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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-228 Das Thema Scholz: Europa muss digitales Bezahlen stärken Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat sich für schnelle Fortschritte beim Aufbau einer europäischen digitalen Bezahlinfrastruktur ausgesprochen. "Wir müssen jetzt die Weichen stellen", sagte er heute auf einer im Internet übertragenen Konferenz der Deutschen Bundesbank. Europa müsse eine Antwort geben auf den starken Trend zu bargeldlosen, digitalen Bezahlsys‐ temen. Eine klare Absage erteilte der Minister Plänen privater Anbieter, Cyber- Währungen wie beispielsweise Facebooks Libra einzuführen. "Unregulierte digitale Währungen sind keinesfalls eine Option", betonte Scholz. "Das ist eine Frage der Finanzstabilität und daher auch eine Frage der Stabilität unserer Volkswirtschaften." Er begrüße die Initiative der Europäischen Zentralbank (EZB) für eine digitale Version des Euro. "Wir brauchen ausgewogene, aber schnelle Entscheidungen", sagte Scholz. Etwa Mitte 2021 will die Zentralbank über den Start eines digitalen Euro-Projekts entscheiden. "Der digitale Euro würde den Verbrauchern einen digitalen Anspruch auf die Zentralbank bieten, der so sicher wie Bargeld ist", sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann auf derselben Konferenz. Er betonte, ein solches Angebot ziele nicht darauf ab, Bargeld zu ersetzen. Zum Abschluss der Konferenz sagte Bundesbank- Vorstand Burkhard Balz: "Alle Marktteilnehmer – Anbieter, Zentralbanken und Regulierungsbehörden – sind fest entschlossen, die Vision eines florierenden, zukunftsfähigen, sicheren und effizienten europäischen Zahlungsverkehrs‐ marktes zu verwirklichen." Unterdessen wurde heute bekannt, dass die in der Schweiz ansässige Libra Association bereits im Januar die gleichnamige Währung ausgeben will. Zunächst solle es eine digitale Münze geben, die an den Dollar gekoppelt ist, hieß es unter Berufung auf Insider. [handelsblatt.com] [de.reuters.com] [finanzen.net] [ft.com] Libra-Start (Bezahlpflichtig) [bundesbank.de] Download Redetexte Weidmann und Balz Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen EZB-Bankenaufsicht: Geldhäuser müssen Klimarisiken bewerten Die Bankenaufsicht der EZB hat heute die endgültige Fassung ihres Leitfadens zu Klima- und Umweltrisiken veröffentlicht. Demnach sollen die Geldhäuser der Eurozone Anfang kommenden Jahres ihre Klimarisiken selbst einschätzen und entsprechende Maßnahmenpläne aufstellen. Diese würden von der EZB bewertet und im aufsichtlichen Verfahren hinterfragt, hieß es in einer Mitteilung. 2022 wollen die Aufseher die Vorgehensweise der Geldhäuser prüfen und wenn nötig die Banken zu konkreten Maßnahmen auffordern. Laut EZB veröffentlichen zurzeit nur 3 Prozent der Top-Banken im Euroraum grund‐ legende Informationen zu ihren klimabezogenen Risiken. Die Notenbank kündigte zudem an, Klimarisiken zum Schwerpunkt ihres nächsten Stresstests im Jahr 2022 zu machen. [de.investing.com] [bankingsupervision.europa.eu] Download EZB-Leitfaden Commerzbank erwartet starke Erholung im Frühjahr Die Commerzbank blickt optimistisch auf die wirtschaftliche Lage Deutsch‐ lands im kommenden Jahr. Laut Chefvolkswirt Jörg Krämer werde es im Winterhalbjahr 2020/2021 zwar zunächst eine "technische Rezession" geben, vom Frühjahr an erhole sich die Wirtschaft aber stark. Das deutsche Bruttoin‐ landsprodukt (BIP) wird nach der Commerzbank-Prognose im