Economic Adviser Macro Research - Die NORD/LB
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1 / Economic Adviser Oktober 2022 Inhalt Special: Höhere Zinsen lösen Sorgen am US-Immobilienmarkt aus 2 USA: Wieder +75bp bei der Fed Funds Target Rate 5 Euroland: Hohe Inflation belastet Konjunktur – EZB zeigt sich entschlossen 7 Deutschland: Zeichen stehen auf Rezession – Inflationsrate zweistellig 9 Schweiz: SNB beendet mit Jumbo-Zinsschritt Ära der Negativzinsen 11 Japan: Der schwache Yen ist zum Problem geworden 12 China: Staatlich induzierte Stabilisierung am Vorabend des Parteitags 13 Großbritannien: Die Notenbank bleibt unter Zugzwang 14 Portfoliostrategien: Zinsstrukturkurve Euroland 15 Portfoliostrategien: Zinsstrukturkurve International – 3-Monats & 12-Monatssicht 16 Portfoliostrategien: Aktienmarktstrategie; 3-Monats-, 6-Monats- & 12-Monatssicht 17 Übersicht Prognosen 18 Ansprechpartner 19 Wichtige Hinweise 21 Researchportal: www.nordlb.de/research Bloomberg: RESP NRDR
2 / Economic Adviser Oktober 2022 Special Höhere Zinsen lösen Sorgen am US-Immobilienmarkt aus Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen Zinsen und der US-Immobilienmarkt Das gestiegene Zinsniveau scheint zunehmend zu einem Problem für potentielle Hauskäufer in den Vereinigten Staaten zu werden. Die Rendite von US-Staatsanleihen scheint sich mit der aktuell gegen verstärkte Inflationsgefahren kämpfenden Fed klar oberhalb der Marke von 3,50% zu stabilisieren. Bei den Hypothekenzinsen mit entsprechender Laufzeit rückt entsprechend der Wert von 7,00% ins Blickfeld. Angesichts der hohen Hauspreise werden die aktuellen Entwicklungen beim Renditeniveau im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zunehmend zu einem signifikanten Belastungsfaktor für den Immobilienmarkt in den USA. Dies lässt sich mit einer einfachen Überschlagsrechnung sehr gut illustrieren. Bei einem Hy- pothekenzins von 2,5% entspricht die für viele Interessenten an einer US-Immobilien extrem wichtige laufende Zinsbelastung bei der Finanzierung einer Summe von 600.000 USD der laufenden Belastung von circa 231.000 USD bei einem Zinssatz von 6,5%. Insofern leidet die Fähigkeit zum kreditfinanzierten Immobilienkauf ganz offensichtlich unter den aktuellen Entwicklungen. Die auch aufgrund der bis vor kurzem noch sehr lockeren Ausrichtung der Fed-Geldpolitik hohen Hauspreise stellen bei der Finanzierung von Immobilien in nun gänz- lich veränderten Renditeumfeld in der Tat ein Problem dar. Chart: Das Bauklima des NAHB ist jüngst unter die Marke von 50 Punkten gefallen 100 80 60 40 20 0 01.01.2012 01.01.2014 01.01.2016 01.01.2018 01.01.2020 01.01.2022 NAHB Index Quelle: Macrobond, NORD/LB Macro Research Ein Blick auf den NAHB-Index In diese Richtung deuten auch die aktuellen Zahlen zur Entwicklung des NAHB-Indexes. Im Berichtsmonat September ist dieser von der National Association of Home Builders erho- bene Stimmungsindikator weiter gefallen und notiert nun nur noch bei 46 Punkten. Damit wird weiterhin keine positive Dynamik in der Bauwirtschaft der Vereinigten Staaten ange- zeigt. Offenkundig leidet die Stimmung in der US-Bauwirtschaft recht nachhaltig unter der Kombination von hohen Hauspreisen und gestiegenen Zinsen. Der Blick auf die Details der soeben veröffentlichten Daten offenbart zudem, dass die Komponente „Prospective Buyers Traffic“ am aktuellen Rand weiter auf ziemlich unerfreuliche 31 Zähler zurückgegangen ist. Dies ist ein klarer Hinweis auf eine sich abzeichnende ausgeprägte Schwäche auf der Nach- frageseite. Ganz offensichtlich fällt es potentiellen Käufern angesichts des inzwischen er-
3 / Economic Adviser Oktober 2022 reichten Niveaus bei den Hypothekenzinsen immer schwerer, die weiterhin recht ambitio- nierten Preisvorstellungen vieler derzeitiger Verkäufer von US-Immobilien nachzuvollzie- hen. Mehr als die Hälfte der Befragungsteilenehmer aus der Bauwirtschaft der Vereinigten Staaten reagiert auf dieses Umfeld mit der Umsetzung von Maßnahmen zur Verkaufsförde- rung – was Anpassungen des Verkaufspreises nach unten ausdrücklich einschließt. Diese Nachrichten sind zweifellos von hoher Relevanz für die internationalen Finanzmärkte. So belegen einige jüngere empirische Forschungsarbeiten recht eindeutig, dass der NAHB-In- dex bei der Prognose der zukünftigen Entwicklungen der US-Hauspreise helfen kann. Die aktuellen Zahlen zu diesem sehr wichtigen Stimmungsindikator für die US-Bauwirtschaft tra- gen in jedem Fall nicht zu einer Beruhigung jener Anleger bei, die mit großer Skepsis auf den Immobilienmarkt der USA blicken. Weitere Hinweise auf eine Schwächephase Auch andere Zeitreihen deuten inzwischen zunehmend auf eine Schwächephase am Immo- bilienmarkt der Vereinigten Staaten hin. So sind die Wiederverkäufe von bestehenden Häu- sern im Berichtsmonat August weiter gefallen. Im Monatsvergleich zeigte sich am aktuellen Rand zwar nur eine Abschwächung um 0,4%, annualisiert wurden aber lediglich noch 4,89 Millionen Einheiten veräußert. Diese Entwicklung kommt zwar keinesfalls unerwartet, sollte aber natürlich dennoch nicht als erfreulich bezeichnet werden. Erste klarere Bremsspuren bei den Hauspreisen Bei den Hauspreisen zeigen sich in den USA mittlerweile ebenfalls erste sichtbare Bremsspu- ren. Die S&P Core Logic Case Shiller Hauspreise in 20 Metropolregionen für Juli sind im Mo- natsvergleich zum ersten Mal seit dem Jahr 2012 zurückgegangen. Gemeldet wurde eine Veränderungsrate von -0,4% M/M. Die Abschwächung der Immobilienpreise scheint aktuell vor allem die Westküste zu betreffen. Der größte Rückgang zeigte sich in San Francisco, was sich aber bereits abgezeichnet hatte. Für Miami wurde der stärkste Anstieg in den 20 be- trachteten Regionen gemeldet. Auch der monatliche Hauspreisindex der Federal Housing Finance Agency ist im Juli um 0,6% M/M zurückgegangen. Mögliche Implikationen In jedem Fall sollten die internationalen Finanzmärkte den US-Immobilienmarkt auch wei- terhin genau im Auge behalten. Kurzfristig sind hier wohl eher keine positiven Nachrichten zu erwarten. In der Tat könnten sich in den kommenden Monaten sogar durchaus Belastun- gen für den Arbeitsmarkt ergeben, weil die US-Bauwirtschaft ihre Personalplanung an das für sie nun eher schwierige Umfeld anpassen dürfte. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass sich die Beschäftigungssituation in den Vereinigten Staaten aktuell noch sehr freundlich prä- sentiert. Genau dieses Faktum ist ein Grund für die noch zu erwartenden weiteren Zinsan- hebungen der Fed, welche über höhere Kapitalmarktrenditen auch zu neuen Belastungen für den US-Immobilienmarkt führen werden. Angesichts des aktuellen Inflationsumfeldes sollte das FOMC zunächst noch unter Zugzwang bleiben, zumal die weiterhin hohen Immo- bilienpreise über steigende Mieten auch einen Einfluss auf die Konsumentenpreise haben! Das FOMC legt nach – und wird zur Inflationsbekämpfung auch eine Rezession tolerieren Wie erwartet hatte die Federal Reserve am 21. September die Fed Funds Target Rate zum dritten Mal in Folge um 75 Basispunkte auf nunmehr 3,25% angehoben. Und die dabei ak- tualisierten Projektionen lassen weitere Zinsanpassungen erwarten: Demnach geht das FOMC (im Median) nun für Ende 2022 von einem Zinssatz von 4,4% aus (bisher aus dem Juni: 3,4%), für 2023 von 4,6% (bisher: 3,8%) und für 2024 von 3,9%. Demnach plant das FOMC für dieses Jahr in der Summe noch Zinsanhebungen in Höhe von 100-125bp. Dass die Be- kämpfung der Inflation durch massivere Zinsanhebungen einen Preis haben wird, machen die nun pessimistischeren Projektionen für das BIP und die Arbeitslosenquote deutlich. Die „wirtschaftlichen Schmerzen“ sollten demnach auch auf dem Arbeitsmarkt spürbar werden.
