HALBZEIT 2019 INDUSTRIE IM ABSCHWUNG - HANDELSKONFLIKTE IM FOKUS - KFW RESEARCH JUNI 2019
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Internationales Umfeld Derzeit kein gutes Klima für Exporte Halbzeit 2019 2
US-Handelskrieg an mehreren Fronten Handelskonflikt zwischen den USA und China eskaliert; Protektionismus stiftet weltweit Unsicherheit Etwa die Hälfte der US-Importe aus China mit − Keine Lösung im Handelskonflikt zwischen USA Sonderzöllen belegt und China in Sicht (Zollsätze in Prozent in Klammern; Importwerte auf Basis von 2017) US-Sonderzölle aktuell auf ca. 50 % der Importe aus März 2018: China (Wert etwa 250 Mrd. USD); Sonderzölle auf Juli 2018: 34 Mrd. USD (25 %) 3 Mrd. USD übrige Importe aus China wiederholt angedroht (25 % / 10 %) August 2018: 16 Mrd. USD (25 %) Chinesische Vergeltungszölle betreffen US-Exporte im Wert von etwa 110 Mrd. USD (ca. 70 % der chinesischen Importe aus den USA); Spielraum für weitere Zölle daher beschränkt 250 Mrd. USD (noch ohne Vergeltungsmaßnahmen in Form von Export- Sonderzölle, Sep. 2018: beschränkungen (seltene Erden etc.), Behinderung aber angedroht) 200 Mrd. USD von US-Unternehmen oder Aufruf zum Boykott von (10 % ; seit Mai 25 %) US-Produkten möglich − EU und Japan vor allem von Autozöllen bedroht Zollandrohungen werden auch als Mittel zur Durchsetzung von allgemeinen US-Interessen Stahl / Aluminium eingesetzt (bspw. ggü. Mexiko) V. a. Maschinen, mechanische und elektrische Geräte/Anlagen (1. Phase) V. a. Maschinen, mechanische und elektrische Geräte/Anlagen (2. Phase) − Protektionismus erhöht Unsicherheit weltweit V. a. Konsumgüter, Zwischengüter Restliche Importgüter Das bremst die Investitionstätigkeit und trägt so zur Schwäche der Industrie und Weltwirtschaft bei Quelle: Bown C. and M. Kolb, Trump’s Trade War Timeline: An Up-to-Date Guide Halbzeit 2019 3
Schwaches Jahr für die globale Konjunktur Industrieländer für größeren Teil des Dynamikverlustes verantwortlich Reales BIP (Prozent ggü. Vorjahr) 5 − Für Weltwirtschaft niedrigste Wachstumsrate 4 seit der globalen Rezession 2009 erwartet 3 BIP-Prognose 2019: 3,3 %; 2020: 3,5 % 2 1 Abwärtsrisiken überwiegen nach wie vor 0 Welt Industrie- Entwicklungs- u. − Dynamikverlust in Industrieländern in diesem länder Schwellenländer Jahr abgeschlossen 2018 Prognose 2019 Prognose 2020 BIP-Prognose 2019: 1,8 %; 2020: 1,8 % Beiträge zur Veränderung der globalen Wachstumsdynamik Divergenter Konjunkturtrend in der Eurozone und (in Prozentpunkten) den USA im nächsten Jahr 0,3 0,2 − Entwicklungs- und Schwellenländer verlieren 0,1 0 temporär deutlich an Schwung -0,1 -0,2 BIP-Prognose 2019: 4,3 %; 2020: 4,6 % -0,3 -0,4 2019 2020 Große Schwellenländer (insbes. Argentinien, Türkei) Entwicklungs- und Schwellenländer Industrieländer durchschreiten Rezessionstief in diesem Jahr Einteilung Industrieländer (IL) sowie Entwicklungs- und Schwellenländer (EL/SL) nach IMF-Klassifikation. Quellen: IWF (World Economic Outlook, April 2019), KfW Research Halbzeit 2019 4
