FLUVARIUM Kompetenzzentrum Wasser Urner Oberland/Gotthard - Machbarkeitsstudie - Stiftung Umweltbildung und Tourismus Uri-Gotthard
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Stiftung Umweltbildung und Tourismus Uri-Gotthard FLUVARIUM Kompetenzzentrum Wasser Urner Oberland/Gotthard Machbarkeitsstudie 31. Dezember 2005 FTL-HSR Forschungsstelle für Freizeit, Tourismus und Landschaft
Auftraggeber Stiftung Umweltbildung und Tourismus Uri-Gotthard Begleitgruppe Ruedi Bomatter, Tellweb Reto Solèr, solèr + bernhard Bruno Zwyssig, Geschäftsführer Wasserwelten Projektbearbeitung Dr. Dominik Siegrist, FTL-HSR Dipl. geogr. Karin Wasem, FTL-HSR Dank Unser Dank geht an all jene, die sich für Interviews und Auskünfte zur Verfügung gestellt haben. Titelbild: Moorlandschaft Berg, Göscheneralp (Foto: Dominik Siegrist)
Inhalt Zusammenfassung ....................................................................................................... 1 1 Auftrag und Vorgehen............................................................................................. 2 1.1 Auftrag.............................................................................................................. 2 1.2 Ausgangslage .................................................................................................... 2 1.3 Zielsetzung und zu klärende Fragen .................................................................... 3 1.4 Vorgehen .......................................................................................................... 4 2 Stakeholder-Kurzanalyse ........................................................................................ 5 2.1 Angebot ............................................................................................................ 5 2.2 Nachfrage/Bedarf............................................................................................... 8 2.3 Bedeutung/Beitrag ............................................................................................. 9 2.4 Akzeptanz ........................................................................................................10 2.5 Juristische Form, Trägerschaft und Finanzierung.................................................10 2.6 Beurteilung der Machbarkeit aus der Sicht der Ergebnisse der Stakeholder- Kurzanalyse ......................................................................................................12 3 Mitbewerber-Kurzanalyse ..................................................................................... 13 3.1 Beschreibung bestehender und projektierter verwandter Institutionen in der Schweiz und in den Nachbarländern...................................................................13 3.1.1 Bestehende und projektierte verwandte Institutionen in der Schweiz......13 3.1.2 Bestehende und projektierte verwandte Institutionen in den Nachbarländern...................................................................................16 3.2 Stärken und Schwächen der bestehenden und projektierten verwandten Institutionen.....................................................................................................20 3.3 Beurteilung der Machbarkeit aus der Sicht der Ergebnisse der Mitbewerber- Kurzanalyse ......................................................................................................21 4 Beurteilung der finanziellen Machbarkeit............................................................. 23 4.1 Zusammenstellung der Betriebskosten von verwandten bestehenden Institutionen.....................................................................................................23 4.2 Zusammenstellung der Betriebskosten des Fluvarium anhand von drei Ausbauvarianten ...............................................................................................24 4.3 Grobe Beurteilung der finanziellen Machbarkeit des Fluvarium .............................27 5 Umfeldanalyse....................................................................................................... 28 5.1 Stärken-Schwächen-Analyse für die Region Uri-Gotthard .....................................28 5.1.1 Stärken des Raumes Uri - Gotthard ......................................................28 5.1.2 Schwächen des Raumes Uri - Gotthard .................................................28 5.2 Stärken-Schwächen-Analyse für die drei potenziellen Standorte Altdorf, Andermatt und Göschenen ................................................................................29 5.2.1 Altdorf ................................................................................................29 5.2.2 Andermatt ..........................................................................................30 5.2.3 Göschenen..........................................................................................32 5.3 Vergleich der drei potenziellen Standorte............................................................34 5.4 Exkurs: Zukunft der Gotthard Bergstrecke / Gotthard Bergstrecke und UNESCO Label................................................................................................................36 5.5 Umsetzungsvorschlag „Transhumanza“ am Beispiel des Standortes Göschenen ....37 6 Empfehlungen zu Handen des Auftraggebers....................................................... 40 7 Literatur ................................................................................................................ 42 8 Anhang .................................................................................................................. 43
Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Mögliche Angebote und Produkte des Fluvarium ................................................ 7 Tabelle 2: Zielgruppen des Fluvarium ............................................................................... 