4 / Economic Adviser Oktober 2022 Insgesamt implizieren die Projektionen klar mehr Skeptizismus der Notenbanker mit Blick auf die Ökonomie der USA. Es geht jetzt wohl erstmal Aufwärts mit den Zinsen und Abwärts mit der Wirtschaft Zudem betonen die Notenbanker immer wieder, dass eine restriktive Geldpolitik für einige Zeit verfolgt werden müsse. Laut Jerome Powell zeige die Geschichte, dass „nicht vorzeitig in eine laxere Geldpolitik übergegangen werden“ dürfe. Als Voraussetzungen für eine Tem- poverringerung bei den Zinsanhebungen wurden von ihm unterdurchschnittliche Wachs- tumsraten, sich eintrübende Arbeitsmarktbedingungen sowie klare Hinweise auf eine Infla- tionsmoderation genannt. Es müssen also erste Schmerzen auf dem Arbeitsmarkt erkennbar werden und sich klare Anzeichen für ein Abebben der Inflation ergeben, bevor ein Übergang auf kleinere Zinsschritte erfolgen kann. Mit nur noch einem verbleibenden Arbeitsmarktbe- richt bis zur nächsten FOMC-Sitzung am 2. November könnte dies knapp werden, bis zur letzten Sitzung in 2022 am 14. Dezember mit dann noch zwei zusätzlichen Arbeitsmarktbe- richten schon eher wahrscheinlich. Ein Leitzinsniveau im Bereich von 4,25% zum Jahresende scheint somit zu drohen. Die Kapitalmarkzinsen nehmen einige Aktivität der Fed aber natür- lich bereits vorweg. Genau deshalb führen die hohen Hypothekenzinsen aktuell schließlich auch schon zu Problemen am US-Immobilienmarkt.
5 / Economic Adviser Oktober 2022 USA Wieder +75bp bei der Fed Funds Target Rate Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen Was macht der US-Konsument? Die aktuellen Zahlen zur Entwicklung der Einzelhandelsumsätze im August zeigen einen auf den ersten Blick vielleicht noch erfreulich erscheinenden Anstieg der Headline-Zeitreihe um 0,3% M/M an. Die klare Abwärtsrevision der Daten für den Juli relativiert diese Einschätzung dann allerdings ziemlich eindeutig. Die für die BIP-Erhebung relevante Kontrollgruppe der US-Einzelhandelsumsätze stagniert am aktuellen Rand. Mit einer Veränderungsrate von 0,0% M/M wird bei diesem wichtigen Konjunkturindikator aus den USA also keine große Dynamik angezeigt. Zudem wurde der für Juli gemeldete vorläufige Wert auch für diese Zeit- reihe noch nach unten revidiert. In der Summe handelt es sich somit nicht um positive Nach- richten für die Wirtschaft der Vereinigten Staaten. Damit fehlen der US-Wirtschaft am aktu- ellen Rand stützende Impulse durch den US-Konsumenten. Der Immobilienmarkt, das Zinsniveau und die Wirtschaft Diese wären benötigt worden. Inzwischen ist die Ökonomie der Vereinigten Staaten in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen geschrumpft. Ob hier nun bereits von einer Rezession zu sprechen ist, wollen wir nun nicht abermals diskutieren. Noch hilft die erfreuliche Lage am Arbeitsmarkt des Landes der nordamerikanischen Wirtschaft zwar, klar ist aber auch, dass die höheren Zinsen nicht spurlos am US-Immobilienmarkt vorbeigehen werden. Gewisse Bremsspuren beginnen sich bereits zu zeigen. Wir denken, dass die US-Ökonomie vor allem in 2023 unter dem veränderten Renditeniveau leiden dürfte und haben daher unsere Wachstumsprognose für das Jahr 2022 leicht und für 2023 stärker nach unten hin angepasst. Chart: Zinsentwicklung USA 5 in % 4 3 2 1 0 06.10.2017 06.10.2018 06.10.2019 06.10.2020 06.10.2021 UST 2J UST 5J UST 10J Fed Funds Target Quelle: St. Louis Fed (FRED), NORD/LB Macro Research Wieder +75bp bei der Fed Funds Target Rate Die Notenbank in Washington hat die Fed Funds Target Rate jüngst abermals um 75bp an- gehoben. Der obere Rand des Zielbandes für den zentralen US-Leitzins notiert damit nun schon bei 3,25%. Das FOMC scheint sich unter einem beträchtlichen Handlungsdruck zu se- hen. Zu beachten ist an diese Stelle natürlich das noch immer problematische Inflationsum- feld. Man wird aufgrund der Lage an der makroökonomischen Preisfront sicherlich noch weitere Schritte hin zu einer restriktiveren geldpolitischen Ausrichtung in den USA ergreifen
6 / Economic Adviser Oktober 2022 müssen. Neben zusätzlichen Erhöhungen der Fed Funds Target Rate, die eindeutig auf der Agenda der Notenbanker in Washington stehen dürften, hat man inzwischen auch damit begonnen, Maßnahmen zur Bilanzreduktion zu ergreifen, was vor allem den mittleren und längeren Laufzeitbereich tangieren dürfte. Im Vergleich zu den jüngsten Erfahrungen des Vereinigten Königreiches zeigen sich trotz eines extrem aggressiven Umsteuerns der Geld- politik bei einer gleichzeitig sehr expansiv ausgerichteten Fiskalpolitik momentan noch keine großen Verwerfungen am Rentenmarkt der Vereinigten Staaten. Die US-Notenbanker lösen Rezessionssorgen aus Die bereits durch die Fed ergriffenen und noch geplanten Maßnahmen könnten die US-Wirt- schaft durchaus noch in eine „wirkliche“ Rezession stoßen. Wie bereits erörtert sehen wir vor allem im Laufe des Jahres 2023 größere Belastungen. Im Kampf gegen die Inflation scheint die Mehrheit der führenden US-Notenbanker aber eine durch die Fed-Geldpolitik erhöhte Rezessionsgefahr in den Vereinigten Staaten billigend in Kauf zu nehmen. Wie lange kann die große Dollar-Stärke noch anhalten? Die US-Geldpolitik hilft der Währung der Vereinigten Staaten momentan zweifellos. Entspre- chend neigt der Dollar aktuell nicht nur relativ zum Euro zur Stärke. Gegenüber der Gemein- schaftswährung aus Frankfurt wurde zuletzt sogar klar die Parität unterboten. Fundamentalprognosen USA 2021 2022 2023 BIP 5,9 1,6 0,4 Privater Konsum 8,3 1,8 1,0 Öffentlicher Konsum 1,3 0,5 0,5 Investitionen 5,7 6,0 1,0 Export 6,1 4,0 0,0 Import 14,1 8,0 3,0 Inflation 4,7 7,9 3,3 Arbeitslosenquote1 5,4 3,7 3,8 Haushaltssaldo2 -11,8 -7,2 -5,5 Leistungsbilanzsaldo2 -3,6 -3,7 -3,5 Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Quartalsprognosen USA IV/21 I/22 II/22 III/22 IV/22 BIP Q/Q ann. 7,0 -1,6 -0,6 0,6 0,0 BIP Y/Y 5,7 3,7 1,8 1,3 -0,4 Inflation Y/Y 6,7 8,0 8,6 8,2 6,8 Veränderung in % Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Zinsen und Wechselkurse USA 29.09. 3M 6M 12M Fed Funds Target Rate 3,25 4,25 4,25 4,25 3M-Satz 3,74 4,30 4,30 4,30 10J Treasuries 3,79 3,80 3,70 3,50 Spread 10J Bund 160 170 140 110 EUR in USD 0,98 1,01 1,03 1,05 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
