AUSZUG AUS DEM PROTOKOLL DES STADTRATES VON OLTEN

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AUSZUG AUS DEM PROTOKOLL DES
                    STADTRATES VON OLTEN
vom 7. März 2022

Pädagogischer ICT-Support (PICTS), wöchentliche Entlastungslektionen/Genehmigung

Für den Betrieb der Schule Olten ist eine zeitgemässe ICT-Infrastruktur und ein effizi-
enter Support grundlegend. Eine zielgerichtete Kompetenzerhaltung und -erweiterung
in Methodik, Didaktik und Pädagogik im Kontext neuer digitaler Technologien ist für
die Lehrpersonen zukunftsweisend.
Das aktuelle kantonale Impulsprogramm setzt klare Schwerpunkte bei der Verbesse-
rung der personellen Strukturen. Daraus resultiert eine nachhaltige konzeptionelle,
inhaltliche und organisatorische Klärung der Personal- und Unterrichtsentwicklung.
Zur Förderung der Digitalisierung ist im Rahmen des kantonalen Impulsprogramms
die Subventionierung des pädagogischen ICT-Supports (PICTS) durch den Kanton
vorgesehen. Die zu schaffenden Pensen der PICTS werden mittels Staatsbeitrag sub-
ventioniert.

Sehr geehrter Herr Präsident
Sehr geehrte Damen und Herren

Der Stadtrat unterbreitet Ihnen folgenden Bericht und Antrag:

Management Summary

Die Schule Olten hat sich der Herausforderung der Digitalisierung rechtzeitig angenommen.
Mit einer Projektorganisation und einer 5-Jahresplanung konnten in den vergangenen Jahren
mit hoher politischer Akzeptanz und entsprechend finanzieller Unterstützung geeignete infra-
strukturelle und technische Grundlagen geschaffen werden. Darauf baut ein Aus- und Wei-
terbildungsprogramm für Lehrpersonen und der tägliche Unterricht auf.
Mit dem Ausbau der technischen Infrastruktur auf das heutige Mengengerüst wurden die
entsprechenden Ressourcen für den technischen ICT-Support (FLS/TICTS, MDM und
Lehreroffice) aufgebaut. Die Kosten belaufen sich aktuell auf jährlich total ca. 120‘000
Franken.
Der Auf- und Ausbau der ICT-Infrastruktur der Schule Olten wird mit den jährlichen Mit-
teln in der Höhe von 180‘000 Franken aus der Investitionsplanung geleistet. Es stehen im
Vollausbau per 2025 den rund 1‘850 Usern zirka 1‘500 Endgeräte für den Schul- und Unter-
richtsbetrieb zur Verfügung.
Für den Betrieb der Schule Olten ist eine zeitgemässe ICT-Infrastruktur und ein effizienter
Support grundlegend. Eine zielgerichtete Kompetenzerhaltung und -erweiterung in Methodik,
Didaktik und Pädagogik im Kontext neuer digitaler Technologien ist für die Lehrpersonen
zukunftsweisend. Das aktuelle kantonale Impulsprogramm setzt klare Schwerpunkte bei der
Verbesserung der personellen Strukturen. Daraus resultiert eine nachhaltige konzeptionelle,
inhaltliche und organisatorische Klärung der Personal- und Unterrichtsentwicklung.
Zur Förderung der Digitalisierung ist im Rahmen des kantonalen Impulsprogramms neu die
Subventionierung des pädagogischen ICT-Supports (PICTS) durch den Kanton vorgesehen.
Die zu schaffenden Pensen der PICTS werden mittels Staatsbeitrag subventioniert.
Jährlich wiederkehrende Bruttokosten in der Höhe von Fr. 178'600.00 für Entlastungs-
lektionen für pädagogischen ICT-Support (PICTS) für Primar- und Sekundarschule
werden ab 1. August 2022 genehmigt.
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1. Ausgangslage

