6 Private Haushalte - Einkommen und Konsum - Auszug aus dem Datenreport 2021 - Einkommen und ...
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6 Private Haushalte – Einkommen und Konsum Auszug aus dem Datenreport 2021 Die Inhalte des Datenreports werden unter der Creative Commons Lizenz »CC BY-NC-ND 4.0 – Namensnennung – Nicht-kommerziell – Keine Bearbeitung 4.0« veröffentlicht.
Private Haushalte – Einkommen und Konsum Wie unterscheiden sich die Lebensbedin- ruhen auf den Auskünften der Insolvenz- 6.1 gungen in Deutschland? Auskunft hierzu gerichte und den Angaben der Schuld- Einnahmen, Aus- geben die Einnahmen, Ausgaben und die Ausstattung privater Haushalte in Ver- nerberatungsstellen. gaben und Aus- bindung mit sozioökonomischen Merk- 6.1.1 Bruttoeinkommen stattung privater malen. Wie hoch sind die Einkommen und Einnahmen privater Haushalte und privater Haushalte Ein erster Indikator für die Einkommens- Haushalte, private aus welchen Quellen stammen sie? Wofür und Ausgabensituation privater Haushal- Überschuldung wird das Geld verwendet? Das folgende Kapitel zeigt auch, inwieweit sich die Ein- te ist das Haushaltsbruttoeinkommen, das sich aus verschiedenen Einkommens- kommens- und Ausgabenstrukturen ver- arten zusammensetzt. u Info 2 Sylvia Behrends, Susanna Geisler, schiedener Haushaltsgruppen unter- Kristina Kott, Michael Ziebach scheiden und welche traditionellen und Struktur und regionaler Vergleich neuen technischen Gebrauchsgüter die Das durchschnittliche monatliche Brut- Haushalte besitzen. toeinkommen der in der Einkommens- Statistisches Bundesamt Datenbasis für die Angaben in den und Verbrauchsstichprobe (EVS) erfass- (Destatis) Abschnitten 6.1.1 bis 6.1.4 sind die Ergeb- ten Privathaushalte in Deutschland belief nisse der Einkommens- und Verbrauchs- sich 2018 auf 4 846 Euro. Wichtigste Ein- stichprobe (EVS). Abschnitt 6.1.5 liegen nahmequelle mit einem Anteil von 64 % die Ergebnisse der Laufenden Wirtschafts- waren die Einkünfte aus Erwerbstätig- rechnungen (LWR) zugrunde. Abschnitt keit: Durchschnittlich 3 122 Euro im Mo- 6.1.6 zur Internetnutzung basiert auf den nat stammten aus nicht selbstständiger Ergebnissen der Erhebung von Informa- und aus selbstständiger Tätigkeit. Rund tions- und Kommunikationstechnologien 20 % ihres Bruttoeinkommens bezie- in privaten Haushalten (IKT). u Info 1 hungsweise durchschnittlich 993 Euro im Ein weiteres Thema dieses Kapitels ist Monat erhielten die privaten Haushalte die private Überschuldung. Hier liefert aus öffentlichen Transferzahlungen wie die amtliche Statistik Informationen zur Renten der gesetzlichen Rentenversiche- Situation privater Schuldnerinnen und rung, staatlichen Pensionen, Kindergeld Schuldner, die ein Insolvenzverfahren und Kinderzuschlag, Elterngeld, Arbeits- oder die Hilfestellung einer Schuldnerbe- losengeld I und II sowie Pflegegeld. Ver- ratungsstelle in Anspruch genommen mögenseinnahmen machten 9 % des haben. Die Daten in Abschnitt 6.1.7 be Bruttoeinkommens aus. Den geringsten 203
6 / Private Haushalte – Einkommen und Konsum 6.1 / Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung u Info 1 u Info 2 Was sind private Haushalte? Haushaltsbruttoeinkommen Als Privathaushalt gelten Personen, die zusammenwohnen und gemeinsam wirtschaften, die in der Alle Einnahmen der Haushalte aus (selbstständi- R egel ihren Lebensunterhalt gemeinsam finanzieren beziehungsweise die Ausgaben für den ger und nicht selbstständiger) Erwerbstätigkeit, Haushalt teilen. Zu einem Privathaushalt gehören auch die vorübergehend abwesenden Personen, aus Vermögen, aus öffentlichen und nicht öffent beispielsweise Berufspendlerinnen und -pendler, Studierende, Auszubildende, Personen im Kranken- lichen Transferzahlungen sowie aus Untervermie- haus und im U rlaub. Entscheidend ist, dass die Person nur vorübergehend abwesend ist und tung bilden das Haushaltsbruttoeinkommen. n ormalerweise im Haushalt wohnt und lebt. Personen, die in einem Haushalt nur für sich selbst wirtschaften (Alleinlebende oder Wohngemeinschaften ohne gemeinsame Haushaltsführung), Zum Bruttoeinkommen aus Erwerbstätigkeit g elten als eigenständige Privathaushalte. Untermieterinnen und -mieter, Gäste und Hausangestellte z ählen auch Sonderzahlungen, Weihnachtsgeld, gehören nicht zum Haushalt. zusätzliche Monatsgehälter sowie U rlaubsgeld. Das Einkommen aus nicht selbstständiger Er- Darstellung der Ergebnisse werbstätigkeit enthält k eine Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung. Einkünfte aus nicht Die Ergebnisse werden standardmäßig für unterschiedliche Haushaltsgruppen dargestellt. Die öffentlichen T ransferzahlungen (außer Betriebs- Gruppierung der Haushalte erfolgt dabei beispielsweise nach Haushaltsgröße (Anzahl der Personen und Werksrenten), aus Vermögen (darunter auch im Haushalt), Haushaltstyp (Alleinlebende, Alleinerziehende, Paare ohne oder mit Kind[ern], aus Vermietung und Verpachtung) werden nicht sonstige Haushalte), monatlichem Haushaltsnettoeinkommen sowie Alter der Haupteinkommens- personenbezogen, sondern für den Haushalt person, also derjenigen Person, die den größten Beitrag zum Haushaltsnettoeinkommen beisteuert. insgesamt erfasst. Die Einnahmen aus Vermögen Als Kinder zählen alle ledigen Kinder unter 18 Jahren (auch Adoptiv- und Pflegekinder) der Haupt umfassen (nach internationalen Konventionen) einkommenspersonen oder deren (Ehe-)Partnerinnen und (Ehe-)Partner beziehungsweise gleich e ine unterstellte Eigentümermiete. Hierbei wird geschlechtlichen Lebenspartnerinnen und -partner. Gehören volljährige Kinder oder andere Personen deren Nettowert berücksichtigt, das heißt, ab 18 Jahren zum Haushalt, dann zählt dieser Haushalt zu den sogenannten sonstigen Haushalten. Aufwendungen für die Instandhaltung des selbst Einige der Merkmale (zum Beispiel das Alter) sind personengebunden und beziehen sich auf die genutzten Wohneigentums werden von der er- Haupteinkommensperson. Dabei ist zu beachten, dass die Ergebnisse dennoch immer für den rechneten Eigentümermiete abgezogen. Hierbei Haushalt als Ganzes und nicht für die Einzelperson ausgewiesen werden. können in Einzelfällen bei entsprechend hohen Instandhaltungsaufwendungen negative Eigen Laufende Wirtschaftsrechnungen tümermietwerte beziehungsweise Vermögensein- nahmen entstehen. Bei dieser freiwilligen amtlichen Haushaltserhebung werden rund 8 000 private Haushalte jährlich unter anderem zu ihren Einnahmen und Ausgaben sowie zu ihrer Ausstattung mit Gebrauchsgütern Haushaltsnettoeinkommen b efragt. Haushalte aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten nehmen an den Laufenden W irtschaftsrechnungen (LWR) teil. Ausgenommen sind Haushalte von Selbstständigen und Land- Zieht man vom