Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen ! - Etat de ...

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Westschweizer
                                           Verkehrsdirektorenkonferenz

Die Westschweiz soll
den richtigen Zug nehmen !
Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2035

September 2018
Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen ! - Etat de ...
Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2035   Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen !

EDITORIAL

Der neue Bahninfrastrukturfonds des Bundes         Vor diesem Hintergrund haben sich die                                Jacques Melly                           Laurent Favre
wurde im Februar 2014 vom Volk angenom-            Kantone der Westschweiz zusammenge-                                  Chef des Departement für Mobilität,     Chef du département du développe-
men. Seit 1. Januar 2016 verfügt unser Land        schlossen, um 9 Schlüsselprojekte zu unter-                          Raumentwicklung und Umwelt              ment territorial et de l’environnement
                                                                                                                                                                du canton de Neuchâtel
über eine nachhaltige Finanzierungsquelle,         stützen, die auf dem gesamten Gebiet ein
um in erster Linie die Instandhaltung und die      leistungsstarkes und attraktives Bahnange-
Verbesserung der vorhandenen Bahninfra-            bot sicherstellen. Sie entsprechen in allen
strukturen sicherzustellen. Der Fonds ermög-       Punkten den Anforderungen, die im Prozess
licht es jedoch auch, neue Verkehrsangebote        für die Priorisierung des Bedarfs festgelegt
zu entwickeln und die dafür nötigen Anlagen        wurden. Die Massnahmen setzen die Ent-                               Christoph Neuhaus                       Serge Dal Busco
zu bauen, sowohl für den Passagier- als auch       wicklung des erstklassigen nationalen Net-                           Bau-, Verkehrs-                         Chef du département des infrastructures
                                                                                                                        und Energiedirektor                     du canton de Genève
für den Güterverkehr auf der Schiene.              zes, das die Stärke des Landes ausmacht,
                                                                                                                        des Kantons Bern
                                                   in der Westschweiz fort und verstärken sie.
Im Rahmen der Aufforderung zur Einrei-             Um dieses Programm zu finanzieren, muss
chung von Projektvorschlägen des Bundes-           der Gesamtbetrag, der für den Ausbauschritt
amts für Verkehr von März bis Ende 2014            2035 zur Verfügung steht, auf 13 Milliarden
sendeten die Akteure der Mobilität im Schie-       erhöht werden. Dieser Betrag kann problem-
nenverkehr fast 300 Vorschläge für die Ent-        los über den Bahninfrastrukturfonds zur Ver-                         Nuria Gorrite                           David Eray
wicklung der Leistungen des Passagier- und         fügung gestellt werden, der dank seiner ver-                         Cheffe du département des infrastruc-   Ministre de l’Environnement
Güterverkehrs ein. Die Kosten für den Bau          schiedenen Quellen über ausreichende Mittel                          tures et des ressources humaines        du canton du Jura
                                                                                                                        du canton de Vaud
der dazu notwendigen Infrastrukturen würde         verfügt.
sich auf rund 60 Milliarden Franken belaufen.
                                                   Die Schiene ist eine wesentliche Komponen-
                                                   te für die Verlässlichkeit unseres Landes. Sie
Unter Berücksichtigung der im Fonds ver-           steht im Zentrum des Zusammenhalts der
fügbaren Finanzmittel sowie einer Studie           Regionen, aus denen es besteht. Wir haben                            Jean-François Steiert
der eingereichten Projekte hat der Bundes-         die Mittel, um die Schweiz der Zukunft zu ge-                        Raumplanungs-,
rat zwei Szenarien erstellt. Eines sieht die Be-   stalten, eine mobile, stolze, solidarische und                       Umwelt- und Baudirektor
reitstellung von 7 Milliarden Franken für neue     unternehmungsfreudige Schweiz. Setzen
Anlagen vor, die bis 2030 gebaut werden sol-       wir uns ehrgeizige Ziele, nutzen wir unsere
len. Das andere sieht die Freigabe von etwas       Chance!
weniger als 12 Milliarden vor, für einen dop-
pelten Umsetzungsschritt bis 2035. In seiner
Botschaft, die dem Parlament demnächst
übersendet wird, schlägt die Regierung für
jedes dieser Budgets die Infrastrukturen vor,
deren Bau es für sinnvoll hält.
Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen ! - Etat de ...
Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2035   Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen !
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MOBILITÄT ALS                                    EINE STARK                                                   EINE VERSCHIEBUNG DES MODAL SPLIT
WOHLSTANDS-                                      WACHSENDE                                                    ZUGUNSTEN DES ÖFFENTLICHEN
FAKTOR                                           REGION                                                       VERKEHRS