Digitalisierung der Bildung
Schulen stehen vor der Herausforderung, Kinder und Jugendliche mit dem Wissen von heute
auf eine Welt von morgen vorzubereiten. Was heute oder morgen digitalisiert oder vernetzt
werden kann, wird früher oder später realisiert. Vernetzte digitale Daten in jedem Lebensbe-
reich, der tägliche und immer umfassendere Umgang mit diesen Daten oder die damit ein-
hergehenden Tools, Funktionen und Kompetenzen werden das Bildungswesen weiter ver-
ändern oder prägen.
Es geht heute längst nicht mehr um die Auseinandersetzung «Pädagogik vor Technik» oder
«Technik vor Pädagogik». Es geht um zukünftige Kompetenzen und um das adäquate Leh-
ren und Lernen im digitalen Zeitalter. Welche Rahmenbedingungen müssen geschaffen wer-
den, damit die positiven Aspekte der Digitalisierung in die Schule und den Unterricht einflies-
sen können?

Herleitung und politischer Auftrag
Im Jahr 2008 führte der Kanton Solothurn in der Lektionentafel eine Wochenlektion für infor-
matische Bildung von der 3. Klasse der Primarschule bis zur 3. Klasse der Sekundarstufe I
ein. Ein ICT-Konzept mit den Bereichen Anwendungskompetenzen und Medienbildung dien-
ten als Grundlage.
2015 kam explizit der Bereich „Informatik“ als didaktisches Handlungsfeld hinzu. Die Bro-
schüre „Informatische Bildung – Regelstandards für die Volksschule“ bildete den Referenz-
rahmen. Die Schulträger setzen die Regelstandards seit Schuljahr 2017/18 um.
Der Legislaturplan 2017-2021 der Solothurner Regierung enthielt das Ziel, die «Informati-
sche Bildung auszubauen». Auf die Digitalisierung sollte mit einer «Digitalen Schulwende»
geantwortet werden, die beispielsweise «alle Schüler und Schülerinnen von der dritten Pri-
marschulklasse bis Ende der Sekundarstufe I mit einem eigenen mobilen Computer nach
den Vorgaben der Schulstufe als persönliches Schulmaterial ausrüstet».
Die bisherigen Regelstandards „Informatische Bildung“ sollten die Basis für die Umsetzung
des Lehrplan 21 darstellen. Die bisherigen Erkenntnisse und der erreichte Zwischenstand
zeigen nun auf, dass ein weiteres Impulsprogramm nötig ist, um die „Digitale Schulwende“
weiter voranzubringen.

Impulsprogramm „Digitale Schulwende – für den Arbeitsmarkt von morgen“
Der Kanton Solothurn will den digitalen Wandel auf allen Bildungsstufen fördern. Der Regie-
rungsrat hat dazu am 1. März 2021 das Impulsprogramm 2021–2025 verabschiedet und das
Impulsprogramm mit entsprechenden Leitlinien zur Umsetzung gestartet. Grundlage des
Impulsprogramms bilden der Legislaturplan und die Standortstrategie 2030 der Solothurner
Regierung.
Der Kanton Solothurn will ein zeitgemässes, qualitativ hochstehendes und arbeitsmark-
torientiertes Bildungssystem auf allen Schulstufen sicherstellen. Mit dem Impulsprogramm
werden wichtige Schritte zur Umsetzung dieser Zielvorgaben unternommen.
Die Schulen sollen die neuen Technologien nutzbringend und datenschutzkonform einset-
zen, sowie Schülerinnen und Schüler optimal auf die zukünftigen Anforderungen einer digita-
lisierten Gesellschaft und Wirtschaft vorbereiten.
Um dies zu ermöglichen, müssen die Lehrpersonen pädagogische und technologische
Innovationen aus dem Bereich Bildung und Digitalisierung in ihre Arbeit integrieren. Dabei
werden sie von den zuständigen Institutionen und Behörden aktiv unterstützt.

