4Q - CEE Quarterly - UniCredit Research

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17. Oktober 2019
                                Übersetzung der englischen Originalversion
                                                 vom 25. September 2019
                                                                      Link

                     CEE

                    Quarterly

Macro Research
Strategy Research
Credit Research

4Q2019
October 2019               Oktober 2019     CEE Macro & Strategy Research
                                                             CEE Quarterly

                     “
                     Ihr führender Bankpartner

                                             ”.
                      in Mittel- und Osteuropa

UniCredit Research            Seite 2             Haftungsausschluss siehe letzte Seiten.
October 2019                                                   Oktober 2019                               CEE Macro & Strategy Research
                                                                                                                                CEE Quarterly

                                      Inhalt
                                 4    Qualitative Lockerung
                                19    CEE-Strategy: Linker Rand der Verteilung wird dicker
                                26    Akronyme und Abkürzungen

                                      LÄNDER
                                28    Bulgarien: Bulgaren gehen inmitten einer rekordniedrigen Arbeitslosigkeit zur Wahl
                                33    Kroatien: Nachhaltiger Haushalt trotz Wachstumsverlangsamung
                                38    Tschechien: Zwei unterschiedliche Hälften…
                                43    Ungarn: Vorbereitung auf zukünftig härtere Zeiten
                                48    Polen: Wahlkampf
                                53    Rumänien: Regieren oder nicht regieren
                                58    Slowakei: Exportbedingte Verlangsamung wird nicht durch
                                      eine höhere Automobilproduktion ausgeglichen
                                61    Slowenien: Verlangsamtes Wachstum

                                      EU-KANDITATEN UND ANDERE LÄNDER
                                64    Bosnien und Herzegowina: Höhere politische Unsicherheit
                                67    Nordmazedonien: Wachstum, Risiken und politische Entwicklungen
                                70    Russland: Wenn das Bessere hinter dem Guten zurückbleibt
                                75    Serbien: Wachstum verliert vor den Wahlen an Dynamik
                                80    Türkei: Mehr wachstumsfördernde Maßnahmen, aber nicht unbedingt schnelleres Wachstum

                                       Erik F. Nielsen, Group Chief Economist (UniCredit Bank, London)
                                       +44 207 826-1765, erik.nielsen@unicredit.eu
                                       Andrei Florin, PhD, Senior Economist Romania (UniCredit Bank Romania)
                                       +40 21 200-1377, andrei.florin@unicredit.ro
                                       Dan Bucşa, Chief CEE Economist (UniCredit Bank, London)
                                       +44 207 826-7954, dan.bucsa@unicredit.eu
                                       Artem Arkhipov, Head of Macroeconomic Analysis and Research Russia (UniCredit Russia)
                                       +7 495 258-7258 ext. -7558, artem.arkhipov@unicredit.ru
                                       Gökçe Çelik, Senior CEE Economist (UniCredit Bank, London)
                                       + 44 207 826-6077, gokce.celik@unicredit.eu
                                       Ariel Chernyy, Economist, Macroeconomic Analysis and Research Russia (UniCredit Russia)
 Veröffentlicht am 17. Oktober 2019
                                       +7 495 258-7258 ext. 7562; ariel.chernyy@unicredit.ru
                                       Hrvoje Dolenec, Chief Economist (Zagrebačka banka)
                                       +385 1 6006-678, hrvoje.dolenec@unicreditgroup.zaba.hr
 Erik F. Nielsen
 Group Chief Economist                 Dr. Ágnes Halász, Chief Economist, Head of Economics and Strategic Analysis Hungary (UniCredit Hungary)
 (UniCredit Bank, London)              +36 1 301-1907, agnes.halasz@unicreditgroup.hu
 120 London Wall                       Ľubomír Koršňák, Chief Economist (UniCredit Bank Czech Republic and Slovakia)
 UK-LondonEC2Y 5ET                     +42 12 4950-2427, lubomir.korsnak@unicreditgroup.sk
                                       Elia Lattuga, Deputy Head of Strategy Research (UniCredit Bank, London)
 Impressum:                            +44 207 826-1642, elia.lattuga@unicredit.eu
 UniCredit Bank AG                     Mauro Giorgio Marrano, Senior CEE Economist (UniCredit Bank, Vienna)
 UniCredit Research                    +43 50505-82712, mauro.giorgiomarrano@unicredit.de
 Am Eisbach 4                          Kristofor Pavlov, Chief Economist (UniCredit Bulbank)
 D-80538 München                       +359 2 923-2192, kristofor.pavlov@unicreditgroup.bg
 Anbieterkennzeichnung:                Pavel Sobíšek, Chief Economist (UniCredit Bank Czech Republic and Slovakia)
 www.unicreditresearch.eu              +420 955 960-716, pavel.sobisek@unicreditgroup.cz

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Oktober 2019                                 CEE Macro & Strategy Research
                                                                                                                                          CEE Quarterly

                                            Qualitative Lockerung
Dan Bucsa                                   ■   Das Wirtschaftswachstum wird in den CEE-Ländern unter dem Potenzial bleiben und 2019
Chief CEE Economist
(UniCredit Bank, London)                        und 2020 bei 1,7 % liegen. Die Türkei dürfte aus der Rezession herauskommen, was aber
+44 207 826-7954                                durch ein schwächeres Wachstum in den EU-CEE-Ländern ausgeglichen wird1.
dan.bucsa@unicredit.eu
                                            ■   Das BIP-Wachstum in den EU-CEE-Ländern könnte sich von 3,8 % im Jahr 2019 auf 2,8 % im
                                                Jahr 2020 verlangsamen und damit zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt unter das Potenzial
                                                fallen.

                                            ■   Die westlichen Balkanländer sind anfälliger für Angebotsschocks, und die wirtschaftliche
                                                Konvergenz könnte 2020 vorübergehend ausgesetzt werden.

                                            ■   Externe Probleme werden die Verlangsamung vorantreiben, wobei die Schwäche allmählich
                                                Investitionen, Beschäftigung, Lohnwachstum und den privaten Konsum erfasst.

                                            ■   Der Einfluss der öffentlichen Politik in den CEE-Ländern wurde von den monetären Impulsen
                                                der EZB und der Fed überlagert, die dazu beitrugen, die Bedenken der Anleger zu verringern.
                                                Dies dürfte sich ändern, wenn die globalen Wachstumsrisiken in den Vordergrund treten.

                                            ■   Trotz einer möglichen Verletzung der Inflationsziele im 1Q20 erwarten wir, dass die zentral-
                                                europäischen Zentralbanken 2019-20 eine abwartende Haltung einnehmen werden. Die NBS
                                                wird die Leitzinsen voraussichtlich ebenfalls unverändert lassen.

                                            ■   Die CNB könnte die erste EU-CEE-Zentralbank sein, die die Zinsen senkt, während die
                                                monetären Impulse in Ungarn auf Kosten des HUF anhalten werden, wenn sich das Wirt-
                                                schaftswachstum weiter abschwächt.

                                            ■   Wir erwarten, dass der CBRT den Realzins bis zum Jahresende auf Null senkt. Die CBR hat
                                                einen Spielraum, den Leitzins bis Ende 2020 auf 5,75-6% zu senken.

                                            ■   Die Anlagenkäufe der EZB können dazu beitragen die Renditen zu verankern und die
                                                Fälligkeit der Verbindlichkeiten in CEE zu verlängern. Wir erwarten keinen Anstieg der Aus-
                                                landsbestände an CEE-Anleihen.

                                            ■   Unter den Anleihen bevorzugen wir weiterhin ROMANI EUR und RUSSIA USD. Falls die
                                                Risikobereitschaft nachlässt, könnten OFZ, SERBGBs und ROMGBs stabiler sein.

                                            ■   CEE-Anleihen (ohne Türkei) dürften sich in einem Risk-Off-Szenario besser entwickeln als
                                                andere EM-Anleihen.

Geldpolitische Entspannung                  Das nahende Ende des Konjunkturzyklus rückte im Sommer fest ins Rampenlicht. Angesichts
durch die EZB und die Fed...
                                            des nachlassenden Wachstums und der hohen Unsicherheit haben sowohl die Fed als auch die
                                            EZB ihre Geldpolitik im dritten Quartal gelockert. Die EZB übertraf die Erwartungen und
                                            verpflichtete sich zu unbefristeten Anlagekäufen. Darüber hinaus könnten die EUR-Zinsen
                                            länger sehr niedrig bleiben, um das nachlassende Wirtschaftswachstum anzukurbeln (Grafik 1).

                                            Der dovishe Ton, der von den Zentralbanken der entwickelten Märkte angeschlagen wurde, hat
...stärkte die dovishe Haltung              die Untätigkeit ihrer CEE-Pendants in den letzten Jahren teilweise bestätigt. Trotz steigender
der CEE-Zentralbanken...
                                            Nachfrageüberschüsse und steigender Kerninflation erhöhte 2019 nur die CNB die Zinsen.
                                            Andere zentraleuropäische Zentralbanken warteten ab, während die CBR und die CBRT die
                                            Zinsen senkten. Es ist nicht zu erwarten, dass die Leitzinsen vor Ende 2020 steigen werden,
                                            unabhängig davon, wie hoch oder belastbar die Inflationsrisiken sein werden.

1
    Die EU-CEE umfasst Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien, alles CEE-Länder, die Mitglieder der EU sind.

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                                                                                                                                                                                                          CEE Quarterly

...und ermutigte zu einer                  Generell wurde die Fiskalpolitik expansiver angesichts der Möglichkeit, dass das Wirtschafts-
expansiveren Fiskalpolitik in
den CEE Ländern                            wachstum in ganz CEE unter das Potenzial fällt. Die monetäre Lockerung im Ausland ist nicht
                                           hilfreich, da sie die Nachfrage nach Vermögenswerten in den Schwellenländern unterstützt und
                                           politische Unzulänglichkeiten erlaubt, die sonst von den Anlegern bestraft worden wären. Die
                                           Risikobereitschaft dürfte jedoch nachlassen, da die Wachstumsprobleme zunehmend in den
                                           Mittelpunkt rücken und das Risiko weiterer Handelsbarrieren den Welthandel belastet.