Die Kantone der Westschweiz verfolgen das        Die Westschweiz besteht aus den Kantonen                     TABELLE MODAL SPLIT                                                  Der Anteil der öffentlichen Verkehrsmittel in
gemeinsame Ziel einer zugleich dynami-           Bern, Freiburg, Waadt, Wallis, Neuenburg,                                                                                         der Westschweiz liegt unter dem nationalen
schen, innovativen und umweltfreundlichen        Genf und Jura. Ihr Gebiet erstreckt sich über                                                                                     Durchschnitt. Diese Situation wird wesent-
                                                                                                                                              2015
wirtschaftlichen Entwicklung.                    eine Fläche von 17’990 km2 von der Juraket-                                                                                       lich von der Qualität und der Wettbewerbs-
                                                 te bis zu den Alpen. Die Vielfalt des Gebiets                                                                                     fähigkeit des öffentlichen Verkehrsangebots
Bei der letzten Erfassung des nationalen         stellt sowohl eine Chance als auch eine Her-                                                                         ...          beeinflusst. Der Takt, die Fahrzeit, die Häu-
Bruttoinlandprodukts (BIP) durch das Bun-        ausforderung dar und zwar bei der Mobilität                                 Motorisiert    Öffentli-    Langsam- Andere1          figkeit des Umsteigens und der Komfort des
desamt für Statistik im Jahr 2015, stellte die   als auch bei der Erreichbarkeit.                                            Individual-    cher         verkehr                   Rollmaterials bestimmen die Entscheidung
Westschweiz 36 % des BIP. Die generierte                                                                                     verkehr        Verkehr                                bezüglich der Nutzung von öffentlichen Ver-
Brutto-Wertschöpfung belief sich auf 38 %        2017 lebten 3’226’506 Menschen in diesen                                                                                          kehrsmitteln.
des nationalen Gesamtwerts. In der West-         sieben Kantonen, also 38 % der Schweizer                         BE         63%            27%          8%           2%
schweiz gab es 1’875’000 Arbeitsplätze. Die      Bevölkerung. Die drei aus demografischer                                                                                          Die öffentlichen Verkehrsbetriebe der West-
                                                                                                                  FR         74%            18%          6%           2%
Beschäftigungsquote für Personen zwischen        Sicht jüngsten Kantone der Schweiz sind                                                                                           schweiz haben ihr Rollmaterial modernisiert
15 und 64 Jahren lag mit 79,2 % leicht unter     Freiburg, Waadt und Genf mit einem Durch-                        VD         73%            20%          5%           2%           und moderne Triebzüge mit Niederflurein-
dem nationalen Durchschnitt von 81,3 %.          schnittsalter unter 41 Jahren.                                                                                                    stieg eingeführt. Das regionale Verkehrs-
                                                                                                                  VS         73%            21%          4%           2%
                                                                                                                                                                                   angebot wurde dank der Einführung des
Mobilität ist ein entscheidender Faktor für      Bis 2035 rechnet das Referenzszenario des                        NE         75%            17%          6%           2%           30-Minuten-Takts für die Linien des RER
den wirtschaftlichen Wohlstand und die           Bundes in der Westschweiz mit einem Be-                                                                                           Fribourg/Freiburg und des RER Valais|Wal-
                                                                                                                  GE         66%            23%          9%           2%
Schaffung von Arbeitsplätzen. Die Inbe-          völkerungswachstum von fast 18 %, womit                                                                                           lis verbessert. Mit Erfolg, denn die Nutzung
triebnahme des Léman Express sowie die           3’795’000 Einwohnerinnen und Einwohner in                        JU         74%            19%          6%           1%           der betroffenen öffentlichen Verkehrsmittel
Entwicklung des Viertelstundentakts auf          der Westschweiz leben werden. Ein Szenario                                                                                        nahm jedes Mal zu. Ohne neue Infrastruktu-
den Kernstrecken des RER Waadt stärken           mit einem stärkeren Bevölkerungswachstum                                                                                          ren ist das Angebot jedoch weiterhin unzu-
die Wettbewerbsfähigkeit der Metropolre-         prognostiziert gar mehr als 4 Millionen Ein-                     Schweiz 67%               23%          8%           2%           reichend.
gion Genf-Lausanne. In der Hauptstadtre-         wohnerinnen und Einwohner. Gesamtschwei-
gion Bern wird die S-Bahn weiterentwickelt.      zerisch wird eine Bevölkerungszunahme von
Bis 2030 wird der Takt auf mehreren Linien       16 % prognostiziert, was die demografische                   Verteilung der gesamthaft zurückgelegten Distanzen
verdichtet. In den peripheren Regionen der       Dynamik der Westschweizer Kantone bestä-                     auf die Verkehrsmittel.
wichtigsten Achsen muss die Qualität des öf-     tigt.                                                        1
                                                                                                                  Andere Verkehrsmittel: sofern keine anderen Angaben gemacht
fentlichen Verkehrsangebots erhöht werden,                                                                        werden, fallen unter diese Bezeichnung Lastwagen, Reisecars,
                                                                                                                  Taxis, Schiffe, Seilbahnen, Flugzeuge, fahrzeugähnliche Geräte
damit sich ihre wirtschaftliche Attraktivität                                                                     etc.
verbessert.

                                                                                                              Quellen :       Schweizer Durchschnitt: Bundesamt für Statistik,
                                                                                                              		              Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2015
                                                                                                                              Modalsplits der Kantone: für 2015 von den Kantonen
                                                                                                                              geliefert Zahlen

                                                 1
                                                     Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Kantone
                                                     2015-2014. Bundesamt für Statistik, Neuenburg 2016
Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen ! - Etat de ...
Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2035   Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen !
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INNOVATION                                                                                               AUSGELASTETE                                      SCHLÜSSELPROJEKTE
ALS MOTOR                                                                                                NETZE                                             FÜR EIN STRUKTURIE-
                                                                                                                                                           RENDES NETZ

Die Transportunternehmen und die Hoch-            Vom Management der Personenflüsse bis hin              Obwohl der Anteil des öffentlichen Verkehrs       Die Westschweiz hat zu Beginn der Planun-
schulen der Westschweiz setzen sich für in-       zu Smartphone-Apps – die Westschweiz ist               in der Westschweiz unter dem nationalen           gen zu STEP 2030 mehr als 90 Projekte ein-
novative Mobilitätsprojekte ein. Zahlreiche       zu einem bedeutenden Freilichtlabor gewor-             Durchschnitt liegt, ist das betroffene Schie-     gereicht. Für einen Grossteil sind keine grös-
Innovationen wurden bereits umgesetzt, zum        den. Die Ausbauarbeiten der SBB-Bahnhöfe               nennetz mit einer Länge von 2’312 Kilome-         seren Infrastrukturen erforderlich. Die neun
Beispiel die erste automatische U-Bahn der        Genf, Lausanne und Bern, die bis 2030 ge-              tern (d. h. 44 % des schweizerischen Netzes)      nachstehend dargestellten Schlüsselprojekte
Schweiz, die seit 10 Jahren in Lausanne im        plant sind, erfordern innovative Ansätze für           heute schon an verschiedenen Stellen aus-         ermöglichen eine kohärente und koordinierte
Einsatz ist, und die selbst fahrenden Shuttles,   das tägliche Management von Zügen und                  gelastet.                                         Entwicklung des öffentlichen Verkehrs in der
die bereits in mehreren Agglomerationen           Kunden. Diese neuen Technologien werden                                                                  Westschweiz. Somit handelt es sich für die
verkehren.                                        jedoch nicht ausreichen, um den steigenden             Auf mehreren regionalen Linien und Regio-         Entwicklung unserer Region und somit für
                                                  Mobilitätsbedürfnissen unserer Region ge-              Express-Linien werden Doppelstockzüge             die Entwicklung unseres Landes um prioritä-
                                                  recht zu werden. Neue Infrastrukturen sind             eingesetzt um der steigenden Nachfrage in         re Massnahmen.
                                                  unverzichtbar.                                         der Region Bern und in der Genferseeregion
                                                                                                         gerecht zu werden. Ab 2019 werden auf der
                                                                                                         Linie Genf-Brig schrittweise Doppelstockzü-
                                                                                                         ge eingeführt. Auch beim Güterverkehr und
                                                                                                         insbesondere beim Nord-Süd-Verkehr sind
                                                                                                         die Kapazitäten unzureichend. Die Leistungs-
                                                                                                         fähigkeit des Systems wurde in den letzten
                                                                                                         Jahren in der Westschweiz häufig auf die
                                                                                                         Probe gestellt. Bereits einfache Störungen
                                                                                                         führen zu Chaos für die Benutzer.

