Eins ist sicher: Mit diesem Ideengeber erreichen Sie Ihr Ziel!

Die Seite wird erstellt Arvid Fleischmann
 
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Eins ist sicher: Mit diesem Ideengeber erreichen Sie Ihr Ziel!
eins ist sicher: Mit diesem Ideengeber erreichen
Sie Ihr Ziel!

Rundum sicher und gesund arbeiten – dieses Ziel lässt sich erreichen,
wenn es in Ihrem Unternehmen selbstverständlich wird und Ihre
Beschäftigten beispielsweise sagen: „Bei uns wird auf Risiken geachtet
und Potentiale beim Arbeitsschutz werden gesehen und genutzt, ist das in
anderen Unternehmen etwa anders?“

Sind die Sicherheit und Gesundheit ein Bestandteil Ihrer
Unternehmenskultur, tragen sie langfristig zum Erfolg Ihres
Unternehmens bei. Denn gesunde Beschäftigte sind ein Wert an sich.

Wie kann Ihnen das gelingen?
Mit diesem Ideengeber erhalten Sie bereits erste Hinweise: In welchen
Bereichen können Sie mit welchen Verbesserungen ansetzen? Wie
sieht es mit Möglichkeiten oder Unterstützungen dafür aus? Auf den
nachfolgenden Seiten erhalten Sie erste kompakte Informationen und
Anreize.

Sie finden auch einen Katalog mit Maßnahmen, der Ihnen und Ihren
Beschäftigten dabei hilft, noch sicherer und erfolgreicher zu arbeiten.
Ebenso können Sie anhand mehrerer Beispiele guter Praxis sehen, was
andere Unternehmen schon erfolgreich eingeführt haben.

Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und nehmen Sie Ihre Beschäftigten
mit. Machen Sie Arbeitsschutz zum Kult ihn Ihrem Unternehmen. Sie
können nur gewinnen! Deswegen: Fangen Sie am besten direkt damit an.
Wir unterstützen Sie dabei!

                                                             Einleitung, Seite 1
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Bleiben Sie sicher und gut informiert.
Besuchen Sie dazu die Homepage zur Kampagne unter
www.einsistsicher.kommmitmensch.de

Hier erhalten Sie auch Informationen über künftige
Nachlieferungen für diesen Ideenplaner.

Einleitung, Seite 2
Eins ist sicher: Mit diesem Ideengeber erreichen Sie Ihr Ziel!
Machen Sie Arbeitsschutz zum Kult!

Auf einem soliden Fundament kann eine funktionierende Kultur der
Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit errichtet werden. Sie werden
sehen – es zahlt sich für Sie aus!

Bevor man etwas beginnt, sollte das Ziel klar sein. Was wollen Sie
bis wann erreicht haben? Die Ansatzmöglichkeiten sind vielfältig,
da die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in nahezu jeder
unternehmerischen Entscheidung eine Rolle spielt. Egal, ob Sie die
Neuanschaffung einer Maschine planen, Ihren Betrieb neu strukturieren
oder vielleicht auch nur den Pausenraum neugestalten möchten – ein
Profi denkt für die Zukunft mit und spart dabei spätere Kosten und
Mühen durch demotivierte Beschäftigte, hohe Ausfallzeiten, ungeeignete
Maschinen und Werkzeuge. Auch unnötige Qualitätsverluste durch
schlechte Arbeitsabläufe entstehen so gar nicht erst.

Um Ihnen den Start in die Kultur der Prävention zu erleichtern, stellt
Ihnen Ihre BGHM in sechs Handlungsfeldern Beratungsangebote,
Informationsmaterialien und Mustervorlagen zur Verfügung.

                                                                Einleitung, Seite 3
Eins ist sicher: Mit diesem Ideengeber erreichen Sie Ihr Ziel!
Einleitung, Seite 4
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Die Handlungsfelder der Kampagne

                  Was beeinflusst die Sicherheit und Gesundheit der Menschen im
                  Unternehmen? Der Stellenwert des Arbeitsschutzes und der damit
                  verbundenen Aspekte im Betriebsalltag lässt sich anhand von sechs
                  Handlungsfeldern beurteilen. Welche Felder das im Einzelnen sind und
                  welche Weiterentwicklungsmöglichkeiten sich mit ihnen verbinden,
Handlungsfelder   können Sie auf dieser und den folgenden Seiten nachlesen.

Präv_Bestandt.         Führung            Kommunikation           Beteiligung                   Fehlerkultur

                                      Führung
                                      Als Unternehmensleitung sind Sie entscheidende
                                      Impulsgeber. Sie sind Orientierungspunkt und
                                      Vorbild für die gesamte Belegschaft. Nutzen Sie Ihre
                                      Vorbildfunktion!                                                  Error

  Führung           Kommunikation          Beteiligung          Fehlerkultur                   Soziales Klima

                                      Kommunikation
                                      Besprechen Sie Probleme und Ideen zum
                                      Arbeitsschutz regelmäßig und auf Augenhöhe mit
                                      Ihren Beschäftigten. Bleiben Sie mit Ihnen im Dialog
                                                                     Error regelmäßig
                                      und geben Sie wichtige Informationen
                                      und gut verständlich weiter.

Kommunikation         Beteiligung          Fehlerkultur          Soziales Klima

                                      Beteiligung
                                      Ihre Beschäftigten kennen die eigenen Arbeitsplätze
                                      am besten. Nutzen Sie dieses Wissen und beziehen
                                      Sie die Belegschaft in wichtige Entscheidungen zu
                                      SicherheitError
                                                 und Gesundheit ein.

                                                                                  Einleitung, Seite 5
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Die Handlungsfelder der Kampagne
Beteiligung         Fehlerkultur          Soziales Klima

                                     Fehlerkultur
                                     Unternehmen, die Fehler sowie (Beinahe-)Unfälle
                                     systematisch erfassen und zusammen Lösungen
                                     erarbeiten, reduzieren das Unfallrisiko erheblich.
                           Error

                                     Betriebsklima
                                     Ein gutes Betriebsklima entsteht durch gegenseitige
                                     Wertschätzung, Vertrauen und Fairness. Auf dieser
                                     Grundlage bleiben Ihre Beschäftigten motiviert und
                                     produktiv.
                   Handlungsfelder

                   Präv_Bestandt.            Führung             Kommunikation            Beteiligung

                                     Sicherheit und Gesundheit bei
                                     allen Aufgaben
                                     Die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten
                                     wird bei allen wichtigen betrieblichen
                                     Entscheidungen berücksichtigt: von der Anschaffung
                                     einer neuen Maschine bis zur Umgestaltung eines
                                     Pausenraums.

              Einleitung, Seite 6
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Handlungsfelder

                                               Präv_Bestandt.                   Führung   K

                                                                                Führung

Handlungsfeld Führung
eins ist sicher: Als Vorbild haben Sie mehr Erfolg!

Als Unternehmerin oder Unternehmer stehen Sie im Zentrum des
Betriebsgeschehens. Sie sind Orientierungspunkt für Ihre gesamte
Belegschaft. Ob Sie es wollen oder nicht: Was Sie im Alltag vorleben, ist
wegweisend und beispielgebend. Nutzen Sie Ihre Vorbildfunktion für Ihren
eigenen Vorteil. Organisieren und vereinbaren Sie betriebliche Routinen,
bei denen Sicherheit und Gesundheit als Selbstverständlichkeit behandelt
werden. Leben Sie die Aspekte des Arbeitsschutzes bei Ihrer täglichen
Arbeit – es wird sich auszahlen.

