2015 Geschäftsbericht VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S.A - ERGO Life

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2015
Geschäftsbericht
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S.A.
Auf einen Blick
­VORSORGE Luxemburg
 Lebensversicherung S.A.

Die VORSORGE Luxemburg Lebens­ver­siche­rung S. A. ist zu     (Produkt-)Entwicklungen
100 % ein Tochterunternehmen der ­ERGO Versicherungs-
gruppe AG in Düsseldorf, Deutschland.                         Auflage einer innovativen Sofortrente für Bank- und
                                                              Finanzpartner.
Die VORSORGE Luxemburg Lebens­ver­siche­r ung S. A.
betreibt unmittelbar und mittelbar insbesondere das
fondsgebundene Ver­siche­rungs­geschäft, einschließlich       Jahresüberschuss
Zusatz­ver­siche­rungen, im Wege der Dienstleistung in
­Ländern der EU. Die VORSORGE Luxemburg betreibt außer-       Der Jahresüberschuss stabilisierte sich bei 3,7 (3,7) Mio. €.
 dem das aktive Rück­ver­siche­rungs­geschäft.

Neugeschäft und Bestand

•   Wie in den Vorjahren konnten auch in 2015 mehr als
    100 Mio. € Neugeschäftsbeiträge generiert werden
    (112,2 Mio. €).
•   Der Bestand nach laufendem Jahressollbeitrag betrug
    48,0 Mio. €.
•   Die Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von
    ­Inhabern von Lebens­ver­siche­rungs­policen stiegen um
     4,8 % auf 1.485 (1.417) Mio. € deutlich an.
Geschäftsbericht 2015
­VORSORGE Luxemburg
 ­Lebensversicherung S. A.

Generalversammlung am 13. April 2016
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.
Geschäftsbericht 2015

VORSORGE Luxemburg im 3-Jahres-Überblick

                                                                                                         2015          2014        2013
Beitragseinnahmen
gebuchte Bruttobeiträge                                                              Tsd. €           174.967       181.942     210.324

Eingelöstes Neugeschäft1
Beitrag                                                                              Tsd. €           112.211       123.355     136.156

Versicherungsbestand
Anzahl der Verträge mit laufender Beitragszahlung                                    Stück             52.895        57.310      62.734
Anzahl der Verträge Einmalbeitragsversicherungen                                     Stück             25.376        21.706      15.957
Jahressollbeitrag ohne Einmalbeitragsversicherungen                                  Tsd. €            47.972        52.549      89.259

Kapitalanlagen2
Bestand                                                                              Tsd. €            30.214        38.138      50.268
Erträge aus Kapitalanlagen                                                           Tsd. €             1.755         1.900       1.776

Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko der VN
Bestand                                                                              Tsd. €         1.484.948      1.416.754   1.212.927

Versicherungsleistungen
ausgezahlte Leistungen                                                               Tsd. €           122.064        77.425      76.474
Veränderung der Leistungsverpflichtung                                               Tsd. €              −961        −5.131      −1.390

Kosten
Abschlusskostensatz s. a. G.
(in % der Beitragssumme des Neugeschäftes)                                               %                   6,3        −8,2         3,8
Verwaltungskostensatz
(in % der gebuchten Beiträge)                                                            %                   3,2         2,7         3,2

Ergebnis
Jahresüberschuss/-fehlbetrag                                                         Tsd. €             3.721         3.689       3.142

Eigenmittel
Eigenkapital                                                                         Tsd. €            27.078        25.096      21.407
freie RfB und Schlussüberschussanteilfonds                                           Tsd. €                   90         87          85
Eigenmittelquote (in % der Solvabilitätsspanne)3                                         %                   153        147         154

Mitarbeiter am Ende des GJ
Im Innendienst                                                                                               49          50          49

1 Selbst abgeschlossene Versicherungen inkl. Einmalbeiträge und ohne Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung
2 Ohne Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko der Versicherungsnehmer
3 Nach Gewinnverwendung
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                                    3
Geschäftsbericht 2015

Inhalt

                                               4 Gesellschaftsorgan / Geschäftsführung
                                               5 Bericht des Verwaltungsrates

Lagebericht                                    8 Grundlagen der Gesellschaft
                                              12 Wirtschaftsbericht
                                                  15 Ertragslage
                                                  16 Vermögenslage
                                                  17 Finanzlage
                                                  18 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
                                              19 Nachtragsbericht
                                              20 Risikobericht
                                              26 Chancenbericht
                                              28 Prognosebericht
                                              30 Bewegung und Zusammensetzung des
                                                 ­Versicherungsbestandes im Jahr 2015

Jahresabschluss                               36 Jahresbilanz zum 31. Dezember 2015
                                              38 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit
                                                 vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015
                                              40 Anhang
                                                 zum Jahresabschluss per 31. Dezember 2015

                                              63 Bericht des Réviseur d’Entreprises agréé
                                                 Bericht zum Jahresabschluss
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                                                    4
Geschäftsbericht 2015

                                   Gesellschaftsorgan / Geschäftsführung

                                   Verwaltungsrat

                                   Frank Wittholt
                                   Mitglied des Vorstands der VORSORGE Lebensversicherung AG, Düsseldorf
                                   Mitglied des Vorstands der ERGO Pensionsfonds AG, Düsseldorf
                                   Vorsitzender des Verwaltungsrates

                                   Rainer Schu
                                   Geschäftsführer der VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A., Grevenmacher
                                   Stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates

                                   Dr. Siegfried Nobel
                                   Mitglied des Vorstands der VORSORGE Lebensversicherung AG, Düsseldorf
                                   Mitglied des Vorstands der ERGO Pensionsfonds AG, Düsseldorf
                                   Mitglied des Vorstands der ERGO Pensionskasse AG, Düsseldorf
                                   Mitglied des Verwaltungsrates

                                   Jochen Specht
                                   Geschäftsführer der VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A., Grevenmacher
                                   Mitglied des Verwaltungsrates

                                   Geschäftsführung

                                   Rainer Schu

                                   Jochen Specht
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                               5
Geschäftsbericht 2015

Bericht des Verwaltungsrates

Wir haben im neunzehnten Geschäftsjahr die Aufgaben, die wir nach Gesetz und Satzung
zu erfüllen haben, wahrgenommen und die Geschäftsführung der Gesellschaft laufend
überwacht. Wir haben uns außerdem durch zahlreiche schriftliche und mündliche Berichte
der Geschäftsführer und in Einzelgesprächen über die Geschäftsentwicklung der Gesell-
schaft sowie über alle wichtigen Angelegenheiten unterrichten lassen. Darüber hinaus
wurden sowohl Lage und Entwicklung der Gesellschaft als auch grundlegende Fragen der
Geschäftsführung in den regelmäßig stattfindenden Verwaltungsratssitzungen eingehend
besprochen. Die Geschäftsführer haben uns insbesondere detaillierte Berichte über den
Aufbau der Gesellschaft und die Unternehmensplanung für die nächsten Jahre vorgestellt.

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG Audit S.à r.l., Luxembourg hat den Jahres­
abschluss für das Geschäftsjahr 2015 sowie den Lagebericht geprüft und mit dem unein-
geschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Der Jahresabschluss wurde uns von der Geschäftsführung in der Verwaltungsratssitzung
am 13. April 2016 vorgelegt und erläutert. Wir hatten keine Einwendungen zu erheben.
Insbesondere sind uns keine Risiken bekannt geworden, denen im Jahresabschluss nicht
ausreichend Rechnung getragen worden ist. Wir billigen den Jahresabschluss für das
Geschäftsjahr 2015, der damit festgestellt ist.

Der Verwaltungsrat dankt der Geschäftsführung und den Mitarbeitern für ihre Leistungen,
ihren tatkräftigen Einsatz und die im Geschäftsjahr erzielten Ergebnisse.