letzten Quartal dieses Jahres um 1 Prozent schrumpfen, in den ersten drei Monaten 2021 um 0,2 Prozent. Für die drei Folgequartale rechnet Krämer mit 2,5, mit 3 und mit 2 Prozent Wachstum. "Unsere Wachstumsprognose für den Durchschnitt des Jahres 2021 liegt bei 4,5 Prozent", sagte er. [finanzen.net] EZB könnte Dividendenstopp beenden Nach Yves Mersch haben weitere Vertreter der EZB haben heute angedeutet, die Notenbank könne den Bann für Dividendenzahlungen durch Banken im Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief kommenden Jahr beenden. François Villeroy de Galhau, Gouverneur der Bank von Frankreich und EZB-Ratsmitglied, sagte, es sei zwar richtig gewesen, alle Gewinne im Jahr 2020 in die Rücklagen einzustellen, doch gebe es jetzt Argumente für eine Wiederaufnahme der Auszahlungen. EZB-Direktor Fabio Panetta betonte, die Banken sollten vorsichtig sein, aber es sei vernünftig, von Fall zu Fall vorzugehen. [bloomberg.com] Wirecard-Aktien: BaFin verteidigt Mitarbeitergeschäfte Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat bislang keine Hinweise, dass Behördenmitarbeiter unrechtmäßige Geschäfte mit Wirecard- Aktien getätigt haben. "Wir hatten ein Compliance-System, das den gesetz‐ lichen Vorgaben entsprach, aber nicht mehr zeitgemäß ist und deshalb zu Recht verändert wird", sagte BaFin-Chef Felix Hufeld in einem heute veröffent‐ lichten Interview. "Kann ich aber den 85 Mitarbeitern einen Vorwurf machen, die Wirecard-Aktien gehandelt haben? Nein, denn bisher gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass sie Insiderwissen genutzt haben", sagte er. [welt.de] Credit Suisse zahlt wieder Dividende Nahezu alle Aktionäre der Schweizer Großbank Credit Suisse haben heute auf der virtuellen Hauptversammlung der Zahlung einer zweiten Dividenden- Tranche für 2019 zugestimmt. "Unsere starke Bilanz verleiht uns die nötige Finanzstärke, um in unsere Geschäftsbereiche zu investieren und gleichzeitig die Kapitalausschüttungspolitik unseren Vorgaben entsprechend fortzu‐ setzen", sagte Verwaltungsratspräsident Urs Rohner. [finanzen.net] Fusion von BBVA und Banco Sabadell gescheitert Die geplante Übernahme der Banco Sabadell durch die spanische Großbank BBVA kommt nicht zustande. Da sich die beiden Parteien nicht auf einen Preis einigen konnten, seien die Mitte November gestarteten Verhandlungen beendet worden, teilte die Banco Sabadell heute in Madrid mit. Deren Verwal‐ Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief tungsrat habe beschlossen, die Gespräche zu beenden, da keine Einigung über das Umtauschverhältnis der beiden Unternehmen erzielt worden sei. [de.investing.com] HSBC Deutschland schließt mehrere Standorte Der Deutschland-Ableger der britischen Großbank HSBC verschärft seine Sparanstrengungen. Laut eines Medienberichts von heute werden drei von zwölf Standorten hierzulande geschlossen. Die Zweigstelle in Hannover wird mit Dortmund zusammengelegt, Köln fusioniert mit Düsseldorf und Mannheim mit Stuttgart. [finanz-szene.de] Wirecard-Ausschuss verhängt Bußgelder Der Bundestagsuntersuchungsausschuss zur Klärung des Wirecard-Skandals hat Bußgelder gegen zwei Mitarbeiter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY verhängt. Beide müssen jeweils 1.000 Euro zahlen, da sie gestern eine substanzielle Aussage vor den Parlamentariern verweigert hatten. Wie heute berichtet wurde, hatte der Ausschussvorsitzende Kay Gottschalk bereits vor der Sitzung mit einem "symbolischen Ordnungsgeld" gegen