Durch Ihr positives Beispiel aktivieren Sie fast automatisch Ihre
Beschäftigten für Verbesserungen bei der Arbeit. Sie bringen sich ein,
denken mit und schlagen selbstständig Lösungen für bestehende
Arbeitsschutzprobleme vor. Mehr noch – wird bemerkt, dass sicheres
und gesundes Arbeiten der Chefin oder dem Chef wichtig sind, steigern
Sie die Aufmerksamkeit dafür im gesamten Betrieb. Dann gehen Ihre
Beschäftigten mit „sicheren“ Augen und „gesunden“ Ohren (nicht
nur) durch den Betrieb. Gleichzeitig zeigen Sie als Unternehmerin oder
Unternehmer so auch Ihre soziale Verantwortung in Ihrem regionalen
Umfeld.

                                                       Handlungsfeld Führung, Seite 1
Eins ist sicher: Mit diesem Ideengeber erreichen Sie Ihr Ziel!
Handlungsfeld Führung, Seite 2
Eins ist sicher: Mit diesem Ideengeber erreichen Sie Ihr Ziel!
Handlungsfelder

                                                                          Präv_Bestandt.                       Führung   K

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Kurz gefragt – schnell gecheckt

Gehen Sie als Führungskraft mit gutem Beispiel voran? Berücksichtigen
Sie in Ihren Entscheidungen die Sicherheit und Gesundheit Ihrer
Beschäftigten? Die nachstehenden Fragen geben Ihnen erste Hinweise.

• Ich gebe meinen Beschäftigten angemessene Rückmeldungen zu ihrer
  Arbeitsqualität und zu ihrem Verhalten.
  – Worüber gab es die letzte positive und negative Rückmeldung?
    War diese angemessen und wirksam?

• Ich als Führungskraft unterstütze meine Beschäftigten bei der
  Bewältigung ihrer Aufgaben.
  – Wann kam das zuletzt vor?
  – Wie lief diese Unterstützung ab?
  – Woran erkenne ich, dass jemand Unterstützung benötigt?

• Ich verhalte mich in Sachen Sicherheit und Gesundheit in der Regel
  vorbildlich.
  – Woran können dies meine Beschäftigten und Kunden erkennen?

Es handelt sich hierbei um eine erste Auswahl von Fragen. Für eine ausführliche und fundierte Analyse
zu diesem und allen weiteren Handlungsfeldern steht Ihnen der Kultur-Check der BGHM zur Verfügung.
Weitere Informationen unter www.einsistsicher.kommmitmensch.de.

                                                                                      Handlungsfeld Führung, Seite 3
Ein paar Praxistipps zum Einstieg

Geben Sie angemessene Rückmeldungen zum Verhalten und zu der
Qualität der Arbeit.
→ Jährliche Entwicklungsgespräche mit allen Beschäftigten anhand von
konkret gesammelten Erlebnissen.

Berücksichtigen Sie Überlegungen, Vorschläge und Bedürfnisse Ihrer
Belegschaft.
→ Monatliche Ideen-Treffen und monatliches Gesprächsangebot der
Unternehmerin/des Unternehmers.

Nur Vorbilder können Führungskräfte werden. Übertragen Sie nur
jemandem Verantwortung, der die Sicherheit und Gesundheit
berücksichtigt und im Betriebsalltag mitdenkt.
→ Sicherheitsregeln gelten für alle, zu jeder Zeit. Das wird kontinuierlich
angesprochen.

Selbstverständlich gibt es noch weitere praktische Tipps für Ihren Alltag.
Der für Sie zuständige Betriebsbetreuer der BGHM informiert Sie gerne.

Handlungsfeld Führung, Seite 4
Handlungsfelder

                                             Präv_Bestandt.                   Führung   K

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Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite

Die BGHM unterstützt Sie mit Seminar- und Weiterbildungsangeboten.
Eine Übersicht der Unternehmer- und Führungskräfteseminare finden Sie
unter www.bghm.de; Webcode: 1986 und 1987.

Wie Sie einen Ideen-Treff in Ihrem Betrieb einführen können, erfahren Sie
auch auf der BGHM-Homepage unter Webcode: 490.

Ebenso erläutert Ihnen Ihr BGHM-Betriebsbetreuer gerne, wie und mit
welchen Maßnahmen Sie als Unternehmensverantwortliche/-r in Sachen
Arbeitsschutz vorbildlich vorangehen können.

                                                     Handlungsfeld Führung, Seite 5
Handlungsfeld Führung, Seite 6
Handlungsfelder

                                             Präv_Bestandt.                   Führung   K

Fünf Stufen und eine unsichtbare Barriere:                                    Führung

Das 5-Stufen-Modell der Prävention

Wie ist der Stand des Arbeitsschutzes in Ihrem Unternehmen? Finden
Sie es mit dem 5-Stufen-Modell selbst heraus. Das Modell beschreibt,
wie gut ein Unternehmen die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
berücksichtigt. Das Modell dient Ihnen im Betriebsalltag als Brille für
Optimierungspotenziale im Arbeitsschutz. Analysieren Sie, wo Sie heute
schon gut sind und wo noch Verbesserungspotenzial besteht.

Die ersten drei Stufen stehen für einen noch nicht selbstverständlichen
Umgang mit den Themen Sicherheit und Gesundheit. Auf den
höheren Stufen werden Unfälle, Erkrankungen und Wohlbefinden
aus einem anderen Blickwinkel betrachtet: Mögliche Folgen für
Sicherheit und Gesundheit werden bei Entscheidungen und
Aktivitäten selbstverständlich mitbedacht. Wenn das erreicht ist,
wurde die sogenannte unsichtbare Barriere durchbrochen und der
Perspektivwechsel ist gelungen. Prävention wird als Lösung betrachtet,
nicht als Problem.

Innerhalb eines Unternehmens können sich verschiedene Arbeitsgruppen,
Abteilungen oder auch Produktionszweige auf unterschiedlichen Stufen
befinden. So müssen Sie nicht immer demotivierend mit erhobenem
Zeigefinger Negativbeispiele hervorheben, sondern können stattdessen
firmenintern sogar „ganz automatisch“ von den Besten lernen.

                                                     Handlungsfeld Führung, Seite 7
Fünf Stufen und eine unsichtbare Barriere:
Das 5-Stufen-Modell der Prävention

                                             Quelle: (c) Gebauer 2017, in Anlehnung an Hudson 2001

Handlungsfeld Führung, Seite 8
Handlungsfelder

                                            Präv_Bestandt.                  Führung   K

Fünf Stufen und eine unsichtbare Barriere:                                  Führung

Das 5-Stufen-Modell der Prävention

Die fünf Stufen im Überblick
Gleichgültig: Sicherheit und Gesundheit spielen nur dann eine Rolle im
Betrieb, wenn es darum geht (straf-)rechtlichen oder wirtschaftlichen
Schaden abzuwenden.

Reagierend: Sicherheit und Gesundheit werden im Betrieb ernst
genommen – allerdings nur nachdem etwas passiert ist. Also zum Beispiel
nach einem Vorfall oder wenn der Krankenstand auffällig hoch ist. Es
werden einfache, eher kurzfristig gedachte Maßnahmen ergriffen.

Regelorientiert: Sicherheit und Gesundheit haben im Betrieb einen hohen
Stellenwert und es wird viel dafür getan. Es herrscht jedoch die Meinung,
dass Sicherheit und Gesundheit vor allem durch strikte Regeln und
Kontrolle zu erreichen sind.

  Unsichtbare Barriere: Zwischen den Stufen „regelorientiert“
  und „proaktiv“ befindet sich die unsichtbare Barriere. Wird sie
  durchbrochen, verändert sich der Blickwinkel auf die Aspekte der
  Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Sie werden dann bei
  betrieblichen Entscheidungen und Aktivitäten selbstverständlich
  mitbedacht. Oberhalb der unsichtbaren Barriere ist es zudem
  charakteristisch, dass es im betrieblichen Alltag Rituale und einen
  regelmäßigen Austausch gibt, um das gesunde und sichere Arbeiten
  zu verbessern. Dabei bespricht man auch Besonderheiten und/oder
  Unklarheiten mit dem Ziel zu handeln, bevor etwas passiert.