Haushaltsbruttoeinkommen die wirtinnen beziehungsweise Landwirten sowie Haushalte mit einem monatlichen Haushaltsnetto Einkommensteuer, Lohnsteuer, Kirchensteuer einkommen von 18 000 Euro und mehr. und den Solidaritätszuschlag sowie die Pflicht- beiträge zur Sozialversicherung ab, erhält man das Haushaltsnettoeinkommen. Zu den Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Pflichtbeiträgen zur Sozialversicherung zählen Die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) ist mit einem Erhebungsumfang von rund die Beiträge 60 000 Haushalten die größte freiwillige Haushaltserhebung. Sie findet alle fünf Jahre statt und ‧ zur Arbeitslosenversicherung, ist aufgrund des g roßen Stichprobenumfangs in besonderem Maße geeignet, tief gegliederte ‧ zur gesetzlichen Rentenversicherung, Ergebnisse über die Einnahmen und Ausgaben, die Vermögensbildung, die Ausstattung mit ‧ zur gesetzlichen, freiwilligen und G ebrauchsgütern und die Wohnsituation für die unterschiedlichen Haushaltsgruppen abzubilden. privaten Krankenversicherung sowie Ergebnisse für Haushalte, deren m onatliches Nettoeinkommen 18 000 Euro und mehr beträgt, ‧ zur sozialen und privaten Pflegeversicherung. bleiben unberücksichtigt, da diese nicht beziehungsweise in viel zu geringer Zahl an der Erhebung teilnehmen. Seit 2018 gilt dies bei den Ergebnissen für die Einnahmen und Ausgaben jedoch nur für jene Haushalte, die regelmäßig über ein so h ohes monatliches Haushaltsnettoeinkommen Zum Haushaltsbruttoeinkommen hinzuaddiert verfügen. Haushalte, die ausnahmsweise über dieser »Einkommensabschneidegrenze« lagen, werden die Arbeitgeberzuschüsse zur freiwilligen werden berücksichtigt. Ausnahmen sind beispielsweise Einmalzahlungen (wie Erbschaften, Steuer- und privaten Krankenversicherung und zur rückzahlungen oder Erstattungen privater Versicherungen, Abfindungen oder Sonderzahlungen P flegeversicherung sowie die Zuschüsse der des Arbeitgebers), Saisoneffekte (zum Beispiel untypisch hohe Erlöse beziehungsweise Entnahmen Rentenversicherungsträger zur freiwilligen und aus dem Betriebsvermögen durch Selbstständige wie die private Nutzung des Firmenwagens in privaten Krankenversicherung. den Berichtsmonaten) oder eine sogenannte unterstellte Miete bei selbst genutztem Wohneigentum (bei Eigentümerhaushalten, siehe Info 2). Anteil hatten mit durchschnittlich 6 % unterschiedlich: Die Haushalte im Wes- zahlungen am gesamten Bruttoeinkom- die Einkommen aus nicht öffentlichen ten verfügten 2018 über ein monatliches men war in den neuen Ländern und Berlin Transferzahlungen wie Unterhaltszah- Bruttoeinkommen von durchschnittlich mit 26 % höher als im früheren Bundesge- lungen, Werks- und Betriebsrenten sowie 5 086 Euro, den Haushalten im Osten biet ohne Berlin-West (19 %). Dagegen Einnahmen aus Untervermietung. u Abb 1 standen mit 3 927 Euro rund 77 % des war im Osten der durchschnittliche An- Höhe und Zusammensetzung des Westniveaus zur Verfügung. Der Anteil teil der Einnahmen aus Vermögen (7 %) Bruttoeinkommens sind in Ost und West der Einkommen aus öffentlichen Transfer- niedriger als im Westen (10 %). u Tab 1 204
Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung / 6.1 Private Haushalte – Einkommen und Konsum / 6 u Tab 1 Einkommen, Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte 2018 — je Haushalt und Monat in Euro Früheres Bundesgebiet Neue Länder Deutschland ohne Berlin-West und Berlin Bruttoeinkommen aus Erwerbstätigkeit 3 122 3 290 2 478 nicht selbstständige Arbeit 2 817 2 963 2 262 selbstständige Arbeit 304 328 216 + Einnahmen aus Vermögen 458 508 266 + Einkommen aus öffentlichen Transferzahlungen 993 990 1 005 + Einkommen aus nicht öffentlichen Transferzahlungen und aus 272 297 178 Untervermietung = Haushaltsbruttoeinkommen 4 846 5 086 3 927 – Steuern und Sozialabgaben 1 222 1 298 932 Einkommen- / Lohn-, Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag 580 628 396 Pflichtbeiträge zur Sozialversicherung 642 670 536 + Zuschüsse der Arbeitgeber und Rentenversicherungsträger 37 42 20 = Haushaltsnettoeinkommen 3 661 3 830 3 015 + Einnahmen aus dem Verkauf von Waren und sonstige Einnahmen 65 69 52 = Ausgabefähige Einkommen und Einnahmen 3 726 3 899 3 066 Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe u Abb 1 Struktur des monatlichen Haushaltsbruttoeinkommens u Abb 2 Monatliches Bruttoeinkommen privater Haushalte privater Haushalte 2018 — in Prozent nach Haushaltstyp 2018 — in Euro Einkommen aus nicht Haushalte insgesamt öffentlichen Transferzahlungen 4 846 und aus Untervermietung Erwerbseinkünfte 5,6 64,4 Paare mit Kind(ern) 7 435 Einnahmen aus Vermögen Paare ohne Kind 5 659 9,5 Alleinerziehende 3 147 Einkommen aus öffentlichen 4 846 Euro Alleinlebende 2 812 Transferzahlungen 20,5 sonstige Haushalte ¹ 7 367 1 Beispielsweise Haushalte mit Kind(ern) über 18 Jahren, Mehrgenerationenhaushalte, Wohngemeinschaften. Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Bruttoeinkommen nach Kind(ern) unter 18 Jahren (7 435 Euro). ten die Alleinlebenden mit durchschnitt- Haushaltstyp In Paarhaushalten ohne Kind betrug lich 2 812 Euro. Die sogenannten sonsti- Die Höhe der durchschnittlichen Brutto- das Bruttoeinkommen durchschnittlich gen Haushalte, zu denen unter anderem einkommen privater Haushalte unter- 5 659 Euro. Alleinerziehende verfügten die Haushalte mit volljährigen Kindern, scheidet sich je nach Haushaltstyp. Die über ein Haushaltsbruttoeinkommen von Mehrgenerationenhaushalte oder Wohn- höchsten monatlichen Bruttoeinkommen durchschnittlich 3 147 Euro. Das nied- gemeinschaften zählen, verfügten über hatten 2018 die Haushalte von Paaren mit rigste monatliche Bruttoeinkommen hat- 7 367 Euro. u Abb 2 205
6 / Private Haushalte – Einkommen und Konsum 6.1 / Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung Einkommen über 1 Million Euro Im Jahr 2016 hatten knapp 22 900 der stark belastet. Im Jahr 2016 wurden in Deutschland erfassten Lohn- und Einkommen ab 254 447 Euro (bezie- Einkommensteuerpflichtigen Einkünf- hungsweise 508 894 Euro bei gemein- te von mindestens einer Million Euro. sam veranlagten Personen) mit 45 % Das waren knapp 1 700 Steuerpflichti- besteuert. Die rund 102 000 Steuer- ge mehr als noch 2015. Das Durch- pflichtigen, bei denen dieser sogenann- schnittseinkommen dieser Gruppe be- te Reichensteuersatz zum Tragen kam, trug 2,7 Millionen Euro. Dies sind erzielten mit 105 Milliarden Euro E rgebnisse der Lohn- und Einkom- 6,5 % der gesamten zu versteuernden mensteuerstatistik 2016, die aufgrund Einkünfte und beteiligten sich mit der langen Fristen zur Steuerveranla- 37 Milliarden Euro zu 13,0 % an der gung erst etwa dreieinhalb Jahre nach Steuersumme. Ende des Veranlagungsjahres verfüg- Aus den freiwilligen Erhebungen