                                                                                                         Die Auslastung der Strassen- und Autobahn-
                                                                                                         netze um die Agglomerationen führt jeden
                                                                                                         Tag zu mehrstündigen Staus. Trotzdem fah-
                                                                                                         ren viele mangels guter Alternativen weiter-
                                                                                                         hin mit dem Auto. Auf manchen Achsen ist
                                                                                                         selbst ein geringer modaler Transfer von der
                                                                                                         Strasse zu öffentlichen Verkehrsmitteln nicht
                                                                                                         denkbar, weil die Kapazitäten im Schienen-
                                                                                                         netz fehlen.

                                                                                                         2017 stellte das Bundesamt für Strassen eine
                                                                                                         starke Zunahme der Staustunden in der West-
                                                                                                         schweiz fest, insbesondere auf der Autobahn-
                                                                                                         umfahrung Lausanne.

© TPF                                                                   © Kanton Genf
Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen ! - Etat de ...
Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2035   Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen !
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FABI / BIF – EIN INNOVATIVER
UND NACHHALTIGER FINANZIERUNGS-
RAHMEN

Die neuen Regeln in Verbindung mit dem           BEITRAG DER KANTONE                                     Nach mehr als zwei Jahren kann festgestellt           Eine Finanzierung für den Erhalt und die
Bahninfrastrukturfonds (BIF) des Bundes          DER WESTSCHWEIZ ZUM BIF 2018                            werden, dass das Instrument sehr zufrieden-           Entwicklung des Bahnangebots und der
sind seit Januar 2016 in Kraft. Der Bund ist                                                             stellend funktioniert. Der BIF stellt die nöti-       Bahninfrastrukturen
somit zuständig für die nachhaltige Finan-                                                               gen Mittel für die regelmässige Finanzierung
zierung des Betriebs, der Instandhaltung und     Bern       80’431’830 CHF                               der verschiedenen vom Bundesrat und der               Die Zuweisung der Mittel wird untenstehend
der Entwicklung des Schienennetzes.              Freiburg   14’346’160 CHF
                                                                                                         Verwaltung gewählten Projekte sicher.                 dargestellt. Die finanziellen Mittel werden
                                                                                                                                                               entsprechend den Vorgaben des Gesetzge-
                                                 Waadt      30’862’170 CHF
                                                                                     Summe               Seit 2018 haben sich die Nebeneffekte in              bers genutzt: In erster Linie für den Unterhalt
Ein aus verschiedenen Quellen alimentierter      Wallis     18’065’930 CHF          163’863’040          Verbindung mit der Umsetzung (nament-                 und den Substanzerhalt der vorhandenen
                                                                                        CHF
Fonds                                            Neuenburg 11’200’960 CHF                                lich dem Fehlen von Finanzreserven zum                Infrastrukturen (~2/3 der finanziellen Mittel).
                                                 Genf       2’570’790 CHF                                1.1.2016) abgeschwächt und die Mittel, die in         Für die gewünschten neuen Anlagen stehen
In den BIF werden maximal 2/3 des Rein-                                                                  den Fonds fliessen, stellen eine reibungslose         rund 1,3 bis 1,5 Milliarden CHF pro Jahr zur
                                                 Jura       6’385’200 CHF
ertrags der leistungsabhängigen Schwerver-                                                               Funktionsweise sicher.                                Verfügung (~1/3 der vom BIF bereitgestellten
kehrsabgabe (LSVA), 1 % der MwSt., 2 % der                                                                                                                     Mittel). Für den Rest werden nur kleine An-
Einnahmen aus der von natürlichen Personen                                                                                                                     teile verwendet.
entrichteten direkten Bundessteuer, 2.3 Milli-
arden Franken aus dem allgemeinen Bundes-        Zudem werden dem Fonds von 2018 bis spä-                   MWST
haushalt (der Betrag wird der Entwicklung        testens 2030 ein zusätzliches ‰ der MwSt.
des realen BIP und der Teuerung angepasst)       sowie 9 % des Reinertrages der Mineralöl-
und ein jährlicher Kantonsbeitrag in Höhe        steuer (bis zur vollständigen Rückzahlung
von 500 Millionen Franken eingezahlt. Die        der Vorschüsse des FinöV-Fonds) zugeteilt,                 LSVA                                   Betrieb
kantonalen Beiträge werden anteilsmässig         jedoch maximal 310 Millionen Franken pro                                                         und Subs-
auf der Grundlage der von den Kantonen           Jahr).                                                                                           tanzerhalt
bestellten Bahnleistungen festgelegt (Per-
sonen-Kilometer und Zug-Kilometer). Dieser                                                                  Einlagen
Beitrag wird ab 2019 indexiert.                                                                             aus dem
                                                                                                         allg. Bundes-           BIF               Ausbau
                                                                                                            haushalt

                                                                                                                                                                              Betrieb und Substanzerhalt
                                                                                                          Kantons-
                                                                                                           beitrag                               Forschungs-                  Ausbau
                                                                                                                               Reserven            aufträge
                                                                                                                                                                              Forschungsaufträge

                                                                                                                                                                              Rückzahlung und Zinsen
                                                                                                           direkte
                                                                                                           Bundes-
                                                                                                            steuer

                                                                                                         EINNAHMEN                              ENTNAHMEN
Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen ! - Etat de ...
Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2035   Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen !
10                                                                                                                                                       11