                                           1. Die Inlandsnachfrage hat im zweiten und dritten Quartal 2019
                                           externe Risiken teilweise ausgeglichen...
Lockere Geldpolitik unterstützt            Da die Währungen unter Druck standen und die Realzinsen aufgrund höherer Inflation oder
Unternehmenskredite
                                           Zinssenkungen fielen, entspannte sich die reale monetäre Lage im zweiten und dritten Quartal
                                           des Jahres in ganz CEE. Der Hauptbegünstigte war der Unternehmenssektor, der die Kredit-
                                           aufnahme in lokaler Währung vor allem in Ungarn und Russland erhöhte. In Tschechien, Polen,
                                           Rumänien und Serbien, wo die die Renditen in den lokalen Währungen deutlich höher blieben
                                           EUR-Renditen und die Zentralbanken ihre Geldpolitik nicht lockerten, stiegen die Devisenkredite
                                           schneller als die in Landeswährung.

Schwächere Investitionen                   Trotz besserer Unterstützung durch langfristige Unternehmenskredite und eines spätzyklischen
in 2Q19 und 3Q19...                        Anstiegs der Immobilien haben die Investitionen bis zum Herbstanfang an Tempo verloren und
                                           dürften sich kaum erholen. Schlechte Exportaussichten führten dazu, dass Unternehmen
                                           Investitionen verschoben oder reduziert haben, wobei einige der größten Projekte im Automo-
                                           bilbau durch den Einbruch der europäischen Nachfrage gefährdet waren.

...aber widerstandsfähiger                 Die Konsumnachfrage entwickelte sich weiterhin positiv und trug im zweiten und dritten Quartal
Konsum                                     des Jahres am meisten zum BIP-Wachstum bei. Das Einkommenswachstum unterstützte
                                           zusätzliche Ausgaben, aber die Kreditvergabe an Privatkunden hat sich in den meisten Ländern
                                           nicht beschleunigt.

                                           Die wichtigste Geschichte seit Ende des Frühjahrs bleibt jedoch ein geringeres Exportwachstum
Schlechte Exporte sind der
Hauptgrund für ein geringeres              (Grafik 2), wobei die Verlangsamung im Euroraum und der Rückgang in Deutschland den
BIP-Wachstum                               Außenhandel in den meisten CEE-Ländern belasteten. So wurde der Vorteil einer vorüberge-
                                           henden Erholung des Welthandels im 3Q19 in CEE durch die schwache Industrieproduktion in
                                           Deutschland vollständig kompensiert.

DIE AUSLANDSNACHFRAGE FÜHRTE ZUR WACHSTUMSVERLANGSAMUNG IN DEN CEE LÄNDERN IM SOMMER

Grafik 1:                                                                                   Grafik 2:
Die Produktion hat sich in der Eurozone weiter abgeschwächt...                              ...was die CEE-Exporte im 2Q19 belastet hat
 PMI im verarbeitenden                                                                        Beiträge zum vierteljährlichen BIP-Wachstum                                                             Inländische Absorption
                                       Fertigung PMI     Neue Exportaufträge
 Gewerbe der Eurozone (sa)                                                                    (Pp. des BIP)                                                                                           Exporte
65                                                                                          4,0
                                                                                                                                                                                                                     6.1
60                                                                                          3,0
                                                                                            2,0
55
                                                                                            1,0
50
                                                                                            0,0
45
                                                                                            -1,0
40                                                                                          -2,0

35                                                                                          -3,0
                                                                                                                                                                                                                 -6.3
30                                                                                          -4,0
                                                                                                   1Q19
                                                                                                          2Q19
                                                                                                                 1Q19
                                                                                                                        2Q19
                                                                                                                               1Q19
                                                                                                                                      2Q19
                                                                                                                                             1Q19
                                                                                                                                                    2Q19
                                                                                                                                                           1Q19
                                                                                                                                                                  2Q19
                                                                                                                                                                         1Q19
                                                                                                                                                                                2Q19
                                                                                                                                                                                        1Q19
                                                                                                                                                                                               2Q19
                                                                                                                                                                                                       1Q19
                                                                                                                                                                                                              2Q19
                                                                                                                                                                                                                      1Q19
                                                                                                                                                                                                                             2Q19
                                                                                                                                                                                                                                    1Q19
                                                                                                                                                                                                                                            2Q19
                                                                                                                                                                                                                                                   1Q19
                                                                                                                                                                                                                                                          2Q19

25
 Aug-99 Aug-01 Aug-03 Aug-05 Aug-07 Aug-09 Aug-11 Aug-13 Aug-15 Aug-17 Aug-19                        BG            CZ            HR            HU            PL           RO              RU             RS             SK             SI            TR

2Q19 BIP-Daten für Russland zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht verfügbar.                     Quelle: Markit, Eurostat, nationale statistische Ämter, UniCredit Research

UniCredit Research                                                                Seite 5                                                                                              Haftungsausschluss siehe letzte Seiten
Oktober 2019                                                CEE Macro & Strategy Research
                                                                                                                                                                 CEE Quarterly

                                                   2. ...aber die exportgetriebene Verlangsamung wird sich im 4Q19 und
                                                   2020 beschleunigen
BIP-Wachstum im Jahr 2020 von                      2020 wird voraussichtlich das erste Jahr seit einem Jahrzehnt mit einem subpotenziellen
2,8% erwartet, was unter dem
Potenzial liegt                                    Wachstum in ganz CEE sein, wobei die EU-CEE-Länder voraussichtlich um 2,8% wachsen
                                                   werden, verglichen mit 3,8% im Jahr 2019. Die CEE-Länder insgesamt werden davon profitie-
                                                   ren, dass die Türkei die Rezession verlassen kann, wobei das Wachstum in den Jahren 2019
                                                   und 2020 regional ca. 1,7% betragen dürfte.

                                                   In den EU-CEE-Ländern besteht das zentrale Thema darin, dass die Exportschwäche in 4Q19
Exportschwäche wird                                und 2020 allmählich auf die Binnennachfrage übergreift (Grafik 4). Letztere startet von hohem
die Inlandsnachfrage beeinflus-
sen in EU-CEE und Balkanländer                     Niveau, so dass es zumindest bis zum nächsten Frühjahr dauern dürfte, bis das BIP-Wachstum
                                                   unter das Potenzial fällt.

                                                   Der Westbalkan wird sich in einer ähnlichen Situation befinden, da Regierungen und Unter-
                                                   nehmen die Inlandsnachfrage nicht ausreichend ankurbeln können, um schwache Exporte
                                                   auszugleichen. Während diese Länder sich weiter dem Lebensstandard der EU annähern,
                                                   könnte dieser Prozess vorübergehend eine Pause einlegen.

Wachstumsdynamik sollte sich
                                                   Russland und die Türkei schienen sich in die entgegengesetzter Richtung zu den EU-CEE-
in Russland im Jahr 2020                           Ländern zu bewegen, als sich deren Wachstum im Laufe des Sommers beschleunigte. In
abschwächen                                        Russland ist diese scheinbar gute Wachstumsdynamik auf negative Basiseffekte zurückzufüh-
                                                   ren, die die wirtschaftliche Dynamik in der ersten Jahreshälfte gebremst hatten. Exporte,
                                                   Steuerausgaben und der Kreditimpuls werden alle zu einem schnelleren Wachstum im weiteren
                                                   Verlauf des Jahres 2019 beitragen, können aber das jährliche Wachstum 2019 nicht über die
                                                   Marke von 2% drücken. Im Jahr 2020 könnte die Situation ähnlich sein, wenn strukturelle
                                                   Fragen unbeantwortet bleiben und sich die öffentlichen Investitionen nicht beschleunigen.

                                                   In der Türkei übertraf das Wachstum im 1H19 die Erwartungen, da es der Regierung gelang,
In der Türkei wird sich das
Wachstum nur dann beschleu-                        die öffentlichen Ausgaben durch die Auflösung von Reserven und der Gewinne der Zentralbank
nigen, wenn sich die finanziellen                  (CBRT=Central Bank of the Republic of Turkey) zu erhöhen. Dennoch basiert die jüngste
Bedingungen entspannen
                                                   Belebung eher auf externen Faktoren und nicht auf einer besseren Wachstumsdynamik im
                                                   Inland (Grafik 3) und könnte bis zum Jahresende an Dynamik verlieren. Im Jahr 2020 ist eine
                                                   Unterstützung durch bessere finanzielle Bedingungen nötig um die Rezession zu verlassen.
                                                   Dies würde unserer Meinung nach eine finanzielle Unterstützung aus dem Ausland erfordern,
                                                   da das externe Umfeld voraussichtlich nicht mehr so günstig bleiben wird wie 2019.