8 Tabelle 3: Mögliche Formen für die Trägerschaft ..............................................................11 Tabelle 4: Stärken und Schwächen von vergleichbaren Projekten und Institutionen ............21 Tabelle 5: Kostenaufstellung verschiedener Projekte.........................................................24 Tabelle 6: Betriebskosten Fluvarium Variante Maxi ...........................................................25 Tabelle 7: Betriebskosten Fluvarium Variante Midi ............................................................26 Tabelle 8: Finanzierungsanteile für das Fluvarium während der ersten fünf Betriebsjahre....27 Tabelle 9: Stärken-Schwächen-Analyse für Altdorf ............................................................30 Tabelle 10: Stärken-Schwächen-Analyse für Andermatt.....................................................31 Tabelle 11: Stärken-Schwächen-Analyse für Göschenen ....................................................33 Tabelle 12: Bewertung der Eignung potenzieller Fluvarium-Standorte ................................36 Tabelle 13: Beschreibung der einzelnen Niveaus...............................................................39 Tabelle 14: SWOT-Analyse für die Region URI-Gotthard....................................................53 Tabelle 15: Ausgewählte Reisezeiten (Zug und Pkw).........................................................54 Anhang A1 Frageleitfaden Stakeholder-Kurzanalyse A2 Kurzbeschreibung Fluvarium – Kompetenzzentrum Wasser A3 Liste der Interviewpartner A4 Matrix Mitbewerberkurzanalyse CH A5 Matrix Mitbewerberkurzanalyse Oe A6 Matrix Mitbewerberkurzanalyse D A7 SWOT Analyse der Region Uri-Gotthard A8 Erreichbarkeitsmatrix von Altdorf, Göschenen und Andermatt
Zusammenfassung Auf der Grundlage der Stakeholder-Analyse, der Mitbewerber-Kurzanalyse, der Beurteilung der finanziellen Machbarkeit sowie der Umfeldanalyse resultiert die folgende zusammenfas- sende Beurteilung für die Machbarkeit des Fluvarium, Kompetenzzentrum Wasser in der Re- gion Urner Oberland/Gotthard: Das Fluvarium wird von den Stakeholdern grundsätzlich befürwortet. Die besten Chancen werden eingeräumt, wenn sich das Fluvarium inhaltlich auf die Bereiche Umweltbildung so- wie naturnaher Tourismus/Erlebnis konzentriert. Dabei wird es nötig sein, Exklusivitäten an- zubieten, die sich klar von vergleichbaren Angeboten abheben. Eine breit abgestützte Trä- gerschaft und ein modulartiges, schrittweises Vorgehen beim Aufbau des Fluvarium können dabei zu einer Minimierung der finanziellen Risiken beitragen. Die Mitbewerber-Kurzanalyse zeigt auf, dass das Fluvarium mit einer Positionierung in den Bereichen Umweltbildung und Naturnaher Tourismus die Chance besitzt, im Schweizer Alpen- raum ein Nischensegment zu besetzen (z.B. mit einem Kindererlebnis- bzw. Kinderfor- schungspark). Anhand der Erfahrungen von vergleichbaren Projekten und Institutionen lässt sich aufzeigen, dass ein ganzjähriger Betrieb, die Vermeidung von hohen Investitionskosten, eine regional und überregional vernetzte Vermarktung der Produkte sowie eine massgebliche Unterstützung durch die öffentliche Hand und durch Sponsoren die wichtigsten Erfolgsfakto- ren für ein zukünftiges Kompetenzzentrum Wasser in der Region Urner Oberland/Gotthard darstellen. Die finanzielle Machbarkeit des Fluvarium wird nicht zuletzt davon abhängen, ob es gelingt, zahlungskräftige private Geldgeber vom Sinn und von der Qualität des Projektes zu überzeu- gen. Seitens der öffentlichen Hand (z.B. Bund, Kanton Uri) kann vor allem mit einmalig ge- leisteten Anschubfinanzierungen gerechnet werden. Wichtig wird es daher sein, Sponsoren zu finden, welche sich an den jährlich wiederkehrenden Betriebskosten beteiligen. Die unter- suchten Beispiele (Naturama Aarau, Wasserschule Nationalpark Hohe Tauern, Wasserzent- rum Eifel) haben gezeigt, dass im Bereich der Umweltbildung ca. 75% der Betriebskosten durch Sponsoren gedeckt werden. Mit zunehmendem Bekanntheitsgrad des Fluvarium dürf- ten sich die Einnahmen durch den Verkauf von Produkten erhöhen lassen. Die drei Standorte Altdorf, Göschenen und Andermatt kommen alle als mögliche Standorte für das Fluvarium in Frage. Die Analyse der Stärken und Schwächen der Standorte hat ge- zeigt, dass sich die Standortwahl in erster Linie nach der inhaltlichen Ausprägung des Fluva- rium richten sollte. Bei einem Schwerpunkt im Bereich der Forschung überwiegen die Vorteile in Altdorf, bei einem Schwerpunkt in den Bereichen Umweltbildung/Naturnaher Tourismus die Standorte Göschenen sowie Andermatt. Insbesondere der Standort Göschenen lässt sich durch seine vielfältigen landschaftlichen Potenziale gut mit Angeboten des naturnahen Tou- rismus verbinden. Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 1
1 Auftrag und Vorgehen 1.1 Auftrag Die Stiftung Umweltbildung und Tourismus Uri-Gotthard plant in der Region Urner Oberland/ Gotthard unter dem Namen „Fluvarium“ die Verwirklichung eines Kompetenzzentrums Was- ser. Das „Fluvarium“ soll künftig das gesamtschweizerisch führende Kompetenzzentrum für Wasser darstellen und auf den drei Standbeinen Forschung, Umweltbildung und Naturnaher Tourismus aufbauen. Um für dieses Projekt bessere Planungsgrundlagen zu erhalten, beauf- tragte die Stiftung Umweltbildung und Tourismus Uri-Gotthard die Forschungsstelle für Frei- zeit, Tourismus und Landschaft, Hochschule für Technik Rapperswil (FTL-HSR), eine Mach- barkeitsstudie auszuarbeiten. 1.2 Ausgangslage Die Region Urner Oberland/Gotthard liegt an einer zentralen Wasserscheide Europas und bil- det ein wichtiges Wasserschloss der Alpen. Sie ist Trinkwasser- und Stromlieferant von euro- päischer Bedeutung. Entsprechend ist das Thema Wasser in der Landschaft denn auch über- all präsent, angefangen bei der Reuss mit ihren Seitenbächen, den Gletschern, Gletschervor- feldern und glazial geprägten Landschaften, Bergseen, Moorlandschaften, Quellfluren, Auen- gebieten, über die Stauseen bis zu den hydrologisch bedingten Naturgefahren wie Hochwas- ser, Steinschlag, Murgängen und Lawinen. Die Region Urner Oberland/Gotthard liegt an einer wichtigen internationalen Transitachse sowie am Schnittpunkt von vier Kulturräumen. Gleichzeitig ist die Region mit grossen wirt- schaftlichen Veränderungen und Problemen konfrontiert. Bedingt durch den Rückgang der Bundesbetriebe und den allgemeinen wirtschaftlichen Strukturwandel sind im Kanton Uri in den vergangenen Jahren zahlreiche Arbeitsplätze verloren gegangen. Neben der Stagnation der Berglandwirtschaft ist auch der Urner Tourismus von einer Stagnation geprägt. Vor diesem Hintergrund sind im Kanton Uri eine Reihe von Initiativen in Tourismus, Gewerbe und Landwirtschaft gestartet worden, welche alle zum Ziel haben, den Lebens- und Wirt- schaftsraum Uri mit innovativen Strategien und Projekten auch in Zukunft am Leben zu er- halten. Dies ist der Rahmen, in dem 1998 das Projekt „Modellregion Göschenen – Eine Zu- kunft für Mensch und Berg“ entstand, mit welchem seit 1998 an der Entwicklung eines nach- haltigen Alpintourismus gearbeitet wird. Um diese Bemühungen für eine nachhaltige Entwicklung der Region Urner Ober- land/Gotthard fortzusetzen, plant die aus der „Modellregion Göschenen“ und den „Wasser- welten Göschenen“ hervorgegangene Stiftung Umweltbildung und Tourismus Uri-Gotthard unter dem Namen „Fluvarium“ die Verwirklichung eines Kompetenzzentrums Wasser. Das „Fluvarium“ soll künftig das gesamtschweizerisch führende Kompetenzzentrum für Wasser darstellen und auf den drei Standbeinen Forschung, Umweltbildung und Naturnaher Touris- mus aufbauen. Zudem ist eine enge Zusammenarbeit mit dem „Netzwerk Wasser“ der schweizerischen Gebirgskantone vorgesehen. Mit diesem Vorhaben stellen die Initianten nicht zuletzt auch die Frage, ob es künftig noch möglich sein wird, in einer Randregion wie der vorliegenden ein zukunftsweisendes, innova- Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 2