7 / Economic Adviser Oktober 2022 Euroland Hohe Inflation belastet Konjunktur – EZB zeigt sich entschlossen Analyst: Christian Lips, Chefvolkswirt // Christian Reuter Deutliche Konjunkturabkühlung im gesamten Euroraum - Sentiment im Sinkflug Im Euroraum hat sich die konjunkturelle Dynamik im dritten Quartal deutlich verlangsamt. So rutschten die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und den Dienstleistungssektor im September unter 49 Punkte. Auch der Economic Sentiment Indikator notiert mit 93,7 Punk- ten weit unter dem langjährigen Durchschnitt, wobei die zuletzt markante Abschwächung sowohl das Verbraucher- als auch das Unternehmensvertrauen betraf. Quer durch alle Sek- toren hat zuletzt das Sentiment deutlich nachgegeben. Die wichtigsten Frühindikatoren deu- ten auf ein hohes Risiko hin, dass die Wirtschaft im Winterhalbjahr in die Rezession rutscht. Chart: Gasspeicherstände in Europa – Bemühungen zum Einspeichern recht erfolgreich Energiekrise bleibt bestimmender Faktor – gewisse Beruhigung am Gasmarkt Am Gasmarkt hat sich die Lage seit Ende August zumindest etwas entspannt. Zwar ist das aktuelle Preisniveau mit rund 190 EUR/MWh immer noch zehnmal so hoch wie vor der Krise, liegt aber deutlich unter der Spitze von über 300 EUR/MWh. Ein Grund sind die Füllstände der Gasspeicher in Europa, die die Zielvorgabe von 80% zum 1. November in fast allen Län- dern überschritten haben. Dahinter stehen einerseits das Rekordvolumen an LNG, das auf dem internationalen Markt eingekauft wurde und andererseits Einsparungen beim Ver- brauch. Die Daten aus Deutschland sind da durchaus ermutigend (vgl. S. 10). Erstaunlich gelassen reagierten die Marktteilnehmer auf die Anschläge auf die Nord Stream Pipelines, die bis auf weiteres unbrauchbar gemacht wurden. Da zuletzt kein Gas mehr durch diese Röhren strömte, hat das zwar keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Versorgung. Beunruhigen sollte aber die Verwundbarkeit essentieller Infrastruktur, von der es in der Nord- und Ostsee noch so Einiges gibt. Unter anderem deckt Europa mehr als 17% des Erd- gasbedarfs aus Norwegen. Alles in allem gehen die Marktbeobachter derzeit davon aus, dass es in diesem Winter nicht zu einer Gasmangellage kommt.
8 / Economic Adviser Oktober 2022 EZB sendet Signal der Entschlossenheit – Italien nach rechtem Wahlsieg kritisch beäugt Die EZB hat im September erstmals in ihrer Geschichte die Leitzinsen um 75 Basispunkte angehoben. Die Falken im EZB-Rat hatten auf der Tagung in Jackson Hole den geldpolitischen Kurs frühzeitig abgesteckt. Wegen des verschlechterten Inflationsumfelds hatten viele Rats- mitglieder für einen „Jumbo-Zinsschritt“ plädiert und die Markterwartungen entsprechend kanalisiert. Ein kleinerer Schritt wäre wohl als zögerlich interpretiert worden und hätte Zwei- fel an der Entschlossenheit der Währungshüter genährt. Die neuen Projektionen der EZB spiegeln das sich verschlechternde gesamtwirtschaftliche Umfeld wider. Das steigende Rezessionsrisiko wird aus geldpolitischer Sicht von dem massi- ven Inflationsdruck dominiert. Die Projektionen für 2022 (8,1%) und 2023 (5,5%) wurden erneut deutlich aufwärts korrigiert, erst für 2024 wird eine Rückkehr in die Nähe des Inflati- onsziels von 2% erwartet. Die aktuelle Preisdynamik unterschätzt dies aber wohl noch im- mer, im September kletterte die HVPI-Inflationsrate auf 10,0% Y/Y. Daher ist mit weiteren entschlossenen Zinsschritten für die nächsten Sitzungen zu rechnen, für Oktober zeichnet sich eine Zinsanhebung um erneut 75 Basispunkte ab. Damit verlässt die EZB auch im Tempo angemessen den derzeit noch viel zu expansiven geldpolitischen Kurs. Entsprechend kräftig hat das Zinsniveau im Euroraum angezogen. Die Kapitalmärkte beäugen zudem nach dem Wahlsieg des rechten Lagers unter Giorgia Meloni Italien kritisch. Mit Argusaugen wird verfolgt, wie sich die neuen Mehrheitsverhältnisse auf die konkrete Politik Italiens auswirken. Der Spread italienischer Staatsanleihen zu deutschen Bunds (10J) sprang zurück auf rund 250 Basispunkte und damit an die Schwelle, bei der sich die EZB im Juni zu Gegenmaßnahmen (strategische PEPP-Reinvestments, Entwicklung TPI) genötigt sah. Fundamentalprognosen Euroland 2021 2022 2023 BIP 5,2 3,2 0,2 Privater Konsum 3,7 3,4 -1,9 Öffentlicher Konsum 4,2 2,5 2,7 Investitionen 4,1 2,8 0,9 Außenbeitrag1 1,4 -0,1 -0,1 Inflation 2,6 8,4 7,7 Arbeitslosenquote2 7,7 6,7 7,0 Haushaltssaldo3 -5,1 -4,5 -3,8 Leistungsbilanzsaldo3 2,5 -0,6 -1,0 Veränderung gg. Vj. in %, 1 Wachstumsbeitrag, 2 in % der Erwerbstätigen, 3 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Quartalsprognosen Euroland IV/21 I/22 II/22 III/22 IV/22 BIP sa Q/Q 0,5 0,7 0,8 0,1 -0,4 BIP sa Y/Y 4,6 5,4 4,1 2,1 1,2 Inflation Y/Y 4,6 6,2 8,1 9,3 10,1 Veränderung in % Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Zinsen Euroland 29.09. 3M 6M 12M Tendersatz EZB 1,25 2,50 3,00 3,25 3M-Satz 1,16 2,10 2,60 2,80 10J Bund 2,18 2,10 2,30 2,40 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
9 / Economic Adviser Oktober 2022 Deutschland Zeichen stehen auf Rezession – Inflationsrate zweistellig Analyst: Christian Lips, Chefvolkswirt // Christian Reuter Auf dem Weg in die Rezession – Energiekrise belastet Unternehmen und Haushalte Nachdem sich die deutsche Wirtschaft im ersten Halbjahr noch erstaunlich robust präsen- tiert hatte, ist im Winterhalbjahr mit einer Kontraktion der realen Wirtschaftsleistung zu rechnen. Bereits im dritten Quartal dürfte das BIP stagniert oder sogar leicht geschrumpft sein, zumindest deuten hochfrequente Indikatoren hierauf hin. Das produzierende Gewerbe startete schwach ins dritte Quartal. Die Daten zu Produktion, Auftragseingängen und Exporten tendierten teils deutlich schwächer. Besorgniserregend sind die jüngsten Rückmeldungen der deutschen Unternehmen zu den Auswirkungen der massiv gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise. Rund 90% sehen sich hierdurch stark oder gar existenziell bedroht. Immerhin entspannte sich der Gasmarkt zuletzt ein wenig, auch wegen Speicher- und Einsparerfolgen. So lag der Industrieverbrauch, der 60% des Gesamt- verbrauchs ausmacht, im August schon