Luxemburg, 13. April 2016

Frank Wittholt
Vorsitzender des Verwaltungsrates
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.
Geschäftsbericht 2015

                       Lagebericht
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                                                        8
Geschäftsbericht 2015

Lagebericht
Grundlagen der Gesellschaft

Unser Unternehmen

Die VORSORGE Luxemburg Lebens­ver­siche­rung S. A. (im        ERGO ist im Jahr 2013 dem Verhaltenskodex des Gesamt-
Folgenden „VORSORGE Luxemburg“) ist ein Unternehmen           verbandes der Deutschen Ver­siche­rungs­wirtschaft für
der ERGO, einer der großen Versicherungs­gruppen in           den Vertrieb beigetreten. Die erfolgreiche Umsetzung des
Deutschland und Europa. Die Kundenorientierung, Größe         Verhaltenskodex belegte ERGO im Jahr 2014 mit der Ange-
und Finanzstärke der Gruppe machen ihre Gesellschaften        messenheitsprüfung. 2015 erfolgte zusätzlich die Bestä-
zu nachhaltig zuverlässigen Partnern ihrer Kunden.            tigung der Wirksamkeit der Maßnahmen. Damit ist die
                                                              umfassende Zertifizierung abgeschlossen. Sie wiederholt
Die VORSORGE Luxemburg betrieb im Jahr 2015 alle gängigen     sich alle zwei Jahre.
Formen der fondsgebundenen Lebens- und Renten­ver­
siche­rung außer Riester-Renten.                              Ein einheit­licher Innendienst unterstützt die verschiedenen
                                                              Gesellschaften und Vertriebsorganisationen der ERGO in
Die VORSORGE Luxemburg verfügt über große Erfahrung           Deutschland. Unternehmensfunktionen wie Rechnungs-
und besondere Expertise in der Entwicklung und Verwal-        wesen, Controlling, Finanzen und Personal sind zentral
tung fondsorientierter und kapitalmarktnaher Produkte.        organisiert. Der konzerneigene IT‑Dienstleister ITERGO
Deshalb ist sie in der Lage, ein umfassendes, leistungs-      hält die Informationstechnologie der Gruppe national und
starkes und flexibles Produktportfolio anzubieten. Damit      international auf dem neuesten Stand.
können Produktwünsche verschiedenartiger Vertriebe
und anderer Versicherer sowie die von Altersvorsorge­         Die VORSORGE Luxemburg wird nur in Teilen aufgrund
einrichtungen gut erfüllt werden.                             gesonderter Vereinbarungen bzw. Prozesse (u. a. Revision,
                                                              Compliance, Risikomanagement) von diesen zentralisier-
Die VORSORGE Luxemburg unterhielt 2015 keine                  ten Unternehmensfunktionen betreut, nutzt jedoch über
Niederlassungen.                                              die V
                                                                  ­ ORSORGE Lebens­ver­siche­rung AG, Düsseldorf (im fol-
                                                              genden VORSORGE Leben) mittelbar die Zentralfunktionen
Teil einer starken Gruppe                                     der ERGO Deutschland.

Die VORSORGE Luxemburg ist eine 100%ige Tochtergesell-        Strategische Anlageentscheidungen werden in enger
schaft der ­ERGO Versicherungsgruppe AG. Diese gehört zu      Abstimmung mit MEAG MUNICH ERGO Asset M­ anagement
dem DAX‑30-­Unternehmen ­Munich Re, einem der weltweit        GmbH und ERGO von der VORSORGE Luxemburg g ­ etroffen.
führenden Rückversicherer und Risikoträger.                   MEAG ist der gemeinsame Vermögensmanager von
                                                              ­Munich Re und ERGO.
Die Vertriebsgesellschaft E
                          ­ RGO ­Beratung und ­Vertrieb AG
vereint in Deutschland die verschiedenen Vertriebswege        Die VORSORGE Luxemburg richtet sich strategisch auf
unter einem Dach. Dazu zählen neben den drei Vermitt-         den Vertrieb über Banken aus. Darüber hinaus konzen-
lerorganisationen der Banken- und Kooperationsvertrieb        triert sich die VORSORGE Luxemburg darauf, kapital-
sowie der Maklervertrieb. Die einheit­liche Vertriebssteue-   marktnahe Produkte für die in der ERGO angebundenen
rung und ein standardisierter Beratungsansatz sorgen für      Ausschließlichkeits­vermittler zu entwickeln. Aber auch
eine durchgängig hohe Qualität der Beratung und Betreu-       Makler, Fondsgesellschaften und Vermögensverwalter
ung von Kunden.                                               möchten wir vertrieblich stärker nutzen.
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                                              Lagebericht9
Geschäftsbericht 2015                                                                     Grundlagen der Gesellschaft

Zu den Maßnahmen unserer Unternehmensstrategie             Die VORSORGE Luxemburg beschäftigt ausschließlich
zählen zum Beispiel:                                       Mitarbeiter im Innendienst. Am Ende des Berichts­jahres
                                                           waren 49 Mitarbeiter (Vorjahr 50) für die VORSORGE
•   Wir bauen das Geschäft mit Bankpartnern durch maß-     ­Luxemburg tätig.
    geschneiderte Produkte aus.
•   Wir optimieren die Abläufe in der Verwaltung.          Die bedarfsgerechte Qualifizierung unserer Mitarbeiter
•   Wir stellen einen ausgezeichneten Service für Kunden   ist uns für unsere Personalpolitik sehr wichtig. Wir wollen
    und Vertriebspartner sicher.                           unser hohes Qualitäts- und Leistungsniveau nachhaltig
                                                           stärken. So erhalten wir unsere Position im Wettbewerb
Die Einhaltung aller zugesagten Servicelevel stand für     und bauen diese weiter aus. Daher passen wir unser Ange-
die VORSORGE Luxemburg auch im Jahre 2015 wieder an        bot für Aus- und Weiterbildung ständig den Anforderungen
erster Stelle.                                             an.

Die VORSORGE Luxemburg wurde als Versicherer ohne          Wir messen Frauen einen hohen Stellenwert in unserem
eigenen Endkundenvertrieb gegründet. Der Vertrieb er-      Unternehmen bei.
folgt sowohl innerhalb als auch außerhalb der ERGO. Die
VORSORGE Luxemburg zeichnet sich durch ein schnelles,      Die VORSORGE Luxemburg nimmt seit dem Jahr 2013 an
innovatives Produktmanagement und eine effiziente Ver-     einer Initiative (Actions Positives) des Ministère de l’Egalité
waltung aus. Diese Kernfaktoren sind nicht nur innerhalb   des chances teil, die die Chancengleichheit von Frauen
der ERGO wichtig, sondern auch für folgende Intermediäre   und Männern im Berufsleben weiter verbessern soll. Hierzu
relevant:                                                  wurde nach einer Analysephase im Berichtszeitraum für
                                                           das Jahr 2015 ein zweijähriges Programm mit Maßnahmen
•   Banken                                                 erarbeitet, dessen Umsetzungsfortschritt in regelmäßigen
•   Family Offices                                         Abständen überprüft und an das Ministerium berichtet
•   Fondsgesellschaften                                    wird.
•   Vermögensverwalter
•   unabhängige Finanzvermittler                           Unser Anspruch: Versichern heißt verstehen
•   auf Altersvorsorge spezialisierte Makler.
                                                           ERGO richtet sich konsequent an den Wünschen und
Die VORSORGE Luxemburg bietet institutionellen Kunden      Bedürfnissen der Verbraucher aus. Die Gruppe setzt auf
die Verwaltung fondsgebundener Ver­siche­rungs­verträge    klare, verständ­liche Kommunikation und lädt Kunden wie
an. Diese Funktionsausgliederungen können dauer-           Interessenten selbstkritisch zu Feedback ein. Auch als Teil-
haft oder auch zeitlich befristet vereinbart werden. In    nehmer der ERGO Kundenwerkstatt im Internet oder als
diesem Geschäftsfeld profitiert die VORSORGE Luxemburg     Mitglied im ERGO Kundenbeirat können Verbraucher das
von den Empfehlungen ihrer Kunden und langjährigen         Angebot der Gruppe mit ihren Anregungen und Wünschen
Partnerschaften.                                           mitgestalten. Der ERGO Kundensprecher vertritt die Inte-
                                                           ressen der Kunden im Unternehmen und hilft bei Missver-
Unsere Mitarbeiter sichern unseren Erfolg mit ihrer Kom-   ständnissen oder Konflikten.
petenz sowie ihrer Bereitschaft zur Leistung und ihrem
Engagement.
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                                                 Lagebericht10
Geschäftsbericht 2015                                                                        Grundlagen der Gesellschaft

