AIM - AIM - Akademie für Verhaltenstherapie und Methodenintegration

 
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AIM
        AVM-CH

41. Weiterbildungsgang/Veranstaltungen

    Sommersemester 2022 (12. März - 26. Juni)
   Wintersemester 2022/23 (15. Okt. - 05. Feb.)

                 AIM
                      AVM-CH

                                       Akademie für
    Verhaltenstherapie und Methodenintegration
                           1                   - AIM
Akademie für Verhaltenstherapie und
Methodenintegration – AIM

September 2021

Liebe Teilnehmende der Weiterbildung

Auf den folgenden Seiten finden Sie das            Am Ende eines Semesters erhalten Sie ge-
Jahresprogramm Ihres Weiterbildungsganges          trennte Gesamtbescheinigungen zu den von
für das Sommersemester 2022 und das                Ihnen besuchten Kursen und Kleingruppen-
Wintersemester 2022/23. Die für Sie rele-          supervisionen (nur nach Eingang der Semes-
vanten Kurse sind dort im Überblick darge-         tergebühren).
stellt beschrieben.                                Weitere Informationen entnehmen Sie bitte
Sie erhielten automatisch eine Platzreserva-       unserer Homepage.
tion für diese Kurse. Eine Anmeldung ist
nicht erforderlich und eine Anmeldebestäti-        Mit freundlichen Grüssen und vielen Anre-
gung erfolgt nicht.                                gungen für Ihre Tätigkeit
Bitte informieren Sie die Geschäfts-
stelle frühzeitig, falls Ihre Teilnahme            Ihre AIM
an einem Kurs nicht möglich ist. Wir
können diesen Platz dann an „Nachholende“
weiter vergeben.
Die Kurs- und Kleingruppensupervisions-
gebühren („Semestergebühren“) werden in
zwei Raten pro Semester in einer Rechnung
gestellt und sind innerhalb der genannten
Fristen auf das Postkonto der AIM zu beglei-
chen (AIM, IBAN CH23 0900 0000 9071
7001 9).

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Veranstaltungsorte

Abkürzung im Programm          Veranstaltungsort

Schulungsräume Bern            Schulungsräume Bern
                               Zähringerstr. 25, 3012 Bern
                               (Schulungsräume der AIM im
                               Untergeschoss)

Innovationsdorf Bern           Innovationsdorf Bern
                               Wylerringstrasse 36, 3014 Bern
                               (Raum Air & Heartmind, 3. Stock )

Klinik Sonnenhalde Basel       Klinik Sonnenhalde AG
                               Psychiatrie und Psychotherapie
                               Gänshaldenweg 28
                               CH-4125 Riehen
                               (Mehrzweckraum)

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Überblick zum Jahresprogramm
(SS 2022 und WS 2022/2023)

Sommersemester 2022
41. Weiterbildungsgang (2. Semester)
12./13.03.22   Dipl.-Psych. K. Mayer            Übungsseminar Falldokumentation
02./03.04.22   Dr. phil. P. Newark              Gesprächsführung
               Dr. phil. J. Buchli-Kammermann
14./15.05.22   PD Dr. phil. A. Delsignore       Angst und Zwang
25./26.06.22   PD Dr. phil. D. Müller           Schizophrenie: Überblick

Wintersemester 2022/2023
41. Weiterbildungsgang (3. Semester)
15./16.10.22    Lic. phil. A. Costa             Ressourcenaktivierung
10./11.12.22    Dr. phil. P. Newark             ADHS im Erwachsenenalter
07./08.01.23    PD Dr. rer.nat. R. Demmel       Motivational Interviewing
04./05.02.23    Dr. med. J. Burmeister          Burnout

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Übungsseminar Verhaltensanalyse, Therapieplanung und
Falldokumentation
Seminarleiter     Klaus Mayer
Termin            12./13.03.2022
Beginn            9.15 Uhr
Ort               Innovationsdorf Bern