bar ist. Einkommens- und Verbrauchsstich- In Deutschland wird ein progressi- probe sowie Laufende Wirtschaftsrech- ver Steuersatz angewendet, das heißt, nungen liegen keine näheren Angaben der Steuersatz steigt mit zunehmen- über Haushalte mit einem regelmäßi- dem Einkommen an. Dadurch werden gen monatlichen Haushaltsnettoein- die Steuerpflichtigen unterschiedlich kommen von 18 000 Euro und mehr vor. Erbe und Schenkung Im Jahr 2018 betrug das geerbte und einiges höher ausfallen, da ein großer geschenkte Vermögen nach den Ergeb- Teil der Vermögensübergänge wegen nissen der Steuerstatistiken 84,7 Milli- hoher persönlicher Freibeträge inner- arden Euro. Die von den Finanzver- halb der Kernfamilie, weiteren sach- waltungen veranlagten Vermögens- lichen Steuerbefreiungen und beson- übertragungen aus Erbschaften und deren Verschonungsr egelungen für Vermächtnissen beliefen sich auf bestimmte Vermögensarten steuerfrei 43,4 Milliarden Euro und aus Schen- bleibt und daher in den Steuerstatisti- kungen auf 41,3 Milliarden Euro. Das ken nicht enthalten ist. übertragene Volumen dürfte aber um 206
Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung / 6.1 Private Haushalte – Einkommen und Konsum / 6 Durchschnittlich lebten 2018 in einem uAbb 3 Einkommensverteilung nach dem monatlichen Paarhaushalt mit Kind(ern) 3,8 Personen, Haushaltsnettoeinkommen 2018 — in Prozent der Alleinerziehendenhaushalt zählte durchschnittlich 2,4 Personen. In einem sonstigen Haushalt waren es durchschnitt- unter 1 300 13,3 lich 3,2 Personen. 1 300 – 2 600 29,7 6.1.2 Nettoeinkommen 2 600 – 3 600 17,8 privater Haushalte Die Bruttoeinkommen lassen nur be- 3 600 – 5 000 16,9 grenzt auf die tatsächlich verfügbaren 5 000 und 22,2 Einkommen der Haushalte schließen, da mehr ¹ sie noch die abzuführenden Steuern und Sozialv ersicherungsbeiträge enthalten. monatliches Haushaltsnettoeinkommen von … bis unter … Euro Diese Abgaben werden vom Bruttoein- kommen abgezogen und die Zuschüsse 1 Haushalte, deren monatliches Nettoeinkommen 18 000 Euro und mehr beträgt, wurden nur berücksichtigt, wenn sie ausnahmsweise im Berichtsquartal über dieser Einkommensgrenze lagen (siehe Info 1). der Arbeitgeber sowie der Rentenversi- Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe cherungsträger hinzuaddiert, um das Haushaltsnettoeinkommen zu errechnen (siehe Info 2). u Abb 4 Monatliches Haushaltsnettoeinkommen nach Haushaltstyp 2018 — in Euro Haushaltsnettoeinkommen und Verteilung Haushalte insgesamt Durchschnittlich verfügten die Haushalte 3 661 2018 über ein Nettoeinkommen von 3 661 Euro im Monat (siehe Tabelle 1). Paare mit Kind(ern) 5 490 Etwa 13 % der Haushalte mussten mit einem monatlichen Nettoeinkommen von Paare ohne Kind 4 311 weniger als 1 300 Euro auskommen. In der Alleinerziehende 2 560 höchsten erfassten Einkommensklasse von über 5 000 Euro waren 22 % aller Pri- Alleinlebende 2 142 vathaushalte. u Abb 3 sonstige Haushalte ¹ 5 522 Haushaltsnettoeinkommen nach Haushaltstyp Die Haushaltsnettoeinkommen unter- 1 Beispielsweise Haushalte mit Kind(ern) über 18 Jahren, Mehrgenerationenhaushalte, Wohngemeinschaften. Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe scheiden sich stark, je nachdem ob je- mand allein wohnt, alleinerziehend ist oder als Paar ohne oder mit Kind(ern) in einem Haushalt lebt: Die höchsten mo- natlichen Nettoeinkommen unter den verschiedenen Haushaltstypen hatten 2018 die Paarhaushalte mit einem oder rund 1 000 Euro weniger als das Nettoein- 6.1.3 Verfügbares Einkommen mehreren Kind(ern) unter 18 Jahren mit kommen des Durchschnittshaushalts. Al- privater Haushalte und Verwendung 5 490 Euro. Paare ohne Kind – dazu ge- leinlebende – wie gut verdienende Singles Zur Berechnung der »ausgabefähigen hören sowohl das gut situierte Doppel- oder auch Rentnerinnen beziehungsweise Einkommen und Einnahmen« werden verdienerpaar als auch das Seniorenpaar Rentner – hatten ein durchschnittliches zum Haushaltsnettoeinkommen die mit kleiner Rente – verfügten über durch- Nettoeinkommen von 2 142 Euro im E inkünfte aus dem Verkauf von Waren schnittlich 4 311 Euro im Monat. Bei den Monat. Für den Haushaltstyp der sonsti- (beispielsweise Gebrauchtwagen) und Haushalten von Alleinerziehenden be- gen Haushalte errechnete sich 2018 ein sonstige Einnahmen (wie Dosen- und trug das monatliche Nettoeinkommen im durchschnittliches Nettoeinkommen von Flaschenpfand, Energiekostenrückerstat- Durchschnitt 2 560 Euro – das waren 5 522 Euro. u Abb 4 tungen) addiert. Diese Summe steht den 207
6 / Private Haushalte – Einkommen und Konsum 6.1 / Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung Verbraucherpreisindex für Deutschland Der Verbraucherpreisindex für Deutsch- Vor allem die Preisentwicklungen Fleischwaren (+ 3,1 %) sowie Brot und land misst die durchschnittliche Preis- bei Energieprodukten und Nahrungs- Getreideerzeugnisse (+ 2,3 %) – im Jahr entwicklung aller Waren und Dienst- mitteln waren für den geringeren An- 2019 eine überdurchschnittliche Preis- leistungen, die private Haushalte für stieg der Jahresteuerungsrate im Jahr entwicklung auf. Noch kräftiger haben Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen 2019 verantwortlich. Nach einem Preis- sich die Gemüsepreise erhöht (+ 6,3 %). zum Beispiel Nahrungsmittel, Beklei- anstieg von 4,6 % im Jahr 2018 erhöhten Speisefette und Speiseöle verbilligten dung und Kraftfahrzeuge ebenso wie sich die Energiepreise 2019 nur um sich nach hohen Teuerungsraten in den Mieten, Reinigungsdienstleistungen 1,4 %. Allerdings wiesen die einzelnen Vorjahren im Jahresdurchschnitt 2019 oder Reparaturen. Es werden alle Aus- Energieprodukte sehr unterschiedliche deutlich (– 6,0 %). Günstiger waren zu- gaben berücksichtigt, die in Deutsch- Preisentwicklungen auf. Während die dem Obst (– 3,3 %) sowie Molkereipro- land getätigt werden, das heißt neben Preise für die Mineralölprodukte Heizöl dukte und Eier (– 0,3 %). den Ausgaben von beispielsweise Single und Kraftstoffe im Jahresdurchschnitt Die Preisentwicklungen einzelner haushalten, (Rentner-)Ehepaaren oder 2019 sanken (– 1,8 %), verteuerten sich Güterarten sind im »Preismonitor« des Familien auch die Ausgaben ausländi- Erdgas (hier in der Abgrenzung »ohne Statistischen Bundesamtes veranschau- scher Touristinnen und Touristen. Die Umlage«, + 3,9 %) und Strom (+ 3,4 %) so licht. Der Preismonitor stellt beispiel- Veränderung des Verbraucherpreisindex deutlich wie seit mehreren Jahren nicht haft die Entwicklung der Verbraucher- zum Vorjahresmonat beziehungsweise mehr. Die Erdgaspreise hatten sich zu- preise für ausgewählte häufig gekaufte zum Vorjahr wird als Teuerungsrate letzt im Jahr 2012 (+ 5,4 %) stärker er- Waren und Dienstleistungen dar. Die oder umgangssprachlich auch als Infla- höht als im Jahr 2019, Strom hatte sich Grafiken zeigen, um wie viel Prozent tionsrate bezeichnet. 