Unsere Produktpalette

Fondsgebundene Ver­siche­rungs­konzepte                       Kapitalmarktnahe Sofortrente gegen Einmalbeitrag:
Die VORSORGE Luxemburg hat eine leistungsstarke               Seit April 2015 bietet die VORSORGE Luxemburg die
Produkt­palette. Sie bietet im Bereich der privaten Alters­   SofortRente invest an. Es handelt sich um eine innovative
vorsorge für den anspruchsvollen Kunden innovative            kapitalmarktnahe sofort beginnende Renten­ver­siche­rung
kapitalmarktnahe Produkte an:                                 mit größtmög­licher Flexibilität und garantierter Rente.
                                                              Beispielsweise
Private Fonds­ver­siche­rung: Hierunter fallen fonds­ge­
bundene Lebens- bzw. Renten­ver­siche­rungen, die dem         •   kann eine Aufschubzeit von bis zu 15 Jahren vereinbart
Kunden ein Höchstmaß an Flexibilität bieten. In folgenden         werden,
Bereichen sind diese Produkte so flexibel wie möglich:        •   können sowohl vor als auch nach Rentenbeginn
                                                                  ­Teilauszahlungen erfolgen,
•   Ver­siche­rungs­schutz                                    •    kann der Vertrag auch nach Rentenbeginn gekündigt
•   Kapitalanlage                                                  werden,
•   Beiträge                                                  •    ist ein Vertragsabschluss ab dem 18. bis zum
•   Leistungsabläufe                                               85. Lebensjahr möglich,
                                                              •    besteht die jähr­liche Chance auf Erhöhung der Rente
Kapitalmarktnahes Tranchenprodukt gegen Einmalbeitrag:             durch Investition in Fondsanteilen während der Renten­
Seit dessen Einführung hat die VORSORGE Luxemburg mit              bezugs­zeit. Die einmal erreichte Rente kann sich weiter
unserem großen Bankpartner sehr erfolgreich einzelne               erhöhen, aber nie mehr sinken (vorbehaltlich der Inan-
Tranchen vertrieben. Diese fondsgebundene Renten­ver­              spruchnahme von Teilauszahlungen).
siche­rung gegen Einmalbeitrag investiert in eine Inhaber-
schuldverschreibung. Im Berichtsjahr hat die ­VORSORGE
Lebens­ver­siche­rung AG diese als Risikoträger von der
VORSORGE Luxemburg übernommen. Das erfolgreiche
Konzept wurde dabei dem aktuellen Umfeld am Markt
angepasst.
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                 Lagebericht11
Geschäftsbericht 2015                                        Grundlagen der Gesellschaft

Neu in 2016: Kapitalmarktnahe Pflegerenten­ver­siche­rung
gegen Einmalbeitrag: VORSORGE PflegeRente plus kom-
biniert Kapitalmarktchancen mit garantierten Leistungs-
versprechen. Eine einmal erreichte Pflegerentenhöhe ist
lebenslang garantiert. Lediglich die Höhe der Überschuss­
anteile kann variieren.

Die PflegeRente plus bietet außerdem eine Vielzahl an
Flexibili­täten wie z. B.

•   die individuelle Wahl der Höhe der Pflegerente je
    Pflegestufe,
•   die optionale Todesfallleistung,
•   die Nach­ver­siche­rungs­garantie,
•   die (Teil-)Rückkaufsfähigkeit.

Deswegen kann die VORSORGE PflegeRente plus für
Kunden geeignet sein, die für den Pflegefall vorsorgen und
gleichzeitig die Renditechancen des Kapitalmarktes sowie
flexible Gestaltungsmöglichkeiten nutzen möchten.
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                                                         12
Geschäftsbericht 2015

Lagebericht
Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaft­liche Entwicklung
und Kapitalmarktentwicklung

Das Wachstumstempo der Weltwirtschaft blieb auch 2015          Die Zinsen zehnjähriger deutscher Staatsanleihen ver-
nur moderat. Die konjunkturelle Erholung in der Eurozone       hielten sich im Berichtszeitraum sehr volatil. So fielen sie
beschleunigte sich dagegen. Deutschland zeigte solides         nach nur 0,5 % zu Jahresbeginn in Erwartung der Staats­
Wachstum leicht über dem Durchschnitt der Eurozone. Die        anleihenkäufe durch die EZB auf nahe 0 % im April. Im
Inflationsrate in Deutschland ging nochmals zurück, vor        Juni stiegen sie kurzzeitig auf 1 %, um am Jahresende nur
allem aufgrund deutlich gefallener Ölpreise.                   leicht höher als zu Jahresbeginn bei 0,6 % zu schließen.
                                                               Für Spanien und Italien entwickelten sich die Renditen
Nach vorläufigen Schätzungen stagnierten die Beitragsein-      in einem breiten Band eher seitwärts. Die Renditen kurz-
nahmen der deutschen Ver­siche­rungs­wirtschaft 2015           laufender Anleihen fielen aber auch für diese Länder zeit-
weitgehend. Bremsend wirkte vor allem die Entwicklung          weise in den negativen Bereich. Die Zinsen für deutsche
in der Lebens­ver­siche­rung, geprägt durch einen spürbaren    Kurzläufer sanken sogar bis auf unter −0,4 %. Die Renditen
Rückgang im Einmalbeitragsgeschäft. Die Beiträge in der        zehnjähriger Staatsanleihen in den USA waren im Jahres-
Schaden- und Unfall­ver­siche­rung wuchsen robust, aber        verlauf ebenfalls volatil und notierten zum Jahresschluss
weniger stark als noch im Vorjahr. In der Kranken­ver­siche­   auf einem Niveau von 2,3 %. Das historisch niedrige Zins-
rung legten die Beiträge nur moderat zu.                       umfeld stellte die Versicherer vor erheb­liche Herausforde-
                                                               rungen, da die laufenden Zinserträge erneut zurückgingen.
Die amerikanische Zentralbank Fed vollzog mit der ersten       Belastet waren vor allem Lebensversicherer, die Zins­
Leitzinserhöhung seit 2006 am 16. Dezember 2015 die            garantien geben.
geldpolitische Wende in den USA. Demgegenüber intensi-
vierte die Europäische Zentralbank (EZB) im Jahresverlauf      Die Aktienmärkte waren innerhalb des Jahres erhöhten
2015 ihre sehr expansive Geldpolitik durch umfangreiche        Schwankungen ausgesetzt, konnten sich in Summe aber
Anleihekäufe und eine Senkung des Einlagesatzes auf            leicht positiv entwickeln. So stiegen der Euro Stoxx 50 und
zuletzt −0,3 %. Sie stemmte sich dadurch gegen fallende        der DAX um rund 3,8 % bzw. 9,6 %.
Inflationserwartungen aufgrund des raschen Ölpreisver-
falls und versuchte damit, die moderate Erholung in der
Eurozone weiter zu stützen.
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Geschäftsbericht 2015                                                                              Wirtschaftsbericht

Die Lebens­ver­siche­rung im Jahr 2015

Die Geschäftsentwicklung der deutschen Lebens­ver­siche­     Die Auszahlungen an die Lebens­ver­siche­rungs­kunden
rung (einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds)       erreichten weiterhin ein hohes Niveau. Sie belegten somit
zeigte sich im Jahr 2015 nahezu stabil. Nach vorläufigen     erneut die große Bedeutung der Branche.
Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Ver­siche­
rungs­wirtschaft (GDV) waren die gesamten Beitragsein-       Insgesamt zeigte die Geschäftsentwicklung, dass sich die
nahmen mit 92,5 (93,7) Mrd. € nur leicht rückläufig zum      Lebens­ver­siche­rung trotz schwieriger Rahmenbedingungen
Vorjahr (−1,3 %). Das gesamte Neugeschäft verminderte        als starker und verläss­licher Partner bewährt hat. Wie keine
sich gegenüber dem Vorjahr um 4,8 %. Der Rückgang zeigte     andere Form der Altersvorsorge steht sie für Sicherheit. Nur
sich sowohl im Geschäft gegen laufenden Beitrag als auch     die Lebens­ver­siche­rung kann biometrische Risiken wie Tod,
gegen Einmalbeitrag.                                         Alter oder Invalidität abdecken.