Beschreibung/Themen des Seminars
Im Vordergrund des Seminars steht die               Literatur
Erarbeitung einer verhaltenstherapeutischen         - Bartling, G., Echelmeyer, L. & Engberding,
Falldarstellung auf der Grundlage des Do-           M. (1998) Problemanalyse in therapeuti-
kumentationsschemas der AIM. Das Seminar            schen Prozess. Stuttgart: Kohlhammer
soll den Teilnehmenden ermöglichen, Erfah-          - Fliegel, S. & Heyden, Th. (1994) Verhal-
rungen mit dem Dokumentationsschema zu              tenstherapeutische Diagnostik I. Problem-
sammeln und Anwendungssicherheit für                analyse und Methoden der Informationsge-
seine Nutzung in der Supervision und bei            winnung. Tübingen: DGVT Verlag
der Erstellung eigener Falldokumentationen          - Kanfer, F.H., Reinecker, H & Schmelzer, D.
zu erlangen. Das Seminar hat einen ausge-           (2012). Selbstmanagement-Therapie: Ein
prägten Praxisbezug. Es werden verschiede-          Lehrbuch für die klinische Praxis (5., korr.
ne Materialien zur Planung und Strukturie-          und durchges. Aufl.). Berlin, New York:
rung von Therapieprozessen und Möglich-             Springer.
keiten zu deren Nutzung für eine systemati-         - Knafla, I. & Ehlert, U. (2001) Verhal-
sche Falldokumentation vorgestellt. Als             tensanalyse. Psychotherapeut 46, 145-153
Grundlage dafür dienen aktuelle Fälle der           - Margraf, J. (Hg)(2009) Lehrbuch der Ver-
Seminar-teilnehmenden, die in Kleingruppen          haltenstherapie, Band 1: Grundlagen, Diag-
nach der Struktur des Dokumentations-               nostik, Verfahren, Rahmenbedingungen.
schemas aufgearbeitet werden und als Mo-            Berlin: Springer
dell für die Erstellung weiterer Falldokumen-       - Tuschen-Caffier, B. & v. Gemmeren, B.
tationen dienen. Als Vorbereitung zum Se-           (2009) Problem- und Verhaltensanalyse. In J.
minar sollten Notizen zu einem aktuellen            Margraf & S. Schneider (Hg) Lehrbuch der
Fall mitgebracht werden.                            Verhaltenstherapie. Band 1: Grundlagen,
                                                    Diagnostik, Verfahren, Rahmenbedingungen
                                                    (S.      364-375).       Berlin:    Springer

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Gesprächsführung in der Psychotherapie
Seminarleiterinnen         Patricia Newark
                           Jacqueline Buchli-Kammermann
Termin                     02./03.04.2022
Beginn                     9.15 Uhr
Ort                        Klinik Sonnenhalde Basel

Beschreibung / Themen des Seminars
I In der Psychotherapie ist die Gesprächsfüh-       - im Rollenspiel neue Techniken üben und
rung ein zentrales sowie tragendes Element.         mehr Sicherheit als Therapeut(in) erlangen
Eine gelungene Kommunikation trägt we-              - Sensibilisierung für “Störungen“ in der
sentlich zur Beziehungsgestaltung und zum           Kommunikation; Reflektion und Aneignen
therapeutischen Verlauf bei. Verschiedene           von psychotherapeutischen Strategien im
Techniken der psychotherapeutischen Ge-             Umgang mit diesen
sprächsführung mit dem Schwerpunkt auf
kognitiver Verhaltenstherapie und 3. Welle-         Literatur
Ansätzen werden vorgestellt und geübt.              - Beck, J. S. (2013). Praxis der kognitiven
Darüber hinaus will dieses Seminar auf Fall-        Therapie. Weinheim: Psychologie Verlags
stricke und Störungen in der Kommunikation          Union.
eingehen.                                           - Kanfer, F. H. (2006). Umgang mit schwieri-
Zu „Störungen“ in der Kommunikation bzw.            gen Therapiesituationen. In Kanfer, F. H.,
in der therapeutischen Beziehung kann es            Reinecker, H. & Schmelzer, D. Selbstma-
sowohl auf Seiten des Patienten als auch auf        nagement-Therapie (5: 403-427). Berlin:
Seiten des Therapeuten kommen.                      Springer.
Die Teilnehmer sollen für solche anspruchs-         - Lammers, C.-H. (2017). Therapeutische
vollen Situationen sensibilisiert werden und        Beziehung und Gesprächsführung. Techni-
Anregungen erhalten, um einen sichereren            ken der Verhaltenstherapie. Weinheim:
und achtsamen Umgang zu erlangen.                   Beltz.
Es wird viel Raum gegeben, um neue Strate-          - Nissen, L. & Sturm, M. (2018). Emotions-
gien auszuprobieren. Eigene Praxisbeispiele         vermeidung überwinden. Eine integrative
sind erwünscht.                                     Methode zur Regulierung des inneren
                                                    Alarmsystems.      Paderborn:   Junfermann.
Ziele des Seminars sind:                            - Reiss, N. & Vogel, F. (2014). Empathische
- theoretische und praktische Kenntnisse von        Konfrontation in der Schematherapie. Wein-
verschiedenen Gesprächsführungstechniken            heim: Beltz.
erwerben