2013 (+ 11,9 %) stärker verteuert. die Preise im jeweiligen Monat höher Im Jahresdurchschnitt 2019 erhöh- Analog zur Energiepreisentwicklung oder niedriger liegen als im Jahres- ten sich die Preise aller Waren und stiegen die Preise für Nahrungsmittel im durchschnitt 2015 (www.destatis.de > Dienstleistungen für den privaten Ver- Jahr 2019 mit 1,4 % gegenüber 2018 Service > Statistik visualisiert). brauch in Deutschland um 1,4 % gegen- schwächer als in den Vorjahren. Inner- über dem Vorjahr. In den beiden Vorjah- halb der Nahrungsmittel wiesen die ren (2018: + 1,8 % und 2017: + 1,5 %) hat- beiden Güterbereiche mit der größten te die Inflationsrate etwas höher gelegen. Verbrauchsbedeutung – Fleisch und Inflationsrate – gemessen am Verbraucher- Verbraucherpreisindex für Deutschland insgesamt preisindex für Deutschland — Veränderung und für ausgewählte Produkte — 2015 = 100 gegenüber dem Vorjahr in Prozent 110 Nahrungsmittel 1,8 Nettokaltmiete 1,5 Gesamtindex 1,4 105 Energie Langlebige Gebrauchsgüter 100 0,5 0,5 95 90 2015 2016 2017 2018 2019 Jan. 2015 Jan. 2016 Jan. 2017 Jan. 2018 Jan. 2019 Jan. 2020 208
Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung / 6.1 Private Haushalte – Einkommen und Konsum / 6 u Tab 2 Verwendung der ausgabefähigen Einkommen und Einnahmen u Info 3 privater Haushalte 2018 Übrige Ausgaben Früheres Zu diesen zählen freiwillige Beiträge zur gesetz Neue Länder Deutschland Bundesg ebiet lichen Rentenversicherung, Versicherungsbeiträge und Berlin ohne Berlin-West (zusätzliche Kranken- und Pflegeversicherungen, Ausgaben für Kraftfahrzeug-, Hausrat-, Haft- je Haushalt und Monat in Euro pflicht-, Unfall- und weitere Versicherungen), Ausgabefähige Einkommen sonstige geleistete Übertragungen und Ausgaben 3 726 3 899 3 066 und Einnahmen (zum Beispiel Geldgeschenke und Geldspenden, Private Konsumausgaben 2 704 2 802 2 329 Unterhaltszahlungen), sonstige Steuern (zum Übrige Ausgaben ¹ 484 513 372 Beispiel Kraftfahrzeug-, Hunde-, Erbschaft- beziehungsweise Schenkungsteuer) sowie Zinsen Ersparnis 539 584 365 für Kredite (Baudarlehen und Ähnliches, Konsu- in % mentenkredite). Statistische Differenzen – sofern Ausgabefähige Einkommen vorhanden – zählen ebenfalls zu den übrigen 100 100 100 Ausgaben. Diese entstehen, wenn in Einzelfällen und Einnahmen Private Konsumausgaben 73 72 76 bestimmte kleine Beträge nicht in die Haus haltsbücher eingetragen wurden, weil sich zum Übrige Ausgaben ¹ 13 13 12 B eispiel die buchführende Person an diese Aus- Ersparnis 14 15 12 gabe nicht mehr erinnerte. 1 Sonstige Steuern, freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung, Versicherungsbeiträge, sonstige Übertragungen und Ausgaben, Zinsen für Kredite sowie statistische Differenz. Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe u Abb 5 Verwendung der ausgabefähigen Einkommen und Einnahmen — in Prozent g aben private Haushalte rund 73 % des ausgabefähigen Einkommens für private 2018 2008 Konsumausgaben aus; das waren durch- Ersparnis Ersparnis schnittlich 2 704 Euro im Monat. Insgesamt 14,5 10,5 nimmt die Konsumquote, also der Anteil der Konsumausgaben an den ausgabefähi- gen Einkommen und Einnahmen ab: übrige übrige Ausgaben ¹ Ausgaben ¹ Zehn Jahre zuvor machte der Anteil dieser 13,0 13,8 Ausgaben noch etwas mehr als drei Viertel insgesamt insgesamt 3 726 Euro 2 965 Euro des ausgabefähigen Einkommens im Bun- desdurchschnitt aus (2008: 76 %). u Abb 5 Neben den Konsumausgaben haben private Haushalte übrige Ausgaben, die private private Konsumausgaben Konsumausgaben nicht dem privaten Konsum dienen, wie 72,6 75,7 freiwillige Versicherungsbeiträge, Unter- haltszahlungen, Geldgeschenke oder sons- tige Steuern wie Hundesteuer. Dafür ver- 1 Sonstige Steuern, freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung, Versicherungsbeiträge, sonstige Übertragungen und Ausgaben, Zinsen für Kredite sowie statistische Differenz. wendeten die privaten Haushalte 2018 Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe durchschnittlich 13 % ihrer ausgabefähi- gen Einkommen; das waren 484 Euro monatlich. Im Vergleich zu 2008 (14 % be- ziehungsweise 408 Euro) hat sich der Anteil der übrigen Ausgaben am ausgabefähigen Einkommen kaum verändert. u Info 3 Haushalten als Einkommen zum Wirt- Den größten Teil ihrer ausgabefähigen Wenn die Haushalte ihre Konsumaus- schaften und zur Lebensführung zur Ver- Einkommen und Einnahmen verwenden gaben und auch die übrigen Ausgaben ge- fügung. Im Jahr 2018 lag das verfügbare die Haushalte für private Konsumausga- tätigt haben, verbleibt der Rest des ausga- Einkommen der Haushalte bei durch- ben. Das sind im Einzelnen die Ausgaben befähigen Einkommens zur Bildung von schnittlich 3 726 Euro im Monat. Dieses für Essen, Wohnen, Bekleidung, Gesund- Ersparnissen. Durchschnittlich 539 Euro Geld verwenden die privaten Haushalte heit, Freizeit, Bildung, Kommunikation, im Monat sparten die Haushalte 2018. für ihre Konsumausgaben, übrigen Aus- Verkehr sowie Gaststätten- und Beher Das waren gut 14 % ihres ausgabefähigen gaben oder es wird gespart. u Tab 2 bergungsdienstleistungen. Im Jahr 2018 Einkommens. Gegenüber 2008 (312 Euro 209
6 / Private Haushalte – Einkommen und Konsum 6.1 / Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung oder knapp 11 %) ist die Sparquote um u Abb 6 Struktur der Konsumausgaben privater Haushalte 2018 — in Prozent knapp 4 Prozentpunkte angestiegen. Der Anstieg der Ersparnis gegenüber 2008 be- Wohnen, Energie, ruht ebenso wie der Anstieg des Haus- 33,6 Wohnungsinstandhaltung haltsbrutto- und Haushaltsnettoeinkom- Verkehr 14,0 mens unter anderem auf methodischen Änderungen (Hinzunahme von Haushal- Nahrungsmittel, 13,3 ten, die aufgrund von Einmalzahlungen Getränke, Tabakwaren und Ähnlichem über der »Abschneide- Freizeit, Unter- 11,2 haltung, Kultur grenze« lagen, siehe Info 1). Gaststätten- und Beherber- gungsdienstleistungen 6,2 6.1.4 Struktur der Konsumausgaben Wofür verwendeten die privaten Haus- Innenausstattung, Haushalts- geräte und -gegenstände 5,1 halte 2018 ihre monatlichen Konsumaus- gaben von durchschnittlich 2 704 Euro? Bekleidung und Schuhe 4,5 Den größten Teil ihres Konsumbudgets (knapp 34 % beziehungsweise 908 Euro) Gesundheit 4,3 gaben die Haushalte für Wohnen, Ener- andere Waren und 4,1 gie und Wohnungsinstandhaltung aus. Dienstleistungen Die Ausgaben für Verkehr – dazu zählen Post und Telekommunikation 2,6 beispielsweise die Ausgaben für Autos, Kraft- und Fahrräder, Reparaturen und Bildungswesen 1,0 Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel – lagen mit 379 Euro bei einem Anteil von 14 %. Nur