Altersvorsorgeprodukte dominierten auch im Jahr 2015
das Neugeschäft. Die Nachfrage nach klassischen Renten­
ver­siche­rungen hat sich dabei verringert. Fondsgebundene
Vorsorgeprodukte hingegen nahmen an Bedeutung zu.
Bei der Nachfrage nach biometrischen Produkten stieg der
Bedarf zur Absicherung von Berufsunfähigkeit.
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Geschäftsbericht 2015                                                                                    Wirtschaftsbericht

Geschäftsverlauf

Fondsbestand                                                    Ver­siche­rungs­bestand

Im Eigenbestand wurden zum 31. Dezember 2015 Fonds-             Der Bestand, gemessen an der Ver­siche­rungs­summe,
guthaben für die Inhaber von Lebens- und Renten­ver­siche­      erhöhte sich im Berichtsjahr leicht auf 1.761,1 (1.758,9) Mio. €.
rungs­policen in Höhe von 1.484,9 (1.416,8) Mio. € verwaltet.   Der Ver­siche­rungs­bestand (ohne übernommenes Geschäft)
Somit konnte das verwaltete Fondsvermögen wiederum              nach Stücken betrug zum Jahresende 78.271 (79.016)
deutlich um 4,8 % gesteigert werden.                            Verträge.

Neugeschäft                                                     Storno

Das Neugeschäft der VORSORGE Luxemburg verringerte sich         Die Stornoquote des Vorjahres enthielt einen einmaligen
im Vergleich zum Vorjahr um 9,1 % auf 112,2 (123,4) Mio. €.     Sondereffekt aus vermehrten Beitragsfreistellungen i­nfolge
Der Rückgang ist auf das verringerte Neugeschäft gegen          der Insolvenz mehrerer Unternehmen einer Groß­kunden­
Einmalbeitrag zurückzuführen. Das Neugeschäft gegen             beziehung. Im Vergleich zu der um den Sondereffekt
laufenden Beitrag resultiert im Wesent­lichen aus dem Neu-      bereinigten Stornoquote sank die Stornoquote in 2015 auf
geschäft aus Dynamik.                                           7,8 (9,8) %.
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Geschäftsbericht 2015                                                                                  Wirtschaftsbericht

Ertragslage

Beitragseinnahmen                                                Kapitalanlageergebnis

Die Beitragseinnahmen verringerten sich um 3,8 % auf             Die Kapitalanlageerträge beliefen sich annähernd auf
175,0 (181,9) Mio. €. Dieser Betrag setzt sich aus Bei-          Vorjahresniveau und betrugen 3,4 (3,2) Mio. €. Darin ent-
tragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft                halten waren 1,8 (1,9) Mio. € für Rechnung und Risiko der
in Höhe von 160,7 (177,0) Mio. € und durch Beitragsüber-         Ver­siche­rungs­nehmer.
nahmen aus der aktiven Rück­ver­siche­rung in Höhe von
14,3 (4,9) Mio. € zusammen. Der Rückgang im selbst abge-         Gesamtergebnis
schlossenen Geschäft ist im Wesent­lichen auf das geringere
Neugeschäft gegen Einmalbeitrag zurückzuführen.                  Der Jahresüberschuss, das Ergebnis nach Steuern, belief
                                                                 sich auf Vorjahresniveau und betrug 3,7 (3,7) Mio. €.
Aufwendungen für den Ver­siche­rungs­betrieb
                                                                 Die Überschussbeteiligung spielt wegen des fast aus-
Die Abschlusskosten betrugen 18,5 (−0,8) Mio. €. Der Vor-        schließlich fondsgebundenen Geschäfts nur eine unter­
jahreswert enthielt einen Sondereffekt aus der Beitrags-         geordnete Rolle. Einzelheiten zu den Überschussanteil-
freistellung von Ver­siche­rungs­verträgen i­nfolge der Insol-   sätzen sind den Tabellen am Ende des Geschäftsberichts zu
venz mehrerer Unternehmen einer Großkundenbeziehung.             entnehmen.
Die Verwaltungskosten erhöhten sich auf 5,5 (5,0) Mio. €.
Der Verwaltungskostensatz, der die Verwaltungskosten in          Im Rahmen der Verwendung des Gewinns in Höhe von
Relation zu den Bruttobeiträgen ausweist, stieg aufgrund         3.721.068,20 € wird ein Betrag von 349.725,00 € der Rück-
der verminderten Beitragseinnahmen auf 3,2 (2,7) %.              lage für Vermögensteuer des Jahres 2015 gemäß § 8 a Ver-
                                                                 mögensteuergesetz zugeführt sowie 1.685.671,60 € an die
Im Geschäftsjahr 2015 entstanden wie im Vorjahr keine            Anteilseigner ausgeschüttet und 1.685.671,60 € auf neue
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen.                        Rechnung vorgetragen.

Ver­siche­rungs­leistungen                                       Die vollständige Vermögensteuerrücklage 2010 in Höhe
                                                                 von 452.500,00 € wird in die Rücklage für Vermögensteuer
Die Ver­siche­rungs­leistungen für unsere Kunden stiegen im      des Jahres 2015 umgegliedert, sodass für das Jahr 2015
Jahr 2015 brutto auf 122,1 (77,4) Mio. €. Davon entfielen        somit insgesamt eine Vermögensteuerrücklage nach § 8 a
17,0 (26,9) % auf Ablauf- und Todesfallleistungen sowie auf      Vermögensteuergesetz in Höhe von 802.225,00 € gebildet
Rentenzahlungen.                                                 wird. Dieser Betrag setzt sich aus der Neubildung für 2015
                                                                 in Höhe von 700.000,00 € und einer Nachberechnung für
Die Brutto-Deckungsrückstellung für selbst abgeschlossene        2014 in Höhe von 102.225,00 € zusammen.
Ver­siche­rungen inklusive der Ver­siche­rungen auf ­Rechnung
und Risiko der Ver­siche­rungs­nehmer wuchs um 68,1
(203,5) Mio. €.
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                                                            Lagebericht16
Geschäftsbericht 2015                                                                                            Wirtschaftsbericht

Vermögenslage

Kapitalanlagenbestand                                                     Als Reaktion auf die Finanzmarkt- und Staatsschulden-
                                                                          krise der vergangenen Jahre haben wir auch im Jahr 2015
Der Eigenbestand an Kapitalanlagen der VORSORGE                           im Eigenbestand eine risikoarme Kapitalanlagepolitik
Luxemburg verminderte sich im Jahr 2015 auf 30,2                          betrieben.
(38,1) Mio. €.Die Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko
von Inhabern von Lebens­ver­siche­rungs­policen – das                     Die Anlagen in Aktienfonds resultieren alleine aus der
sind die Kapitalanlagen der fondsgebundenen Lebens-                       Verwaltung fondsgebundener Lebens- und Renten­ver­siche­
und Renten­ver­siche­rungen – stiegen hingegen von                        rungen. Hierbei entstehen immer stichtagsbezogene Über-
1.416,8 Mio. € auf 1.484,9 Mio. € (+4,8 %).                               hänge an Fondsanteilen im Eigenbestand.