Die Mittelverwendung für den Betrieb und        Die ersten STEP Ausbauschritte
den Erhalt der bestehenden Bahninfra-
strukturen wird vom Bundesamt für Verkehr       Für die Entwicklung der Bahninfrastruktur
(BAV) über Leistungsvereinbarungen gere-        sind alle fünf Jahre Ausbauschritte vorgese-
gelt, welche zwischen dem Bund und den 38       hen. Für den Ausbauschritt 2025 steht ein
Infrastrukturbetreibern jeweils über Vierjah-   Betrag von 6,4 Milliarden Franken zur Ver-
resperioden abgeschlossen werden.               fügung. Dieser ist vom Parlament und vom
                                                Volk im Rahmen der FABI-Abstimmung vom
Die BIF-Gelder werden auch für den Bau der      Februar 2014 beschlossen worden.
neuen Infrastrukturen verwendet, welche
vom Parlament als «STEP-Ausbauschritte»         Für den Ausbauschritt 2030 sieht der Bun-
beschlossen werden. Für diese Infrastruktu-     desrat Finanzmittel in der Höhe von 7 Mil-
ren schliesst das BAV mit den Infrastruktur-    liarden Franken vor. Dieser Ausbauschritt
betreibern Umsetzungsvereinbarungen ab.         erstreckt sich über einen Zeitraum von rund
                                                fünf Jahren (2025 → 2030). Für den Ausbau-
                                                schritt 2035 ist derzeit ein Kostenrahmen
                                                von 11,5 Milliarden vorgesehen. Die Bauarbei-
                                                ten sollen ebenfalls um 2025 beginnen und
                                                rund zehn Jahre dauern, also bis etwa 2035.
                                                Die Mittelausstattung für den voraussichtli-
                                                chen jährlichen Bedarf würde in diesem Fall
                                                kaum mehr als ~ 1,15 Milliarden CHF betra-
                                                gen, während die im BIF verfügbaren Mittel
                                                1,3 bis 1,5 Milliarden CHF pro Jahr überschrei-
                                                ten sollten.

                                                                                                       © CKanton Waadt
Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen ! - Etat de ...
Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2035    Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen !
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           Offre Grandes lignes - objectif CTSO

                                                              l
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                                                                                                                     ric
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                                                                  ie
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                  Stundentakt

HALBSTUNDEN-
                  Genf–Jurafuss–Basel
                  direkt via bypass

                                                                                                                                  rn
                                                                        el

                                                                                                                                ze
                                                                      ât

                                                                                                                            Lu
TAKT AUF

                                                                   ch
                                                  ds -
                                                on x

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                                                                                                                                         Halbstundentakt

                                             La

                                                                                                                 n
                                                                                                              er
                                                                                                                                         Bern–Interlaken Ost

DEM GANZEN

                                                                                                             B
                   Halbstundentakt                                                                                                       Bern–Visp–Brig
                   Genf–Jurafuss direkt

                                                                                                         rg
                                                                                                        bu
                   via Lausanne

                                                                  ai -
                                                                 B on
FERNVER-

                                                                                                      ei
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                                                                                                    Fr
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                                   n

                                                                                                                                                               O
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                                                                                                                                                              n
KEHRSNETZ
                             ha
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                                                                                                                                                            ke
                                                                                                        le
                           G

                                                                                                    ul

                                                                                                                                                         rla
                                                                                                   B

                                                                                                                                                         te
                                                                                                                                                      In
                                                                                                 Halbstundentakt
                                                                                                 Genf–Bern–Zürich

                                                                                                    e
                                                                 ne

                                                                                                   ic
                                              f
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                                                                                                   r
                                                             an

                                                                                                au
                                          G

                                                            us

                                                                                             -M
                                                          La
                                  Annemasse

                                                                                            St

                                                                                                                                         sp

                                                                                                                                                   rig
                                                                                                                                        Vi

                                                                                                                                                  B
                  10 Produkte Lausanne–Genf
                  2 IC Bern, 2 IR Wallis, 2 IR
                  Jurafuss, 4 RegioExpress
                                                                                                                                   InterCity / Interregio
                  + 1 Produkt bypass
                                                                                                                                   RegioExpress
Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen ! - Etat de ...
Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2035   Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen !
14                                                                                                                                                                                                    15

HALBSTUNDENTAKT BERN-VISP-BRIG /                                                                        HALBSTUNDENTAKT DER SCHNELLZÜGE                                                       Basel

BERN-INTERLAKEN OST                                                            Bern                     BASEL–DELÉMONT–BIEL MIT STÜNDLICHER                                            Biel
                                                                                        Interlaken
                                                                                                        DIREKTVERBINDUNG BASEL–GENFERSEE-
                                                                                      Brig              REGION                                                                     Genf

Diese beiden Linien sind die letzten des In-     Wirtschaft ist, über eine Ausweichstrecke für          Das Projekt ermöglicht es, den Halbstun-          Im Rahmen des Vorprojekts werden die In-
terCity-Netzes, die bis 2030 nicht im Halb-      diesen bedeutenden Verkehr zu verfügen.                dentakt auf der Linie Biel/Bienne-Basel via       vestitionen auf 137.8 Millionen Franken (inkl.
stundentakt verkehren sollen. Sie stellen ab                                                            Delémont einzuführen und die stündliche           MwSt. +/- 20 %) geschätzt. Eine Überarbei-
Bern die Verbindung ins Berner Oberland          Die Investitionen für die teilweise Fertigstel-        Direktverbindung Basel - Genferseeregion          tung des Projekts mit dem Erhalt von Bahn-
und durch den Lötschberg-Basistunnel ins         lung des Lötschberg-Basistunnels werden                wieder anzubieten. Diese Verbindung wur-          übergängen ermöglicht es, die Investitionen
Wallis sicher und sind teils überlastet. Das     auf 920 Millionen Franken geschätzt, um die            de mit dem Fahrplan 2016 wegen Arbeiten           auf rund 105 Millionen Franken zu reduzieren
Angebot muss daher verbessert werden. Es         14 Kilometer Tunnel, welche bereits vor mehr           in der Genferseeregion (Léman 2030) und           (inkl. MwSt. +/- 20 %).
handelt sich um wichtige nationale Fernver-      als 15 Jahren erstellt worden sind, bahntech-          dem Mangel an ICN-Rollmaterial gestrichen,
kehrsverbindungen zwischen den Knoten-           nisch auszurüsten. Das Vorprojekt liegt vor            da diese Züge mit der Eröffnung des Basis-        Die Angebotserweiterung ist bescheiden,
punkten Bern, Interlaken und Visp.               und die Ausbauarbeiten könnten rasch be-               tunnels verstärkt auf der Gotthardlinie einge-    da der Halbstundentakt Biel/Bienne-Delé-
                                                 ginnen. Der ausgebaute Tunnel könnte zwi-              setzt werden.                                     mont-Basel im Wesentlichen bereits exis-
Der Teilausbau des Lötschbergbasistunnels        schen 2025 und 2030 in Betrieb genommen                                                                  tierende Leistungen des Regionalverkehrs
ermöglicht nebst dem Halbstundentakt im          werden. Da der Tunnel bereits besteht, sind            Dieses gemeinsame Ziel der betroffenen            (S-Bahn und RE-Züge) ablöst.
Fernverkehr zusätzliche Kapazitäten für den      nur geringe bautechnische und finanzielle Ri-          Kantone wurde im November 2015 durch die
Güterverkehr und einen wesentlich effizi-        siken vorhanden.                                       Vereinbarung von Grellingen formalisiert, die     Dieses Projekt entspricht den Grundsätzen
enteren Betrieb. Gemäss Schätzungen der                                                                 auch vom Bund und von den SBB unterzeich-         der Sachpläne und Leitbilder des Bundes
Bahnunternehmen verringern sich die Be-                                                                 net wurde. Das Ziel ist eine möglichst schnel-    und der betroffenen Kantone. Es handelt sich
triebskosten dank der Kapazitätserhöhung                                                                le Realisierung ab 2021.                          um ein Schlüsselprojekt der Planungsregio-
um rund 16 Millionen Franken pro Jahr. Diese                                                                                                              nen Nordwestschweiz und Westschweiz.
Einsparungen erhöhen die Attraktivität der                                                              Es geht um den Bau eines rund 4 km langen
Schiene beim Nord-Süd-Transitverkehr und                                                                doppelgleisigen Abschnitts zwischen Grel-
kommen letztendlich der verladenden Wirt-                                                               lingen – Duggingen auf der Strecke Laufen
schaft zugute.                                                                                          - Basel. Dieses Bauvorhaben ist notwendig,
                                                                                                        um halbstündige Kreuzungen der Fernver-
Die Kapazitätserhöhung auf der Achse                                                                    kehrszüge und Kreuzungen von Regional-
Lötschberg-Simplon dient der Entwicklung                                                                und Güterzügen zu ermöglichen, so dass
eines leistungsstarken europäischen Güter-                                                              das angestrebte Angebot eingeführt werden
verkehrskorridors zwischen den Häfen Nord-                                                              kann.
europas und Norditaliens. Die Komplementa-
rität mit der Gotthard-Achse bietet die nötige
Redundanz, um den Nord-Süd-Schienenver-
kehr auch bei einer Störung auf einer der
zwei Schweizer Eisenbahn-Alpentransversa-
len sicherzustellen. Das Ereignis von Rastatt
in Deutschland hat aufgezeigt, wie wichtig es
für die schweizerische und die europäische
                                                 © BLS
Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen ! - Etat de ...
Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2035   Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen !
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EINFÜHRUNG DES VIERTELSTUNDENTAKTS
FÜR REGIOEXPRESS-ZÜGE ZWISCHEN
GENF UND LAUSANNE                                                           Lausanne