knapp danach folgten die Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe anteiligen Aufwendungen für Nahrungs- mittel, Getränke, Tabakwaren und Ähn- liches mit gut 13 % (360 Euro). Die Aus- u Tab 3 Konsumausgaben privater Haushalte 2018 gaben für Freizeit, Unterhaltung und Früheres Neue Länder Ku lt u r machten a ntei l ig g ut 11 % Deutschland Bundesg ebiet und Berlin ohne Berlin-West (304 Euro) aus. Für Kleidung und Schuhe gaben die Privathaushalte knapp 5 % je Haushalt und Monat in Euro (122 Euro) ihres Budgets aus, die Ausga- Private Konsumausgaben 2 704 2 802 2 329 ben für das Bildungswesen betrugen 1 % in % (28 Euro). u Abb 6, Tab 3 Wohnen, Energie, 33,6 34,0 32,0 Wohnungsinstandhaltung Nahrungsmittel, Getränke, Konsumausgaben nach Tabakwaren 13,3 13,1 14,2 Haushaltstyp Verkehr 14,0 14,2 13,3 Deutliche Unterschiede in Niveau und Freizeit, Unterhaltung, Kultur 11,2 10,9 12,6 Struktur zeigen sich bei den Konsum Bekleidung, Schuhe 4,5 4,5 4,5 ausgaben ausgewählter Haushaltstypen. Sonstige¹ 23,3 23,3 23,4 Die höchsten Konsumausgaben tätigten Bildungswesen 1,0 1,0 0,9 im Jahr 2018 Paarhaushalte mit Kind(ern) 1 Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände, Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen, Gesundheit, Post und mit durchschnittlich 3 832 Euro, gefolgt Telekommunikation, Bildungswesen sowie andere Waren und Dienstleistungen. Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe von den Paaren ohne Kind mit 3 189 Euro monatlich. Die Konsumausgaben der Haus- halte von Alleinerziehenden (2 208 Euro) und Alleinlebenden (1 706 Euro) lagen weit unter dem Bundesdurchschnitt von Für den Ausgabenblock »Wohnen, auf. Am niedrigsten war dieser Anteil bei 2 704 Euro im Monat. Die sonstigen rnährung und Bekleidung« wendeten al- E den Paarhaushalten mit Kind(ern) und Haushalte kamen 2018 auf Konsumaus- leinerziehende Mütter oder Väter mit 56 % ohne Kind (je 50 %). In der anteilsmäßigen gaben in Höhe von 3 813 Euro. u Tab 4 den größten Teil ihres Konsumbudgets Zusammensetzung der Bereiche Wohnen, 210
Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung / 6.1 Private Haushalte – Einkommen und Konsum / 6 u Tab 4 Konsumausgaben privater Haushalte nach Haushaltstyp 2018 Paare Haushalte Allein- Sonstige Alleinlebende insgesamt erziehende Haushalte¹ mit Kind(ern) ohne Kind je Haushalt und Monat in Euro Private Konsumausgaben 2 704 3 832 3 189 2 208 1 706 3 813 in % Wohnen, Energie, Wohnungsinstandhaltung 33,6 30,6 32,4 35,3 38,8 31,2 Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren 13,3 14,0 13,0 15,1 12,4 14,3 Verkehr 14,0 15,3 13,8 11,0 11,7 16,7 Freizeit, Unterhaltung, Kultur 11,2 11,0 11,9 10,9 11,0 10,7 Bekleidung, Schuhe 4,5 5,3 4,2 5,8 3,9 5,0 Sonstige ² 23,3 23,8 24,6 21,9 22,3 22,1 Bildungswesen 1,0 2,7 0,4 1,9 0,5 1,1 1 Beispielsweise Haushalte mit Kind(ern) über 18 Jahren, Mehrgenerationenhaushalte, Wohngemeinschaften. 2 Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände, Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen, Gesundheit, Post und Telekommunikation, Bildungswesen sowie andere Waren und Dienstleistungen. Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Ernährung und Bekleidung weisen die Daraus ergibt sich der Unterschied zwi- diesen Bereich war mit 46 % aber deutlich einzelnen Haushaltstypen folgende Un- schen dem Ausgabenanteil von Paaren geringer. Im Durchschnitt gaben die terschiede auf: Während Paarhaushalte mit Kind(ern) (3 %) und Alleinerziehen- privaten Haushalte etwas mehr als die mit Kind(ern) 14 % und Alleinerziehende den (2 %) und den Bildungsausgaben kin- Hälfte (51 %) ihrer Konsumausgaben für 15 % ihres gesamten Konsums für Nah- derloser Haushalte, deren Anteile unter Wohnen, Ernährung und Bekleidung rungsmittel, Getränke, Tabakwaren und 0,5 % lagen. aus. u Abb 7 Ähnliches ausgaben, waren es bei den Mit steigendem Einkommen nehmen A lleinlebenden nur rund 12 %. Diese Konsumausgaben nach die Ausgabenanteile für Wohnen, Ernäh- hatten aber mit 39 % den höchsten Aus Haushaltsnettoeinkommen rung und Bekleidung ab, dafür nehmen gabenanteil für Wohnen, gefolgt von den Je mehr Geld den Haushalten monatlich die Anteile der anderen Konsumbereiche Alleinerziehenden mit 35 % und den Paa- zum Ausgeben zur Verfügung steht, mit steigendem Einkommen zu. Beson- ren ohne Kind (32 %). Paarhaushalte mit umso höher sind auch deren Konsumaus- ders deutlich ist dies bei den Verkehrs Kind(ern) und die sonstigen Haushalte gaben. Haushalte mit einem monatlichen ausgaben: Mit 762 Euro im Monat (16 %) hatten einen Wohnkostenanteil von je- Nettoeinkommen von unter 1 300 Euro gaben die Haushalte der höchsten Ein- weils rund 31 %. gaben im Jahr 2018 durchschnittlich kommensgruppe mehr als das Achtfache Für den Bereich Verkehr verwendeten 1 059 Euro im Monat für den privaten der Haushalte der niedrigsten Einkom- Paarhaushalte mit Kind(ern) 15 % ihrer Konsum aus. Mehr als viermal so viel mensgruppe aus (87 Euro, 8 %). Der weit- Ausgaben, Paare ohne Kind knapp 14 %, (4 657 Euro) wendete die Haushaltsgrup- aus größte Anteil dieser Ausgaben entfällt Alleinlebende knapp 12 % und Alleiner- pe mit dem höchsten monatlichen Netto- auf den Kauf von Fahrzeugen. Bei den ziehende 11 %. Die sonstigen Haushalte einkommen von 5 000 Euro und mehr für Haushalten der höchsten Einkommens- kamen auf einen Anteil von 17 %. Bei den ihren Konsum auf. u Tab 5 gruppe waren das 44 %; bei den Haushal- Ausgaben für den Bereich Freizeit, Unter- Für Wohnen, Ernährung und Beklei- ten der niedrigsten Einkommensgruppe haltung und Kultur gab es zwischen den dung gaben die Haushalte mit einem mo- 25 %. Für Freizeit, Unterhaltung und einzelnen Haushaltstypen kaum Unter- natlichen Einkommen unter 1 300 Euro Kultur gaben die Haushalte mit dem schiede. Paare ohne Kind wendeten dafür im Durchschnitt 693 Euro monatlich aus; höchsten monatlichen Nettoeinkommen anteilig knapp 12 % auf, bei allen anderen das waren 65 % ihrer gesamten Konsum- mehr als das Sechsfache (557 Euro bezie- Haushalten waren es 11 %. ausgaben. Haushalte mit Einkommen hungsweise 12 %) dessen aus, was die Bei den Ausgaben für das Bildungs über 5 000 Euro wendeten dafür mit Haushalte mit einem Einkommen unter wesen machen die Aufwendungen für die 2 126 Euro mehr als dreimal so viel auf. 1 300 Euro monatlich dafür aufwendeten Kinderbetreuung den größten Anteil aus. Ihr Anteil an den Konsumausgaben für (86 Euro beziehungsweise 8 %). 211