Entwicklung und Zusammensetzung der Kapitalanlagen                                                      2015                      2014
                                                                                           Mio. €          %         Mio. €          %
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten                                              −           −             −           −
Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen                                    −           −             −           −
Sonstige Kapitalanlagen
1.   Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere                 0,2          0,7          0,2          0,5
2.   Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere                   30,0         99,3         37,4         98,2
3.   Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen                                      -           -             -           -
4.   Sonstige Ausleihungen                                                                      -           -             -           -
5.   Einlagen bei Kreditinstituten                                                           0,0          0,0          0,5          1,3
6.   Andere Kapitalanlagen                                                                      -           -             -           -
Kapitalanlagen insgesamt                                                                    30,2        100,0         38,1       100,0

Die Gesellschaft hat in 2015 keine eigenen Aktien erworben.               Uns ist es wichtig, bei der Kapitalanlage Nachhaltigkeitskri-
                                                                          terien zu berücksichtigen. Dieses Verhalten wird sich lang-
Bei der Kapitalanlage werden soziale, ethische und ökologi-               fristig günstig auf Risiko und Ertrag auswirken.
sche Grundsätze berücksichtigt.
                                                                          Bewertungsreserven
Wir erwerben neue Aktien und Unternehmensanleihen,
die in sogenannten Nachhaltigkeitsindizes geführt werden.                 Im Anhang des Geschäftsberichts weisen wir die Zeitwerte
Dabei wählen wir bevorzugt aus den folgenden G  ­ ruppen                  der Kapitalanlagen aus. Der Unterschied zwischen Zeit- und
aus: „Dow ­Jones Sustainability World Group Index“,                       Buchwert wird als Bewertungsreserve bezeichnet.
„­FTSE4Good“ und „Ethibel Sustainability Index“. Auch
Staatsanleihen und öffent­liche Zinsträger prüfen wir auf                 Zeitwerte sind Momentaufnahmen, sie spiegeln die Markt-
Nachhaltigkeit. Wir achten darauf, dass sie den Nachhaltig-               situation zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder. Sie ent-
keitskriterien anerkannter Nachhaltigkeitsratingagenturen                 wickeln sich nicht stetig, sondern unterliegen vielmehr
(z. B. oekom research und Sustainalytics) genügen.                        größeren Schwankungen.

Unsere Kapitalanlagen sollen dauerhaft unsere Anforde-                    Außerbilanzielle Finanzinstrumente
rungen in ­puncto Nachhaltigkeit erfüllen. Der Asset Mana-
ger MEAG führt den Prozess entsprechend unseren Richtli-                  Im Eigenbestand wurden keine Finanzderivate eingesetzt.
nien durch.                                                               Kontrahentenrisiken haben wir durch Volumenbeschrän-
                                                                          kungen und sorgfältige Wahl unserer Partner begrenzt.
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                                                  Lagebericht17
Geschäftsbericht 2015                                                                                  Wirtschaftsbericht

Finanzlage

Kapitalstruktur                                                 Wesent­liche Finanzierungsmaßnahmen 2015
                                                                und ‑vorhaben 2016
Zum 31. Dezember 2015 verfügte die VORSORGE Luxemburg
über ein Eigenkapital in Höhe von 27,1 (25,1) Mio. €.           Die VORSORGE Luxemburg führte im Geschäftsjahr 2015
                                                                keine wesent­lichen Finanzierungsmaßnahmen durch.
Die vorhandenen Eigenmittel – berechnet gemäß den               Derzeit planen wir auch keine für das Jahr 2016.
aufsichtsrecht­lichen Solvabilitätsvorschriften nach Sol-
vency I – betrugen unter Berücksichtigung des Gewinnver-        Liquidität
wendungsvorschlags 25,3 (23,3) Mio. €, die notwendigen
Eigenmittel 16,5 (15,9) Mio. €. Die gesetzlich vorgeschriebe-   Im Rahmen der detaillierten Liquiditätsplanung stellen wir
nen Solvabilitätsanforderungen wurden damit übertroffen.        sicher, dass wir jederzeit uneingeschränkt in der Lage sind,
Auch die ­Solvency‑II-­Anforderungen werden damit voll          unseren fälligen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
erfüllt.
                                                                Zum Geschäftsjahresende 2015 veränderte sich der
Beschränkungen in der Verfügbarkeit von Finanzmitteln           Liquiditätsbestand auf 22,6 (27,6) Mio. €. Hierunter fallen
                                                                u. a. laufende Guthaben und Einlagen bei Kreditinstituten.
Beschränkungen in der Verfügbarkeit von Finanzmitteln
lagen im Geschäftsjahr 2015 bei der VORSORGE Luxemburg
nicht vor.
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                                           Lagebericht18
Geschäftsbericht 2015                                                                           Wirtschaftsbericht

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Die VORSORGE Luxemburg beginnt das Geschäftsjahr 2016     Es wurde ein Jahresüberschuss vor Gewinnabführung von
auf einer starken wirtschaft­lichen Basis.                3,7 Mio. € erzielt.

Die Solvabilitätsanforderungen haben wir dauerhaft        Insgesamt steht die VORSORGE Luxemburg auf einer sehr
erfüllt. Unsere Eigenmittelausstattung ist aufgrund der   soliden wirtschaft­lichen Basis; sie ist für die Risiken des
Beibehaltung der betriebenen Geschäftsmodelle mehr als    Ver­siche­rungs­geschäfts gut gerüstet. Das Geschäftsmodell
ausreichend.                                              der VORSORGE Luxemburg – Konzentration auf fondsge-
                                                          bundene Ver­siche­rungen – hat sich auch im Jahr 2015 als
                                                          tragfähig erwiesen.
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.          19
Geschäftsbericht 2015

Lagebericht
Nachtragsbericht

Wesentliche Vorgänge von besonderer Bedeutung nach
dem Schluss des Geschäftsjahres liegen nicht vor.
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                                                          20
Geschäftsbericht 2015

Lagebericht
Risikobericht

Ziele des Risikomanagements                                     Festlegung der Risikostrategie