                                                                         Genf

                                                                                                       ZIEL :
Mit 120›000 neuen Einwohnern und 52›000         Zahlen stammen aus Statistiken, die 2010 im
neuen Arbeitsplätzen verzeichnete die Met-      Rahmen der Ausarbeitung des Programms
ropolregion Genf-Lausanne schon von 2000        PRODES 2030 vom Bundesamt für Statistik

                                                                                                       ATTRAKTIVERE
bis 2008 einen enormen demografischen           veröffentlicht wurden.
und wirtschaftlichen Aufschwung. Das an-
haltend hohe Wachstum und die dabei ste-        Die Einführung eines RegioExpress (RE)-An-
tig zunehmenden Pendlerströme gilt es           gebots im Viertelstundentakt zwischen Genf
vom Verkehrsnetz zu absorbieren. Schon
jetzt stösst man auf vielen Abschnitten, ob
auf der Strasse oder auf der Schiene, an die
                                                und Lausanne stellt eine strukturgebende
                                                Voraussetzung dar, nicht nur für die Mobilität
                                                in der Metropolregion Genf-Lausanne, son-
                                                                                                       S-BAHNEN IN DEN
                                                                                                       GROSSEN AGGLO-
Belastungsgrenzen, sehr zum Schaden von         dern auch darüber hinaus, denn sie verbin-
Lebensqualität und wirtschaftlichem Wachs-      det die stark wachsende Region in östlicher
tum, denn: 60 % der Unternehmen geben           Richtung mit der Riviera, dem Chablais, dem
an, sich durch diese Situation benachteiligt    Broyebezirk und Bern, und im Westen mit
zu fühlen. Im Übrigen ist der Kanton Waadt
der Schweizer Kanton mit dem stärksten re-
lativen Bevölkerungswachstum (+23,8 % von
                                                Annemasse und dem Flughafen Genf. Das
                                                Projekt wird von allen Kantonen der Konfe-
                                                renz des öffentlichen Verkehrs der West-
                                                                                                       MERATIONS-
                                                                                                       ZENTREN
2010 bis 2035). Nach dem Kanton Waadt           schweiz (CTSO) als Massnahme von absolut
kommt, nach Freiburg und Aargau, der Kan-       vorrangiger Bedeutung unterstützt.
ton Genf mit +18,2 % an vierter Stelle. Diese
Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen ! - Etat de ...
Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2035   Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen !
18                                                                                                                                                                                                 19

EINFÜHRUNG DES                                                                                          VERBESSERUNG DES RER-/S-BAHN-
VIERTELSTUNDENTAKTS IM S-BAHN-                                                                          ANGEBOTS WAADT & WALLIS :
VERKEHR / RER-VERKEHR                                                     Genf
                                                                                                        ERHÖHUNG DER PASSAGIER-                                                  Lausanne
                                                                                                                                                                                            Brig
«GENF–VERNIER–LA PLAINE»                                                  La Plaine                     UND GÜTERKAPAZITÄTEN
                                                                                                                                                                                     Martigny