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Angst und Zwang
Seminarleiterin   Aba Delsignore
Termin            14./15.05.2022
Beginn            9.15 Uhr
Ort               Schulungsräume Bern

Beschreibung/Themen des Seminars
Angst ist ein verbreiteter Zustand, der so-         Videobeispielen und in praktischen Übungen
wohl im Alltag wie auch im klinischen Set-          trainiert. Im Seminar wird Raum gegeben,
ting sehr häufig beschrieben und beobachtet         um typische Schwierigkeiten bei der Behand-
wird. Angstreaktionen können sich je nach           lung von Angst- und Zwangsstörungen zu
Person, Kontext und Vorgeschichte unter-            diskutieren.
schiedlich äussern und sind oft ein Grund,          Ziele des Seminars: Teilnehmende sind in
um eine psychotherapeutische Behandlung             der Lage, Angst- und Zwangssymptome
in Anspruch zu nehmen.                              diagnostisch einzuordnen. Sie können mit
Der Übergang zwischen normalen und                  ihren KlientInnen individuelle Erklärungsmo-
zwanghaften Reaktionen kann fliessend sein.         delle erarbeiten, aufrechterhaltende Bedin-
Zwänge können sich jedoch auch in einer             gungen erkennen und realistische Verände-
derartig übertriebenen, absurden und auf-           rungsziele ableiten. Sie lernen kognitiv-
wändigen Form zeigen, dass sie von aussen           verhaltenstherapeutische Interventionsmög-
kaum nachvollziehbar sind und zu erhebli-           lichkeiten bei der Bewältigung von Angst
chem Leidensdruck führen. Die kognitive             und Zwang kennen und vertiefen ihre prakti-
Verhaltenstherapie bietet empirisch nachge-         sche Kompetenz. Sie kennen typische
wiesene Methoden, um Angst- und Zwangs-             Schwierigkeiten und Grenzen von KVT-
störungen wirksam zu behandeln.                     Methoden und sind in der Lage, diese in der
Im Seminar werden zunächst verschiedene             eigenen therapeutischen Arbeit zu reflektie-
Erscheinungsbilder aus dem Spektrum der             ren.
Angst- und Zwangsstörungen aufgezeigt.
Relevante diagnostische und differentialdiag-       Literatur
nostische Überlegungen werden anhand von            Wird im Seminar abgegeben.
Fallbeispielen diskutiert. Das Erkennen mög-
licher Faktoren, die im individuellen Kontext
bei der Entstehung, Auslösung und Aufrecht-
erhaltung von Angst- und Zwangssympto-
men eine wichtige Rolle spielen, sowie die
Erarbeitung von Hypothesen zu möglichen
Funktionalitäten,    bilden    ein   weiterer
Schwerpunkt des Seminars. Darauf aufbau-
end wird die Formulierung individueller
Therapieziele und die Auswahl geeigneter
Interventionsmethoden sowohl auf der
Symptomebene wie auch bei Hintergrund-
problemen thematisiert. Störungsspezifische
Methoden bei der Behandlung von Angst-
und Zwangsstörungen werden anhand von

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Schizophrenie: Überblick
Seminarleiter    Daniel R. Müller
Termin           25./26.06.2022
Beginn           9.15 Uhr
Ort              Schulungsräume Bern