DAS WIRTSCHAFTSWACHSTUM DÜRFTE IN DEN GESAMTEN CEE-LÄNDERN BIS 2020 UNTER POTENTIAL FALLEN

Grafik 3: BIP-Wachstumsprognosen für 2019                                                       Grafik 4: BIP-Wachstumsprognosen für 2020

 Ggü. Vj.           Privater Konsum        Staatlicher Konsum   Anlageinvestitionen              Ggü. Vj.           Privater Konsum         Staatlicher Konsum     Anlageinvestitionen
 (%, Pp.)           Nettoexporte           Bestände, Fehler     BIP                              (%, Pp.)           Nettoexporte            Bestände, Fehler       BIP

          Ungarn                                                                                       Ungarn
            Polen                                                                                           Polen
      Romania                                                                                         Romania
         Bulgaria                                                                                     Bulgaria
          Serbia                                                                                        Serbia
          Croatia                                                                                      Croatia
      Slovenia                                                                                        Slovenia
         Slovakia                                                                                     Slovakia
    Tschechien                                                                                     Tschechien
      Russland                                                                                       Russland
           Türkei                                                                                       Türkei

                    -6      -4        -2       0        2       4        6        8                                 -6       -4       -2         0        2         4        6           8

                                                                                                                    Quelle: Eurostat, nationale statistische Ämter, UniCredit Research

UniCredit Research                                                                    Seite 6                                                        Haftungsausschluss siehe letzte Seiten
Oktober 2019                                             CEE Macro & Strategy Research
                                                                                                                                                                                                                   CEE Quarterly

Der Arbeitskräftemangel nimmt                                            In den EU-CEE-Ländern werden die Haushaltsausgaben von einem schnellen Lohnanstieg und
in den EU-CEE-Ländern ab und
bremst den Lohnanstieg                                                   einem robusten Verbraucheroptimismus profitieren. Dennoch könnten die Lohnverhandlungen
                                                                         im Jahr 2020 von den schlechten Exportaussichten beeinflusst werden, wobei sich der Arbeits-
                                                                         kräftemangel bereits von den Höchstständen abschwächt (Grafik 5). Der Mangel an
                                                                         verfügbaren Arbeitskräften übt weiterhin Druck auf die Löhne aus. Dies gilt insbesondere im
                                                                         Baugewerbe, aber auch weniger Produktionsunternehmen beklagen sich darüber, dass sie
                                                                         offenen Stellen nicht besetzen können als noch vor sechs Monaten.

Die ersten Entlassungswellen
                                                                         Gegen Ende 2020 könnte die private Beschäftigung in den Ländern sinken, die stärker von der
werden ausländische Arbeit-                                              Auslandsnachfrage abhängig sind, wie Tschechien oder Ungarn. Allerdings wird die Arbeitslosigkeit
nehmer stärker treffen als lokale                                        sowohl in diesen Ländern als auch in Polen und der Slowakei erst mit Verzögerung ansteigen, da
Arbeitskräfte
                                                                         die ersten Entlassungswellen vor allem ausländische Arbeitnehmer betreffen werden.

Die Regierungen werden
                                                                         Die Regierungen werden mit Lohn- und Rentenerhöhungen (in Kroatien, Tschechien, Polen,
die Ausgaben steigern...                                                 Rumänien, Serbien und der Slowakei) oder mit großen Hilfszahlungen (in Ungarn und Polen)
                                                                         eingreifen, um die Anpassung des Einkommenswachstums zu erleichtern. Es wird jedoch
                                                                         erwartet, dass das Verbrauchervertrauen und die Ausgaben mit dem Lohnwachstum im
                                                                         privaten Sektor sinken werden. Da die meisten Lohnverhandlungen im ersten Quartal stattfin-
                                                                         den, werden die größten Auswirkungen auf Konsum und Einzelhandelswachstum erst ab dem
                                                                         zweiten Quartal 20 zu verzeichnen sein.
                                                                         Auch wenn sich das Lohnwachstum verlangsamt (Grafik 6), werden die Margen im Unterneh-
...wobei Unternehmen
wahrscheinlich die Rechnung                                              menssektor aufgrund der schwächeren Nachfrage, der höheren Arbeitskosten und in einigen
begleichen müssen                                                        Ländern einer höheren Steuerlast sinken, da die Regierungen die Steuerlast von den Wählern
                                                                         wegverlagern (wie in Polen und höchstwahrscheinlich in Rumänien). Eine übermäßige Unterbe-
                                                                         wertung der Währung in Mitteleuropa wird die Lieferanten der großen Exporteure treffen, da die
                                                                         meisten von ihnen Preisnehmer sind und ihre Produktion weitgehend von Importen abhängig ist.
                                                                         Infolgedessen dürften sich die Investitionen in den EU-CEE-Ländern weiter abschwächen.
                                                                         Die Haushalte treiben auch einen spätzyklischen Boom bei Immobilien voran, der die einzige
                                                                         weit verbreitete Investitionsmöglichkeit in einer Region ist, in der die Kapitalmärkte im Vergleich
                                                                         zu anderen EM-Ländern unterentwickelt sind. Einzige Ausnahme ist Ungarn, wo die Privatkun-
                                                                         dentranche der MAP Plusz mit 5-jähriger Laufzeit eine Rendite von durchschnittlich 5% aufweist,
                                                                         vergleichbar mit einer Investition in Wohn- oder Büroflächen, aber mit besserer Liquidität.
                                                                         Die schwache Auslandsnachfrage macht den Westbalkan anfälliger für Angebotsschocks, wie
Westbalkan ist anfälliger für                                            beispielsweise Produktionsstörungen. Damit könnte das Wachstum volatiler sein als in den EU-
Versorgungsengpässe
                                                                         CEE-Ländern, was die vorsorglichen Einsparungen sowohl bei Unternehmen als auch bei
                                                                         Haushalten erhöht.

LOHNWACHSTUM VERLANGSAMT SICH, DA SICH DIE SPANNUNGEN AM ARBEITSMARKT VERRINGERN

Grafik 5:                                                                                                                                               Grafik 6:
Der Arbeitskräftemangel in den EU-CEE-Ländern nimmt ab...                                                                                               ...und wird zu einem geringeren Lohnwachstum im Jahr 2020 beitragen.
  Unternehmen mit Arbeitskräftemangel,                                                   Range (2000-19)                                                  Reallohnwachstum (%, ggü. Vj.)               2018        2019F     2020F
  Antwortbilanz (ja-nein, %)                                                                                                                            12,0
                                                                                         3Q19                                                                                                   29.7
 80,0
 70,0
                                                                                                                                                         9,0
 60,0
 50,0
 40,0                                                                                                                                                    6,0
 30,0
 20,0
                                                                                                                                                         3,0
 10,0
  0,0
-10,0                                                                                                                                                    0,0
                                                                                           Constr
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                                                                                   Ind

                                                                                                    Ind

                                                                                                          Constr

                                                                                                                    Ind

                                                                                                                          Constr

                                                                                                                                        Ind

                                                                                                                                                        -3,0
              BG              HR              CZ              HU              PL               RO              SK                  SI                          TR     SI    BH     RU      HR   HU     RO     CZ    RS     SK    PL    BG

                                                                                                                                                                                 Quelle: Eurostat, statistische Ämter, UniCredit Research

UniCredit Research                                                                                                                            Seite 7                                                  Haftungsausschluss siehe letzte Seiten
Oktober 2019                                        CEE Macro & Strategy Research
                                                                                                                                                CEE Quarterly

Kreditwachstum, Steuerausga-                    In Russland wird das Wachstum von einer besseren Ernte als 2018 und höheren Treibstoffexpor-
ben und eine bessere Ernte
werden das Wachstum über                        ten profitieren, nachdem die Störungen an der Drusba-Pipeline behoben wurden. Der Kreditimpuls
1% halten                                       ist innerhalb der CEE-Ländern der höchste für die privaten Haushalte und einer der höchsten für
                                                Unternehmen. Während die CBR das Kreditwachstum verlangsamen wird, reicht die Dynamik
                                                aus, um das jährliche Wachstum im 4Q19 und 1Q20 auf über 1% zu halten. Für den Fall, dass
                                                sich die saudische Ölproduktion nicht schnell erholt, könnte Russland die Ölexporte steigern und
                                                damit einen Teil des erwarteten Rückgangs bei den übrigen Rohstoffexporten ausgleichen.
                                                Andernfalls dürften die Rohstoffexporte die spätzyklische Belastung zu spüren bekommen.

                                                In der Türkei ist die Entwicklung im Außenhandel stark von sinkenden Importen abhängig,
In der Türkei wird die Entwick-
lung im Außenhandel durch                       wobei die Exporte von der schwachen Nachfrage aus Europa und dem Nahen Osten betroffen
niedrigere Importe getrieben                    sind. Betrachtet man die volatilen Daten des Sommers (verursacht durch den Zeitpunkt der
                                                religiösen Feiertage), so ist klar, dass das Exportwachstum unter dem schwachen Wachstum in
                                                Europa und den Spannungen im Nahen Osten leidet. Beide Risiken werden auch im Jahr 2020
                                                bestehen bleiben.

SCHWACHE EXPORTDYNAMIK IN RUSSLAND UND DER TÜRKEI

Grafik 7: Exportwachstum dürfte sich in Russland nicht erholen...                           Grafik 8: ...oder in der Türkei
           Öl- und Gasexporte (12 Mio. kum. , % ggü. Vj.)                                    Beitrag zum           EU                          OPEC ohne Iran, Irak
                                                                                             Exportwachstum        China                       US
           Nicht-Öl- und Gasexporte (12 Mio. kum., % ggü. Vj.)                               (%, ggü. Vj.)         Iran                        Irak
 50                                                                                                                Gesamt
 40                                                                                         30

 30                                                                    Prognose             24

 20                                                                                         18                                                         Prognose

 10                                                                                         12

  0                                                                                           6

-10                                                                                           0

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-30                                                                                         -12
-40                                                                                         -18
-50                                                                                         -24
  Dez-09        Dez-11        Dez-13         Dez-15         Dez-17    Dez-19                  Dez-15          Dez-16        Dez-17   Dez-18         Dez-19          Dez-20

                                                                     Quelle: Zentralbanken, Eurostat, nationale statistische Ämter, Finanzministerien, UniCredit Research

                                                3. Zentralbanken verlieren die Inflation aus den Augen
Die Inflation könnte in                         In der EU-CEE ist der Inflationshöhepunkt noch nicht erreicht, aber die Zentralbanken sehen
Mitteleuropa die Zielkorridore
vorübergehend verlassen                         sich bereits die möglichen Zielverletzungen an. Eine Kombination aus hoher Kerninflation und
                                                Basiseffekten bei den Kraftstoffpreisen dürfte die Inflation in Ungarn (im Dezember 2019 oder
                                                Januar 2020) und in Polen (im Januar 2020) aus dem Zielkorridor drücken während sie die
                                                Inflation in Rumänien deutlich außerhalb des Zielbandes halten dürfte (Grafik 9). Tschechien
                                                kann dem regionalen Trend folgen, obwohl die inflationären Basiseffekte geringer sind als im
                                                übrigen Mitteleuropa. Ab dem 2Q20 könnten die Verbraucherpreise langsamer steigen und sich der
                                                Abstand zur Inflation in der Eurozone verringern, da der Nachfragedruck auf die Preise nachlässt.

