine größere Auswahl an Freizeit- und
nen. Für bettlägerige Personen gibt es    trainieren. Beliebt ist auch Luftbal-     Sportmöglichkeiten angeboten.
Mobilisationsübungen und Mikrobe-         lon-Tennis, dabei wird mit leichten
wegungen im Sitzen oder im Liegen.        Schlägern ein übergroßer Luftballon
                                                                                    Ergo- und Physiotherapie
                                          von einem zum anderen geschlagen.
  In Baden z. B. heißt es einmal wö-      Gemeinsam Musik hören oder die              Abgesehen von den regelmäßigen
chentlich „Turnen mit Jan“. Neben wert-   diversen Tanzmöglichkeiten bei den        (freiwilligen) Bewegungsangeboten
vollen Übungen für Koordination, Kräf-    vielen Veranstaltungen in den Häu-        im Alltag, verfügen die meisten Häu-
tigung, Dehnung und Mobilität werden      sern, sind eine weitere Facette.          ser auch über modern ausgestattete
in der Gruppe aber auch Reaktion, Ge-                                               Ergo- und Physiotherapie-Räumlich-
dächtnis und vor allem die Freude am                                                keiten mit Geräten, Stand-Fahrrad,
                                          Motogeragogik
Zusammensein groß geschrieben. Denn                                                 Sprossenwand, Gehbarren, Trainings-
bei allen Gruppenaktivitäten werden        Ebenso werden regelmäßig Moto-           bändern, Bällen uvm. Hier fi nden Be-
die Interaktion und der Spaß zwischen     geragogik-Einheiten von speziell ausge-   wegungsrunden – in der Gruppe oder
den Teilnehmenden gefördert. Auch in      bildeten TrainerInnen angeboten. Ziel     als Einzelgymnastik – je nach ärztli-
Perchtoldsdorf gibt es eine wöchent-      der Motogeragogik ist es, den Erhalt,     cher Anordnung und Bedarf statt.
liche Turnstunde mit Musik, die neben
einer Turnlehrerin auch von Ehrenamt-
lichen des Roten Kreuzes unterstützt
wird. In St. Peter/Au hingegen nimmt
man es mit Humor und „unterrichtet“
Lachyoga. Gerne nehmen auch Angehö-
rige an diesen Gruppenaktivitäten teil.

 Unterschiedlichste Sport- und The-
rapiegeräte bzw. Hilfsmittel kommen
dabei zum Einsatz und sorgen für
Abwechslung: Reifen, Bälle, Terra-
Bänder, Luftballons, Schwungtücher,
Keulen, Holzstäbe oder als neuester
Trend, die „Smoveys“. Diese grünen

                                                                                                    JOURNAL 2|2016 15
Jung & Alt

Hl. Sakramente feiern

Immer wieder besuchen Firmlinge
 oder Kinder vor der Erstkommuni-
on im Rahmen ihrer Vorbereitun-
gen unsere Häuser. Diesmal: Zehn
Jugendlichen der Sonderschule
Zwettl wurde in der Kapelle des
LPH Zwettl das Sakrament der Fir-
mung gespendet. Ganz besonders
war auch die Hl. Messe, die von den
Kindern der Hl. Erstkommunion in
der Kapelle des Hauses in Retz ge-
staltet wurde. Ein gemeinsamer
Gottesdienst mit rhythmischen Lie-

                                          Kunstgenuss für alle
dern von und für Jung und Alt.

„Be-Active“ im Garten
                                          Die Landesheime entwickeln sich immer mehr zu
Im Rahmen des 1. Badener Sozialta-
 ges, dem „Be-Active-Day“, besuch-
ten zwölf SchülerInnen der NMS das
                                          beliebten Schauplätzen und Austragungsorten
LPH Baden. Gemeinsam mit Bewoh-           gelebter Kunstvermittlung für Interessierte.
nerInnen und dem Team wurde flei-