Beschreibung/Themen des Seminars
Zunächst wird kurz ein integriertes Modell         tiellen Indikationsstellung der verschiedenen
mit verschiedenen Symptom- und Funkti-             Therapieansätze bei akuten, stabilisierten,
onsbereichen der Schizophrenie dargestellt,        chronifizierten oder Ersterkrankten sollen
das in der Veranstaltung als Grundlage für         praxisnah geklärt sowie Behandlungsemp-
das Verständnis und die Behandlung der             fehlungen für die klinische Arbeit vermittelt
Schizophrenie dienen soll.                         werden.
Auf das integrierte Modell abgestützt, wird
ein Überblick zum aktuellen Stand evidenz-         Literatur
basierter psychotherapeutischer Behand-            - Roder V, Brenner HD, Müller DR (2019)
lungsmöglichkeiten gegeben. Dabei lassen           Integriertes Psychologisches Therapiepro-
sich vier Richtungen unterscheiden: Psycho-        gramm bei schizophren Erkrankten IPT,
edukation und Familientherapie, kognitive          Praxismanual, 7. Aufl. Beltz, Weinheim
Remdiationstherapie (KRT), Therapie sozialer       - Müller DR, Roder V (2017) Vom kognitiven
Kompetenz und Kognitive Therapie bei per-          Training zur Kognitiven Remediationsthera-
sistierenden Symptomen (KVTp). Schliesslich        pie (KRT): Nutzen und Grenzen. Verhaltens-
werden auch integrierte Ansätze vorgestellt,       therapie, 27, 170–179.
welche verschiedene der genannten Inter-           - Lincoln T (2014) Kognitive Verhaltensthe-
ventionsziele in einem umfassenden Thera-          rapie der Schizophrenie. 2., überrbeitete
piekonzept zusammenfassen.                         Auflage. Göttingen: Hogrefe
Die erwähnten Interventionsmöglichkeiten           - Roder V, Müller DR (2013) INT – Integrier-
werden anhand von ausgewählten prakti-             te neurokognitive Therapie bei schizophren
schen Übungen vermittelt und in Kleingrup-         Erkrankten. Springer, Berlin Heidelberg
penübungen angewandt. Ziel dabei ist es,           - Roder V, Zorn P, Pfammatter M, Andres K,
die Besonderheiten der verschiedenen The-          Brenner HD, Müller DR (2008) Praxishand-
rapierichtungen hinsichtlich spezifischer          buch zur Verhaltenstherapeutischen Behand-
Didaktik, Interventionstechniken und der           lung schizophren Erkrankter, 2. Aufl. Huber,
Verwendung von Therapiematerialien ken-            Bern
nen zu lernen und erstmals auszuprobieren.         - Bäuml J, Pietschel-Walz G (2008) Psycho-
Die in der Regel zentralen klinischen Fragen       edukation bei schizophrenen Erkrankungen.
der Motivierung der Patienten zu einer akti-       Konsenspapier der arbeitsgruppe Psycho-
ven Behandlungsteilnahme, Fragen zur Be-           edukation bei schizophrenen Erkrankungen.
ziehungs- und Behandlungsgestaltung, u.a.          2. Aufl. Stuttgart: Schattauer
auch bei vorherrschender Negativsymptoma-
tik, sowie insbesondere Fragen zur differen-

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Ressourcenaktivierung
Seminarleiterin   Alessandra Costa
Termin            15./16.10.2022
Beginn            9.15 Uhr
Ort               Schulungsräume Bern