Proaktiv: Verbindliche Regeln und sichere Abläufe sind vorhanden.
Gleichzeitig ist man sich bewusst, dass – besonders bei betrieblichen
Veränderungen − diese nicht ausreichend sein werden. Daher spüren
Führung und Beschäftigte systematisch Gefährdungen auf, bevor es zu
unsicheren Handlungen, Unfällen und Erkrankungen kommt. Lernen und
Hinterfragen sind Werte im Unternehmen.

                                                   Handlungsfeld Führung, Seite 9
Fünf Stufen und eine unsichtbare Barriere:
Das 5-Stufen-Modell der Prävention

Wertschöpfend: Hier ist die Kultur der Sicherheit und Gesundheit noch
weiter entwickelt. Bei kontinuierlichen Verbesserungen und Investitionen
werden Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit stets mitbedacht und
wurden entsprechend in die betrieblichen Abläufe fest integriert. Die
Themen sind so verankert, dass es kaum noch externer Analyse bedarf.
Alle Beschäftigten denken mit und bewirken dadurch eine höhere
Leitungsfähigkeit des Betriebs. Sicherheit und Gesundheit ist als Wert
in die Denk- und Handlungsweisen jedes Beschäftigten und jeder
Entscheidung integriert.

Handlungsfeld Führung, Seite 10
Handlungsfelder

                                             Präv_Bestandt.                   Führung   K

Der BGHM-Kultur-Check:                                                        Führung

Damit Sie wissen, wo Sie „stehen“

Beim BGHM-Kultur-Check handelt es sich um eine anonyme Befragung der
Beschäftigten zu den sechs Handlungsfeldern der Kampagne. Die Fragen
wurden von Präventionsfachkräften speziell für kleinere Mitgliedsbetriebe
der BGHM entwickelt.

Der Check beinhaltet zwei Fragebögen mit jeweils identischen Fragen:
Einen für jede und jeden Beschäftigten (ohne Namensangabe oder
andere identifizierbare Personendaten) und einen für Sie – die jeweiligen
Unternehmensverantwortlichen. Der Aufwand ist nicht groß. Die Zeit zum
Ausfüllen beträgt nur circa zehn Minuten.

Die Auswertung der Fragebögen erfolgt durch die BGHM. Anhand eines
Referenzwerts aus einer bundesweiten Vorabbefragung werden dabei die
Ergebnisse pro Handlungsfeld eingeordnet. So wird ersichtlich, wo Ihr
Betrieb steht, wo es Verbesserungsbedarf gibt und wo sich Ihre eigene
Einschätzung als verantwortlicher Person von der Ihrer Beschäftigten
unterscheidet.

Wie können Sie am BGHM-Kultur-Check teilnehmen?
Die Fragebögen stehen in Form einer Online-Umfrage zur Verfügung, die im
geschützten Bereich meineBGHM abgerufen werden kann. Wenn Sie einen
Zugang zu meineBGHM besitzen, können Sie über Ihren Betriebsbetreuer
oder Ihre Betriebsbetreuerin bei der BGHM für die Umfrage freigeschaltet
werden. Diese unterstützen Sie ebenfalls gerne bei der Einrichtung Ihres
Zugangs zu meineBGHM. Sollten Sie noch keinen Zugang besitzen,
können Sie diesen unter www.bghm.de/meinebghm beantragen.

                                                    Handlungsfeld Führung, Seite 11
Der BGHM-Kultur-Check:
Damit Sie wissen, wo Sie „stehen“

Was haben die Unternehmensverantwortlichen davon?
Als Unternehmerin oder Unternehmer erhalten Sie einen fundierten
Überblick über die Umsetzung der sechs Handlungsfelder in Ihrem
Betrieb. Zur Einordnung dient ein Referenzwert, der von BGHM-
Präventionsfachkräften im Vorfeld ermittelt wurde. Anhand der Ergebnisse
erkennen Sie, in welchen Bereichen die Sicherheit und Gesundheit
bei der Arbeit optimiert werden kann. Auch werden unterschiedliche
Wahrnehmungen der Unternehmensverantwortlichen und der Belegschaft
erkennbar.

Daraus abgeleitet können gemeinsam mit Ihrer Betriebsbetreuerin oder
Ihrem Betriebsbetreuer von der BGHM Ihre individuellen Handlungsfelder
festgelegt werden. Das Ziel: eingeschliffene, ungesunde und unsichere
Verhaltensweisen entlarven und ablegen.

Handlungsfeld Führung, Seite 12
Handlungsfelder

                                             Präv_Bestandt.                   Führung   K

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Führung − einfach gut!

Als Unternehmerin oder Unternehmer liegt es in Ihren eigenen Händen,
Strukturen und Rahmenbedingungen für ein sicheres und gesundes
Arbeiten Ihrer Beschäftigten und sich selbst zu schaffen. Oftmals entfalten
bereits kleine und wenig aufwändige Maßnahmen große Wirkung, wenn
Sie als glaubwürdiges Vorbild den ersten Schritt gehen.

Was haben Sie davon, fragen Sie sich? Ein sicherheits- und
gesundheitsförderndes Führungsverhalten stärkt die Loyalität und das
Vertrauen der Beschäftigten in Sie als Führungskraft. Belegt ist zudem,
dass Beschäftige dadurch leistungsfähiger sind und mehr Flexibilität bei
sich verändernden Arbeitsaufgaben besitzen.

Was macht eine wirksame Führung aus?
Sorgen Sie für eine sichere und gesunde Organisation, Auswahl und
Kontrolle, indem Sie folgende Punkte berücksichtigen:
• Vereinbaren Sie konkrete Ziele für jede einzelne Person und für die
  Organisationsabläufe. Sie ermöglichen eine Planbarkeit der Arbeit und
  verringern den Zeitdruck. Mögliche Engpässe werden rechtzeitig erkannt.
• Organisieren Sie Ihre Beschäftigten im Betrieb so, dass alle
  selbstständig in der Lage sind, ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg
  zu leisten. Unsichere Handlungen, Improvisation oder „Dienst nach
  Vorschrift“ werden so vermieden.
• Entscheiden Sie sicher: Finden Sie, wenn möglich, einen
  Konsens. Beteiligen Sie dazu die Beschäftigten auch an der
  Entscheidungsfindung und sorgen Sie für eine konsequente Umsetzung
  der Entscheidungen.

                                                    Handlungsfeld Führung, Seite 13
Führung − einfach gut!

• Kontrollieren Sie nur das, was wirklich wichtig ist. Ob Kontrollen
  wertgeschätzt und akzeptiert werden hängt davon ab, ob sie als sinnvoll
  (unternehmensförderlich) angesehen werden.
• Fördern Sie Menschen, indem Sie Ihnen Verantwortung und einen
  Vertrauensvorschuss geben. Halten Sie es aus, wenn Beschäftigte Dinge
  anders erledigen als Sie, solange das vereinbarte Ziel erreicht wird.
  Sorgen Sie für regelmäßige Lernerfolge durch Tätigkeitswechsel. Leben
  Sie vor, was Sie erwarten.
• Nutzen Sie die positive Energie der engagierten und motivierten
  Beschäftigten durch Lob und den Mut, Vorschläge aufzugreifen und
  auch einmal unkonventionell vorzugehen.

Handlungsfeld Führung, Seite 14
Handlungsfelder

                                             Präv_Bestandt.                   Führung   K

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Führung − einfach gut!

1. Klares Bekenntnis steht am Anfang
Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sind kein „Nice to have“, wenn
„Zeit dafür ist“. Bekennen Sie sich durch ihr eigenes Verhalten und
beispielsweise in einem schriftlichen (Führungs-)Leitbild dazu. Zu finden
auf der neuen „Zusatzseite“ auf eins-ist-sicher.de.