Aufgrund des in den kommenden Jahren na-         Diese Angebotserweiterung, die sich auf-               Bis 2030/35 erwarten die Kantone Waadt            die zusätzlichen Fernverkehrszüge erheben,
mentlich für die Industriezone «Meyrin-Sa-       grund der äusserst sprunghaften Entwick-               und Wallis in erster Linie, dass die Regional-    um den Erwartungen der Kunden gerecht
tigny-Vernier (ZIMEYSAVER)» und die Ge-          lung des Léman Express und des unteriri-               verkehrszüge uneingeschränkt, regelmässig         zu werden und ausreichende Kapazitäten
meinde Satigny absehbaren wirtschaftlichen       schen Ausbaus des Bahnhofs Genf ergibt,                und systematisch zwischen Lausanne und            anzubieten. Die Kantone Waadt und Wallis
und demografischen Wachstums wird die            wird sich als Generalisierung des Viertelstun-         Brig verkehren können. Das bedeutet, dass         verlangen eine Stärkung dieses Systems für
Nutzung der Bahnstrecke Genf–Vernier–La          dentakts im Genfer ÖV-Netz etablieren. Dies            der Bund zusätzliche Infrastrukturergän-          Spitzenzeiten, um diese unterstützenden
Plaine stark zunehmen. In diesem von der         deckt sich vollkommen mit der für die Etappe           zungen berücksichtigen muss, um den Ver-          Fernverkehrszüge bis 2030-35 zu einer rea-
Bahn erschlossenen Gebiet wird mit einem         2030/2035 vom Bund angekündigten priori-               kehrsfluss ohne Konflikte und ohne Auswir-        len und leistungsstarken Alternative für den
Zuwachs von 25›000 Arbeitsplätzen und            tären Bereichen, darunter den namentlich für           kungen auf das regionale Verkehrsangebot          Pendlerverkehr zwischen der Agglomeration
18›000 Einwohnern gerechnet. Besonders           die Verbesserung des regionalen Angebots               sicherzustellen.                                  Lausanne, der Riviera, dem Chablais und
stark wird sich die Konzentration der Arbeits-   in den Grossstadtzentren.                                                                                dem Unterwallis zu machen.
plätze auf die Haltestelle Vernier auswirken,                                                           Für den Kanton Waadt ist das RER
die als Haltestelle für den Flughafen dient.     Der Viertelstundentakt erfordert hauptsäch-            Waadt-Angebot, welches bis 2025 für bei-          Um für ausreichende Verkehrskapazitäten
Die für den Zeitraum 2010 bis 2020 erstell-      lich die komplette Umgestaltung des Bahn-              nahe alle Haltestellen zwischen Lausanne          auf der SBB-Achse der Simplonlinie zu sor-
ten Nutzungsprognosen wurden bereits 2015        hofs La Plaine und die Schaffung von drei              und Aigle im Halbstundentakt verfügbar sein       gen, sind Überholgleise zwischen Villeneuve
erreicht, und die derzeitige Nutzung wird in     statt des derzeitigen einen Gleises, für einen         wird, der zu berücksichtigende und bis 2030       (VD) und Brig (VS) erforderlich. In St-Tri-
den morgendlichen Stosszeiten schon jetzt        Betrag um die 50 Millionen Franken.                    und 2035 zu verlängernde Referenzzustand.         phon (VD) und Ardon (VS) sind Anpassun-
durch die begrenzte Kapazität der Züge ein-                                                                                                               gen der existierenden Anlagen geplant.
geschränkt.                                                                                             Für den Kanton Wallis ist der RER Valais|
                                                                                                        Wallis das Rückgrat des Verkehrssystems,          Zur besseren Koordination zwischen territo-
                                                                                                        von dem aus er die räumliche Feinverteilung       rialer Entwicklung, Verkehrsinfrastrukturen
                                                                                                        (ob per Strasse, Bahn oder Seilbahn) vor-         und Zonen mit höheren Einwohnerzahlen
                                                                                                        nimmt. Für den RER Valais|Wallis-Standard         und Beschäftigungsdichten, müssen neue
                                                                                                        ist der 30-Minuten-Takt auf der Simplonlinie,     Haltestellen gebaut werden. Dabei han-
                                                                                                        zwischen Lausanne und Aigle, in ausreichen-       delt es sich um: «Muraz – La Barme» (auf
                                                                                                        der Kapazität anzubieten. Der konsequente         dem SBB-Abschnitt St-Maurice – Mont-
                                                                                                        und systematische Halbstundentakt muss,           hey – St-Gingolph) und «Martigny – Expo»
                                                                                                        die Kantone Wallis und Waadt hoffen darauf,       (TMR-Linie Martigny – Sembrancher).

© Kanton Genf
Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2035   Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen !
20                                                                                                                                                                 21

STÄRKUNG DES RER-/S-BAHN-                                                                             EINFÜHRUNG DES VIERTELSTUNDEN-
ANGEBOTS WAADT IM BROYE-                                                       Murten                 TAKTS IN DER AGGLOMERATION                        Freiburg

BEZIRK                                                                                                FREIBURG
                                                                             Lausanne

Der Bezirk Broye-Vully hat rund 40’000 Ein-    Zudem hat der Kanton Waadt die feste Ab-               Mit dem 15-Minuten-Takt des RER Fribourg |
wohner. Zwischen 2007 und 2013 wuchs die       sicht, den Eisenbahnanschluss im Broyebe-              Freiburg auf dem Agglomerationsgebiet
Bevölkerung um 2,5 % pro Jahr. Dabei handelt   zirk durch eine zusätzliche schnelle Verbin-           Freiburg will der Kanton die Herausforderung
es sich um eine der höchsten Wachstumsra-      dung zu stärken, die dem Auto Konkurrenz               der explodierenden Demografie bewältigen.
ten der Schweiz, der Waadtländer Bezirk ist    machen kann. Ziel ist es, den ersten der bei-          Gemäss den kantonalen Statistiken dürfte die
somit der dynamischste in diesem Zeitraum.     den RegioExpress-Züge Annemasse - Lau-                 demografische Entwicklung zwischen 2010
Das soziodemografische Wachstum des Be-        sanne nach Bern und den zweiten in den                 und 2030 +47 % erreichen. In ihrem Agglo-
zirks Broye-Vully dürfte auch weiterhin über   Broyebezirk nach Payerne, Avenches und                 merationsprojekt der 2. Generation rechnen
dem Waadtländer Mittel liegen. Auch bei den    Murten oder sogar bis Kerzers zu verlängern.           die Agglomeration Freiburg und ihre Gemein-
Arbeitsplätzen dürfte sich die Entwicklung     Dies würde eine Beschleunigung der Verbin-             den bis 2030 mit mehr als 35’000 zusätzli-
fortsetzen, mit einem Fokus auf Payerne und    dungen aus dem Broyebezirk nach Lausanne,              chen Einwohnern und 17’000 neuen Arbeits-
Avenches. Im Vergleich zum Auto ist die ak-    in den Lausanner Westen, aber auch zu den              plätzen.
tuelle Erschliessung durch öffentliche Ver-    wichtigsten Bahnhöfen der Region La Côte
kehrsmittel jedoch kaum wettbewerbsfähig.      ermöglichen. Die zwei RegioExpress-Züge                Der 15-Minuten-Takt kann dank der Ver-
                                               Annemasse - Lausanne müssen unbedingt in               längerung der existierenden RER-Linien
Seit Dezember 2017 verkehrt der RER Waadt      Richtung Palézieux weiterfahren, um einen              eingeführt werden, die aktuell am Bahn-
im Halbstundentakt zwischen Payerne und        guten Anschlussknoten mit der Schmalspur-              hof Fribourg/Freiburg warten und künftig
Palézieux. Die Reisenden müssen also immer     bahn nach Bulle sicherzustellen (kompletter            nebeneinander stehen können. So wird der
noch jedes zweite Mal umsteigen, bis die Ar-   Knoten 15/45).                                         Bedarf an neuen Fahrzeugen maximal re-
beiten zur Anpassung der Anlagen zwischen                                                             duziert. Nur in Schmitten und Rosé müssen
Palézieux und Murten abgeschlossen sind,       Diese Angebotsentwicklung, die auch vom                neue Infrastrukturen gebaut werden.
sowie jene für den Knoten Lausanne. Sobald     Kanton Freiburg unterstützt wird, wird das
wie möglich, jedoch spätestens mit dem         ÖV-Rückgrat im Broyebezirk stärken. Parallel           Der 15-Minuten-Takt zwischen Fribourg/
Ausbauschritt 2025, wird der RER Waadt         dazu wird die Verbesserung des Bahnange-               Freiburg und Belfaux ist dank der zeitlichen
zwischen Lausanne und Payerne im 30-Mi-        bots von einem vergrösserten ÖV-Angebot                Versetzung der Linien Fribourg/Freiburg–
nuten-Takt verkehren.                          auf der Strasse für die Anreise zu den Bahn-           Payerne–Yverdon-les-Bains und Fribourg/
                                               höfen und einer harmonischen Entwicklung               Freiburg – Murten/Morat um 15 Minuten
                                               des P+R-Angebots begleitet.                            möglich, die mit dem
Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2035   Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen !
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EINRICHTUNG EINER DIREKTVERBINDUNG                                            Le Locle
                                                                                                         KAPAZITÄTSERHÖHUNG AUF DEN                                                    Biel
IM VIERTELSTUNDENTAKT ZWISCHEN                                                                           ÜBERLASTETEN LINIEN IN DEN
                                                                                                                                                                                              Bern
NEUENBURG, LA CHAUX-DE-FONDS                                                    Neuchâtel
                                                                                                         AGGLOMERATIONEN BERN UND BIEL
UND LE LOCLE