tives Modellvorhaben zu realisieren. In Bezug auf eine künftige Regionalpolitik ergibt sich zu- dem exemplarisch die Frage nach der Kooperationsbereitschaft der Agglomerationen bei der Entwicklung von neuen Projekten in Randregionen. Mit dem „Fluvarium“ sollen zukünftig folgende neue Angebote geschaffen werden: - Ein lebendiges Besucherzentrum zum Thema Wasser im Urner Oberland als Magnet für Bevölkerung und Touristen - Ein spannendes Bildungsangebot im Bereich Wasser ergänzend zu „Wasserwelten Gö- schenen“ - Ein Wissenschaftszentrum zum Thema Wasser für die Zentralschweiz und darüber hinaus - Ein „Informationsspeicher Wasser“ als Informationszentrum Wasser - Ein nachhaltiges Wasser-Ressourcen-Management im Urner Oberland - Eine Wasserstoff-Tankstelle in Göschenen bzw. ein Wasserstoff-Pistenfahrzeug in Ander- matt Ein zentraler Aspekt im Zusammenhang mit dem geplanten „Fluvarium“ sind Kooperation und Vernetzung. In diesem Sinn soll dieses Projekt Anstösse vermitteln für neuartige Koope- rationen, z.B. mit Partnern aus Tourismus, Forschung, Schulen, Kraftwerken, Verkehr und Behörden. In diesem Kontext sollen auch neue, marktfähige Produkte im Rahmen des natur- nahen Tourismus und der Umweltbildung entwickelt werden. Die Anschubfinanzierung für das Projekt „Fluvarium“ durch das Bundesprogramm Regio Plus und regionale Partner endet im Jahre 2009. Eine Verwirklichung dieses Projektes ist somit zwingend darauf angewiesen, dass ab 2010 das neue Finanzierungsmodell steht und umge- setzt werden kann. Bis dahin müssen auch der Standort des „Fluvarium“ festgelegt und Fra- gen der Infrastrukturen geklärt sein. 1.3 Zielsetzung und zu klärende Fragen Ziel der vorliegenden Studie ist die Abklärung der grundsätzlichen Machbarkeit eines Kompe- tenzzentrums Wasser in der Region Urner Oberland/Gotthard. Dabei werden folgende Teilziele verfolgt: - Abklärung des allgemeinen Bedarfs und der konkreten Nachfrage nach einem Kompe- tenzzentrum Wasser mit Standort Region Urner Oberland/Gotthard - Ermittlung von potenziell interessierten Partnern zur Bildung einer organisatorischen und finanziellen Trägerschaft für das „Fluvarium“ - Evaluation eines geeigneten Standortes für das „Fluvarium“ in der Region Urner Ober- land/Gotthard - Abschätzung der Kosten und Vorschlag eines groben Finanzierungsmodells für das „Flu- varium“ Ausgehend von dieser Zielsetzung sollen folgende Fragen geklärt werden: Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 3
- Wie sieht das Marktumfeld für ein Kompetenzzentrum Wasser in der Schweiz und im an- grenzenden Ausland aus? - Welche regionalen und überregionalen Vernetzungsmöglichkeiten bestehen mit anderen, gleichgelagerten Projekten? - Welche ökonomisch relevante und andere Nachfrage besteht für das Kompetenzzentrum Wasser? - Wie sieht die Finanzierbarkeit des Kompetenzzentrums Wasser kurz-, mittel- und langfris- tig aus? - Trends und Entwicklungen im naturnahen Tourismus und in der Umweltbildung: Welche Chancen und Risiken ergeben sich davon ausgehend für das Projekt „Fluvarium“? - Welcher Standort eignet sich am besten für das „Fluvarium“, was sind die Vor- und Nachteile der einzelnen Standorte? 1.4 Vorgehen Die Machbarkeitsstudie gliedert sich in fünf Module, die teilweise parallel zueinander ausge- arbeitet wurden: Modul I: Stakeholder-Kurzanalyse In der Stakeholder-Kurzanalyse werden die interessierten potenziellen Partner eines Kompe- tenzzentrums Wasser mit Standort Region Urner Oberland/Gotthard eruiert und anhand ei- nes Frageleitfadens telefonische Interviews mit Fragen zu Nachfrage, Bedürfnis, Beitrag, und Trägerschaft durchgeführt. Modul II: Grobe Beurteilung der finanziellen Machbarkeit Zur Beurteilung der finanziellen Machbarkeit des „Fluvarium“ wird anhand von drei vergleich- baren Institutionen in der Schweiz und in den Nachbarländern (siehe Modul III: Mitbewer- ber-Kurzanalyse) eine Zusammenstellung der Kosten und der Finanzierung vorgenommen. Die Bewertung dieser bestehenden Projekte ermöglicht eine grobe Kostenabschätzung für das Projekt „Fluvarium“. Modul III: Mitbewerber-Kurzanalyse In der Mitbewerber-Kurzanalyse wird eine Recherche nach bestehenden und projektierten verwandten Institutionen in der Schweiz und in den Nachbarländern durchgeführt. Die Re- cherche erfolgt hauptsächlich via Internet. Zudem werden verschiedene Experten sowie auch die Interviewpartner in der Stakeholder-Kurzanalyse dazu befragt. Modul IV: Umfeldanalyse In der Umfeldanalyse werden die zu prüfenden potenziellen Standorte für das „Fluvarium“ gemeinsam mit dem Auftraggeber festgelegt. Die ausgewählten Standorte werden anhand verschiedener Kriterien (sozioökonomisches Umfeld der Gemeinde, Infrastrukturen und Sup- rastrukturen, Erreichbarkeit, Humanressourcen u.a.) analysiert und anhand ihrer Stärken und Schwächen miteinander verglichen. Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 4
2 Stakeholder-Kurzanalyse Die Stakeholder-Kurzanalyse hat zum Ziel, interessierte potenzielle Partner für das Fluvarium zu ermitteln und deren Meinungen und Einschätzungen zum geplanten Vorhaben einzuholen. Obwohl eine Repräsentativität bei 15 Befragten nicht gegeben ist, kann trotzdem davon aus- gegangen werden, dass hier das vorhandene Meinungsspektrum weitestgehend abgebildet wird. Dazu wurde eine Liste der interessierten potenziellen Partner eines Kompetenzzentrums Wasser mit Standort Region Urner Oberland/Gotthard erstellt und ein Frageleitfaden mit Fra- gen zum Angebot, zur Nachfrage, zur Bedeutung, zur Akzeptanz und zur Organisation des Fluvarium erarbeitet (vgl. Anhang 1). Die Interviewpartner erhielten vor dem telefonischen Interview eine Kurzbeschreibung des Fluvarium (vgl. Anhang 2) sowie den Frageleitfaden zur Information. Die Gespräche dauerten zwischen 30 bis 45 Minuten und wurden handschriftlich festgehalten. Die Auswahl der potentiell interessierten Partner erfolgte in Abstimmung mit dem Auftragge- ber. Es wurde darauf geachtet, dass Personen aus allen Bereichen, d.h. aus der Verwaltung (Korporationen, Gemeinden, Kanton, Bund), aus Unternehmen, aus der Forschung sowie aus dem Tourismus befragt wurden. Insgesamt wurden Interviews mit 15 Personen durchgeführt (vgl. Anhang 3). 