Risikomanagement ist ein wichtiger Bestandteil der              Die Risikostrategie greift die aus der Geschäftsstrategie
Unternehmenssteuerung. Zu seinen Aufgaben gehört                resultierenden Risiken auf. Sie ist eine wichtige Grund-
es, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft         lage für die strategische und operative Planung. Der Ver-
gefährden können, frühzeitig zu erkennen. Das Risiko-           waltungsrat prüft und verabschiedet die Risikostrategie
management der ERGO Versicherungsgruppe AG verfolgt             jährlich.
das Ziel, die Finanzstärke zu erhalten, um die Ansprüche
der Kunden zu sichern. Ein weiteres Ziel ist, die Reputation    Die Risikostrategie definiert die Risikoobergrenzen auf Basis
von ERGO und aller Einzelgesellschaften zu schützen. Dazu       der Risikotragfähigkeit der VORSORGE Luxemburg. Die Ein-
setzen wir schon heute auf ein alle Bereiche umfassendes        haltung der Risikoobergrenzen überwachen wir anhand
Risikomanagement, wie es nach den künftigen Aufsichts­          fester Schwellenwerte (Grenzen) und Frühwarnmechanismen
regeln („Solvency II“) europaweit einheitlich vorgegeben ist.   in einer Ampel-Logik (Trigger). Diese Toleranzen orientieren
                                                                sich an der Kapital- und Liquiditätsausstattung sowie der
Organisatorischer Aufbau des Risikomanagements                  Ertragsvolatilität. Eine ausreichende Risikotragfähigkeit
                                                                veranschaulicht die Fähigkeit des Unternehmens, Verluste
Die Risikomanagement-Organisation der VORSORGE                  aus identifizierten Risiken zu absorbieren. Aus diesen darf
Luxemburg ist in die Risikomanagement-Prozesse der ERGO         keine Gefahr für die Existenz der Gesellschaft resultieren.
Versicherungsgruppe eingebunden. Der Zentral­bereich „Inte-
griertes Risikomanagement (IRM)“ stellt das gruppenweite        Umsetzung der Risikostrategie und
Risikomanagement sicher. Dezentrale Risikomanagement-           Risikomanagement-Kreislauf
Strukturen in allen Bereichen der Gruppe unterstützen IRM
und die lokalen Geschäftsleitungen hierbei. An der Spitze der   Der vom Verwaltungsrat festgelegte Risikoappetit unter-
Risikomanagement-Organisation steht der ­Chief ­Risk ­Officer   halb der Risikoobergrenzen wird in der Geschäftsplanung
(CRO). Die einzelnen dezentralen Risikoverantwort­lichen        berücksichtigt und ist in der operativen Geschäftsführung
berichten an ihn und die lokalen Geschäfts­leitungen. Der       verankert. Bei Kapazitätsengpässen oder Konflikten mit
CRO analysiert, bewertet und überwacht die identifizierten      dem Limit- und Triggersystem verfahren wir nach fest-
Risiken. Diese kommuniziert er an den Risikoausschuss. Der      gelegten Eskalations- und Entscheidungsprozessen.
Risikoausschuss ist ein ständiger Ausschuss des Vorstands       Diese stellen sicher, dass Geschäftsinteressen und Risiko­
der ­ERGO Versicherungsgruppe AG. Der Risikoausschuss rich-     management-­Aspekte im Einklang stehen.
tet die Risikomanagement-Strategie, Systeme und Prozesse
ein und überwacht diese. Er stellt sicher, dass das gesamte     Die operative Umsetzung des Risikomanagements umfasst
Risikomanagement-­System im Einklang mit den regulatori-        die Identifikation, Analyse und Bewertung von Risiken.
schen Anforderungen und den konzernweiten Richtlinien           Dazu gehören auch die daraus abgeleitete Risikobericht-
steht. Zum Risikomanagement-­System gehören Risiko­             erstattung und ‑limitierung im Sinne einer Reduzierung auf
kriterien und entsprechende Risikomanagement-­Steuerungs­       ein bewusst gewolltes Maß. Mit unseren Risikomanage-
prozesse. Durch diese Organisation, die wir lokal am Stand-     ment-Prozessen stellen wir sicher, dass wir sämt­liche
ort Luxemburg adaptieren, können wir Risiken frühzeitig         Risiken kontinuierlich überwachen. Bei Bedarf können wir
­erkennen und aktiv steuern.                                    diese aktiv steuern.
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                                                 Lagebericht21
Geschäftsbericht 2015                                                                                       Risikobericht

Kontroll- und Überwachungssysteme                               Unser externer Risikobericht ist in Anlehnung an den
                                                                (­deutschen) DRS 20 aufgebaut.
Unser internes Kontrollsystem (IKS) ist ein System zum
Management von operationellen Risiken. Es beinhaltet alle       Wesent­liche Risiken entstehen aus folgenden
Risikodimensionen und Unternehmensbereiche sowie die            Risikokategorien:
unterschied­lichen Unternehmensebenen. Das IKS erfüllt
die Anforderungen der Unternehmensführung wie auch              Ver­siche­rungs­technische Risiken
die gesetz­lichen und regulatorischen Anforderungen. Die
Verantwortung für das IKS liegt beim Verwaltungsrat. Der        Lebens­ver­siche­rungs­verträge sind dadurch charakterisiert,
Zentralbereich IRM ist organisatorisch und methodisch           dass die Prämie für die versicherte Leistung bei Vertrags-
für das IKS zuständig. Die Fachbereiche verantworten die        beginn festgelegt ist. Sie kann während der überwiegend
Risiken und Kontrollen. Die Einbindung aller Fachbereiche       langen Laufzeit des Vertrages nicht angepasst werden.
schafft ein einheit­liches Risikoverständnis. Dadurch gelingt   Die damit verbundene Garantie erstreckt sich häufig über
es uns, unser Bewusstsein für Risiken und Kontrollen zu         mehrere Jahrzehnte. Das ver­siche­rungs­technische Risiko
verbessern.                                                     besteht darin, dass der tatsäch­liche Aufwand für Zins,
                                                                Kosten und Leistungen vom erwarteten abweicht.
Die Konzernrevision bewertet kontinuierlich die Wirk-
samkeit des IKS in den wesent­lichen Prozessen und              Dies kann aufgrund von Zufall, Irrtum oder einer Änderung
Anwendungen.                                                    der Fall sein. Den erwarteten Aufwand haben wir in der
                                                                Tarifkalkulation und in der Berechnung der Rückstellungen
Risikoberichterstattung                                         berücksichtigt. Dabei kalkulieren wir die Beiträge und
                                                                Rückstellungen mit vorsichtig gewählten Rechnungsgrund-
Mit der Risikoberichterstattung erfüllen wir nicht nur          lagen. Die verwendeten Rechnungsgrundlagen erläutern
aktuelle recht­liche Anforderungen. Wir schaffen mit ihr        wir im Anhang dieses Jahresabschlusses bei der Darstel-
darüber hinaus intern Transparenz für das Management            lung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.
und informieren die Öffentlichkeit.
                                                                Die ver­siche­rungs­technischen Risiken unserer Gesellschaft
Die interne Risikoberichterstattung informiert das              umfassen das biometrische, das Storno-, das Zinsgarantie-
Management regelmäßig über die Risikolage. Bei einer            und das Kostenrisiko. Wir verringern sie durch geeignete
signifikanten Veränderung der Risikosituation erfolgt           Zeichnungsrichtlinien und aktuarielle Analysen. Weiter
eine sofortige Berichterstattung an das Management der          schließen wir Rück­ver­siche­rungs­verträge, um das Risiko
Gesellschaft. Sie erfolgt auch bei besonderen Schaden­          besonders hoher Einzelschäden oder kumulierter Scha-
fällen und Ereignissen.                                         denereignisse zu reduzieren.

Mit unserer externen Risikoberichterstattung wollen wir         Biometrisches Risiko
einen verständ­lichen Überblick über die Risikolage der         Biometrische Risiken entstehen, wenn sich Ver­siche­rungs­
VORSORGE Luxemburg geben.                                       leistungen (durch Tod, Langlebigkeit, Invalidität etc.) anders
                                                                entwickeln, als wir es erwartet haben. Wir kontrollieren
Hierzu gehören Informationen über unsere Risk Gover-            diese Risiken durch laufende Analysen. Dabei beziehen wir
nance, Risikomanagement-Methoden und ‑Prozesse.                 die neuesten verfügbaren Erkenntnisse der Branche ein, ins-
                                                                besondere der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV). Wenn
Wesent­liche Risiken                                            notwendig, passen wir die Deckungsrückstellung für den
                                                                versicherten Bestand an. Zudem fließen die Erkenntnisse
Risiken sind mög­liche künftige Entwicklungen oder              unserer Analysen in die Tarifierung ein.
Ereignisse, die zu einer für das Unternehmen negativen
Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. Wesent­            Die biometrischen Rechnungsgrundlagen, die wir bei der
liche Risiken sind Risiken, die sich nachhaltig negativ auf     Berechnung der Deckungsrückstellung verwenden, sind
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der VORSORGE            nach Einschätzung des Verantwort­lichen Aktuars ange-
Luxemburg auswirken können.                                     messen. Sie enthalten ausreichende Sicherheitsspannen.
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                                                Lagebericht22
Geschäftsbericht 2015                                                                                      Risikobericht