Beschreibung / Themen des Seminars
Ressourcen stellen den Möglichkeitsraum             ten zur Ressourcenaktivierung vermittelt und
eines Patienten dar, in dem er sich bewegen         im Rollenspiel konkret ausprobiert werden.
kann und das ihm zur Befriedigung seiner
Bedürfnisse zur Verfügung steht (Grawe,
1999).                                              Literatur
Die Ressourcenaktivierung ist ein primäres          - Flückiger, Ch., Wüsten, G. (2008). Res-
Wirkprinzip der Psychotherapie. Das gezielte        sourcenaktivierung. Ein Manual für die Pra-
Ansprechen von Ressourcen trägt wesentlich          xis. Bern: Huber.
zu einer erfolgreichen Therapie bei.                - Berking, M. (2008). Training emotionaler
Ressourcen (seitens des Therapeuten und             Kompetenzen. Verlag: Springer.
des Patienten) helfen dabei, eine positive          - Grawe, K., Grawe-Gerber M. (1999) Res-
Therapie-Beziehung zu schaffen, die Motiva-         sourcenaktivierung. Ein primäres Wirkprinzip
tion und Selbstwirksamkeit zu fördern und           der Psychotherapie. Psychotherapeut 44: 63-
das Wohlbefinden wieder vermehrt zu ver-            7
ankern.                                             - Frank, R. (Hrsg.) (2007). Therapieziel
                                                    Wohlbefinden. Ressourcen aktivieren in der
In diesem Kurs wird vermittelt, wie wir als         Psychotherapie. Heidelberg: Springer.
Therapeutinnen und Therapeuten die Res-             - Fliegel, St. Kämmerer A. , R. (2007). Psy-
sourcenperspektive einnehmen können, wie            chotherapeutische Schätze. Verlaug: dgvt.
wir die Ressourcen unserer Patienten auffin-        - Koppenhöfer, E. (2004). Kleine Schule des
den und brachliegende Ressourcen wieder             Geniessens. Verlag: Pabst.
reaktivieren können. Neben der Vermittlung          - Prior, M. (2002). MiniMax-Interventionen.
theoretischer Konzepte an Hand konkreter            Heidelberg: Carl-Auer.
Beispiele sollen unterschiedliche Möglichkei-

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Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung im
Erwachsenenalter –
Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Seminarleiterin      Patricia Newark
Termin               10./11.12.2022
Beginn               9.15 Uhr
Ort                  Klinik Sonnenhalde Basel

Beschreibung/Themen des Seminars                            Ziele des Seminars sind:
                                                            - theoretische Kenntnisse des Störungsbildes
Lange Zeit wurde davon ausgegangen, dass eine
                                                            erhalten
Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung
(ADHS) ein Phänomen ist, das ausschliesslich im             - Besonderheiten bei der Diagnosestellung
                                                            kennen, diagnostische Mittel bei ADHS kennen-
Kindesalter auftritt und im Erwachsenenalter
                                                            lernen
verschwindet. Eine zunehmende Zahl an For-
schungsarbeiten konnte jedoch zeigen, dass in ca.           - medikamentöse und psychotherapeutische
                                                            Behandlungsmöglichkeiten kennenlernen
50% der Fälle eine ADHS im Erwachsenenalter
                                                            - kognitiv-verhaltenstherapeutische Inter-
fortbesteht.
Mit einer Prävalenzrate von 2-4 % ist die adulte            ventionen für die Behandlung der adulten ADHS
                                                            kennenlernen und praktische Erfahrungen in
ADHS eine häufige neurobiologische Störung.
                                                            Übungssequenzen erarbeiten. Es werden stö-
Kernsymptome der ADHS sind Aufmerksamkeits-
störungen, (motorische) Hyperaktivität und Impul-           rungsspezifische Module (z.B. Umgang mit Auf-
                                                            schieben oder Impulsivität) bei ADHS vorgestellt
sivität.
                                                            und Elemente daraus in Rollenspielen geübt.
Erwachsene Individuen, die an einer ADHS leiden,
sind seit ihrer Kindheit von dieser hochgradig              - störungsspezifische Schwierigkeiten in der Psy-
                                                            chotherapie sollen reflektiert und Lösungsmög-
vererbbaren Störung betroffen. Die dadurch verur-
                                                            lichkeiten aufgezeigt werden.
sachten multiplen Beeinträchtigungen (z.B. Schule,
Weiterbildung, Beruf, soziale Beziehungen) führen
bei Erwachsenen mit ADHS häufig zu einer Lern-              Literatur
geschichte von negativen Ergebnissen oder gar               - Krause, J. & Krause, K.-H. (2014). ADHS im
Versagen. Fehlen den Betroffenen hilfreiche Co-             Erwachsenenalter: Symptome, Differentialdiagno-
ping-Strategien, erleben sie sich als unfähig, mit          se,      Therapie.       Stuttgart:      Schattauer.
Problemen umzugehen. Prokrastination und                    - Safren, S. A., Perlman, C. A., Sprich, S., & Otto,
Vermeidung kann die Folge sein. Ebenfalls kommt             M. W. (2008). Kognitive Verhaltenstherapie der
es, durch die Impulsivität, häufig zu interpersonel-        ADHS im Erwachsenenalter. Berlin: Medizinisch
len Schwierigkeiten im Privaten sowie im Berufs-            Wissenschaftliche               Verlagsgesellschaft.
leben.                                                      - Stieglitz, R.-D., Nyberg, E., & Hofecker-
Aktuelle empirische Studien zeigen, dass kognitiv-          Fallahpour, M. (2011). ADHS im Erwachsenenal-
behaviorale Interventionen in Kombination mit               ter. Fortschritte der Psychotherapie. Göttingen:
Pharmakotherapie (Methylphenidat) bei adulter               Hogrefe.
ADHS eine effektive Behandlungsmethode darstel-             - National Institute for Health and Clinical
len. Psychotherapie kann dazu beitragen, Coping-            Excellence Guidelines, NICE (2009). Attention
Strategien zu entwickeln, das Vermeidungsverhal-            Deficit Hyperactivity Disorder. Diagnosis and
ten und Prokrastination aufzugeben sowie die                management of ADHD in children, young People
Lebensqualität des Patienten zu verbessern.                 and adults. National Clinical Practice Guideline
                                                            Number 72. The British Psychological Society &
                                                            The Royal College of Psychiatrists. www.
                                                            nice.org.uk.