2.1 Angebot Inhaltliche Schwerpunkte: Insgesamt besteht Einigkeit darüber, dass das Fluvarium Elemente von allen vorgesehenen Bereichen, also der Wissenschaft, der Umweltbildung und des Naturnahen Tourismus bein- halten sollte. Bei der Frage nach den inhaltlichen Schwerpunkten werden die Bereiche Aus- bildung/Umweltbildung sowie Tourismus/Erlebnis stärker gewichtet als die Forschung. Die angeführten Gründe für diese Schwerpunktsetzung sind unter anderem die gute Vereinbar- keit von Ausbildung/Umweltbildung und Tourismus/Erlebnis, das als grösser erachtete Poten- zial des Tourismus für die Region (v.a. im Bereich des Naturnahen Tourismus) sowie der Wunsch, den Wert der Ressource Wasser insbesondere auch der jungen Generation nahe zu bringen. Zudem erscheint es als wichtig, vom bereits bestehenden Angebot des Projektes Wasserwelten Göschenen auszugehen, welches v.a. auf Umweltbildung und Naturnahem Tourismus aufbaut und dieses weiter auszubauen. Erlebnis und Bildung vor Ort sollen nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter angeboten werden. Hierzu eignet sich der vordere Teil des Göscheneralptales ausgezeichnet. Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 5
Forschungsprojekte und Forschungs- aufenthalte sollten im Fluvarium durchaus auch ihren Platz haben. Es wird jedoch davon abgeraten, den Bereich der Forschung im Sinne einer parauniversitären Institution aufzu- bauen. Zum einen existieren in der Schweiz bereits eine Reihe von aner- kannten Institutionen, die im Bereich Wasser hochwertige Forschung betreiben (wie z.B. die EAWAG Kas- tanienbaum oder die Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glazi- ologie Zürich (VAW), zum anderen wird für qualitativ hochwertige For- schung die Nähe zu grossen For- schungszentren als Vorteil erachtet (effiziente Ressourcen-Allokation). Vorderes Göscheneralptal (Foto: Karin Wasem) Angebote und Produkte: Das Fluvarium sollte eine möglichst breite Palette an Angeboten und Produkten zum Thema Wasser enthalten und verschiedene Zielgruppen (z.B. die lokale Bevölkerung, Touristen Aus- bildungsinstitutionen aller Stufen, etc.) ansprechen. Die verschiedenen Angebote und Pro- dukte sollen modulartig aufgebaut werden und genügend Flexibilität aufweisen, um auf ak- tuelle Ereignisse und Gegebenheiten (wie z.B. Ausstellungen zum Gletscherschwund oder In- formationen zu Hochwasserereignissen) eingehen zu können. Im Hinblick auf eine verbesserte Wertschöpfung für die Region ist Wert darauf zu legen, mehrtägige Angebote mit Übernachtungsmöglichkeiten im Bereich des naturnahen Touris- mus zu entwickeln. Des Weiteren sollten Weiterbildungsangebote wie z.B. Führungen in Kraftwerken oder mehrtägige Kurse für Pädagogen zur Angebotspalette gehören. Eine Chan- ce besteht insbesondere darin, die Region als Exkursionsregion mit verschiedenen mehrtägi- gen „Exkursions-Packages“ für Bildungsinstitutionen aller Stufen (vom Kindergarten bis zur Hochschule) zu vermarkten. Inhaltlich sollten nicht nur naturwissenschaftliche, sondern auch sozialwissenschaftliche und regionalpolitische Aspekte der Ressource Wasser vermittelt wer- den. Die Möglichkeit des „Erlebnisses vor Ort“ stellt die wesentliche Stärke des Fluvarium dar. Diese Chance sollte genutzt werden, indem sich das Fluvarium dahingehend positioniert und sich klar vom E-Learning-Trend und der virtuellen Informationstechnologie abhebt. Das Fluvarium sollte auch die Räumlichkeiten und Unterkünfte bieten, um Fachtagungen und Seminarien rund um das Thema Wasser durchführen zu können. Konkurrenzfähig werden dabei insbesondere mehrtägige Veranstaltungen sein, welche die Nähe zum Thema Wasser mittels Exkursionen im Gebiet ausnutzen. Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 6
Im Zusammenhang mit den in der ganzen Schweiz geplanten Revitalisierungsvorhaben von Flussläufen und den damit verbundenen hohen Kosten für die Umsetzung besteht ein gros- ser Kommunikationsbedarf gegenüber der Öffentlichkeit. Die Errichtung einer Versuchsstre- cke für Flussrevitalisierungen in der Region des Urner Oberland/Gotthard, die nebst der For- schung auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnte, wurde da- her als prüfenswerte Idee erachtet. Bereiche des Fluvarium Mögliche Angebote und Produkte Besucherzentrum - Wanderausstellungen zu aktuellen Themen (z.B. Gletscherschwund, Hochwasser- Ereignisse) - Ausstellungen von Künstlern Umweltbildung - Weiterbildungsangebote (z.B. Führungen in Kraftwerken, mehrtägige Kurse für Pädagogen) - Exkursions-Packages für alle Bildungsstufen - natur- und sozialwissenschaftliche Aspekte der Ressource Wasser - echte Naturerlebnisse vor Ort - Angebote/Produkte des Projektes Wasserwelten Göschenen Naturnaher Tourismus - mehrtägige Angebote mit Übernachtungsvorschlägen (z.B. Wandervorschläge) Forschung - Räumlichkeiten und Unterkünfte für Fachtagungen und Seminare - Versuchsstrecke für Flussrevitalisierung Tabelle 1: Mögliche Angebote und Produkte des Fluvarium Zielgruppen: Mit den oben aufgeführten Angeboten und Produkten können verschiedene Zielgruppen für das Fluvarium angesprochen werden. Von grosser Bedeutung sind die Bildungsinstitutionen (Kindergarten bis universitäre Stufe), verschiedene Tourismussegmente (v.a. Naturnaher Tourismus und Bildungstourismus), die lokale Bevölkerung sowie Vertreter aus Forschung und Praxis, die sich mit der Ressource Wasser auseinandersetzen (z.B. Energiewirtschaft, Wasserwirtschaft, Wassernutzung, Wasserschutz). Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 7