den zweiten Monat mehr als 20% unter dem Durch- schnitt der letzten fünf Jahre. Damit hätte die Industrie die Zielvorgabe der EU von 15% übererfüllt. Auch bei den kleinen Gewerbekunden und Haushalten wurde im August knapp 30% weniger verbraucht. Allerdings ist hier der Trend der Einsparungen erratischer. Zuletzt hat die Bundesnetzagentur besorgt darauf hingewiesen, dass in der 38. Kalenderwoche in diesem Bereich 14% mehr verbraucht wurde. Dennoch: Auf die privaten Haushalte rollt die Preiswelle erst noch zu, mit Wirkung auf das Konsumverhalten. Zwar legten die Einzelhandelsumsätze im Juli real um +1,9% M/M zu, die Umsätze blieben jedoch hinter dem Niveau des Vorjahresmonats zurück (-2,2% Y/Y). Zudem lässt das rekordtiefe Verbrauchervertrauen für die kommenden Monate eine äußerst ge- ringe Anschaffungsneigung erwarten. Der private Konsum fällt so als Konjunkturstütze aus. Chart: Überraschend starker Einbruch – ifo-Geschäftsklima auf Rezessionsniveau Stimmungsindikatoren deuten klar auf Rezession hin Energiekrise, gestörte Lieferketten, die hohe Inflation, der Ukrainekrieg und eine extrem hohe Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung belasten das Sentiment erheblich. Die Wirtschaftsakteure blicken zum Herbstanfang sehr pessimistisch in die nähere Zukunft. Die ZEW-Konjunkturerwartungen gingen auf -61,9 Saldenpunkte zurück, womit der wichtige deutsche Frühindikator nur noch marginal über dem Allzeittief (Juli 2008: -63,9) notiert.
10 / Economic Adviser Oktober 2022 Auch in den deutschen Unternehmen hat sich die Stimmung zuletzt erheblich verdüstert. Der ifo-Geschäftsklimaindex sackte im September auf 84,3 Punkte ab. Schon fast dramatisch ist der nochmalige Rückgang der Geschäftserwartungen der Unternehmen. Mit nur noch 75,2 Punkten notiert der zugehörige Teilindex inzwischen tiefer als zur Hochphase der glo- balen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09. Im historischen Vergleich zeigten sich die Un- ternehmen lediglich zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 pessimistischer. Erste Bremsspuren zeigen sich nun auch deutlich in der aktuellen Geschäftsentwicklung. Die Lagekomponente notiert mit 94,5 Punkten erstmals seit längerer Zeit wieder unter dem langjährigen Durchschnitt. Der Pessimismus zieht sich durch alle Wirtschaftsbereiche. Im Einzelhandel ist die Stimmung wegen der hohen Inflation sogar auf einem historischen Tief- punkt angelangt, und auch die Dienstleister – insbesondere das Gastgewerbe – befürchten in diesem Umfeld erhebliche Einbußen. Inflationsrate im September erstmals seit 70 Jahren zweistellig Die Inflationsrate hat in Deutschland im September erwartungsgemäß einen großen Sprung gemacht. Infolge des Auslaufens des Neun-Euro-Tickets und des Tankrabatts kam es zu ei- nem Rückpralleffekt, die HVPI-Jahresrate sprang von 8,8% auf 10,9% Y/Y. Zwar bleiben Ener- giepreise ein wichtiger Treiber der Inflation, aber auch die Kernrate zieht weiter an und ver- deutlicht die Breite des aktuellen Inflationsprozesses. Die jüngsten Erleichterungen an den Gasmärkten haben zwar sinkende Marktpreise bewirkt, wichtig ist aber, dass der vergan- gene Preisimpuls bei weitem noch nicht vollständig auf der Verbraucherpreisebene ange- kommen ist. Hier dürfte der Höhepunkt erst im kommenden Jahr erreicht werden. Welchen Effekt die geplante Gaspreisbremse haben wird, hängt sehr stark von dem gewähl- ten Modell ab und kann bis zu dessen Vorstellung nicht seriös eingeschätzt werden. Je nach Ausgestaltung und Kalibrierung können hiervon nennenswerte Effekte auf die ausgewiesene Inflationsrate ausgelöst werden. Der kurzfristige Ausblick bleibt angespannt, der Hochpunkt der Inflation dürfte im September noch nicht erreicht worden sein. Fundamentalprognosen Deutschland 2021 2022 2023 BIP 2,6 1,5 -1,1 Privater Konsum 0,4 3,9 -3,3 Öffentlicher Konsum 3,8 4,6 3,1 Investitionen 1,2 0,2 0,3 Exporte 9,7 2,6 4,0 Importe 9,0 6,6 4,6 Außenbeitrag1 0,8 -1,6 -0,2 Inflation2 3,2 8,7 8,6 Arbeitslosenquote3 5,7 5,3 5,6 Haushaltssaldo4 -3,7 -3,3 -2,9 Leistungsbilanzsaldo4 7,5 3,4 4,4 Veränderung gg. Vj. in %, 1Wachstumsbeitrag; 2HVPI; 3in % der ziv. Erwerbspersonen (BA-Definition); 4 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Quartalsprognosen Deutschland IV/21 I/22 II/22 III/22 IV/22 BIP sa Q/Q 0,0 0,8 0,1 -0,1 -0,7 BIP nsa Y/Y 1,2 3,9 1,8 0,7 -0,3 Inflation Y/Y 5,5 6,1 8,3 9,4 10,9 Veränderung in % Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research
11 / Economic Adviser Oktober 2022 Schweiz SNB beendet mit Jumbo-Zinsschritt Ära der Negativzinsen Analyst: Christian Lips, Chefvolkswirt Moderates BIP-Wachstum in Q2 – deutliche Abkühlung im zweiten Halbjahr Im Frühjahr setzte sich die konjunkturelle Erholung in der Schweiz wie erwartet fort. Das preis- und saisonbereinigte BIP wuchs nach SECO-Angaben um 0,3% Q/Q und damit so stark wie im ersten Quartal. Vor allem die Dienstleister verzeichneten dank der der Aufhebung der Corona-Maßnahmen eine deutliche Steigerung der Wertschöpfung. Dabei profitierte insbesondere das Gastgewerbe von der verstärkten Reisetätigkeit in die Schweiz und stei- gerte die Wertschöpfung um mehr als 12% Q/Q. Im verarbeitenden Gewerbe hingegen entwickelte sich die Wertschöpfung leicht rückläufig, speziell die Exporte der chemisch-pharmazeutischen Industrie nahmen deutlich ab. Verwen- dungsseitig schlug sich der Aufschwung im Frühjahr vor allem in einer starken Expansion der privaten Konsumausgaben (+1,4% Q/Q) nieder, aber auch in Ausrüstungen wurde wieder mehr investiert. Leicht rückläufig entwickelten sich hingegen die Bauinvestitionen. Der weitere Ausblick bleibt verhalten, im Vergleich zu den großen europäischen Volkswirt- schaften dürfte die Schweiz jedoch etwas besser durch das Winterhalbjahr kommen. Der PMI Industrie notiert weiter klar oberhalb der Expansionsschwelle. Nach der jährlichen Re- vision des KOF Konjunkturbarometers wird für den September ein leichter Anstieg auf 93,8 Punkte von revidierten 93,5 Punkten (August) ausgewiesen. Dies signalisiert zwar für die kommenden Monate eine wirtschaftliche Abkühlung, an einer Rezession könnte die Schweiz jedoch noch vorbeischrammen. SNB stemmt sich gegen Inflation – Jordan schließt