2. Setzen Sie sich erreichbare Ziele
Verankern Sie eine sichere und gesunde Arbeitsgestaltung in Ihre
Unternehmensziele. Lassen Sie diese nicht als „Konkurrenz“ neben
Qualitäts- oder Deckungsbeitragszielen stehen. Vielmehr geht es
darum, Sicherheit und Gesundheit zu integrieren. Passen Sie die
Zielvereinbarungen so an, dass sie realistisch erreichbar bleiben. Machen
Sie die Zielsetzungen und die Zusammenhänge mit Sicherheit und
Gesundheit für den gesamten Betrieb öffentlich.

3. Wählen Sie geeignetes Personal
Gute Verantwortliche besitzen eine Basis an Fachwissen, sehr gute soziale
Fähigkeiten und berücksichtigen in Ihrem Verhalten und in Ihrer Arbeit
stets auch die Sicherheit und Gesundheit.

4. Unterstützen Sie konkret
Denken Sie stets daran: Wenn Sie sich für ein sicheres und gesundes
Arbeiten in Ihrem Betrieb engagieren und dafür Zeit aufwenden, ist dies
ebenfalls „Arbeit“ und ein Bestandteil der Unternehmensführung. Durch
die Seminare- und Weiterbildungsangebote der BGHM werden Ihnen
unterstützende Informationen und Wissen vermittelt und ein Blick über
den Tellerrand ermöglicht. Ein gut funktionierendes Unternehmen basiert
darauf, dass ein faires und gerechtes „Wir-Gefühl“ vorhanden ist und dass
man aufeinander achtet, sich gemeinsam weiterentwickelt.

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Führung − einfach gut!

Wie kann das in der Praxis aussehen?

1. Lob, Fairness und Wertschätzung
Eine kleine lobende Anerkennung oder positive Rückmeldungen entfalten
beim Gegenüber eine größere Wirkung als eine strenge Ermahnung.
Beides bleibt dabei aber notwendig. Menschen wollen ernst genommen
werden. Personen mit Führungsverantwortung sind dafür wichtige
Multiplikatoren – egal, ob es um eine fristgerechte und qualitativ perfekte
Auftragsausführung bei der Kundschaft geht oder um die fehlende
Schutzhaube an einer Maschine. Stärken und fördern Sie mit Lob und
Anerkennung die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.

2. Bleiben Sie offen und ansprechbar
Wer ein „offenes Ohr“ für sein Umfeld hat, kann schnell und direkt auf
Unstimmigkeiten und Störungen reagieren. Das spart Zeit und Geld. Es
geht darum, zuzuhören und gegebenenfalls für Unterstützung zu sorgen,
ohne die Arbeit zu übernehmen. Um das sinnvoll zu organisieren, sollten
sie festlegen, wer wann für welche Anliegen erreichbar oder ansprechbar
sein muss. Sie sind nicht nützlich und nicht produktiv, wenn Sie alles
alleine machen und rund um die Uhr arbeiten.

3. Führen Sie verantwortungsbewusst
Klar ist: Wer ein Unternehmen leitet, trägt auch für seine Beschäftigten
eine Verantwortung. Sichere Bedingungen und vorausschauende Planung
fördern sicherheitsgerechtes Verhalten. Wenn Sie ehrlich sind und offen
darüber nachdenken, ist häufig sogar das vermeintlich Unplanbare
planbar und präventiv gestaltbar.

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Handlungsfelder

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Führung − einfach gut!

4. Informationsfluss sicherstellen
Was passiert, wenn Sie einmal unerwartet ausfallen? Was bedeutet es für
Ihren Betrieb, wenn Ihnen die Zeit fehlt, sich neues Wissen anzueignen
und unternehmerisch „up-to-date“ zu bleiben? Wenn Sie Informationen
weitergeben, ist das zukunftssichernd. Um jedoch umgekehrt eine
„Informationsflut“ zu vermeiden, müssen Sie Informationen filtern.
Stellen Sie sich die Frage: Wer braucht was, bis wann? Was gehört
beispielsweise in die morgendliche Teambesprechung, und welche
Informationen sollten Bestandteil Ihrer Rede bei der jährlichen
Weihnachtsfeier sein? Berücksichtigen Sie dies, bleiben die Botschaften
auch im Kopf und können von Ihren Beschäftigten genutzt werden.

5. Nutzen Sie das Potenzial Ihrer Beschäftigten
Führungskräfte, die Ihre Belegschaft aktiv einbeziehen, erhalten
umgehend Rückmeldungen oder auch Verbesserungsvorschläge.
Bemerken die Beschäftigten, dass lösungsorientierte Rückmeldungen
„ankommen“ und ernsthaft aufgegriffen werden, fördert das zum einen
die Wertschätzung, zum anderen das künftige eigenständige Mitdenken
jeder einzelnen Person.

6. Nicht vergessen: Sie bereiten den Weg!
Wenn Sie mit gutem Beispiel vorangehen und Ihre Beschäftigten deutlich
spüren, dass für Sie ein sicheres und gesundes Arbeiten einen hohen
Stellenwert besitzt, schaffen Sie selbst die beste Grundlage, um eine
Kultur der Prävention im Betrieb vorzuleben und einzuführen.

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Führung − einfach gut!

Es sind die vielen kleinen Dinge, die eine positive Veränderung
bewirken: Die selbstverständlich angezogenen Sicherheitsschuhe
oder beispielsweise das nette morgendliche Gespräch. Auch gute und
sichere Gewohnheiten müssen trainiert werden. Geben Sie sich und Ihrer
Belegschaft daher Zeit und akzeptieren Sie kurzfristige Rückschläge. Der
langfristige Erfolg wird Ihnen recht geben.

Haben wir Ihr Interesse geweckt?
… dann zögern Sie nicht uns anzusprechen. Ihre BGHM-
Betriebsbetreuerinnen und -Betriebsbetreuer freuen sich über eine
Kontaktaufnahme.

Handlungsfeld Führung, Seite 18
Handlungsfelder

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Handlungsfeld Kommunikation
eins ist sicher: Miteinander reden zahlt sich aus!

Dieser Grundsatz gilt natürlich auch für die sichere und gesunde
Gestaltung Ihrer Arbeitsbedingungen. Regelmäßige lösungsorientierte
Gespräche miteinander (nicht übereinander) fördern gute Ideen und
Verbesserungen. Das wirkt sich automatisch positiv auf die Sicherheit und
Gesundheit bei der Arbeit aus. Schaffen Sie dazu regelmäßig Möglichkeit
und Raum. Egal ob zwischen den Beschäftigten untereinander oder über
Hierarchiegrenzen hinweg ist es wichtig, auf Augenhöhe miteinander zu
reden, über das „Wie“ sicher und gesund miteinander gearbeitet werden
kann.

Sind solche Kommunikationsmöglichkeiten erst einmal etabliert, sind
ein kontinuierlicher Informationsfluss und Verbesserungsprozess
sichergestellt. “Reibungsverluste“, leichtsinnige oder gefährliche
Improvisationen oder auch Konflikte werden spürbar reduziert.

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Handlungsfelder

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Kurz gefragt – schnell gecheckt

• Gespräche zwischen mir und meinen Beschäftigten sind lösungs-
  und sachorientiert.
  – Wann haben Sie zuletzt ein Gespräch mit Ihren Beschäftigten geführt?
  – Was war daran „lösungsorientiert“ und „sachorientiert“?

• Ich informiere über Dinge, die die jeweiligen Arbeitsbereiche meiner
  Beschäftigten betreffen.
  – Worüber informieren Sie Ihre Beschäftigten genau?
  – Sind diese Informationen sinnvoll aufbereitet/angepasst?

• Ich habe Regelungen für den Notfall im Betrieb eindeutig und
  verlässlich festgelegt.
  – Woran erkenne ich einen Notfall?
  – Weiß jeder, was im Notfall zu tun ist?
  – Wie sind Sie/Ihre Beschäftigten darauf vorbereitet?