Handel und Investitionen im Zentrum der Aufmerksamkeit Auslandsnachfrage für Deutschland als Exportnation besonders wichtig Handel, Geschäftsklima und Investitionen Verarbeitendes Gewerbe der OECD+BRIICS aus (l. S.: Veränd. ggü. Vj. in Prozent; r.S.: Index) deutscher Sicht* (0=7-Jahres-Durchschnitt) 10 102 3 ◄ RWI/ISL- 8 Container- 2 101 6 umschlag-Index* 1 4 101 0 2 ◄ OECD 100 -1 Bruttoanlage- 0 -2 100 investitionen -2 -3 -4 99 ► OECD Jun. Feb. Okt. Jun. Feb. Okt. Jun. Feb. Okt. Jun. Feb. Jan Sep Mai Jan Sep Mai Jan Geschäftsklima 12 13 13 14 15 15 16 17 17 18 19 2015 2015 2016 2017 2017 2018 2019 * Ohne Deutschland, Produktion zu konstanten Preisen, Veränd. ggü. Vjm., dt. Exportgewichte, gleitender Durchschnitt von 3 Monaten, 0,1-normiert * Gleitender Drei-Monatsdurchschnitt Quellen: OECD, RWI/ISL; KfW Research Quellen: OECD, IMF, nationale Statistiken; KfW Research − Kraftloser Welthandel Geschäftsklima, Investitionen und Welthandel sind enttäuschend in das Jahr gestartet − Verarbeitendes Gewerbe vom Dynamikverlust stärker in Mitleidenschaft gezogen Globale Einkaufsmanagerindizes sind für das Verarbeitende Gewerbe stärker gesunken als für die Dienstleistungen − Noch kein robustes Signal über Erholung der Auslandsnachfrage aus deutscher Sicht Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe der Exportzielländer Deutschlands zumindest bis Jahresbeginn 2019 mit Abwärtstrend Halbzeit 2019 5
US-Konjunktur in Schwächephase Schwächelnder Industriesektor und Handelskrieg belasten Stimmung und Investitionsaussichten Investitionen, Produktion und Unternehmensstimmung 10 65 − Indikatoren des Unternehmenssektors im Unternehmens- Abwärtstrend 8 investitionen (Prozent 6 ggü. Vj.) ◄ Rückläufige Produktion und sinkende Stimmung 55 4 weisen auf weiter zurückgehende Dynamik der Industrieproduktion 2 (Prozent ggü. Vj.)* ◄ 45 Unternehmensinvestitionen hin 0 -2 PMI Verarbeitendes -4 35 Gewerbe − Handelskrieg verursacht Unsicherheit und 2013 2015 2017 2019 (Salden-Prozent)* ► schwächt Exportwirtschaft * Werte für Q2/19: ohne Juni PMI-Teilindex zu den Exportaufträgen stärker Importe gesunken als Gesamtindex (Ø April/Mai: 50,3) (Mrd. USD) 190 60 Sinkende US-Importe aus China werden durch steigende Einfuhren aus dem Rest der Welt 180 kompensiert 50 170 − Gesamtkonjunktur verliert 2019 und 2020 160 40 an Dynamik 150 Gesamt (ohne China) ◄ BIP-Prognose 2019: 2,5 %, 2020: 2,0 % (zum 140 30 Nur aus China ► Vergleich 2018: 2,9 %) Jan 18 Jun 18 Nov 18 Apr 19 Quellen: BEA, Federal Reserve, ISM, KfW Research Halbzeit 2019 6
China kämpft mit Konjunkturabschwung Wirtschaft verliert gegenüber 2018 in diesem und im nächsten Jahr an Schwung Anlageinvestitionen Ex- und Importe (kumuliert ytd, Prozent ggü. Vorjahr) (Januar bis Mai, Veränderung ggü. Vorjahreszeitraum, Mrd. USD) − Viele Konjunkturindikatoren rückläufig 10 20 Produktion, Investitionen und Einzelhandelsumsätze unter teilweise großen 9 15 Schwankungen im Abwärtstrend 8 10 Unternehmensstimmung (PMIs) im 7 Verarbeitenden Gewerbe nur noch im neutralen 5 6 Bereich 0 5 − Fiskalische, regulatorische und 4 -5 geldpolitische Gegenmaßnahmen 3 eingeleitet -10 2 Senkung der Mindestreservesätze, -15 Steuersenkungen, regulatorische 1 Erleichterungen bei der Kreditvergabe, -20 0 Ausweitung Staatsnachfrage Jan 18 Sep 18 Mai 19 -25 Verarbeitendes Gewerbe Exporte Importe BIP-Prognose 2019/2020: 6,3 % / 6,2 % Privat SOE* Gesamt (ohne USA) − Im Handelsstreit mit den USA teilweise Nur in die bzw. aus den USA *State owned enterprises Umlenkungen der Handelsströme sichtbar Quellen: CEIC, KfW Research Halbzeit 2019 7
Fed/EZB: Geldpolitik wird schon wieder expansiver US-Notenbank vor Leitzinssenkungen, EZB hält sich alle Optionen offen Schwächere Konjunktur drückt auch auf Leitzinsen − Federal Reserve 7 durchwachsene Konjunkturdaten, nachlassender 6 Fiskalstimulus, kaum Inflation und anhaltende Abwärtsrisiken (Handelskonflikte) sind der Mix, der 5 für Leitzinssenkungen spricht 4 Leitzinssenkungen wären Versicherungsschritte gegen stärkeres Abgleiten der US-Wirtschaft 3 − Europäische Zentralbank 2 Schwächere Konjunktur hat EZB dieses Jahr auf 1 falschem Fuß erwischt 0 Leitzinserhöhungen auf absehbare Zeit vom Tisch, „Forward Guidance“ wurde angepasst -1 99 01 03 05 07 09 11 13 15 17 19 EZB hält sich zwar alle Optionen offen, bei aber wieder soliderer Konjunktur dürfte Geldpolitik vorerst Fed (ab 12/08, oberer Rand des Zinsbandes) unverändert bleiben EZB (Einlagensatz) Quellen: Bloomberg, KfW Research Halbzeit 2019 8
Eurozone Guter Jahresstart ist keine Trendwende Halbzeit 2019 9
Eurozone: Konjunkturelle Aussichten bleiben dürftig Wachstumsbelebung zu Jahresbeginn nicht nachhaltig BIP und Wachstumsbeiträge der Komponenten (Prozent gegenüber Vorjahr, preisbereinigt) − Im ersten Quartal Verdopplung des Wachstums 3,5 Nicht nachhaltig: begünstigt durch Nachholeffekt auf dem Automarkt, milde Witterung im Winter 2,4 2,5 2,1 1,9 − Handels- und europapolitische Konflikte lasten 1,9 1,6 erheblich auf der Unternehmensstimmung 1,4 1,5 1,5 1,1 Zyklische Abkühlung in international vernetzter Industrie wird durch politische Unsicherheiten (no-deal Brexit?, 0,5 Eskalation Handelskrieg?, Italien?) verlängert und vertieft -0,5 − Widerstandsfähigkeit der Binnenwirtschaft -0,2 entscheidend -0,9 -1,5 Heimische Nachfrage steht durch gute Lage am Arbeitsmarkt, aufwärts gerichtete Reallöhne und merklichen fiskalischen Impuls auf soliden Füßen -2,5 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019P 2020P Geldpolitik bleibt länger locker als gedacht: Günstige Finanzierungsbedingungen wichtige Stütze für Konsum Bruttoinvestitionen Außenbeitrag BIP Unternehmensinvestitionen in unsicherem Umfeld Quellen: KfW Research (Prognosestand: 6. Juni 2019), Eurostat Halbzeit 2019 10