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Wie motiviere ich unmotivierte Patienten?
Motivational Interviewing – Kommunikation auf Augenhöhe
Seminarleiter         Ralf Demmel
Termin                07./08.01.2023
Beginn                09.15 Uhr
Ort                   Schulungsräume Bern

Beschreibung/Themen des Seminars
Motivational Interviewing (MI) ist ein zugleich patien-        (7) auf Einwände und Vorbehalte reagieren,
tenzentriertes und direktives Verfahren. Die Patienten         (8) Behandlungsethik (Akzeptanz, Partnerschaftlich-
werden nicht »überzeugt« oder zu etwas überredet,              keit etc.),
sondern vielmehr zu einem so genannten Change                  (9) Arbeitshilfen und Materialien (Agenda Mapping,
Talk – einem lauten Nachdenken über Veränderung –              Value Card Sort etc.),
ermutigt (Möchte ich etwas verändern? Traue ich mir            (10) Körpersprache und nonverbale Kommunikation,
das zu? Warum sollte ich vielleicht etwas verändern?           (11) Auswertungsverfahren (MITI, REM etc.).
etc.). Veränderung soll nicht verordnet, sondern
vielmehr in gegenseitigem Einvernehmen – auf Au-               Methoden: Auswertung von Audioaufzeichnungen,
genhöhe – vereinbart und vorbereitet werden. So                Auswertung von Transkripten, Life-und Videode-
wird der Patient zum Fürsprecher einer Veränderung             monstrationen (»Lernen am Modell«), Übungen in
und nicht genötigt, seine »Laster« oder »schlechten            kleinen Gruppen (zwei bis drei Teilnehmer), kurze
Gewohnheiten« zu verteidigen. Da auf jegliche Kon-             Referate des Dozenten (15 bis 20 Minuten)
frontation verzichtet wird, profitieren insbesondere           Ziele: Im Laufe der Fortbildung werden – ausgehend
»unmotivierte« und »schwierige« Patienten von einer            von der Definition individueller Lernziele – bereits
Behandlung, die den von Miller und Rollnick (2015)             erworbene Kompetenzen vertieft und erweitert.
formulierten Prinzipien entspricht: Die Vorbehalte             Neben dem »Feintuning« der Gesprächsführung
und Einwände des Patienten werden aufgegriffen,                nehmen die Anpassung an spezifische Zielgruppen
unfruchtbare Auseinandersetzungen vermieden und                und Settings sowie verschiedene Formate breiten
Widerstände minimiert.                                         Raum ein. Die Fortbildung »lebt« von den Beiträgen
MI wurde zunächst in Abgrenzung zu herkömmlichen               der Teilnehmer sowie der Bereitschaft, aufgezeichne-
– oftmals konfrontativen –Methoden der Behandlung              te Gespräche zu analysieren und dabei »genau hinzu-
alkoholabhängiger Patienten entwickelt. In den ver-            hören«.
gangenen Jahren wurde der Anwendungsbereich
jedoch zunehmend erweitert: Verhaltensmedizin (z.
                                                               Literatur
B. Adipositas, Diabetes, Tabakabhänggkeit), Psycho-
                                                               - Demmel, R. (2016). Motivational Interviewing. In J.
therapie (z. B. Essstörungen, Störungen im Kindes-
                                                               Bengel & O. Mittag (Hrsg.), Psychologie in der medi-
und Jugendalter), Soziale Arbeit (z. B. Bewährungshil-
                                                               zinischen Rehabilitation: Ein Lehr- und Praxishand-
fe, Strafvollzug, Wohnungslosenhilfe) oder Zahnme-
                                                               buch (pp. 105-114). Berlin: Springer.
dizin (Dentalhygiene).
                                                               - Demmel, R. (2017). Poster Motivational Intervie-
                                                               wing: Prozesse auf einen Blick. Weinheim: Beltz.
Programm
                                                               - Demmel, R. & Kemény, G. (2017). Motivational
(1) Begriffe, Definitionen, Konzepte (change talk,
                                                               Interviewing: Arbeitshilfen für Therapie und Beratung.
sustain talk etc.),
                                                               Mit einem Geleitwort von Stephen Rollnick. Freiburg
(2) theoretische Grundlagen und aktueller Stand der
                                                               im Breisgau: Lambertus.
Forschung,
                                                               - Demmel, R. & Stuppe, M. (2016). Motivational
(3) Aufgaben des Therapeuten (engaging, focusing,
                                                               Interviewing: Kommunikation auf Augenhöhe. InFo
evoking, planning),
                                                               Neurologie & Psychiatrie, 18, 40-44.
(4) Gesprächstechniken (Affirmationen, offene Fra-
                                                               - Miller, W. R. & Rollnick, S. (2015). Motivierende
gen, Zusammenfassungen etc.),
                                                               Gesprächsführung. Freiburg im Breisgau: Lambertus.
(5) Empfehlungen und Ratschläge formulieren,
(6) Informationen angemessen dosieren,