Es handelt sich hierbei um eine erste Auswahl von Fragen. Für eine ausführliche und fundierte Analyse
zu diesem und allen weiteren Handlungsfeldern steht Ihnen der Kultur-Check der BGHM zur Verfügung.
Weitere Informationen unter www.einsistsicher.kommmitmensch.de.

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Ein paar Praxistipps zum Einstieg

Gestalten Sie Gespräche konstruktiv und sachorientiert.
→ Festgelegte Gesprächsregeln gelten für alle: Ausreden lassen, nicht
		 vorwurfsvoll argumentieren, an Lösungen arbeiten/Lösungen suchen
		 und keine Schuldzuweisung betreiben.

Tritt ein Notfall ein (Verletzungen, Unfall, Brand etc.), sind in Ihrem Betrieb
die weiteren Abläufe klar und verlässlich geregelt.
→ Einen Notfall-Telefon-Kommunikationsplan hat jeder in der Tasche
		 und die gesamte Belegschaft testet einmal im Jahr den Ernstfall.

Geben Sie Informationen, die einzelne oder mehrere Abteilungen
betreffen kontinuierlich und in fest definierter Form weiter:
→ Eine morgendliche Einsatzbesprechung ist Pflicht.

Informationen zur Unternehmensentwicklung (Jahresbilanz) erfolgen
regelmäßig.
→ Vor der Weihnachtsfeier gibt es Zahlen, Daten und Fakten zum
		Unternehmen.

Personalgespräche finden regelmäßig und systematisch statt.
→ Einmal im Jahr gehen Vorgesetzte eine Checkliste „was kann ich,
		 was will ich, was muss ich, wo stehe ich“ durch.

Selbstverständlich gibt es noch weitere praktische Tipps für Ihren Alltag.
Der für Sie zuständige Betriebsbetreuer der BGHM informiert Sie gerne.

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Handlungsfelder

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Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite

Damit es kommunikativ in Ihrem Betrieb rundläuft, bietet Ihnen die BGHM
auf Ihre Unternehmensgröße zugeschnittene Informationsangebote.
Dazu gehören auch eine musterhafte „Werte-Vereinbarung“ sowie
verschiedene Beispiele guter Praxis – ein Einblick, wie andere
Unternehmensverantwortliche eine gute Kommunikation in Ihrem Betrieb
etabliert haben.

Die BGHM unterstützt Sie mit Seminar- und Weiterbildungsangeboten.
Eine Übersicht und erste Information zu den Seminaren für Führungskräfte
sowie für die Gestaltung sozialer Beziehungen am Arbeitsplatz finden Sie
unter www.bghm.de; Webcode: 1987 und 2364.

Ebenso finden Sie auf der BGHM-Homepage eine Übersicht der
Praxishilfen für Ihren Arbeitsalltag unter dem Webcode: 208.

In der BGHM-Homepage-Rubrik „Arbeitsschutz Kompakt“ sind
Sicherheitshinweise für die verschiedenen Bereiche des betrieblichen
Arbeitsschutzes auf den Punkt gebracht. Geben Sie hierzu den
Webcode: 1815 in das Suchfeld der BGHM-Homepage ein.

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Handlungsfeld Kommunikation, Seite 6
Handlungsfelder

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Die Dialoge-Box
Wer miteinander spricht, findet mit                                      Kommunikation

Sicherheit die besseren Lösungen

Im Dialog das gemeinsame Verständnis für die Handlungsfelder
der Kampagne stärken – das ist das Ziel der Dialoge-Box. Damit es
gelingt, enthält die Box ausgearbeitete Moderationsmedien mit einer
ausführlichen Anleitung. Im Rahmen eines kurzen Workshops analysieren
und erarbeiten Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen
systematisch Lösungen für jeweils ein Handlungsfeld, um die Sicherheit
und die Gesundheit im Betriebsalltag zu stärken.

Der Dialog über verschiedene betriebliche Handlungsfelder erhöht das
Verständnis dafür, sicheres und gesundes Verhalten kontinuierlich in
den Alltag zu integrieren – für sich selbst und für andere. Wenn Sie
eine Dialoge-Box nutzen möchten, sprechen Sie bitte Ihre zuständige
Betriebsbetreuerin oder Ihren Betriebsbetreuer an.

Übrigens: Damit Sie idealerweise bei dem Handlungsfeld ansetzen, bei
dem Ihr Betrieb das größte Optimierungspotenzial aufweist, führen Sie
zuvor den Kultur-Check durch (vgl. Handlungsfeld Führung). Im Anschluss
an die Auswertung des Checks können Sie die Dialoge-Box für das
entsprechende Handlungsfeld einsetzen.

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Gute Kommunikation? Aber sicher doch!

„Man kann nicht nicht kommunizieren“, sagte einmal der
Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick. Das gilt auch im
Berufsleben. Wenn beispielsweise ein Kollege nie grüßt oder eine
Abteilungsleiterin zu Fusionsgerüchten schweigt, senden beide auch
ohne Worte deutliche Botschaften aus. In der Regel spricht man jedoch
bei der Arbeit miteinander, ob in der Mittagspause, in Meetings oder in
einem Personalgespräch. Mit einer funktionierenden Kommunikation
gelingt es, Arbeitsabläufe sicherer zu gestalten, zu optimieren und somit
einen gut laufenden Betrieb zu gewährleisten. Wer ein offenes Ohr für
Fragen hat und interessante Ideen auf Augenhöhe diskutiert, kann sich
weiterentwickeln. Man behält dabei die Sicherheit und Gesundheit bei
der Arbeit im Blick und sorgt für klar geordnete Kommunikationswege.
Dann kommen sicherheits- und gesundheitsrelevante Informationen
auch tatsächlich bei allen an. Gleichzeitig lassen sich auf diese Weise
Missverständnisse oder Konflikte schnell überwinden oder kommen gar
nicht erst auf. Für Betriebe zahlt sich diese Kommunikationskultur aus:
Risiken werden vermieden und es entsteht ein Plus an Produktivität und
Zukunftsfähigkeit.

Damit auch Ihr Betrieb von diesen positiven Effekten profitieren kann,
erhalten Sie auf den nachfolgenden Seiten einige Tipps, mit welchen
Methoden Sie Ihre Kommunikation optimal gestalten können.

Handlungsfeld Kommunikation, Seite 8
Handlungsfelder

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Reden Sie drüber – es lohnt sich!

1.		 Informationen sicher und transparent weitergeben

   99 Informieren Sie Ihre Beschäftigten mindestens einmal jährlich über
      wichtige Entwicklungen, Ziele und Strategien des Unternehmens.
   99 Geben Sie kontinuierlich und in fest definierter Form Informationen
      weiter, die einzelne oder mehrere Abteilungen betreffen.
   99 Fördern und fordern Sie regelmäßige sicherheits- und
      gesundheitsbezogene Aktivitäten.
   99 Stellen Sie sicher, dass zum Beispiel bei plötzlichen
      krankheitsbedingten Ausfällen Abläufe und Kommunikationswege
      klar und verlässlich in Ihrem Betrieb geregelt sind. Erstellen Sie
      hierfür einen Kommunikationsplan, der für alle einsehbar ist.

2.		 Verlässliche Informationswege schaffen

   99 Pflegen Sie regelmäßige Team- oder Bereichsbesprechungen oder
      andere Formen der kontinuierlichen Kommunikation untereinander.
   99 Legen Sie öffentlich fest, welche Informationen an welche Personen
      vermittelt werden müssen (Kommunikationsplan).
   99 Vermitteln Sie klar, wo und wie betriebsrelevante Informationen
      verfügbar sind.
   99 Verschaffen Sie Ihren Beschäftigten Zugang zu den für sie
      relevanten Informationen.

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Reden Sie drüber – es lohnt sich!