weitere Zinsschritte nicht aus Der auch in der Schweiz allmählich wachsende Preisdruck hat die SNB im September zu einer weiteren Zinserhöhung veranlasst. Mit einem „Jumbo-Zinsschritt“ von 75 Basispunkten hat die SNB den Leitzins auf +0,50% angehoben und den Negativzinsbereich verlassen. Die be- dingte Inflationsprognose der Notenbank wurde auf 3,0% (2022) und 2,4% (2023) angepasst, für 2024 wird eine Rate von 1,7% erwartet. Weitere Zinsschritte schließt die SNB explizit nicht aus, eine hawkishe Ankündigung würde aber sicher anders formuliert. Allerdings liegt die Terminal Rate in der Schweiz auch in die- sem Zinszyklus sicher wieder deutlich niedriger als im Euroraum oder den USA. Insofern hat die SNB schon einen Gutteil der als notwendig erachteten Wegstrecke hinter sich gelegt. Wir rechnen mit moderateren Anpassungen ab Dezember. Devisenmarktinterventionen bleiben in beide Richtungen möglich, grundsätzlich unterstützt der hohe Außenwert des Franken aber derzeit die Bemühungen zur Sicherung der Preisniveaustabilität. Fundamentalprognosen* Schweiz Zinsen und Wechselkurse Schweiz 2021 2022 2023 29.09. 3M 6M 12M BIP 4,2 2,3 0,5 SNB-Leitzins 0,50 1,00 1,25 1,50 Inflation (CPI) 0,6 3,0 2,2 3M Satz 0,60 1,10 1,30 1,60 Arbeitslosenquote1 3,0 2,2 2,0 10J 1,28 1,60 1,70 1,80 Haushaltssaldo2 -0,8 -0,6 0,1 Spread 10JBund -90 -50 -60 -60 Leistungsbilanzsaldo2 7,5 6,5 6,0 EUR in CHF 0,96 0,96 0,96 0,97 *Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
12 / Economic Adviser Oktober 2022 Japan Der schwache Yen ist zum Problem geworden Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen Die Bank of Japan zögert auch weiterhin Erwartungsgemäß hat die Bank of Japan zuletzt abermals keine Anpassungen an ihrer Zins- politik vorgenommen. Folglich wurde jüngst beschlossen, den traditionellen Leitzins und die Zielrendite von Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren auf dem inzwischen „be- währten“ Niveau verharren zu lassen. Im Gegensatz zu vielen andere Notenbanken sieht sich die Bank of Japan somit noch immer nicht unter signifikantem Handlungsdruck. Die aktuelle Inflationsentwicklung scheint dieses zögerliche Vorgehen der Zentralbanker in Tokio auch zu erlauben. Zudem wird man wohl zunächst auch perspektivisch keine Leizinserhöhungen im- plementieren wollen. Der Notenbankchef sieht auch perspektivisch keinen Bedarf für Leitzinsanhebungen Zentralbankchef Haruhiko Kuroda machte in der vergangenen Woche anlässlich der Presse- konferenz im Anschluss an die Notenbanksitzung eher optimistische Kommentare zur Lage der japanischen Wirtschaft. Seiner Auffassung nach müssen die Leitzinsen allerdings noch länger auf dem aktuellen Niveau verharren, um die Erholung der Konjunktur im Land der aufgehenden Sonne nicht zu gefährden. Im Bedarfsfall wäre man sogar in der Lage, die Geld- politik noch lockerer zu gestalten. Diese Ausführungen Kurodas sind von den Finanzmärkten als sehr „dovish“ wahrgenommen worden. In der Amtszeit Kurodas darf wohl nicht mehr mit einer Erhöhung des traditionellen Leitzinses gerechnet werden. Der schwache Yen ist zu einem Problem geworden Die jüngste Zinsentscheidung der Bank of Japan stellte eigentlich keine Überraschung für die internationalen Finanzmärkte dar. Allerdings haben die Anmerkungen Haruhiko Kurodas dann doch für einen ziemlich ausgeprägten weiteren Druck auf die Währung Japans gesorgt. Im japanischen Finanzministerium hatte man sich schon seit geraumer Zeit größere Sorgen bezüglich der Schwäche des Yen gemacht. Die dortigen Entscheidungsträger scheinen zu glauben, dass der Abwertungsdruck auf die Währung des Landes der japanischen Wirtschaft über eine Verbesserung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie kaum mehr helfen kann. Man sieht offenkundig eher die Gefahr, dass ein zu schwacher Yen den Konsum der privaten Haushalte belasten könnte. Diese Auffassung dürfte der Haupt- grund für die dann erfolgte FX-Intervention Japans zur Stützung des Yen sein. Anpassungen am Prozedere der Yield-Curve-Control könnten in diesem Kontext auch noch möglich sein. Fundamentalprognosen* Japan Zinsen und Wechselkurse Japan 2021 2022 2023 29.09. 3M 6M 12M BIP 1,7 1,6 1,1 Leitzins -0,10 -0,10 -0,10 -0,10 Inflation -0,2 2,3 1,8 3M Satz -0,02 0,05 0,05 0,10 Arbeitslosenquote1 2,8 2,6 2,5 10J 0,31 0,25 0,25 0,25 Haushaltssaldo2 -5,7 -6,8 -4,5 Spread 10JBund -187 -185 -205 -215 Leistungsbilanzsaldo2 2,8 1,1 1,7 EUR in JPY 142 141 139 137 * Veränderung gg. Vj. in % USD in JPY 144 140 135 130 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
13 / Economic Adviser Oktober 2022 China Staatlich induzierte Stabilisierung am Vorabend des Parteitags Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen Lockerungen der Lockdowns lassen Wirtschaft aufatmen – doch bleibt das so? Gerade rechtzeitig vor dem 20. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas – mit der ge- planten Bestätigung von Xi Jinping als Generalsekretär für weitere fünf Jahre – scheint sich die Konjunktur zumindest etwas zu stabilisieren. So zeichnet sich im 2. Halbjahr ein solides Wachstum ab, was aber den massiven Rückgang im II. Quartal um 2,6% Q/Q nur teilweise wieder wettmachen kann. Zu stark hatten die angeordneten Lockdowns in Rahmen der Zero-Covid-Strategy sowie anhaltende Lieferengpässe die Wirtschaft gebremst. Doch die restrestriktiven Covid-Maßnahmen scheinen nun wieder zurückgefahren zu werden, damit hält eine moderate Dynamik in den meisten Sektoren wieder Einzug und erlaubt im IV. Quar- tal tatsächlich ein deutlicheres BIP-Wachstum. Bereits in den August-Daten zur Industrie- produktion und zu den Einzelhandelsumsätzen sind gewisse Aufhellungen erkennbar. Die Stimmungsumfragen aus dem Unternehmenssektor geben weiterhin ein durchweg ge- mischtes Bild ab und pendeln eher richtungslos im Bereich von 50 Punkten. Chinas Immobilienmarkt bleibt im Fokus – Peking greift unterstützend ein Ein entscheidender Sektor für die weitere Wirtschaftsentwicklung wird der schwächelnde Immobilienmarkt sein: Die Negativmeldungen von einbrechenden Absatzzahlen und Bauin- vestitionen reißen nicht ab. Die privaten Haushalte stehen auf dem Immobilienmarkt ange- sichts höherer Baukosten und unterbrochener