Wirtschaft der Währungsunion gespalten Industrie durch die Bank in der Rezession, aber Dienstleistern gelingt Abkopplung Industrieproduktion fällt 2018 tief ins Minus, Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie nur wenig Verbesserung seit Jahresbeginn weiterhin desolat, bei den Dienstleistern ordentlich (Veränderung in Prozent; 3MMA) (PMI; 50=neutral) 1% 70 0,1 % 65 0% 60 -0,6 % -1 % -1,2 % -1,3 % 55 -1,6 % -2 % -1,8 % -1,9 % 50 -2,2 % -2,4 % -3 % -2,8 % 45 -4 % 40 EZ DE FR IT ES 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Dez. 2018 gg. Dez. 2017 April 2019 gg. Dez. 2017 Verarbeitendes Gewerbe Dienstleistungen Quellen: KfW Research, Thomson Reuters Datastream, Markit, Eurostat Halbzeit 2019 11
Gegenwind vom Außenhandel Ursache der Industrieschwäche Nachfrage nach europäischen Gütern weltweit im Rückwärtsgang Warenexporte der EZ in die wichtigsten Märkte: Dürftige Auslandsnachfrage lässt Auftragspolster Tristesse hält im ersten Quartal an schmelzen (Preis- und saisonbereinigt, Verlaufswachstum in Prozent; 3MMA) (Industrieumfrage EU Kommission, Nettosalden) 11 % Brexit-Effekt, 15 8,9 % nicht nachhaltig 9% 8,6 % 8,2 % 10 7% 5,6 % 5 5% 3,5 % 3% 0 0,9 % 1% 0,1% -5 -1 % -1,4 % -1,5 % -10 -3 % -2,1 % -2,7 % -3,8 % -5 % -15 2017 2018 2019 Q1 Jan 2018 Apr 2018 Jul 2018 Okt 2018 Jan 2019 Apr 2019 USA (14,1 %)* UK (12,1 %) China ohne HK (7,4 %) Dyn. Länder Asiens (6,0 %) Auftragsbestand insgesamt Auftragsbestand, Exporte * In Klammern: Anteil an den Exporten der EZ insgesamt Quellen: KfW Research, Eurostat, EU Kommission, Thomson Reuters Datastream Halbzeit 2019 12
Binnenwirtschaft bleibt gut unterstützt Verbesserungen am Arbeitsmarkt halten an, Fiskalpolitik sorgt für Rückhalt Arbeitslosenquote auf 10-Jahrestief, Fiskalpolitik: 2019 leicht expansiv, 2020 neutral Beschäftigung auf Rekordniveau (Veränderung Budgetsaldos, in Prozent des BIP) 14 165.000 1,0 1 Expansiv 12 0,8 160.000 0,6 0,6 10 0,5 0,4 7,8 155.000 8 0,2 0,0 6 0 150.000 4 -0,2 -0,3 145.000 -0,5 Restriktiv 2 0 140.000 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 -1 -0,9 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 EZ Deutschland Frankreich Italien Spanien ◄ Arbeitslosenquote Beschäftigung (1.000 Personen)► 2019 2020 Quellen: KfW Research, Eurostat, AMECO Halbzeit 2019 13
Trotz Unsicherheit: Unternehmensinvestitionen wachsen (noch) Unterstützung für die Investitionsbereitschaft kommt von der weiter guten Kapazitätsauslastung und den niedrigen Zinsen Kapazitätsauslastung noch überdurchschnittlich Finanzmärkte erwarten lange Periode expansiver (Verarbeitendes Gewerbe, Eurozone, in Prozent) Geldpolitik – das drückt die Zinsen (hier: 10-jährige Staatsanleihen) 85 8 7 80 6 5 75 4 3 70 2 Risikoaufschläge verteuern Finanzierung 1 in und für Italien 65 0 Q4 Q4 Q4 Q4 Q4 Q4 Q4 Q4 Q4 Q4 Q4 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 -1 Jun 12 Jun 13 Jun 14 Jun 15 Jun 16 Jun 17 Jun 18 Jun 19 Deutschland Frankreich Italien Spanien Quellen: KfW Research, Thomson Reuters Datastream Halbzeit 2019 14
Deutschland Nach kräftigem Aufschwung Einschwenken auf Potenzialwachstum Halbzeit 2019 15