Bereiche des Fluvarium Zielgruppen Besucherzentrum - Familien - Seniorinnen und Senioren - Kultur- und naturinteressierte Wanderer - SAC-Mitglieder - einheimische Bevölkerung - Schulklassen - Natur- und Umweltverbände (z.B. als Aussteller) Umweltbildung - Umweltbildung und Wissenschaft - Institutionen und Anbieter der Umweltbildung - Schulen und Lehrpersonen - Universitäten, ETH’s und Fachhochschulen - Studenten - Organisationen - Verbände und Vereine - Fachstellen der öffentlichen Hand Naturnaher Tourismus - Familien - Kultur- und naturinteressierte Wanderer - SAC-Mitglieder - einheimische Bevölkerung - Schulklassen Forschung - Forschungsinstitutionen im Bereich Wasser (z.B. EAWAG; SLF, ETH) - Energiewirtschaft - Wasserwirtschaft Tabelle 2: Zielgruppen des Fluvarium 2.2 Nachfrage/Bedarf Die Ressource Wasser wird in Zukunft eine immer grössere Bedeutung erlangen (Wasser- schutz, Wassernutzung, Knappheit der Ressource Wasser). Daher ist unbestritten, dass die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Thema einen grossen gesellschaftlichen und politi- schen Stellenwert einnehmen soll. Das Fluvarium könnte den dazu geeigneten Rahmen in der Gotthard-Region bieten. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass Wasser nicht als Unique Selling Proposition (USP) des Urner Oberlands bzw. des Gotthardgebietes betrachtet werden kann. Wasserphä- nomene in allen Aggregatsformen und Ausprägungen können auch in anderen Gebieten der Schweiz (wie z.B. in den Bündner-, Walliser-, Tessiner- und Berneralpen) erlebt, beobachtet und erforscht werden. So greifen heute viele Bildungsinstitutionen auf ein bereits bestehen- des und bewährtes Angebot an Exkursions- und Ausbildungsmöglichkeiten zum Themenbe- reich Wasser auch ausserhalb der Gotthardregion zurück. Im Bereich der Forschung beste- hen bereits verschiedene Forschungsinstitutionen im alpinen Gebiet (z.B. SLF mit Weissfluh- joch, Centro di Biologia Alpina di Piora am Ritomsee), welche Forschungsvorhaben zum Themenbereich Wasser durchführen. Insgesamt werden sowohl der Ausbildungsmarkt (für die Ausbildung verschiedener Bildungs- stufen als auch für die Ausbildung von Fachkräften), der Tagungsmarkt als auch der Touris- mus- und Erlebnismarkt als relativ gesättigt eingeschätzt. Es wird daher notwendig sein, die Nachfrage nach einem Kompetenzzentrum Wasser im Ge- biet Uri-Gotthard durch eine angebotsseitige Steuerung zu generieren. Hierbei wird es von zentraler Bedeutung sein, Exklusivitäten, d.h. sich von bereits bestehenden Angeboten ab- Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 8
hebende Inhalte anzubieten. Ein professionelles Marketing zur Vermarktung des Fluvarium wird als Schlüssel für eine erfolgreiche Betriebsführung des Fluvarium erachtet. Die Nachfrage nach Aus- und Umweltbildungsangeboten - einem wichtigen Standbein des Fluvarium – muss sich nicht nur auf die Sommermonate konzentrieren. Allerdings liegen die grossen Sommer- und Semesterferien in der Sommersaison, so dass das Fluvarium nur in der relativ kurzen warmen Jahreszeit mit hohen Besucherzahlen seitens der Bildungsinstituti- onen rechnen kann. Die grosse Herausforderung für das Fluvarium wird daher darin beste- hen, die relativ kurze Sommersaison mit originellen Angeboten in den anderen Jahreszeiten zu erweitern. So könnten im Winter z.B. Lawinenkurse, Schneehydrologiekurse, div. Winter- aktivitäten wie z.B. Iglu bauen, Schneeschuhtouren etc. durchgeführt werden. Das Winterpo- tenzial sollte allerdings realistisch beurteilt werden, weil zum einen die Göscheneralp im Win- ter verkehrsmässig nicht erschlossen ist und zum anderen für Winter-Aktivitäten die Lawi- nengefahr berücksichtigt werden muss. 2.3 Bedeutung/Beitrag Der Stellenwert des Fluvarium wird für die Region Uri-Gotthard, die durch Stellenabbau in Militär und Landwirtschaft geprägt ist, als sehr gross erachtet. Die grösste Herausforderung für periphere ländliche Räume besteht gemäss Raumentwicklungsbericht 2005 des Bundes- amtes für Raumentwicklung (ARE) darin, die regionalen Infrastrukturen als wichtige Lebens- grundlage zu erhalten und optimal zu organisieren (RAUMENTWICKLUNGSBERICHT 2005:7). Entsprechend dem Entwurf für die Neue Regionalpolitik (NRP) wird die bisherige Zielsetzung des regionalen Ausgleichs abgelöst durch eine Ausrichtung zu Effizienz und Wachstumsförde- rung. Das Fluvarium stellt in Verbindung mit anderen geplanten Projekten im Raum Uri- Gotthard (wie z.B. Porta Alpina, Sasso da Pigna, UNESCO-Kulturerbe für Gotthardbergstre- cke) ein konkretes Umsetzungsbeispiel dieser Neuen Regionalpolitik dar. Mit dem Projekt Wasserwelten Göschenen konnte gezeigt wer- den, dass innovative Projekte ei- nen wichtigen Beitrag dazu leis- ten, den oben erwähnten Heraus- forderung gerecht zu werden. So konnten durch das Projekt Was- serwelten Göschenen wichtige Einkommenseffekte und innovati- ve Angebote im tertiären Sektor geschaffen werden (z.B. nachfra- georientiertes Rufbussystem, Bauernladen mit integriertem In- formationszentrum auf der Gö- schener Alp). Wasserwelten Göschenen (Foto: Karin Wasem) Es ist daher davon auszugehen, dass das Fluvarium als attraktives Angebot im Raum Uri-Gotthard zu einem zunehmenden Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 9
Bekanntheitsgrad der Region und zu steigenden Besucherzahlen führen wird. Insgesamt ist mit einer Stärkung der regionalen Produktions- und Wertschöpfungsmöglichkeiten zu rech- nen. 2.4 Akzeptanz Es kann davon ausgegangen werden, dass die Akzeptanz für das geplante Kompetenzzent- rum bei einem Grossteil der lokalen Bevölkerung vorhanden ist. Wesentlich erscheint, dass die lokale Bevölkerung gut über das Vorhaben informiert wird und dass insbesondere die Korporationen Uri und Ursern, die betroffenen Gemeinden und die lokalen Unternehmen (wie z.B. die Wasserkraftwerke) frühzeitig bei der Planung und Umsetzung des Fluvarium einbe- zogen werden. Als positiv wird gewertet, dass die Verantwortlichen des Fluvarium in der Re- gion verankert sind und mit der Lancierung des Projektes Wasserwelten bereits einen Leis- tungsausweis erbracht haben. Verschiedentlich wurde angemerkt, dass der Name „Kompetenzzentrum Wasser“ eher auf Ablehnung stösst und dass es für die Akzeptanz vorteilhaft wäre diesen Begriff zu ersetzen. Diesbezügliche Vorschläge wären z.B. „Fluvarium - Wasserschloss Europas“ oder „Fluvarium – Wasserreich am Gotthard“. 2.5 Juristische Form, Trägerschaft und Finanzierung Juristische Form: Für die Aufbauphase besteht bereits die Stiftung Umweltbildung und Tourismus. In rechtlil- cher Hinsicht stehen für eine spätere, definitive Trägerschaft des Fluvarium neben der Form der Stiftung zwei weitere Möglichkeiten offen: - Gründung eines Trägervereins - Bildung einer öffentlich-rechtlichen Trägerschaft (Zweckverband) Trägerschaft: Als Träger des Fluvarium kommen insbesondere die folgenden Körperschaften, Institutionen und Verbände in Frage: - Standortgemeinden - Korporationen Uri und Ursern - Alpgemeinschaften - Kantone (insbesondere der RKGK) sowie Bund - Bildungsinstitutionen (Universitäten und Forschungsinstituten wie z.B. EAWAG, SLF, WSL, VAW, EPFL) - Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft - Hotel- und Gastgewerbe - Umwelt- und Naturschutzverbände - Militär Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 10