Bauvorhaben weiter unter Druck. Entspre- chend schreitet die Regierung ein und hat Unterstützungsmaßnahmen angekündigt. Dazu gehören fiskalische Ausgaben wie Infrastrukturprojekte sowie Steuersenkungen und groß- zügigere Kreditvergaberichtlinien. Immerhin haben die Konsumenten bei einer offiziellen In- flationsrate von derzeit 2,5% Y/Y kaum einen Kaufkraftverlust, was sicher stabilisiert. Die PBoC muss agieren – der Renminbi verliert weiter deutlich an Wert Auch die chinesische Zentralbank ist tätig geworden und senkte den 1- und 5-Jahresleitzins, kündigte Kredite für Immobilienfirmen an und forderte staatliche Banken zur verstärkten Kreditvergabe auf. Mit einer weiteren Senkung der Mindestreserve kann wohl gerechnet werden. Diese Maßnahmen im Umfeld einer strauchelnden Konjunktur brachte den Ren- minbi deutlich unter Druck. Aber auch das Säbelrasseln in Richtung Taiwans sorgte für einen massiven Währungsverfall. Schließlich stellen sich Großunternehmen zunehmend die Frage, ob Investitionen im Reich der Mitte noch zukunftsträchtig sind. So zog der US-Dollar auf über 7,20 CNY an und damit auf den höchsten Stand seit der Großen Rezession 2008. Fundamentalprognosen* China Zinsen und Wechselkurse China 2021 2022 2023 29.09. 3M 6M 12M BIP 8,1 3,3 5,0 Einlagesatz 1,50 1,50 1,50 1,50 Inflation 0,9 2,3 2,8 3M SHIBOR 1,67 1,60 1,60 1,60 Arbeitslosenquote1 4,4 4,1 3,9 10J 2,72 2,70 2,60 2,60 Haushaltssaldo2 -6,0 -5,3 -4,5 Spread 10JBund 54 60 30 20 Leistungsbilanzsaldo2 1,8 2,0 1,1 EUR in CNY 7,00 7,07 7,11 7,14 * Veränderung gg. Vj. in % USD in CNY 7,13 7,00 6,90 6,80 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
14 / Economic Adviser Oktober 2022 Großbritannien Die Notenbank bleibt unter Zugzwang Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen Die Notenbank bleibt unter Zugzwang Die Bank of England hat jüngst entschieden, das Leitzinsniveau im Vereinigten Königreich weiter anzuheben, was die Bank Rate um abermals 50bp hat steigen lassen. Damit notiert diese nun immerhin schon bei 2,25%. Das momentane Inflationsumfeld hat die Notenban- ker in London offenkundig auch am aktuellen Rand unter großem Handlungsdruck gesetzt. Einige Marktteilnehmer scheinen allerdings mit noch mehr Aktivität bei der Bank of England gerechnet zu haben. David Ramsden, Catherine Mann und Jonathan Haskel hatten in der Tat auch für eine Anhebung der Bank Rate um 75bp gestimmt. Swati Dhingra votierte dagegen nur für einen Zinsschritt um 25bp – 5:3:1 für +50bp also! Dieses Abstimmungsverhalten deu- tet auf eine große Uneinheitlichkeit bei den Sorgen der wichtigsten britischen Notenbanker hin. Während einige Entscheidungsträger lieber noch kräftiger gegen die aktuellen Inflati- onstendenzen kämpfen wollen würden, sehen einzelne Stimmen eher den Bedarf zu einer zunehmend vorsichtigeren Antwort der Geldpolitik. Die Fiskalpolitik rückt in den Fokus Das Wirtschaftsumfeld ist ohne Zweifel schwierig. Die Bank of England rechnet mit einer Rezession, wird aber aufgrund der großen Inflationsgefahren perspektivisch dennoch wei- tere Maßnahmen zur Normalisierung ihrer Geldpolitik umsetzen müssen. In diesem Umfeld rückt die Fiskalpolitik eindeutig ins Blickfeld der Märkte. Finanzminister Kwasi Kwarteng hat jüngst umfangreiche Steuersenkungen verkündet, um die unter den hohen Energiepreisen leidende Wirtschaft des Landes zu unterstützen. An den Finanzmärkten haben diese Ankün- digungen allerdings Sorgen bezüglich der Solidität des britischen Staatshaushaltes ausgelöst. Der damit korrespondierende Zinsanstieg hat die Bank of England wenig später sogar zur Ankündigung neuer Wertpapierkäufe gezwungen. Wir leben in sehr turbulenten Zeiten! Das Pfund steht unter Abwertungsdruck Diese Bedenken haben auch einen spürbaren weiteren Druck auf die britische Währung aus- gelöst. Gegenüber dem US-Dollar wurde die psychologisch wichtige Marke von 1,10 USD pro GBP jüngst zwischenzeitlich klar unterboten – und es gibt sogar die Sorge einer Bewegung dieser Zeitreihe in Richtung der Parität. Der Devisenmarkt wartet nun auch darauf, wie sich die international bedeutenden Rating-Agenturen zu den fiskalischen Plänen der Regierung in London positionieren. Klar ist in jedem Fall, dass ein nachhaltig schwächeres Pfund der Notenbank im Kampf gegen die hohen Inflationsraten nicht helfen wird. Fundamentalprognosen* Großbritannien Zinsen und Wechselkurse Großbritannien 2021 2022 2023 29.09. 3M 6M 12M BIP 7,5 3,3 0,1 Reposatz 2,25 3,50 3,50 3,50 Inflation (CPI) 2,6 8,9 6,1 3M Satz 3,60 3,70 3,60 3,60 Arbeitslosenquote1 4,5 3,9 4,4 10J 4,14 4,20 4,25 4,00 Haushaltssaldo2 -8,3 -4,5 -4,4 Spread 10JBund 196 210 195 160 Leistungsbilanzsaldo2 -2,0 -5,6 -4,8 EUR in GBP 0,88 0,88 0,87 0,86 *Veränderung gg. Vj. in % GBP in USD 1,11 1,15 1,18 1,22 1 in % der Erwerbstätigen nach ILO Konzept, 2 in % des BIP Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
15 / Economic Adviser Oktober 2022 Portfoliostrategien Zinsstrukturkurve Euroland Renditen und Prognosen (Bunds/Swap) Prognosen Zinsstrukturkurve (Bunds) Renditen (in %) NORD/LB Prognose auf Sicht von % 3,00 Aktuell 3M 6M 12M 3M 1,17 2,10 2,60 2,80 2,50 1J 1,73 1,80 2,20 2,50 2J 1,80 2,00 2,30 2,50 2,00 3J 1,80 2,04 2,32 2,47 4J 1,94 2,07 2,32 2,44 1,50 5J 2,03 2,10 2,30 2,40 6J 2,03 2,10 2,30 2,40 1,00 7J 2,05 2,10 2,30 2,40 8J 2,06 2,10 2,30 2,40 0,50 9J 2,11 2,10 2,30 2,40 10J 2,18 2,10 2,30 2,40 0,00 2J (Swap) 2,86 2,95 3,20 3,35 3M 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 5J (Swap) 3,03 3,00 3,15 3,25 Aktuell 3M 6M 12M 10J (Swap) 3,14 2,95 3,15 3,25 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Prognosen und Total Returns Erwartete Total Returns Total Returns (in %) auf Sicht von… in % 2,5 3M 6M 12M 3M 0,29 0,82 2,16 2,0 1J 0,38 0,63 1,73 1,5 2J 0,20 0,24 1,12 1,0 3J -0,16 -1,74 0,43 0,5 4J 0,03 -0,34 0,37 0,0 5J 0,22 -0,20 0,44 -0,5 6J 0,09 -0,46 0,18 7J 0,16 -0,59 -0,05 -1,0 8J 0,24 -0,71 -0,26 -1,5 9J 0,61 -0,53 -0,18 -2,0 10J 1,16 -0,05 0,26 3M 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 3M 6M 12M Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der zeitanteiligen Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurvenveränderung zu erwartenden Kursgewinne bzw. –verluste.