3.		 Wertschätzendes Kommunikationsverhalten pflegen

    99 Führen Sie regelmäßige Jahrespersonalgespräche mit einem
       systematischen Ablauf.
    99 Gestalten Sie diese Gespräche lösungs- und sachorientiert.
    99 Geben Sie Ihren Beschäftigten eine Rückmeldung zu deren
       Arbeitsleistung.
    99 Äußern Sie Ihre Erwartungen verständlich und klar strukturiert.
    99 Haben Sie ein offenes Ohr für die Anliegen Ihrer Beschäftigten.
    99 Bringen Sie sich mit eigenen Ideen und Vorschlägen ein.
    99 Machen Sie Ihre Entscheidungen nachvollziehbar.
    99 Fordern Sie Rückmeldungen aktiv ein.
    99 Schaffen Sie Möglichkeiten für einen informellen Austausch.

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Handlungsfelder

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Kommunikation im Quadrat

Das sogenannte Kommunikationsquadrat – auch das „Vier-Ohren-Modell“
genannt – veranschaulicht die vier Botschaften, die Sie während jeder
Konversation – bewusst oder unbewusst – gleichzeitig aussenden.

                                      Sachebene
                   Selbstkundgabe

                                                        Appellseite

Sender                                 Nachricht                           Empfänger

                                    Beziehungsseite

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Kommunikation im Quadrat

1.		 Die Sachinformation  Worüber Sie informieren.

Hierbei gelten drei Kriterien. Ist die Information:
• wahr/unwahr
• relevant/irrelevant
• ausreichend/unzureichend.

2.		 Die Selbstkundgabe  Was Sie von sich zu erkennen geben.

Jede Ihrer Äußerungen verrät Ihrer Gesprächspartnerin oder Ihrem
Gesprächspartner etwas über Ihre Persönlichkeit: Welche Werte,
Eigenarten, Bedürfnisse oder auch welches Temperament besitzen Sie.

3.		 Den Beziehungshinweis  Wie Sie zu ihrem Gegenüber stehen.

Durch Ihren Tonfall, Ihre Formulierungsweise, durch Ihre Gestik und Mimik
geben Sie deutlich zu erkennen, was Sie von Ihrem Gegenüber halten.
Nehmen Sie diese Person ernst oder nicht, bringen Sie ihr oder ihm
Wertschätzung entgegen oder lehnen Sie diese Person ab?

4.		 Einen Appell  Was Sie erreichen wollen.

Wer das Gespräch sucht, möchte damit in der Regel etwas bewirken. Dazu
werden Wünsche, Anweisungen oder auch Ratschläge mitgeteilt. Ein
Appell kann dabei direkt und offen kommuniziert werden oder indirekt
und versteckt.

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Handlungsfelder

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Tue Gutes und rede darüber

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschen sich eine festgelegte
und regelmäßige Informationsweitergabe durch die Führungskräfte
oder von den Unternehmensverantwortlichen. Nutzen Sie dies zu
Ihrem eigenen Vorteil und kommunizieren Sie zum Beispiel aktuelle
Entwicklungen innerhalb des Unternehmens, einer Abteilung oder geben
Sie Handlungsanweisungen zur Verbesserung des Arbeitsschutzes. Auch
hier gilt: je besser die Informations- und Adressatenauswahl, desto
wirkungsvoller die Resultate.

Bereiten Sie Ihre Gespräche gut vor, damit sie konstruktiv und erfolgreich
verlaufen. Nicht umsonst sind in guten Unternehmen miteinander
sprechen und die sogenannte Regelkommunikation ein fester Bestandteil
der Arbeits- und Führungszeit. Geben Sie den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern später ein Feedback über eingetretene Erfolge oder
Verbesserungen (Lob/Anerkennung):

Beantworten Sie sich im Rahmen der Gesprächsvorbereitung folgende
Fragen:
1. Inhalt: Was ist der Gesprächsanlass? Über welche Themen
   soll gesprochen werden?
2. Ziel: Was soll am Ende herauskommen? Was erwarte ich?
3. Information: Welche Beobachtungen, Argumente habe ich?
   Welche benötige ich?
4. Organisation: Wo und wann soll das Gespräch stattfinden?
   Wer nimmt daran teil?

Tipps für das Gespräch:
1. Nehmen Sie Ihr Gegenüber ernst und begegnen Sie ihr oder ihm auf
   Augenhöhe. Niemand möchte gerne von „oben herab“ behandelt
   werden. So findet Ihr Anliegen viel besser Gehör und Anklang. Nehmen
   Sie Ihre Gesprächspartnerinnen und -partner als selbstbestimmt und
   kompetent wahr.

                                              Handlungsfeld Kommunikation, Seite 13
Tue Gutes und rede darüber

1. Wählen Sie einen neutralen – besser noch einen positiven –
   Einstieg Zum Beispiel in Form einer Anerkennung für gute Leistung.
   Nichts ist glaubwürdiger als die Wahrheit: Bleiben Sie authentisch.
   Übertreibungen, Allgemeinplätze oder gar Ironie sind unangebracht.
2. Stellen Sie den Gesprächsanlass sachlich dar.
   (Lesen Sie in der nachfolgenden Rubrik „Gesprächstechniken“ den
   Abschnitt zu „FEE“.)
3. Fragen Sie lieber „Was ist los?“, statt Ihrem Gegenüber einen Fehler
   oder ein Problem vorzuhalten.
4. Erläutern Sie einander Ihre Sichtweisen und Ziele, beispielsweise mit
   Ich-Botschaften.
5. Bringen Sie die Betroffene/den Betroffenen durch offene Fragen zum
   Nachdenken und zu Antworten.
6. Hören Sie zu.
7. Fragen Sie Ihr Gegenüber nach Lösungs-Ideen.
8. Bieten Sie Ihre Unterstützung an.
9. Treffen Sie Vereinbarungen – am besten nach dem SMART-Prinzip:

    • Spezifisch			  Welche Veränderungen halten wir fest?
    • Messbar				 Woran erkennen wir einen Erfolg?
    • Attraktiv				 Welche Veränderungen sind Ihnen wichtig?
    • Realistisch		 Wie können diese Vereinbarungen einhalten und/
      										oder umgesetzt werden?
    • Terminiert			  Wann wollen wir gemeinsam unsere
      										Vereinbarungen prüfen?

Tipps für die Nachbereitung
1. Halten Sie die im Gespräch getroffenen Vereinbarungen schriftlich fest
   und achten Sie auf deren Einhaltung.
2. Prüfen Sie gemeinsam den Erfolg in einem Folgegespräch.
3. Loben Sie die Person für den erzielten Erfolg.

Handlungsfeld Kommunikation, Seite 14
Handlungsfelder

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Auf die Technik kommt es an

Wenn Sie für Ihre Kommunikation ein paar Grundregeln beherzigen,
werden Sie schnell feststellen, dass Ihre Anliegen besser und nachhaltiger
aufgenommen und berücksichtigt werden. Die nachstehenden Methoden
helfen Ihnen dabei, Botschaften optimal und wirkungsvoll zu vermitteln.

Verwenden Sie FEE-Formulierungen
Als neutraler Gesprächseinstieg eignet sich die „FEE“. Beginnen Sie also
damit, Fakten, Emotionen und Erwartungen getrennt voneinander zu
benennen. Zum Beispiel, indem Sie sagen: „Ich habe beobachtet, dass
Sie in den letzten zwei Wochen mehrmals zu spät gekommen sind. Ich bin
deswegen sehr irritiert, denn ich kenne Sie als zuverlässige Person. Was
ist bei Ihnen los und wie können wir eine Lösung für das Zuspätkommen
finden?“

Senden Sie Ich-Botschaften
Diese Art von Botschaften eignen sich gut, um einander Sichtweisen und
Ziele neutral und wertfrei vorzustellen. Dagegen wirken Sie-Botschaften
(oder falls man sich duzt, Du-Botschaften) vorwurfvoll. Beispielsweise:
„Sie haben in Ihrer Arbeitsleistung nachgelassen“, statt zu formulieren:
„Ich habe beobachtet, dass Sie momentan weniger schaffen als früher.“

Aktives Zuhören
Zeigen Sie Ihrer Gesprächspartnerin oder Ihrem Gesprächspartner, dass
Sie bewusst zuhören. Wenden Sie sich Ihrem Gegenüber körperlich zu
und vermitteln Sie durch kurze Wörter wie „Ja“, „Hmm“, „Aha“ und ein
gelegentliches Nicken, dass sie ihr oder ihm gedanklich folgen. Wenn sich
die Möglichkeit bietet, wiederholen Sie den gehörten Inhalt. Beispiel:
„Habe ich Sie richtig verstanden, dass …“ und spiegeln Sie auf diese
Weise Ihre Eindrücke und Ihr Interesse wider.