Deutschland: Abschwung 2019, moderate Erholung 2020 Kräftiger Kalendereffekt überzeichnet Konjunkturdynamik im kommenden Jahr BIP und Wachstumsbeiträge der Komponenten (Prozent gegenüber Vorjahr, preisbereinigt) 4 3,7 − Anhaltend solide Binnennachfrage Reallöhne und Beschäftigung steigen bei weiter 3 2,2 günstigen Finanzierungsmöglichkeiten 0,5 2,2 2,2 Vor allem Konsum und Wohnbauten bleiben 2 1,7 1,4 1,8 konjunkturelle Stützen 0,8 0,5 − Schwächerer Welthandel hinterlässt Spuren 1 Weniger Schub von Exporten, Importe wachsen relativ stärker 0 − Vier Arbeitstage mehr überzeichnen Erholung -1 Kalenderbereinigt entspricht das Wachstumstempo 2020 nur knapp dem Potenzial von rund 1,5 % -2 − Weniger Anreize für Erweiterungsinvestitionen 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019P 2020P Kapazitätsauslastung lässt von hohem Niveau her Konsum Bruttoinvestitionen Außenbeitrag BIP kommend zunächst nach und stabilisiert sich dann Quellen: KfW Research (Prognosestand: 23.Mai 2019), Destatis Halbzeit 2019 16
Industrierezession geht über Herstellung von Autos hinaus Flaue Weltkonjunktur und Handelskonflikte belasten Bau und Dienstleistungen tragen Wachstum Paradebranchen der Exportwirtschaft im Sinkflug (Bruttowertschöpfung der Hauptwirtschaftsbereiche ; preisbereinigter (Industrieproduktion in ausgesuchten Branchen; preisbereinigter Index : Index; 1. Vierteljahr 2018=100) Januar 2018=100; 3MMA) 104 104 102 102 100 98 100 96 94 98 92 90 96 88 2017 2018 2019 2017 2018 2019 Gesamtwirtschaft Industrie Industrie insgesamt Autoindustrie Bau Dienstleistungen Maschinenbau Chemie Quellen: KfW Research, Destatis, Feri Halbzeit 2019 17
Robuster Arbeitsmarkt bewahrt vor Rezession Im Gesamtjahr 2019 dürfte die Arbeitslosigkeit erneut niedriger sein als im Vorjahr Die Beschäftigung wächst weiter Zuwanderer lindern Fachkräftemangel (◄ Prozent der Erwerbspersonen; Prozent ggü. Vorjahr ►) (◄ Prozent; 1.000 Personen ►) 8 1,8 60 400 367 7,5 1,6 337 336 1,4 1,4 7 1,3 1,3 1,4 291 1,2 45 300 6,5 1,2 260 0,9 6 0,9 1 0,8 196 30 185 200 5,5 0,8 0,6 139 5 0,6 111 4,5 0,3 0,4 15 100 4 0,2 3,5 0 8 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 0 0 p 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 ◄ Arbeitslosenquote Beschäftigungswachstum ► ◄ Anteil Ausländer am Beschäftigungszuwachs insgesamt Absoluter Beschäftigungsanstieg Ausländer ggü. Vorjahr (März)► Quellen: KfW Research, Destatis, Bundesagentur für Arbeit (Angaben zu Ausländern beziehen sich auf den Stand im März des jeweiligen Jahres) Halbzeit 2019 18
Weniger Wachstumsimpulse vom Wohnungsneubau Baufirmen stoßen an Kapazitätsgrenzen, Fachkräftemangel bremst. Neubau entkoppelt sich weiter von aufgestauten Baugenehmigungen und Auftragsbeständen Baufertigstellungen bleiben unter geschätztem Bedarf Neues Hoch beim Auftragsbestand im Wohnungsbau (1.000 Wohnungen) (Volumenindex 2015=100, jeweils 1. Vierteljahr) 400 167 Geschätzter jährlicher Bedarf an neuen Wohnungen: 350.000 bis 400.000 150 144 350 140 300 285 286 290 125 278 113 245 248 92 250 100 215 80 82 200 76 200 183 75 67 160 56 150 50 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019P 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Baufertigstellungen Baugenehmigungen Auftragseingang 1. Vj. Auftragsbestand 1. Vj. Quellen: KfW Research, Destatis Halbzeit 2019 19