Die Eisenbahnlinie Neuenburg – La Chaux-          Die Realisierung einer Direktverbindung zwi-           Die S-Bahn Bern ist gut unterwegs. Seit           berg-Basistunnels bedingt. Erforderlich sind
de-Fonds ermöglicht die Verbindung von            schen Neuenburg und La Chaux-de-Fonds,                 2004 hat die Anzahl Fahrgäste jährlich um         auch ein Viertelstundentakt Bern-Burgdorf
zwei Teilen einer Agglomeration mit jeweils       wie von der Konferenz des öffentlichen Ver-            4 % zugenommen. Es ist davon auszugehen,          und während der Spitzenzeiten ein 7,5-Minu-
90›000 und 50›000 Einwohnern. Die Nut-            kehrs der Westschweiz CTSO unterstützt,                dass sich dieser Trend fortsetzt. Deshalb hat     tentakt im Vorortsbereich zwischen Bern und
zung hat in den letzten Jahren stark zuge-        würden zudem das Problem des Engpasses                 der Kanton Bern im Rahmen des Projekts            Zollikofen (RBS) sowie zwischen Ipsach und
nommen, insbesondere dank der Einführung          Vauseyon lösen, die Fahrzeit deutlich redu-            „2. Teilergänzung“ den Ausbau der S-Bahn          Biel (ASM).
des Halbstundentakts ab 2016. Ab 2030             zieren und den modalen Anteil des öffentli-            Bern planerisch vorangetrieben. Die erhöhte
rechnet der Bund mit einem echten Kapa-           chen Verkehrs zwischen den Bergen und dem              Nachfrage kann mit grösseren Zügen und der        Der Abschnitt Löchligut-Wankdorf auf der
zitätsproblem. Daher schlägt er vor, die Li-      Neuenburgersee verdoppeln. Es wäre mög-                Einführung des Viertelstundentakts auf allen      Plateaulinie Zürich Bern-Genf ist ein gewich-
nie durch die Streichung des Wendebahn-           lich, einen Schnellzug alle 15 Minuten anzu-           Linien im Kernperimeter der S-Bahn Bern ab-       tiger Engpass, welcher grosse Einschränkun-
hofs Chambrelien und die Einführung von           bieten, mit einer Fahrzeit von 14 Minuten. Die         gedeckt werden. Voraussetzung dafür sind          gen bei der S-Bahn Bern mit sich bringt. Es ist
vier Zügen pro Stunde zu modernisieren (2         Differenz der Investitionskosten zwischen der          grössere Ausbauten der Bahninfrastruktur.         der einzige noch nicht vierspurige Abschnitt
Schnellzüge mit einer Fahrzeit von 23’ und 2      Direktverbindung (970 Millionen Franken)               Diese Ausbauten dienen jedoch nicht al-           zwischen Bern und Zürich.
langsame Züge, die die Strecke in 28’ zurück-     und der Modernisierung der Linie (720 Millio-          lein der S-Bahn Bern. Vielmehr erlauben sie
legen). Die erforderlichen Beträge belaufen       nen Franken) beläuft sich somit auf 250 Mil-           die effiziente und aufeinander abgestimmte        Zur verbesserten Abstimmung von Raum-
sich auf 290 Millionen Franken für den Um-        lionen Franken. Die rund 200 Millionen Fran-           Abwicklung aller Bahnangebote: des Regio-         und Verkehrsentwicklung und zwecks besse-
fahrungstunnel Chambrelien, der im Rahmen         ken, welche für die vorherige Beseitigung des          nalverkehrs (der S-Bahn), des Fernverkehrs        rer Zugänglichkeit zum öffentlichen Verkehr
des in die Vernehmlassung geschickten Bot-        Engpasses Vauseyon erforderlich sind, sind             und des Güterverkehrs. Für die Finanzierung       sind neue Haltestellen in Wilderswil Flug-
schaftsentwurfs geplant ist, sowie auf weitere    noch abzuziehen.                                       dieser Ausbauten braucht es ein starkes En-       platz, Thun Nord, Kleinwabern, St-Imier La
430 Millionen Franken für die Sanierung der                                                              gagement des Bundes. Die Erweiterung des          Clef, Bévilard und Villeret erforderlich.
existierenden Linie, im Rahmen der Leistungs-     Eine kantonale Vorfinanzierung in Höhe von             S-Bahn-Angebots und die Beseitigung der
vereinbarungen zwischen dem Bund und den          110 Millionen Franken wurde bei der kantona-           Engpässe im Bahnnetz im Raum Bern ha-
SBB. Somit sind Investitionen in Höhe von         len Abstimmung vom 28. Februar 2016 von                ben für den Kanton Bern und seine Nachbar-
insgesamt 720 Millionen Franken erforderlich,     84 % der Stimmen unterstützt. Das Ergebnis             kantone höchste Priorität. Die über 100’000
ohne Berücksichtigung der zusätzlichen Ka-        zeigt den Willen und das Engagement der                Fahrgäste, die die S-Bahn Bern täglich benüt-
pazitätsprobleme zwischen Neuenburg und           Politik und des Volkes für diese neue Infra-           zen, werden die Verbesserungen zu schätzen
Neuenburg-Vauseyon, dem wahren Engpass            struktur.                                              wissen.
der Linie am Jurafuss. Die Kosten für ein drit-
tes Gleis in diesem Sektor, um die Kapazität                                                             Aus dem Zielkonzept der zweiten Teilergän-
zu erhöhen, würden sich auf 200 Millionen                                                                zung ist im Ausbauschritt 2030 noch der
Franken belaufen.                                                                                        Viertelstundentakt Bern-Schwarzenburg zu
                                                                                                         realisieren. Zur Bereitstellung ausreichender
                                                                                                         Kapazität sind 2030 halbstündliche Züge
                                                                                                         zwischen Bern und Interlaken sowie Bern
                                                                                                         und Brig nötig, was den Ausbau des Lötsch-
Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2035   Die Westschweiz soll den richtigen Zug nehmen !
24                                                                                                                                                       25