                                              Handlungsfeld Kommunikation, Seite 15
Auf die Technik kommt es an

Positives Formulieren
Vermeiden Sie „nicht“-Botschaften in einem Gespräch. Statt zu sagen:
„Das sehe ich nicht so“, formulieren Sie es positiv: „Das sehe ich anders“
oder „Für mich stellt sich die Situation anders dar.“

Nachfragen
Sie erhalten im Gespräch mehr Informationen, wenn Sie offene Fragen
stellen. Sogenannte W-Fragen (Wie, Was, Wieso, Wodurch?) „Wie erklären
Sie sich das?“ „Welche Möglichkeiten sehen Sie, das zu ändern?“

Um ein Gespräch abzuschließen und konkrete Vereinbarungen
festzuhalten, sollten hingegen geschlossene Fragen gestellt werden.
Diese lassen sich mit Ja, Nein beziehungsweise mit entweder/oder
beantworten. Zum Beispiel: Wollen wir künftig den Arbeitsablauf wie folgt
festhalten? Sind Sie damit einverstanden, dass… ?.

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Mit richtigem Loben beflügeln Sie

Jeder freut sich über Lob und die damit verbundene Anerkennung
seiner Arbeit. Ein ehrliches Lob wirkt besonders nachhaltig und steigert
die Motivation und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter:

Aufrichtig: Loben Sie nur etwas, das Sie überzeugt vertreten können.
Eine Aussage, wie: „Na also, geht doch!“ ist kein Lob. „Prima! Ich bin sehr
zufrieden mit Ihrer Arbeit“, hingegen schon.

Konkret: Benennen Sie nachvollziehbare Aspekte oder Sachverhalte
und pauschalisieren Sie nicht. Zum Beispiel: „Deine Idee für eine
neue Struktur unseres Lagers trägt dazu bei, dass die Wege kürzer und
übersichtlicher gestaltet sind. Vielen Dank dafür.“

Zeitnah: Wenn Sie bemerken, dass Ihre Leute etwas besonders gut
machen, sollten Sie ihnen dazu direkt eine positive Rückmeldung geben.

Vollkommen: Loben Sie uneingeschränkt. Über ein Lob, das mit einem
„Aber“ wieder aufgehoben wird, freut sich niemand. Möchte man Lob
und Anreiz miteinander verbinden, sollte man es mit einem „und wenn“
verknüpfen. Zum Beispiel: „Ihr Vorschlag für die bessere Struktur im Lager
wird bereits gut umgesetzt und spart Ihren Kolleginnen und Kollegen viel
Zeit. Vielleicht haben Sie auch noch eine Idee, die neuen Wege im Lager
übersichtlicher zu gestalten.“

Fortschritte: Loben Sie auch kleine Fortschritte. Das beflügelt die
Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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Mit richtigem Loben beflügeln Sie

Mehr Lob als Kritik: Reines Lob ohne Kritik wirkt auf Dauer unglaubwürdig.
Gleiches gilt umgekehrt für Kritik (reine „Lobhudelei“/„Nörgelei“). Sie
erzielen jedoch mit einer Mischung aus Lob und Kritik eine langfristig
nachhaltige Wirkung. Ein gutes Verhältnis von Lob und Kritik liegt etwa bei
2:1.

Gesten: Ein freundliches Nicken, Schulterklopfen, ein „Dankeschön“
reichen oft schon aus.

Handlungsfeld Kommunikation, Seite 18
Handlungsfelder

Präv_Bestandt.             Führung              Kommunikation                  Beteiligung

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Handlungsfeld Beteiligung
eins ist sicher: Wer selbst mitgestalten kann, leistet mehr!

Ihre Beschäftigten kennen die eigenen Arbeitsplätze am besten.
Nutzen Sie das wertvolle Wissen Ihrer Beschäftigten und fragen Sie
aktiv nach. Was liegt da näher, als sie bei relevanten Entscheidungen
mit einzubeziehen, sie Verantwortung tragen zu lassen? Was kann am
jeweiligen Arbeitsplatz, an den Abläufen oder Arbeitsmitteln verbessert
werden?

Ihre Belegschaft wird dieses Vertrauen zu schätzen wissen, Sie mit
der eigenen Erfahrung und Kompetenz unterstützen zu können. Das
steigert die Motivation und letztlich auch die Leistungsfähigkeit Ihrer
Beschäftigten. Ihre BGHM-Betriebsbetreuer informieren Sie gerne über die
zugehörigen Angebote.

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Kurz gefragt – schnell gecheckt

• Gibt es für Ihre Beschäftigten systematisch die Möglichkeit,
Verbesserungsvorschläge und Ideen einzureichen?

• Wenn Ihnen ein Einfall oder Vorschlag präsentiert wird, haben Sie
  Vertrauen und geben Sie der/dem Beschäftigten die Möglichkeit,
  diesen bei der Arbeit auch auszuprobieren?
  – Wann gab es zuletzt einen Vorschlag einer/eines Beschäftigten?
  – Wie sind Sie damit umgegangen?

• Geben Sie Ihren Beschäftigten bei Maßnahmen zur Sicherheit und
  Gesundheit bei der Arbeit die Möglichkeit zur Mitsprache?
  – Wann haben Sie eine solche Maßnahme zuletzt durchgeführt?
  – Wie haben die Beschäftigten reagiert?

• Werden Verbesserungsvorschläge bei Ihnen immer erfasst und
  umgesetzt?
  – Was ist die aktuellste Verbesserungsidee?
  – Was passiert mit dieser Idee?

Es handelt sich hierbei um eine erste Auswahl von Fragen. Für eine ausführliche und fundierte Analyse
zu diesem und allen weiteren Handlungsfeldern steht Ihnen der Kultur-Check der BGHM zur Verfügung.
Weitere Informationen unter www.einsistsicher.kommmitmensch.de.

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Ein paar Praxistipps zum Einstieg

Gute Einfälle oder Vorschläge lassen sich bei der Arbeit umsetzen bzw.
werden Verbesserungsvorschläge erfasst, dokumentiert und dann
umgesetzt.
→ Jede/r Beschäftigte sollte pro Jahr mindestens einen ausgearbeiteten
		 Verbesserungsvorschlag einbringen und in eine „Innovation-Box“
		 werfen. Die Auswertung erfolgt in festen zeitlichen Abständen und in
		 transparenter Form für alle.

Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und Gesundheit bei der
Arbeit werden gemeinsam besprochen.
→ Die Chefin/der Chef möchte mehr Sicherheit und lässt die
		 Belegschaft mitentscheiden, was dafür angeschafft wird. Die
		 spätere Nutzung ist dann verpflichtend.

Gefährdungsbeurteilungen werden gemeinsam besprochen.
→ Die Formulare müssen zur Praxis passen. Dazu findet einmal pro Jahr
		 eine Besprechung statt.

Selbstverständlich gibt es noch weitere praktische Tipps für Ihren Alltag.
Der für Sie zuständige Betriebsbetreuer der BGHM informiert Sie gerne.