Aufgrund der breiten inhaltlichen Ausrichtung des Fluvarium (Bildung/Tourismus- Erlebnis/Forschung) erscheint es sinnvoll, eine gemischte Trägerschaft bestehend aus mög- lichst vielen der oben erwähnten Körperschaften und Institutionen zu bilden. Eine ähnliche Struktur hat sich bereits beim Projekt Wasserwelten Göschenen sowie bei anderen Regio Plus-Projekten bewährt. Im Hinblick auf finanzielle Beiträge des Bundes dürfte es von gros- ser Bedeutung sein, dass auch Kantone der Regierungskonferenz der Gebirgskantone (RKGK) in der Trägerschaft vertreten sind. Trägerverein Der Vorteil eines Vereines liegt in seiner demokratischen Form, die allen Betei- (Exekutive: Vorstand bzw. ligten eine Mitsprache ermöglicht und meistens eine grosse Abstützung in der Ausschuss des Vorstandes) Region aufweist. Nachteile ergeben sich durch die manchmal aufwändigen Ent- scheidungsabläufe von Vereinen. Stiftung Der Vorteil einer Stiftung ist, dass dort die Ziele des Fluvarium solide festge- (Exekutive: Ausschuss des schrieben werden können und darauf aufbauend ein Stiftungskapital geäufnet Stiftungsrates) werden kann. Der Nachteil besteht in der wenig demokratischen Struktur von Stiftungen. Zweckverband Der Vorteil eines Gemeindeverbandes liegt in seiner starken politischen Abstüt- (Gemeinden) (Exekutive: Vor- zung und den eingespielten Abläufen. Nachteil ist der fehlende direkte Einbezug stand bzw. Ausschuss des jener Interessengruppen, die nicht direkt über die Gemeinden eingebunden Vorstandes) werden können. Eine derartige Trägerschaft kommt für das Fluvarium daher eher nicht in Frage. Kantonale Verwaltung Der Vorteil einer in die Kantonale Verwaltung integrierten Trägerschaft sind die (Exekutive: Kantonales einfachen Strukturen, die auf der bestehenden Administration des Kantons auf- Amt/Regierungsrat) bauen könnten. Nachteil ist die dadurch entstehende Erschwernis für den direk- ten Einbezug der Beteiligten sowie die zeitliche Überforderung der Verwaltung. Deshalb, und weil das Fluvarium einer regionalen Initiative entspringt, wird von einer derartigen Trägerschaft für das Fluvarium eher abgeraten. Tabelle 3: Mögliche Formen für die Trägerschaft Finanzierung: Die Finanzierung des Fluvarium sollte sich aus den Beiträgen unterschiedlicher Geldgeber (Bund, Kantone, Standortgemeinden, Unternehmen, Tourismus, Sponsoren, Stiftungen etc.) zusammensetzen. Seitens der Vertreter der Korporationen, der Gemeinden und der Kraftwerke ist zu erwarten, dass das geplante Fluvarium im Rahmen der bestehenden finanziellen Möglichkeiten unter- stützt wird. Vergleichbare Projekte aus dem Ausland (wie z.B. die Wasserschule Nationalpark Hohe Tauern (Österreich) oder das Wasser-Info-Zentrum Eifel (Deutschland) zeigen, dass zudem Sponsoren oder Stiftungen zur Finanzierung innovativer Projekte im Bereich Wasser gefunden werden können. Keine zu grossen Erwartungen dürfen bezüglich dauerhafter Finanzierungsbeiträge des Bun- des (z.B. Bundesamt für Wasserwirtschaft und Geologie BWG) sowie der Hochschulen und Universitäten entwickelt werden. Die Verwaltungsreform in der Bundesverwaltung (wie z.B. die Fusion des BWG mit dem BUWAL) und die Spar- und Restrukturierungsvorhaben in den verschiedenen Bildungsinstitutionen deuten darauf hin, dass eine finanzielle Unterstützung für Projekte wie das Fluvarium zurzeit keine Priorität geniessen dürfte. Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 11
Im Hinblick auf die Neue Regionalpolitik (NRP) sind finanzielle Beiträge des Bundes am ehes- ten dann zu erwarten, wenn die Zustimmung zur Mitarbeit der kantonalen und regionalen Akteure vorhanden ist. Im Falle des Fluvarium wird daher als wichtig erachtet, dass insbe- sondere auch die Kantone der Regierungskonferenz der Gebirgskantone (RKGK) das Vorha- ben unterstützen. 2.6 Beurteilung der Machbarkeit aus der Sicht der Ergebnisse der Stake- holder-Kurzanalyse Insgesamt erhält das Projekt Fluvarium eine breite Zustimmung. Das Vorhaben wird nicht nur von potenziellen Stakeholdern im Kanton Uri, sondern auch von potenziellen ausserkan- tonalen Stakeholdern befürwortet. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Fluvarium von vorhandenen (Infra-)Strukturen, Know-how und einer breiten, ideellen Unterstützung profitieren kann. Unter den folgenden Bedingungen wird die Machbarkeit des Fluvarium positiv beurteilt: - Die inhaltliche Ausrichtung des Fluvarium sollte hauptsächlich in den Bereichen Ausbil- dung/Umweltbildung sowie Naturnaher Tourismus/Erlebnis liegen. - Das Fluvarium sollte zielgruppenspezifische Angebote generieren, Exklusivitäten anbieten und sich klar von anderen Angeboten abheben. - Zur Förderung der Akzeptanz sollte die lokale Bevölkerung gut über das Vorhaben infor- miert und insbesondere die Korporationen Uri und Ursern, die betroffenen Gemeinden und die lokalen Unternehmen (wie z.B. die Wasserkraftwerke) frühzeitig in den Planungs- und Umsetzungsprozess einbezogen werden. - Die Trägerschaft des Fluvarium sollte aus einer möglichst breiten Zusammensetzung an Körperschaften, Institutionen und Verbänden bestehen. Im Hinblick auf finanzielle Bei- träge des Bundes sollten auch Kantone der Regierungskonferenz der Gebirgskantone (RKGK) in der Trägerschaft vertreten sein. - Zur Minimierung der finanziellen Risiken wird beim Aufbau des Fluvarium ein modularti- ges, schrittweises Vorgehen empfohlen. Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 12
3 Mitbewerber-Kurzanalyse Die Mitbewerber-Kurzanalyse soll eine grobe Beurteilung des Marktumfeldes für das Fluvari- um ermöglichen. Dazu wurden bestehende und projektierte verwandte Institutionen in der Schweiz und in den Nachbarländern mittels Internet-Recherche sowie durch die Befragung der potentiellen Stakeholder (siehe Stakeholder-Kurzanalyse) ermittelt. In Kapitel 4.1 werden die Ergebnisse in Form einer kurzen Beschreibung vorgestellt. In Kapi- tel 4.2 erfolgt eine grobe Beurteilung der Stärken und Schwächen der beschriebenen Mitbe- werber. Dazu werden pro Mitbewerber die zentralen Stärken und Schwächen festgehalten. Im Anschluss daran werden die Stärken und Schwächen der Mitbewerber mit dem Fluvarium verglichen und eine Beurteilung aus Sicht der Mitbewerber-Kurzanalyse gemacht (vgl. Kapitel 4.3). 3.1 Beschreibung bestehender und projektierter verwandter Institutionen in der Schweiz und in den Nachbarländern Als Ergebnis der Mitbewerber-Kurzanalyse konnten insgesamt 17 Projekte aus der Schweiz und den benachbarten Ländern Österreich und Deutschland eruiert werden, welche sich in- haltlich mit der Ressource Wasser beschäftigen. Im Folgenden werden die einzelnen Projekte kurz beschrieben. Eine tabellarische Auflistung der Projekte findet sich auch im Anhang 4-6. 3.1.1 Bestehende und projektierte verwandte Institutionen in der Schweiz Wasserwelten Göschenen Das Projekt Wasserwelten Gö- schenen, hervorgegangen aus dem Projekt „Modellregion Göschenen“, hat in der Region Göschenen eine Plattform für Umweltbildung, Naturerlebnis- se und sanften Tourismus rund um den Themenkreis Wasser realisiert. Konkrete E- lemente von Wasserwelten Göschenen sind der Wasser- weg Göschenen (89 Posten) mit Wanderkarte (1:25’000) Naturerlebnisse um den Themenkreis Wasser (Foto: Karin Wasem) und thematischem Wander- führer „Rund ums Wasser“, eine Wasserschule mit Lehrmittel für den Unterricht unter freiem Himmel sowie Arbeitsmate- rialen in zwei Kisten, natur- und kulturkundliche Exkursionen und Führungen (unter Einbezug des ganzen Kantons Uri), eine Mediothek und Arbeitsmaterialien auf virtueller Basis sowie jährliche Ausstellungen und Erlebnistage mit Künstlern. Wasserwelten Göschenen wurde von Schweiz Tourismus mit dem Preis „Schweiz Pur“ für echte, naturnahe Erlebnisangebote aus- gezeichnet. Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 13