AUF DEN RICHTIGEN                                                                                      EINE NATIONALE
ZUG AUFSPRINGEN                                                                                        VERANTWORTUNG

Die CTSO hat sich für eine verbesserte Va-      Das Bundesgesetz über die zukünftige Ent-              Heute beträgt der Anteil an den Investitionen,
riante des öffentlichen Verkehrsangebots        wicklung der Bahninfrastruktur (ZEBG) und              welche in der Westschweiz vorgesehen sind,
entschieden, das zwingend ihre 9 Schlüssel-     der STEP Ausbauschritt 2025 haben dank                 in der Variante für 7 Milliarden Franken nur
projekte umfassen muss. Der Gesamtbetrag        Ausbauten für eine Dynamik gesorgt, die                25 %. Bei der Variante für 11,5 Milliarden sind
für einen solchen Ausbau dürfte zwischen        die Entwicklung des Schienenverkehrs in der            es lediglich 21 %. Das bis 2035 erwartete Be-
12 und 13 Milliarden Franken liegen. Es ist     Westschweiz begünstigt. Der Ausbauschritt              völkerungswachstum in unserer Region liegt
wesentlich, dass die Einsparungen, welche       2035 wird die Planung für die kommenden                über dem schweizerischen Durchschnitt. Das
durch Optimierungsarbeiten erzielt werden       15 Jahre bestimmen. Dank der verbesserten              Verbesserungspotenzial beim Anteil des öf-
können, in diese zusätzlichen Projekte flies-   Variante wird sich diese Dynamik fortsetzen.           fentlichen Verkehrs am Gesamtverkehr liegt
sen. Eine Reduktion des finanziellen Rah-       Die grossen Baustellen in den Knotenpunk-              über demjenigen des Rests der Schweiz.
mens des Ausbauschritt ist nicht zielführend.   ten Lausanne, Genf und Bern ermöglichen es,
                                                die dringendsten Ausbauten im überlasteten             Die Westschweiz ist eine dynamische Region,
Diese verbesserte Variante bietet zahlrei-      Bahnnetz der Westschweiz zu beheben und                in der sich dem öffentlichen Verkehr noch
che Vorteile: so kann im Intercitynetz ein      den Rückstand der Westschweiz beim Aus-                zahlreiche Möglichkeiten bieten, um seine
Halbstundentakt angeboten werden, und           bau der Bahninfrastruktur zu verringern. Wei-          Attraktivität und seine Produktivität zu ver-
es besteht wieder eine direkte Verbindung       tere Verbesserungen sind aber zwingend.                bessern. Die sieben Kantone der CTSO be-
zwischen den Metropolregionen Genf-Lau-                                                                antragen gemeinsam die notwendigen Mittel
sanne und Basel. Zudem wird der öffentli-                                                              zur Umsetzung dieser Schlüsselprojekte.
che Verkehr in den Agglomerationen «Grand                                                              Letztere sind prioritär für die Entwicklung
Genève», Freiburg, Neuenburg-La Chaux-                                                                 unserer Region und somit für die Entwick-
de-Fonds und Bern deutlich attraktiver, mit                                                            lung unseres Landes.
einem 15-Minuten-Takt auf dem Kernnetz der
S-Bahnen. Weiter wird die Erreichbarkeit der
touristischen Regionen wie dem Jurabogen,
den Waadtländer und Walliser Alpen und
dem Berner Oberland verbessert.
Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2035
26

UNSERER PRIORITÄTEN
ENTSPRECHEN DEN ZIELEN DES BAV

                  30’-Takte Fernverkehr systematisiert
                  - Biel/Bienne–Delémont–Basel
                  - Bern–Interlaken Ost
                  - Bern–Visp–Brig

                  15’-Takte in den Agglomerationen
                  - Lausanne–Genf
                  - Neuenburg–La Chaux-de-Fonds–Le Locle
                  - S-Bahn Genf–Vernier–La Plaine
                  - S-Bahn Freiburg
                  - S-Bahn Bern

                  Mehr Kapazität
                  - Biel/Bienne–Lausanne/–Genf
                  - Bern–Interlaken Ost/–Brig
                  - S-Bahnen Waadt, Freiburg, Neuenburg, Bern

                  Mehr Platz in barrierefreien Bahn-
                  höfen
                  - Neuenburg
                  - Morges
                  - Nyon

                  Güterverkehr | Fahrzeitgewinne,
                  zusätzliche Trassen
                  - Zürich RBL–Biel/Bienne–Lausanne-Triage
                  - Basel–Lötschberg–Domodossola
                  - Lausanne–Bern
Conférence des directeurs
des transports de Suisse occidentale
Rte de Mareindeux 65B
1870 Monthey
www.ctso.ch

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