                                          Z
ßig am Gartenprojekt gearbeitet –                u Frühlingsbeginn feierte man     Beispiel kürzlich beim Klassikkonzert
neue vertikale Gärten, Moosbilder                in Pottendorf das fünfjährige     in Hollabrunn oder Herzogenburg
und Graffitis entstanden. Und auch               Jubiläum der „Rauchkuchl“ mit     mit drei Kunstschul-Absolventinnen,
in Amstetten wurde mit Jugendli-          einer Ausstellung zweier besonderer      denen es ein besonderes Anliegen ist,
chen der NMS eine Gemüsepyrami-           Künstler. Auch Landesrätin Schwarz       Musik auch fernab von Konzertsälen
de im Garten errichtet. Gepflanzt         konnte unter den zahlreichen Gästen      erklingen zu lassen, um Menschen
wurden Karotten, Erbsen, Radies-          begrüßt werden. Die Ausstellung bot      Freude zu bringen, die sonst nicht die
chen und Spinat. Jetzt heißt es nur       fantasievolle Collagen von Gerhard       Gelegenheit dazu hätten. Dieses Mot-
noch auf die volle Ernte warten.          Priester (vormals Direktor im LPH Wie-   to verfolgt auch der Verein „Kunst auf
                                          ner Neustadt), während Josef Stein-      Rädern“, der mit seinen Jubiläumskon-
                                          berger (ehemaliger Direktor im LPH       zerten zum 20-jährigen Bestehen heu-
                                          Baden) Werke seiner beeindruckenden      er schon viele Landesheime besuchte.
                                          Aquarell- und Acrylmalerei zeigte.       So war am 4. Mai im LPH Baden auch
                                                                                   Grande Dame Prof. Lotte Tobisch,
                                                                                   Schirmherrin des Vereins, zu Gast.
                                          Bilderausstellungen
                                                                                   Aber auch die regelmäßigen Konzerte
                                            Am selben Tag beging das Heim in       von nahen Musikschulen, diversen
                                          Scheiblingkirchen seine jährliche        Chören und Musikgruppen, wie zu-
                                          Vernissage „Frühlingserwachen“ mit       letzt das Saxophonquartett „Quattre
                                          Werken von Manfred Paar und Gabrie-      Femmes“ in Mautern, begeistern.
                                          le Schwemhofer. Einige Wochen später
Generationenspiele                        sorgten in Korneuburg die Arbeiten
                                                                                   Offene Häuser laden ein
                                          der „Künstlergruppe Korneuburg“ und

B  ei schönem Wetter fand das Spie-
   leturnier für BewohnerInnen und
Kinder der ASO-Klassen im Heim in
                                          jene einiger HeimbewohnerInnen in
                                          der ersten gemeinsamen Schau für
                                          Furore. Und am 11. Juni wurde in
                                                                                     Die Landesheime für Veranstaltun-
                                                                                   gen verschiedenster Genres für Pu-
                                                                                   blikum zu öffnen, bringt eine Vielzahl
Weitra statt. In drei Disziplinen, Jak-   Wiener Neustadt im Zuge des Kir-         an Vorteilen: So wird einerseits Kunst-
kolo, Kegeln und Dosenwerfen, galt        tages auch eine Vernissage mit vier      vermittlung einfach und direkt zu den
es so viele Punkte als möglich zu         heimischen Künstlerlnnen eröffnet.       BewohnerInnen gebracht. Anderer-
sammeln. Und auch das Sommerfest                                                   seits ist es – auch in punkto Öffent-
in Gloggnitz stand unter dem Motto                                                 lichkeitsarbeit – sehr wichtig, Kunst-
                                          Genuss für Musikfreunde
„Fit mach mit für Jung & Alt“. Spiele                                              interessierte in die Häuser zu holen,
und lustige Wettbewerbe, z. B. Rolla-      Aber auch Musikfreunde kommen in        um ihnen auch jene anderen Facetten
tor-Rennen, Ballspiele oder Segway        den Landesheimen regelmäßig und das      zeigen zu können, die über ein „klassi-
fahren, unterhielten die Gäste.           ganze Jahr über auf ihre Kosten. Zum     sches“ Pflegeheim hinausgehen.

16 JOURNAL 2|2016
Lebenswelt Heim

Jetzt ist Garten- & Erntezeit!
In der schönen und warmen
Jahreszeit werden die sog.
„grünen Wohnzimmer“, eben
die Gartenanlagen in den
Landesheimen, besonders
gerne und intensiv genutzt!