                                                Die Zentralbanken reagieren unterschiedlich auf den bevorstehenden Inflationsschub.

Die CNB bleibt die vorsichtigste                Die CNB verschiebt die dovishe Wende, die von den Märkten bereits erwartet wird, wobei die
Zentralbank in den CEE-
Ländern...                                      FRA-Kurven bereits zwei Zinssenkungen im nächsten Jahr einpreist. Während sich die Kommu-
                                                nikation des MPCs bereits von hawkish auf neutral geändert hat (aber immer noch mit Platz für
                                                weitere Zinsanhebungen), kann eine dovishere Haltung gerechtfertigt sein, sobald die Inflation im
                                                2Q20 zu sinken beginnt. Im Vergleich zu dem Zeitpunkt, als die CNB zum letzten Mal die Zinsen
                                                erhöhte, änderten sich sowohl die monetären als auch die wirtschaftlichen Bedingungen.

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                                                                                                                       CEE Quarterly

...könnte aber die erste sein, die   Noch im Mai hatte die tschechische Zentralbank erwartet, dass die EZB den Einlagesatz bis
in Mitteleuropa die Zinsen senkt,
wenn sich die Aussichten             Ende 2019 auf Null zurücksetzen würde. Stattdessen führten eine Senkung auf -0,50% und die
verschlechtern                       Wiederaufnahme von QE zu einer deutlichen Verbesserung der monetären Bedingungen in der
                                     Eurozone. Darüber hinaus erwartete die CNB eine Beschleunigung der Exporte im Jahr 2020,
                                     wie im Inflationsbericht vom August prognostiziert. Da das Wachstum aufgrund der Inlands- und
                                     Auslandsnachfrage wahrscheinlich enttäuschend sein wird, ist eine Überarbeitung der ange-
                                     messenen monetären Bedingungen - einschließlich Zinsen und Wechselkurse - für 2020
                                     wahrscheinlich. Sollte sich die Nachfrage aus dem Euroraum nicht erholen, ist es unwahr-
                                     scheinlich, dass die CZK weiter aufgewertet werden muss, da sie sich bereits nahe am
                                     Marktwert befindet. Von allen EU-CEE-Zentralbanken ist die CNB die wahrscheinlichste, die
                                     zuerst kürzt, und sie könnte bereits 2020 handeln, wenn sich das Wirtschaftswachstum im In-
                                     und Ausland deutlich verlangsamt.

Die monetären Impulse in             Die NBH konzentriert sich lieber auf die Kerninflation und ignoriert den wahrscheinlichen Anstieg
Ungarn werden anhalten...            der Headline-Inflation gegen Jahresende. Das erklärte Ziel bleibt der monetäre Stimulus über
                                     niedrige Zinsen und Liquiditätsversorgung an die Banken, um die Kreditvergabe zu erhöhen.
                                     Darüber hinaus muss die NBH einen Liquiditätsengpass ausgleichen, der durch Vorleistungen für
...auf Kosten des HUF
                                     EU-finanzierte Projekte und eine starke Nachfrage nach hochverzinslichen Privatanleihen
                                     verursacht wird. Das wahrscheinliche Opfer ist der HUF, dessen Unterbewertung aufgrund
                                     seines niedrigen Carry steigen könnte. Zinssenkungen gegenüber dem derzeitigen Niveau wären
                                     ineffizient, so dass eine mögliche Lockerung in Form weiterer Liquiditätsspritzen erfolgen würde.

                                     Die NBP hat die kurz- und mittelfristigen Inflationsrisiken bisher ignoriert. In ihrer Juli-Prognose
NBP wartet in den Jahren 2019-
20 trotz einer hartnäckigen          wurde bestätigt, dass ein Zielbruch im 1Q20 eine hohe Wahrscheinlichkeit mit sich bringt, aber
Inflation ab                         die offizielle Kommunikation hat über diesen Anstieg bisher hinweggesehen. Darüber hinaus hat
                                     die Zentralbank erhebliche fiskalische Impulse heruntergespielt, die das Einkommen und den
                                     Konsum der Haushalte im Jahr 2020 und darüber hinaus steigern werden. Wir gehen davon
                                     aus, dass die Kerninflation im nächsten Jahr tendenziell steigen wird. Unerwartete Angebots-
                                     schocks könnten daher das Inflationsziel gefährden, auch wenn die aus der Eurozone
                                     importierte Inflation niedrig ist. Wir gehen daher davon aus, dass der NBP in diesem und im
                                     nächsten Jahr abwarten wird. Solange die Gesamtinflation über oder nahe bei 3% bleibt, wird
                                     die polnische Zentralbank die Geldpolitik wahrscheinlich nicht lockern (Grafik 10).

NBR wartet trotz falscher            Dasselbe gilt für die NBR, die voraussichtlich 2019-20 keine geldpolitischen Maßnahmen
Mischung der monetären               ergreifen wird. Eine wahrscheinliche Re-Liberalisierung der Gas- und Strompreise könnte drei
Bedingungen ab
                                     Jahre in Folge (2019-21) zu Zielüberschreitungen führen, wie im Länderabschnitt erwähnt.
                                     Dennoch wird die rumänische Zentralbank die reale Währungsaufwertung und negative
                                     Realzinsen (aber hohe Nominalzinsen) bevorzugen, eine Kombination aus realen monetären
                                     Bedingungen, die nicht geeignet ist, die Inflation zu stabilisieren oder die Kreditvergabe in der
                                     lokalen Währung zu unterstützen.

NBS abwartend während das            Die NBS muss möglicherweise das Niveau ihres Ziels überdenken, wenn die Inflation nicht auf
Zielniveau in Frage gestellt wird    3% zurückkehrt. Die Produktionslücke wird nicht mit der der EU-CEE-Länder übereinstimmen,
                                     solange die Fiskalpolitik vorsichtig bleibt und nicht versucht, das Haushaltseinkommen vor der
                                     globalen Verlangsamung zu schützen. Zusätzliche Zinssenkungen sind unwahrscheinlich,
                                     insbesondere wenn die Risikobereitschaft für EM-Anlagen sinkt.

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Oktober 2019                                       CEE Macro & Strategy Research
                                                                                                                                                                 CEE Quarterly

KEIN SPIELRAUM FÜR EINE STRAFFUNG DER GELDPOLITIK

Grafik 9:                                                                                       Grafik 10: ..was den Zentralbanken hilft, die Geldpolitik unverändert zu
Die Inflation dürfte bis Ende 2020 in ganz CEE sinken...                                        halten oder die Zinsen zu senken

 jährliche inflation (eop, %)        2018        2019F    2020F    Inflationsziel                        Leitzinsen (%)                 2018        2019F   2020F
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                                                                         20.3                                                                                               24%
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      BH      HR      SI        CZ   SK     RS     PL    RU   BG   HU     RO        TR                      HU            PL      CZ           RO           RO         RU          TR

                                                                                .                                  Quelle: Eurostat, nationale statistische Ämter, UniCredit Research

CBRT könnte reale Zinsen auf                        Die CBRT scheint entschlossen, in einer Wiederholung des bisherigen Verhaltens, den Realzins
Null senken
                                                    gegen Null zu senken. So sind unserer Meinung nach weitere Zinssenkungen auf 13,5% bis Ende
                                                    2019 in Sicht. Dies dürfte den Investoren gefallen, solange das Kapital weiter in die Schwellenländer
                                                    fließt. Jede Umkehrung der Ströme würde die unzureichende Anpassung der Auslandsverschul-
                                                    dung der Türkei offenbaren und könnte den Druck auf den TRY wieder aufleben lassen.

                                                    Die CBR sieht sich aufgrund der schwachen Inlandsnachfrage und einer erfolgreichen Verwäs-
CBR hat Spielraum bis auf                           serung der Korrelation zwischen RUB und den Rohstoffpreisen mit einer Unterschreitung ihrer
5,75-6% zu reduzieren
                                                    langfristigen Ziele konfrontiert. Negative Terms of Trade, die bei einem Ende des globalen
                                                    Konjunkturzyklus erwartet werden, dürfen keine signifikanten Abwertungsdruck zur Folge haben.
                                                    Geht man dann von niedrigeren Risikoprämien für russische Finanzanlagen und einer mögli-
                                                    chen Neubewertung der langfristigen Gleichgewichtszinsen in den USA und Europa aus, hat die
                                                    CBR Spielraum, die Zinssätze bis Ende nächsten Jahres auf 5,75-6% zu senken. Zinssenkun-
                                                    gen in Verbindung mit einer strengeren aufsichtsrechtlichen Regulierung können den positiven
                                                    Kreditimpuls bis 2020 verlängern, ohne die Finanzstabilität zu gefährden.

                                                    4. Gute politische Maßnahmen werden den schlechten hinterhergeworfen
Öffentliche Politik verschlim-                      Die öffentliche Politik wird gegen Ende des Konjunkturzyklus tendenziell weniger effizient und CEE
mert den Verlust der externen
Wettbewerbsfähigkeit                                bildet da keine Ausnahme. Die Behörden wissen, dass wirtschaftlicher Erfolg für einen dauerhaften
                                                    Wahlerfolg von entscheidender Bedeutung ist und sind bereit, vergangene makroökonomische
                                                    Anpassungen rückgängig zu machen, um das zu reparieren, was noch nicht gebrochen ist. Die
                                                    Verschlechterung wirkt sich sowohl auf die Struktur als auch auf die Größe der Anreize aus.