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Technologische Zielsetzungen
Die Bildungsinstitutionen verfügen über die notwendigen Kompetenzen und Mittel, um adä-
quat auf Bedürfnisse im Zuge der Digitalisierung agieren zu können. Sie setzen auf medien-
bruchfreie digitale Formate, welche den reibungslosen rechtskonformen Austausch im Netz-
werk von Schule, Gesellschaft und Wirtschaft fördern.
Gemäss Schulgesetzes sind die Einwohnergemeinden verantwortlich für die Beschaffung
und den Unterhalt der Lehrmittel und der Schuleinrichtungen. Zur Schuleinrichtung gehören
auch die technische bzw. digitale Ausstattung und die damit verbundenen Supportleistungen
innerhalb der Schule.
Um digitale Medien im Unterricht und in der Schulorganisation einsetzen zu können, sind
Infrastruktur und Gerätepark den Schülerinnen und Schüler sowie den Lehrpersonen in funk-
tionstüchtiger und in bedarfsgerechter Menge zur Verfügung zu stellen und durch den tech-
nischen Support (TICTS) zu pflegen.

Pädagogische Zielsetzungen
Eine digitale Ausstattung bzw. digitale Medien führen nicht automatisch zu einer Verbesse-
rung des Unterrichts. Verschiedene pädagogisch-didaktische Aspekte müssen berücksichtigt
werden, damit mit der technischen Ausrüstung auch die gewünschte Wirkung erzielt werden
kann.
Bisherige anwendungszentrierte Vorstellungen wurden dem Stellenwert der informatischen
Bildung in der heutigen Informationsgesellschaft nicht wirklich gerecht. Die informatische
Bildung im heutigen Verständnis des Lehrplan 21 ist als interdisziplinäres Themengebiet zu
verstehen, bestehend aus den drei Bereichen Medien-, Informatik- und Anwendungs-
kompetenz – kurz MIA-Kompetenzen genannt.

Personelle Zielsetzungen
Lehrpersonen benötigen die erforderlichen Kompetenzen, um Medien und Informatik im Un-
terricht, zur eigenen Arbeitsorganisation, zur Kooperation im Schulteam, zur Kommunikation
mit Eltern, Schülerinnen und Schülern einsetzen zu können. Der Erwerb, die Vertiefung und
der Erhalt dieser Kompetenzen ist zu einem lebenslangen und eigenverantwortlichen Lern-
prozess geworden, der durch gezielte Beratung, Aus- und Weiterbildung gestützt wird.

Aktueller Stand der Schule Olten

Projektstrukturen
Die Schule Olten hat sich der Herausforderung der Digitalisierung rechtzeitig angenommen.
Mit einer Projektorganisation und einer 5-Jahresplanung konnten in den vergangenen Jahren
mit hoher politischer Akzeptanz und entsprechend finanzieller Unterstützung geeignete infra-
strukturelle und technische Grundlagen - und darauf aufbauend ein Aus- und Weiterbil-
dungsprogramm für Lehrpersonen geschaffen werden.
Alle involvierten Parteien (Stadtrat, Parlament, Direktionsleitung, Schulleitungskonferenz,
Projektleitung, Projektgruppe, Standortleitungen, TICTS und die Lehrerschaft) wurden in
Bezug auf ihre Verantwortung und Aufgaben partizipativ in die Planung, Umsetzung und
Auswertung der Projektschritte entlang der kantonalen Strategien mit einbezogen.
Die Projektorganisation „Informatische Bildung“ hatte einen hohen Einfluss auf die Schulor-
ganisation Olten. Im Rahmen des vorausschauenden, breit abgestützten und schrittweisen
Projektprogramms wurden die Elemente Ausbildung, Weiterbildung und Unterrichtsumset-
zung, sowie konzeptionelle Grundlagen, Hardwarebeschaffung, Softwarekomponenten und
Unterhalt aufeinander abgestimmt und kontinuierlich im Schulalltag implementiert. Durch die
schrittweise und auf 5-Jahre ausgelegte Einführung in das Projekt konnte die Lehrerschaft
grundsätzlich für die „Informatische Bildung“ gewonnen werden. Sämtliche Lehrpersonen
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haben vier Ausbildungshalbtage absolviert und besuchen jährlich zwei Weiterbildungshalb-
tage.
Die Schule Olten hat sich als „Profilschule“ für Informatische Bildung im Kanton beworben
und ist im entsprechenden Netzwerk involviert. 2019 wurde die Schule Olten von der PH
FHNW für ihr Gesamtkonzept bei der Umsetzung des Bildungsauftrags im Bereich „Informa-
tische Bildung“ mit dem smart@media Preis ausgezeichnet.