EY gedroht. [finanzen.net] [handelsblatt.com] Wirtschaftsstimmung der Eurozone trübt sich ein Die Corona-Krise hat die Stimmung der Wirtschaft im Euroraum in diesem Monat deutlich belastet. Das zeigt sich am von der EU-Kommission veröffent‐ lichten Economic Sentiment Indicator (ESI). Er fiel im November um 3,5 Punkte auf 87,6 Punkte, wie die Kommission heute in Brüssel mitteilte. Volks‐ wirte hatten mit einem Rückgang auf 86,0 Punkte gerechnet. In Italien (-8,7 Punkte) und Frankreich (-4,8 Punkte) war der Einbruch des ESI besonders deutlich. In Deutschland (-2,8 Punkte) und Spanien (-2,0 Punkte) war der Rückgang weniger stark ausgeprägt. [boerse-online.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Die Köpfe Commerzbank bestätigt Berufung Kotzbauers Der Aufsichtsrat der Commerzbank hat heute Michael Kotzbauer als Nachfolger von Firmenkundenvorstand Roland Boekhout ernannt, wie das Unternehmen mitteilte. Kotzbauer übernehme das Amt zum 1. Januar kommenden Jahres, hieß es. Als Grund für die Trennung vom früheren ING- Deutschland-Chef nannte Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter "unterschiedliche Vorstellungen über die künftige strategische Ausrichtung des Firmenkundengeschäfts". [de.reuters.com] Barnier: Differenzen mit Großbritannien bestehen weiter EU-Chefunterhändler Michel Barnier sieht die Post-Brexit-Gespräche mit dem Vereinigten Königreich weiter in einer Sackgasse. "Dieselben erheblichen Differenzen bestehen weiter", schrieb er heute in einem Tweet. Gleichzeitig kündigte er an, noch heute Abend zu weiteren Verhandlungen nach London zu reisen. [twitter.com] Panetta betont Handlungswillen der EZB EZB-Direktor Fabio Panetta hat die Entschlossenheit der Notenbank betont, die angestrebte Inflationsrate von knapp unter 2 Prozent im Euroraum zu erreichen. "Es sollte keine Zweifel an unserem Engagement geben, die Inflation zurück zu unserem Ziel zu bringen", sagte er in einem heute veröf‐ fentlichten Interview. Dies müsse "ohne unnötige Verzögerung" geschehen, damit die Inflationserwartungen nicht aus dem Ruder liefen. "Wir haben Feuerkraft, wir haben Instrumente, die wir kalibrieren können, und wir werden das tun." [de.reuters.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Villeroy de Galhau gegen Schuldenstreichung Der französische Notenbankchef François Villeroy de Galhau hat sich gegen den italienischen Vorschlag gewandt, Schulden der öffentlichen Hand sollten aufgrund der Corona-Krise gestrichen werden. Das sagte er in einem heute erschienenen Interview. Darüber nachzudenken sei ein sehr gefährlicher Weg. Als der Euro eingeführt worden sei, hätten die Euro-Staaten derartige Schritte vertraglich ausgeschlossen. Das sei ein wichtiges Versprechen gegen‐ seitigen Vertrauens. [bloomberg.com] Jana Koch wechselt zu Younited Credit Jana Koch, bis vor kurzem Abteilungsleiterin Business Development & Innovation Management bei der Comdirect Bank, hat einen neuen Job. Die Digital-Expertin geht zur Verbraucherkreditplattform Younited Credit Deutschland, wie heute berichtet wurde. Das Fintech-Unternehmen wurde 2009 in Frankreich gegründet und ist seit dem Frühjahr dieses Jahres auch in Deutschland aktiv. [finanz-szene.de] Der Tweet des Tages Deutschland mitten in der zweiten #Corona-Welle – welche Wirtschaftspolitik brauchen wir zum Aufbruch aus der Krise? Darüber diskutieren Stefan Hoops @DeutscheBankAG und Christian Ossig am Montag in unserem nächsten Banken on Screen. #Livestream