16 / Economic Adviser Oktober 2022 Portfoliostrategien Zinsstrukturkurve international: 3-Monats- & 12-Monatssicht Auf 3-Monatssicht Erwartete Total Returns (in %) in Euro Erwartete Total Returns (in %) in Landeswährung EUR USD GBP JPY CHF USD GBP JPY CHF 1J 0,4 -1,8 0,9 0,4 -0,4 1J 1,0 0,6 -0,2 -0,2 2J 0,2 -1,6 0,9 0,4 -1,1 2J 1,2 0,5 -0,2 -1,6 3J -0,2 -1,9 0,9 0,3 -1,8 3J 1,0 0,6 -0,2 -1,6 4J 0,0 -1,9 1,4 0,2 -2,4 4J 0,9 1,1 -0,3 -2,1 5J 0,2 -2,0 1,0 0,4 -2,6 5J 0,9 0,7 -0,1 -2,3 6J 0,1 -2,4 0,9 0,5 -2,8 6J 0,5 0,6 0,0 -2,5 7J 0,2 -2,2 1,1 0,8 -3,4 7J 0,7 0,8 0,3 -3,1 8J 0,2 -2,4 0,1 1,1 -3,6 8J 0,4 -0,3 0,6 -3,3 9J 0,6 -2,7 0,2 1,2 -3,3 9J 0,1 -0,1 0,6 -3,0 10J 1,2 -2,6 0,0 0,5 -3,7 10J 0,2 -0,3 0,0 -3,4 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Auf 12-Monatssicht Erwartete Total Returns (in %) in Euro Erwartete Total Returns (in %) in Landeswährung EUR USD GBP JPY CHF USD GBP JPY CHF 1J 1,7 -2,7 6,4 3,3 -0,6 1J 4,1 3,6 -0,1 0,7 2J 1,1 -2,4 7,0 3,3 -1,6 2J 4,4 4,3 -0,2 -0,3 3J 0,4 -2,4 7,4 3,3 -2,5 3J 4,4 4,7 -0,2 -1,2 4J 0,4 -2,3 8,2 3,3 -3,2 4J 4,5 5,5 -0,2 -2,0 5J 0,4 -2,2 8,0 3,5 -3,5 5J 4,6 5,3 0,1 -2,2 6J 0,2 -2,2 8,2 3,7 -3,9 6J 4,6 5,4 0,2 -2,6 7J 0,0 -1,9 8,5 4,0 -4,8 7J 5,0 5,7 0,5 -3,5 8J -0,3 -2,2 7,4 4,4 -5,1 8J 4,6 4,7 0,9 -3,9 9J -0,2 -2,1 7,6 4,5 -4,8 9J 4,7 4,8 1,0 -3,6 10J 0,3 -1,8 7,2 3,9 -5,3 10J 5,1 4,4 0,4 -4,0 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der zeitanteiligen Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurven- und Wechselkursveränderung zu erwartenden Kursgewinne bzw. –verluste.
17 / Economic Adviser Oktober 2022 Portfoliostrategien Aktienmarktstrategie; 3-Monats-, 6-Monats- & 12-Monatssicht Werte und Performance Wert am Stand Performance seit Index 29.09.2022 Vormonat Jahresbeginn Vormonat Jahresbeginn DAX 11.975,55 12.834,96 15.884,86 -6,70% -24,61% MDAX 21.791,03 25.219,13 35.123,25 -13,59% -37,96% EuroSTOXX50 3.279,04 3.517,25 4.298,41 -6,77% -23,72% STOXX50 3.310,09 3.501,61 3.818,46 -5,47% -13,31% STOXX600 382,89 415,12 487,80 -7,76% -21,51% Dow Jones 29.683,74 31.510,43 36.338,30 -5,80% -18,31% S&P 500 3.719,04 3.955,00 4.766,18 -5,97% -21,97% Nikkei 26.422,05 28.091,53 28.791,71 -5,94% -8,23% Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Prognosen Indizes EuroSTOXX50 und S&P500 NORD/LB Prognose 5000 5000 Index auf Sicht von ... 3M 6M 12M 4500 4500 DAX 13.200 13.200 13.500 MDAX 24.200 24.200 24.800 EuroSTOXX50 3.650 3.650 3.700 4000 4000 STOXX50 3.650 3.650 3.700 STOXX600 425 425 430 3500 3500 Dow Jones 30.000 30.500 31.500 S&P 500 3.800 3.850 3.950 3000 3000 Nikkei 27.000 27.500 28.000 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research 2500 2500 29.09.2021 29.12.2021 29.03.2022 29.06.2022 29.09.2022 EuroSTOXX50 200-Tage-Linie S&P 500 (r.S.) 200-Tage-Linie (r.S.) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Redaktionsschluss für Daten, Prognosen und Texte war Freitag, 30. September 2022. Der nächste Economic Adviser erscheint am 28. Oktober 2022.
18 / Economic Adviser Oktober 2022 Übersicht Prognosen Fundamentalprognosen in % BIP Wachstum Inflationsrate Arbeitslosenquote1 Haushaltssaldo2 2021 2022 2023 2021 2022 2023 2021 2022 2023 2021 2022 2023 USA 5,9 1,6 0,4 4,7 7,9 3,3 5,4 3,7 3,8 -11,8 -7,2 -5,5 Euroland 5,2 3,2 0,2 2,6 8,4 7,7 7,7 6,7 7,0 -5,1 -4,5 -3,8 Deutschland 2,6 1,5 -1,1 3,2 8,7 8,6 5,7 5,3 5,6 -3,7 -3,3 -2,9 Japan 1,7 1,6 1,1 -0,2 2,3 1,8 2,8 2,6 2,5 -5,7 -6,8 -4,5 Großbritannien 7,5 3,3 0,1 2,6 8,9 6,1 4,5 3,9 4,4 -8,3 -4,5 -4,4 Schweiz 4,2 2,3 0,5 0,6 3,0 2,2 3,0 2,2 2,0 -0,8 -0,6 0,1 China 8,1 3,3 5,0 0,9 2,3 2,8 4,4 4,1 3,9 -6,0 -5,3 -4,5 Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen (Deutschland: BA-Definition), 2 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Leitzinsen Wechselkurse In % 29.09.22 3M 6M 12M EUR in… 29.09.22 3M 6M 12M USD 3,25 4,25 4,25 4,25 USD 0,98 1,01 1,03 1,05 EUR 1,25 2,50 3,00 3,25 JPY 142 141 139 137 JPY -0,10 -0,10 -0,10 -0,10 GBP 0,88 0,88 0,87 0,86 GBP 2,25 3,50 3,50 3,50 CHF 0,96 0,96 0,96 0,97 CHF 0,50 1,00 1,25 1,50 CNY 7,00 7,07 7,11 7,14 CNY 1,50 1,50 1,50 1,50 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Zinsen (Staatsanleihen) 3M-Sätze Renditen 2J Renditen 5J Renditen 10J 29.09. 3M 6M 12M 29.09. 3M 6M 12M 29.09. 3M 6M 12M 29.09. 3M 6M 12M USD 3,74 4,30 4,30 4,30 4,19 4,20 4,10 4,00 4,02 4,00 3,90 3,70 3,79 3,80 3,70 3,50 EUR 1,16 2,10 2,60 2,80 1,80 2,00 2,30 2,50 2,03 2,10 2,30 2,40 2,18 2,10 2,30 2,40 JPY -0,02 0,05 0,05 0,10 -0,05 0,00 0,00 0,00 0,08 0,09 0,09 0,09 0,31 0,25 0,25 0,25 GBP 3,60 3,70 3,60 3,60 4,40 4,40 4,25 4,00 4,43 4,33 4,25 4,00 4,14 4,20 4,25 4,00 CHF 0,60 1,10 1,30 1,60 0,74 1,30 1,50 1,70 1,00 1,50 1,60 1,80 1,28 1,60 1,70 1,80 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Spreads (Bp) 3M EURIBOR 2J Bund 5J Bund 10J Bund 29.09. 3M 6M 12M 29.09. 3M 6M 12M 29.09. 3M 6M 12M 29.09. 3M 6M 12M USD 258 220 170 150 239 220 180 150 199 190 160 130 160 170 140 110 JPY -118 -205 -255 -270 -185 -200 -230 -250 -195 -201 -221 -231 -187 -185 -205 -215 GBP 244 160 100 80 259 240 195 150 240 223 195 160 196 210 195 160 CHF -56 -100 -130 -120 -107 -70 -80 -80 -103 -60 -70 -60 -90 -50 -60 -60 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
19 / Economic Adviser Oktober 2022 Anhang Ansprechpartner in der NORD/LB Macro Research Dr. Martina Noss Leitung Research/Volkswirtschaft +49 511 361-2008 martina.noss@nordlb.de Christian Lips Chefvolkswirt Head of Macro Research +49 511 361-2980 +49 172 735 1531 christian.lips@nordlb.de Tobias Basse Macro Research +49 511 361-9473 tobias.basse@nordlb.de Bernd Krampen Macro Research +49 511 361-9472 bernd.krampen@nordlb.de Marlene Renkel Macro Research +49 511 361-4710 marlene.renkel@nordlb.de Christian Reuter Macro Research +49 511 361-7052 christian.reuter@nordlb.de