ICT-Infrastruktur der Schule Olten
Alle Schulanlagen sind mit dem schuleigenen Serversystem vernetzt, mit WLAN und LAN
ausgestattet und gleichzeitig nach hohen technischen und pädagogischen Standards vor den
Gefahren des Internets geschützt. Als Endgeräte im Unterricht kommen Tablets und Not-
books zum Einsatz. An der Sekundarschule wird mit interaktiven Wandtafeln mit Präsentati-
onssoftware und integrierten Bildschirmen gearbeitet. An der Primarschule kommen Beamer
und Visualizer zum Einsatz.
IST-Situation 2020
Über die ganze Schule gesehen stehen den Schülerinnen und Schülern (SuS) rund 850 Tab-
lets sowie den Lehrpersonen 150 Tablets und 200 Notebooks als Endgeräte zur Verfügung.
Die Verteilung der Geräte ist je nach Stufe unterschiedlich. An der Sekundarschule hat jede
Schülerin und jeder Schüler ein eigenes Tablet (1:1-Computing). Im Zyklus 2 teilen sich zwei
SuS ein Tablet. In den altersgemischten 1./2. Klassen haben vier SuS ein Tablet und den
altersgemischten Kindergärten stehen jeweils 3 Geräte zur Verfügung. Dies entspricht einem
ungefähren, durchschnittlichen Verteilverhältnis von 1:2 was 1 Gerät pro 2 SchülerInnen ent-
spricht. Damit sind die strategischen Zielsetzungen des Kantons noch nicht erreicht.
SOLL-Situation 2025 (geplant)
Ab der 3. Primarklasse soll der Anspruch an ein 1:1-Computing für die Schülerinnen und
Schüler mit den jährlichen Mitteln von 180‘000 Fr. aus der Investitionsplanung in den Jah-
ren 2023, 2024 und 2025 erreicht werden. Es stehen den prognostizierten 1‘650 SuS und
200 Lehrpersonen der Volksschule rund 1’500 Tablets zur Verfügung.
Damit lassen sich die nationalen und kantonalen Entwicklungsschwerpunkte der „Informati-
schen Bildung“ auf Volksschulstufe umsetzen und ausbauen. Nun steht mit der Schaffung
personeller pädagogischer Ressourcen der nächste Entwicklungsschritt an.

Aktuelle personelle ICT-Ressourcen
Im Rahmen der Projektplanung und mit dem Ausbau der technischen Infrastruktur auf das
heutige Mengengerüst wurden gleichzeitig die entsprechenden Ressourcen für den techni-
schen ICT-Support ausgebaut. Die Kosten für den technischen Support ergeben sich aus
den internen technischen ICT Supportern (FLS/TICTS, MDM, Lehreroffice) mit ca. 55‘000
Franken Besoldung sowie aus den externen Partnern mit ca. 65‘000 Franken Dienstleistun-
gen pro Jahr. Somit kostet der technische ICT-Support aktuell jährlich total ca. 120‘000
Franken.
Die Organisation und eingesetzten Ressourcen können als effektiv und effizient beurteilt
werden. Im Rahmen dieses Budgets stehen je nach Komplexität der unterschiedlichen Prob-
lemstellungen im Betrieb entsprechend kostensensitive und effiziente interne und externe
Ressourcen zur Verfügung:

Interner 1st-Level Support
Die Firstlevelsupporter (FLS) sind digital affine Lehrpersonen, die grundlegende technische
Fragen oder Problemstellungen vor Ort im Schulhaus niederschwellig klären und lösen. Die
FLS werden im Rahmen ihres Pensums als Lehrperson in Lektionen angestellt. Den Schulen
stehen aktuell 10 Entlastungslektionen FLS pro Woche zur Verfügung:

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-     Bannfeld:                2 Wochenlektionen
      -     Hübeli:                  1 Wochenlektion
      -     Bifang:                  2 Wochenlektionen
      -     Säli:                    2 Wochenlektionen
      -     Frohheim:                3 Wochenlektionen
Die Kosten für die total 10 Lektionen betragen rund 42‘500 Franken.