Stornorisiko                                                   Zinsgarantierisiko
Die Deckungsrückstellung wird gemäß den der luxembur-          Bei klassischen Lebens­ver­siche­rungs­produkten wird den
gischen Aufsichtsbehörde (Commissariat aux Assurances)         Kunden bei Vertragsabschluss eine bestimmte Verzinsung
gemeldeten ver­siche­rungs­mathematischen Grundsätzen          garantiert. Da die Zinsgarantie dem jeweils zum Zeitpunkt
berechnet. Bei Tarifen, bei denen Forderungen an den           des Vertragsabschlusses gültigen Rechnungszins ent-
Ver­siche­rungs­nehmer aktiviert werden, berücksichtigen       spricht, resultiert hieraus grundsätzlich ein Garantierisiko.
wir das Stornorisiko durch angemessene Wertberich-             Um die Garantieverzinsung zu erwirtschaften, ist man auf
tigungen dieser Forderungen. Bei den Renten­ver­siche­         das Kapitalanlageergebnis angewiesen. Die Kapitalanlagen
rungs­beständen, bei denen wir eine Neubewertung der           haben in der Regel eine kürzere Laufzeit als die Verpflich-
Deckungsrückstellung vorgenommen haben, haben wir die          tungen. Daher besteht ein Wiederanlagerisiko.
Stornowahrscheinlichkeiten, die wir zur Berechnung des
Auffüllbedarfs verwenden, angemessen vorsichtig gewählt.       Bezüglich der in Zukunft eingehenden Prämien besteht ein
                                                               Risiko in der Neuanlage.
„Der Europäische Gerichtshof hatte mit Urteil vom
19. Dezember 2013 entschieden, dass die Ausschlussfrist        Dieses Garantierisiko ist jedoch zurzeit bei der VORSORGE
des sogenannten Policenmodells (§ 5 a Abs. 2 Satz 4 VVG        Luxemburg aufgrund der Bestandszusammensetzung
a. F.) in der Lebens­ver­siche­rung gegen europäisches Recht   vernachlässigbar.
verstößt. Der Bundesgerichtshof hat diese Entscheidung
mit Urteil vom 7. Mai 2014 umgesetzt. Danach können            Kostenrisiko
Kunden noch später als ein Jahr nach Abschluss des             Bei der Berechnung der Deckungsrückstellung berück-
Ver­siche­rungs­vertrages ein Widerspruchsrecht haben.         sichtigen wir die künftigen Aufwendungen für den
Voraussetzung ist, dass sie über dieses Recht nicht            Ver­siche­rungs­betrieb angemessen. Für beitragsfreie
ordnungsgemäß belehrt worden sind. Gleiches gilt, wenn         Ver­siche­rungen bilden wir eine Teilrückstellung für Verwal-
sie die Ver­siche­rungs­bedingungen oder eine Verbrauche-      tungskosten in beitragsfreien Zeiten.
rinformation nicht erhalten haben. Betroffen sind Lebens­
ver­siche­rungen, die zwischen 1995 und 2007 nach dem          Risiken aus Kapitalanlagen
sogenannten Policenmodell abgeschlossen wurden. Mit
Urteil vom 17. Dezember 2014 hat der Bundesgerichtshof         Die Konzentration der VORSORGE Luxemburg auf Lebens­
seine Rechtsprechung auf Vertragsschlüsse nach dem             ver­siche­rungs­verträge für Rechnung und Risiko der
sogenannten Antragsmodell erstreckt. Den Kunden steht          Ver­siche­rungs­nehmer führt zu einem – verg­lichen mit
damit auch noch später als einen Monat nach Zahlung            diesem Fondsbestand – deutlich geringeren Anteil an
der ersten Prämie ein Rücktrittsrecht zu, wenn sie über        eigenen Kapitalanlagen. Diese dienen auch der Bedeckung
dieses Recht nicht ordnungsgemäß belehrt worden sind.          des Eigenkapitals. Die Kapitalanlagen der VORSORGE Lux-
Betroffen sind Lebens­ver­siche­rungen, die ab dem 29. Juli    emburg bestehen hierbei vor allem aus Zinsträgern.
1994 bis zum 31. Dezember 2007 nach dem Antragsmodell
abgeschlossen wurden. Welche Rechtsfolgen sich aus den         Grundsätz­liche Kapitalanlageentscheidungen (­Strategische
Urteilen vom 7. Mai 2014 bzw. 17. Dezember 2014 ergeben,       ­Asset ­Allocation) werden im erforder­lichen Umfang von
hat der Bundesgerichtshof noch nicht in allen Punkten ent-      der VORSORGE Luxemburg in Abstimmung mit der MEAG
schieden. Hier bleibt die weitere Rechtsprechung abzuwar-       und dem Finanzbereich der ERGO getroffen. Hierzu erhält
ten. Um etwaige finanzielle Risiken aus mög­lichen Forde-       die MEAG jährlich eine aktualisierte Mandatsvereinbarung,
rungen unserer Kunden gegen uns abzudecken, haben wir           die den Rahmen für zukünftige Neuinvestitionen bildet.
Rückstellungen in angemessener Höhe gebildet.“                  Neben den Kriterien Rendite, Sicherheit und Bonität werden
                                                                auch die Aspekte Liquidität, angemessene Diversifikation
                                                                (unter Einhaltung der aufsichtsrecht­lichen Vorschriften zur
                                                                Mischung und Streuung) sowie die Struktur der ver­siche­
                                                                rungs­technischen Verpflichtungen berücksichtigt.
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                                                 Lagebericht23
Geschäftsbericht 2015                                                                                       Risikobericht

Die eigenverwalteten Assets werden wie auch die durch die       Der größte Teil unserer eigenen Kapitalanlagen entfällt mit
MEAG verwalteten Assets im Rahmen der Hochrechnungen            100 % auf Zinsträger. Hiervon sind 86,13 % in Staatsanlei-
und des internen Reportings überwacht. Abweichungen             hen und 13,87 % in Pfandbriefen investiert. Das Zinsniveau
vom Plan werden gegebenenfalls in das Asset Liability Team      und die emittentenspezifischen Renditezuschläge haben
eskaliert.                                                      somit einen erheb­lichen Einfluss auf den Wert und das
                                                                Ergebnis der Kapitalanlagen.
Das Risikomanagement dient unter anderem dazu, den
Folgen der Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise zu              Da die VORSORGE Luxemburg über keine Anlagen in
begegnen. Der minimale Aktienanteil resultiert vollstän-        Immobilien verfügt, entfällt an dieser Stelle das Risiko
dig aus dem stichtagsbezogenen Überhang der fonds-              genauso wie das zu vernachlässigende Währungsrisiko.
gebundenen Lebens­ver­siche­rungen und ist unter Risiko­
gesichts­punkten zu vernachlässigen.                            Aufgrund der Bewertung und Qualität unserer Kapital­
                                                                anlagen erkennen wir für den Bestand und die Ver-
Eine permanente Überwachung der Adressenaus-                    pflichtungen gegenüber Ver­siche­rungs­nehmern keine
fallrisiken leisten wir durch ein konzernweit gültiges          Gefährdungen.
Kontrahenten­limitsystem.
                                                                Kreditrisiko
Auch im Geschäftsjahr 2015 haben wir die Risikomanage-          Das Kreditrisiko ist definiert als ökonomischer Verlust, der
ment-Aktivitäten im Kapitalanlagebereich kontinuierlich         entstehen kann, wenn sich die finanzielle Lage eines Kon-
weiterentwickelt.                                               trahenten verändert. Das Kreditrisiko umfasst sowohl das
                                                                Migrationsrisiko (Verschlechterung des „Ratings“ des Kon-
Bei den Kapitalanlagerisiken handelt es sich um Markt-,         trahenten) als auch das Spread-Risiko (Preis­änderungen
Kredit- und Liquiditätsrisiken.                                 innerhalb einer fixen Ratingklasse). Beispiele sind die
                                                                finanzielle Lage eines Emittenten von Wertpapieren oder
Marktrisiko                                                     eines anderen Schuldners mit Verpflichtungen gegenüber
Marktrisiko drückt das Risiko von Verlusten oder negativen      der VORSORGE Luxemburg. Bei unseren Festzinsanlagen
Einflüssen auf die Finanzstärke des Unternehmens aus.           steuern wir das damit verbundene Kreditrisiko, indem
Es resultiert aus Preisänderungen und Schwankungen              wir Emittenten mit angemessener Qualität auswählen
an den Kapitalmärkten. Marktrisiken stellen die größten         und Kontrahentenlimits beachten. Das Rating externer
Kapitalanlagerisiken dar. Im Wesent­lichen besteht das          Ratingagenturen ist nur eines von verschiedenen Kriterien,
Marktrisiko aus dem Zinsänderungsrisiko, dem Kursrisiko         die wir dabei berücksichtigen. Darüber hinaus führen wir
bei Aktien, dem Wertänderungsrisiko bei Immobilien und          eigene Analysen durch. Externe Emittentenratings unter-
dem Wechselkursrisiko. Innerhalb des Zinsänderungs­             ziehen wir zusätzlich einer internen Plausibilitätsprüfung.
risikos unterscheiden wir das Risiko durch Veränderungen        Unsere sehr hohen Ansprüche an die Emittenten spiegeln
der (Basis-)Zinskurven (z. B. Swap Rates, Volatilitäten)        sich auch in den konzernweiten Anlagegrundsätzen wider.
und das aus Bonitätsverschlechterungen resultierende            Der Großteil unserer Kapitalanlagen besteht aus Papieren
­Credit-­Spread-­Risiko. Ein mög­licher Rückgang der Markt-     von Emittenten mit sehr guter Bonität.
 werte kann je nach Anlageklasse unterschied­liche
 Ursachen haben. Da gegenüber den fondsgebundenen               Die Investitionen in höher verschuldete Euro-Periphe-
 Lebens­ver­siche­rungen der Bestand an klassischen             riestaaten (Irland, Italien, Spanien) betrugen 8,67 % der
 Renten- und Zusatz­ver­siche­rungen, hier vor allem die        Kapitalanlagen. Unser Engagement in Euro-Peripherie-
 Berufsunfähigkeits-Zusatz­ver­siche­rung, vergleichbar klein   staaten ist somit auf einem niedrigen Niveau.
 ist, besteht für die VORSORGE Luxemburg ein geringeres
 Marktrisiko. Die Marktrisiken handhaben wir durch unser
 Asset Liability ­Management sowie geeignete Limit- und
 Frühwarnsysteme.
VORSORGE Luxemburg Lebensversicherung S. A.                                                               Lagebericht24
Geschäftsbericht 2015                                                                                     Risikobericht