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Burnout: Prävention und Behandlung
Seminarleiter     Jörg Burmeister
Termin            04./05.02.2023
Beginn            9.15 Uhr
Ort               Schulungsräume Bern

Beschreibung/Themen des Seminars                     Literatur
Der Kurs führt in die allgemeinen Grundla-           - Fengler, J. (1998). Helfen macht müde: Zur
gen von Burnout Phänomenen ein. Neben                Analyse und Bewältigung von Burnout und
einer ausführlichen Diagnostik begründet er          beruflicher Deformation, München: Pfeiffer.
anhand verschiedener Modelle (u.a. se-               - Burisch, M. (2006). Das Burnout-Syndrom.
condary victimization) besondere Burnout             Theorie der inneren Erschöpfung.
Gefährdungen. Dabei geht er besonders auf            Springer-Verlag, Heidelberg. 3. Auflage.
die Rolle von Therapeutinnen und Therapeu-
                                                     - Hillert, A. & Marwitz, M. (2006). Die Burn-
ten ein, die zur Hochrisikopopulation für
                                                     out-Epidemie, oder Brennt die Leistung-
Burnout und Burnout assoziierte Belastungs-
                                                     sgesellschaft aus?
reaktionen gehören (Erschöpfungsdepressi-
on, Suchtmittelkonsum, Suizidgefährdung).            - Beck, Unger, H.-P. & Kleinschmidt, C.
Gleichzeitig zeigt er Strategien der Gesund-         (2007) Bevor der Job krank macht. Kösel,
heitsfürsorge und der spezifischen Interven-          München, 2. Auflage
tionen bei Burnout Risiken auf.
Rollenspiele üben die Lerninhalte ein und
erleichtern den Transfer sowohl in die eigene
Praxis als auch auf die Behandlungssituation
mit Klientinnen und Klienten.

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