Externer 2nd-Level Support
Für komplexe fachliche Problemstellungen aus den Bereichen Netzwerk, Betriebssystem-
und Softwareumgebung steht eine externe Firma mit einem Leistungsauftrag mit einem Kos-
tendach von ca. 50‘000 Fr. pro Jahr auf Abruf und nach Aufwand zur Verfügung.

Externer 3rd-Level Support
Für den hybriden Einsatz von Apple-Geräten im Windows-Umfeld steht eine externe Firma
im Rahmen eines Leistungsauftrags mit einem Kostendach von ca. 15‘000 Franken pro Jahr
auf Abruf und nach Aufwand zur Verfügung.

Internes Mobile Device Management
Für den Support bei den bestehenden Apple-Geräten werden analog der FLS-Idee interne
und speziell dafür ausgebildete Spezialisten im Umfang von 2 Lektionen im Mandat einge-
setzt. Die Kosten dieser Supportleistung betragen rund 8‘500 Franken.

Software-Support LehrerOffice
Für den Support bei der bestehenden Fachapplikation LehrerOffice wird ebenfalls ein Man-
dat im Umfang von 1 Lektion an interne und speziell dafür ausgebildete Spezialisten verge-
ben. Die Kosten dieser Supportleistung betragen rund 4‘250 Franken.

2. Erwägungen

Die klare Strategie des Kantons, die gesellschaftliche Akzeptanz und die vorhandene institu-
tionelle Unterstützung durch die FHNW (imedias) und durch die externen IT-Partner, sowie
die Zusammenarbeit mit anderen Schulen haben zur gelingenden Entwicklung und Umset-
zung der IT-Projekte bei den Schulen Olten beigetragen. Der Stand der Schule Olten darf als
beispielhaft bezeichnet werden und bietet gleichzeitig eine ideale Ausgangslage für eine wei-
tere, nachhaltige und zukunftsgerichtete Entwicklung.

Herausforderungen
Die Weiterentwicklung der bisher klar strukturierten Ausbildungen (Grundlagen) und Weiter-
bildung (Vertiefung und Anwendung) der Lehrpersonen in Richtung von personalisierten und
individualisierten Weiterbildungs-Modulen steht an. Die unterschiedlichen Anforderungen
der Schulstufen und Fachbereiche, aber auch die Heterogenität der digitalen Kompetenzen
und der pädagogischen Vorstellungen bezüglich Informatischer Bildung innerhalb der Leh-
rerschaft müssen berücksichtigt werden können.
Für die Schule als Organisation sind somit zeitgemässe Infrastruktur und effizienter Sup-
port grundlegend; eine zielgerichtete Kompetenzerweiterung in Methodik, Didaktik und
Pädagogik im Kontext neuer digitaler Technologien jedoch zukunftsweisend. Die Startimpul-
se gemäss kantonalem Impulsprogramm setzen klare Schwerpunkte bei der Verbesserung
der personellen Strukturen - und daraus resultierend - bei der nachhaltigen konzeptionellen,
inhaltlichen und organisatorischen Klärung der Personal- und Unterrichtsentwicklung.
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Vorbereitung auf anstehende Arbeiten
Verschiedene Teile eines Medien- und Informatikkonzeptes wurden von schulinternen Spe-
zialisten aus der Projektorganisation (Schulleitungen und Firstlevel-Supporter) im Rahmen
von Ausbildungen erarbeitet. Der Übergang von der Projektorganisation in den Regelbetrieb
verlangt jedoch umfassendere und konkretere Konzepte für den Kompetenzaufbau und
–erhalt bei Lehrenden und Lernenden, für die Unterrichtsentwicklung sowie für die
pädagogische Umsetzung im Unterricht. Die bisher eingesetzten Personalressourcen
reichen für diese konzeptionellen Weiterentwicklungen und den Regelbetrieb nicht aus. Der
Ausbau des pädagogischen ICT-Supports (PICTS) an der Schule Olten stellt somit eine ent-
scheidende Gelingensbedingung für die zukünftige „Informatische Bildung“ dar, welche mit
diesem Bericht und Antrag vor der politischen Legitimation steht.
Aufbau geeigneter Fachpersonen
Die bisherigen TICTS leisteten bereits grundlegenden pädagogischen Support, was jedoch
zu unbefriedigenden Belastungen und gleichzeitig unbefriedigenden Resultaten in beiden
Disziplinen führte. Künftig sollen die Aufgaben- und Einsatzbereiche geklärt und das Perso-
nal in den entsprechenden Funktionen adäquat ausgebildet sein.
Eine spezifisch auf die Oltner Infrastruktur und Anforderungen zugeschnittene Konzeptions-
arbeit und Schulung des Personals durch externe Leistungserbringer wäre organisatorisch
aufwändig, unflexibel, unpraktisch und dürfte enorme Kosten verursachen. Gleichzeitig wür-
de der Kompetenzaufbau ausserhalb der eigenen Schulorganisation stattfinden.
Darum wurden 2019/20 fünf Lehrpersonen intern rekrutiert, welche sich für eine Ausbildung
als PICTS interessierten. Gleichzeitig wurden die entsprechenden Ausbildungsplätze für die
drei Semester dauernde CAS PICTS Weiterbildung der PH Zürich in Kooperation mit der
FHNW reserviert und der Budgetprozess eingeleitet. Seit dem Februar 2021 befinden sich
alle 5 designierten PICTS-Lehrpersonen in Ausbildung und schliessen diese voraussichtlich
Mitte 2022 rechtzeitig für einen möglichen Einsatz im Schuljahr 2022/23 ab.
Die ausgewählten Lehrpersonen haben sich in den vergangenen zwei Schuljahren bereits in
der Projektgruppe „Informatische Bildung“ wesentlich eingebracht und werden auch die Ein-
führung des PICTS an den Schulen Olten eng begleiten.