vormerken: go.bdb.de/bmf7h [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Bankvolkswirte erwarten deutlichen Dämpfer für Konjunktur Mehrere Ökonomen deutscher Geldhäuser erwarten ein Schrumpfen der hiesigen Wirtschaft im vierten Quartal. Wie heute berichtet wurde, gibt es unterschiedliche Einschätzungen, ob aus dem Dämpfer ein längerfristiger Einbruch wird. "Eine Rezession droht uns nicht", sagte der Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Holger Schmieding. Zwar sei das Risiko weiter gestiegen, dass die Wirtschaftsleistung in diesem Quartal leicht sinken werde. "Dafür dürfte sie im Laufe des ersten Quartals 2021 den Verlust wieder aufholen", betonte Schmieding. ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski geht derzeit noch von einer leichten Belebung zu Beginn des kommenden Jahres aus. Werde der Lockdown im Januar fortgesetzt, müssten die Prognosen nach unten korrigiert werden. "Ich denke, dass wir eine Lehrbuch-Rezession – also zwei Quartale mit schrumpfender Wirtschaft – noch vermeiden können", sagte Brzeski. Das sieht Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer anders. Im vierten Quartal dieses Jahres "dürfte das Wachstum unter die Nulllinie rutschen, wir rechnen mit einem Minus von 1 Prozent". Auch das erste Quartal 2021 werde wohl größten‐ teils von einem Lockdown betroffen sein. Die Commerzbank erwartet daher eine technische Rezession im Winterhalbjahr. Die Politik habe versäumt, ausreichend Alternativen zum einfachen Dichtmachen zu entwickeln. Vor dem Lockdown hatte sich die hiesige Wirtschaft gut erholt. Industrie, Bau sowie Handel und Dienstleistungen nahmen laut Statistischem Bundesamt im Vormonat saison- und kalenderbereinigt 1,5 Prozent mehr ein als im September. "Damit ist der Umsatz seit dem Tiefpunkt im April 2020 kontinu‐ ierlich angestiegen und hat im Oktober 2020 das Vorkrisenniveau fast erreicht", teilte die Behörde mit. [de.investing.com] [de.reuters.com] [finanzen.net] [finanzmarktwelt.de] Was am Montag wichtig wird Zur Eröffnung der EZB-Konferenz "Technologie und Bankenaufsicht" spricht am Montag Andrea Enria, Chef der EZB-Bankenaufsicht. – Das Statistische Bundesamt gibt in Wiesbaden die Inflationsrate für November bekannt. – Die Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Eurogruppe kommt zu einer Videokonferenz zusammen. – Der Banken‐ verband informiert zum Thema "Die wirtschaftspolitische Lage in der Corona- Krise – wann kommt der Aufbruch?", mit Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, und Volker Hofmann, Leiter Volkswirtschaft des Bankenver‐ bandes. – Christian Ossig spricht am Montagmittag auch auf der Bankenver‐ bands-Veranstaltung "Welche Wirtschaftspolitik brauchen wir zum Aufbruch aus der Krise?". Stefan Hoops, Leiter der Unternehmensbank der Deutschen Bank, nimmt auch daran teil. Der Nachschlag Wie Weihnachtsgeschenke nicht zur Steuerfalle werden Drei edle Flaschen für den wichtigen Kunden, ein Präsentkorb im Wert von 100 Euro für die Sekretärin – Weihnachtsgeschenke haben jetzt in Unternehmen Hochkonjunktur. Wer allerdings nicht aufpasst, kann schnell in eine Steuer‐ falle tappen. Beschenkte müssen nämlich Präsente in vielen Fällen versteuern. Welche Freibeträge gelten und warum eine Verlosung für Mitar‐ beiter steuerfrei ist, lesen Sie hier: [impulse.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 8/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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