Wenige Zentralbanken sorgen                         Unter normalen Umständen würden sich die Behörden auf die Verbesserung der Wettbewerbs-
sich um die Finanzstabilität                        fähigkeit zu einem Zeitpunkt konzentrieren, da die Exporte durch steigende Handelsbarrieren
                                                    und eine schwache Nachfrage aus dem Ausland bedroht sind. Stattdessen liegt der Fokus fest
                                                    auf den Verbrauchern und der Förderung des Kreditwachstums und das obwohl bereits die
                                                    Frage nach falschen Anreizen und Marktsättigung auftaucht.
                                                    Nur wenige Zentralbanken haben Maßnahmen gegen den Kreditboom ergriffen, trotz der
                                                    späten Phase des Konjunkturzyklus und des Risikos von Immobilienpreisblasen und übermä-
                                                    ßiger Verschuldung, mit Ausnahme von Tschechien, der Slowakei und Russland. Auf der
                                                    anderen Seite erhöht die NBH die Liquidität, um den Kreditimpuls als Gegenmittel gegen
                                                    schwächere Investitionen zu verstärken (Grafik 11). Dazwischen liegen Länder, in denen die
                                                    Kreditvergabe in EUR stark ansteigt und die Wechselkursrisiken der Unternehmen steigen,
                                                    während Währungen mit höheren Abwertungsrisiken konfrontiert sind (Grafik 12).

UniCredit Research                                                                       Seite 10                                                    Haftungsausschluss siehe letzte Seiten
Oktober 2019                                        CEE Macro & Strategy Research
                                                                                                                                                 CEE Quarterly

DIE KREDITVERGABE AN UNTERNEHMEN NIMMT AUF KOSTEN HÖHERER WECHSELKURSRISIKEN SCHNELL ZU

Grafik 11: Die Impulse der Unternehmenskredite                                       Grafik 12: ...und verlassen sich in vielen Ländern
sind in den meisten Ländern positiv...                                               auf eine Belebung der Devisenkredite

 Kreditimpulse von Unternehmen (% des BIP)    Dez. 17   Dez. 18    Jun. 19                Wachstum der Unternehmenskredite,       Lokale Währung
                                                                                          Mai-Juli 2019 / Mai-Juli 2018 (%)       Fremdwährung (währungsbereinigt)
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      TR      RO     BG      SI      CZ      PL    RS    RU       HU     HR                      BG     CZ    HR     HU    PL     RO     RU     RS      SI      SK     TR

                                                                                               Quelle: Statistische Ämter, Zentralbanken, Bloomberg, UniCredit Research

Steuerliche Lockerung durch                  Die monetäre Lockerung wird in vielen Ländern durch fiskalische Lockerung noch verstärkt
bevorstehende Wahlen
                                             (Grafik 13). Die bevorstehenden Wahlen sind ein Auslöser für die fiskalische Exzesse in Polen,
                                             Rumänien und der Slowakei, und auch die tschechische Regierung versucht, ihre Unterstützung
                                             durch eine Lockerung der Fiskalpolitik zu verstärken. Die Konzentration auf nichtdiskretionäre
                                             Ausgaben - Sozialtransfers, Renten und Löhne - reduzierte den Handlungsspielraum der
                                             Regierung bei einem stärkeren Abschwung und betrifft auch Länder, die in jüngster Vergangen-
                                             heit eine vorsichtigere Finanzpolitik betrieben haben, wie Kroatien und Bulgarien. Die durch
                                             billigere Kredite verursachten niedrigeren Zinsausgaben werden durch steigende Ausgaben bis
                                             zum Jahresende vollständig kompensiert.
Fiskalischer Stimulus
erreichte 2019 zu früh
                                             Wie bereits erwähnt, dürften die fiskalischen Impulse zu früh -2019 - ihren Höhepunkt erreichen
einen Höchststand                            und im Jahr 2020 wenig Spielraum für einen Ausgabenschub haben (Grafik 14). Dies ist vor
                                             allem in Polen, Rumänien und der Türkei der Fall, wo die strukturellen Haushaltsdefizite 2019
                                             und darüber hinaus 3% des BIP überschreiten werden. Das rumänische Rentengesetz ist eine
                                             Zeitbombe, die nicht vor den Parlamentswahlen im nächsten Jahr entschärft werden darf. Damit
                                             könnte Rumänien das erste EU-CEE-Land sein, das im laufenden Zyklus auf Junk-Status
                                             herabgestuft wird. Kroatien, Ungarn, Serbien, die Slowakei und Slowenien haben wenig
                                             Spielraum, um die Haushaltsdefizite im nächsten Jahr zu erhöhen, was auf strenge Schuldenre-
                                             geln und/oder die Notwendigkeit des Schuldenabbaus zurückzuführen ist, um den
                                             Emissionsdruck zu verringern und Rating-Upgrades zu sichern.

In den EU-CEE-Ländern gibt                   Bulgarien, Tschechien und Russland werden Raum für mehr Ausgaben haben, aber keiner der
es nur wenig Spielraum die                   drei wird voraussichtlich im Jahr 2020 die Ausgaben deutlich erhöhen. Dennoch scheint
Ausgaben zu erhöhen...
                                             Tschechien vom allgemeinen Trend hin zu höheren Sozialausgaben in den EU-CEE-Ländern
                                             beeinflusst zu sein. Russland wird sein Haushaltsdefizit ohne Öl deutlich erhöhen, aber die
                                             öffentlichen Investitionen werden in Prozent des BIP konstant bleiben.

...und das gilt auch                         Die Türkei löste seine Steuerreserven auf und nutzte die Gewinne seiner Zentralbank (CBRT),
für die Türkei
                                             um die Inlandsnachfrage zu stützen. Von nun an kann der Spielraum für öffentliche Unterstüt-
                                             zung durch die schlechte Auslandsnachfrage nach türkischen Anleihen und die Notwendigkeit,
                                             Bankkapital aufzufüllen, eingeschränkt werden, wenn die NPLs weiter steigen. So dürfte das
                                             Haushaltsdefizit im nächsten Jahr sinken, wobei der fiskalische Impuls nur einen Bruchteil des
                                             diesjährigen Stimulus ausmacht.

UniCredit Research                                                            Seite 11                                                 Haftungsausschluss siehe letzte Seiten
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DIE FISKALPOLITIK WURDE ZU FRÜH AKKOMMODIEREND EINGESETZT

                                                                                       Grafik 14: ...was den Spielraum für große fiskalische Impulse im Jahr
Grafik 13: Die Haushaltsdefizite haben sich bereits 2019 ausgeweitet...                2020 verringert
 Haushaltsdefizit (% des BIP)             2018        2019F        2020F                        fiskalischer Impuls (% des BIP)             2018     2019F       2020F
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-4
                                                                                           -2
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-6                                                                                         -3
     RO     TR       PL   HU    SK   CZ   BG     RS     HR    BH      SI   RU                      HU      BG      HR      SI     SK   PL      RS     CZ      RO     TR      RU

                                                                                                   Quelle: Statistische Ämter, Eurostat, Finanzministerien, UniCredit Research

                                           5. Qualitative Lockerung
Die Anlagenkäufe der EZB                   Die erneuten Ankäufe von Vermögenswerten durch die EZB, die von vielen als Allheilmittel
könnte helfen die Renditen zu
verankern und die Schuldenfäl-             gegen schlechte Konjunkturaussichten angesehen werden, könnten wenig Einfluss auf das
ligkeiten in CEE zu verlängern...          europäische Wachstum haben. In CEE zeigen die bisherigen Erfahrungen, dass die jüngste
                                           Runde der Anlagenkäufe dazu beitragen kann, die Fremdkapitalkosten zu verankern und die
                                           Schuldenlaufzeit weiter zu verlängern, anstatt die Menge der Käufe ausländischer Anleihen zu
                                           erhöhen. So kann für CEE-Emittenten eine qualitative Lockerung - die gestiegene Risikobereit-
                                           schaft ausländischer Investoren- wichtiger sein als der Anstieg der EUR-Liquidität.

                                           Das Fehlen eines klaren quantitativen Nutzens könnte mit der Veränderung der Anlegerstruktur
...sie werden aber nicht zu mehr
Käufen ausländischer Anleihen              zusammenhängen, während die Renditen in den CEE-Ländern sanken. Auf Schwellenländer
führen                                     ausgerichtete Fonds reduzierten ihr Engagement in der Region, während globale Mandate ihre
                                           Präsenz erhöhten. Während diese Fonds mehr Spielraum für den Kauf von Anleihen in CEE
                                           hätten, werden die Käufe durch eine geringe Liquidität in Bezug auf die Größe der ausstehen-
                                           den Anleihen und der Markttransaktionen begrenzt. Beide dürften sich auch nicht verbessern,
                                           da niedrigere Finanzierungskosten die Regierungen dazu veranlasst haben, weniger Anleihen in
                                           Fremdwährungen und längerfristig in lokaler Währung zu emittieren. Darüber hinaus ist die
                                           Größe jeder Anleihe in den meisten Ländern auf rund EUR 1-2 Mrd. begrenzt, um Rückzah-
                                           lungsspitzen zu vermeiden.

                                           Aus Sicht der CEE-Staatsanleihen gibt es zwei wesentliche Ergebnisse:

Geringere von Ausländern
                                           1. Der Bestand an von Ausländern in lokaler Währung begebenen Anleihen hat sich seit der
gehaltene Bestände sind kein                  Einführung von QE durch die EZB verringert (Grafik 15). In der Theorie reduziert dies das
Schutz vor Volatilität                        Risiko der Volatilität in Zeiten von Marktstress. In der Praxis bleiben die CEE-Anleihemärkte
                                              tendenziell liquider als ihre Konkurrenten in den anderen Schwellenländern, wenn EM-
                                              Finanzanlagen verkauft werden. Infolgedessen könnten gezwungenermaßen CEE-Anleihen
                                              betroffen sein, wenn Investoren mit Rücknahmen konfrontiert werden. Es gibt zwei Ausnah-
                                              men beim Trend des rückläufigen Auslandsbesitzes. Die erste ist Tschechien, wo sich die
                                              Auslandsbeteiligungen erhöhten, nachdem die CNB im November 2013 (aufgrund von Arbit-
                                              ragemöglichkeiten) eine Obergrenze für EUR-CZK festgelegt hatte und CZGBs 2017 wieder
                                              in die EM-Indizes aufgenommen wurden. Die zweite Ausnahme ist Russland. Da der Zugang
                                              zu ausländischen Geldern durch Sanktionen stark eingeschränkt wurde, erhöhte Russland
                                              die Emissionstätigkeit in RUB.