20 / Economic Adviser Oktober 2022 Sales Trading Institutional Sales +49 511 9818-9440 Covereds/SSA +49 511 9818-8040 Sales Sparkassen & +49 511 9818-9400 Financials +49 511 9818-9490 Regionalbanken Sales MM/FX +49 511 9818-9460 Governments +49 511 9818-9660 Sales Europe +352 452211-515 Länder/Regionen +49 511 9818-9550 Sales Asia +65 64 203131 Frequent Issuers +49 511 9818-9640 Origination & Syndicate Sales Wholesale Customers Origination FI +49 511 9818-6600 Firmenkunden +49 511 361-4003 Origination Corporates +49 511 361-2911 Asset Finance +49 511 361-8150 Treasury +49 511 9818-9620 Liquidity Management +49 511 9818-9650
21 / Economic Adviser Oktober 2022 Wichtige Hinweise Diese Studie (nachfolgend als „Information“ bezeichnet) ist von der NORDDEUTSCHEN LANDESBANK GIROZENTRALE („NORD/LB“) erstellt worden. Die für die NORD/LB zuständigen Aufsichtsbehörden sind die Europäische Zentralbank („EZB“), Sonnemannstraße 20, D-60314 Frankfurt am Main, und die Bundesanstalt für Finanzdienstleitungsaufsicht („BaFin“), Graurheindorfer Str. 108, D-53117 Bonn und Marie-Curie-Str. 24-28, D-60439 Frankfurt am Main. Sofern Ihnen diese Information durch Ihre Sparkasse überreicht worden ist, un- terliegt auch diese Sparkasse der Aufsicht der BaFin und ggf. auch der EZB. Eine Überprüfung oder Billigung dieser Präsentation oder der hierin beschriebenen Produkte oder Dienstleistungen durch die zuständige Aufsichtsbehörde ist grundsätzlich nicht erfolgt. Diese Information richtet sich ausschließlich an Empfänger in Deutschland, Australien, Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Grie- chenland, Indonesien, Irland, Italien, Japan, Kanada, Korea, Luxemburg, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Republik China (Taiwan), Schweden, Schweiz, Singapur, Spanien, Thailand, Tschechische Republik, Vereinigtes Königreich, Vietnam und Zypern (nachfolgend als „relevante Personen“ oder „Empfänger“ bezeichnet). Die Inhalte dieser Information werden den Empfängern auf streng vertraulicher Basis gewährt und die Empfänger erklären mit der Entgegennahme dieser Information ihr Einverständnis, diese nicht ohne die vorherige schriftliche Zustimmung der NORD/LB an Dritte weiterzugeben, ganz oder in Teilen zu kopieren oder in andere Sprachen zu übersetzen und/oder zu reprodu- zieren. 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Ebenso we- nig unterliegt diese Information dem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung, wie dies für Anlageempfehlungen/Anlagestrategieempfehlungen gilt. Die hierin enthaltenen Informationen wurden ausschließlich zu Informationszwecken erstellt und werden ausschließlich zu Informationszwecken bereitgestellt. Es ist nicht beabsichtigt, dass diese Information einen Anreiz für Investitionstätigkeiten darstellt. Sie wird für die persönliche Informa- tion des Empfängers mit dem ausdrücklichen, durch den Empfänger anerkannten Verständnis bereitgestellt, dass sie kein direktes oder indirektes Angebot, keine Empfehlung, keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf sowie keine Aufforderung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten und keine Maßnahme, durch die Finanzinstrumente angeboten oder verkauft werden könnten, darstellt. 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Die Bewertung aufgrund der historischen Wertentwicklung eines Wertpapiers oder Finanzinstruments lässt sich nicht zwingend auf dessen zukünftige Entwicklung übertragen. Diese Information stellt keine Anlage-, Rechts-, Bilanzierungs- oder Steuerberatung sowie keine Zusicherung dar, dass ein Investment oder eine Strategie für die individuellen Verhältnisse des Empfängers geeignet oder angemessen ist, und kein Teil dieser Information stellt eine persönliche Empfehlung an einen Empfänger der Information dar. Auf die in dieser Information Bezug genommenen Wertpapiere oder sonstigen Finanzinstru- mente sind möglicherweise nicht für die persönlichen Anlagestrategien und -ziele, die finanzielle Situation oder individuellen Bedürfnisse des Emp- fängers geeignet. Ebenso wenig handelt es sich bei dieser Information im Ganzen oder in Teilen um einen Verkaufs- oder anderweitigen Prospekt. Dementsprechend stellen die in dieser Information enthaltenen Informationen lediglich eine Übersicht dar und dienen nicht als Grundlage einer möglichen Kauf- oder Verkaufsentscheidung eines Investors. Eine vollständige Beschreibung der Einzelheiten von Finanzinstrumenten oder Geschäften, die im Zusam- menhang mit dem Gegenstand dieser Information stehen könnten, ist der jeweiligen (Finanzierungs-) Dokumentation zu entnehmen. Soweit es sich bei den in dieser Information dargestellten Finanzinstrumenten um prospektpflichtige eigene Emissionen der NORD/LB handelt, sind allein verbind- lich die für das konkrete Finanzinstrument geltenden Anleihebedingungen sowie der jeweilig veröffentlichte Prospekt und das jeweilige Registrie- rungsformular der NORD/LB, die insgesamt unter www.nordlb.de heruntergeladen werden können und die bei der NORD/LB, Georgsplatz 1, 30159 Hannover kostenlos erhältlich sind. Eine eventuelle Anlageentscheidung sollte in jedem Fall nur auf Grundlage dieser (Finanzierungs-) Dokumen- tation getroffen werden. Diese Information ersetzt nicht die persönliche Beratung. Jeder Empfänger sollte, bevor er eine Anlageentscheidung trifft, im Hinblick auf die Angemessenheit von Investitionen in Finanzinstrumente oder Anlagestrategien, die Gegenstand dieser Information sind, sowie für weitere und aktuellere Informationen im Hinblick auf bestimmte Anlagemöglichkeiten sowie für eine individuelle Anlageberatung einen unabhän- gigen Anlageberater konsultieren. Jedes in dieser Information in Bezug genommene Finanzinstrument kann ein hohes Risiko einschließlich des Kapital-, Zins-, Index-, Währungs- und Kreditrisikos, politischer Risiken, Zeitwert-, Rohstoff- und Marktrisiken aufweisen. Die Finanzinstrumente können einen plötzlichen und großen
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