R
       aus ins Grüne … und ab in den
       Garten, heißt es schon seit eini-
       gen Wochen in allen Landeshei-
men. Egal ob Frühstück, Kaffeejause
oder Abendessen auf der Terrasse, ein
Sonnenbad am Balkon oder ein ausge-         Melk, Mistelbach, St. Peter/Au und        haben ein Thema, um sich auszutau-
dehnter Spaziergang durch den Garten –      Türnitz neue Blumen- oder Gemüse-         schen, und die Vorfreude auf die erste
die SeniorInnen und ihre Gäste halten       beete für Balkone oder Gärten angelegt    gemeinsame Ernte. Deshalb wird in
sich jetzt am liebsten im Freien auf,       bzw. fertig gestellt. Die BewohnerInnen   allen Häusern derzeit auch eifrig ge-
bevor die ganz große Sommerhitze            konnten unter Anleitung von Garten-       erntet, was die Gärten, Gemüse- und
kommt. So wurde die Eröffnung der           therapie-ExpertInnen nach Lust und        Kräuterbeete, Naschecken, Bäume
Schanigarten-Saison im LPH Mautern          Laune mitgestalten und pflanzen.          und Sträucher so zu bieten haben.
sogar mit einem kleinen Fest began-                                                   Viele BewohnerInnen sind jetzt emsig
gen. Oder auch ein Besuch bei der                                                     im Garten mit dabei und helfen.
                                            Sommerzeit ist Erntezeit
„Garten Tulln“, der einzigen mehrjäh-
rigen Gartenschau Europas, steht jetzt        Dass ein Garten für die Gesundheit
                                                                                      Bäume im bunten Anzug
in vielen Häusern am Programm.              von SeniorInnen einen wertvollen Bei-
                                            trag leistet, ist hinlänglich bekannt.      Skurriles zum Abschluss: Kennen
                                            Bewegen, Ernten, Treffen mit Freun-       Sie bunt angezogene Bäume? Nein?!
Aktiv Gärtner sein
                                            den sowie das Anregen aller Sinne,        Der neueste Trend nennt sich „Gueril-
  Aber es geht auch weniger gemütlich,      wirken sich positiv auf das Gemüt aus.    la Knitting“, ist eine Form der Street
sondern gärtnerisch-aktiv. Im Zuge der      Mit Sinnes- und Hochbeeten werden         Art, bei der Gegenstände im öffentli-
Aktion „Natur im Garten – SeniorIn-         Alltagssituationen trainiert, Erinne-     chen Raum durch Stricken oder Hä-
nen Aktionstage“ wurden den ganzen          rungen wachgerufen und kreative           keln verändert werden. Zu solch einer
Mai und Juni über, meist bei herrli-        Beschäftigungsmöglichkeiten gebo-         kreativ-bunten Aktion lädt derzeit das
chem Wetter, in vielen Häusern, z. B.       ten. Die älteren Menschen überneh-        LPH Zistersdorf alle ein, um einige
in Baden, Bad Vöslau, Korneuburg,           men beim „Garteln“ Verantwortung,         Bäume im Garten zu verschönern!

                                      Aktionstage „Wir sind bio“
                                      D   ie Initiative „Akti-
                                          onstage Nachhal-
                                      tigkeit“ fand dieses
                                                                 mischen Produkten. Insgesamt wurden im Jahr 2015 um
                                                                 2.120.170,60 Euro Bio-Produkte bei NÖ-Anbietern gekauft.

                                      Jahr von 25. Mai bis       Gutes und aus NÖ-Regionen in Zahlen für 2015: Die
                                      10. Juni, rund um den      Heime verbrauchten im Jahr 2015 516.231 kg Gemüse und
                                      Weltumwelttag, statt.      Kartoffeln (Frischware), davon 153.496 kg in bio. 479.623 kg
 Selbstverständlich haben sich auch die NÖ Landesheime,          Fleisch und Wurstwaren, davon 85,92 Prozent aus NÖ. Die
 wie bereits in den letzten Jahren, aktiv daran beteiligt und    Milch und Milchprodukte (2.632.714 kg im Vorjahr) stamm-
 eigene „Klima- bzw. Umwelt-Menüs“ zubereitet. Die „bio-         ten zu 99,80 Prozent aus NÖ, davon 507.538 kg in bio. Ab
 zertifizierten“ Landesheime haben schon vor Jahren ver-         Sommer 2016 wird außerdem im Rahmen der Aktion „Gut
 mehrt auf biologische Lebensmittel umgestellt, der Bio-         zu wissen“ in den Großküchen des Landes NÖ, so auch in
 anteil liegt heute im Durchschnitt aller Häuser bei über        den LPHs, die regionale Herkunft von Fleisch und Eiern mit
 25 Prozent, mit einem hohen Anteil an regionalen und hei-       einem eigenen Gütesiegel sichtbar gemacht.

                                                                                                      JOURNAL 2|2016 17
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