Kneippanlage Schwandalpweiher, Flühli Die Genossenschaft Flühli hat im Waldemmental beim Schwandalpweiher im September 2003 im Rahmen der UNESCO Biosphäre Entlebuch eine Natur-Kneipp-Anlage eröffnet. Die Kneippanlage bietet ihren Gästen eine Wassertretanlage, eine Gussstation, ein Armbad, ei- nen Barfusspfad sowie eine Ruhezone. Ziel der Kneippanlage ist es, die „Aktiven Kneipper“ als neue Feriengäste nach Flühli zu holen sowie bestehende Gäste auf die Kneippanlage aufmerksam zu machen und für die Gesundheitsvorsorge zu sensibilisieren. Sörenberg Flühli Tourismus und das Kurhaus Flühli haben zusammen eine Pauschalferienwoche unter dem Motto „Wandern und Kneipp“ lanciert, in welcher während 6 Tagen die 5 Kneipp-Säulen auf Wanderungen, Erlebnisrundgängen oder bei Kochkursen gelebt werden. Die Kneippanlage wurde von Schweiz Tourismus mit dem Preis „Schweiz Pur“ für echte, naturnahe Erlebnisan- gebote von Schweiz Tourismus ausgezeichnet. Erlebnis Albula: Ansaina Die Dachmarke „Erlebnis Albula“ vereinigt verschiedene Kooperationsprojekte unter sich, welche Akteure aus den Bereichen Tourismus, Verkehr, Gesundheit, Kultur, Landwirtschaft und Gewerbe zusammenbringen. Schwerpunkte sind das „Bahnerlebnis Albula“, der „Was- serweg ansaina“, sowie die Schaffung von regionalen Tourismusstrukturen. Der Wasserweg ansaina, ein 7 km langer Erlebnispfad, bietet seinen Gästen auf dem so genannten „Mental- Parcours“ an verschiedenen Stationen Möglichkeiten zur Erholung und zum Energie tanken an. Entlang der Albula, des Landwassers und des Schaftobelbaches, hin zu den bekannten Alvaneuer Quellen, zu Mühlen und Wasserkanal gibt es Orte zum Entspannen, Verweilen und Beobachten. Die so genannten „Mental Points“, die Naturschauspiele sicht- und erlebbar ma- chen, sollen die Besucher zu Entspannungs-, Beweglichkeits- und Konzentrationsübungen anregen. Ziel des Projektes Erlebnis Albula ist es, die regionalen Tourismusstrukturen mit weiteren Projekten aufzuwerten und dazu beizutragen, die Attraktivität des Albulatals als Wohn- und Erholungsraum zu fördern. La Claustra, Gotthard Die ehemalige Réduit-Festung „San Carlo“ wurde durch den Luzerner Künstler und Fotogra- fen Jean Odermatt für rund 4 Millionen Franken in das Hotel La Claustra umgebaut. Das Ho- tel besteht aus einem Restaurant (100 m2/60 Sitzplätze), 17 Zimmern, einem Frühstücks- raum, einem Seminarraum (für 30 – 40 Personen), einer grossen Halle (300 m2), einer Bib- liothek (mit 15 Plätzen) sowie einem Wellnessbereich (Dampfbad und Kusatso-Pool). Ange- boten werden Seminare, Retraiten für Einzelpersonen, Gruppen-Anlässe (z.B. Apéros, Gala- Dinners, Hochzeiten, Konzerte) und Führungen sowie verschiedene Outdoor-Programme (Lu- cendro, NEAT-Baustelle, Tremola, Sasso da Pigna) in der Region. Die Anlage ist jährlich wäh- rend 180 Tagen geöffnet, in der Regel zwischen Anfang Mai und Ende Oktober. Die Gäste- zahl hat sich seit der Eröffnung des „Claustra“ von Jahr zu Jahr verdoppelt (MZ, 30.9.2005:2). Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 14
Centro di Biologia Alpina di Piora, Ritomsee Das “Centro Biologica Alpina di Piora” das Zentrum für alpine Biologie, wurde 1989 durch ei- ne Stiftung (Trägerschaft: Kanton Tessin und Universitäten Genf und Zürich) gegründet und setzt eine bereits 200-jährige Forschungstradition im Val Piora fort. Das Zentrum untersucht die reichhaltigen Gewässer von Piora, bestehend aus 20 Seen, 42 Teichen und Moore sowie 58 Wasserläufen. Durch den Umbau von zwei Alphütten aus dem 16. Jahrhundert bietet das Zentrum Infrastruktur zum Wohnen und wissenschaftlichem Forschen sowie für den Unter- richt an. Ein Gebäude beinhaltet ein mikrobiologisches Labor, eine Bibliothek sowie einen Un- terrichtsraum, das andere Schlafräume, Küche und Esssaal. Das Zentrum wird vom Kantona- len Labor für Bakteriologie in Lugano verwaltet und ist vom Juni bis Oktober geöffnet. Ziel- gruppen des Zentrums sind Forscher, Studenten sowie Schulklassen mit Lehrern. Das Zent- rum steht in Kooperation mit anderen alpinen Forschungsstellen wie z.B. dem Labor auf dem Jungfraujoch (BE), der Fondation Kurt Boesch (VS) und dem Schweizerischen Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos (SLF) (PFISTER 2003:54-56). Sasso da Pigna, Gotthard-Pass (projektiert) Aus dem ehemaligen Artilleriewerk „Sasso da Pigna“ hinter dem Gotthard-Hospiz soll ein Themen- und Forschungspark zu den Bereichen Sicherheit, Wasser, Energie, Wetter und Klima, Wind, Verkehr, Kultur und Geschichte entstehen. Die Stiftung „Fondazione Sasso San Gottardo“ hat sich zum Ziel gesetzt, die ehemalige Festung im Gotthard für rund 7 Millionen Franken umzubauen. 70 Prozent der Mittel konnten bereits sichergestellt werden. Die Eröff- nung des Parks ist auf den 1. August 2007 vorgesehen. Zum Thema Wasser ist geplant, ei- nen Wassergarten in einer grünen, unterirdischen Landschaft zu errichten. Die Besucher sol- len einen schnellen Zugang zum Thema Wasser finden. Den zukünftigen Betrieb wird Daniel Frei, Verwaltungsrats-Präsident der Sasso San Gottardo SA übernehmen. Kurator wird Jean Odermatt, welcher in der 1.5 km entfernten, ehemaligen Gotthard-Festung „San Carlo“ das Hotel La Claustra errichtet hat (siehe Kurzbeschreibung La Claustra). Mit dem Hotel La Claustra soll eine Zusammenarbeit stattfinden. Eine Integration des Hotels in den Themen- park ist jedoch nicht vorgesehen (LEUTWYLER 2005). Kompetenzzentrum Aletsch (projektiert) Im Rahmen des UNESCO-Weltnaturerbes Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn (JAB) sind verschie- dene Projektgruppen mit der Ausarbeitung von Aktionsplänen beschäftigt. Im Februar 2005 haben die ersten neun Projektgruppen ihre Arbeit aufgenommen. Dazu gehört auch die Pro- jektgruppe „Einzigartiges Kompetenzzentrum“. Ziel des Kompetenzzentrums Aletsch ist es, das JAB zu einem Zentrum für kompetentes Wissen und Informationsaustausch rund um das Leben im Gebirge zu entwickeln. Dazu wurden Ziele und Massnahmen in den Bereichen Um- weltbildung und Sensibilisierung, Bildung und Forschung sowie für Informationszentren for- muliert. Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 15
