Globale Nachhaltigkeitsziele und regionale Entwicklung - was gibt es zu bedenken? - LEADER Südschwarzwald Online-Regionalforum 15.04.2021 - LEADER ...
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LEADER Südschwarzwald Online-Regionalforum 15.04.2021 Globale Nachhaltigkeitsziele und regionale Entwicklung – was gibt es zu bedenken? Dr. Barbara Malburg-Graf PLAN_N – Prozessbegleitung in Planung und nachhaltiger Raumentwicklung Weissach im Tal
LEADER und regionale Entwicklung „Auch in der neuen Förderperiode sollen wieder Projekte und Prozesse gestärkt werden, die die ländlichen Räume in Baden-Württemberg zukunftsfähig machen. Themenschwerpunkte sind die Stärkung der Innovations- und Wirtschaftskraft der Akteure und des sozioökonomischen Gefüges im Ländlichen Raum, den Tourismus in den Regionen oder die interkommunale, nationale und transnationale Zusammenarbeit. Weitere Schwerpunkte setzt die EU mit dem neuen Green Deal und der damit verbundenen Suche nach Antworten auf die drängenden Herausforderungen unserer Zeit. So rücken auch LEADER Projektideen in den Fokus, die zur Minderung der Folgen des Klimawandels und zum Schutz des Klimas und der natürlichen Ressourcen beitragen.“ Quelle: EU-Programm LEADER startet in eine neue Runde. MLR, 05.10.2020 https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unser-service/presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilung/pid/eu-programm-leader-startet-in-eine-neue-runde/
Globale Klimakrise – einige Fakten Seit Beginn der Industrialisierung Anstieg der globalen Durchschnitts- temperatur um 1,1° C, wofür im Wesentlichen Treibhausgas- emissionen (THG) menschlicher Aktivitäten verantwortlich sind (WMO 2019) Dürren und Überschwemmungen gehören zu den sichtbaren Auswirkungen und sind zwei Seiten einer Medaille Ziel des Klimaabkommens von Paris (UN 2015): Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 2°C, besser auf 1,5°C (über dem vorindustriellen Niveau) Fotos: Umweltbundesamt (2019): UBA Webinar für Multiplikatoren zu politikrelevanten Inhalten des IPCC-Sonderberichtes über 1,5 °C globale Erwärmung.
Der Globus und wir – wie alles zusammenhängt Abbildung: WWF International (2019): Climate, nature and our 1,5°C future – a synthesis of IPCC and IPBES reports.
Globale Phänomene des Klimawandels Quelle: Umweltbundesamt (2019): UBA Webinar für Multiplikatoren zu politikrelevanten Inhalten des IPCC- Sonderberichtes über 1,5 °C globale Erwärmung. 5
Globale Landnutzungskrise – einige Fakten Zerstörung, Degradierung and Fragmentierung von Ökosystemen in Kombination mit der vorherrschenden Agrarproduktion • beschleunigt den Klimawandel • verursacht den Verlust von Pflanzen- und Tierarten © CC0 Public Domain / pixabay.com • beeinflusst die weltweite https://www.biooekonomie-bw.de/fachbeitrag/aktuell/ Ernährungssicherheit mit-agroforst-nachhaltige-landwirtschaft-betreiben Ernährungssicherheit: 20% der globalen Anbaufläche durch stark zurückgegangene Produktivität gekennzeichnet Wissenschaftlicher Beirat Globale Umweltveränderungen https://trello.com/b/LZRQODLE/ipbes-virtual-backgrounds (WBGU) (2020): Landwende im Anthropozän.