Zielbild
Verschiedene Standortbestimmungen und Analysen haben gezeigt, dass der vermehrte Ein-
satz von PICTS an der Schule Olten ein echtes Bedürfnis bei den Lehrpersonen darstellt.
Der Bedarf an pädagogischem Support ist erwiesen, damit die vorhandene Infrastruktur wir-
kungsvoll eingesetzt und der Unterricht im Rahmen der Informatischen Bildung kompetent
und attraktiv gestaltet werden kann. Mit der adäquaten Unterstützung scheinen die vom
Lehrplan vorgegebenen Zielformulierungen realisierbar.
Ziel ist es, dass sich mindestens 2 Lehrpersonen pro Standort die Aufgaben aus den Berei-
chen PICTS und TICTS teilen und sich somit gegenseitig beraten und stellvertreten können.
Alle mandatierten Mitarbeitenden bilden sich bedarfsorientiert extern weiter und bringen ihr
Wissen in die Kollegien an den Standorten ein. Damit stellt die Schule Olten den Wissens-
transfer von extern sowie die interne Aus- und Weiterbildung sicher.

Politische Vorgaben
Zur Förderung der Digitalisierung wird im Rahmen des kantonalen Impulsprogramms «Bil-
dung und Digitalisierung» (RRB Nr. 2021/251) neu die Subventionierung des pädagogischen
ICT-Supports (PICTS) durch den Kanton vorgesehen (RRB Nr. 2021/1392). Die Lektionen
bzw. Pensen der PICTS werden mittels Staatsbeitrag subventioniert. Die aktuelle kantonale
Regelung gilt vorerst für die Legislaturperiode 2021 bis 2025.
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Die Voraussetzungen für die Subventionierung durch den Kanton sind:
- Für die PICTS bestehen vertragliche Anstellungen an der Schule.
- Pro Schule kann maximal ½ Lektion pro bewilligter Abteilung (Klasse) eingereicht werden.
- Idealerweise verfügen die PICTS über eine entsprechende Weiterbildung
   (bspw. CAS PICTS, CAS «Medien und Informatik» oder CAS «Digitale Transformation in
   der Schule unterrichten»)
- Die Umsetzungshilfe für ein Pflichtenheft «Informatische Bildung» liegt vor und beschreibt
   die Aufgaben, Verantwortungen und Kompetenzen der Rollen Schulleitungen, PICTS und
   TICTS. Die Ausgestaltung liegt in der Kompetenz der Schulträger.