6 / Private Haushalte – Einkommen und Konsum 6.1 / Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung u Tab 5 Konsumausgaben privater Haushalte nach dem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen 2018 Monatliches Haushaltsnettoeinkommen von … bis unter … Euro unter 1 300 1 300 – 2 600 2 600 – 3 600 3 600 – 5 000 5 000 und mehr¹ in Euro Private Konsumausgaben 1 059 1 761 2 551 3 253 4 657 in % Wohnen, Energie, Wohnungsinstandhaltung 44,5 38,5 35,4 33,0 29,1 Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren 17,4 15,1 13,9 13,3 11,6 Verkehr 8,2 11,0 13,2 14,6 16,4 Freizeit, Unterhaltung, Kultur 8,2 10,5 11,2 11,4 12,0 Bekleidung, Schuhe 3,5 4,2 4,3 4,5 4,9 Sonstige ² 18,2 20,8 22,1 23,0 26,0 Bildungswesen 0,6 0,7 0,8 1,0 1,4 1 Haushalte, deren monatliches Nettoeinkommen 18 000 Euro und mehr beträgt, wurden nur berücksichtigt, wenn sie ausnahmsweise im Berichtsquartal über dieser Einkommensgrenze lagen (siehe Info 1). 2 Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände, Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen, Gesundheit, Post und Telekommunikation, Bildungswesen sowie andere Waren und Dienstleistungen. Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe u Abb 7 Ausgaben privater Haushalte für die Bereiche Wohnen, Ernährung u Info 4 und Bekleidung nach dem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen 2018 Ausstattungsgrad und Ausstattungsbestand — Anteil an den Konsumausgaben in Prozent Der Ausstattungsgrad ist das statistische Maß da- für, wie viele Haushalte ein bestimmtes Gebrauchs- gut besitzen. Beispielsweise bedeutet ein Ausstat- unter 1 300 65,4 tungsgrad von 97 % für Mobiltelefone, dass 97 von 100 Haushalten mindestens ein Mobiltelefon haben. 1 300 – 2 600 57,9 Rechnerisch wird der Ausstattungsgrad ermittelt durch die Zahl der Haushalte mit einem entspre- 2 600 – 3 600 53,6 chenden Gebrauchsgut, bezogen auf die Zahl der hochgerechneten Haushalte multipliziert mit 100. 3 600 – 5 000 50,9 Der Ausstattungsbestand zeigt, wie viele Ge- 5 000 und 45,7 Haushalte insgesamt brauchsgüter in 100 Haushalten vorhanden sind. mehr ¹ 51,4 Beispielsweise bedeutet ein Ausstattungsbestand von 184 Mobiltelefonen je 100 Haushalte, dass monatliches Haushaltsnettoeinkommen von … bis unter … Euro e inige Haushalte mehr als ein Handy besitzen. Rechnerisch wird der Ausstattungsbestand ermit- telt durch die Zahl des in den Haushalten vor 1 Haushalte, deren monatliches Nettoeinkommen 18 000 Euro und mehr beträgt, wurden nur berücksichtigt, wenn sie ausnahmsweise im Berichtsquartal über dieser Einkommensgrenze lagen (siehe Info 1). handenen jeweiligen Gebrauchsguts, bezogen auf Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe die Zahl der hochgerechneten Haushalte multipli- ziert mit 100. 6.1.5 Ausstattung privater Haushalte Fahrzeuge Form von Pedelecs sind im Kommen: mit Gebrauchsgütern Die Laufenden Wirtschaftsrechnungen Privathaushalte besaßen Anfang 2019 ins- Aus der Verfügbarkeit ausgewählter Ge- liefern Informationen über die Ausstat- gesamt 4,5 Millionen Pedelecs. In 9,0 % brauchsgüter in den privaten Haushalten tung der Privathaushalte in Deutschland der Haushalte stand ein solches Elektro- Deutschlands lassen sich in gewisser Weise mit Fahrrädern und Personenkraftwagen fahrrad. Fünf Jahre zuvor hatte der Aus- auch Aussagen über den materiellen Le- (Pkw) und damit über die Möglichkeiten stattungsgrad erst bei 3,4 % gelegen. bensstandard dieser Haushalte treffen. Zu der Haushalte, mobil zu sein. Haushalte, in denen Kinder leben, den ausgewählten Gebrauchsgütern gehö- Zu Beginn des Jahres 2019 standen sind am besten mit Fahrrädern ausge ren beispielsweise Fahrzeuge, Haushalts- 68,3 Millionen Fahrräder in den insge- stattet. Alleinerziehende und Paare mit geräte, Güter der Unterhaltungselektronik samt 37,9 Millionen privaten Haushalten Kind(ern) besaßen zu 88 beziehungs sowie Produkte der Informations- und in Deutschland. Der Ausstattungsgrad weise 93 % Fahrräder. Paare ohne Kind Kommunikationstechnik wie Mobiltele liegt seit dem Jahr 2003 konstant bei rund lagen mit 82 % nur leicht über dem fone und Personal Computer (PC). u Info 4 80 % (2019: 79,3 %). Elektrofahrräder in Durchschnittswert von 79 %. Von den 212
Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung / 6.1 Private Haushalte – Einkommen und Konsum / 6 Einpersonenhaushalten verfügten 70 % u Abb 8 Ausstattung privater Haushalte mit einem oder über mindestens ein Fahrrad. mehreren Fahrrädern 2019 — in Prozent Fahrräder sind in den Haushalten meist mehrfach vorhanden. Von den 30 Millionen Haushalten mit Fahrrädern private Haushalte private Haushalte verfügte ein gutes Drittel über genau ein mit drei und mehr Fahrrädern mit einem Fahrrad Fahrrad. Ein weiteres knappes Drittel be- 32,6 34,5 saß zwei Fahrräder und ebenfalls ein knappes Drittel drei oder mehr Fahrräder. Rein rechnerisch besaß ein Fahrradhaus- 30 Millionen halt im Durchschnitt 2,3 Fahrräder. u Abb 8 Fahrrad- haushalte Auto: ja oder nein? Neu oder gebraucht? Anfang 2019 hatten 77 % der privaten Haushalte in Deutschland mindestens private Haushalte ein Auto. Rund 49 % der Privathaushalte mit zwei Fahrrädern besaßen einen oder mehrere Gebraucht- 32,9 wagen, in 33 % der Haushalte stand min- Datenbasis: Laufende Wirtschaftsrechnungen destens ein Neuwagen, das heißt ein Auto, das zum Zeitpunkt des Kaufs fabrikneu war. Der Anteil der Haushalte mit geleas- u Tab 6 Ausstattung privater Haushalte mit Personenkraftwagen 2019 ten Pkw lag bei 4,4 %. u Tab 6 Die Entscheidung zwischen »neu« Personen Darunter oder »gebraucht« beim Kauf eines Pkw ist kraftwagen neu gekauft gebraucht gekauft geleast¹ unter anderem abhängig von der Höhe Haushaltsnettoeinkommen des monatlichen Haushaltsnettoeinkom- von … bis unter … Euro mens. Mit steigendem Nettoeinkommen Ausstattungsgrad in % kaufen die Haushalte eher Neuwagen. Bei unter 1 300 41,5 12,3 29,0 / einem monatlichen Haushaltsnettoein- 1 300 – 1 700 69,3 23,8 43,3 (3,3) kommen von 5 000 bis unter 18 000 Euro 1 700 – 2 600 81,9 35,1 48,7 (2,3) lag der Ausstattungsgrad mit Neuwagen 2 600 – 3 600 91,2 39,9 58,2 (4,2) mit 53 % weit über dem Durchschnitts- 3 600 – 5 000 95,7 42,3 66,3 (8,1) wert aller privaten Haushalte (33 %). Im 5 000 – 18 000 97,0 53,0 59,3 14,6 Gegensatz dazu lag der Neuwagenanteil Insgesamt 77,1 32,6 49,2 4,4 in Haushalten der beiden untersten Ausstattungsbestand je 100 Haushalte E inkommensgruppen (unter 1 300 Euro unter 1 300 43,4 12,5 30,3 / sowie 1 300 bis unter 1 700 Euro) mit 12 1 300 – 1 700 72,7 24,0 45,4 (3,3) beziehungsweise 24 % deutlich unter dem 1 700 – 2 600 95,4 36,9 56,1 (2,4) Durchschnittswert. 2 600 – 3 600 130,5 46,3 79,6 (4,6) Ein Blick auf die Zahl der Pkw in den 3 600 – 5 000 159,1 51,0 98,2 (9,9) privaten Haushalten zeigt die einkom- 5 000 – 18 000 187,0 72,8 96,2 18,1 mensabhängigen Unterschiede noch deut- Insgesamt 105,8 37,4 63,3 5,1 licher: In 100 Haushalten der untersten / Keine Angabe, da Zahlenwert nicht sicher genug. Nettoeinkommensklasse fanden sich ( ) Aussagewert eingeschränkt, da der Zahlenwert statistisch relativ unsicher ist. Datenbasis: Laufende Wirtschaftsrechnungen 43 Pkw, die Haushalte der höchsten Ein- kommensklasse besaßen mit 187 Pkw je 100 Haushalte rund viermal so viele Autos. Elektrische Haushaltsgeräte nungen erfragt werden. So fanden sich Geschirrspülmaschinen (72 %) und Wä- Elektrische beziehungsweise elektro »klassische« Haushaltsgeräte wie Kühl- schetrockner (43 %) kamen dagegen nische Haushaltsgeräte zählen zu den schrank und Waschmaschine 2019 in na- (noch) nicht überall zum Einsatz. Paar- k lassischen Ausstattungsgütern, die im hezu jedem Haushalt (100 beziehungs- haushalte mit Kind(ern) waren mit Rahmen der Laufenden Wirtschaftsrech- weise 96 %). Mikrowellengeräte (73 %), G eschirrspülmaschinen (93 %) und mit 213