Im ganzen JAB-Gebiet sollen vorhandenes Wissen und sämtliche Grundlagen über das JAB aufbereitet und zielgruppenspezifisch weitervermittelt werden. Die Bevölkerung soll vertiefte Kenntnisse über die Region erhalten und sich über deren einzigartige Natur- und Kulturwerte bewusst werden. Informationszentren sind in der Villa Cassel (Riederfurka, VS), auf dem Jungfraujoch, in den lokalen Tourismusbüros, in den NEAT-Besucherzentren und in den SAC- Hütten vorgesehen. Als zukünftiger Sitz des Managementzentrums und des Zent- rums für Bildung und Wissenstransfer rund Aletschgletscher (Foto: Schweiz Tourismus) um das JAB-Gebiet ist ein DialogCenter in Naters (VS) vorgesehen. Hier sollen Zusammenhänge zwischen Natur und Kultur nachvoll- ziehbar gestaltet und in eindrücklicher und umfassender Form präsentiert werden. Das Dia- logCenter soll laufend ausgebaut werden und aktuelle themenbezogene Veranstaltungen und Vorträge anbieten. Mit dem Bau soll bereits im Herbst 2006 begonnen werden. Für den Bau und die Finanzierung des DialogCenter wurde die Stiftung DialogCenter UNESCO-Welterbe ins Leben gerufen. (NAEF 2005) Kompetenznetzwerk Wasser im Berggebiet - Mountain Water Network (MWN) Das Mountain Water Network ist durch die Initiative der Regierungskonferenz der Gebirgs- kantone (RKGK) im UNO-Jahr des Süsswassers 2003 initiiert worden. Die RKGK setzt sich aus den Regierungen der Kantone Glarus, Graubünden, Nidwalden, Obwalden, Tessin, Uri und Wallis zusammen. Das Mountain Water Network hat sich zum Ziel gesetzt, innovative Was- ser-Projekte mit hohem Wertschöpfungspotenzial im Berggebiet zu initiieren, zu vernetzen und zu fördern. Partner des Mountain Water Network sind kantonale Fachstellen, wissen- schaftliche Institute, Fachhochschulen, Kraftwerke und weitere Unternehmen im Bereich Wasser. Grosser Wert wird auf die Einbindung von Bildungsinstitutionen im Netzwerk gelegt. Langfristiges Ziel ist es, die zukünftige Elite aus dem Berggebiet für das Thema Wasser zu interessieren und die Schaffung von qualifizierten Arbeitsplätzen im Berggebiet zu fördern. (Weitere Informationen dazu unter http://www.mountain-water-net.ch). 3.1.2 Bestehende und projektierte verwandte Institutionen in den Nach- barländern Mobile Wasserschule Nationalpark Hohe Tauern (Oe) Der Nationalpark Hohe Tauern hat eine mobile Wasserschule eingerichtet und vermittelt Umweltbildung zum Thema Wasser für Schulkinder. Erfahrene Nationalpark-Betreuer unter- richten als „Wasserschul-Lehrer“ jährlich ungefähr 4300 Kinder in fünftägigen Kursen über die Funktionsweise des Wasserkreislaufes sowie über die Nutzung der natürlichen Ressource Wasser. Die „Wasserschul-Lehrer“ bringen alle für den Kursverlauf notwendigen Hilfsmittel Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 16
(verschiedene speziell entwickelte Unterrichtsmaterialien) mit. Der Unterricht ist für die Kin- der der Nationalparkgemeinden dank der Unterstützung der Firma Swarovski kostenlos. Die Wasserschule bietet zudem Fortbildungskurse für Pädagogen an, in denen fachliche und di- daktische Grundlagen und organisatorische Tipps zur Durchführung von Wasserprojekten vermittelt werden. (Weitere Informationen dazu unter http://www.wasserschule.at) Haus des Wassers, St. Jakob (Oe) Als Folgeprojekt der mobilen Wasserschule wurde 2003 in St. Jakob (Osttirol) das Haus des Wassers eröffnet. Das Haus des Wassers ist eine neuen Bildungseinrichtung des National- parks Hohe Tauern, in welcher Kinder und Jugendliche nach den Grundsätzen der mobilen Wasserschule des Nationalparks Hohe Tauern (http://www.wasserschule.at) über das Was- ser als Lebensgrundlage unterrichtet werden. Der Unterricht basiert auf erlebnisorientierten Exkursionen in der freien Natur und nahen Bergwelt. Ziel ist es, das Bewusstsein für die le- bensnotwendige Ressource Wasser, dessen Werte, Bedrohung, Erhaltung und Nutzung auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene zu wecken und zu schärfen. Das Haus ist für zwei Schulklassen (ca. 50 Schüler plus Lehrpersonen) ausgestattet. Im spe- ziell für Projektwochen eingerichteten Gebäude befinden sich ein Forum zum Recherchieren, Diskutieren und Präsentieren (inkl. PC-Arbeitsplätze mit Internetanschluss, eine Bibliothek, Dia- und Videoprojektoren) sowie eine Wasserwerkstatt. Die Aussenanlage ist mit Quellgrot- te, Tümpel, Mikroskopierinsel, Strömungs- und Klangtisch sowie einer Wetterstation ausges- tattet. Im Haus steht viel Platz zur Verfügung um Projekte, Ausstellungen und Plakate vorzu- stellen. (Weitere Informationen dazu unter http://www.hausdeswassers.at). WasserWunderWelt Krimml (Oe) Die WasserWunderWelt Krimml liegt am Eingang der Krimmler Wasserfälle und vermittelt Kindern und Erwachsenen auf informative, interessante und unterhaltsame Art, über welche Fähigkeiten Wasser verfügt. Im Haus des Wassers (Aqua-Centrum) gehören die Phänomene lautloser Wasserstrahl, Strömungsdifferenzen, der Wasserdruck in Bäumen oder die Wasser- stiege zu den thematischen Schwerpunkten. Im Obergeschoss gibt die Schau "Krimml Cata- racta" alle Informationen und Details über die Krimmler Wasserfälle preis. Im Dachgeschoss hat man die einmalige Gelegenheit, die Krimmler Wasserfälle durch ein Swarowski-Fernrohr zu beobachten. Weitere Angebote der WasserWunderWelt Krimml sind ein Aqua-Park (Kin- der-Erlebnispark) sowie ein Multivisionskino. Die WasserWunderWelt Krimml ist von Mai bis Oktober geöffnet (Weitere Informationen dazu unter http://www.wawuwe.at). Hexenwasser Hochsöll (Oe) Hexenwasser Hochsöll bietet geführte Themen-Rundgänge für Schulen und Kindergärten an. In der Umgebung des Hexenwasser-Geländes oder Slavengipfels können Schul- und Kinder- gartenkinder mit allen Sinnen erfahrbare Natur-, Spiel- und Lernerfahrungen machen. Die Themenrundgänge werden von professionellen Führerinnen und Führern begleitet, die die Wissensinhalte altersgerecht aufbereiten und auf die Gruppe abstimmen. Zudem bietet He- xenwasser Hochsöll Vorschläge für Individualwanderer (ohne Führung) sowie drei Tagespro- Machbarkeitsstudie Fluvarium Seite 17
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