Rollenbild, Aufgaben und Stellenprofil
Ab 1. August 2022 soll nach 5 Jahren Projektbetrieb und Aufbau die „Informatische Bildung“
in den Normal- beziehungsweise Regelbetrieb überführt werden. Den PICTS kommt dabei
eine zentrale Rolle bei folgenden Aufgaben zu:

Konzeption
- Erarbeitung eines pädagogischen ICT-Konzeptes zur Nutzung digitaler Medien im Unter-
  richt (Bedarfsabklärung, Konzepterarbeitung, Evaluation)
- Zusammenführen bestehender und zukünftiger Teilkonzepte zu einem umfassenden Me-
  dien- und Informatikkonzept (Beschaffung, Betrieb und Support, Nutzung, Wissensma-
  nagement (Erwerb, Entwicklung, Erhalt und Transfer), technische und didaktisch-
  methodische Umsetzung im Unterricht - Klärung von Kultur und Haltung)
- Mitarbeit bei der Präzisierung der Stellenbeschriebe der beteiligten Stakeholder

Wissenstransfer
- PICTS machen relevante Informationen den unterschiedlichen Akteuren (Schulleitungen,
  Behörden, Kollegium, Eltern u.a.) zugänglich.
- Konzipierung, Erarbeitung, Organisation von schulinternen Aus- und Weiterbildungs-
  Modulen
  - Umsetzung gemäss Lehrplan Informatische Bildung
  - Bedienung vorhandener Hard- und Software im schulischen Kontext
- Organisation und Durchführung von schulinternen Aus- und Weiterbildungs-Modulen an
  allen Schulstandorten
- Erstellung von Weiterbildungsprogrammen für das Schuljahr 2022/23 und folgende
- Beratung und Unterstützung von Lehrpersonen in pädagogischen Fragestellungen
- Medienprojekte in den Klassen initiieren, unterstützen und koordinieren

Organisationsentwicklung
- Initiieren, koordinieren und umsetzen von Projekten zur Evaluation, Beschaffung, Einfüh-
  rung und Pflege digitaler Lernmedien und im Bereich Informatische Bildung
- Aufbau und Erhalt von ICT-Fachkompetenzen (Externe Schulungen, Tagungen, Studium
  Fachliteratur und Fachpublikationen, Netzwerkpflege u.a.).
- Mitgestaltung und Einrichtung von Arbeits- und Webplattformen (z.B. Office365)
- Erstellen, einführen und konsolidieren von schulischen Benutzungsordnungen, Verhal-
  tensregeln und Vereinbarungen.

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Pensenplanung
Für die Ausgestaltung der Pensen der PICTS orientiert sich die Schule Olten an den Emp-
fehlungen und Richtlinien des Kantons. Die Verteilung aufgrund der kantonalen Vorgaben
führt zu einer Anzahl einsetzbarer Wochenlektionen pro Standort auf Basis der effektiven
Abteilungen (Klassen).
Die Schulen Olten beantragen die maximalen Werte im Wissen, dass die Pensen in der Pra-
xis schrittweise aufgebaut werden, jedoch aktuell auch ein hoher Initialaufwand geleistet
werden muss. Zusätzlich werden auch die rund 50 Lehrpersonen der Musikschule von
Dienstleistungen aus dem Themenbereich der PICTS profitieren können.

  Standort                                  Abteilungen                          Wochenlektionen
  Bannfeld                                           16                               7.0 (von 8.0)
  Hübeli                                             11                               5.0 (von 5.5)
  Bifang                                             16                               7.0 (von 8.0)
  Säli                                               23                             10.0 (von 11.5)
  Frohheim                                           20                             10.0 (von 10.0)
  Projekte*                                                                                   4.0
  Total                                              86                                      43.0

*In der Projektleitung Informatische Bildung und in Absprache mit der Direktionsleitung und
der Schulleitungskonferenz hat man sich geeinigt, dass rund 1 Wochenlektion pro Standort
für Projekte reserviert und somit semester- oder schuljahresweise temporär vergeben wer-
den soll.