Unternehmensinvestitionen: trotz Aufschwung nur wenig Dynamik Investitionsquote noch immer kaum höher als im Allzeittief 2009 Unternehmensinvestitionen (Prozent des BIP) − Zahlreiche internationale Risiken dämpfen 16 Unternehmen agieren bei Entscheidungen zu Investitionen schon seit Jahren vorsichtig. 15 Trotz lange weit überdurchschnittlicher Auslastung der Kapazitäten sind die Investitionen im jüngsten Aufschwung nur relativ moderat expandiert. 14 − Investitionsquote in der Spätphase früherer Zyklen erheblich höher 13 Unternehmensinvestitionen 2018: 12,2 % des BIP. Dagegen Investitionsquote 2000: 14,1 % des BIP, 12 2008: 13,3 % des BIP. Hätte die Investitionsquote im vergangenen Jahr auf 11 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 dem Niveau von 2000 (2008) gelegen, so wären die Investitionsausgaben der Unternehmen um 65 Mrd. Unternehmensinvestitionen (37 Mrd.) EUR höher ausgefallen. Quellen: KfW Research, Destatis Halbzeit 2019 20
Abwärtsrisiken bedrohen die erwartete Konjunkturentwicklung Wie heiß wird der Herbst? Manches könnte schieflaufen … Brexit: EU-Austritt ohne Abkommen Handelskrieg: USA erhöhen Autozölle − Britisches Unterhaus findet keine Mehrheit für − US-Protektionismus primär gegen China gerichtet; Austrittsabkommen, aber auch für keine Alternative EU aber auch direkt durch Autozölle gefährdet. bis zum Fristende am 31. Oktober 2019. − Autoimporte wurden von US-Regierung als − Mit Rücktritt von Theresa May ist Wahrscheinlichkeit Bedrohung für die nationale Sicherheit deklariert. für harten Brexit gestiegen. Scheitern die Verhandlungen über ein − Schwerste Schäden aber dank Notfallmaßnahmen Handelsabkommen droht eine Anhebung der US- vermeidbar. Autozölle innerhalb einer Frist bis 13. November. Streit über italienischen Staatshaushalt eskaliert Industrierezession erfasst die Binnenwirtschaft − Italien ist mit geplantem Staatshaushalt und − Solide Binnennachfrage dank kontinuierlichen gewünschten Steuersenkungen (flat-tax) auf Beschäftigungs- und Lohnwachstums ist bisher ein Konfrontationskurs mit den EU-Fiskalregeln. Stabilitätsanker für die deutsche Konjunktur. − Streit dürfte sich weiter zuspitzen, bevor im Oktober − Falls die Industrierezession noch deutlich länger der Haushalt für 2020 eingereicht werden muss. anhält, könnte die positive Arbeitsmarktdynamik − Bei Eskalation drohen steigende Zinsen und jedoch abreißen und der Abschwung auch Handel Finanzmarktturbulenzen; Unsicherheit durch und Dienstleistungen stärker erfassen. Wechsel des EZB Präsidenten zusätzlich erhöht. Halbzeit 2019 21
Konjunkturprognosen Übersicht BIP (Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent, preisbereinigt) Welt Industrie- USA Japan EZ D EL/SL China länder 2018 3,6 2,2 2,9 0,8 1,9 1,4 4,5 6,6 2019 3,3 1,8 2,5 0,5 1,1 0,8 4,3 6,3 2020 3,5 1,8 2,0 0,6 1,5 1,8 4,6 6,2 Quellen: IWF, KfW Research Halbzeit 2019 22
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