UniCredit Research                                                              Seite 12                                                     Haftungsausschluss siehe letzte Seiten
Oktober 2019                                                                  CEE Macro & Strategy Research
                                                                                                                                                                                                     CEE Quarterly

                                                 Die Anleger stürzten sich auf den Kauf von RUB-Anleihen aufgrund einer attraktiven Wäh-
                                                 rungsbewertung, externem Deleveraging, konservativer Fiskal- und Geldpolitik und einer
                                                 geringeren Korrelation mit den Kernraten als in anderen großen EM-Ländern. Das einzige
                                                 große Risiko für ausländische Beteiligungen von OFZ sind zusätzliche Sanktionen, die jedoch
                                                 auf die Zeit nach den US-Wahlen im November 2020 verschoben werden können.

Geringerer jährlicher Finanzie-             Der Bruttofinanzierungsbedarf in CEE sinkt weiter oder bleibt sehr niedrig (Grafik 16), wobei die
rungsbedarf bei Verlängerung                Emission in lokaler Währung weit verbreitet ist. Die erfolgreichsten Emittenten lokaler Währun-
der Laufzeiten
                                            gen, wie Tschechien, Ungarn und Polen, haben ihre Emissionen in den verschiedenen Devisen
                                            so weit abgebaut, dass die ausstehenden Anleihen denen der Frontier-Märkte und nicht denen
                                            der etablierten EM entsprechen. Jedes dieser Länder kann opportunistisch in den EUR-Markt
                                            zurückkehren, in den meisten Fällen zur Refinanzierung fälliger oder teurerer Devisenschulden.
                                            Russland befindet sich in einer ähnlichen Situation, allerdings mit einem stark reduzierten
                                            Investorenpool aufgrund von US-Sanktionen. Die einzigen Nettoemittenten in FX sind Rumänien
                                            und die Türkei.

QE IN DER EUROZONE UND DEN USA HABEN DIE ABHÄNGIGKEIT
VON KURZFRISTIGEN VERBINDLICHKEITEN UND AUSLÄNDISCHEN INVESTOREN REDUZIERT

Grafik 15: Auslandsbestände an CEE-Anleihen                                             Grafik 16:
sind seit dem QE1 der EZB gesunken                                                      Staatsanleihen in CEE stabil oder rückläufig
 Fremdwährungsbestände von Lokalwährungsanleihen                                             staatliche Emission von marktfähigen                                                                            Harte Währung
 (% der ausstehenden Beträge)                                                                Schuldtiteln (% des BIP)
                                                    Jan. 15   Aktuellste
                                                                                            16
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                                                                                            14
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                                                                                            12
40
                                                                                            10
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                                                                                             8
30
25                                                                                           6

20                                                                                           4

15                                                                                           2
10                                                                                           0
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                                                                                                                                                                                                              2020F

                                                                                                                                                                                                                      2019F

                                                                                                                                                                                                                              2020F

                                                                                                                                                                                                                                      2019F

                                                                                                                                                                                                                                              2020F
 5
 0
         TR          RO     HU         PL          RS         CZ           RU*                      BG              RU               CZ            TR**               PL                RO           HU***               RS              HR

*Prozent des Festkupon OFZ; **Annahme einer IWF-Vereinbarung im Jahr 2020;                                                       Quelle: Finanzministerien, Bloomberg, UniCredit Research
***ohne Retail-Emissionen

QE half bei der Senkung der                 Die qualitativen Auswirkungen früherer QE-Runden von EZB und Fed sind in den Credit
Renditen bei Devisenanleihen
in CEE...                                   Spreads klar ersichtlich. Allerdings ist das Bild nicht einheitlich. EUR Credit Spreads auf
                                            Bundesanleihen (und USD-Spreads zu USTs) sanken in Ländern, in denen die Ratings gehalten
                                            oder verbessert wurden (Grafik 17). Idiosynkratrische Faktoren spielen jedoch eine große Rolle.

                                            1.     Die stärkste Einengung fand in Kroatien statt, das es schaffte, wieder zu einem
...aber die Credit Spreads                         Investment-Grade zurückzukehren. Der Spread engte sich im Vorfeld des Rating Upgrades
hängen von der Qualität der                        ein und ist im Moment übertrieben. Damit rückt die Fiskalpolitik in den Mittelpunkt und
Innenpolitik ab
                                                   Besonnenheit ist jetzt geboten, um die aktuelle Bewertung zu erhalten.

                                            2.     Die stärkste Ausweitung erfolgte in der Türkei, wo die Krise der Zahlungsbilanz des
                                                   vergangenen Jahres und die darauf folgende fiskalische Ankurbelung zu wiederholten
                                                   Herabstufungen des Staates und einer Ausweitung der Spreads führte. Die Spreads haben
                                                   sich 2019 angesichts einer hohen Nettoemissionstätigkeit noch weiter ausgeweitet.

                                            3.     Russlands Rückkehr zum Investment-Grade ging nicht mit einer Einengung der Spreads
                                                   einher, höchstwahrscheinlich aufgrund von Sanktionen, die den Zugang der Anleger zu
                                                   RUSSLAND-FX-Anleihen, insbesondere zum Primärmarkt, beeinträchtigten.

UniCredit Research                                                               Seite 13                                                                                          Haftungsausschluss siehe letzte Seiten
Oktober 2019                                       CEE Macro & Strategy Research
                                                                                                                                                                                   CEE Quarterly

ROMANI EUR und RUSSIA USD                                                 4.     ROMANI EUR-Spreads zu Bundesanleihen, die sich 2019 aufgrund des hohen Nettoange-
bleiben die Top-Picks inmitten
eines Umfelds enger Spreads                                                      bots, der politischen Nachrichten und der fiskalischen Risiken um 50 Bp ausweiteten. Die
                                                                                 Spreadausweitung reichte jedoch nicht aus, um zu höheren Renditen zu führen.

                                                                          5.     POLEN EUR handeln bis zur 10-jährigen Laufzeit mit negativen Renditen, was zeigt, dass
                                                                                 eine Kombination aus starken lokalen Fundamentaldaten und der Nähe zur Eurozone ähn-
                                                                                 liche Auswirkungen haben kann wie die Teilnahme am Anleihekaufprogramm der EZB.

                                                                          Unsere Empfehlung im Anleihebereich bleiben ROMANI EUR und RUSSIA USD. Beide bieten
                                                                          zwar keine guten Aussichten auf Kapitalgewinne, werden aber im Falle von möglichen Korrektu-
                                                                          ren der Kernrenditen durch höhere Spreads abgefedert.

CEE HARTWÄHRUNGS- UND LOKALWÄHRUNGSRENDITEN PROFITIERTEN VON QE

Grafik 17:                                                                                                             Grafik 18: Negative EUR-Renditen bis zur Laufzeit von
Die Credit Spreads in EU-CEE sind dank QE der EZB gesunken                                                             10J in Zentraleuropa
                                          POLAND EUR            ROMANI EUR             CROATI EUR                            Renditen von EUR-Anleihen (%)      ROMANI                   CROATI
                                                                                                                                                                Polen                    Euro Swap
10J. Spread über Bundesanleihen/UST

                                          RUSSIA USD            TURKEY USD
                           6,0                                                                                             3,5

                                                                                                                           3,0
                           5,0
                                                                                                                           2,5
                           4,0                                                                                             2,0
                 (%)

                                                                                                                           1,5
                           3,0
                                                                                                                           1,0
                           2,0
                                                                                                                           0,5

                           1,0                                                                                             0,0

                                                                                                                           -0,5
                           0,0
                                      3    4       5           6         7         8        9        10    11              -1,0
                                           durchschnittliches staatliches Rating (3 = B1/B+, 11 = A2/A)                        2019     2024      2030       2035       2041      2046       2052       2057

                                                                                                                                                                    Quelle: Bloomberg, UniCredit Research

Renditen in lokaler Währung                                               Der Effekt früherer QE-Runden wird bei den Renditen in lokaler Währung deutlicher. Inflations-
profitierten mehr von QE...
                                                                          bereinigt sind die CEE LC-Renditen deutlich niedriger als in anderen EM. Während die Inflation
                                                                          im nächsten Jahr voraussichtlich sinken wird, wird die Verbesserung der Realrenditen marginal
...wobei die realen Renditen in
CEE niedriger sind als
                                                                          sein. Bessere Fundamentaldaten als in anderen EM sind Teil der Erklärung für die gute
in anderen EM-Ländern                                                     Performance. Ein weiterer Grund sind niedrigeren Devisenabsicherungskosten als in anderen
                                                                          EM-Ländern. HGB und ROMGB liegen dabei in der Nähe der viel höher verzinslichen Anlagen
                                                                          in Südafrika oder Südostasien wenn das Währungsrisiko abgesichert wird.

                                                                          Wenn die globalen Wachstumsrisiken bei den Anlegerentscheidungen Vorrang vor der monetä-
CZGBs und HGBs anfälliger,
wenn die Risikobereitschaft                                               ren Lockerung gewinnt, könnten zentraleuropäische Anleihen vorübergehend verkauft werden,
abnimmt...                                                                wobei CZGBs und HGBs stärker gefährdet sind. ROMGBs werden durch hohe Renditen besser
                                                                          abgefedert, sind aber Anfang nächsten Jahres dem Währungsrisiko ausgesetzt, wenn die NBR
                                                                          es EUR-RON erlaubt, in einem höheren Band von 4,80-90 zu handeln. SERBGBs bleiben eine
...während OFZ, ROMGBs und                                                Option für Anleger, die illiquide Märkte bevorzugen, wenn die Risikobereitschaft abnimmt. Es
SERBGBs besser abgesichert
sind                                                                      besteht Spielraum für eine Rallye von OFZ, wenn die CBR die Zinsen weiter senkt, wie wir erwar-
                                                                          ten. Dies gilt auch für kurzfristige RUB-Anleihen. Wenn die Bund-Renditen nicht stark steigen,
                                                                          bleiben Long-End-CZGBs und POLGBs eine Empfehlung für risikoaverse Fonds in der Eurozone.