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Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite

Natürlich zahlt sich Ihr Engagement auch aus. Mit dem Sicherheitspreis
der BGHM werden Maßnahmen ausgezeichnet, die in vorbildlicher
oder innovativer Weise Arbeitsunfälle oder die Entstehung bzw.
Verschlimmerung von Berufskrankheiten wirksam verhindern. Mehr
Informationen erhalten Sie unter www.sicherheitspreis.bghm.de

Über die für Sie zuständige Aufsichtsperson der BGHM können Sie ein
Paket mit wichtigen Informationen rund um die BGHM und das Thema
Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit bestellen. Diese „BGHM-
Starterbox“ enthält Medien mit Basisinformationen für neue Betriebe
sowie ein Unterstützungsangebot zur Einführung eines betrieblichen
Vorschlagwesens zum Thema Arbeitsschutz. In die Starter-Box können
zudem Verbesserungsvorschläge eingeworfen werden. Sie kann daher als
„Innovation-Box“ in Ihrem Betrieb dienen.

Wie Sie beispielsweise Beschäftigte beim Erstellen der
Gefährdungsbeurteilung einbinden können, erfahren Sie auf der BGHM-
Homepage-Seite mit dem Webcode: 213. Dort stehen viele weitere
Informationen rund um das Thema Gefährdungsbeurteilung zur Verfügung.

Des Weiteren gibt es die bewährten speziellen Beratungsangebote der
BGHM, über die Sie sich vorab im Internet unter www.bghm.de;
Webcode: 489 informieren können. Sprechen Sie mit Ihrem BGHM-
Betriebsbetreuer, der Sie dazu gerne ausführlich berät.

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Sicher und gut beteiligen: So gelingt‘s

Beschäftigte angemessen zu beteiligen, ist stets ein Balanceakt.
Einerseits sollen sich möglichst alle Beschäftigten aktiv einbringen,
um Entscheidungen und Maßnahmen im Unternehmen zu verbessern.
Andererseits gilt es, mit dem Thema Beteiligung keine unerfüllbare
Erwartungen zu erzeugen – schließlich soll am Ende einer Einbindung der
Beschäftigten auch ein realisierbares Ergebnis stehen. Wie gehen Sie also
sinnvoll vor?

Klären Sie die Zielsetzung
Zu Beginn sollten zwei wichtige Fragen geklärt werden: Wer soll sich
beteiligen und wie soll diese Beteiligung erfolgen? Die Antworten auf
diese Fragen definieren das gemeinsame Ziel. Wenn auch geklärt ist, wie
weit die Beteiligung geht und wo sie endet, teilen Sie die Ergebnisse der
Belegschaft schon im Vorfeld mit.

Beachten Sie: Beteiligung benötigt Zeit. Es gibt viele, meist sehr
kurzfristige Entscheidungen, die dafür ungeeignet sind. Längerfristige
Themen, die geplant werden können, eignen sich für eine Beteiligung
sehr gut. Legen Sie einen Zeitplan an, mit dem Sie festlegen, wer bis wann
beteiligt werden soll. So behalten Sie stets den Überblick.

Vielfältige Beteiligungsformen
Es gibt viele Möglichkeiten, Beschäftigte zu beteiligen: beginnend
bei zeitlich begrenzter Projektarbeit bis hin zu langfristig etablierten
Arbeitsgruppen. Bei projektbezogenen Beteiligungsformen gibt es
eine klar formulierte Problemstellung mit konkreten Zielen, wichtigen
Zwischenzielen (Meilensteine) und mit einem festen Zeitrahmen. Eine
offene Beteiligung bedeutet wiederkehrende Meinungsäußerungen ohne
festgelegte Regelmäßigkeit. Dabei stehen die Anliegen der Beschäftigten
im Fokus und werden zum Beispiel in Form von Diskussionen,
Umfragen oder Gesprächen berücksichtigt. Außerdem gibt es eine
institutionalisierte Beteiligung, die regelmäßig, zu einem festgelegten
Zeitpunkt und kontinuierlich abläuft. Beispiele dafür sind die jährliche

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Sicher und gut beteiligen: So gelingt‘s

Gefährdungsbeurteilung oder ein Ideen-Treffen. Mehr Informationen dazu
lesen Sie auf den folgenden Seiten mit Praxisbeispielen.

Idealerweise binden Sie Beteiligungsmöglichkeiten in den Arbeitsalltag
Ihrer Beschäftigten ein. Mit der auf den folgenden Seiten vorgestellten
Starterbox der BGHM erhalten Sie dafür eine erste Grundlage. Für
welche Form der Beteiligung Sie sich auch entscheiden, bedenken Sie:
Beteiligung soll vor allem sicherstellen, dass wirksame und akzeptierte
Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden, die letztlich alle zur
Verbesserung der Arbeit beitragen. Prüfen Sie regelmäßig, ob die
gewählten Beteiligungsformen funktionieren und angenommen werden.

Was passiert „danach“?
Wenn Sie Ihre Beschäftigten einbeziehen, werden viele Meinungen
und Ideen gesammelt, die in einem transparenten Verfahren zu einer
Entscheidung zusammengeführt werden sollten. Diese Ideen und
Meinungen müssen sortiert und ausgewertet werden. Legen Sie fest, ob
die Beschäftigten auch an der Entscheidung über konkrete Maßnahmen
eingebunden werden sollen – und wo dabei die Beteiligung endet.

         Ein Hinweis aus der Praxis:
         Beteiligung ist eine Übungssache. Geben Sie sich und Ihren
         Beschäftigten die Zeit, sich daran zu gewöhnen, dass Äußerungen
         ernst genommen werden, unpassende Bemerkungen fehl am Platz
         sind und es erwartet wird, dass gemeinsame Beschlüsse auch
         umgesetzt werden, ganz ohne „Machtwort“. Dann werden Sie
         erleben, dass Beteiligung Ihr Unternehmen besser, sicherer und
         gesünder macht.

Handlungsfeld Beteiligung, Seite 8
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Sicher und gut beteiligen: So gelingt‘s

Zwei Beispiele aus der Praxis

Die Gefährdungsbeurteilung
Beschäftigte in die obligatorische Gefährdungsbeurteilung einzubeziehen
ist ein ideales Beispiel, um eine Beteiligungskultur in der Praxis
umzusetzen und ein Gespür dafür zu entwickeln. Gleichzeitig kann
man damit den Beschäftigten den Wert von Sicherheit und Gesundheit
bei der Arbeit vermitteln. Nehmen Sie beispielsweise alle zu den
Begehungen der Arbeitsplätze und der Umgebung mit. Binden Sie dabei
die Beschäftigten aktiv ein und lassen Sie sich Anregungen geben,
Probleme schildern oder fragen Sie Ihre Beschäftigten nach beidem. In
einem separat stattfindenden Workshop kann zudem die Beurteilung
der psychischen Belastung besprochen werden. Oder fordern Sie Ihre
Belegschaft dazu auf, mit offenen Augen durch den Betrieb zu gehen und
gefährliche Stellen, Maschinen oder Ähnliches mit einem „Klebestreifen“
zu markieren, um anschließend die Gefährdungsbeurteilung dafür zu
erstellen.

Ideen-Treffen
Dabei handelt es sich um regelmäßige Zusammenkünfte, die nach
einem festgelegten Muster ablaufen und alle Beschäftigten oder alle
Personen einer bestimmten Abteilung einbinden. Diese Treffen bieten
die Möglichkeit, gemeinsam über Arbeitsabläufe, Produktqualität und
den Arbeitsschutz zu sprechen. Halten Sie die Treffen beispielsweise
jeden Morgen oder wöchentlich ab – am besten immer an einem festen
Ort. Nach einer kurzen Begrüßung nennen Sie kurz die von Ihrer Seite
aus zu besprechenden Themen. Lassen Sie sich aber auch von den
Teilnehmenden Punkte nennen. Spontan auftretende Probleme können
auf diese Weise zeitnah geklärt werden. Sie können in dieser Runde
außerdem eine gut umgesetzte Maßnahme loben. Das motiviert alle
Beteiligten.

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