Globale Landnutzung und Lieferketten – ein Beispiel WWF (2021): 16% der Abholzung von Tropen- wäldern weltweit durch die Europäische Union verursacht: Import von Soja, Palmöl, Rindfleisch, Holzprodukten, Kakao, Kaffee https://www.wwf.de/2021/april/die-waldzerstoerungs-weltrangliste
Globale Biodiversitätskrise – einige Fakten Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services = Weltbiodiversitätsrat (IPBES): Aussterben von ca. 1 Million Arten innerhalb der nächsten Dekaden zu befürchten (WBGU 2020) Schon jetzt: 50% der besonders artenreichen Regionen der Erde haben 90% ihrer Vegetation verloren (Sloan et al. 2014 in WBGU 2020:37) https://www.bfn.de/themen/insektenrueckgang-daten-fakten- und-handlungsbedarf/bestand-und-gefaehrdung.html
17 Globale Nachhaltigkeitsziele (SDGs) United Nations (2016): Transforming our world – the 2030 agenda for sustainable development. A/RES/70/1. https://sdgs.un.org/2030agenda Bundesregierung (2021): Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Weiterentwicklung 2021. https://www.bundesregierung.de/resource/blob/998006/1873516/3d3b15cd92d0261e7a0bcdc8f43b7839/2021-03-10- dns-2021-finale-langfassung-nicht-barrierefrei-data.pdf?download=1
Regionale Entwicklung in Deutschland
Bereiche der erforderlichen Transformation Schadstofffreie Umwelt Menschliches Wohlbefinden, soziale Gerechtigkeit Energiewende und Klimaschutz Kreislaufwirtschaft Nachhaltiges Bauen und Verkehrswende Nachhaltige Agrar- und Ernährungs- systeme Quelle: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Weiterentwicklung 2021.
Transformation: Was man (inzwischen) weiß 1. Eine Nachhaltigkeitsbetrachtung alleine auf regionaler oder nationaler Ebene macht keinen Sinn, da man sonst zur Externalisierung (Auslagerung) von Nachhaltigkeitsproblemen in andere Weltregionen beiträgt. 2. Um die miteinander verbundenen Krisen in den Griff zu bekommen, ist eine weltweit veränderte Landnutzung wichtig, die den Klima- und Artenschutz sowie die weltweite Ernährungssicherung und Gesundheit im Blick hat. 3. Es ist notwendig, CO2-bzw. THG-Emissionen zu vermeiden, zu reduzieren und/oder zu kompensieren, um den menschgemachten (anthropogenen) Klimawandel aufzuhalten. Jeder noch so kleine Beitrag dazu zählt. 4. Es ist in der Regel sinnvoll, Gebautes und Produziertes so lange zu nutzen, wie nur irgend möglich. Der Neubau und die Neuproduktion müssen mit recyclingfähigen Produkten und unter Klimaschutzaspekten geschehen. 5. Regenerative Energien, Reparieren sowie Recycling und Upcycling von Wertstoffen sind zentrale Bausteine einer Nachhaltigkeitsstrategie. 6. Eine Flächenkreislaufwirtschaft (und damit die Innenentwicklung) muss im Zentrum einer Strategie unserer Siedlungsentwicklung stehen, um die Neuinanspruchnahme von bisher nicht bebauten Flächen zu vermeiden. Das Stoffkreislauf-Prinzip muss verstärkt Einzug in die Bauwirtschaft halten.
Mögliche Prüffragen für eine LEADER-Region 1. Wie können wir Suffizienz, Effizienz und Konsistenz als Nachhaltigkeits- strategien mit unseren Aktivitäten stärken? 2. Wie können durch das Tun in LEADER Treibhausgasemissionen vermieden werden (Energiewende, Verkehrs-/Mobilitätswende…)? 3. Wie können wir die Artenvielfalt stärken und Natur bzw. Ökosystemen mehr Raum geben? 4. Wie können wir das Prinzip des Kreislaufs von Produziertem und Gebautem besser in den Blick nehmen? 5. Wie können wir die Flächenkreislaufwirtschaft stärken und damit Innenentwicklung, Umnutzung und die energetische Sanierung von Gebäuden noch stärker als bisher fördern?
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