Liquiditätsrisiko                                              Aufgrund der hohen Durchdringung der Geschäftsprozesse
Wir müssen jederzeit unseren Zahlungsverpflichtungen           mit Systemen der Informationstechnologie (IT) sind wir
nachkommen. Dies gewährleisten wir durch unsere detail-        zahlreichen IT‑Risiken ausgesetzt. Die gravierendsten sind
lierte Liquiditätsplanung. Mit unserem Asset Liability         Betriebsstörungen und ‑unterbrechungen sowie Daten-
­Management steuern wir die Zahlungsströme aus dem             verluste und externe Angriffe auf unsere Systeme. Diesen
 Kapitalanlagenbestand und den Beiträgen zeitlich und          Risiken begegnen wir durch umfassende Schutzvorkehrun-
 quantitativ. So entsprechen sie den Verbindlichkeiten,        gen. Beispiele sind Backup-Lösungen, Zugangskontrollen
 die aus den Ver­siche­rungs­verträgen resultieren. Darüber    sowie entsprechende Notfallplanungen.
 hinaus halten wir eine Liquiditätsreserve vor. Sie schützt
 uns vor unerwarteten Liquiditätsengpässen, zum Beispiel       Zusätzlich definieren wir Rahmenvorgaben zur Gewährleis-
 bei plötz­lichem Stornoanstieg.                               tung der Sicherheit und Kontinuität für die Erhaltung der
                                                               Geschäftsfähigkeit. Auf dieser Basis erkennen, bewerten
Im Bereich der fondsgebundenen Lebens- und Renten­ver­         und steuern wir Sicherheitsrisiken für Menschen, Infor-
siche­rungen ist eine Auszahlung an den Ver­siche­rungs­       mationen und Sachwerte. Unser Ziel ist es, den Schutz
nehmer i. d. R. mit dem vorherigen Verkauf seiner Fonds­       unserer Beschäftigten, die Vertraulichkeit, Integrität und
anteile verbunden. Somit trägt die VORSORGE Luxemburg          Verfügbarkeit von Informationen sowie den störungsfreien
an dieser Stelle nur ein mittelbares Liquiditätsrisiko.        Betrieb unserer Geschäftstätigkeit sicherzustellen. Dieses
                                                               ­Business-­Continuity-­Management-­System ist Bestandteil
Risiken aus dem Ausfall von Forderungen aus dem                 der Geschäftsstrategie und umfasst unter anderem Not-
Ver­siche­rungs­geschäft                                        fall- und Wiederanlaufpläne zur Fortführung der Geschäfts-
                                                                prozesse und des IT‑Betriebs.
Unsere Forderungen gegenüber Rückversicherern, Vermitt-
lern und Kunden unterliegen grundsätzlich einem Aus-           Reputationsrisiken
fallrisiko. Bei der Wahl unserer Rückversicherer begrenzen
wir das Ausfallrisiko sowie Risiken von Zahlungsstrom-         Wir definieren das Reputationsrisiko als das Risiko eines
schwankungen dadurch, dass wir eine hohe Bonität als           Schadens, der eintritt, wenn sich das Ansehen des Unter-
wesent­liches Auswahlkriterium anlegen.                        nehmens verschlechtert. Relevante Gruppen sind dies-
                                                               bezüglich die Öffentlichkeit, Kunden, Aktionäre, Mitarbeiter,
Wir haben Wertberichtigungen auf den Forderungsbestand         Vertriebspartner oder andere Interessengruppen, wie z. B.
vorgenommen, um Vorkehrungen zur Risikovorsorge zu             Aufsichtsbehörden. Die Maßnahmen zur Überwachung und
treffen.                                                       Eindämmung des Reputationsrisikos reichen von der allge-
                                                               meinen Erfassung der Risiken im Rahmen des IKS bis hin zu
Operationelle Risiken                                          unserem Ad‑hoc-­Meldeprozess.

Die VORSORGE Luxemburg versteht unter operationellen           Strategische Risiken
Risiken die Gefahr von Verlusten aufgrund von unange-
messenen Prozessen, Technologieversagen, mensch­lichen         Wir bezeichnen strategische Risiken als Risiken aus
Fehlern oder externen Ereignissen.                             ­falschen Geschäftsentscheidungen und der schlechten
                                                                Umsetzung von bereits getroffenen Entscheidungen.
Diese Risiken verringern wir mit einem systematischen,          Wir bilden auch die mangelnde Anpassungsfähigkeit an
ursachenbezogenen Risikomanagement. Unser erklärtes             die Veränderungen in der Umwelt des Unternehmens in
und konsequent verfolgtes Unternehmensziel ist es, die          den strategischen Risiken ab. Strategische Risiken gibt
Mitarbeiter für mög­liche Gefahren zu sensibilisieren. Zudem    es in Bezug auf die vorhandenen und neuen ­Potenziale
möchten wir eine angemessene Risikokultur etablieren.           für den Erfolg der Gesellschaft. Diese Risiken treten
                                                                oft mit zeit­lichem Vorlauf auf. Sie treten aber auch im
Das Management von operationellen Risiken findet haupt-         Zusammenhang mit anderen Risiken auf. Wir ­begegnen
sächlich mithilfe des IKS statt.                                den strategischen Risiken, indem wir strategische Ent­
                                                                scheidungs­prozesse und Risikomanagement eng
                                                                miteinander verzahnen. Dies umfasst kulturelle wie
                                                                ­organisatorische Aspekte.
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