                                                                          Allgemein gesprochen dürften sich CEE-Anleihen (ohne Türkei) in Stresszeiten besser entwi-
CEE Anleihen dürften sich bei                                             ckeln als andere EM-Währungsanleihen. Trotz ihrer niedrigeren Renditen könnten die Erträge
fallender Risikobereitschaft                                              attraktiv sein, wenn höher verzinsliche Anleihen aufgrund von (geo-)politischen und wirtschaftli-
besser entwickeln als andere
EM-Anleihen
                                                                          chen Risiken unter Verkaufsdruck geraten. Wie im Strategieteil dargestellt, ist die Korrelation
                                                                          zwischen Renditen und Gesamterträgen bereits negativ geworden.

UniCredit Research                                                                                              Seite 14                                                 Haftungsausschluss siehe letzte Seiten
Oktober 2019                                        CEE Macro & Strategy Research
                                                                                                                                                     CEE Quarterly

CEE HARTWÄHRUNGS- UND LOKALWÄHRUNGSRENDITEN PROFITIERTEN VON QE

Grafik 17: Die Credit Spreads in EU-CEE sind dank der Anlagekäufe                      Grafik 18: Niedrigere reale Lokalwährungsrenditen in CEE als in
der EZB gesunken                                                                       anderen EM-Ländern
         Reale 10J-Rendite (w. 2019 BBG Inflationsprognose)                                             10J-Rendite - 3M implizite Rate (%)
 %                                                                                                      10J-Rendite - 3M implizite Rate (vor einem Jahr, %)
         Reale 10J-Rendite vor einem Jahr (w. 2018 BBG Inflationsprognose)
                                                                                                                                                                         6.5
                                                                     8.1                   4,5
6
                                                                                           4,0
5                                                                                          3,5
4                                                                                          3,0
                                                                                           2,5
3
                                                                                           2,0
2                                                                                          1,5
                                                                                           1,0
1
                                                                                           0,5
0                                                                                          0,0
-1                                                                                         -0,5
                                                                                           -1,0
-2                                                                                                                       - 8.8
                                                                                           -1,5
     DE TR HU CZ PL US IL RO TH KR PH RU RS MY MX BR IN ID SA
                                                                                                  MX CZ TH US DE TR PH RU KR PL MY RO IL HU SA IN BR ID

                                                                                                                                    Quelle: Bloomberg, UniCredit Research

UniCredit Research                                                              Seite 15                                                  Haftungsausschluss siehe letzte Seiten
Oktober 2019                                                       CEE Macro & Strategy Research
                                                                                                                                                                                        CEE Quarterly

UNSERE GLOBALE PROGNOSE

                                                                                                                                                 10J Anleiherendite (EoP),                 Wechselkurs
                        BIP-Wachstum, %                               VPI (Durchschnitt), %.               Leitzinssatz (EoP), %.                           %.                           LC vs. USD (EoP)
                       2018         2019F          2020F              2018        2019F     2020F          2018          2019F         2020F          2018       2019F      2020F      2018      2019F      2020F
Eurozone                1,9              1,2            0,9             1,8           1,3      1,2            0              0             0             -            -          -      1,15       1,14       1,18
   Deutschland          1,5*             0,6*           0,9*            1,8           1,4      1,4             -             -             -         -0,02         -0,4          0          -          -          -
   Frankreich           1,7              1,3            0,9             1,9           1,2      1,3             -             -             -             -            -          -          -          -          -
   Italien              0,7                0            0,3             1,1           0,8      1,0             -             -             -          2,51         2,35       2,25          -          -          -
UK                      1,4              1,1            0,8             2,5           1,9      1,7         0,75           0,75             0                                            1,28       1,29       1,39
USA                     2,9              2,2            0,7             2,4           1,9      1,7         2,50           1,75          1,25          2,42         1,75       2,25          -          -          -
Ölpreis, USD/bbl             -              -              -              -             -        -             -             -             -             -            -          -        54         67         60

Nicht wda-Zahlen. Bereinigt um Arbeitstage: 1,5% (2018), 0,6% (2019), 0,7% (2020)                                                                                         Quelle: Bloomberg, UniCredit Research

DER AUSBLICK AUF EINEN BLICK

Reales BIP
(Veränderung                                                             CPI (EoP)                                                                     C/A-Saldo
in %)                 2017       2018      2019F        2020F            (% Änderung)          2017          2018          2019F         2020F         (% BIP)                2017      2018      2019F      2020F
CEE-EU                 4,8         4,3           3,8           2,8       CEE-EU                  2,3           1,9           3,5           2,6         CEE-EU                  0,4       -0,6       -0,4       -0,5
  Bulgarien            3,8         3,1           3,5           2,9        Bulgarien              2,8           2,7           3,7           2,4           Bulgarien             3,5        5,4        5,5        4,5
  Tschechien           4,5         2,9           2,4           2,0        Tschechien             2,4           2,0           2,8           2,2           Tschechien            1,7        0,3        0,9        1,1
  Ungarn               4,1         4,9           4,6           2,7        Ungarn                 2,1           2,7           4,0           3,1           Ungarn                2,3       -0,5       -1,3       -0,6
  Polen                4,9         5,1           4,4           3,4        Polen                  2,1           1,1           3,4           2,7           Polen                 0,2       -0,6       -0,1       -0,8
  Rumänien             7,0         4,1           4,2           2,6        Rumänien               3,3           3,3           4,8           3,4           Rumänien              -3,2      -4,7       -4,4       -4,0
Kroatien               2,9         2,6           2,9           2,5       Kroatien                1,2           0,8           1,9           1,5         Kroatien                3,5        2,5        1,2        1,0
Russland               1,6         2,3           1,2           1,0       Russland                2,5           4,3           3,7           3,5         Russland                2,1        6,9        6,3        6,3
Serbien                2,0         4,3           3,0           2,3       Serbien                 3,0           2,0           2,3           2,3         Serbien                 -5,2      -5,2       -5,6       -5,6
Türkei                 7,5         2,8          -1,3           0,9       Türkei                11,9           20,3          13,5          11,7         Türkei                  -5,6      -3,5        0,1       -1,9

Erweiterter                                                                                                                                              Allgemeiner
Basis-Saldo                                                           Auslandsverschul-                                                                  Staatshaushalt         201
(% BIP)              2017    2018 2019F 2020F                         dung (% BIP)                   2017          2018      2019F         2020F         (% BIP)                  7      2018     2019F      2020F
CEE-EU                3,1        2,7        3,0          2,5          CEE-EU                         74,7          70,5          65,9          62,6      CEE-EU                 -1,0      -0,6       -1,4      -1,7
  Bulgarien           6,9        6,9        8,2          7,4            Bulgarien                    65,5          60,4          55,0          50,5          Bulgarien           1,2       2,1       -1,1      -0,6
  Tschechien          3,4        2,3        2,6          3,0            Tschechien                   86,5          81,6          79,8          77,9          Tschechien          1,6       0,9       -0,4      -1,0
  Ungarn              4,9        4,2        4,2          3,6            Ungarn                       84,9          80,2          75,2          71,5          Ungarn             -2,2      -2,2       -1,8      -1,3
  Polen               2,6        3,4        3,7          2,6            Polen                        67,7          63,0          57,0          51,6          Polen              -1,5      -0,4       -1,2      -1,6
  Rumänien            0,5        -1,3      -1,0         -1,9            Rumänien                     51,9          48,7          46,2          47,7          Rumänien           -2,9      -3,0       -3,7      -4,3
Kroatien              7,1        5,3        5,5          5,3          Kroatien                       82,1          75,4          70,3          68,5      Kroatien                0,8       0,2       -0,5      -0,4
Russland              1,6        5,5        4,9          4,7          Russland                       30,9          28,2          26,2          26,2      Russland               -1,4       2,6        1,4       1,0
Serbien               0,9        2,3        0,6         -0,3          Serbien                        65,3          62,8          59,1          56,6      Serbien                 1,1       0,6       -0,5      -0,5
Türkei               -4,7        -2,3       1,3         -0,6          Türkei                         53,4          57,2          57,9          64,4      Türkei                 -2,3      -3,5       -5,3      -3,9

Staatsverschul-                                                           Leitzinssatz                                                                  FX vs. EUR
dung (% BIP)           2017        2018         2019F     2020F           (%)                   2017          2018         2019F         2020F          (EoP)                 2017      2018      2019F      2020F
CEE-EU                  48,6        46,7         45,6          44,7       CEE-EU                       -             -             -             -      CEE-EU
  Bulgarien             25,4        22,1         20,8          20,5           Bulgarien                -             -             -             -       Bulgarien            1,96       1,96       1,96       1,96
  Tschechien            34,7        32,7         31,2          30,8           Tschechien         0.50          1.75          2.00          2.00          Tschechien           25,5       25,7       25,7       25,2
  Ungarn                71,5        69,1         69,5          66,8           Ungarn             0.90          0.90          0.90          0.90          Ungarn              310,1      321,5      330,0      335,0
  Polen                 50,4        48,5         46,5          45,6           Polen              1.50          1.50          1.50          1.50          Polen                  4,2       4,3        4,3        4,3
  Rumänien              35,2        35,1         36,0          36,8           Rumänien           1.75          2.50          2.50          2.50          Rumänien             4,66       4,66       4,78       4,85
Kroatien                77,8        74,6         72,3          69,8       Kroatien                     -             -             -             -      Kroatien              7,51       7,42       7,43       7,45
Russland                12,6        12,1         12,5          13,7       Russland               7.75          7.75          6.75          5.75         Russland              68,9       79,7       75,8       82,2
Serbien                 58,7        54,5         51,7          49,2       Serbien                3.50          3.00          2.50          2.50         Serbien              118,5      118,2      117,8      118,6
Türkei                  28,3        30,4         31,4          32,9       Türkei                 8.00        24.00          13.50         13.50         Türkei                4,56       6,07       7,04       8,26