6 / Private Haushalte – Einkommen und Konsum 6.1 / Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung u Abb 9 Ausstattungsgrad privater Haushalte mit ausgewählten Mikrowellengeräten (84 %) am besten Haushaltsgeräten 2019 — in Prozent ausgestattet. Auch bei den Wäschetrock- nern hatten sie mit 64 % die höchste Aus- stattung im Vergleich zu den anderen Kühlschrank , Kühl- und 99,9 Haushaltstypen. u Abb 9 Gefrierkombination Anfang 2019 gab es in 83 % aller Waschmaschine 95,8 Haushalte eine oder mehrere Kaffeema- schinen: Am häufigsten verfügten die Kaffeemaschine (insgesamt) 82,5 Haushalte über »traditionelle« Filter Filterkaffeemaschine 53,5 kaffeemaschinen (54 %), Pad- oder Kap- selmaschinen gab es in 32 % der Haus Pad- oder Kapselmaschine 31,5 halte. Die in der Anschaffung immer Kaffeevollautomat 17,9 noch vergleichsweise teuren Kaffeevoll- automaten standen durchschnittlich in Mikrowellengerät 73,2 18 % der Privathaushalte. Haushalte in den beiden obersten Einkommensklassen Geschirrspülmaschine 71,7 (3 600 bis unter 5 000 Euro; 5 000 bis Gefrierschrank, Gefriertruhe u nter 18 000 Euro) waren mit 31 bezie- 48,0 hungsweise 38 % weit überdurchschnitt- Wäschetrockner 42,6 lich damit ausgestattet. Heimtrainer 26,4 Güter der Unterhaltungselektronik Für Fernseher galt Anfang des Jahres 2019 nahezu Vollausstattung: In 96 % der pri- Datenbasis: Laufende Wirtschaftsrechnungen vaten Haushalte in Deutschland stand mindestens ein Fernsehapparat. Rund 90 % der Haushalte besaßen einen Flach- u Abb 10 Ausstattungsgrad privater Haushalte mit ausgewählten Geräten bildfernseher. Bei der erstmaligen Frage der Unterhaltungselektronik — in Prozent nach den »Flachen« im Jahr 2006 stand lediglich in 5 % der Haushalte ein solches Gerät. Der Ausstattungsbestand von 100 Flachbildfernsehern ist im gleichen Zeit- 90 raum ebenfalls stark angestiegen: Im Jahr 2006 kamen 6 Flachbildfernseher auf 80 100 Haushalte, Anfang 2019 waren es 70 147 Geräte je 100 Haushalte. Rund 45 % 60 aller Haushalte in Deutschland besaßen 50 mehr als einen Flachbildfernseher. Neben den Flachbildfernsehern sind auch die 40 Ausstattungsgrade von Spielkonsolen, 30 Blu-ray-Geräten und Pay-TV-Receivern in 20 den letzten zehn Jahren gestiegen. u Abb 10 10 Die Ausstattung der Privathaushalte mit MP3-Playern, digitalen Videokame- 0 2009 2010 2011 2012 2014 2015 2016 2017 2019 ras und Fotoapparaten ist im Gegensatz dazu in den letzten Jahren zurückgegan- Fernseher insgesamt Flachbildfernseher Pay-TV-Receiver DVD- und Blu-ray-Geräte Spielkonsole gen. Das kann daran liegen, dass mittler- Blu-ray-Geräte weile Smartphones stark verbreitet sind, die neben dem eigentlichen Telefonieren Keine LWR-Erhebung in den Jahren 2013 und 2018. oder dem Nachrichtenversand zusätzlich Datenbasis: Laufende Wirtschaftsrechnungen über die Funktionen Musik abspielen, Filmen und Fotografieren verfügen. u Abb 11 214
Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung / 6.1 Private Haushalte – Einkommen und Konsum / 6 Telefon und PC verfügten 92 % der privaten Haushalte 2019 gab es dagegen in 100 Haushalten Anfang 2019 gab es in nahezu jedem über ein Festnetztelefon; Anfang 2019 durchschnittlich 107 Festnetztelefone Haushalt (97 %) mindestens ein Mobilte- waren es nur noch 86 %. Seit 2014 ist der und 184 Mobiltelefone. Rein rechnerisch lefon (Handy oder Smartphone). Zehn Ausstattungsgrad von Festnetztelefonen waren das 1,9 Geräte in jedem mobil tele- Jahre zuvor war das erst in 87 % der niedriger als der von Mobiltelefonen. fonierenden Haushalt. u Tab 7 Haushalte der Fall. Smartphones gab es Auch die Entwicklung des Ausstattungs- Bei der Ausstattung mit Festnetz- Anfang 2019 in 82 % der Haushalte. Die bestands zeigt deutlich den technologi- oder Mobiltelefonen spielt auch das Alter Gesamtzahl der in den Privathaushalten schen Wandel in der Telekommunikation. der Haupteinkommensperson eine Rolle. vorhandenen Mobiltelefone stieg von Auf 100 Haushalte kamen Anfang 2009 Mit steigendem Alter der Haupteinkom- 57 Millionen im Jahr 2009 auf knapp noch durchschnittlich 114 Festnetz menspersonen in den Haushalten war 70 Millionen Anfang 2019. Im Jahr 2009 telefone und 157 Mobiltelefone. Anfang auch der Ausstattungsgrad dieser Haus- halte mit Festnetztelefonen höher, wäh- rend der Ausstattungsgrad mit Mobil telefonen mit zunehmendem Alter stetig u Abb 11 Ausstattungsgrad privater Haushalte mit ausgewählten Geräten abnahm. Haushalte mit Haupteinkom- der Unterhaltungselektronik — in Prozent menspersonen in den Altersklassen von 18 bis 64 Jahren waren Anfang 2019 fast vollständig mobil erreichbar. Immerhin 80 96 % der Haushalte von 65- bis 69-Jähri- 70 gen besaßen ein solches Gerät; von den 60 Haushalten der 80-Jährigen und Älteren 50 waren es 87 %. Eine gewisse Dynamik gab es weiter- 40 hin bei der Entwicklung der Haushalts- 30 ausstattung mit Computern (PC). In 92 % 20 der privaten Haushalte stand Anfang 10 2019 mindestens ein PC, zehn Jahre zu- 0 vor war dies in 79 % der Haushalte der 2009 2010 2011 2012 2014 2015 2016 2017 2019 Fall. Mit mobilen Computern (Laptop / Notebook, Netbook, Tablet) waren An- Videokamera Fotoapparat, digital MP3-Player (Camcorder), digital fang 2009 erst 40 % der Haushalte ausge- Keine LWR-Erhebung in den Jahren 2013 und 2018. Datenbasis: Laufende Wirtschaftsrechnungen u Tab 7 Ausstattung privater Haushalte mit Festnetz- und Mobiltelefon 2019 Ausstattungsgrad in % Ausstattungsbestand je 100 Haushalte Festnetztelefon Mobiltelefon Festnetztelefon Mobiltelefon Insgesamt 86,4 97,0 107,2 183,6 Alter der Haupteinkommensperson von … bis … Jahre 18 – 24 (41,0) 99,1 (42,8) 149,8 25 – 34 67,4 100,0 73,4 175,4 35 – 44 83,6 99,4 102,3 212,2 45 – 54 89,9 99,2 115,7 232,5 55 – 64 89,7 97,7 114,2 181,9 65 – 69 91,4 95,6 114,4 149,8 70 – 79 93,2 92,0 116,2 142,5 80 und älter 95,6 86,5 113,0 119,5 ( ) Aussagewert eingeschränkt, da der Zahlenwert statistisch relativ unsicher ist. Datenbasis: Laufende Wirtschaftsrechnungen 215