3. Finanzielle Auswirkungen
Der Kanton gibt die durchschnittlichen Standardkosten für eine wöchentliche Entlastungslek-
tion auf Stufe Primarschule mit 4‘003 Franken und auf Stufe Sekundarschule mit 4‘641
Franken an. Der Kanton übernimmt davon den Anteil von 38% und die Stadt Olten 62% der
anfallenden Kosten.

Budget 2022
Ab 1. August 2022 bis 31. Dezember 2022 (5 Monate) sollen 43 Wochenlektionen eingesetzt
werden, um den Regelbetrieb zu starten und sicherzustellen.
Die PICTS an der Primarschule werden in der Lohnklasse 18 besoldet:
33 Lektionen x 4‘003 Franken    / 12 Mt. x 5 Mt.    = 55‘041 Franken
Die PICTS an der Sekundarschule werden in der Lohnklasse 21 besoldet:
10 Lektionen x 4‘641Franken / 12 Mt. x 5 Mt.       = 19‘338 Franken
Das Budget 2022 der Stadt Olten wird mit einem Nachtragskredit zur Lancierung der PICTS-
Pensen für 5 Monate in der Höhe von 74‘379 Franken Bruttokosten belastet. Der Kanton
übernimmt 38% der Kosten.
Die Nettoausgaben 2022 für die Stadt Olten betragen 46‘115 Franken.

Budget 2023
Die PICTS an der Primarschule werden in der Lohnklasse 18 besoldet:
33 Lektionen x 4‘004 Franken = 132‘099 Franken

M:\00 Grundlagen und Führung\05 Stadtrat\03 Sitzungen des Stadtrats\04 Beschlussprotokolle\22-001 2022\22-008 22-03-07\22-03-07 pr Entlastungslektionen
PICTS.docx
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Die PICTS an der Sekundarschule werden in der Lohnklasse 21 besoldet:
10 Lektionen x 4‘641 Franken = 46‘410 Franken
Ab 2023 wird das Budget der Stadt Olten mit Bruttokosten in der Höhe von 178‘509 Franken
belastet. Der Kanton übernimmt 38% der Kosten.
Die Nettoausgaben ab 2023 für die Stadt Olten betragen jährlich 110‘676 Franken.

                                                                       Beschluss:

1. Unter Vorbehalt der Genehmigung der jährlich wiederkehrenden Bruttokosten von Fr.
   178'600.00 durch das Gemeindeparlament setzt die Schule Olten ab 1. August 2022 pro
   Abteilung 0.5 wöchentliche Entlastungslektionen für pädagogischen ICT-Support (PICTS)
   an den Primarschulen (4 Standorte) ein.
2. Unter Vorbehalt der Genehmigung der jährlich wiederkehrenden Bruttokosten von Fr.
   178'600.00 durch das Gemeindeparlament setzt die Schule Olten ab 1. August 2022 pro
   Abteilung 0.5 wöchentliche Entlastungslektionen für pädagogischen ICT-Support (PICTS)
   an der Sekundarschule ein.
3. Die Direktion Bildung und Sport wird mit dem Vollzug beauftragt.

                              Beschlussesantrag zu Handen des Gemeindeparlaments:

                                                                               I.

1.     Jährlich wiederkehrende Bruttokosten in der Höhe von Fr. 178'600.00 für Entlastungs-
       lektionen für pädagogischen ICT-Support (PICTS) für Primar- und Sekundarschule wer-
       den ab 1. August 2022 genehmigt.
2.     Der Stadtrat wird mit dem Vollzug beauftragt.

                                                                               II.

Ziff I./1. dieses Beschlusses unterliegt dem fakultativen Referendum

M:\00 Grundlagen und Führung\05 Stadtrat\03 Sitzungen des Stadtrats\04 Beschlussprotokolle\22-001 2022\22-008 22-03-07\22-03-07 pr Entlastungslektionen
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