                                                                                                                             Quelle: Nationale statistische Ämter, Zentralbanken, UniCredit Research

UniCredit Research                                                                                     Seite 16                                                               Haftungsausschluss siehe letzte Seiten
Oktober 2019                                                                        CEE Macro & Strategy Research
                                                                                                                                                                                                     CEE Quarterly

EM SCHWACHSTELLEN HEATMAP

                                                   BG     CZ    HR     HU      PL    RO       RS           RU      SK      TR       UA         MX        BR         CL        SA          ID         IN         CN          AG
Externe Liquidität
Leistungsbilanz (% des BIP)                        8,5    0,7    2,0   -1,1   -0,1   -5,0    -5,6          6,8    -2,5     0,2      -2,8      -0,9       -1,7      -3,6       -3,2      -3,1        -2,1        1,3        -3,7
Erweiterte Basisbilanz (% des BIP)                10,4    2,5    4,6    4,0    3,8   -1,0     1,9          6,2     1,1     1,4      -1,2       0,9       -0,4      -2,7       -1,1      -1,5        -2,1        1,8        -3,3
Deckung der Devisenreserven
(Monate der Importe)                               8,1    7,9    8,1    2,6    4,3    4,0     6,1         14,4       -     4,1      3,2        4,3      17,4        5,5       5,0        6,8        7,5        15,1        11,5
Auslandsverschuldung
(ohne ICL, % des BIP)*                            35,9   80,5   64,1   56,8   44,8   35,0    62,6         20,8    89,2    61,1     83,5       36,9      69,6       65,8      49,1       36,7       20,0        14,5        46,2
Kurzfristige Schulden (% des BIP)                 14,4   46,8   20,8   10,3    8,1    7,2     2,9          3,3    47,1    17,2     11,6        3,9       4,4        7,6      10,3        4,7        7,8         9,2        10,9
REER (Index, 2010=100)*                          102,0   98,7   97,3   88,4   90,2   97,3   123,6         84,1       -    62,9     93,4       84,6     104,7       90,9      85,2       92,9      107,8      117,4             -

Inlandsfinanzen
Verschuldung der Unternehmen
(% des BIP)                                       48,6   52,1   58,0   57,3   45,9   38,5    42,2         55,2    54,9    98,3     72,5       38,1      41,8       79,3      57,8       36,3       46,0      154,7         16,1
Verschuldung der privaten Haushalte
(% des BIP)                                       20,1   34,2   35,5   20,6   35,6   18,9    20,3         16,6    44,3    13,6      5,8       16,3      44,3       36,1      33,8       16,2       11,6        53,6         5,8
Ausländischer Bestand an Staatsschulden
(% insgesamt)                                      0,9   40,9      -   23,6   24,9   18,6    31,3         39,4    51,8    11,4         -      28,6      10,3          -      37,9       37,7           -        8,4            -

Bankensystem
Kreditimpulse (% des BIP)                          0,3    0,5    3,4    1,8    0,8    0,2     1,2          4,7    -1,4    -8,3      -6,8      -0,5       6,7        0,9       1,8        0,5        -0,8        3,2        -1,6
Kredit-/Einlagenverhältnis (%)                    73,1   68,3   80,7   68,7   98,2   75,0    92,6        103,5   103,0   110,1    188,1     102,5       97,9     109,6      105,5     103,8       112,5        72,9      158,5
NPL (% der gesamten Darlehen)                      6,9    2,8    9,4    2,4    4,0    4,7     5,2         10,7     2,9     4,6     50,8        2,1       3,0        1,9       3,7        2,6        9,5         1,8         4,6
Inländische Banken CAR (%)                        20,5   18,4   22,6   17,5   18,3   19,6    23,2         12,5    18,7    18,2     17,5       15,7      17,8       13,3      16,1       22,6       12,9        14,2        16,1
Inländische Banken RoE (%)                        14,3   16,5   11,1   13,6    7,3   11,3     9,9         11,1     9,8    12,0     42,5       20,9      15,2       15,5      19,8       14,5        -0,2       11,7            -

*Fremdkapital inkl. ICL für CZ, RS, TR, MX, CL und SA                                                                            Quelle: Haver, Bloomberg, Nationale Statistische Ämter, Zentralbanken, IMF, UniCredit
Research

Legende
Geringe Anfälligkeit
Mäßige Schwachstelle
Signifikante Schwachstelle
Hohe Anfälligkeit

UniCredit Research                                                                                  Seite 17                                                                               Haftungsausschluss siehe letzte Seiten
Oktober 2019                                                                             CEE Macro & Strategy Research
                                                                                                                                                                                                                              CEE Quarterly

EM SCHWACHSTELLEN HEATMAP (FORTSETZUNG)

                                               BG        CZ         HR         HU        PL        RO         RS         RU        SK        TR         UA         MX        BR         CL         SA          ID            IN        CN            AG
Richtlinie
Leitzins, nominal (%)                             -     2,00          -       0,90     1,50       2,50       2,50       7,00        0      16,50      17,00       8,00      6,00       2,50       6,50       5,50          5,40       4,25        83,26
Realer Leitzins (%)                               -      -0,9         -       -2,1      -1,3       -1,3       1,2        2,5      -2,8       1,3        7,5        4,7        2,5       0,2        2,1        1,7           2,1       -2,7          18,6
Realer Geldmarktsatz (%)                          -      -0,8      -0,8       -2,8      -1,2       -0,9       0,7        2,9      -3,2       2,3        6,5        4,8        0,9       -0,4       1,9        2,3           2,9        0,6          -6,1
Gesamtinflation (% gg. Vj.)                     2,9      2,9        1,1        3,1       2,9       3,9        1,3        4,3       2,8      15,0        8,8        3,2        3,4       2,3        4,3        3,7           3,2        2,8          54,5
Kerninflation (% gg. Vj.)                       1,8      2,4        1,5        3,2       2,2       3,4        1,2        4,3       2,5      13,6        7,2        3,8        3,0       2,3        4,3        4,0           4,6        1,7          57,1
GG Fiskalischer Saldo (% des BIP)               1,2      0,8        0,2       -2,0      -1,1       -3,3       0,4        3,3      -0,7       -2,7      -2,3       -1,8       -6,5       -1,8      -4,9       -1,9          -3,4       -4,8          -4,4
GG Primärsaldo (% des BIP)                      1,8      0,8        2,6        0,5       0,2       -1,8       2,6        2,1      -0,1       -0,4         -        0,8        1,4       -0,9      -1,2       -0,3          -0,4       -3,8              -
Öffentlicher Schuldenstand (% des BIP)        20,5      34,0       74,5       70,1     49,1       35,0       54,3       12,0     48,9       31,8       62,0       39,0      75,6       34,6       58,3       35,2          45,5       50,5          61,0

Märkte
Lokale Schuldenverteilung (10J, bp)**         72,6      38,3      102,2       78,2     52,2      195,5      159,6     164,9      52,5      515,3      518,7     160,4      185,6       59,9      288,9      141,5        127,2        42,4       1940,0
Lokale Währungskurve (5J, %)***                  0       1,0        0,8        0,9       1,8       3,9        3,8        6,8      -0,4      15,0        6,0        6,7        9,1       2,2        8,0        6,6           6,4        2,9          58,5
Spread der Lokalwährungsanleihe
(2s10s)****                                   55,9      11,6       38,1     156,0      58,8       76,9      -35,8       41,0     34,3        -7,0     184,5      -10,0     177,2      270,0      206,1       90,2          95,8       41,9      -8131,5
CDS (5J, bp)                                    90        49         94        85        74         97         97        83        17        386       454        113        134         38       188         89             79         46         3853
Devisen 3 Mio. implizite Volatilität (%)          -      3,6        4,0        5,4       5,5       2,3          -        9,5         -      15,4          -        9,9      13,0        9,3       15,1        6,3           6,6        5,4          13,5

Strukturell*****
IBRD macht Geschäfte                            59        35         58        53        33         52         48        31        42         43         71        54        109         56         82        73             77         46          119
WEF-Wettbewerbsranking                          51        29         68        48        37         52         65        43        41         61         83        46         72         33         67        45             58         28            81
Arbeitslosigkeit (%)                            4,5      2,2        8,1        3,3       3,2       5,3       10,8        4,5       5,7      13,9        9,2        3,7      11,8        7,2       29,0        5,3           7,3        5,3           9,6

**Streuung zwischen 10Y EUR Staatsanleiherenditen und den entsprechenden Renditen deutscher Staatsanleihen für BG, HR, HU, PL, RO. Für CZ bezieht sich der Spread auf die 5J-Rendite. Für die anderen Länder wird der Spread unter Berücksich-
tigung der Renditen von US-Staatsanleihen berechnet; ***Daten für UA beziehen sich auf die generische USD-Anleihe. Die Daten für HR beziehen sich auf die 4Y-Anleihe; ****Daten für UA beziehen sich auf die generische USD-Anleihe. Die Daten für
CL beziehen sich auf den Spread zwischen 8Y und 2Y Anleihe und 9Y und 2Y Anleihe. Die Daten für HU beziehen sich auf den Spread zwischen 10J und 3J Anleihe; *****IBRD und WEF Indikatoren für 2018;

                                                                                                                                                     Quelle: Haver, Bloomberg, Nationale Statistische Ämter, Zentralbanken, IMF, UniCredit Research

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Mäßige Schwachstelle
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