6 / Private Haushalte – Einkommen und Konsum 6.1 / Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung stattet, während in 63 % der Haushalte net. Von der gesamten Bevölkerung im Netz unterwegs. Im Jahr 2009 waren stationäre Computer standen. Dieses Deutschlands ab zehn Jahren sind mehr es erst 15 % dieser Altersgruppe. Verhältnis hat sich seit 2014 zugunsten als drei Viertel (79 %) täglich oder fast der mobilen Geräte verändert (stationäre täglich online. Bei den 16- bis 44-Jährigen Mobile Nutzung PC: 54 %; mobile PC: 68 %). Anfang 2019 betrug der Anteil der täglichen Internet- Das Smartphone ist das bevorzugte End- besaßen nur noch 45 % der Haushalte nutzerinnen und -nutzer sogar nahezu gerät, um auch unterwegs online sein zu stationäre Computer und 82 % verfügten 100 %, und mittlerweile sind auch vier können: 78 % der Internetnutzerinnen über mobile PC. Bei den mobilen Geräten von zehn der ab 65-Jährigen jeden Tag und -nutzer verwendeten 2019 ein Handy haben 74 % der Haushalte mindestens ein Laptop / Notebook oder Netbook, und in nahezu jedem zweiten Haushalt (48 %) u Abb 12 Ausstattungsgrad privater Haushalte mit gibt es mittlerweile Tablets. Auch die Personal Computern (PC) — in Prozent Ausstattung mit Internetanschlüssen nahm weiterhin zu. Anfang 2019 hatten knapp 94 % der Haushalte Anschluss an 100 das Internet, während es zehn Jahre zu- 90 vor 69 % waren. u Abb 12 80 6.1.6 Internetnutzung 70 Wie sehr prägt die Digitalisierung das 60 Leben der privaten Haushalte? Die Ver- 50 fügbarkeit von Breitbandinternet, hoher 40 Rechenleistung und mobilen Geräten hat auch das Privatleben tiefgreifend verän- 30 dert. Vom Einkauf über die Informati- 20 onsbeschaffung bis hin zur Unterhaltung 10 verlagern sich immer mehr alltägliche 0 Aktivitäten ins Internet. Das Netz ist in- 2009 2010 2011 2012 2014 2015 2016 2017 2019 tegraler Bestandteil der Lebenswelt von fast allen Menschen in Deutschland. Da- PC PC stationär Internetanschluss PC mobil (Laptop / Notebook, Laptop / Notebook, Tablet rüber, wie die Menschen das Internet Netbook, Tablet) Netbook nutzen, informiert jährlich die amtliche Erhebung über die private Nutzung von Keine LWR-Erhebung in den Jahren 2013 und 2018. Informations- und Kommunikationstech- Datenbasis: Laufende Wirtschaftsrechnungen nologien (IKT). Im Jahr 2019 hatten neun von zehn privaten Haushalten in Deutschland einen u Abb 13 Verwendete Geräte für die mobile Internetnutzung 2019 — in Prozent Internetzugang – das waren 37 Millionen Haushalte. Während Einpersonenhaus- halte mit einem Anteil von 84 % etwas seltener über Internet verf ügten, betrug Handy / Smartphone 77,5 der Anteil bei Haushalten von zwei Er- wachsenen ohne Kind 93 %. Bei den Laptop 42,4 Haushalten mit Kindern unter 16 Jahren war Vollausstattung erreicht. Tablet 32,3 Deutschland ist online: 91 % aller Per- andere mobile Geräte 12,3 sonen ab zehn Jahren nutzten 2019 das Internet. Vor allem die Generation 65plus hat in den vergangenen Jahren deutlich aufgeholt: War 2009 knapp ein Drittel Mehrfachnennungen möglich. Internetnutzerinnen und -nutzer ab 10 Jahren im ersten Quartal 2019. Private Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien. (30 %) der älteren Menschen online, so nutzten 2019 zwei Drittel (67 %) das Inter- 216
Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung / 6.1 Private Haushalte – Einkommen und Konsum / 6 oder Smartphone für die mobile Inter- 15 Jahren, 95 % der 16- bis 24-Jährigen beschaffung, Kommunikation und Un- netnutzung. Rund 42 % nutzten dafür ein und 94 % der 25- bis 44-Jährigen gingen terhaltung bis hin zum Einkaufen im Laptop, 32 % ein Tablet und 12 % andere unterwegs mit ihrem Handy oder Smart- Netz und zur Online-Erledigung von Be- mobile Endgeräte (beispielsweise E-Book- phone ins Netz. u Abb 13 hördenangelegenheiten und Bankge- Reader oder Smartwatch). Insbesondere schäften. Auch hier sind die Anteile der bei jungen Menschen erfreuten sich Aktivitäten im Netz einzelnen Aktivitäten im Vergleich zu Handys und Smartphones großer Beliebt- Die Internetaktivitäten der Nutzerinnen 2009 gestiegen. Internetnutzerinnen und heit: 73 % der Kinder zwischen 10 und und Nutzer reichten von Informations -nutzer empfingen oder verschickten im ersten Quartal 2019 besonders häufig E -Mails oder suchten im Netz nach In- formationen über Waren und Dienstleis- u Abb 14 Internetaktivitäten — in Prozent tungen (je 89 %). Mehr als die Hälfte der Nutzerinnen und Nutzer erledigte 2019 Bankgeschäfte online (60 %), führte Tele- 89,4 fonate oder Videotelefonate über Internet E-Mails 89,4 (59 %) und tauschte sich in sozialen Netz- Informationen über Waren 88,8 werken wie Facebook, Instagram oder und Dienstleistungen 86,2 Twitter aus (54 %). u Abb 14 Informationen zu Internetradio und Streamingdienste 68,0 Gesundheitsthemen 58,0 wie Spotify oder Apple Music waren bei den jungen Menschen besonders beliebt: 60,1 77 % der 10- bis 15-Jährigen und 90 % der Onlinebanking 48,6 16- bis 24-Jährigen nutzten diese Dienste Telefonieren 58,6 (Anteil bei allen Internetnutzerinnen und über Internet 19,2 -nutzern ab zehn Jahren: 53 %). u Tab 8 Schülerinnen und Schüler sowie Stu- soziale Netzwerke ¹ 54,2 dierende ab 16 Jahren, die 2019 das Inter- net nutzten, haben sehr viel häufiger als 2019 2009 in den vergangenen Jahren digitales Lern- material verwendet. Im ersten Quartal 2019 Internetnutzerinnen und -nutzer ab 10 Jahren im ersten Quartal des Jahres. Private Nutzung von Informations- und nutzten mehr als die Hälfte (55 %) digitale Kommunikationstechnologien. 1 Keine Vergleichszahlen für 2009. u Tab 8 Internetaktivitäten 2019 Internet- Im Alter von … bis … Jahren nutzer / -innen insgesamt 10 – 15 16 – 24 25 – 44 45 – 64 65 oder älter in 1 000 Insgesamt 65 231 4 286 7 696 20 249 22 894 10 107 in % Versand / Empfang von E-Mails 89,4 47,5 93,5 96,9 90,8 85,6 Teilnahme an sozialen Netzwerken 54,2 61,1 89,1 72,2 40,5 19,4 Telefonieren über Internet 58,6 74,7 82,0 62,3 52,0 41,4 Nutzung von Online-Lernmaterial 17,4 33,0 36,8 22,3 9,9 3,4 Suche nach Informationen über Waren / Dienstleistungen 88,8 60,2 89,6 95,5 91,4 81,2 Onlinebanking 60,1 (3,4) 52,6 81,0 61,1 45,6 Internetradio / Streamingdienste 53,4 76,5 90,0 69,1 39,2 16,5 Organisieren einer Unterkunft von einer anderen Privat 17,4 / 14,3 24,8 18,6 9,3 person über spezialisierte Webseite oder App Internetnutzerinnen und -nutzer ab 10 Jahren im ersten Quartal des Jahres. Private Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien. ( ) Aussagewert eingeschränkt, da der Zahlenwert statistisch relativ unsicher ist. / Keine Angabe, da Zahlenwert nicht sicher genug. 217
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